DE10000308A1 - Luftleitsystem in einer Bogendruckmaschine - Google Patents
Luftleitsystem in einer BogendruckmaschineInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Einstellen eines Luftleitersystems in einer Bogendruckmaschine sowie eine Vorrichtung zum Regeln und/oder Steuern eines solchen Luftleitsystems. DOLLAR A Gemäß der Erfindung werden die folgenden Verfahrensschritte vorgenommen: DOLLAR A - es werden Kennlinien erstellt, die für die Bogenförderung maßgebliche Förderparameter enthalten, aufgetragen über einem optimalen druckmaschinenspezifischen Parameter; DOLLAR A - die Kennlinien werden abgespeichert; DOLLAR A - die aktuellen bogenspezifischen sowie druckmaschinenspezifischen Daten eines Druckauftrages werden einer CPU eingespeist; DOLLAR A - die CPU entnimmt dem Speicher die optimale Kennlinie und gibt einzelnen Aktuatoren entsprechende Befehle; DOLLAR A - gegebenenfalls wird ein Bedienereingriff vorgenommen. DOLLAR A Die erfindungsgemäße Vorrichtung weist die folgenden Merkmale auf: DOLLAR A - einen Speicher, der optimale Kennlinien enthält; DOLLAR A - eine Eingabeeinrichtung zum Eingeben von bogen- oder druckmaschinenspezifischen aktuellen Parametern; DOLLAR A - eine CPU, die optimale Kennlinien im Hinblick auf aktuelle Kenndaten ermittelt und die betreffenden Paramter einem Sollwertgeber einspeist.
Description
Die Erfindung betrifft ein Luftleitsystem in einer Bogendruckmaschine. Solche
Luftleitsysteme dienen zum Fördern und Leiten des Bedruckstoffes, im
allgemeinen eines Bogens aus Papier oder Karton. Ein solches System
umfaßt eine Vielzahl verschiedener luftunterstützter Elemente, wie
Blassysteme, Tragluftpolster und so weiter, im Zusammenhang mit dieser
Erfindung "Aktuatoren" genannt.
Das Luftleitsystem sorgt für ein präzises Fördern und Leiten der an dar
Vorderkante durch Greifer gehaltenen einzelnen Bogen. Dabei kommt es auf
höchste Genauigkeit an, und zwar sowohl der Wegführung, das heißt des
Vermeidens von Abweichungen von einem durch die Greifer vorgegebenen
Sollweg, als auch bezüglich des zeitlichen Ablaufes. Mit zunehmender
Maschinengeschwindigkeit wachsen die Probleme.
Die universelle Einsatzfähigkeit einer Maschine sowohl für dünnste Papiere
(Bibeldruckpapier) wie auch stärkste Kartons erfordert einerseits einen großen
Einstellbereich, und andererseits eine genaue Einstellung der Luftparameter.
Insbesondere gilt dies für den Druck am Düsenaustritt und damit auch die
Luftgeschwindigkeit und das Luftvolumen. Diese Luftparameter werden
gesteuert durch Drosselventile oder Bypassklappen, fern verstellbare
Motorventile, drehzahlgesteuerte Lufterzeuger und anderes mehr. Dabei
müssen die genannten, für die Bogenförderung maßgeblichen Parameter - im
folgenden "Förderparameter" genannt - auf die spezifischen Daten des
jeweiligen Druckauftrags eingestellt werden.
Bogen-spezifische Parameter sind insbesondere das Flächengewicht, das
heißt das Gewicht des Bogens in g/m2 und das Bogenformat. Aber auch
andere Größen kommen in Betracht, beispielsweise die Steifigkeit des Bogens
oder seine Oberflächenbeschaffenheit. Es versteht sich, daß die
Förderparameter im Hinblick auf die Bogenparameter zu wählen sind, um ein
optimales Ergebnis zu erzielen, das heißt eine einwandfreie Förderung des
Bogens durch die gesamte Maschine hindurch. Auch kann der Fall eintreten,
daß die Parameter einer Blasluftdüse bei Änderung der Bogenparameter (zum
Beispiel höheres Flächengewicht) an einer bestimmten Stelle des
Förderweges in anderer Weise verändert werden muß, als an einer anderen
Stelle.
Druckmaschinen-spezifische Parameter sind für die Arbeit der
Blasluftdüsen entscheidend. Der wichtigste druckmaschinen-spezifische
Parameter ist die Fortdruckgeschwindigkeit, das heißt die
Maschinengeschwindigkeit. Weitere druckmaschinen-spezifische Parameter
sind das Ein- beziehungsweise Ausschalten einzelner Druckwerke, das
Vorhandensein besonderer Inline-Anwendungen: Lackieren, Trocknen,
Messen, Schneiden.
Druckform, Farbbelegung, Feuchteaufnahme änderen die Bedruckstoff-
Eigenschaften während des Durchlaufens der Maschine.
Bei bisher bekannten Druckmaschinen sind die Luftparameter der einzelnen
Luftverbraucher, das heißt zum Beispiel Blasluftdüsen, jeweils nur einzeln
einstellbar. Allenfalls ist es bekannt, Gruppen von Luftverbrauchern
einzustellen. Jedenfalls muß eine große Anzahl von Einstellungen
vorgenommen werden, wann immer ein neuer Druckauftrag (Job) ausgeführt
wird, mit bogen-spezifischen Parametern, die gegenüber dem
vorausgegangenen Druckauftrag abweichen, und/oder mit anderen
druckmaschinen-spezifischen Parametern, beispielsweise bei höherer oder
geringerer Fortdruckgeschwindigkeit.
Aus der Fülle aller möglicher Einstellungen muß der Bediener die richtige
Einstellung herausfinden. Die Bedienungsperson muß sich somit empirisch an
die richtigen Werte der Förderparameter herantasten, um ein einwandfreies
Förderergebnis zu erzielen. Dabei orientiert er sich an den genannten
physikalischen bogen-spezifischen und maschinen-spezifischen sowie
kombinierten Parametern. Dies erfordert nicht nur ein hohes Geschick seitens
des Bedieners, sondern ist auch zeitaufwendig. Der Bediener muß aus dem
Verständnis der technisch-physikalischen Wirkung heraus oder aus eigener
Erfahrung entscheiden, ob zur Optimierung der Förderparameter,
insbesondere des Luftdruckes der Blasdüsen, Korrekturen nach oben oder
nach unten notwendig sind.
Die bisherigen Lösungsversuche bestanden in folgendem:
Das Leistungsspektrum der Maschine wurde auf spezielle Anwendungen
eingeschränkt, um dadurch eine Reduzierung der Einstellvorgänge von
Förderparametern zu erreichen;
die Lufterzeuger wurden zur Vermeidung von Fehleinstellungen in ihrer Leistung begrenzt;
die Bedienstellen und Sichtfenster direkt neben der Bogenführungsbahn wurden ergonometrisch gestaltet;
Produktion mit verringerter Maschinengeschwindigkeit, denn im Tagesgeschäft einer Druckerei wurde meist die erhöhte Rüstzeit durch die dadurch erreichte höhere Fortdruckgeschwindigkeit nicht amortisiert.
die Lufterzeuger wurden zur Vermeidung von Fehleinstellungen in ihrer Leistung begrenzt;
die Bedienstellen und Sichtfenster direkt neben der Bogenführungsbahn wurden ergonometrisch gestaltet;
Produktion mit verringerter Maschinengeschwindigkeit, denn im Tagesgeschäft einer Druckerei wurde meist die erhöhte Rüstzeit durch die dadurch erreichte höhere Fortdruckgeschwindigkeit nicht amortisiert.
Alle diese Lösungsversuche waren unbefriedigend, und zwar in Bezug auf
den Zeitaufwand, auf die Qualität des Druckergebnisses als auch in Bezug auf
die Anforderungen an das Können und die Erfahrung der Bedienungsperson.
EP 0 553 321 B2 beschreibt eine Vorrichtung zum Regeln und/oder Steuern
einzelner Stellelemente wie Blasdüsen im Bereich des Auslegers einer
Bogendruckmaschine. Dabei werden bogen- und druckmaschinen-spezifische
Kenndaten einem Rechner eingespeist. Eine Steuereinrichtung nimmt bei
einzelnen Stellelementen eine formatabhängige Einstellung vor. Der Rechner
ermittelt aus den Kenndaten die Energie des im Ausleger ankommenden
Bogens und sorgt ferner dafür, daß die Ansteuergrößen der Stellelemente
gerade soviel Energie aufbringen, wie der Energie des im Auslegerbereich
ankommenden Bogens entspricht.
DE 197 14 204 A1 beschreibt eine Vorrichtung zum Regeln der Blasluft an
einem Bogenanleger. Dabei werden Ventile, die die Blasluftzufuhr steuern,
aufgrund von Regelkennlinien eingestellt, die ihrerseits die
Bogeneigenschaften berücksichtigen.
DE 34 13 179 A1 beschreibt eine Steuer- und Regelvorrichtung für einen
Bogenausleger einer Bogendruckmaschine. Dabei werden sämtliche
erforderlichen Einstellungen von verstellbaren Elementen eines
Bogenauslegers von einer einzigen Stelle aus eingestellt und entsprechend
einem vorgegebenen Programm automatisch den sich ändernden
Verhältnissen angepaßt.
Alle diese Vorschläge vermochten die hier anstehenden Probleme nicht zu
lösen. Insbesondere ist die Berücksichtigung von nicht in der Datenbasis
enthaltenen Parametern unmöglich, was grundsätzlich zu Fehleinstellungen
führt.
Es besteht ein grundsätzlicher Gegensatz zwischen
Vollautomatisierung | |
Manuelle Einstellung | |
+ schnell | + flexibel |
+ keine Rüstzeiten | + universell |
- keine Eingriffsmöglichkeit | + maximale Leistung |
- deckt niemals 100% aller Parameter ab | - Rüstzeit sehr hoch |
- viele Fehleinstellungen | - Erfahrung erforderlich |
- für den Drucker nicht nachvollziehbar | - Geschehen in der Maschine nicht erkennbar |
- Erfahrungsbasis des Druckers bleibt ungenutzt | - Fehlermöglichkeit |
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Einstellen eines
Luftleitsystems für eine Bogendruckmaschine zu schaffen, bei dem die
einzelnen Förderparameter von Aktuatoren wie zum Beispiel Blasluftdüsen
schnell und automatisch auch von weniger erfahrenem Personal für
bestimmte Auftragsdaten mit speziellen bogen-spezifischen und
druckmaschinen-spezifischen Parametern einstellbar sind (Preset und
Anpassung), und die manuelle Beeinflußbarkeit derart erhalten bleibt, daß die
Vorteile einer Vollautomatik mit denen einer manuellen Steuerung gemeinsam
unter Ausschließung dar Nachteile nutzbar sind, so daß ein optimales
Druckergebnis in kürzester Zeit erzielt wird.
Diese Aufgabe wird durch die Merkmals von Anspruch 1 gelöst.
Damit lassen sich die Leistungsfähigkeit der Maschine optimieren, die
Rüstzeiten verringern, und Qualität wie auch Produktionsleistung von der
subjektiven Erfahrung des Bedienpersonals unabhängig erreichen.
Gemäß dem in Anspruch 1 enthaltenen Grundgedanken der Erfindung
werden somit Kennlinien erstellt, bei denen Förderparameter wie der
Blasluftdruck über druckmaschinen-spezifischen Parametern wie der
Fortdruckgeschwindigkeit aufgetragen sind, und zwar für unterschiedliche
Druckaufträge mit ihren bogen-spezifischen Parametern wie beispielsweise
das Flächengewicht oder das Bogenformat.
Die genannten Kennlinien enthalten somit die Daten zur optimalen Einstellung
jeweils für einen ganz bestimmten Bedruckstoff.
Die Steuerung der Luftparameter erfolgt durch Auswertung der genannten
bogen- und druckmaschinen-spezifischen Parameter. Hiermit ist eine
Voreinstellung (Preset) möglich. Zur Anpassung der Maschine an auftrags
spezifische Gegebenheiten ist sodann ein Bedienereingriff an die jeweiligen
Daten möglich. Hierzu bedarf es einer weiteren Größe - hier "Einflußgrößen"
genannt. Diese erzeugt eine veränderte Kennlinie, die dann zu anderen
Lufteinstellungen führt.
Es ist wünschenswert, daß die Preset-Einstellung sämtliche praktischen Fälle
erfaßt. In der Praxis wird dies jedoch nicht erreicht. Es wird jedoch angestrebt,
daß ein hoher Prozentsatz erfaßt wird, beispielsweise 80%. In der
verbleibenden Anzahl von Fällen muß der Drucker eingreifen und eine
entsprechende Justierung vornehmen.
Gemäß der Erfindung kann bei der Erstellung dar Kennlinien für die optimalen
Förderparameter von physikalischen, "abstrakten" Größen ausgegangen
werden, wie beispielsweise vom Flächengewicht oder der Steifigkeit oder des
Formates des Bogens.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung wird jedoch vorgesehen, diese
Größen völlig beiseite zu lassen und statt dessen ganz konkrete,
ergebnisbezogene Größen heranzuziehen, wie
- - das Hochschlagen des Bedruckstoffes
- - das Kontaktdoublieren des Druckbildes
- - das Schmieren des Druckbildes
- - das Flattern des Bedruckstoffes
- - und anderes mehr
Der Drucker vermag diese Zustände oder Erscheinungen zuverlässig zu
beurteilen. Die physikalischen Hintergründe und die von ihm zu
bekämpfenden Wirkgrößen kann er dabei völlig außer acht lassen. Die
weitergehende erfindungsgemäße Lehre besteht somit in folgendem:
Es werden mit den genannten Zuständen oder Ereignissen wie
Hochschlagen, Kontaktdublieren, Abschmieren, Flattern charakteristische
Verhaltensweisen der Kombination aus physikalischem Parameter
(Flächengewicht, Steifigkeit, Fliehkraft und so weiter) und Förderparameter
(Blaskraft, Luftmange, Luftdruck und so weiter) systematisch in Versuchen in
ihrer Wirkung erfaßt. Die Kennlinien werden dann derart abgelegt, daß der
Drucker die Ergebnisse von Veränderungen als duale Entscheidungen von
mehr (plus) oder weniger (minus) erfassen kann. Er kann somit ohne
physikalisches know-how den Regelkreis in qualifizierter Weise schließen.
Diese typischen und kennzeichnenden Größen könnten entweder für sich
alleine oder zusätzlich zu den physikalischen Größen wie Flächengewicht,
Steifigkeit und so weiter genutzt werden. Dies ist günstig in jenem Falle, in
welchem eine Vielzahl von Parametern wirkt, die im einzelnen nicht erfaßt und
ausgewertet werden können.
Beispiel: Der Drucker fertigt Probeabzüge an und stellt hierbei ein
Kontaktdoublieren in einem bestimmten Maße an einer bestimmten Stelle fest.
Diese Beobachtung teilt er der Maschine mit. Der Maschine ist ein
Algorithmus oder eine Kennlinie eigen. Aufgrund dessen veranlaßt sie eine
entsprechende Korrektur für das betreffende Luftsystem in der Maschine.
Eine solche Vorgehensweise empfiehlt sich vor allem bei Wiederholaufträgen,
bei denen eins Jobdatenspeicherung der genannten Art stattfinden kann.
Die Erfindung ist anhand der Zeichnung näher erläutert. Darin ist im einzelnen
folgendes dargestellt:
Fig. 1 veranschaulicht in schematischer Darstellung eine
Bogendruckmaschine mit mehreren Druckwerken.
Fig. 2 zeigt Kennlinien, dargestellt als Druck im Lufterzeuger über der
Maschinengeschwindigkeit.
Fig. 3 veranschaulicht ein Bedienkonzept bezüglich der Bogenführung.
Fig. 4 zeigt eine Schar von Basis-Kennlinien.
Fig. 5 zeigt eine ausgewählte Kennlinie bei dem Schritt "Preset".
Fig. 6 veranschaulicht die Anpassung einer bestimmten Kennlinie.
Fig. 7 veranschaulicht das unterschiedliche Ansprechverhalten
einzelner Verbraucher bei Vornahme ein- und derselben
Korrektur.
Fig. 8 veranschaulicht das Geschehen bei Verändern eines
Parameters, zum Beispiel des Flächengewichtes.
Die in Fig. 1 fragmentarisch dargestellte Bogendruckmaschine weist drei
Druckwerke I, II und III auf. Die Bogen durchlaufen dabei die Druckwerke in
der genannten Reihenfolge.
Jedes Druckwerk umfaßt dabei ein Farb- und Feuchtwerk 1, einen
Plattenzylinder 2, einen Gummituchzylinder 3 sowie einen Gegendruckzylinder
4.
Zwischen zwei aufeinanderfolgenden Gegendruckzylindern befindet sich eine
Transfereinrichtung. Diese umfaßt eine Greifeinrichtung 5 mit zwei Greifen
5.1, 5.2, ein gekrümmtes Bogenleitblech 6 sowie eine Anzahl von
Blaseinrichtungen 7.
Der einzelne Bogen wird auf seinem Wege durch die genannten Stationen
mittels eines Luftleitsystemes geführt. So sind beispielsweise im Bereich der
Transfereinrichtung Bogenleitbleche 6 angeordnet. In diesen sind Düsen
eingearbeitet, die den Bogen durch gezielt austretende Luftströme auf dem
Bogenleitblech in einer berührungsfreien Schwebelage transportieren.
Weiterhin sind Blaseinrichtungen 7 angeordnet, die die zu transportierenden
Bogen auf dem Druckzylinder glattstreichen, um eine optimale Lage des
Bogens beim Bedrucken sicherzustellen.
Es versteht sich, daß weitere Blasdüsen vorgesehen sind, auf die aber hier
nicht eingegangen zu werden braucht.
Das in Fig. 2 wiedergegebene Diagramm zeigt eine Anzahl von Kennlinien.
Dabei bedeutet die Kennlinie "IST-Bedruckstoff" die für einen aktuellen
Bedruckstoff ermittelte Kennlinie. Auf der Ordinate ist eine Kenngröße
aufgetragen, die sich auf den jeweiligen Lufterzeuger bezieht, im vorliegenden
Falle beispielhaft die Größen mbar und U/min. Auf der Abszisse ist die
Maschinengeschwindigkeit aufgetragen, ausgedrückt in Druckvorgängen pro
Stunde. Auch andere kritische Parameter kommen hierbei in Betracht.
Die Überschriften über dem Diagramm
Lüfterreihe
Schwebeführung
Papierblassystem vor Druckspalt
bezeichnen verschiedene Orte, an denen ein Lufteinsatz notwendig ist.
Lüfterreihe
Schwebeführung
Papierblassystem vor Druckspalt
bezeichnen verschiedene Orte, an denen ein Lufteinsatz notwendig ist.
Fig. 3 veranschaulicht das Bedienkonzept der Bogenführung. Links oben ist
der Zustand während des Starts veranschaulicht - siehe "Preset". Die
einzelnen Parameter sind hierbei voreingestellt.
Das in Fig. 3 unten veranschaulichte Kuchendiagramm läßt folgendes
erkennen:
Die Preset-Einstellung deckt in einem angenommenen Falle 80% aller
praktischen fälle ab. Dies bedeutet, daß in 80% aller Fälle die ermittelten
Basis-Kennlinien - siehe Fig. 4 - für eine bestimmte
Maschinengeschwindigkeit beispielsweise ausgedrückt in Drucken pro
Stunde, die jeweils richtigen Luftparameter anzeigen. Dies bedeutet aber
such, daß es eine Reihe von Fällen gibt, in denen dies nicht zutrifft. Hier muß
der Drucker eine Justierung vornehmen. In der Praxis bedeutet dies
folgendes:
Der Drucker geht von der genannten Preset-Einstellung aus und stellt einige
Probeabzüge her. Ist das Ergebnis befriedigend, so braucht er keine
Justierungen vorzunehmen. Ist es aber nicht völlig befriedigend,
beispielsweise deshalb, weil er mit der Fortdruckgeschwindigkeit hochgeht,
oder weil sich der spezielle Bedruckstoff anders als erwartet verhält, so nimmt
der Drucker eine Justierung vor ("Adjust"-Schritt).
Im Falle des dargestellten Kuchendiagrammes wurde unterstellt, daß dies in
10% aller Fälle notwendig sein wird.
Mit dem Adjust-Schritt werden sämtliche Luftverbraucher korrigiert. Dabei
kann dem einzelnen Luftverbraucher befohlen werden, mehr oder weniger Luft
zu liefern.
Der Schritt "Tuning" betrifft hingegen das Beeinflussen der Luftverbraucher
innerhalb einer Maschine relativ zueinander.
Das in Fig. 4 wiedergegebene Diagramm veranschaulicht eine Mehrzahl von
Basis-Kennlinien. Dabei ist auf der Ordinate ein Maß für die Nutzung des
betreffenden Druckspalt-Blassystems für das Bogenleitblech eines bestimmten
Druckwerkes aufgetragen, und auf der Abszisse die
Maschinengeschwindigkeit.
Jede Kennlinie bezieht sich auf Bedruckstoffe ganz bestimmter
Flächengewichte, ausgedrückt in g/m2.
Somit werden alle Luftverbraucher in der Maschine gemäß einer hinterlegten
Kennlinie eingestellt.
Fig. 5 veranschaulicht eine ausgewählte Kennlinie beim Schritt Preset. Der
Bedruckstoff hat ein Flächengewicht von 90 g/m2. Die
Maschinengeschwindigkeit beträgt 12000 Drucke/Stunde. Auf der Ordinate
ergibt sich ein Wert von 40% der Kapazität des Lufterzeugers.
Fig. 6 veranschaulicht das Anpassen der ausgewählten Kennlinie, das heißt
jener in Fig. 5 dargestellten Kennlinie mittels "Adjust", "Tuning", und "Expert".
Die einzelnen genannten Schritte sollen wie folgt erläutert werden:
Aufgrund des Druckergebnisses nimmt der Bediener eine Korrektur der
ausgewählten Kennlinie vor, somit jener Kennlinie, die in Fig. 5
wiedergegeben ist. Vorteilhafterweise erfolgt diese Korrektur durch Anpassen
der jeweiligen Kennlinie sämtlicher Verbraucher (Aktuatoren) in der Maschine.
Es kann beispielsweise durch Interpolation zwischen dem IST-Bedruckstoff
und der nächstbenachbarten Kennlinie erfolgen.
Der Schritt "Adjust" beeinflußt dabei sämtliche Verbraucher der Maschine in
geeigneter Weise.
Das Tuning wird bei einzelnen Druckwerken oder Gruppen von Druckwerken
vorgenommen, zum Beispiel bei den Druckwerken 4 bis 8 einer Maschine.
Der Schritt "Expert" wirkt auf einen einzigen oder auf alle gleichartigen
Aktuatoren der Maschine (zum Beispiel jeweils auf Bogenleitblech 1 in
Druckwerk 1. . .8).
Der Schritt "Operator" ermöglicht die Eingabe der Solleinstellung des
jeweiligen Aktuators ohne Einschalten einer Kennlinie (Kompensation aus).
Der Wert wird somit vom Operator direkt eingegeben. Dieser Modus
entspricht dem Betreiben einer Maschine mit Drosselstellen.
Fig. 7 veranschaulicht das unterschiedliche Anspruchsverhalten
verschiedener Verbraucher auf eine bestimmte Korrektur.
Wird über die gesamte Maschine eine Korrektur der Arbeit des Lufterzeugers
um ein- und dasselbe Maß ausgeführt, beispielsweise 5%, durch Betätigen
der Plus- oder Minus-Taste, so reagieren die Aktuatoren in Abhängigkeit vom
hinterlegten Kennlinienfeld unterschiedlich:
- A) Ein Verbraucher im kritischen oder stark übersetzten Bereich weist einen großen Unterschiedswert zu den benachbarten Kennlinien auf. Eine Änderung der Einflußgröße bedeutet hierbei eine große Änderung der Luftparameter. Siehe das links Diagramm von Fig. 7.
- B) Hingegen reagiert ein Verbraucher im unkritischen oder schwach übersetzten Bereich nur wenig auf die genannte Änderung. Siehe das rechte Diagramm in Fig. 7. Dieser unkritische Bereich liegt zum Beispiel bei Bogenleitblechen vor. Dabei ist das Geschehen im rechten Diagramm in dessen umrandeten Bereich unten vergrößert dargestellt.
Die Einbindung zum Lösen der Problematik des Bedienereingriffs läßt sich auf
unterschiedliche Art und Weise bewerkstelligen:
- a) durch Aufnahme der nachstehenden zusätzlichen Einflußparameter in
das n-dimensionale Parameterfeld, zum Beispiel:
- - Grammatur (sogenanntes Flächengewicht)
- - Format
- - Steifigkeit
- - Geschwindigkeit
- - Bedienereingriff
- b) durch Verändern eines Parameters, zum Beispiel des
Flächengewichtes. Dies erfolgt vorzugsweise dann, wenn zum
Reduzieren der Datenmenge mit nur wenigen Einflußgrößen gearbeitet
werden soll. Siehe Fig. 8. Dabei veranschaulicht das linke Diagramm
das Soll-Kennlinienfeld, das mittlere Diagramm die Skalierungsfunktion,
und das rechte Diagramm das Steuerungsfeld.
Eine weitere Größe neben der Maschinengeschwindigkeit - gegebenenfalls die einzige weitere Größe - wird nach einer vorgegebenen Regel (Skalierungsfunktion) in eine Hilfsgröße (0. . .100%) umgerechnet. Die Bedieneinflußgröße wird sodann hierzu einfach addiert, zum Beispiel 90 g/m2 < 60%; bei Korrektur 2% plus < 62%.
Die Skalierungsfunktion veranschaulicht, welche Auswirkungen das Justieren, das der Drucker vornimmt, bei den verschiedenen Grammaturen hat. Die Skalierungsfunktion trägt somit dem Druckstoffverhalten automatisch Rechnung. Das rechts dargestellte Steuerungsfeld ist das Ergebnis der Skalierungsfunktion.
Claims (4)
1. Verfahren zum Einstellen eines Luftleitsystems, das verschiedene
Aktuatoren wie Blasluftdüsen aufweist, in einer Bogendruckmaschine,
mit den folgenden Verfahrensschritten:
- 1. 1.1 es werden Kennlinien erstellt, die für die Bogenförderung maßgebliche
Förderparameter enthalten, wie den Blasluftdruck, aufgetragen über
einem druckmaschinenspezifischen Parameter wie der
Druckmaschinengeschwindigkeit, und die für bogenspezifische
Parameter wie für das Flächengewicht oder das Bogenformat optimal
sind;
- 1. 1.2 die Kennlinien werden in einem Speicher abgespeichert;
- 2. 1.3 die aktuellen bogenspezifischen sowie druckmaschinenspezifischen Daten eines Druckauftrages werden einer CPU eingespeist;
- 3. 1.4 die CPU entnimmt dem Speicher die für die aktuellen Daten optimale Kennlinie und gibt den einzelnen Aktuatoren die entsprechende Befehle;
- 4. 1.5 gegebenenfalls wird ein Bedienereingriff vorgenommen.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei der
Erstellung der optimalen Kennlinien konkrete Zustände ermittelt
werden, wie
- - Hochschlagen des Bedruckstoffes
- - Flattern des Bedruckstoffes
- - Kontaktdoublieren des Druckbildes
- - Schmieren des Druckbildes
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch die
folgenden Merkmale:
Es wird ein Diagramm erstellt (Skalierungsfunktion), das die Auswirkungen des Justierens bei den verschiedenen Grammaturen wiedergibt und somit das Druckstoffverhalten berücksichtigt.
Es wird ein Diagramm erstellt (Skalierungsfunktion), das die Auswirkungen des Justierens bei den verschiedenen Grammaturen wiedergibt und somit das Druckstoffverhalten berücksichtigt.
4. Vorrichtung zum Regeln und/oder Steuern eines Luftleitsystemes, das
verschiedene Aktuatoren wie Blasluftdüsen aufweist, in einer
Bogendruckmaschine;
- 1. 4.1 mit einem Speicher, der Kennlinien enthält, die für die Bogenförderung maßgebliche Förderparameter wiedergeben, wie den Blasluftdruck, aufgetragen über druckmaschinenspezifischen Parameter wie der Druckmaschinengeschwindigkeit, und die für bogenspezifische Parameter wie das Flächengewicht oder das Bogenformat optimal sind;
- 2. 4.2 mit einer Eingabeeinrichtung zum Eingeben von bogen- oder druckmaschinenspezifischen aktuellen Parametern;
- 3. 4.3 mit einer CPU, die die im Hinblick auf die aktuellen Kenndaten optimalen Kennlinien ermittelt und die betreffenden Parameter einem Sollwertgeber einspeist.
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