-
Die
Erfindung betrifft eine Faserkanalplatte einer Offenend-Spinnvorrichtung
mit einem Spinnrotor, der in einem besaugten, durch ein Deckelelement verschließbaren Rotorgehäuse umläuft, wobei
in einer Aufnahme der Faserkanalplatte ein den Mündungsbereich eines Faserleitkanales
sowie eine Fadenabzugsdüse
aufweisender, auswechselbarer Kanalplattenadapter angeordnet ist.
-
Derartig
aufgebaute Offenend-Spinnvorrichtungen sind beispielsweise durch
die
DE 36 36 182 A1 bekannt.
-
Bei
solchen Spinnvorrichtungen wird das nach vorne offene Rotorgehäuse während des Spinnprozesses
durch ein Deckelelement luftdicht verschlossen, das an einem Schwenkgehäuse der Spinnvorrichtung
befestigt ist. Das Deckelelement ist dabei von innen gegen das Schwenkgehäuse geschraubt.
Im Schwenkgehäuse
ist außerdem
eine Faserbandauflöseeinrichtung
mit einer Faserbandeinzugswalze, einer Auflösewalze und Teile eines Faserleitkanales
angeordnet. Die Anordnung der umlaufenden Teile ist so getroffen,
daß sie
beim Öffnen der
Spinnvorrichtung außer
Betrieb genommen beziehungsweise abgebremst werden.
-
Während des
Betriebes, das heißt,
bei zugeklapptem, eingerastetem Schwenkgehäuse liegt das Deckelelement
mit einer ringförmigen
Lippendichtung am Rotorgehäuse
an und verschließt
dieses luftdicht. Das Deckelelement reicht dabei mit einem Deckelfortsatz,
der unter anderem den Mündungsbereich
des Faserleitkanales aufweist, in den umlaufenden Rotor. Auf diese
Weise ist gewährleistet,
daß der Mündungsbereich
des Faserleitkanales ausreichend nahe an der Fasergleitwand des
Spinnrotors positioniert ist und die im Faserkanal herantransportierten Einzelfasern
vorschriftsmäßig auf
den Spinnrotor aufgespeist werden.
-
Die
auch als Faserkanalplatten bezeichneten Deckelelemente weisen eine äußere Ringnut
für ein
Lippenelement sowie einen zentralen Deckelfortsatz, einen sogenannten
Kanalplattenadapter, auf. Im Kanalplattenadapter ist neben dem Mündungsbereich
des Faserleitkanales auch eine Gewindebohrung zum Befestigen einer
Fadenabzugsdüse
angeordnet.
-
Derartige
Faserkanalplatten, die in der Regel als Spritzgußteile gefertigt sind, haben
sich in der Praxis zwar bewährt,
sind in ihrer Fertigung allerdings relativ aufwendig.
-
Da
diese Faserkanalplatten, insbesondere die zugehörigen Kanalplattenadapter,
auf einen bestimmten Rotordurchmesser abgestimmt sind, müssen, wenn
zum Beispiel im Zuge eines Garnpartiewechsels ein Austausch der
Spinnrotoren notwendig ist, meistens auch die Faserkanalplatten
mit ausgetauscht werden.
-
Es
sind in der Vergangenheit bereits verschiedene Versuche unternommen
worden, den Einsatzbereich solcher Faserkanalplatten zu vergrößern beziehungsweise
deren konstruktiven Aufbau zu vereinfachen. Die bislang bekannten
Einrichtungen konnten sich jedoch in der Praxis nicht durchsetzen.
-
Durch
das deutsche
GM 78 20 853 ist
es beispielsweise bekannt, ein Adapterstück einzusetzen, das bei Bedarf
auf den Deckelfortsatz aufgeschoben werden kann. Auf diese Weise
soll es ermöglicht
werden, die erforderlichen Spinngeometrien, insbesondere den Abstand
Faserleitkanalmündung/Fasergleitfläche des
Rotors, auch bei einem Wechsel auf einen größeren Spinnrotor einzuhalten.
-
Es
ist durch die DE-OS 21 30 582 weiter bekannt, das Rotorgehäuse durch
ein Deckelelement zu verschließen,
das über
eine mittige Ausnehmung zur Aufnahme eines zylindrischen, kolbenartigen
Einsatzteiles verfügt.
Dieses Einsatzteil, das den Mündungsbereich
des Faserleitkanales sowie einen zentralen Fadenabzugskanal aufweist,
ist innerhalb dieser Ausnehmung durch eine radial angreifende Klemmschraube
gehalten. Die konstruktive Ausbildung dieses zylindrischen Einsatzteiles
ist allerdings nicht geeignet, eine zuverlässige Abdichtung des Rotorgehäuses zu
gewährleisten.
-
Durch
die DE-OS 21 30 582 ist es außerdem bekannt,
die gesamte Faserkanalplatte mittels angeschraubter Blattfederelemente
lösbar
am Schwenkgehäuse
der Spinnbox festzulegen.
-
Die
Faserkanalplatte ist dabei hinter einer schwenkbar gelagerten Abdeckung
angeordnet, die das Schwenkgehäuse
nach vorne wenigstens im Bereich der Faserkanalplatte abdeckt.
-
Bei
einem Garnpartiewechsel, insbesondere bei einen Wechsel der Spinnrotoren,
ist es im Interesse optimaler Spinnergebnisse oft notwendig, auch zugehörige Bauelemente
zu tauschen bzw. deren Lage im Bezug auf den Spinnrotor anzupassen.
-
Bei
der Einrichtung gemäß DE-OS
21 30 582 wird zu diesem Zweck die am Schwenkgehäuse festgelegte Abdeckung zurückgeschwenkt,
die Blattfedern der Kanalplattenarretierung nach außen gedreht
und die komplette, lösbar
angeordnete Faserleitkanalplatte gewechselt.
-
Nachteilig
ist dabei, dass stets eine große Anzahl
der verschiedenen Faserleitkanalplatten vorrätig gehalten werden muss, was
eine relativ kostenintensive Lagerhaltung ergibt.
-
In
der
DE 43 34 485 A1 ist
ein Deckelelement mit einem auswechselbaren Kanalplattenadapter
beschrieben.
-
Der
Kanalplattenadapter ist mit seinem konisch ausgebildeten Ansatzkörper in
einer entsprechend ausgebildeten Aufnahme des Deckelelementes gelagert
und wird über
Schraubenbolzen, die das Deckelelement von hinten durchdringen,
befestigt. Innerhalb seiner Aufnahme ist der Kanalplattenadapter
außerdem über eine
Paßstiftanordnung
winkelgenau festgelegt.
-
Ausgehend
vom vorgenannten Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe
zugrunde, eine Faserkanalplatte für ein Rotorgehäuse zu schaffen,
die praktisch und kostengünstig
auf verschiedene Spinnbedingungen umrüstbar ist.
-
Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine
Vorrichtung gelöst,
wie sie Gegenstand des Anspruches 1 ist.
-
Vorteilhafte
Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
-
Die
im Anspruch 1 beschriebene Ausbildung der Faserkanalplatte hat insbesondere
den Vorteil, daß der
in der Faserkanalplatte gelagerte Kanalplattenadapter bei Bedarf
einfach und ohne den Einsatz eines Werkzeuges gegen einen neuen
Kanalplattenadapter ausgetauscht werden kann. Das heißt, durch
die erfindungsgemäße Ausführungsform
ist die Möglichkeit
gegeben, Offenend-Spinnvorrichtungen problemlos und schnell an geänderte Spinnbedingungen
anzupassen.
-
Die
in den Ansprüchen
2 und 3 beschriebene Ausführungsform
eines Arretierungsmittels zum Festlegen des Kanalplattenadapters
in seiner Aufnahme hat sich bei entsprechenden Versuchen als sehr
effektiv erwiesen. Die beschriebene Ausführungsform ist außerdem sowohl
hinsichtlich ihrer Fertigungskosten als auch bezüglich der zu erwartenden Lebensdauer
sehr vorteilhaft.
-
Die
Merkmale der Ansprüche
4 und 5 betreffen eine bevorzugte Anordnung des Arretierungsmittels.
Das heißt,
bei einer derartigen Anordnung ist einerseits gewährleistet,
daß der
Kanalplattenadapter sicher in seiner Aufnahme in der Faserkanalplatte festgelegt,
und andererseits bei Bedarf schnell und problemlos ausbaubar ist.
-
Im
Anspruch 6 ist eine bevorzugte Ausbildung des als Stabfeder ausgebildeten
Arretierungsmittels beschrieben. Die Abkröpfung der Stabfeder ermöglicht dabei
eine funktionsgerechte Installation der Stabfeder bei minimalem
Platzbedarf.
-
Die
Ansprüche
7 und 8 beschreiben jeweils eine alternative Ausführungsform
eines Kanalplattenadapters. Ein Kanalplattenadapter mit einem zylindrischen
Ansatzkörper
hat dabei den Vorteil, daß die
Fertigungskosten etwas günstiger
sind.
-
Kanalplattenadapter
mit konischem Ansatzkörper
besitzen den Vorteil, daß auch
bei eventuell auftretenden Fertigungstoleranzen der Bauteile stets ein
einwandfreier Sitz des Kanalplattenadapters in der Aufnahme gewährleistet
ist.
-
Weitere
Einzelheiten der Erfindung sind einem nachfolgend anhand der Zeichnungen
dargestellten Ausführungsbeispiel
entnehmbar. Es zeigt:
-
1 eine
Offenend-Spinnvorrichtung mit einem das Rotorgehäuse verschließenden Deckelelement
sowie einem lösbar
im Deckelelement festgelegten Kanalplattenadapter,
-
2 eine
perspektivische Ansicht des Deckelelementes, mit einem eingebauten,
durch eine Stabfeder gesicherten Kanalplattenadapter, teilweise im
Schnitt,
-
3 eine
erste Ausführungsform
eines lösbar
befestigten Kanalplattenadapters,
-
4 eine
weitere Ausführungsform
eines Kanalplattenadapters,
-
5 eine
schematische Darstellung der lösbaren
Befestigung des Kanalplattenadapters.
-
Die
in 1 dargestellte Offenend-Spinnvorrichtung 1 weist,
wie bekannt, ein Rotorgehäuse 2 auf,
in dem ein Spinnrotor 3 mit hoher Drehzahl umläuft. Der
Spinnrotor 3 ist dabei auf einer Stützscheibenlagerung 4 abgestützt und
wird von einem Tangentialriemen 5 angetrieben.
-
Das
nach vorne offene Rotorgehäuse 2 ist
an eine Absaugeinrichtung 6 angeschlossen und wird während des
Betriebes nach vorne durch die Faserkanalplatte eines Deckelelementes 7 verschlossen, das
um eine Schwenkachse 16 schwenkbar gelagert ist. Die Faserkanalplatte
ist entweder in das Deckelelement integriert oder als lösbar befestigtes
Bauteil ausgeführt.
-
Das
Deckelelement 7 weist eine Faserbandverzugseinrichtung 8 mit
einer Auflösewalze 9,
einer nicht näher
dargestellten Faserbandeinzugswalze 10 sowie einen Teil
eines Faserleitkanales 11 auf. Die Auflösewalze 9 ist vorzugsweise
durch einen Tangentialriemen 12 angetrieben. Der Antrieb
der Faserbandeinzugswalze 10 erfolgt entweder über eine
maschinenlange Antriebswelle oder über einen elektrischen Einzelantrieb 15.
-
Des
weiteren befinden sich im Deckelelement 7 unterhalb der
Auflösewalze 9 eine
Schmutzkammer 13, die über
eine Absaugeinrichtung 14 entsorgt wird.
-
Der
als Faserkanalplatte ausgebildete Teil des Deckelelementes 7 weist
einen ringförmigen
Ansatz 32 zum Positionieren eines Lippendichtelementes 17 sowie
eine in Richtung des Rotorgehäuses 2 hin
offene Aufnahme 33 auf. Die seitlichen Anlageflächen der
Aufnahme 33 sind dabei entweder, wie in den 2 und 4 angedeutet,
hohlzylindrisch ausgebildet oder weisen, wie in den 1 und 3 gezeigt,
einen konischen Verlauf auf.
-
In
der Aufnahme 33 ist, winkelgenau ausgerichtet, mit seinem
Ansatzkörper 34, 35 ein
Kanalplattenadapter 18 leicht lösbar festgelegt. Der Kanalplattenadapter 18 weist,
wie bekannt, eine zentrale Bohrung für eine Fadenabzugsdüse 19 sowie
den Mündungsbereich 21 des
Faserleitkanales 11 auf. In Fadenabzugsrichtung schließt sich
an die Fadenabzugsdüse 19 ein
Fadenabzugsröhrchen 20 an.
-
In
die Anlagefläche 22 des
zylindrisch oder konisch ausgebildeten Ansatzkörpers 34, 35 des
Kanalplattenadapters 18 ist jeweils eine Tangentialnut 23 eingearbeitet,
die im eingebauten Zustand ein federkraftbeaufschlagtes Arretierungsmittel 24 aufnimmt.
-
Dieses
vorzugsweise als Stabfeder 25 ausgebildete Arretierungsmittel 24 besitzt
zwei zueinander winklig angeordnete Schenkel 26 und 27.
Der relativ kurze Schenkel 26 weist eine Abkröpfung 28 auf, die
in die Tangentialnut 23 des Kanalplattenadapters 18 einfaßt. Der
Schenkel 26 stützt
sich außerdem endseitig
in einem Widerlager 29, zum Beispiel einer nutartig ausgebildeten Öffnung,
einer Bohrung oder dergleichen, des Deckelelementes 7 ab.
-
Der
im Verhältnis
zum Schenkel 26 deutlich längere, freie Schenkel 27 ist
in einer von außen
zugängigen Öffnung 36 des
Deckelelementes 7 angeordnet und kann in Richtung (S) verschwenkt
werden. Beim Verschwenken des Schenkels 27 in Richtung
(S) wird die Abkröpfung 28 des
Schenkels 26 aus der Tangentialnut 23 gehebelt,
so daß der
Kanalplattenadapter 18 freigegeben wird und dann problemlos
aus der Aufnahme 33 entnommen werden kann.
-
Das
winkelgenaue Ausrichten des Kanalplattenadapters 18 in
der Aufnahme 33 erfolgt entweder über die in die Tangentialnut 23 einfedernde
Stabfeder 25 oder über
ein spezielles Positioniermittel 30, beispielsweise einen Zylinderstift 31,
der in eine entsprechende Paßbohrung
im Deckelelement 7 eingreift.
-
Die
erfindungsgemäße Ausbildung
eines Kanalplattenadapters führt
in Verbindung mit dem entsprechenden Arretierungsmittel zu einer
erheblichen Verbesserung der Handhabung der an sich bekannten Faserkanalplatten.
Insbesondere können
die im Zusammenhang mit einem Garnpartiewechsel erforderlichen Umrüstzeiten
deutlich verkürzt
werden.