CH667472A5 - Vorrichtung an einer schuetzenlosen webmaschine zum bilden einer gewebekante. - Google Patents
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- D03D—WOVEN FABRICS; METHODS OF WEAVING; LOOMS
- D03D47/00—Looms in which bulk supply of weft does not pass through shed, e.g. shuttleless looms, gripper shuttle looms, dummy shuttle looms
- D03D47/40—Forming selvedges
Description
BESCHREIBUNG
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung an einer schützenlosen Webmaschine zum Bilden einer Gewebekante mit überstehenden Schussfäden, wobei die Fadenenden der in ein Webfach eingetragenen Schussfäden zwischen in einem seitlichen Abstand von den Gewebekettfäden verlaufenden Hilfskettfäden einer abtrennbaren Fangleiste eingelegt und von dieser gehalten werden.
In der Webtechnik sind für schützenlose Webmaschinen mehrere Möglichkeiten zur Bildung einer Gewebekante bekannt. Eine davon ist die sog. Fangleiste oder Hilfsleiste. Diese Leiste kommt an einer schützenlosen Webmaschine entweder nur einseitig auf der Schussfaden-Auszugsseite oder aber beidseitig, d. h. auf der Eintrag- und auf der Auszugseite vor. Bei einer solchen Fangleiste wird seitlich ausserhalb der Hauptkettfäden für das eigentliche Gewerbe noch eine Anzahl von Hilfskettfäden angeordnet. Auch die Hilfskettfäden werden einer Fachbewegung unterworfen, und der Schussfaden wird mit seinem freien Ende zwischen diese Hilfskettfäden eingelegt, von diesen erfasst und gehalten. Auf diese Weise wird ein schmaler Hilfsgewebestreifen verwoben, der nur den Zweck hat, den Schussfaden zu halten bzw. zu fangen und ein evtl. Zurückspringen des Schussfadenendes zu verhindern. Dieser Hilfsgewebestreifen oder Fangleiste wird anschliessend vom eigentlichen Gewebe wieder abgetrennt. Eine derartige Webkantenbildung mit Hilfe einer Fangleiste ist z.B. aus der DE-OS 21 21 430 bekannt.
Bei bekannten Webmaschinen wird beim Anschlagen des Schussfadens entweder mit einem separaten Hilfswebblatt für die Hilfskettfäden gearbeitet oder es wird das Grundwebblatt um den erforderlichen Betrag länger gehalten. Das überstehende Schussfadenende erstreckt sich in jedem Fall vom Geweberand aus über die Breite der Schneidgasse, die Breite der Fangleiste, den unvermeidlichen Abstand zwischen äus-serstem Hilfskettfaden und der Spitze bzw. der Klemmeinrichtung des zurückgezogenen Schussfadeneintragorgans und auch noch den über die Klemmeinrichtung notwendigerweise hinaus überstehenden Rest. Das über den Geweberand überstehende Schussfadenende stellt zusammen mit den oben ausgeführten Breiten bzw. Abständen einen erheblichen Schussfadenabfall dar, der über einen längeren Zeitraum betrachtet, einen erheblichen Produktionsverlust ergibt.
Um diesen Schussfadenabfall zu verringern, ist in der DE-PS 32 40 569 eine Vorrichtung beschrieben, bei der die Haltevorrichtung für die eingetragenen Schussfadenenden, z. B. die Fangleiste, mit der Anschlagbewegung des Webblattes gekoppelt ist und beim Anschlagen des Schussfadens von einer nahe am Webblatt liegenden Ruhelage aus zusätzlich seitlich nach aussen derart verschiebbar ist, dass zwischen Gewebe und Haltevorrichtung ein Abstand gebildet wird. Die Schussfadenenden sind dabei in ihrer Längsrichtung nachgebend in die Haltevorrichtung eingespannt.
Bei dieser Vorrichtung wird die Schneidgasse erst beim Blattanschlag gebildet, und es kann daher beim eigentlichen Schusseintrag umd beim Festhalten des Fadenendes in den Hilfskettfäden der Fangleiste die Breite der Schneidgasse eingespart werden. Bei der seitlichen Bewegung des Hilfswebblattes wird die benötigte Länge des Schussfadens für die Schneidgasse somit aus dem in der Fangleiste liegenden und über diese überstehenden Kantenabfall gezogen.
Das genannte Prinzip ist auch anwendbar, wenn ohne Fangleisten gearbeitet wird und die Funktion der Fangleisten durch eine andere Haltevorrichtung, z. B. durch eine Klemme ausgeführt wird.
Bei der konstruktiven Ausführung der bekannten Vorrichtung ist ein Hilfswebblatt, durch das die Hilfskettfäden der Fangleiste gezogen sind, auf einem Blatthalter angeordnet und mit diesem in einer seitlich am Webblatt angeordneten Führung verschiebbar. Die Verschiebebewegung wird von einem Arm gesteuert, der mit seinem einen Ende an dem Blatthalter gelenkig angreift und mit seinem anderen Ende in einem maschinenfesten Lager schwenkbar gelagert ist. Diese Ausführungsform ist aber für grössere Schwenkwinkel des Armes weniger günstig, da der verschiebbare Blatthalter in seiner Führung klemmen kann. Es ist zwar möglich, die Haltevorrichtung um die Spitze des zurückgezogenen Schussein-tragorganes, z. B. eines Greifers, in einem Bogen herumzuführen, doch verläuft dieser Bogen sehr flach und bringt somit nur wenig zusätzlichen Effekt.
Von einer Vorrichtung der letztgenannten Art ausgehend, lag der Erfindung die Aufgabe zugrunde, die seitliche Verschiebung der Haltevorrichtung so zu verbessern, dass keine nachteiligen Verklemmungen oder dgl. auftreten, und dass auch der um die Greiferspitze herumführende Bogen ausreichende Krümmung aufweist, ohne die übrige Wirksamkeit der Vorrichtung zu beeinträchtigen.
Diese Aufgabe wird durch die im Patentanspruch 1 angegebenen Massnahmen gelöst. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung gehen aus den abhängigen Ansprüchen und der Beschreibung hervor.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung sei nachstehend anhand der Zeichnung erläutert. Es zeigen
Figur 1 schematisch die bisher übliche Anordnung einer Fangleiste in der Draufsicht,
Figur 2 die erfindungsgemässe Vorrichtung in der Draufsicht und
Figur 3 eine Seitenansicht der erfindungsgemässen Vorrichtung in etwas vergrössertem Massstab.
In der Figur 1 ist die bisher übliche Anordnung einer Fangleiste ohne Abfallverkürzung schematisch in der Ansicht von oben dargestellt. Eine Anzahl von Kettfäden 1 ist angedeutet. Der äusserste Kettfaden am Geweberand ist mit 11 bezeichnet. Die Kettfäden sind durch ein angedeutetes Webblatt 6 geführt. In einem Abstand S davon verlaufen Hilfskettfäden 2, deren innerster mit 21 bezeichnet ist. Diese Hilfskettfäden bilden die Fangleiste und sind durch ein Hilfswebblatt 7 geführt. In der Zeichnung ist unterhalb des Webblattes
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6 ein eingetragener Schussfaden 3 angedeutet, der noch vom Schussfaden-Eintragorgan, z.B. einem Greifer 5, gehalten wird. Über die Klemmeinrichtung des Greifers 5 steht noch ein kurzes Schussfadenende 3' über. Das fertige Gewebe ist mit 4 gekennzeichnet. Die Anschlagbewegung des Webblattes 6 ist durch einen Pfeil A angedeutet. Das Webblatt befindet sich dann in seiner gestrichelt eingezeichneten Anschlagstellung 6'. In entsprechender Weise wird das Hilfswebblatt 7 gemeinsam mit dem Grundwebblatt 6 in seine Stellung 7' gebracht. Das gestreckte Schussfadenende 3' reicht bis zur Begrenzungslinie 3a. Der Abstand S zwischen Gewebe und Fangleiste dient als Schneidgasse für das Abtrennen der Fangleiste.
Die Figur 2 zeigt für die erfindungsgemässe Vorrichtung schematisch den gleichen Aufbau wie die Figur 1. Dabei ist auch eine gleiche Einziehbreite angenommen. Im Unterschied zur Figur 1 liegt hier das Hilfswebblatt 7 während des Schusseintrages nahe am in seiner Ruhelage gestrichelt eingezeichneten Grundwebblatt 6. Das Schusseintragorgan, d.h. der Greifer 5, ist hier nicht mehr so weit zurückgezogen wie in der Figur 1, sondern nur bis kurz hinter die äussere Begrenzung der Fangleiste 2 in ihrer inneren Stellung. Bei der Anschlagbewegung A wird das Grundwebblatt 6 und das Hilfswebblatt 7 aus der gestrichelt eingezeichneten Ruhelagen über eine ebenfalls gestrichelt eingezeichnete Zwischenposition 6" bzw. 7" in die mit ausgezogenen Linien dargestellte Anschlagposition gebracht, die mit 6' bzw. 7' bezeichnet ist. Dabei führt das Hilfswebblatt 7 eine der Anschlagbewegung A überlagerte seitliche Verschiebebewegung V aus.
Am unteren Ende der Figur 2 ist nochmals ein einzelner Schussfaden eingezeichnet. Etwa neben dem inneren Hilfskettfaden 21 ist eine Schere 16 angeordnet. Sie trennt das Ende des eingetragenen Schussfadens zusammen mit der Fangleiste 2 ab. Der am Geweberand noch verbleibende Fadenrest kann dann evtl. in an sich bekannter Weise in das Gewebe eingelegt werden. Diese Möglichkeit ist mit 3" angedeutet.
Es sei nun die Vorrichtung zur seitlichen Verschiebung der Haltevorrichtung bzw. der Fangleiste 2 anhand der Figuren 2 und 3 näher erläutert. An der Blattleiste 20 des Webblattes 6 ist ein Trägerkörper 13, z.B. mittels Schrauben 17, befestigt. Der Trägerkörper 13 trägt ein Parallelogrammgelenk 12. Die beiden Schwingen 14 des Parallelogrammgelenkes 12 sind im Trägerkörper 13 bei 13a und 13b verschwenkbar gelagert und an ihren freien Enden durch einen Arm 15 zum Parallelogramm verbunden. Der Arm 15 ist in Richtung zum Webblatt 6 hin verlängert und trägt an seinem Ende das Hilfswebblatt 7. Die Verbindung zwischen Hilfswebblatt 7 und Arm 15 ist starr, aber lösbar, vorzugsweise verschraubt. An der in der Zeichnung rechts liegenden äusseren Schwinge 14 ist ein Schwenkarm 8 gelenkig angeschlossen. Das andere Ende des Schwenkarmes 8 ist in einem maschinenfesten Lager 9 schwenkbar gelagert. Eine Halterung für das Lager 9 ist strichpunktiert angedeutet und mit 19 bezeichnet. Diese Halterung kann z.B. an der festen Greiferführung 23 ausserhalb des Webfaches befestigt sein.
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Beim Anschlagvorgang wird das Webblatt von seiner Ruhelage 6 aus über eine Zwischenposition 6" in die Anschlagposition 6' bewegt. Dabei wird der Schwenkarm 8 von seiner nicht eingezeichneten Ruhelage aus über die gestrichelt eingezeichnete Zwischenlage 8" in die mit ausgezogenen Linien eingezeichnete Anschlaglage 8' um das feste Lager 9 verschwenkt. Der Schwenkarm 8 steuert dabei die Schwingen 14 des Parallelogrammgelenkes 12 zunächst etwas in Richtung zum Webblatt 6 hin und dann zurück vom Webblatt 6 weg. Das Hilfswebblatt 7 beschreibt dabei einen Bogen 22, der von der Position 7 ausgehend zuerst in die Position 7" ganz dicht an den Kettfäden der Grundkette 1 hin führt und dann wieder weg von der Grundkette 1 nach aussen in die Position 7' gelangt, wobei die Schneidgasse S gebildet wird. Das Hilfswebblatt 7 bleibt bei dieser Bewegung in seiner Lage stets parallel zum Grundwebblatt 6 ausgerichtet und wird nicht verkantet oder verdreht. Der oben genannte Bogen 22 hat wegen des Parallelogrammgelenkes 12 eine viel stärkere Krümmung, als es durch eine reine Parallelführung gemäss oben genannter DE-PS 32 40 569 möglich ist. Die Greiferspitze 5 kann daher im zurückgezogenen Zustand des Schuss-eintragorganes sehr nahe am Webfach bzw. am Webblatt 6 liegen. Das überstehende Schussfadenende beim Schusseintrag ist also kürzer. Ferner bringt das Ende des Bogens 22 beim Anschlag das Hilfswebblatt in seiner Stellung 7' soweit nach aussen, dass auch bei verhältnismässig kurzem Anschlagweg des Webblattes 6 und bei geringem Schwenkwinkel des Schwenkarmes 8 eine ausreichende Schneidgasse S gebildet wird.
Die Lage des genannten Bogens 22 ist durch Verändern der Position des festen Lagers 9 einstellbar. Dazu kann das Lager 9 mehr oder weniger weit vor die hintere Ruhelage des Webblattes 6 gebracht werden. Diese Einstellbarkeit ist in der Figur 2 durch die Lagerstelle 9' angedeutet. Die Einstellbarkeit kann selbstverständlich nicht nur in Stufen, sondern auch stufenlos ausgebildet sein, z. B. mit Hilfe eines Langloches. Ausser einer Veränderung parallel zur Anschlagrichtung A ist auch eine Verschiebung in Schussrichtung bzw. in Längsrichtung des Webblattes 6 denkbar. Diese Möglichkeit ist durch die schräge Position der Lagerstelle 9' gegenüber der Lagerstelle 9 angedeutet.
Eine weitere Möglichkeit der Einstellung ist durch ein Verschieben des Trägerkörpers 13 entlang der Blattleiste 20 gegeben. Hierzu ist beispielsweise im Trägerkörper 13 ein Langloch 18 vorgesehen, wodurch der Trägerkörper 13 gegenüber den Klemmschrauben 17 parallel zum Webblatt in Schussrichtung verschoben werden kann.
Der Unterschied X in den Fadenlängen 3 a in Figur 1 und 3b in Figur 2 verdeutlicht die Verringerung des Schussfadenabfalles. Dieses Mass X bringt gegenüber dem bei der bekannten Vorrichtung gemäss DE-PS 32 40 569 erzielbaren Gewinn eine weitere Einsparung an Abfallverlust. Der gleiche Unterschied X ergibt sich auch aus den Positionen 5a und 5b der Greiferspitzen in den Figuren 1 und 2. Die seitliche Verschiebung des Hilfswebblattes 7 beim Anschlagen verläuft durch Verwendung des Parallelogrammgelenkes 12 einwandfrei.
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1 Blatt Zeichnungen
Claims (4)
1. Vorrichtung an einer schützenlosen Webmaschine zum Bilden einer Gewebekante mit überstehenden Schussfäden, wobei die Fadenenden der in ein Webfach eingetragenen Schussfäden in eine in einem seitlichen Abstand von den Gewebekettfäden angeordnete Haltevorrichtung nachgebend eingespannt sind, und wobei die Haltevorrichtung mit der Anschlagbewegung des Webblattes gekoppelt ist und beim Anschlagen des Schussfadens von einer nahe am Webblatt liegenden Ruhestellung aus zusätzlich seitlich nach aussen verschiebbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Haltevorrichtung (2) über ein Parallelogrammgelenk (12) seitlich am Webblatt (6) verschwenkbar angeordnet und eine Schwinge (14) des Parallelogrammgelenkes (12) durch einen um ein maschinenfestes Lager (9) schwenkbaren Arm (8) antreibbar ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das maschinenfeste Lager (9) in Richtung der Anschlagbewegung (A) vor der hinteren Ruhelage des Webblattes (6) liegt.
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PATENTANSPRÜCHE
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Position des Lagers (9) einstellbar (9') ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Position des Parallelogrammgelenkes (12) am Webblatt (6) in dessen Längsrichtung einstellbar ist.
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