DD127023B1 - Mahlanlage zur feinzerkleinerung von mineralien - Google Patents
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Description
Mahlanlage zur Peinzerkleinerung von Mineralien
Anwendungsgebiet der Erfindung
Die Erfindung betrifft eine Mahlanlage mit einer nach dem Wälzprinzip arbeitenden Mühle zur Peinzerkleinerung von Mineralien, vorzugsweise Massengütern wie Zementrohstoffen oder Zementklinker«
Charakteristik der bekannten technischen Lösungen
Wälzmühlen der verschiedensten Bauart werden in zunehmendem Maße zur Peinzerkleinerung und Trocknung von Zementroh3toffen eingesetzt. Bekanntlich wird bei diesen Mühlen der zu zerkleinernde Stoff einem rotierenden Teller aufgegeben und fließt unter dem Einfluß der Fliehkraft dem Telierrand zu, um auf diesem Wege von den auf dem Mahlteller angeordneten Wälzkörpern erfaßt und zerkleinert zu werden. Durch einen scharfen Luftstrom zwischen Mahlteller und Maschinengehäuse wird das über den Tellerrand tretende Material kontinuierlich einem Strom- oder Korbsichter zugeführt, der über dem Zerkleinerungsraum angeordnet mit diesem eine Baueinheit bildet.
Wird der pneumatische Transport zwischen Zerkleinerungsund Sichtzone durch die Zuführung von Heißgas, beispielsweise von Abgas aus einer nach dem Trockenverfahren arbeitenden Ofenanlage, realisiert, dann können t bedingt durch den innigen Kontakt zwischen Material und Heißgas sowie durch die hohen inneren Materialumläufe beachtliche Trock-
nungseffekte erreicht werden·
Dieser verfahrenstechnische Vorteil muß aber infolge der engen räumlichen Kopplung und Rückkopplung von Zerkleinerungsund Sichtzone mit schwerwiegenden Nachteilen erkauft werden· Der pneumatische Materialtransport zum Sichter ist stark verlustbehaftet und bindet etwa 50 % des Gesamtenergieaufwandes einer Wälzmühle. Unvermeidbare Totwassergebiete über dem Zerkleinerungsraum führen zur vorzeitigen Abscheidung des pneumatisch transportierten Materials und verursachen hohe Materialkreisläufe zwischen Zerkleinerungs- und üichtzone· Dadurch wird das Zerkleinerungsergebnis verschlechtert· Die Anreicherung von Feigut im Zerkleinerungsraum bzw. Walzenspalt führt zu hohen Verdichtungsverlusten und zu einem Ansteigen des Energiebedarfs· Diese Verluste sind bei großen Aggregateinheiten besonders hoch, da mit wachsenden Abmessungen sich zwangsläufig die Strömungsverhältnisse verschlechtern· Sie erfordern den Einsatz von Gebläsen mit Drucksprüngen zu 1000 mmV/S und stellen an die Dichtheit der Konstruktion hohe Anforderungen·
Der Ausnutzung höherer Beanspruchungsgeschwindigkeiten sind insofern Grenzen gesetzt, als zwischen Tellerdrehzahl und Tellergeometrie ein fester Zusammenhang besteht, d· h· durch das Gleichgewicht der Kräfte an der bewegten Körnerschicht die Tellerdrehzahl und damit der Durchsatz begrenzt werden· Die Tatsache, daß Yfälzraühlen gewöhnlich mit einem sehr groben und breiten Kornband beaufschlagt werden hat dazu geführt, daß die bekannten Wälzmühlen mit wenigen aber dafür sehr großen Mahlkollern ausgestattet sind, um auch den Einzug der maximalen Korngröße zu gewährleisten· In der mangelhaften Abstimmung zwischen Mahlkollerdurchmesser und Korngröße sind weitere Verluste begründet· Zudem führt die Verwendung großer Mahlkoller zu einer schlechten Überdeckung des Mahltellers, wodurch bei insbesondere höheren Drehzahlen der Transport großer Mengen unzerkleinerten Materials in den Sichtbereich nicht verhindert werden kann·
Eine Wälzmühle nach DT-OS 1 607 576 sieht zwar neben dem inneren Materialkreislauf einen äußeren Materialweg vor, aber das dafür eingesetzte Becherwerk dient mehr dem Zweck, unkontrollierte Überschüttungen des Mahltellers maschinell beseitigen zu können· Außerdem verfügt die genannte Walzmühle nur über zwei gegenüberliegend angeordnete Wälzkörper, so daß eine möglichst vollständige Beanspruchung des Materials nicht gegeben ist und hohe Materialkreisläufe sowie niedrige Beanspruchungsgeschwindigkeiten die Leistungsfähigkeit einer derartigen Mühle begrenzen·
Im DL-WP 112 609 werden ein Verfahren und eine Vorrichtung zur nassen oder trockenen Peinzerkleinerung von Mineralien, vorzugsweise Erzen, vorgeschlagen· Hiernach wird das gemahlene Zementrohmaterial über einen Ringkanal durch Schwerkraft nach unten ausgetragen und einer ein- oder zweistufigen Klassierung zugeführt, wobei die zweite Klassierstufe ein Hydrozyklon bzw« Stromsichter ist· Da im Falle der trockenen Mahlung der Stromsichter pneumatisch beaufschlagt werden muß, wird durch die vollzogene Trennung von Zerkleinerungs- und Klassierzone keine Energieeinsparung gemacht.
Ziel der Erfindung
Ziel der Erfindung ist es, die hohen Energieverluste aus dem pneumatischen Transport zwischen Zerkleinerungs- und Sichtzone zu vermeiden und günstige Bedingungen für die Feinzerkleinerung und Trocknung von Mineralien, vorzugsweise Zementrohstoffen, in einer nach dem Wälzprinzip arbeitenden Mahlanlage zu schaffen·
Darlegimg des Wesens der Erfindung
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, durch die günstige Anordnung und vorteilhafte Gestaltung der Zerkleinerungsund Klassieroinrichtung innerhalb einer Mahlanlage verlust-
~ 4
агше Zerkleinerungsbedingungen zu realisieren· Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, indem unter dem Mahlteller der für die Peinzerkleinerung vorgesehenen Wälzmühle, von der die nachfolgende Klasaiereinrichtung räumlich getrennt ist, eine Auffangvorrichtung mit geneigten und belüfteten Boden angeordnet und diesem als Klassiereinrichtung ein dynamischer Sichter nachgeschaltet ist, der material· seitig mit der Wälzmühle in Verbindung steht·
Vorteilhafterweise wird als dynamischer Sichter ein Sichter mit Außenventilator und Zyklonabscheidung eingesetzt. Der dynamische Sichter kann in weiterer Ausgestaltung der Erfindung auch als Querstromsichter ausgebildet sein, wobei der Mahlteller der Wälzmühle gleichzeitig als Abwurfvorrichtung ausgenutzt wird·
Um zu gewährleisten, daß das Aufgabegut besser über den gesamten Mahltellerumfang verteilt wird, ist für die Gutaufgäbe mittig eine Verteilervorrichtung fest oder beweglich angeordnet*
Ausführungsbeispiel
Anhand von schematisch dargestellten Ausführungsbeispielen soll die Erfindung näher erläutert werden. In den dazugehörigen Zeichnungen zeigen:
Pig· 1 Mahlanlagenschaltung mit einer Wälzmühle und еівт Sichter mit Außenventilator und Zyklonabscheidung
Pig· 2 Mahlanlagenschaltung mit Ausgestaltung des dynamischen Sichters als Querstromsichter
Pig· 3 Zerkleinerungsbereich und Querstromsichter im Schnitt
In den Zeichnungen bedeuten die vollen Linien die blaterialströme, die gestrichelten Linien die Gasströmo und die Strichpunkt-Linien die feststoffbeladenen Gasströme·
Nach Pig· 1 wird der grubenfeuchte Zementrohstoff in an eich bekannter Y/eise einer Trocknungs- und Grobzerkleinerungsvorrichtung, vorzugsweise einem beheizten Schlagpralltrockner 1 dosiert aufgegeben und anschließend dem Mahlteller 12 einer V/älzmühle 2 zugeführt· Auf dem rotierenden Mahlteller 12 fließt das Material unter dem Einfluß der Zentrifugalkräfte den vorzugsweise kleinen und in dichter Folge auf dem Tellerumfang angeordneten Mahlkörpern, walzenartigen Körpern oder Kugeln zu, wird von diesen weitgehend zerkleinert und fällt in eine unterhalb des Mahltellers angeordnete Auffangvorrichtung 3· Aus dieser wird das Material mechanisch über einen geeigneten nicht näher dargestellten Senkrechtförderer 1, einem dynamischen Sichter 5 bekannter Art, beispielsweise einem Sichter mit Außenventilator und Zyklonabscheidung, zugeführt«, Dieser Sichter ist gasseitig 6 vorteilhaft in Reihe mit dem Schlagpralltrockner 1 geschaltet, dessen Beheizung 7 über einen Heißgacerzeuger oder durch das Abgas einer nach dem Trockenverfahren arbeitenden Ofenanlage erfolgen kann· Bei sehr geringen Gutfeuchten kann die Trocknung ausschließlich im Sichter durchgeführt werden. In diesem Pallo kann zur Herstellung eines definierten Kornbandes ein Y/alzenbrecher bei direkter Beaufschlagung des Sichters mit Heißgas von Vorteil sein» Der Zerkleinerungsraum der Y/älzmühle ist durch ein aufklappbares Gehäuse leicht zugänglich und staubdicht gekapselt·
In Pig· 2 wird das analog Pig· 1 getrocknete und vorzerkleinerte Material nach seiner Peinzerkleinerung in der Wälzmühle 2,bewirkt durch die Umfangsgeschwindigkeit des Mahltellers, unmittelbar in den koaxial um den Mahlteller angeordneten Strömungskanal 8 eines als Querstromsichter ausgebildeten dynamischen Sichters geschleudert· In diesem Strömungskanal wird eine gerichtete Gas- bzw· Luftströmung erzeugt, die schräg oder parallel zur Achse des Mahltellers von unten nach oben euer umgekehrt geführt werden kann· In ebenfalls koaxial angeordneten und an den Strömungskanal angeschlossenen Auffangbehältern 9 werden die Grieße aufgefangen, die im Kreislauf der V.alzffiühle wieder zugeführt werden· Das im Gasstrom
abgeführte Fertiggut wird in koaxial, einzeln oder paarweise angeordneten Zyklonabscheidern 10 abgeschieden. Die Absaugung der Zyklonabscheider erfolgt durch ein oder mehrere symmetrisch angeordnete Ventilatoren 11· Die Gasbeaufschlagung von Querstromsichter und Schlagpralltrockner kann je nach Vorhandensein entsprechender Gasmengen einzeln oder analog Fig. 1 in Reihenschaltung 6 zwischen Schlagpralltrockner und Sichter erfolgen.
Fig. 3 zeigt Zerkleinerungsbereich sowie Querstromsichtung im Schnitt. Die Zuführung des Mahlgutes auf den Mahlteller 12 erfolgt mittig und zur besseren Verteilung über den Umfang des Mahltellers mittels einer festen oder beweglichen Aufgabevorrichtung 13· Durch verstellbare Schneiden 14 zwischen Strömungskanal und den Auffangbehältern für die Grieße kann jede beliebige Trennkorngröße von außen eingestellt werden· Um infolge der Absaugung die Mitnahme von groben Teilchen aus den Auffangbehältern 9 für Grieße zu verhindern, kann es vorteilhaft sein, durch einen Ringspalt 15 zwischen Auffangbehälter 9 und Strömungskanal 8 eine Zuluft zuzuführen·
Um die Beaufschlagung des Strömungskanals durch den Mahlteller mit einer dünnen Materialschicht zu gewährleisten, ist der Tellerrand 16 eben oder leicht nach oben oder unten geneigt ausgeführt.
Die Vorteile der Erfindung bestehen darin, daß die durch die räumliche Trennung von Zerkleinerungs- und Sichtzone und den Ersatz des pneumatischen Mahlguttransportes von der kühle zur Klassiereinrichtung durch einen mechanischen Senkrechtförderer der spezifische Energietransport in Größenordnungen von 30 bis 40 % gesenkt werden kann о
Durch die erfindungsgemäß vorgeschlagenen Maßnahmen tritt weiterhin eine Verbesserung des Zerkleinerungsergebnisses ein.
Durch die Bestückung des Mahltellers mit vorzugsweise kleinen und in dichter Folge angeordneten Mahlkörpern kann die Drehzahl gesteigert und der Durchsatz erhöht werden.
Claims (3)
1· Mahlanlage zur Peinzerkleinerung von Mineralien, vorzugsweise Massengütern wie Zementrohstoffen bzw«, Zementklinker, bestehend aus einer Wälzmühle mit einem um seine
vertikale Achse rotierenden Mahlteller und einer von dieser Mühle räumlich getrennten und dieser nachgeordneten
Klassiereinrichtung, gekennzeichnet dadurch,
daß unter dem Mahlteller (12) der Y/älzmühle eine Auffangvorrichtung (3) mit geneigten und belüfteten Boden angeordnet ist und an die Auffangvorrichtung (3) als nachfolgende Klassiereinrichtung ein dynamischer Sichter (5) angeschlossen ist, der materialseitig mit der Wälzmühle (2) in Verbindung steht.
vertikale Achse rotierenden Mahlteller und einer von dieser Mühle räumlich getrennten und dieser nachgeordneten
Klassiereinrichtung, gekennzeichnet dadurch,
daß unter dem Mahlteller (12) der Y/älzmühle eine Auffangvorrichtung (3) mit geneigten und belüfteten Boden angeordnet ist und an die Auffangvorrichtung (3) als nachfolgende Klassiereinrichtung ein dynamischer Sichter (5) angeschlossen ist, der materialseitig mit der Wälzmühle (2) in Verbindung steht.
2· Mahlanlage nach Punkt 1, gekennzeichnet dadurch, daß als dynamischer Sichter ein Sichter mit Außenventilator und Zyklonabscheidung eingesetzt wird, der bei Ausnutzung des Mahltellers als Abwurfvorrichtung auch als
Querstromsichter ausgebildet sein kann·
Querstromsichter ausgebildet sein kann·
3· Mahlanlage nach den Punkten 1 und 2, gekennzeichnet dadurch , daß zur besseren Verteilung des Aufgabegutes über den Mahltellerumfang für die Gutaufgabe mittig eine
feste oder bewegliche Verteilervorrichtung (13) angeordnet ist.
feste oder bewegliche Verteilervorrichtung (13) angeordnet ist.
Hierzu JSeite Zeichnungen
Priority Applications (7)
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