CH644018A5 - Pharmazeutisches mittel zur prostaglandinregulierung. - Google Patents

Pharmazeutisches mittel zur prostaglandinregulierung. Download PDF

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CH644018A5
CH644018A5 CH611380A CH611380A CH644018A5 CH 644018 A5 CH644018 A5 CH 644018A5 CH 611380 A CH611380 A CH 611380A CH 611380 A CH611380 A CH 611380A CH 644018 A5 CH644018 A5 CH 644018A5
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pge
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CH611380A
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Chikao Yoshikumi
Fumio Hirose
Yoshio Ohmura
Takayoshi Fujii
Masanori Ikuzawa
Kenichi Matsunaga
Minoru Ohhara
Takao Ando
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Kureha Chemical Ind Co Ltd
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    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07HSUGARS; DERIVATIVES THEREOF; NUCLEOSIDES; NUCLEOTIDES; NUCLEIC ACIDS
    • C07H15/00Compounds containing hydrocarbon or substituted hydrocarbon radicals directly attached to hetero atoms of saccharide radicals
    • C07H15/20Carbocyclic rings
    • C07H15/203Monocyclic carbocyclic rings other than cyclohexane rings; Bicyclic carbocyclic ring systems
    • AHUMAN NECESSITIES
    • A61MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
    • A61PSPECIFIC THERAPEUTIC ACTIVITY OF CHEMICAL COMPOUNDS OR MEDICINAL PREPARATIONS
    • A61P43/00Drugs for specific purposes, not provided for in groups A61P1/00-A61P41/00
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Description

Die Erfindung betrifft ein Mittel zur Regulierung von Prostaglandinen.
Eine Gruppe von allgemein als Prostaglandine (im folgenden kurz PG bzw. PGe im Plural genannt) bezeichneten Verbindungen ist in neuerer Zeit wegen verschiedener physiologischer Funktionen dieser Verbindungen im Körper lebender Säuger bedeutsam geworden. Da aber einige PGe kurze Halbwertszeiten haben oder instabil sind, stösst die pharmazeutische Verwendung der PGe auf Schwierigkeiten.
Zur Regulierung der im lebenden Säugerorganismus gebildeten PGe ist z. B. die Verabreichung von Acetylsalicylsäure (Aspirin) vorgeschlagen worden (siehe Nature, No. 239/1972/ 33-34). Aspirin ist aber ein Inhibitor für Cyclooxygenase, die an der Frühstufe des Metabolismus der PGe teilnimmt, weshalb Aspirin als PG-Blockierang einzustufen ist. Aspirin hemmt also die Produktion aller PGe und wirkt nicht zur Verstärkung der Produktion eines bestimmten PG oder bestimmter PGe, so dass eine Wirkung von Aspirin als Regulator der PGe beschränkt ist. Ferner hat Aspirin Nebenwirkungen, indem es gastroente-rische Störungen verursachen kann und daher für Langzeitanwendung problematisch ist.
Aufgabe der Erfindung ist es, einen pharmakologisch bzw. pharmazeutisch verwendbaren PG-Regulator mit verbesserter Wirksamkeit und mit möglichst geringen Nebenwirkungen anzugeben.
Erfindungsgemäss wurde gefunden, dass sich eine Reihe von Derivaten der Aminobenzoesäure zur wirksamen PG-Regulie-rung eignet.
Gegenstand der Erfindung ist ein pharmazeutisches Mittel zur Verwendung für die PG-Regulierung im lebenden Organismus von Säugern, welches Mittel enthält:
(a) als aktive Komponente ein Aminobenzoesäurederivat der Formel (I)
COOR2
15
in der R1 die Restgruppe bedeutet, die durch Entfernung von OH in 1 (Alpha)- oder 1 (Beta)-Stellung von Arabinose, Xylose, Rhamnose, Glucose, Galactose, Mannose oder Fructose entsteht, und R2 das Wasserstoffatom, eine Alkylgruppe mit 1 bis 20 4 C-Atomen oder ein pharmazeutisch annehmbares Metall ist, und
(b) einen pharmazeutisch annehmbaren Träger oder ein pharmazeutisch annehmbares Verdünnungsmittel für die Verbindung (I).
25 Die obigen Derivate von Aminobenzoesäure zur Verwendung als aktive Komponente gemäss der Efindung sind an sich bekannt. So haben Inoue et al. die chemische Synthese von Verbindungen (I) beschrieben (siehe J. Agr. Chem. Soc.
Japan, 25/1951/Seiten 59-63 und 291-293, sowie Chem. Abstr. 30 4§/1954/Spalten 2001d und 2001i) und einige physikalische Eigenschaften der Verbindungen finden sich in der Literatur (siehe J. Agr. Chem. Soc. Japan, 26/1952/Seiten 329-331,
sowie Chem. Abstr. 45/1954/Spalte 2003a).
In den genannten Literaturstellen finden sich aber keine 35 Angaben über physiologische oder pharmazeutische Eigenschaften dieser Verbindungen. Darüber hinaus wurde bisher kein Bericht über die physiologischen und/oder pharmakologischen Eigenschaften der Verbindungen der Formel (I) gefunden. Die Erfindung beruht auf der Auffindung der neuen medizi-40 nischen Verwendung der Verbindungen (I) und bietet pharmazeutische Mittel mit Wirksamkeit für die PG-Regulierung im Organismus lebender Säuger.
In den Zeichnungen zeigt:
Fig. 1 den Effekt von Substanz (I) auf die Aggregation von 45 Blutplättchen durch Arachidonsäure,
Fig. 2 den Effekt von Substanz (I) auf die Aggregation von Blutplättchen durch Adenosindiphosphat (ADP),
Fig. 3 den Effekt von Substanz (I) auf die Aggregation von Blutplättchen durch Kollagen,
50 Fig. 4 den Effekt von Substanz (I) auf die Aggregation von Blutplättchen durch Epinephrin,
Fig. 5 den Effekt von Substanz (I) auf die Aggregation von Blutplättchen durch Ristocetin,
Fig. 6 den Effekt von: Substanz (I) auf die Aggregation von 55 Blutplättchen durch Thrombin,
Fig. 7 den Effekt von Substanz (I) auf den Gehalt an cycli-schem Adenosinmonophosphat (cycl. AMP) in den Blutplättchen,
Fig. 8 den Effekt von Substatìz (I) auf die Produktion von 60 Malondialdehyd (MDA) in den Blutplättchen,
Fig. 9 den Effekt von Indomethacin auf die hypotensive Wirkung von Substanz (I),
Fig. 10 den Effekt von Substanz (I) auf den Gehalt an cycl. AMP in Krebszellen,
65 Fig. 11 den Effekt von Substanz (I) auf die Produktion von Prostaglandin I2 (PGI2) in 3T3-Fibroblasten,
Fig. 12 den Effekt von Substanz (I) auf den Gehalt an Prostaglandin F2-a (PGF2.a),
3
644 018
Patienten verabreicht werden. Dementsprechend sind die Verbindungen (I) als Pharmazeutika hochgradig sicher.
In der obigen Formel (I) bedeutet R1 — kurz ausgedrückt — einen Monosaccharid-Rest und das Monosaccharid kann in D-s -Form oder in L-Form entweder als a-Anomer oder als ß-Ano-mer oder als Mischung dieser Anomeren vorliegen. R2 in Formel (I) ist Wasserstoff, ein pharmazeutisch annehmbares Metall, wie Na, K, l/2Ca, l/2Mg, 1/3A1, oder ein Alkyl, wie Methyl, Ethyl, Propyl und Butyl.
10 Die Verbindungen (I) können beispielsweise nach folgender Methode hergestellt werden:
Eine Mischung aus 5 g p-Aminobenzoesäure, 5-6 g Monosaccharid, wie L-Arabinose, D-Xylose, L-Rhamnose, D-Glu-cose, D-Galactose, D-Mannose oder D-Fructose, und 0,1 bis 15 0,5 g Ammoniumchlorid, Magnesiumchlorid, Ameisensäure, Essigsäure oder Salzsäure wird in 40-90 ml 95-100%igem Ethanol oder reinem Methanol am Rückflusskühler zur Einleitung der Kondensation erwärmt. Nach Beendigung der Reaktion wird das Reaktionsgemisch bei Raumtemperatur oder an 20 einem kühlen Ort stehengelassen; die sich abscheidenden Kristalle werden durch Filtrieren der Reaktionslösung gesammelt. Diese Kristalle werden mit Wasser, Ethanol oder Ethyl-äther gewaschen und dann aus Methanol, Ethanol pder einer wässrigen Lösung von Methanol oder Ethanol umkristallisiert. 25 Um das Wasserstoffatom der Carboxylgruppe einer so hergestellten Verbindung durch eine Base zu ersetzen, wird vorzugsweise in an sich bekannter Weise verfahren. Die Verbindung, hier das p-Aminobenzoesäure-N-pyranosid, wird in wässrigem Ethanol gelöst; dann wird ein anorganisches Salz 30 zum Bewirken der Substitution zur Lösung gegeben.
Die physikalischen Eigenschaften der Verbindungen (I) und der aktiven Komponente erfindungsgemässer Mittel, die nach den oben beschriebenen Methoden erhalten wurden, sind in der folgenden Tabelle I zusammengestellt; die dort genannten Ver-35 bindungen werden im folgenden kurz als Verbindungen (1) bis (11) bzw. No. 1-11 bezeichnet. Die zur Bestimmung der in Tabelle I angegebenen Werte angewandten Methoden werden anschliessend an Tabelle I genannt.
TABELLE I
Physikalische Eigenschaften der aktiven Komponente (I)
Substanz No.
Bezeichnung
Schmelzpunkt (°C)
spezifische
Drehung
Md20
Elementaranalyse (%) C : H : N gef (C : H : N) Theor.
UV-Absorptions -maximum (nm)
1
Natrium-o-aminobenzoat-
157-163
—9
45,5 :
5,2 :
: 4,4
317, 248, 215
-N-D-galactosid
(Zers.)
in Wasser
(48,6 :
5,0 :
: 4,4)
2
Natrium-o-aminobenzoat-
152-162
+ 54
51,0 :
5,4:
: 4,9
320, 249, 215
-N-L-rhamnosid
(Zers.)
in Wasser
(51,1 :
5,2:
: 4,6)
3
Natrium-m-aminobenzoat-
130-145
+ 5
48,5 :
5,0 :
: 4,2
274
-N-D-mannosid
in Wasser
(48,6 :
5,0:
: 4,4)
4
Natrium-p-aminobenzoat-
185-196
—2
46,1 :
5,5 :
: 4,0
274
-N-D-mannosid
(Zers.)
in Wasser
(46,0 :
5,3 :
; 4,1)
5
Natrium-p-aminobenzoat-
145-160
—55
45,8 :
5,2 :
: 4,3
274
-N-D-glucosid
in Wasser
(46,0 :
5,3 :
: 4,1)
6
Natrium-p-aminobenzoat-
150-162
+ 10
46,0 :
5,6:
: 4,1
275
-N-D-galactosid
in Wasser
(46,0 :
5,3 :
: 4,1)
7
Natrium-p-aminobenzoat-
149-158
0
49,3 :
4,9:
: 4,8
274
-N-D-xylosid
in Wasser
(49,5 :
4,8 :
: 4,8)
8
Natrium-p-aminobenzoat-
173-178
+ 80
51,0 :
5,1 :
: 4,8
273
-N-L-rhamnosid
(Zers.)
in Wasser
(51,1 :
5,2 :
: 4,6)
9
Natrium-p-aminobenzoat-
180-205
—4
48,8 :
4,9 :
: 4,3
290
-N-D-fructosid
in Wasser
(48,6 :
5,0 :
: 4,4)
10
Natrium-p-aminobenzoat-
163-173
—41
50,0 :
4,2:
: 4,7
274
-N-L-arabinosid
(Zers.)
in Wasser
(49,8 :
4,2:
: 4,8)
11
Methyl-o-aminobenzoat-
177-178
—54
49,1 :
6,1 :
: 4,3
330, 251
-N-D-mannosid
in Ethanol
(48,1 :
6,6 :
: 4,0)
Fig. 13 den Effekt von Substanz (I) auf den Gehalt an Prostaglandin E (PGE),
Fig. 14 den Effekt von Substanz (I) auf den Gehalt an Prostaglandinen im Plasma von Ratten nach Verabreichung von Substanz (I),
Fig. 15 den Effekt von Substanz (I) zur Verhinderung der durch ADP induzierten Aggregation von Blutplättchen,
Fig. 16 den Effekt gemäss der Efindung zur Verminderung des PGE-Gehaltes in Cerebrospinalflüssigkeit nach einem durch Entzündung verursachende Mikroben bewirkten Anstieg.
Die Nummern (NO) in den Figuren sind gleich den Nummern der Verbindungen (I) gemäss Tabelle I unten. «V» bedeutet Vergleich.
Die aktive Komponente des erfindungsgemässen Mittels, auch kurz als Substanz (I) oder Verbindung (I) bezeichnet, ist eine Verbindung der Formel (I)
COOR2
in der R1 eine Restgruppe bedeutet, welche durch Entfernung von OH in 1 (Alpha)- oder l(Beta)-Stellung von Arabinose, Xylose, Rhamnose, Glucose, Galactose, Mannose oder Fructose entsteht, und R2 das Wasserstoffatom, eine Alkylgruppe mit 1 bis 4 C-Atomen oder ein pharmazeutisch annehmbares Metall ist.
Da die Verbindungen (I) wie weiter unten erläutert eine extrem geringe akute orale Toxizität und keine Mutagenität hat, die zellulare und humorale Immunität des Wirtsorganismus nicht beeinträchtigt und die gastro-intestinale Bakterienflora wegen Fehlens einer antibakteriellen Aktivität nicht stört, können die Verbindungen (I) während langer Zeitspannen ohne Möglichkeit bzw. Gefahr von Mutagenese oder Allergie oral an
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4
(1) Schmelzpunkt: Bestimmung mit einer Mikroschmelzpunkt--Bestimmungsanlage der Firma Yanagimoto, Japan.
(2) Spezifische Drehung: bestimmt mit einem direkt ablesbaren Polarimeter, Modell OR-50 der eben genannten Firma Yanagimoto mit einer Zellendicke von 50 mm an wässrig--ethanolischer Lösung der sauren aktiven Verbindung bzw. wässriger Lösung der Natriumsalze der sauren aktiven Verbindung.
(3) Elementaranalyse: Bestimmung mit «CHN-Coder». Modell MT-2, der Firma Yanagimoto.
(4) UV-Absorptionsspektren: Aufnahme mit einem selbstschreibenden Spektrofotometer, Modell PS-3T der Firma Hitachi, Japan, an einer wässrig-ethanolischen Lösung der acidischen aktiven Verbindungen bzw. einer wässrigen Lösung der Natriumsalze der acidischen aktiven Verbindungen.
Im folgenden werden die physiologischen Eigenschaften der Verbindungen (I) beschrieben, und zwar in der Folge (1) Akut-toxizität, (2) antimikrobielle Aktivität, (3) Mutagenität, (4) verzögerte intrakutane Reaktion, (5) Antikörperbildungsaktivität und (6) Wirkung auf den Magen.
(1) Akute orale Toxizität
Die akute orale Toxizität der Verbindungen (I) wurde an ICR-JCL-Mäusen durch orale (zwangsmässige) Verabreichung der Verbindungen als wässrige Lösungen in destilliertem Wasser bzw. als wässrige Suspension, ebenfalls in destilliertem Wasser, in jeweils vorbestimmten Dosierungen bestimmt.
Nach Beobachtung allfälliger toxikologischer Symptome während 6 Tagen und Mortalitätsdiagnose bis zum 7. Tag nach Verabreichung wurden die LDso-Werte (akut, oral) nach der Methode von Litchfield-Wilcoxon bestimmt; die gestorbenen und die überlebenden Mäuse wurden zur Informationsgewinnung autopsiert.
Die Ergebnisse sind in Tabelle II zusammengestellt und zeigen, dass die repräsentativen Verbindungen (I) sehr hohe LD5o-Werte (in g Testsubstanz pro kg Körpergewicht) der akuten oralen Toxizität haben, d. h. eine ausserordentlich geringe Toxizität besitzen.
TABELLE II
Verbindung No. LD50 (g/kg) p.o.
1
6,10
2
12,50
3
>
10
4
>
10
5
>
15
6
14,55
7
11,75
8
12,80
9
>
10
10
10,80
11
>
7,5
Bei der Autopsie der toten und der überlebenden Tiere wurden keine anormalen Befunde festgestellt.
(2) Antimikrobielle Aktivität
Die Verbindungen (I) wurden in destilliertem Wasser zu einer Probenreihe eines jeweils doppelt verdünnten Systems gelöst. Diese verdünnten Lösungen wurden mit dem neunfachen Volumen an Agarmedium vermischt und die Mischungen in Petrischalen gegossen. Für die Bakterientests wurde Herzin-fusions-Agarmedium, für die Tests an Pilzen ein Agarmedium nach Sabouraud verwendet. Nach dem Bestreichen mit Vorkultur wurden die beimpften Platten für die Bakterientests 20-24 Std. bei 37 °C, für die Pilztests 3-7 Tage bei 25 °C inkubiert und darauf das Wachstum untersucht. Zur Abschätzung der antimi- -krobiellen Aktivität wurden die folgenden Mikroorganismen verwendet:
Pseudomonas aeruginosa IAM 1514 Escherchia coli IFO 12734 Staphylococcus aureus 209 P Bacillus subtilis IAM 1069 Saccharomyces cerevisiae IAM 4207 Candida albicans ATCC 752 Trichophyton mentagrophytes IFO 6124 Aspergillus niger IAM 3001
Die Testergebnisse zeigten, dass keine der getesteten Verbindungen (I) für diese Mikroorganismen bei Konzentrationen von 1 mg/ml eine Wachstumsinhibierung ergab.
(3) Mutagenität
In der ersten Stufe wurden die Verbindungen (I) nach dem sogenannten Ree-Test (i) und in der zweiten Stufe nach dem Reversionstest (ii) geprüft:
(i) Ein Stamm von Bacillus subtilis M 45 (defektanter, durch Rekombinationswiederherstellung gebildeter Stamm) und ein wilder Stamm von Bacillus subtilis H 17 mit anhaltender Re-kombinationswiederherstellungsaktivität wurden unter Vermeidung einer anfänglichen Stammkreuzung auf eine B-2-Agarkul-turplatte aufgeimpft, die durch Auflösen von 10 g Fleischextrakt, 10 g Polypepton, 5 g Natriumchlorid und 15 g Agar in 1000 ml destilliertem Wasser bei pH 7,0 hergestellt worden war. Dann wurde ein rundes Filterpapierblatt von 8 mm Durchmesser mit 0,04~ml darin aufgesaugter wässriger Lösung der Verbindung (I) unter Verwendung von sterilisiertem Wasser auf die Oberfläche der Agarplatte gelegt, so dass die Startpunkte der oben genannten Stämme der Bakterienkultur abgedeckt waren. Die beimpfte B-2-Agarkultur wurde über Nacht bei 37°C gehalten und die Länge der Wachstumsinhibierungszone gemessen. Als Negativkontrolle wurde Kanamycin, als Positivkontrolle Mitomycin C verwendet. Die entsprechenden Ergebnisse sind in Tabelle III zusammengestellt.
(ii) Für den Reversionstest wurden die Stämme TA 98 und TA 100 (beide Stämme benötigen Histidin) von Salmonella typhimurium verwendet. In jeweils 2 ml eines weichen Agar-kulturmediums (aus 6 g Natriumchlorid, 6 g Agar und 1000 ml destilliertem Wasser), das mit 1/10 Volumen einer wässrigen Lösung von 0,5 mM Biotin und 0,5 mM Histidin versetzt worden war, wurden 0,1 ml der Bakteriensuspension und 0,1 ml einer wässrigen Lösung der Verbindung 0) eingemischt und die Mischung auf das Minimum-Agarkulturmedium aufgeschichtet. Nach zwei Tagen Inkubation bei 37 °C wurde die Zahl der revertierten Kolonien gezählt. Als Positivkontrolle wurde Furyl-furamid (AF-2) verwendet. Die Testergebnisse sind in Tabelle IV zusammengestellt.
Wie aus Tabelle III zu erkennen, zeigten die Verbindungen (I) eine schwache Mutagenität nur bei der hohen Konzentration von 5000 Mikrogramm pro Scheibe. Aus Tabelle IV ist zu ersehen, dass die Mutationshäufigkeit durch die Verbindungen (I) keine Unterschiede gegenüber dem Vergleichsversuch ohne Substanz zeigte, nicht einmal bei der hohen Konzentration von 5000 Mikrogramm pro Platte. Diese Befunde zeigen, dass die Verbindungen (I) bezüglich Mutagenität als sicher gelten können.
Bemerkung zu Tabelle III: die Differenz * ist die Länge der Inhibierungszone von M 45 minus Länge der Inhibierungszone von H 17.
5
10
15
20
25
30
35
40
45
50
55
60
65
5
644 018
TABELLE III Ree-Test
Verbin
Konzentration
Inhibierungs-
Wachstumszo dung No.
Otg/Scheibe)
länge nendifferenz*
M 45
H 17
(mm)
(mm)
(mm)
1
500
0
0
0
5000
6
1
5
2
500
0
0
0
5000
6
2
4
3
500
0
0
0
5000
7
1
6
4
500
0
0
0
5000
0
0
0
5
500
0
0
0
5000
0
0
0
6
500
0
0
0
5000
0
0
0
7
500
0
0
0
5000
0
0
0
8
500
0
0
0
5000
0
0
0
9
500
0
0
0
5000
0
0
0
10
500
0
0
0
5000
0
0
0
11
500
0
0
0
5000
7
3
4
Vergleich:
Kanamycin
10
5
4
1
Mytomycin
C
0,05
12
2
10
TABELLE IV
Reversionstestergebnisse
Verbin
Konzentration
Zahl der reveranten Kolonien dung No.
(/ig/Scheibe)
(Zahl per Scheibe)
TA 100
TA 98
1
5000
151
6
2
5000
61
9
3
5000
90
6
4
5000
138
5
5
5000
104
11
6
5000
51
7
7
5000
58
4
8
5000
73
4
9
5000
95
5
10
5000
51
3
11
5000
95
8
Ver
gleich A*
0,1
911
167
Ver
gleich B*
149
13
*
Vergleich A: Furylfuramid Vergleich B: Kontrolle (kein Zusatz)
(4) Verzögerte Intrakutanreaktion
Um die Wirkung der Verbindungen (I) auf die Zellimmunität zu untersuchen, wurde der Pfotenballentest an ICR-JCL-
-Mäusen als Versuchstiere und mit Schafserythrocyten als Antigen durchgeführt.
Die Mäuse wurden durch Injizieren von 0,2 ml einer 10%-igen Suspension der Schafserythrocyten (aus der Schwanzvene entnommen) in physiologischer Kochsalzlösung primär-sensibilisiert. Sieben Tage nach der ersten Sensibilisierung wurden 0,05 ml einer 40%igen Suspension von Schafserythrocyten in physiologischer Kochsalzlösung in die Fussballen injiziert. Die Dicke der Fussballen wurde am nächsten Tag bestimmt. Die Verabreichung der Verbindung (I) erfolgte in einer Dosierung von 250 mg/kg/Tag einmal täglich während fünf aufeinanderfolgender Tage, mit Schwerpunkt um den Tag der ersten Sensibilisierung.
Die Dickenzunahme der Fussballen der mit den Verbindungen (I) behandelten Mäuse zeigte keine signifikanten Unterschiede im Vergleich mit der Zunahme der nicht mit Verbindung (I) behandelten Versuchstiere.
(5) A ntikörperbildungsaktivität
Zur Bestimmung der Wirkungen der Verbindungen (I) auf die Humoralimmunität wurde der Hemagglutinationstest an ICR-JCL-Mäusen durchgeführt, die mit Schafserythrocyten sensibilisiert worden waren.
Die Maus wurde durch Injizieren von 0,2 ml einer 10%igen Suspension von Schafserythrocyten (aus der Schwanzvene) in physiologischer Kochsalzlösung sensibilisiert. Sieben Tage nach dem Sensibilisieren wurden Blutproben der Maus für den Hemagglutinationstest zur Bestimmung der Antikörperbildungsaktivität genommen. Die Verbindungen (I) wurden während fünf aufeinanderfolgender Tage mit Schwerpunkt um den Tag der Sensibilisierung verabreicht, und zwar intraperitoneal mit einer Dosierung von 250 mg/kg/Tag.
Als Ergebnis wurden keine signifikanten Unterschiede des Agglutinationstiters zwischen der mit Verbindungen (I) behandelten Gruppe und der Kontrollgruppe festgestellt.
(6) Wirkung von Verbindungen (I) auf den Magen
Jeweils 5 g Testverbindung der Formel @), und zwar die Verbindungen No. 1-11 gemäss Tabelle I sowie Acetylsalicylsäure («Aspirin») als Vergleich, wurde Hunden (Bracke) mit jeweils 9-12 kg Körpergewicht in Form von wässriger Suspension in destilliertem Wasser, eingestellt auf pH = 3, verabreicht; 90 min. nach der Verabreichung zeigten sich bei den mit Aspirin behandelten Hunden Magenblutungen, während die mit den Verbindungen (I) behandelten Hunde keine Magenblutungen zeigten.
Im folgenden werden die pharmazeutischen Sondereigenschaften der Verbindungen (I) kurz beschrieben. Eingehendere Angaben folgen dann in den Beispielen.
(1) Regulierung von Prostaglandin
Die Verbindungen (I) regulieren Prostaglandine, wie PGA, PGB, PGC, PGD, PGE, PGF, PGG, PGH, PGI, TXA und TXB und die metabolitischen Produkte dieser PGe. Ferner regulieren die Substanzen nicht nur eines der oben genannten PGe, sondern auch unterschiedliche Arten der PGe.
Die regulative Funktion der Verbindungen (I) auf die Produktion der PGe und deren Metabolite ergeben sich aus folgenden Tatsachen:
(a) Unterdrückung der Blutplättchen-Aggregation
Es ist bekannt, dass die Aggregation der Plättchen hauptsächlich durch PGG2, PGH2 und TXA2 induziert wird und es zeigt sich, dass die Verbindungen (I) Wirkungen bezüglich Unterdrückung der Aggregation der Plättchen zeigen (siehe Beispiele 2 und 5).
(b) Zunahme des cyclischen Adenosinmonophosphates
Es ist bekannt, dass das cyclische Adenosinmonophosphat
5
10
15
20
25
30
35
40
45
50
55
60
65
644 018
6
(cycl. AMP) in enger Beziehung zu den PGe, insbesondere zu PGD, PGE und PGI, steht und die Verbindungen (I) zeigen eine Wirkung in Richtung auf Erhöhung des Gehaltes der Plättchen und Kulturzellen an cycl. AMP (siehe Beispiele 3, 6 und 8).
(c) Unterdrückung der Malondialdehyd-Bildung
Es wurde gefunden, dass die Verbindungen (I) eine Inhibie-rungswirkung auf die Produktion von Maloridialdehyd (MDA) in den Plättchen haben; MDA ist als Metabolit der PGe bekannt (siehe Beispiel 4).
(d) Beschleunigung der Produktion von PGI2
Es wurde gefunden, dass die Verbindungen (I) beschleunigend auf die Produktion von PGI2 in Zellen wirkt, die in vitro kultiviert werden (siehe Beispiel 7).
(e) Zusammenhang mit der Produktion einiger PGe
Aufgrund experimenteller Resultate auf den Metabolismus von PGe in vitro mit Arachidonsäure als Ausgangsmaterial wurde gefunden, dass die Verbindungen (I) mit der Produktion von PGD2, pge2, 6-Keto-PGFi.o, und PGF2.a (siehe Beispiel 1) in Beziehung stehen.
(f) Effekte auf die Biosynthese von PGE und PGF2.a
Bei einem in vitro Kulturversuch von Zellen wurde gefunden, dass die Verbindungen (I) Wirkungen auf die Biosynthese von PGE und PGF2.0 hat (siehe Beispiele 9 und 10).
(g) Inhibierung der Wucherung von Tumorzellen
Untersuchungen der Wucherung von Tumorzellen und des Gehaltes von Intratumorzellen-PGE bei tumortragenden Versuchstieren, die mit Verbindungen (I) behandelt worden waren, zeigten eine Wucherungshemmung der Tumorzellen sowie eine Zunahme des Gehaltes an PGE in den Tumorzellen der mit Verbindungen (I) behandelten Tiere (siehe Beispiele 11, 12, 13 und 14).
(h) Verstärkungseffekt auf den Pigmenttransfer
Bei einem Versuch unter Behandlung von tumortragenden Versuchstieren mit Verbindung (I) und Bestimmung des Übertragungsgrades von Farbstoff in das Tumorgewebe der Tiere wurde eine VerstärkungsWirkung auf den Transfer des exogenen Farbstoffes festgestellt; dies lässt einen Blutgefässerweite-rungseffekt der Verbindung (I) vermuten (siehe Beispiel 15).
(i) Inhibierung von Tumormetastasen
Bei einem Versuch zur Behandlung von Versuchstieren mit Verbindungen (I) vor und nach dem Transplantieren von Tumorzellen auf die Tiere wurde eine Hemmwirkung auf die Metastasen der transplantierten Tumorzellen beobachtet (siehe Beispiel 16).
(j) Verminderung des Gehaltes an 6-Keto-PGF/.a
Bei tumortragenden Versuchstieren wurde beobachtet, dass der Gehalt des Plasmas der Tiere an 6-Keto-PGF^ im Vergleich zu nicht-tumortragenden Tieren erheblich grösser ist; es wurde festgestellt, dass der erhöhte Gehalt durch Verabreichung von Verbindung (I) auf den Normalwert zurückgeführt wird (siehe Beispiel 17).
Allgemein wurden PGe in verschiedenen Organen des ganzen Körpers gefunden und haben eine enge Beziehung zu den Organfunktionen. Weiter ist bekannt, dass die physiologischen und pharmakologischen Funktionen der PGe einen extrem breiten Bereich überdecken. Die PGe wirken hauptsächlich auf die Erweiterung und Verengung der Blutgefässe, d. h. sie haben eine pharmakologische Wirkung auf das Kreislaufsystem,
wobei PGE und PGI stärker erweiternd wirken, während TXA
andererseits die Arterien verengt. Diese Funktionen verursachen im Ergebnis eine Erhöhung oder Verminderung des Blutdruckes und bedeuten eine remediale Funktion bei Stenocardie und Arrhythmie.
Obwohl der übermässige Ablauf einer Wirkung bezüglich Blutplättchenaggregation die Arteriosklerose, den Cerebral-infarkt, den Myocardialinfarkt und die Cerebralapoplexie bewirkt, haben die PGe starke Wirkungen auf die Blutplättchen. PGD, PGE und PGI haben eine antagonistische Wirkung gegen die Blutplättchen-Aggregation, während TXA2, PGG2, PGH2 und PGE2 die Aggregation auslösen oder beschleunigen.
Daraus folgt, dass eine entsprechende Einstellung der PGe die Vorbeugung oder Behandlung der oben erwähnten Krankheiten ermöglichen könnte.
Im Zusammenhang mit Diabetes wurde ferner berichtet,
dass die Produktion von PGI2 im Gefässystem eines an Diabetes leidenden Patienten begrenzt oder der Gehalt an PGE und PGF2 hoch ist, was die Beziehung zwischen dieser Krankheit und den PGe langsam erhellt.
Die Wirkungen der PGe im Atmungssystem ist ebenfalls untersucht worden und es ist bekannt, dass PGE den Widerstand der Luftwege vermindert. Dies lässt eine Möglichkeit der Verwendung von PGE als Antiasthmamittel, als Mittel zur Atmungsbeschleunigung, als Antihustenmittel und als Anti-expectorans vermuten.
Im Zusammenhang mit Immunitätsfunktionen weiss man, dass PGI2 und dessen Metabolite eine Unterdrückungswirkung auf die Freisetzung der langsam reagierenden Substanz der Anaphlaxie besitzt; ferner haben die PGe antiallergische bzw. antianaphlaktische Wirkungen und es ist ohne weiteres anzunehmen, dass die PGe zur Behandlung verschiedener Krankheiten wirksam sind, die auf Selbstimmunisierung beruhen, insbesondere die zur Gruppe der Rheumaleiden gehörenden und bisher kaum behandelbaren Krankheiten.
Es ist bekannt, dass das jetzt kommerzialisierte entzündungshemmende Mittel, Indomethacin, auf die Cyclooxygenase im Stoffwechselweg der PGe einwirkt und dass verschiedene Typen von PGe mit Entzündungserscheinungen im Zusammenhang stehen. Dementsprechend kann man annehmen, dass über die Regulierung des Stoffwechsels der PGe eine entzündungshemmende Wirkung erzielt werden kann.
Andererseits zeigen die PGe starke Wirkungen auf das Verdauungssystem. PGE und PGI unterdrücken die Absonderung von Magensaft und könnten daher eine Wirkung gegen Magengeschwüre haben. Bei PGI ist diese Wirkung besonders stark.
Bezüglich der Nieren ist insbesondere für PGI2 eine diure-tische Wirkung beschrieben worden. Unter den kommerzialisierten antihypertensiven Mitteln nehmen die Diuretica immer noch einen wichtigen Platz ein. Dementsprechend hätte eine verstärkte Bildung von PGI2 Wert für diuretische und antihypertensive Mittel.
Die pharmakologische Wirkung der PGe auf das Genitalsystem ist ebenfalls bekannt und die PGe stehen im Zusammenhang mit der Verstärkung der Uterusbewegung sowie der Uterusspannung oder zeigen umgekehrt eine Unterdrückungswirkung auf die Uterusspannung. Diese Funktionen bilden die Bewertungsbasis für die PGe als Mittel zur Geburtsbeschleunigung, als Antikonzeptionsmittel und als Mittel zur Schwangerschaftsunterbrechung .
Schliesslich kommen die PGe auch als Psychopharmaka in Betracht. In den Hirnzellen sind grosse Mengen von PGD verteilt und zurzeit wird eine Beziehung zwischen der Epilepsie und PGD mit grossem Interesse verfolgt.
Es ist bekannt, dass die Peroxidation von Lipiden durch Alterung und Arteriosklerose beschleunigt wird und dass als Ergebnis die Aktivität des PGI-synthetisierenden Enzyms unterdrückt wird. Überdies ist berichtet worden, dass PGI eine Stabilisierungswirkung auf die Lysosom-Membran hat. Diese
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Tatsachen zeigen den Wert von PGI als ein antiperoxidierendes Lipidmittel und eröffnen die Möglichkeit der Vorbeugung von strahlungsbedingten Störungen und des Alterns.
In letzter Zeit haben die PGe auch im Zusammenhang mit Krebs Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Insbesondere wurden verschiedene Untersuchungen mit PGD, PGE und PGI in den oben genannten Gebieten durchgeführt und es scheint, dass diese PGe mit der UnterdrückungsWirkung auf die Wucherung von Krebszellen, die Normalisierung der Krebszellen, die Metastasen von Krebs und dergleichen in Zusammenhang stehen. Diese Tatsachen deuten auf die Möglichkeit der Unterdrückung der Wucherung von Krebszellen und der Vorbeugung von Krebsmetastasen.
Wie dargelegt, betreffen die pharmakologischen Funktionen der PGe verschiedene Gebiete mit unterschiedlichen Wirkungsarten und es ist dementsprechend keine Übertreibung, die PGe in irgendeinen Zusammenhang mit allen Krankheiten zu bringen. Die Tatsache, dass die erfindungsgemässen Verbindungen (I) die PGe regulieren, bietet die Aussicht, dass die PGe zur Vorbeugung und Behandlung der oben genannten Krankheiten eingesetzt werden können.
So wurde beispielsweise für PGE eine Antitumoraktivität gegen L-Zellen beschrieben (D. R. Thomas et al., Expérimental Cell Research 84, 40-46, 1974) und man weiss, dass die Erhöhung und Zunahme von PGD mit der Metastase und der Wucherung von Tumoren in Beziehung steht (siehe F. A. Fitz-patrik et al., Proc. Nati. Acad. Sei., USA, 76 (4), 1765-1769, 1979). Man weiss ferner auch dass PGI die Wucherung von Tumoren unterdrückt. Diese Informationen zeigen, dass jedes PG eine Antitumoraktivität als eine von mehreren physiologischen Wirkungen hat. Andererseits wurde erfindungsgemäss wie in Beispiel 1 erläutert festgestellt, dass die Verbindungen (I) eine Wirkung auf die Änderung der Menge von sowohl PGD als auch PGE in den Zellen hat, d. h. eine Wirkung der Regulierung der PGe besitzt, die für die verschiedenen PGe in derselben Zelle unterschiedlich ist. Ferner ist in einem weiteren Beispiel gezeigt, dass die Verbindungen (I) auf TXA und PGI unterdrückend bzw. beschleunigend wirken und dies zeigt deutlich, dass die Verbindungen (I) nicht nur ein einzelnes PG verändern, sondern gleichzeitig auch mehrere PGe beeinflussen.
Ein derartiges Mittel, das auf verschiedene Typen von PGe gleichzeitig verändernd wirkt, ist bisher niemals beschrieben worden und man kann sagen, dass eine derartige Eigenschaft für die Verbindungen (I) spezifisch ist.
Im folgenden werden Formulierungen mit aktiven Verbindungen (L) zur Herstellung von erfindungsgemässen Medikamenten beschrieben.
Zur Verwendung des pharmazeutischen Mittels als PG-regu-lierendes Mittel, kann es in irgendeiner der gewünschten Wirkung bzw. den Symptomen der Krankheit entsprechenden Weise verwendet werden. Ferner kann die aktive Substanz (I) auch als solche oder in Form von Mischungen kombiniert mit beliebigen, pharmakologisch zulässigen Streckmitteln oder anderen Medikamenten verwendet werden.
Pharmazeutische Mittel gemäss der Erfindung können oral oder parenteral verabreicht und dementsprechend in beliebiger, für orale bzw. parenterale Verabreichung geeigneter Form zusammengestellt werden.
Erfindungsgemässe pharmazeutische Mittel können auch in Form von Einheitsdosierungen hergestellt und verabreicht werden. Das Mittel kann als Pulver, Granulat, in Tablettenform, als Dragée, verkapselt, als Zäpfchen, in Suspension, als Lösung, als emulgierbares Konzentrat, in Form von Ampullen oder Injektionslösungen und dergleichen vorliegen. Als Verdün-nungs- oder Streckmittel bzw. Träger sind alle festen, flüssigen oder halbfesten Stoffe geeignet, z. B. Exzipienten, Bindemittel, Netzmittel, Zerlegungshilfsmittel, Tenside, Demulgentia, Dispergiermittel, Puffer, Parfums, Konservierungsmittel, Lösungshilfsmittel und Lösungsmittel verwendbar. Derartige Zusatzstoffe können einzeln oder in Kombination bzw. in Mischung verwendet werden.
Erfindungsgemässe pharmazeutische Mittel können nach allen bekannten Verfahren formuliert werden, wobei die Menge der aktiven Komponente, d. h. der Verbindung (I), in dem Mittel bzw. der Zubereitung im allgemeinen 0,01 bis 100% des Gewichtes der Zubereitung, d. h. des Mittels, ausmachen kann.
Erfindungsgemässe pharmazeutische Mittel können oral oder parenteral an Menschen oder Tiere verabreicht werden, werden vorzugsweise aber oral verabreicht. Als orale Verabreichung wird hierbei auch die sublinguale Verabreichung verstanden. Als parenterale Verabreichungsformen sind hier die subkutane, die intramuskuläre und die intravenöse Injektion sowie die Tropfinjektion bzw. -infusion zu erwähnen.
Die Dosierung erfindungsgemässer pharmazeutischer Mittel hängt vom Alter, der Persönlichkeitscharakteristik und dem Krankheitszustand sowie davon ab, ob der Patient ein Mensch oder ein Tier ist; dementsprechend können auch andere als die im folgenden genannten Dosierungsmengen angewendet werden. Allgemein kommen für humanmedizinische Zwecke orale Dosierungen von 0,1 bis 1000 mg/kg Körpergewicht/Tag, vorzugsweise 1 bis 500 mg/kg/Tag in Frage, während die parenterale Dosierung allgemein 0,01 bis 200 mg/kg/Tag, vorzugsweise 0,1 bis 100 mg/kg/Tag beträgt, unterteilt in 1-4 Teile, wobei jeweils ein Teil auf einmal verabreicht wird.
Im folgenden werden Konfektionierung und Herstellung erfindungsgemässer pharmazeutischer Mittel anhand von Beispielen eingehender erläutert.
Beispiel 1 (Konfektionierung)
10 Gewichtsteile aktiver Komponente der Formel (I) (Na-trium-p-aminobenzoat-N-D-galactosid), 15 Gewichtsteile schweres Magnesiumoxid und 75 Gewichtsteile Galactose wurden gleichmässig vermischt und zu einem Pulver bzw. einem feinen Granulat mit einer mittleren Teilchengrösse von unter 350 Mikrometer verarbeitet. Das Pulver wird entweder als solches oder in verkapselter Form verwendet.
Beispiel 2 (Konfektionierung)
45 Gewichtsteile Natrium-p-aminobenzoat-N-D-xylosid, 15 Gewichtsteile Stärke, 16 Gewichtsteile Galactose, 21 Gewichtsteile kristalline Cellulose, 3 Gewichtsteile Polyvinylalkohol und 30 Gewichtsteile Wasser wurden gleichmässig vermischt, zerkleinert und zu einem feuchten Granulat verarbeitet.
Dieses wurde getrocknet und zur Gewinnung von Körnern mit 177-1410 ftm gesiebt.
Beispiel 3 (Konfektionierung)
Ein Granulat wurde wie in Beispiel 2, jedoch mit der Abänderung hergestellt, dass Natrium-o-aminobenzoat-N-L-rham-nosid anstelle von Natrium-p-aminobenzoat-N-D-xylosid verwendet wurde und dass die Mischung aus 96 Gewichtsteilen dieses Granulates und 4 Gewichtsteilen Calciumstearat zur Herstellung von Tabletten mit 10 mm Durchmesser verpresst wurde.
Beispiel 4 (Konfektionierung)
90 Gewichtsteile des nach Beispiel 2 erhaltenen Granulates wurden mit 10 Gewichtsteilen kristalliner Cellulose und 3 Gewichtsteilen Calciumstearat vermischt und die Mischung zu Tabletten mit 3 mm Durchmesser verpresst. Die Tabletten wurden mit einer Mischsuspension aus Syrup, Gelatine und gefälltem Calciumcarbonat zur Herstellung von dragierten Tabletten verarbeitet.
Beispiel 5 (Konfektionierung)
0,6 Gewichtsteile Natrium-m-aminobenzoat-N-L-rhamnosid,
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2,4 Gewichtsteile nicht-ionisches Tensid und 97 Gewichtsteile physiologische Kochsalzlösung wurden unter Erwärmen vermischt und die Mischung zur Bildung einer Injektionslösung sterilisiert.
Beispiel 1
Dieses Beispiel zeigt die Wirkung von Verbindungen (I) auf PGe im Stoffwechsel von Arachidonsäure, die in Lymphozyten aufgenommen ist.
Nach Einstellung der aus der Milz einer BALB/C-Maus genommenen Lymphozyten auf eine Konzentration von 1 x 107 Zellen/ml, wurden zwei pC\ 3H-Arachidonsäure zugegeben und die Mischung bei 37°C 90 min inkubiert. Die inkubierten Lymphozyten wurden dreimal mit dem Kulturmedium gewaschen. Nach erneuter Einstellung der Zellen auf eine Konzentration von 1 X107 Zellen pro ml wurde die Kultur in vier siliconi -sierte Reagenzgläser, jeweils in Mengen von 2 ml pro Reagenzglas, gegossen. Zwei Reagenzgläser dienten als Vergleich. In jedes der beiden übrigen Reagenzgläser wurden 500 jtg Verbindung (I), in diesem Beispiel Verbindung No. 7, gegeben,
worauf alle vier Reagenzgläser 60 min bei 37°C inkubiert wurden. Nach dem Inkubieren wurden die Reagenzgläser 5 min bei 0°C und 1200 U/min zentrifugiert.
Die so erhaltenen Zellplättchen wurden in einen Glasbehälter gebracht, der 2 ml Kulturmedium enthielt. Nach Zugabe von 5 ml Petroläther wurden die Behälter geschüttelt, die Ätherschicht abgenommen und die zurückbleibende wässrige Schicht mit wässriger 0,5 n Salzsäure auf pH 3,5 eingestellt.
Die wässrige saure Lösung wurde dreimal mit je 5 ml Äther extrahiert und der Ätherextrakt zur Trockenheit eingedampft. Der zurückbleibende Feststoff wurde mit einer Diazomethan-lösung verestert. Die veresterte Reaktionsmischung wurde der Dünnschichtchromatographie unterzogen und mit einem Mischlösungsmittel aus Ethylacetat:Isooctan-Essigsäure:Wasser in Volumenteilen von 90:50:20:100 entwickelt. Die Identifizierung der auf dem Chromatogramm erscheinenden Flecken wurde unter Verwendung von autentischen Proben von PGD2, PGE2, PGF2.„ und 6-Keto-PGFi_„ durchgeführt. Die Silicagel-Schicht des abgetrennten Chromatogramms wurde abgeschabt und in einer Flüssigkeit zur Auszählung in einem Flüssigkeitsszin-tillator gelöst. Aus der Veränderung der Zählwerte wurde die Veränderung der PGe bestimmt. Die Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle V zusammengestellt.
TABELLE V Änderung der PGe in Zellkultur in vitro
PGe
Menge1'
6-Keto-PGFi.c pgf2.k pge2
pgd2
0 500
_2) ±3>
± +4>
+
" Zugabemenge von Verbindung No. 7 (mg/ml)
2) keine Änderung beobachtet
3) geringe Änderung beobachtet
4) klare Änderung beobachtet.
Ähnliche Ergebnisse werden erhalten, wenn anstelle der Verbindung No. 7 die Verbindungen Nos. 1 bis 6 und 8 bis 10 jeweils in Mengen von 500 /xg/ml verwendet werden. Diese Ergebnisse zeigen, dass die Verbindungen (I) den Metabolismus der PGe selbst in einem in vitro-Test regulieren.
Beispiel 2
Dieses Beispiel erläutert die Wirkungen der Verbindungen (I) auf die Aggregation von Blutplättchen.
Da man weiss, dass die Aggregation von Blutplättchen hauptsächlich durch PGG2, PGH2, und TXA2, die alle zu den PGe gehören, induziert wird, wurde die Wirkung der Verbindungen (I) auf die Blutplättchen-Aggregation wie folgt untersucht:
Als Antikoagulierungsmittel wurde eine wässrige Citrat-lösung zur Bestimmung der Erythrozyten-Sedimentierung verwendet. Jeweils 1 Gewichtsteil Citratlösung wurde mit 9 Gewichtsteilen frisch abgenommenem Humanblut vermischt. Die Mischungen wurden 6 min bei 400 G zentrifugiert und die überstehende Flüssigkeit zur Gewinnung eines an Humanblut-plättchen reichen Plasmas (im folgenden PRP genannt) verwendet. Der Rückstand wurde weitere 20 min bei 700 G zentrifugiert und die überstehende Flüssigkeit als plättchenarmes Plasma (im folgenden PPP genannt) aufbewahrt. Die Änderung der Durchlässigkeit (Transmittanz) von PRP wurde in einem Agrigometer (Typ PAP-3, hergestellt von der Firma Biodata Co.) gemessen, um den Aggregationsgrad der Plättchen zu bestimmen, wobei die Aggregation durch Zugabe eines Aggluti-nierungsmittels verursacht ist.
Als Agglutinierungsmittel wurden verwendet: Arachidonsäure (1,64 mMol), Adenosindiphosphat (50 /tMol), Kollagen (0,26 mg/ml), Epinephrin (0,11 mMol), Ristocetin (2,0 mg/ml) und Thrombin (0,5 Einheiten pro ml). Jedes dieser Mittel wurde zu PRP 2 min nach Zugabe einer Verbindung (I), nämlich den Verbindungen Nos. 1 bis 8, zugegeben.
Die Ergebnisse sind in den Figuren 1-6 zusammengestellt. Aus den Figuren ist zu erkennen, dass jede hier getestete erfindungsgemässe Verbindung (I) eine Inhibierungswirkung gegen die Aggregation der Blutplättchen zeigt, welche durch die genannten Agglutinierungsmittel verursacht ist. Diese Erscheinung zeigt, dass die Verbindungen (I) die Produktion der PGe, insbesondere von PGG2, PGH2 und TXA2, regelt.
Beispiel 3
Dieses Beispiel zeigt die Wirkung von Verbindungen (I) auf den Gehalt an cyclischen Adenosinmonophosphat (cycl. AMP genannt).
Cycl. AMP ist nicht nur als intrazellularer Informationsträger bekannt, sondern steht auch in enger Beziehung zu den PGe, wobei diese Beziehung insbesondere für PGD, PGE und PGI sehr eng ist. Dementsprechend wird im vorliegenden Beispiel der Einfluss der Verbindungen (I) auf cycl. AMP in Blutplättchenzellen wie folgt untersucht:
PRP wurde durch die vorbestimmte Methode hergestellt und 20 min bei 700 G zur Gewinnung einer überstehenden Flüssigkeit, nämlich PPP, zentrifugiert. Der Niederschlag wurde in 1/3 Volumen des PPP erneut auf geschlämmt, um ein dreifach konzentriertes PRP herzustellen.
In das auf diese Weise gewonnene konzentrierte PRP wurde jeweils eine wässrige Lösung der jeweiligen Verbindung (I) in vorbestimmter Konzentration eingeführt (Verbindungen Nos. 4, 7 und 8), und zwar zusammen mit physiologischer Kochsalzlösung, worauf die Mischung 5 min bei Raumtemperatur inkubiert wurde. Die Mischung wurde dann in der Folge aufgekocht, homogenisiert und zentrifugiert. Dann wurden 50 jA der überstehenden Flüssigkeit zur Messung des cycl. AMP verwendet. Die Messung wurde nach der von Gilman beschriebenen Methode durchgeführt. Als Positivkontrolle wurde PGEj verwendet. Die Ergebnisse sind in Fig. 7 zusammengestellt und zeigen, dass die Verbindungen (I) den intrazellularen Gehalt an cycl. AMP in den Plättchen erhöhen. Daraus ist zu schliessen, dass die Verbindungen (I) den Metabolismus der PGe beeinflussen.
Beispiel 4
Dieses Beispiel zeigt die Wirkung der Verbindungen (I) auf den Gehalt an Malondialdehyd (MDA) von Plättchen.
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PRP aus Humanblut wurde zentrifugiert und zur Gewinnung von gewaschenen Blutplättchen behandelt. Nach Zugabe von Verbindung (I), und zwar den Verbindungen Nos. 4, 7 und 8, zu den gewaschenen Plättchen wurde «Caionophore A-23187» zugegeben und die Mischung 5 min bei 37°C inkubiert. Dann wurde die inkubierte Mischung mit Thiobarbitur-säure als Farbentwickler versetzt und die Mischung mit einem Lösungsmittelgemisch aus Methanol und Butanol extrahiert. Die Absorption bei 535 nm wurde kolorimetrisch zur Bestimmung der Menge an Malondialdehyd (MDA) gemessen. Die Ergebnisse sind in Fig. 8 zusammengestellt und zeigen, dass die Verbindungen (I) die Produktion von MDA unterdrücken.
Auch aus dieser Tatsache kann auf die Teilnahme der Verbindungen (I) am Metabolismus der PGe geschlossen werden.
Beispiel 5
Dieses Beispiel zeigt die Wirkung von Indomethacin auf den hypotensiven Effekt der Verbindungen (I).
Es ist bekannt, dass PGe aus Arachidonsäure gebildet werden, und dass Cyclooxigenase an der Umwandlung der Arachidonsäure in PGG2 teilnimmt. Ferner weiss man, dass Indomethacin die erwähnte Cyclooxigenase inaktiviert und dass der Metabolismus der PGe vollständig durch Verabreichung von Indomethacin unterbrochen wird.
Dementsprechend die Veränderung des Blutdruckes von spontan hypertensiven männlichen Ratten (SHR) 30-40 Wochen nach der Geburt festgestellt bzw. verglichen, und zwar (1) allein bei Verabreichung von Verbindung (I) in einer Menge von 100 mg/kg und (2) bei zweimaliger Verabreichung von Indomethacin in einer Menge von 2,5 mg/kg/Zeit vor und nach Verabreichung von Verbindung (I). Hierzu wurde die Verbindung No. 7 in destilliertem Wasser gelöst oder in einer wässrigen 2%igen Lösung von Carboxymethylcellulose dispergiert und zwangsmässig oral verabreicht. Das Indomethacin wurde in einer wässrigen 2 Voigen Lösung von Carboxymethylcellulose dispergiert und auch diese Dispersion wurde zwangsmässig 1 Std. vor und nach der Verabreichung der Verbindung (I) oral verabreicht.
Die Ergebnisse sind in Fig. 9 zusammengestellt. Die hypo-tensive Wirkung der Verbindung (I) wurde somit durch Verabreichung von Indomethacin vor und nach Verabreichung der Verbindung (I) aufgehoben. Unter Berücksichtigung der Tatsache, dass Indomethacin ein Inhibitor des PG-Metabolismus ist, kann man die Wirksamkeit der Verbindungen (I) in bezug auf Blutdruckverminderung ihrer engen Beziehung zu PG zuschreiben.
Beispiel 6
Dieses Beispiel zeigt die Wirkung der Verbindungen (I) auf den Gehalt von Sarcoma-180-Tumorzellen an cycl. AMP.
Die Verbindung (I) wurde zu 100 /xl von aszites-artigem Tumor gegeben, der aus der Magenhöhle von Sarcoma-180 tragenden Mäusen stammte. Als Verbindung (I) wurde die Verbindung No. 7 in vorbestimmter Konzentration verwendet und die Mischung 5 min bei Raumtemperatur inkubiert. Nach dem Inkubieren wurde die Kultur gekocht, homogenisiert und zur Gewinnung einer überstehenden Flüssigkeit zentrifugiert. Die so gewonnene Flüssigkeit wurde nach der Methode von Gilman auf ihren Gehalt an cycl. AMP untersucht. Die Ergebnisse sind in Fig. 10 zusammengestellt und zeigen eine Wirkung der Verbindung (I) im Sinne einer Erhöhung des Anteiles an cycl. AMP in den Tumorzellen von Sarcoma-180. Aus dieser Tatsache kann auf die Teilnahme der Verbindungen (I) am Metabolismus der PGe geschlossen werden.
Beispiel 7
Dieses Beispiel zeigt den Einfluss der Verbindungen (1) auf die PGIî-Produktivitat von 3T3-Fibroblasten.
Der Einfluss der Verbindung (I) auf die PGI2-Produktivität der 3T3-Fibroblaste von Mäusen wurde untersucht, wobei als Vergleich eine Kultur verwendet wurde, in welcher Arachidonsäure, ein PG-Präkursor, zu einem Kulturmedium von Mäuse--3T3-Fibroblasten zugegeben und die Mischung 5 min bei 37°C zur Bildung von PGI2 inkubiert wurde.
Andererseits wurden 30 mMol der Verbindung (I), und zwar die Verbindungen Nos. 1, 3, 4 und 7-11, zu 4 ml eines Kulturmediums von 3T3-Zellen gegeben und die Mischung 2 min bei 37 °C inkubiert. Nach Zugabe von Arachidonsäure zur inkubierten Kultur wurde erneut wie im Vergleich zur Bildung von pgi2 inkubiert. Die so erhaltene Kultur wurde als «behandelte Gruppe» bezeichnet.
Nach Gewinnung der jeweils überstehenden Flüssigkeiten der Kulturen des Vergleichs Versuches und der behandelten Gruppe wurden die jeweiligen PGI2-Produktivitätswerte verglichen. Als Indikator diente die Unterdrückungswirkung eines Zusatzes von 2,43 mMol Arachidonsäure auf die Plättchen-aggregation.
Die Ergebnisse sind in Fig. 11 zusammengestellt und zeigen, dass, obwohl die Unterdrückung der Plättchenaggregation im Vergleichsversuch 5 min nach dem Zusatz der Arachidonsäure als PG-Präkursor festzustellen war, bei der behandelten Gruppe eine merkliche Verzögerung zu beobachten war, die darauf hindeutet, dass die Produktion von PGI2 durch die Zugabe ve : Verbindung (I) erhöht wird.
Beispiel 8
Dieses Beispiel zeigt die Wirkung der Verbindungen (I) auf den Metabolismus von cycl. AMP und cyclischem Guanosin-monophosphat bei krebstragenden Mäusen.
Ehrlich-Krebszellen wurden in die Magenhöhle von weiblichen ICR/JCL-Mäusen 5 Monate nach der Geburt in Mengen von 1 X 106 Zellen pro Tier transplantiert. Unter Fütterung der Mäuse wurde Verbindung (I), und zwar die Verbindung No. 7, den Tieren intraperitoneal beginnend am Tage nach der Transplantation täglich und während 5 Tagen in einer Dosierung von 200 mg/kg/Tag verabreicht. Am sechsten Tage wurde aus den mit Äther getöteten Mäusen jeweils 5 ml Aszites. Nach Zugabe von Tetranatriumethylendiamintetraacetat zu den gewonnenen Asziteszellen wurde die Mischung 10 min bei 4°C mit 1500 U/min. zur Abtrennung der überstehenden Flüssigkeit von den Krebszellen zentrifugiert. Die überstehende Flüssigkeit wurde dann nochmals bei 4°C und 3000 U/min während 15 min zentrifugiert. Die abgetrennten Krebszellen wurden mit Hank-Lösung gewaschen und dann erneut fünfmal bei 800 U/min während jeweils 5 min zur Entfernung von Verunreinigungen, wie Erythrozyten und dergleichen, zentrifugiert. Nach dem Homogenisieren von 1 x 108 Krebszellen in 3 ml einer wässrigen 6%igen Trichloressigsäurelösung bei einer Temperatur von 0°C wurde das Homogenisat 20 min bei 3000 G zur Gewinnung eines flüssigen Extraktes zentrifugiert. Nach Zusatz von 10 Gew.-% einer wässrigen 1 n Salzsäurelösung zum flüssigen Extrakt wurde dieser fünfmal mit jeweils dem zweifachen Volumen an Äther zur Entfernung der Trichloressigsäure extrahiert. Nach vollständiger Entfernung des Äthers durch Erwärmen der restlichen Flüssigkeit auf dem Wasserbad auf 80°C wurde der Rückstand gefriergetrocknet.
Die überstehende Flüssigkeit der Asziteszellen wurde mit einer gleichen Menge einer wässrigen 10%igen Trichloressigsäurelösung versetzt und die Mischung nach Stehenlassen während 15 min bei 0°C zur Gewinnung einer überstehenden Flüssigkeit 20 min bei 3000 G zentrifugiert. Die so erhaltene überstehende Flüssigkeit wurde mit 0,1 ml einer wässrigen 1 n Salzsäurelösung versetzt und nach Entfernung der Trichloressigsäure mit dem zweifachen Volumen an Äther und völliger Entfernung des Äthers auf dem Wasserbad bei 80 °C wurde der gewonnene Rückstand gefriergetrocknet.
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Sowohl die gefriergetrockneten Proben, die jeweils von den Krebszellen gewonnen waren, als auch die überstehende Flüssigkeit der Asziteszellen wurden jeweils in 1 ml einer wässrigen Pufferlösung mit pH 4,0 gelöst, die 50 mMol Essigsäure enthielt, und einem Radioimmunotest unter Verwendung von anti-cyclischem AMP-Antikörper sowie anticyclischem Guanosin-monophosphat (GMP-Antikörper) zur Bestimmung von cycl. AMP bzw. cyclischem GMP in den Krebszellen und der überstehenden Flüssigkeit der Asziteszellen unterzogen. Die Ergebnisse sind in Tabelle VI zusammengestellt. Die Erhöhung des Gehaltes an cycl. AMP und cyclischem GMP in den Krebszellen war erkennbar, wobei die Krebszellen von der Ratte gewonnen wurden, die mit Verbindung (I) behandelt worden war. Daraus ist der Einfluss der Verbindungen (I) auf den Metabolismus von cycl. AMP und cyclischem GMP in vivo der Krebszellen erkennbar, die von den transplantierten Krebszellen der Mäuse abgeleitet worden waren.
TABELLE VI Gehalt an cycl. AMP und cycl. GMP
Gruppe cycl. AMP pro cycl. GMP pro
108 Krebszellen
108 Krebszellen
Kontrolle
19,5
0,59
Verbindung (I)
21,2
0,72
Einheit: pM
Beispiel 9
Dieses Beispiel erläutert die Wirkungen der Verbindungen (I) auf den Gehalt an PGe in einem Kulturmedium, in welchem Humanleukämiezellen kultiviert werden.
Zu jeweils 10 ml eines Kulturmediums, das durch Zugabe von 10% Rinderfoetusserum und einer Verbindung (I), z. B. Verbindung No. 7, in Konzentrationen von 50, 500 bzw. 5000 /ig/ml zu Kulturmedium nach Eagle hergestellt und in Polystyrolkolben mit 75 cm2 Bodenfläche gebracht worden waren, wurden 5 X 105 Kulturzellen von dinuklearer Humanleukämie, Stamm J-lll, zur Animpfung gegeben und das Ganze bei 37°C unter einer Mischgasatmosphäre aus 5 Vol.-% Kohlenmonoxid und 95 Vol.-% Luft 7 Tage gezüchtet. Während der Züchtung wurde das Kulturmedium am 2. Tag und am 4. Tag jeweils durch frisches Kulturmedium ersetzt und das jeweils verbrauchte Medium so rasch wie möglich bei einer Temperatur von 4°C mit 1500 U/min zur Gewinnung der jeweiligen überstehenden Flüssigkeit des Kulturmediums zentrifugiert. Der Gehalt an PGE und PGF2.a in jeder überstehenden Flüssigkeit wurde mit Hilfe eines 3H-Prostaglandin E-Radioimmuno-assay-Testsatzes bzw. eines 3H-Prostaglandin F-Radioimmuno-assay-Testsatzes (hergestellt von der Firma Clinical Assay Co., USA) bestimmt.
Die Ergebnisse sind in den Figuren 12 und 13 zusammengestellt. Fig. 12 zeigt den kumulierten Gehalt an PGF2.„, der im Verlaufe der Zeit zunimmt, während Fig. 13 zeigt, dass der kumulierte Gehalt an PGE im Verlauf der Zeit abnimmt. Die Geschwindigkeit der Zunahme von PGF2_a wird jedoch vermindert, wenn die Konzentration an Verbindung (I) steigt und die Geschwindigkeit der Zunahme von PGE erhöht sich mit zunehmender Konzentration an Verbindung (I). Jedenfalls zeigen die Figuren 12 und 13 die Teilnahme der Verbindung (I) am PG--Metabolismus.
Beispiel 10
Dieses Beispiel zeigt die Wirkung der Verbindungen (I) auf den PG-Gehalt in einem Kulturmedium, in welchem Humanuterus-Krebszellen gezüchtet werden.
Zu jeweils 10 ml eines Kulturmediums, das durch Zugabe von 10% Rinderfoetusserum und Verbindung (I), z. B. Verbindung No. 7, in Konzentrationen von 0 (Kontrolle), 10, 100, 500, 1000 bzw. 5000 /tg/ml zu Kulturmedium nach Eagle hergestellt und in Polystyrolkolben mit 75 cm2 Bodenfläche gebracht worden waren, wurden HeLa S3-Kulturzellen von Humanuteruskrebs in einer Menge von 5 x 10s Zellen/Kolben durch Animpfen zugegeben und das Ganze 2 Tage bei 37°C unter einer Mischgasatmosphäre aus 5 Vol.-% Kohlendioxid und 95 Vol.-% Luft kultiviert. Nach Beendigung der Inkubierung wurde das gesamte Kulturmedium bei 4°C und 1500 U/min zentrifugiert, um die überstehende Flüssigkeit des Kulturmediums zu gewinnen. Der Gehalt der überstehenden Flüssigkeit an PGE wurde mit dem 3H-Prostaglandin E-Radioimmu-noassay-Satz bestimmt. Die Ergebnisse sind in Tabelle VII zusammengestellt.
Aus Tabelle VII ist zu erkennen, dass der Gehalt des Kulturmediums (ohne Krebszellen) an PGE durch Zusatz der Verbindung (I) vermindert worden war. Diese Tatsache zeigt die Wirkung der Verbindungen (I) auf den PG-Metabolismus.
TABELLE VII PGE-Gehalt im Kulturmedium (ohne Zellen)
Konzentration an
PGE-Konzentration Änderung der PGE-
Verbindung (I)
nach der Kultur
-Konzentration wäh ftig/ml)
(pg/ml)
rend der Kultur
(pg/ml)
0* (Kontrolle)
312
+ 120
10
40
— 152
100
80
— 112
500
48
— 144.
1000
25
— 167
5000
25
— 167
Beispiel 11
Dieses Beispiel zeigt die Wirkung der Verbindungen (I) auf PGE in Krebszellen und in Aszites von Mäusen, denen Ehrlich--Krebszellen transplantiert worden waren.
Versuchsgruppen von etwa 5 Wochen alten weiblichen ICR--JCL-Mäusen wurden durch intraperitoneale Transplantierung mit Ehrlich-Krebszellen in Mengen von 1 x 106 Zellen pro Tier versehen. Die Verbindung (I), und zwar No. 7, wurde den Mäusen täglich intraperitoneal, beginnend mit dem auf die Transplantierung folgenden Tag, während 5 Tagen in einer Dosis von 200 mg/kg/Tag verabreicht. Am 6. Tag nach dem Transplantieren wurden die Mäuse mit Äther getötet und das Aszites-material gesammelt. Nach Zugabe von Tetranatriumethylendi-amintetraacetat mit 1 Gew.-% Aspirin zu dem Aszitesmaterial wurde das Ganze 10 min bei 1500 U/min und einer Temperatur von 4°C zur Abtrennung der Krebszellen und der überstehenden Flüssigkeit zentrifugiert. Die überstehende Flüssigkeit wurde nochmals während 15 min bei 4°C und 3000 U/min zentrifugiert. Die abgetrennten Krebszellen wurden mit Hank--Lösung gewaschen und fünfmal bei 800 U/min jeweils 5 min lang zur Entfernung von Verunreinigungen, wie Erythrozyten usw., zentrifugiert. Die so gereinigten Krebszellen in einer Anzahl von 1 x 108 wurden nach Zugabe von 7 ml Methanol bei 0°C homogenisiert und das Homogenisat durch Filterpapier filtriert. Nach Zugabe von 14 ml Chloroform zum Filtrat wurde die Mischung 30 min bei 4°C stehengelassen. Dann wurde das ausgefallene Protein durch Saugfiltration entfernt und das erhaltene Filtrat in einem Drehverdampfer bis zur Verfestigung getrocknet. Der getrockneten Feststoff wurde zusammen mit Chloroform, Methanol und einer verdünnten wässrigen Salzsäurelösung mit pH 2 in einen Scheidetrichter gebracht und s
io
15
20
25
30
35
40
45
50
55
60
65
11
644 018
nach gründlichem Durchmischen in der unten liegenden wässrigen Schicht zu einer Lösung von 2 ml gelöst. Der PGE-Gehalt in der Lösung und in der überstehenden Flüssigkeit des Aszites-materials wurde mittels eines 3H-Prostaglandin E-Radioimmu-noassay-Satz bestimmt. Die Ergebnisse sind in Tabelle VIII zusammengestellt. Bei den durch Transplantation mit Krebszellen versehenen und mit Verbindung (I) behandelten Tieren ist PGE in grösseren Mengen in den Krebszellen und in geringeren Mengen in der überstehenden Flüssigkeit des Aszitesmaterials enthalten, und zwar im Vergleich zu den Ergebnissen, die an gleichbehandelten Tieren aber ohne Behandlung mit Verbindung (I) erhalten worden waren. Dies weist auf eine Beziehung zwischen der Verabreichung der Verbindungen (I) und dem PG--Mechanismus hin.
10
15
TABELLE VIII PGE-Gehalt von Krebszellen und Aszites (überstehend)
Gruppe
PGE-Gehalt von 108 Zellen (ng)
PGE-Gehalt in der überstehenden Flüssigkeit von Aszites (ng)
20
Beispiel 13
Es wurde wie in Beispiel 12 mit gewissen Abänderungen gearbeitet.
Ehrlich-Krebszellen wurden durch subkutane Transplantation auf 8 Wochen alte weibliche C57BL/6-Mäuse übertragen und die Mäuse unter Fütterung mit Verbindung No. 7 durch orale Verabreichung behandelt. Die Verabreichung erfolgte täglich mit einer Dosierung von 1 g/kg/Tag. Am 7. bzw. 14. Tag nach der Transplantation wurden die Mäuse mit Äther getötet und der Tumor ausgeschält. Das Tumormaterial wurde wie in Beispiel 11 zur Bestimmung des PGE-Gehaltes behandelt. Die Ergebnisse sind in Tabelle X zusammengestellt. Die PGE-Konzentration im Tumor war bei den durch Zelltransplantation und mit Verbindung (I) behandelten Tieren grösser als bei der Kontrollgruppe bei gleicher Transplantation aber ohne Verabreichung von Verbindung (I). Ferner wurde beobachtet, dass der PGE-Gehalt im Verlauf der Zeit bei beiden Gruppen abnahm, wobei aber die Geschwindigkeit der Abnahme bei den mit Verbindung (I) behandelten Tieren geringer war. Dies zeigt wiederum, dass die Verbindung (I) am PGE--Metabolismus teilnimmt.
TABELLE X PGE-Gehalt des Tumors
Kontrolle 2,36
mit Verbindung (I) 3,06
0,26 0,12
25
Beispiel 12
30
35
40
Dieses Beispiel zeigt die Wirkung von Verbindung (I) auf den PGE-Anteil von Ehrlich-Krebszellen sowie gegen Tumorwucherung.
Ehrlich-Krebszellen wurden Versuchstiergruppen von 9 Wochen alten weiblichen C57BL/6-Mäusen in Mengen von 1 x 106 subkutan transplantiert. Unter Fütterung der Mäuse wurde Verbindung (I), und zwar Verbindung No. 7, den Mäusen jeden zweiten Tag, beginnend an dem auf die Transplantation folgenden Tag, in einer Dosis von 100 mg/kg intraperitoneal verabreicht. Am 7. Tag nach der Transplantation wurden die Mäuse mit Äther getötet und das Tumorgewebe extirpiert. Nach dem Homogenisieren des mit Scheren fein zerschnittenen Tumorgewebes unter Zugabe von 7 ml Methanol pro Gramm Tumorgewebe bei 0°C wurde das Homogenisat durch Filterpapier zur Gewinnung eines Filtrâtes filtriert. Nach Zugabe des zweifachen 45 Volumens an Chloroform zum Filtrat wurde das Ganze gut vermischt und 30 min bei 4°C stehengelassen. Dann wurde die gekühlte Mischung der gleichen Arbeitsweise wie in Beispiel 11 zur Bestimmung des PGE-Gehaltes des Tumorgewebes unterworfen. Die Ergebnisse sind in Tabelle IX zusammengestellt. Der PGE-Gehalt des Tumorgewebes war bei den durch Transplantation mit Krebszellen und mit Verbindung (I) behandelten Tieren höher, als bei der Kontrollgruppe, die durch Transplantation mit den gleichen Krebszellen versehen aber nicht mit Verbindung (I) behandelt worden waren. Diese Ergebnisse liefern Informationen über die Teilnahme der Verbindung (I) am PG--Metabolismus.
Gruppe
Extirpation nach Transplantation am 7. bzw. 14. Tag
Tumorgewicht (g)
PGE-Ge-halt im Tumor (ng/g)
Kontrolle
7.
0,09
2,59
14.
0,84
1,16
mit Verbindung (I)
behandelt
7.
0,08
2,80
14.
0,67
1,65
50
Beispiel 14
Dieses Beispiel zeigt die Wirkung von Verbindung (I) auf den PGE-Gehalt in Adenocarcinoma 755-Tumoren und gegen die Wucherung solcher Tumoren.
Tumorzellen von Adenocarcinoma-755 wurden durch subkutane Transplantation auf 8 Wochen alte C57BL/6-Mäuse übertragen. Unter Fütterung der Mäuse wurde Verbindung (I), und zwar Verbindung No. 7, jeden Tag, beginnend nach dem auf die Transplantation folgenden Tag, oral in einer Dosierung von 1 g/kg/Tag verabreicht. Die Mäuse wurden am 7. bzw. 14. Tag nach der Transplantation mit Äther getötet und der Tumor ausgeschält. Die so ausgeschälten Tumoren wurden wie in Beispiel 11 zur Bestimmung des PGE-Gehaltes der Tumoren verarbeitet. Die Ergebnisse sind in Tabelle XI zusammengestellt und zeigen, dass der PGE-Gehalt der Tumoren bei beiden Versuchstiergruppen im Verlauf der Zeit abnahm, wobei aber der PGE--Gehalt der mit Verbindung (I) behandelten Gruppe stets höher war. Dies zeigt wiederum die Teilnahme von Verbindung (I) am PG-Metabolismus.
55
TABELLE XI PGE-Gehalt im Tumor
TABELLE IX PGE-Gehalt von Tumorgewebe
60
Gruppe
Kontrolle mit Verbindung (I) behandelt
Gewicht des Tumorgewebes (g)
1,30
0,75
PGE-Gehalt des Tumorgewebes (ng/g)
1,77
3,98
65
Gruppe
Tag der Extirpation nach Transplantation
Tumorgewicht (g)
PGE-Gehalt der Tumoren (ng/g)
Kontrolle
7.
1,34
0,67
14.
4,01
0,34
mit Verbindung (I)
behandelt
7.
1,04
2,83
14.
3,10
1,15
644 018
12
Beispiel 15
Dieses Beispiel zeigt die Wirkung von Verbindung (I) auf die Verlagerung von Farbstoff aus dem Injektionsgebiet in transplantierte Tumoren.
Donryu-Ratten wurden durch subkutane Transplantation jeweils mit einem Stück Sato-Lungenkrebs von 5 mm Grösse versehen. Ferner wurden ICR-Mäuse im Achselhöhlenbereich mit IO5 Sarcoma 180-Zellen durch subkutane Transplantation versehen. Unter Fütterung beider Tiergruppen wurde Verbindung (I), und zwar die Verbindung No. 7, zwangsmässig oral in einer Dosis von 1000 mg/kg am 16. Tag nach der Transplantation verabreicht. Ferner wurde eine 2%ige wässrige Lösung von Lissamin-Grün (ein von der Firma Imperial Chem. Ind. Co. hergestellter Farbstoff) in die Schwanzvene der Tiere und in Mengen von 1 ml/Ratte bzw. 0,5 ml/Maus injiziert.
1 Std. nach der Injektion wurden die Tiere getötet und der wuchernde Tumor ausgeschält. Der Tumor der Ratten wurde fein zerschnitten und mit einer wässrigen 50%igen Ethanol-lösung homogenisiert. Nach Verdünnung des Homogenisates durch Zusatz von Lösung bis zu einem Gesamtvolumen von 50 ml wurde die Flüssigkeit 15 min bei 1000 U/min zur Abtrennung der überstehenden Flüssigkeit zentrifugiert. Der Farbstoffgehalt der überstehenden Flüssigkeit wurde an dieser selbst oder nach Verdünnung spektrofotometrisch beim Absorptionsmaximum des Farbstoffes von 630 nm bestimmt. Die Tumoren der Mäuse wurden herausgeschnitten und die Gegenwart von Farbstoff mit freiem Auge an einem Querschnitt des Tumors bestimmt.
Die Menge des im Sato-Lungenkrebsgewebe sedimentierten Farbstoffes pro Gramm des Krebsgewebes ist in Tabelle XII zusammengestellt.
TABELLE XII
Gruppe Farbstoffmenge (jtg/g Tumor)
Kontrolle 30,0
mit Verbindung (I)
behandelt 51,0
Durch visuelle Beobachtung wurde die bemerkenswerte
Sedimentierung des Farbstoffes im Mittelteil des Tumors im Falle von Sarcoma 180 bei Mäusen, die mit Verbindung (I) behandelt worden waren, festgestellt. Die Ergebnisse zeigen, dass die Verbindungen (I) die Zugänglichkeit eines Tumors für ein Antikrebsmittel fördern und deuten auf eine Teilnahme der Verbindung (I) am PGE-Metabolismus.
Beispiel 16
Dieses Beispiel zeigt die Wirkung von Verbindung (I) auf die Vermeidung von Metastasen eines transplantierten Tumors.
Zellen von MH-134 Tumor wurden in die Schwanzvene von CsH/He-Mäusen in einer Menge von 2 x 106 Zellen pro Tier transplantiert. Die Verbindung (I), und zwar Verbindung No. 7, wurde den Mäusen jeweils 6, 3 und 1 Std. vor sowie 1, 3 und
6 Std. nach der Transplantation einmal in einer Menge von 1000 mg/kg zwangsmässig oral verabreicht.
Die Mäuse wurden am 14. Tag nach der Transplantation getötet und die Lungen zur Untersuchung der Anzahl der metastasischen Verletzungen untersucht. Das Ausmass der positiven Metastasen und die Anzahl der metastasischen Verletzungen sind in Tabelle XIII zusammengestellt.
TABELLE XIII
Gruppe Mass der positiven Zahl der metastasi-
Metastasen (%) sehen Verletzungen behandelt
6 Std. vor 10/10 (100%) 2,3
3 « « 8/9 (88,9%) 1,9
1 « « 7/9 (77,8%) 2,2
1 « nach 7/10 (70%) 2,6
3 « ■ « 9/10 (90%) 3,0
6 « « 10/10 (100%) 3,5
nicht behandelt 6/6 (100%) 4,5
Da verschiedene Hinweise auf die Teilnahme von PGe, insbesondere pgd2, bei der Metastase von transplantierten Tumoren vorliegen, deuten die oben zusammengestellten Werte auf eine InhibierungsWirkung von Verbindung (I) gegen die Metastase von implantierten Tumor über die PGe.
Beispiel 17
Dieses Beispiel zeigt die Veränderung des Gehaltes der PGe im Blut von Tieren, die mit Verbindung (I) behandelt worden waren.
Die Zellen des durch Methylcholanthren induzierten Sar-coms wurden auf den Rücken einer Gruppe von spontan hyper-tensiven Ratten (SHR) subkutan in einer Menge von 1 x 106 Zellen pro Tier transplantiert. Unter Fütterung der Ratten wurde Verbindung (I), und zwar Verbindung No. 7, täglich intraperitoneal während 6 aufeinanderfolgender Tage, beginnend 24 Std. nach der Transplantation, in einer Dosierung 500 mg/kg/Tag verabreicht. Sechs Wochen nach Beendigung der Verabreichung wurde das gesamte Blut gesammelt, um eine Plasmafraktion zu gewinnen. Der Ätherextrakt des Plasmas wurde durch Dünnschichtchromatographie aufgetrennt und nach Umwandlung des Extraktes in ein Methyloximesilylderivat wurde die Änderung des Gehaltes an 6-Keto-PGFia im Extrakt durch Gaschromatographie und Massenspektrographie untersucht. Die Ergebnisse sind in Fig. 14 zusammengestellt.
Aus Fig. 14 ist zu ersehen, dass trotzdem der Gehalt an 6-Keto-PGFi im Blut der Ratten unter Karzinombelastung im allgemeinen höher ist als der von normalen Ratten, der Gehalt der krebstragenden Ratten, die mit Verbindung (I) behandelt worden waren, annähernd gleich dem entsprechenden Wert von normalen Ratten war. Es ist anzunehmen, dass die Verbindung
(I) den erhöhten Wert auf den Normalwert zurückgeführt hat.
Beispiel 18
Dieses Beispiel zeigt die Wirkung der Verbindung (I) auf die Krebswucherung und den Gehalt an PGE in den Krebszellen.
Nach der Arbeitsweise von Beispiel 12 wurde die Antikrebs-wirkung gegen transplantierten Ehrlich-Krebs bei C57BL/6--Mäusen und der Gehalt an PGE in den Krebszellen bei der Wucherung im lebenden Körper der Mäuse untersucht, und zwar unter Behandlung mit jeweils einer Verbindung (I), und zwar den Verbindungen Nos. 1 und mit 6 sowie 8 bis und mit 11. Die Subszanzen wurden intraperitoneal jeden 2. Tag, beginnend an dem auf die Transplantation folgenden Tag, insgesamt sechsmal mit eines Dosierung von 100 mg/kg verabreicht.
Die Ergebnisse der Bestimmung des Gewichtes des aus den getöteten Mäusen am 14. Tag nach der Transplantation der Krebszellen in einer Anzahl von lxlO6 pro Tier ausgeschälten Krebsgewebes und der Gehalt des ausgeschälten Materials an PGE sind in Tabelle XIV zusammengestellt.
5
10
15
20
25
30
35
40
45
50
55
60
65
13
644 018
TABELLE XIV Gewicht des Krebsmaterials (g) und dessen PGE-Gehalt (ng/g)
Verbindung Gewicht des PGE-Gehalt des
Krebsmaterials Krebsmaterials (g) (ng/g)
Kontrolle1*
1,30
1,77
Verbindung No. 1
0,63
4,10
2
0,81
3,88
3
0,74
4,23
4
0,56
4,19
5
0,70
3,20
6
0,65
3,66
72'
0,75
3,98
8
0,72
4,03
9
0,80
4,32
10
0,70
4,14
11
0,69
4,20
" Tiere transplantiert aber nicht behandelt 2) Ergebnisse von Beispiel 12
Wie aus Tabelle XIV zu ersehen, sind alle Verbindungen trotz gewisser Unterschiede wirksam für die Inhibierung des Krebswachstums und zur Erhöhung des PGE-Gehaltes in den Krebszellen.
Beispiel 19
Dieses Beispiel zeigt die Wirkung von Acetylsalicylsäure auf die HypotensivWirkung von Verbindungen (I).
Es ist bekannt, dass die PGe aus Arachidonsäure gebildet werden und dass die Umwandlung von Arachidonsäure in PGG2 unter Mitwirkung von Cyclooxygenase erfolgt. Es ist auch bekannt, dass Aspirin die Cyclooxygenase inaktiviert und dass der Stoffwechsel der PGe durch Verabreichung von Aspirin an Säuger vollständig unterbrochen wird.
Dementsprechend wurde folgender Versuch durchgeführt: Zwei Gruppen von 30-40 Wochen alten männlichen SHR-Rat-ten wurde (a) die Verbindung (I) oral zwangsweise in einer Dosierung von 100 mg/kg als Lösung in destilliertem Wasser oder als wässrige Suspension in 2% ig er Lösung von Carboxymethylcellulose oder (b) Aspirin oral zwangsweise verabreicht, und zwar jeweils 1 Std. vor und 1 Std. nach Verabreichung der Verbindung (I) in einer Dosierung von 200 mg/kg. Der Blutdruck der so behandelten Ratten wurde in Abhängigkeit von der Zeit gemessen.
Die Ergebnisse sind in Tabelle XV zusammengestellt und zeigen, dass durch die Verabreichung von Inhibitor für den Stoffwechsel der PGe, nämlich Aspirin, die hypotensive Wirkung der Verbindungen (I), und zwar der Verbindungen Nos. 4, 7 und 8, die bei der Gruppe (a) beobachtet wurde, bei der Gruppe (b) nicht festgestellt wurde. Die Ergebnisse zeigen, dass die hypotensive Wirkung der Verbindungen (I) durch PGe bedingt ist.
TABELLE XV Hypotensive Wirkung durch Aspirin inhibiert
Verbindung
Änderung des Blutdruckes (mm Hg)1' Gruppe (a) Gruppe (b)
Kontrolle2'
0
0
Verbindung No. 4
— 20
— 5
7
— 20
0
8
— 15
0
" 6 Std. nach Verabreichung von Verbindung (I) 2) nur destilliertes Wasser zum Behandlungszeitpunkt verabreicht.
Beispiel 20
Dieses Beispiel zeigt die Wirkung von Verbindung (I) auf den PG-Gehalt im Blut von spontan hypertensiven Ratten (SHR). Nach zwangsmässiger Verabreichung von Verbindung (I), und zwar den Verbindungen Nos. 4, 7 und 8, jeweils täglich während 14 aufeinanderfolgender Tage in einer Dosis von 100 mg/kg/Tag auf oralem Wege an männliche SHR-Ratten wurde das Blut der Ratten am 15. Tag zur Gewinnung der Plasmafraktion gesammelt. Der Ätherextrakt der Plasmafraktion wurde durch Dünnschichtchromatographie aufgetrennt und isoliert und nach Umwandlung der isolierten Fraktion in Methyl-oximesilylderivate wurde die Änderung des 6-Keto-PGFi_a durch Gaschromatographie und Massenspektrographie untersucht. Die Ergebnisse sind in Tabelle XVI zusammengestellt. Die Versuchstiergruppe, der die Verbindung (I) verabreicht worden war, zeigte einen höheren Gehalt an 6-Keto-PGFj.a jbei gleichzeitig vermindertem Blutdruck gegenüber der Kontrollgruppe. Dieser Parallelismus der Wirkungen führt zum Schluss, dass die Wirkung von Verbindung (I) auf der Zusammenwirkung mit den PGe beruht.
TABELLE XVI Blutdruck und PG-Gehalt im Blut 14 Tage nach Behandlung mit Verbindung (I)
Kontrolle
Verb.
Verb.
Verb.
No. 4
No. 7
No. 8
Blutdruck (mm Hg)
195
155
160
150
Gehalt an 6-Keto-
-PGFi_„ im Blut (ng/ml)
3
7
6,5
7
Beispiel 21
Dieses Beispiel zeigt die Wirkung von Verbindung (I) auf die Bildung von PGI2 in Ratten, die an Diabetes mellitus leiden.
Als Versuchstiere wurden männliche Sprague-Dowley-Rat-ten mit Körpergewicht von etwa 200 g verwendet. Einigen Versuchstiergruppen wurde intravenös Streptozotocin in einer Dosierung von 80 mg/kg 1-3 Monate vor Beginn des Versuches verabreicht, um einen Diabetes mellitus-Zustand zu erzeugen. Für die Kontrollgruppe wurden Ratten gleichen Stammes, Geschlechts und Gewichts ohne vorherige Behandlung mit Streptozotocin verwendet.
Die Verbindung (I), und zwar die Verbindungen Nos. 4, 7 und 8, wurde den an Diabetes mellitus leidenden Versuchstieren zwangsmässig oral in einer Dosis von 100 mg/kg als wässrige Lösung in destilliertem Wasser verabreicht. 6 Std. nach Verabreichung der Verbindung (I) wurden den mit Äther anästhesierten Ratten Blutproben von 0,5 ml/Tier abgenommen und der Gehalt des Blutzuckers enzymatisch gemessen.
Dann wurde die Menge an Prostaglandin I2, das im arteriellen Gewebe erzeugt worden war, wie folgt gemessen: Die Thorax-Aorta der jeweiligen Ratte wurde rasch extirpiert, mit Krebs-Pufferlösung bei einer Temperatur von 4°C gewaschen und in dünne Ringe von 1-2 mg Gewicht zerschnitten. Dann wurden in 200 Mikroliter der Krebs-Pufferlösung 60 mg des so zerschnittenen Aortamaterials eingegeben und die Mischung 3 min bei 22°C inkubiert.
Die in dem zerschnittenen Aortagewebe erzeugte Menge an Prostaglandin I2 (PGI2) wurde in der überstehenden Flüssigkeit (1-10 Mikroliter) der oben beschriebenen inkubierten Kultur in gleicher Weise wie in Beispiel 2 unter Verwendung der Unterdrückungswirkung der Plättchenaggregation als Index, jedoch unter Verwendung von Adenosindiphosphat als Agglutinierungsmittel, bestimmt. Nach der Herstellung von Eichkurven mit einer autentischen Probe von PGI2 wurde der PGI2-Gehalt
5
10
15
20
25
30
35
40
45
50
55
60
65
644 018
14
der oben beschriebenen überstehenden Flüssigkeit aus der Eichkurve in ng/mg des Nassgewichtes des arteriellen Gewebes ermittelt. Die Ergebnisse sind in Tabelle XVII zusammengestellt.
TABELLE XVII PGI2- und Blutzuckergehalt
Versuchstiergruppe
PGI2 (ng/mg nasses Gewebe)
Blutzucker (mg/100 ml)
Normale Ratten
0,26 ±0,06
76,7 ± 5,0
Ratten mit künstlichem Diabetes mellitus
unbehandelt
0,07 ±0,01
412,1 ±15,1
behandelt mit Verbindung No. 4
0,19 ±0,04
133,6± 8,3
behandelt mit Verbindung No. 7
0,22 ±0,02
165,0± 11,0
behandelt mit Verbindung No. 8
0,18 ±0,04
110,1 ± 5,5
Obwohl die Erzeugung von PGI2 im Aortagewebe der an künstlichem Diabetes mellitus leidenden Ratten niedriger war, als bei normalen Ratten, wurde durch Verabreichung von Verbindung (I) bei den an künstlichem Diabetes mellitus leidenden Ratten die Fähigkeit des Gewebes zur Erzeugung von PGI2 erhöht und gleichzeitig der Gehalt an Blutzucker vermindert.
Beispiel 22
Auch dieses Beispiel zeigt die Wirkung von Verbindung (I) auf die Erzeugung von PGI2.
Nach dem Resezieren der cervicalen Aorta von SD-Ratten unter Anästhesie wurde das erhaltene Material mit Bicarbonat-pufferlösung nach Krebs-Linger gewaschen und in dünne Ringe zerschnitten. Die Schnittstücke wurden in der erwähnten Pufferlösung in Mengen von 1 mg der nassen Schnittstücke pro 0,5 ml belassen, um PGI2 zu bilden.
In jeweils 500 Mikroliter der so erhaltenen Mischung wurden 50 Mikroliter physiologischer Kochsalzlösung zugegeben, die 2 Gew.-°7o an Verbindung (I), und zwar jeweils die Verbindung Nos. 4, 7 und 8, in Lösung enthielt. Da die Bildung von PGI2 im allgemeinen ihr Maximum nach 10 min erreicht,
wurde die überstehende Flüssigkeit (2,5 Mikroliter) der Mischung 10 min nach der Zugabe gewonnen und dann der PGI2-Gehalt der überstehenden Flüssigkeit bestimmt, und zwar wiederum durch Unterdrückung der Plättchenaggregation als Index und unter Verwendung von ADP als Agglutinierungsmittel, wobei als Kontrolle eine wässrige physiologische Lösung verwendet wurde. Die Ergebnisse sind in Fig. 15 zusammengestellt und zeigen, dass die Zugabe von Verbindung (I) die Erzeugung von PGI2 in den Schnittstücken des Aortamaterials erhöht.
Über die Gründe von Arteriosclerose bestehen nach vielen Untersuchungen unterschiedliche Theorien, doch gilt die Agglu-tinierung von aggregierten Klumpen an den Gefässwänden als Krankheitsursache von besonderer Bedeutung. Die Vermeidung der Agglutinierung der Plättchen an den Gefässwänden ist somit eine erste Behandlungsmethode. Es ist bekannt, dass PGI2 eine starke Inhibitorfunktion gegen die Agglutinierung der Blutplättchen hat und aus dieser Erkenntnis ist ohne weiteres zu schliessen, dass die Verbindung (I), welche die Produktion von PGI2 an der Aortawand erhöht, eine Wirkung für Behandlung und Vorbeugung von Arteriosclerose hat.
Beispiel 23
Dieses Beispiel zeigt die Wirkung von Verbindung (I) zur Erhöhung des Gehaltes an PGEi im lebenden Organismus von Säugern.
(1) Bei künstlich erzeugtem Fuss-Oedem:
Drei Versuchstiergruppen von männlichen Sprague-Dowley--Ratten wurde Verbindung (I), und zwar die Verbindung Nos. 4, 7 und 8, zwangsweise oral in einer Dosis von 1000 mg/kg verabreicht. Den anderen drei Versuchstiergruppen wurde nichts verabreicht.
60 min nach der Verabreichung wurden 0,1 ml einer wässrigen Carrageenin-Lösung (1 mg) und PGEi (0,1 Mikrogramm) in die Hinterpfote der Tiere der vier Versuchsgruppen injiziert, d. h. einschliesslich der mit Verbindung (I) behandelten Tiere. Der einen der beiden nicht mit Verbindung (I) behandelten Versuchstiergruppen wurde 0,1 ml einer wässrigen Lösung injiziert, die das Carrageenin in einem Gehalt von nur 1 % enthielt, während der anderen Versuchstiergruppe, die keine Verbindung (I) erhalten hatte, eine wässrige Lösung injiziert wurde, die nur PGEi enthielt.
Das Volumen des angeschwollenen Fusses bzw. Fussballens der so behandelten Versuchstiere wurde durch Wasserverdrängung gemessen. Die Ergebnisse sind in Tabelle XVIII als Fuss-volumenvergrösserung im Vergleich zum Fussvolumen vor der Behandlung in Prozent angegeben.
(2) Bei Hautstimulierung:
Den drei Versuchstiergruppen von männlichen Sprague--Dowley-Ratten der insgesamt sechs Versuchstiergruppen wurde die jeweilige Verbindung (I), und zwar Verbindung Nos. 4, 7 und 8, zwangsmässig oral in einer Dosis von 1000 mg/kg verabreicht, während die anderen drei Gruppen zu diesem Zeitpunkt nicht behandelt wurden. 60 min nach der Verabreichung wurde eine Mischung aus PGEi (2,5 x 10"11 Mol/Tier) und Histamin (2 x 10"8 Mol/Tier) intrakutan unter leichter Äthernarkose in die rasierte Bauchhaut von vier Versuchstiergruppen einschliesslich von drei mit Verbindung (I) behandelten Gruppen. Der einen der beiden noch verbleibenden Gruppen wurde nur Histamin in einer Dosis von 2x 10"8 Mol/Tier und der anderen Gruppe nur PGEi in einer Dosis von 2,5 x 10~u Mol/Tier injiziert.
Unmittelbar nach diesen Behandlungen wurde Evans-Blau als wässrige Lösung in wässriger physiologischer Kochsalzlösung in die seitliche Schwanzvene aller Versuchstiere in Mengen von 2 ml/kg entsprechend 25 mg Evans-Blau/kg injiziert. 30 min nach der Farbstoffinjektion wurden alle Tiere getötet und das Mass des Farbstoffaustritts spektrofotometrisch nach der Methode von Harada et al. unter Verwendung der Absorption bei 620 nm als Index bestimmt. Die Ergebnisse sind in Tabelle XIX zusammengestellt.
TABELLE XVIII Wirkung von Verbindung (I) auf die durch Carrageenin erzeugte Schwellung
Versuchstiergruppe behandelt mit
% Volumenzunahme des Fusses 60 min nach Carrageenin-Verabreichung von
Carrageenin
37,0
PGEi
9,3
Carrageenin + PGEi
66,2
Verb. No. 4 +Carrageenin + PGEi
32,5
Verb. No. 7 + Carrageenin + PGEi
28,2
Verb. No. 8 + Carrageenin + PGEi
29,7
5
10
15
20
25
30
35
40
45
50
55
60
65
15
644 018
TABELLE XIX Wirkung von Verbindung (I) auf den Farbstoff-Austritt
TABELLE XX Urinmenge und 6-Keto-PGFi.a-Gehalt im Blut
Versuchstiergruppe behandelt mit
Absorption bei 620 nm
Gruppen
Histamin
0,192
PGEi
0,066
Histamin + PGEi
0,259
Verb. No. 4+Histamin + PGEi
0,155
Verb. No. 7 +Histamin + PGEi
0,152
Verb. No. 8 + Histamin + PGEi
0,162
Die Ergebnisse von Tabelle XVIII zeigen, dass die durch Carrageenin erzeugte und durch PGEi potenzierte Entzündung durch die Wirkung von Verbindung (I) inhibiert wird.
Die Ergebnisse von Tabelle XIX zeigen, dass der durch Histamin erzeugte und durch PGEi potenzierte Farbstoff-Aus-tritt inhibiert wird.
Beispiel 24
Dieses Beispiel zeigt den diuretischen Effekt von Verbindung (I) in Verbindung mit dem Gehalt an 6-Keto-PGF^ im Rattenblut.
Versuchstiergruppen von weiblichen und spontan hyperten-siven Ratten (SHR), die 12 Std. ohne Futter und 2 Std. ohne Wasser gehalten worden waren, wurden durch orale zwangs-mässige Verabreichung mit Verbindung (I), und zwar den Verbindungen Nos. 4, 7 und 8, in Dosierungen von 1 bzw. 5 g/kg, gelöst in 8 ml (pro 200 g Körpergewicht) einer wässrigen physiologischen Kochsalzlösung, behandelt. Der Kontrollgruppe wurde nur die wässrige physiologische Kochsalzlösung in einer Dosis von 8 ml/200 g Körpergewicht verabreicht.
Die Menge des von den Ratten ausgeschiedenen Urins wurde jeweils stündlich, beginnend 1 Std. nach der Verabreichung, insgesamt sechsmal gemessen und das prozentuale Verhältnis des Urinvolumens zum Volumen der zwangsmässig verabreichten physiologischen Kochsalzlösung mit Verbindung (I), die vorangehend verabreicht worden war (8 ml/200 g Körpergewicht) sind in Tabelle XX angegeben.
Ferner wurden 6 Std. nach der Verabreichung alle Tiere getötet und das gesamte Blut zur Gewinnung einer Plasmafraktion gesammelt. Der Ätherextrakt der Plasmafraktion wurde durch Dünnschichtchromatographie abgetrennt und nach Umwandlung der so abgetrennten Substanzen in die Methyloxy-mesilylderivate wurde die Veränderung des Gehaltes an 6-Keto--PGFi.o. aus gaschromatographischem und massenspektrogra-phischem Wege untersucht. Die Ergebnisse sind ebenfalls in Tabelle XX angegeben.
Wie aus Tabelle XX zu ersehen, war die Urinmenge nach Umwandlung in den Standardrückgewinnungswert grösser bei den mit Verbindung (I) behandelten Ratten, als bei der Kontrollgruppe und eine Dosierungs/Wirkungs-Beziehung ergibt sich aus der Urinmenge der mit Verbindung (I) behandelten Ratten. Daraus ist ein diuretischer Effekt der Verbindung (I) zu erkennen.
Ferner ist der Anteil an 6-Keto-PGFi.a im Blut der mit Verbindung (I) behandelten Ratten etwas grösser als bei der Kontrollgruppe, obwohl der Unterschied sehr gering ist. Obwohl der Anstieg an 6-Keto-PGFi_a (das ein Metabolit von PGI2 ist) natürlich einen Anstieg des Gehaltes von PGI2 anzeigt und die diuretische Wirkung eine für PGI2 bekannte physiologische Wirkung ist, ergibt sich, dass die Verbindung (I) ihre diuretische Wirkung durch Regulierung von PGI2 erzielt.
30
35
40
45
50
55
60
65
Urinvolumen1' (%) nach Stunden
6-Keto-PGF].«
Gehalt im Blut (ng/ml)
10
15
20
Kontrolle
2
9
22
26
28
30
3,0
Verbindung (I):
Verb. No. 4
5 g/kg
7
40
50
52
78
91
3,5
1 g/kg
6
40
46
50
60
63
3,3
Verb. No. 7
5 g/kg
5
50
66
80
92
100
3,9
1 g/kg
4
38
45
48
63
72
3,5
Verb. No. 8
5 g/kg
5
43
60
70
77
93
3,7
1 g/kg
5
39
47
50
65
68
3,2
" der Prozentwert des Volumens des zur Messzeit angesammelten Urins bezogen auf das Volumen an verabreichter physiologischer Kochsalzlösung mit Verbindung (I).
25
Beispiel 25
Dieses Beispiel zeigt die Wirkung von Verbindung (I) auf die Schmerzschwelle bei durch wiederholte Injektion von PGE2 erzeugtem Schmerz.
Versuchstiergruppen von männlichen Wistar-Ratten mit Körpergewichten von 230 bis 250 g wurden täglich zwei Wochen lang in beide Fusspfoten mit 2 Mikrogramm PGE2 injiziert, das 0,1 ml einer wässrigen sterilisierten 0,9%igen Natriumchloridlösung gelöst war. Am 16. Tag wurde Verbindung (I), und zwar die Verbindungen Nos. 4, 7 und 8, zwangsmässig oral in einer Dosierung von 1000 mg/kg verabreicht.
Der «Schmerzschwellenwert» wurde 1 Std. nach der Verabreichung der Verbindung (I) gemessen und bedeutet den Mindestdruck des auf die Pfote der Ratte einwirkenden Druckes, der eine Schmerzreaktion der Ratte zur Folge hat. Die Ergebnisse sind in Fig. 16 zusammengestellt und zeigen, dass die Verminderung der «Schmerzschwelle», die durch Injizieren von PGE2 verursacht worden war, durch Verabreichung der Verbindung (I) praktisch auf Null zurückgeführt wurde. Es wurde mit anderen Worten ein analgetischer Effekt der Verbindung (I) festgestellt.
Beispiel 26
Dieses Beispiel zeigt die Wirkung von Verbindung (I) auf das Verhindern des Auftretens von durch Beanspruchung erzeugtem Ulcus im Magen von Ratten.
Drei Gruppen von männlichen Donryu-Ratten mit Körpergewichten von 220-250 g wurden 23,5 Std. ohne Nahrung gehalten und dann durch orale Verabreichung mit Verbindung (I), und zwar den Verbindungen Nos. 4, 7 und 8, in einer Dosis von 1 g/kg, gelöst in 8 ml (pro 200 g/Körpergewicht) einer physiologischen Kochsalzlösung behandelt.
Diese drei Versuchstiergruppen und eine sonst gleich behandelte Kontrollgruppe wurden in Belastungskäfige gebracht und bei einer Temperatur von 23°C bis zur Brusttiefe in Wasser getaucht, um die Belastung der Versuchstiere zu erhöhen.
7 Std. nach dem Eintauchen wurden die Ratten entnommen und sofort getötet, worauf das gesamte Blut gesammelt und die Mägen der Tiere extirpiert wurden. Die aus dem Blut gewonnene Plasmafraktion wurde mit Äther extrahiert und der Ätherextrakt durch Dünnschichtchromatographie getrennt. Der abgetrennte Extrakt wurde nach Umwandlung in die jeweiligen Methyloxymesilylderivate gaschromatographisch und massen-
644 018
16
spektrographisch zur Bestimmung des Gehaltes an 6-Keto--PGFi.a ausgewertet.
In die extirpierten Mägen wurde jeweils eine 1 %ige Formaldehydlösung injiziert und 10 min nach der Injektion wurde der Magen an der Seite der stärkeren Krümmung zur Untersuchung der Schleimmembran auf gastrische Körper aufgeschnitten. Es wurde jeweils die längste Spanne jeder Erosion in der Schleimmembran einer Ratte mikroskopisch gemessen und die in mm ausgedrückte Summe als Ulcus-Koeffizient der Ratte ausgewertet.
Die Ergebnisse sind in Tabelle XXI zusammengestellt und zeigen, dass die Verbindung (I) wirksam für die Unterdrückung des Auftretens von durch Belastung ausgelöstem Ulcus («stress ulcer») ist. Ferner war die Menge an 6-Keto-PGFi.„ im Plasma bei den mit Verbindung (I) behandelten Ratten grösser als bei der Kontrollgruppe. Da eine Erhöhung des Gehaltes an 6-Keto--PGFi.o,, das Stoffwechselprodukt von PGI2, eine Erhöhung des Gehaltes an PGI2 bedeutet und PGI2 als wirksam für die Unterdrückung der Abscheidung von Magensaft und der Unterdrückung der Ulcusbildung gilt, kann geschlossen werden, dass die Verbindung (I) durch ihre Wirkung auf die Regulierung des Gehaltes an PGI2 eine Antiulcuswirkung zeigt.
TABELLE XXI Belastungsulcus und 6-Keto-PGFI.a-Gehalt
Gruppe
Ulcus-Koeffi-
Gehalt an 6-Keto-
zient1' (%)
-PGF].a (ng/ml)
Kontrolle
100
3,3
Verbindung (I):
Verb. No. 4
62
3,8
« No. 7
58
3,9
« No. 8
55
3,6
" Gesamtsumme der längeren Erosionsspannen an der Magenschleimhaut der behandelten Rattengruppen geteilt durch den Wert der Kontrollgruppe und multipliziert mit 100.
Beispiel 27
Dieses Beispiel zeigt die Wirkung von Verbindung (I) auf die durch pyrogene Bakterien erzeugte Pyrexie.
Die Versuche wurden an Katzen mit 3 bis 3,5 kg Körpergewicht durchgeführt. In aseptischer Operation wurde unter intraperitonealer Verabreichung von Natriumpentobarbiton mit 36 mg/kg eine Collison-Kanüle in den rostralen Teil der dritten Ventrikel der Katze implantiert.
Einige Tage nach Implantieren der Kanüle und Erholung der Versuchstiere von der Operation wurden die Tieren unter Anästhesie Proben von cerebrospinaler Flüssigkeit abgenommen. Ferner wurde die Rektaltemperatur der in den Käfigen freien Versuchstiere aufgezeichnet.
Die Proben der cerebrospinalen Flüssigkeit (c.s.f.) wurden unmittelbar nach der Gewinnung getestet oder gegebenenfalls nach Aufbewahrung bei —2°C während 24-28 Std. und die Bestimmung des PGE-Gehaltes der Proben wie in Beispiel 9 unter Verwendung des 3H-Prostaglandin E-Radioimmunoassay-Satzes (hergestellt von der Firma Clinical Assay Co., USA) durchgeführt. Die Rektaltemperatur wurde bei Raumtemperatur (21-23°C) mit einer etwa 10 cm tief in das Rektum eingeschobenen Thermistorprobe aufgezeichnet.
Als Pyrogen wurde somatisches o-Antigen von Shigella dysentriae verwendet. Nach Auflösen von 75 ng des Pyrogens in 0,15 ml einer pyrogenfreien künstlichen c.s.f. wurde die Lösung zur Auslösung von Fieber durch die implantierte Kanüle in die dritte Ventrikel injiziert.
2 Std. nach der Verabreichung wurde die Rektaltemperatur zur Bestätigung des Auftretens von Pyrexie gemessen und dann die Verbindung (I), und zwar jeweils die Verbindungen Nos. 4, 7 und 8, in Form von wässrigen Lösungen in destilliertem Wasser in einer Dosierung von 100 mg/kg zwangsweise oral verabreicht, wobei der Kontrollgruppe zu diesen Zeitpunkten nur destilliertes Wasser gegeben wurde.
Die Rektaltemperatur aller Tiere wurde 1 Std. nach der Verabreichung der Verbindung (I) gemessen.
Die c.s.f. zur Bestimmung des Gehaltes an PGE wurde jeweils 2 Std. vor und 2 Std. nach der Injektion des Pyrogens und 1 Std. nach Verabreichung der Verbindung (I) genommen. Die Ergebnisse sind in Tabelle XXII zusammengestellt.
TABELLE XXII Rektaltemperatur und PGE-Gehalt (c.s.f.)
Gruppe
Rektaltem
PGE-Gehalt
peratur
(ng/ml)
(°C)
in c.s.f.
Kontrolle vor Verabreichung
von Pyrogen
39,0
2,5
2 Std. nach Verabreichung
von Pyrogen
41,0
12
1 Std. nach Verabreichung
von destilliertem Wasser
40,7
10
behandelt mit Verbindung (I)
Verbindung No. 4
vor Verabreichung von
Pyrogen
39,0
2,6
2 Std. nach Verabreichung
von Pyrogen
41,3
11
1 Std. nach Verabreichung
von Verbindung No. 4
39,9
5
Verbindung No. 7
vor Verabreichung von
Pyrogen
38,8
2,4
2 Std. nach Verabreichung
von Pyrogen
41,1
16
1 Std. nach Verabreichung
von Verbindung No. 7
39,5
6
Verbindung No. 8
vor Verabreichung von
Pyrogen
39,1
2,5
2 Std. nach Verabreichung
von Pyrogen
41,5
13
1 Std. nach Verabreichung
von Verbindung No. 8
40,0
8
Wie aus Tabelle XXII zu erkennen, wurde die durch Pyro-geninjektion erhöhte Rektaltemperatur der Katzen durch die Verabreichung von Verbindung (I) gesenkt, und zwar unter gleichzeitiger Veränderung des PGE-Gehaltes (c.s.f.).
Dementsprechend ist anzunehmen, dass die Verbindungen (I) bei oraler Verabreichung an Säuger, die durch Einwirkung von mikrobiellem Pyrogen Symptome von Pyrexie zeigen, eine antipyretische Wirkung, die wahrscheinlich im Zusammenhang mit der Verminderung des PGE-Gehaltes in der cerebrospinalen Flüssigkeit steht.
5
10
15
20
25
30
.35
40
45
50
55
60
65
V
9 Blätter Zeichnungen

Claims (4)

  1. 644 018
  2. 2. Mittel nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindung der Formel (I) das Natrium-p-amino--benzoat-N-D-mannosid ist.
    2
    PATENTANSPRÜCHE 1. Mittel zur Regulierung der Produktion und des Metabolismus von Prostaglandin in Säugern, dadurch gekennzeichnet, dass das Mittel enthält:
    (a) eine Verbindung entsprechend der Formel (I)
    COOR2
    in der R1 die Restgruppe bedeutet, die durch Entfernung von OH in 1 (Alpha)- oder l(Beta)-Stellung von Arabinose, Xylose, Rhamnose, Glucose, Galactose, Mannose oder Fructose entsteht, und R2 das Wasserstoffatom, eine Alkylgruppe mit 1 bis 4 C-Atomen oder ein pharmazeutisch annehmbares Metall ist, und
    (b) einen pharmazeutisch annehmbaren Träger oder ein pharmazeutisch annehmbares Verdünnungsmittel für die Verbindung (I).
  3. 3. Mittel nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindung der Formel (I) das Natrium-p-amino--benzoat-N-D-xylosid ist.
  4. 4. Mittel nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindung der Formel (I) das Natrium-p-amino--benzoat-N-L-rhamnosid ist.
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