Die Erfindung betrifft einen Kanalplattenadapter für eine Offenend-Rotorspinnvorrichtung gemäss dem Oberbegriff des Anspruches 1.
Derartige Offenend-Rotorspinnvorrichtungen verfügen über ein Deckelelement, das das nach vorne hin an sich offene Rotorgehäuse während des Spinnprozesses mittels einer Lippendichtung luftdicht verschliesst. Das Deckelelement, in das ein bei Bedarf leicht auswechselbarer Kanalplattenadapter einge-lassen ist, weist ausserdem eine Lagerkonsole für eine Auflösewalze sowie zu der Achse der Auflösewalze orthogonal angeordnete Lagerkonsolen für eine Schwenkachse auf. Über diese Schwenkachse ist das Deckelelement mit einem zugehörigen Spinnboxgehäuse verbunden. Am Deckelelement sind des weiteren das Auflösewalzengehäuse einer Faserbandauflöseeinrichtung sowie das Lagergehäuse eines Faserbandeinzugszylinders festgelegt.
Die von der Auflösewalze aus einem Vorlage-Faserband ausgekämmten Einzelfasern werden über einen so genannten Faserleitkanal zum Spinnrotor befördert und von diesem zu einem fortlaufend abziehbaren Faden versponnen. Wie zum Beispiel aus der DE 19 712 881 A1 bekannt, ist das Auflösewalzengehäuse mit der im Deckelelement angeordneten Aufnahme für den Kanalplattenadapter über einen Faserleitkanaleinsatz verbunden, in dem ein Kanalabschnitt des Faserleitkanals angeordnet ist.
Das bedeutet, der Faserleitkanal besteht insgesamt aus zwei getrennten Kanalabschnitten, nämlich einem innerhalb des Faserleitkanaleinsatzes verlaufenden Kanalabschnitt und einem im jeweiligen Kanalplattenadapter angeordneten Kanalabschnitt.
Während des Betriebes, das heisst, bei zugeklapptem, eingerastetem Deckelelement, reicht der Kanalplattenadapter, der neben dem Mündungsbereich des Faserleitkanals auch eine Bohrung zum Festlegen einer Fadenabzugsdüse aufweist, in den umlaufenden Rotor. Auf diese Weise ist gewährleistet, dass der Mündungsbereich des Faserleitkanals ausreichend nahe an der Fasergleitwand des Spinnrotors positioniert ist, sodass die im Faserleitkanal herantransportierten Einzelfasern vorschriftsmässig auf den Spinnrotor aufgespeist werden.
Da der Kanalplattenadapter auf einen bestimmten Rotordurchmesser abgestimmt ist, muss er, wenn zum Beispiel im Zuge eines Garnpartiewechsels ein Austausch des Spinnrotors notwendig ist, mit ausgetauscht werden.
Offenend-Rotorspinnvorrichtungen mit solchen austauschbar angeordneten Kanalplattenadaptern sind grundsätzlich bekannt und beispielsweise in der DE 4 334 485 A1 beschrieben.
Bei dieser Spinnvorrichtung weist das schwenkbar gelagerte Deckelelement eine Ringnut zum Einlegen eines Lippendichtelementes sowie eine in Richtung Rotorgehäuse offene Aufnahme mit konischen Anlageflächen auf. In dieser Aufnahme ist lösbar ein Kanalplattenadapter mittels Schraubenbolzen festgelegt, die entsprechende Durchgangsbohrungen im Deckelelement durchgreifend, in Befestigungsbohrungen des Kanalplattenadapters fassen.
Nachteilig bei dieser bekannten Vorrichtung ist allerdings die Art der Befestigung, da zum Auswechseln des Kanalplattenadapters jeweils zwei Maschinenschrauben entfernt werden müssen, was relativ zeitaufwändig ist.
In der DE 19 524 837 A1 ist eine ähnliche Offen-end-Rotorspinnvorrichtung beschrieben. Das Deckelelement weist hier jedoch einen Kanalplattenadapter auf, der mittels einer Stabfeder in der Aufnahme des Deckelelementes arretiert ist. Bei Bedarf kann der Kanalplattenadapter durch Zurückbiegen der Stabfeder schnell und problemlos ausgebaut werden. Die einseitig an der Faserkanalplatte festgelegte Stabfeder fasst zur Arretierung des Kanalplattenadapters in eine Tangentialnut, die in die konische Anlagefläche des Lagerkörpers des Kanalplattenadapters eingearbeitet ist.
In der Praxis hat sich allerdings gezeigt, dass auch eine solche Befestigungsmethode nur bedingt geeignet ist, einen zuverlässigen, im Bedarfsfall leicht lösbaren Sitz des Kanalplattenadapters zu gewährleisten. Die aussermittige Krafteinleitung des Arretierungsmittels kann beispielsweise zu einem Verkanten des konischen Lagerkörpers des Kanalplattenadapters in der Aufnahme des Deckelelementes führen, mit der Folge, dass an den Spinnvorrichtungen Probleme mit einströmender Falschluft auftreten.
In der nach veröffentlichten DE 19 836 073 ist eine Offenend-Rotorspinnvorrichtung beschrieben, bei der die Befestigung des lösbar am Deckelelement festlegbaren Kanalplattenadapters kraftschlüssig über eine Magnetkupplung erfolgt. Das heisst, in die Aufnahme des Deckelelementes sind scheibenförmige Permanentmagneten eingelassen, die mit einem ferromagnetisches Bauteil des Kanalplattenadapters, vorzugsweise einer Stahlscheibe, korrespondieren.
Diese rein kraftschlüssige Festlegung eines Kanalplattenadapters in der Aufnahme des Deckelelementes führt zu einer einfachen, im Bedarfsfall leicht und schnell lösbaren, während des Betriebes jedoch sehr sicheren und exakten Fixierung des Kanalplattenadapters.
Es hat sich in der Praxis jedoch gezeigt, dass der Kanalplattenadapter, insbesondere im Bereich des Faserleitkanaleingangs noch verbesserungsfähig ist.
Ausgehend vom vorgenannten Stand der Technik liegt der Erfindung daher die Aufgabe zu Grunde, einen Kanalplattenadapter der vorstehend beschriebenen Gattung zu schaffen, der insbesondere bezüglich der Gestaltung seines Faserleitkanalabschnittes optimiert ist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss durch eine Vorrichtung gelöst, wie sie im Anspruches 1 beschrieben ist.
Vorteilhafte Ausgestaltungen, der Erfindung sind Gegenstand der abhängigen Patentansprüche.
Die im Anspruch 1 beschriebene Ausbildung des Kanalplattenadapters, insbesondere des Faserleitkanalabschnittes, gewährleistet einen optimalen Strömungsverlauf innerhalb des Faserleitkanal, sodass die in dieser Luftströmung transportierten Einzelfasern weitestgehend in gestreckter Ausrichtung auf die Gleitfläche des Spinnrotors aufgespeist werden.
Speziell die exakte Anpassung der im Bereich der konischen Anlagefläche liegenden Eintrittsöffnung des innerhalb des Kanalplattenadapter verlaufenden Faserleitkanalabschnittes auf den lichten Quer-schnitt des angrenzenden Kanalendbereiches des im Faserleitkanaleinsatz verlaufenden Kanalabschnittes wirkt sich positiv auf das Spinnergebnis aus.
In bevorzugter Ausführungsform beträgt das Höhen-/Breitenverhältnis der Eintrittsöffnung des im Kanalplattenadapter angeordneten Faserleitkanalabschnittes, wie im Anspruch 2 dargelegt, zwischen 1:1,3 und 1:1,4. Das heisst, der Faserleitkanal ist im Bereich seiner Eintrittsöffnung etwas breiter als hoch. Die Breitseiten des Faserleitkanals laufen im Anschluss an die Eintrittsöffnung zunächst konisch aufeinander zu und bilden dann bis zur Faserleitkanalmündung eine zylindrischen Kanalabschnitt. In Verbindung mit den in den Ansprüchen 3 und 4 beschriebenen Merkmalen ergibt eine solche Ausbildung einen strömungsgünstigen Faserleitkanal ohne nachteilige oder schädliche Strömungshindernisse.
Weitere Einzelheiten der Erfindung sind einem nachfolgend anhand der Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiel entnehmbar.
Es zeigt:
Fig. 1 eine Offenend-Spinnvorrichtung mit einem in einem Rotorgehäuse umlaufenden Spinnrotor sowie einem Deckelelement zum Verschliessen des Rotorgehäuses, wobei im Deckelelement leicht auswechselbar ein Kanalplattenadapter gelagert ist,
Fig. 2 eine Ansicht auf das Deckelelement gemäss Pfeil X der Fig. 1,
Fig. 3 eine Rückansicht eines erfindungsgemässen Kanalplattenadapters,
Fig. 4 den Kanalplattenadapter gemäss Fig. 3 in Seitenansicht, teilweise im Schnitt.
Die in Fig. 1 in einer Teilansicht dargestellte Offen-end-Spinnvorrichtung 1 weist, wie bekannt, ein unterdruckbeaufschlagbares Rotorgehäuse 2 auf, in dem ein Spinnrotor 3 mit hoher Drehzahl umläuft. Das nach vorne hin offene Rotorgehäuse 2 wird während des Betriebes durch ein Deckelelement 5 luftdicht verschlossen. In das Deckelelement 5 ist zu diesem Zweck ein ringförmiges Lippendichtelement 6 eingelassen. Das Lippendichtelement 6 umschliesst eine in Richtung des Rotorgehäuses 2 hin offene Aufnahme 7, deren seitliche Anlagefläche 8 nach Art eines Konus ausgebildet ist.
In der Aufnahme 7 ist ein Kanalplattenadapter 10 mit seinem Lagerkörper 9 winkelgenau ausrichtbar und leicht lösbar festgelegt. Die Befestigung erfolgt beispielsweise mittels einer Magnetkupplung 15. Der Kanalplattenadapter 10 weist, wie üblich, eine zentrale Bohrung für eine Fadenabzugsdüse 11 sowie den Mündungsbereich 32 eines Faserleitkanals 12 auf. In Fadenabzugsrichtung schliesst sich an die Fadenabzugsdüse 11 ein Fadenabzugsröhrchen 13 an.
Der Kanalplattenadapter 10 weist an seiner der Fadenabzugsdüse 11 gegenüberliegenden Seite ein Anschlussmittel 17 auf. Das Anschlussmittel 17 ist dabei vorzugsweise als ferromagnetische, ringförmige Stahlscheibe 18 ausgebildet, die fest mit dem zum Beispiel aus Aluminium oder Kunststoff gefertigten Kanalplattenadapter 10 verbunden ist.
Im Einbauzustand liegt der Kanalplattenadapter 10 mit seiner konischen Anlagefläche 19 an der entsprechend ausgebildeten Anlagefläche 8 der Aufnahme 7 und wird dort durch zum Beispiel zwei scheibenförmige Permanentmagneteinsätze 14, 14¾ fixiert. Ein z.B. an der Scheibe 18 befestigter und durch eine \ffnung des Deckelelementes 4 teilweise nach aussen ragender Auswerfer 24 ermöglicht dabei ein einfaches Lösen des Kanalplattenadapters 10 aus der Aufnahme 7 des Deckelelementes 5.
Die winkelgenaue Einbaulage des Kanalplattenadapters 10 wird durch eine Positioniereinrichtung 20 gewährleistet, die beispielsweise einen am Kanalplattenadapter 10 festgelegten Zentrierstift 21 und eine in die Lagerscheibe 16 eingebrachte Zentrierbohrung 22 umfasst.
Wie vorstehend bereits erwähnt und aus Fig. 2 ersichtlich, sind im Grund der Aufnahme 7 symmetrisch zwei scheibenförmige Permanentmagnete 14, 14¾ angeordnet und über eine Lagerscheibe 16 am Deckelelement 5 fest verankert. Die Lagerscheibe 16 bildet dabei eine Art Joch, das durch Bündelung der magnetischen Feldlinien zu einer Verstärkung der Magnetwirkung beiträgt. Das zugehörige ferromagnetische Bauteil, eine Stahlscheibe 18, ist im Kanalplattenadapter 10 so positioniert, dass sich im Einbauzustand die Permanentmagnete 14, 14¾ und das ferromagnetische Bauteil unter Wahrung eines geringen Luftspaltes 23 gegenüberstehen.
Der Luftspalt 23 beträgt 0,1 bis 0,2 mm, sodass einerseits sichergestellt ist, dass der Kanalplattenadapter 10 stets mit der Anlagefläche 19 seines Lagerkörpers 9 an der entsprechenden Anlagefläche 8 der Aufnahme 7 der Faserkanalplatte 4 anliegt und andererseits eine Mag-netkraft wirksam ist, die ausreichend gross ist, um den Kanalplattenadapter 10 während des Betriebes sowie beim \ffnen und Schliessen des Deckel-elementes 5 sicher in dieser Einbaulage zu halten.
Der in Fig. 3 in Rückansicht und in Fig. 4 in Seitenansicht, teilweise im Schnitt, dargestellte Kanalplattenadapter 10 weist einen Faserleitkanalabschnitt 27 eines insgesamt mit der Bezugszahl 12 gekennzeichneten Faserleitkanals auf.
Über diesen Faserleitkanal 12 werden die durch eine Auflösewalze aus einem Vorlage-Faserband ausgelösten Einzelfasern in den Spinnrotor eingespeist. Der Faserleitkanal 12, der über einen grossen Teil seiner Länge innerhalb eines Faserleitkanaleinsatzes 26 verläuft, ist dabei so ausgebildet, dass die im Kanal herrschende Transportluftströmung einen weitestgehend gestreckten Transport der Einzelfasern gewährleistet.
Das heisst, der Faserleitkanal 12 weist eine Höhe h auf, die vom Eingang des Faserleitkanals im Auflösewalzengehäuse 31 bis zu dessen Mündung 32 im Bereich des Kanalplattenadapters 10 gleich bleibt, während die Breite b des Faserleitkanals 12 zu dessen Mündung 32 hin abnimmt.
Da der Faserleitkanal 12 stets aus einem "stationären", im Faserleitkanaleinsatz 26 verlaufenden -Kanalabschnitt und einem im auswechselbaren -Kanalplattenadapter 10 angeordneten "ambulanten" Kanalabschnitt 27 besteht, ist zwischen diesen Kanalabschnitten eine kritische Stossstelle gegeben.
Um einen tadellosen Übergang zu gewährleisten, ist die Eintrittsöffnung 28 des im Kanalplattenadapter 10 verlaufenden Kanalabschnittes 27 exakt auf den lichten Endquerschnitt des im Faserleitkanaleinsatz 26 angeordneten Kanalabschnitt angepasst.
Das heisst, die Eintrittsöffnung 28 weist einen unrunden lichten Querschnitt auf, wobei ein Höhen-/Breitenverhältnis zwischen 1:1,3 und 1:1,4 gegeben ist.
Der innerhalb des Kanalplattenadapters 10 angeordnete Kanalabschnitt 27 läuft bezüglich seiner Breite zunächst noch etwas konisch zu (Kanalstreckenabschnitt 30), um anschliessend bis zur Faserleitkanalmündung 32 einen Streckenabschnitt 29 zu bilden, der einen zylindrischen, lichten Querschnitt aufweist. Der Durchmesser D dieses zylindrischen Kanalabschnittes 29 entspricht dabei der Höhe h des Faserleitkanals in seinen konisch ausgebildeten Streckenabschnitt 30.