CH641191A5 - Verfahren zum ueberziehen von vernetztem organopolysiloxan. - Google Patents

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CH641191A5
CH641191A5 CH1067079A CH1067079A CH641191A5 CH 641191 A5 CH641191 A5 CH 641191A5 CH 1067079 A CH1067079 A CH 1067079A CH 1067079 A CH1067079 A CH 1067079A CH 641191 A5 CH641191 A5 CH 641191A5
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Description

Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zum Überziehen von vernetztem Organopolysiloxan mit Anstrichmittel, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein Silan, das jeMolekül mindestens eine über Kohlenstoff an Silicium gebundene Amino-65 gruppe und mindestens einen über Sauerstoff an Silicium gebundenen, einwertigen, gegebenenfalls durch eine Amino- oder Alkoxygruppe substituierten Kohlenwasserstoffrest enthält,
und/oder mindestens ein Teilhydrolysat aus solchem Silan vor dem Überziehen von vernetztem Organopolysiloxan mit Anstrichmittel auf das vernetzte Organopolysiloxan bzw. den mit Anstrichmittel zu überziehenden Teil der Oberfläche von vernetztem Organopolysiloxan aufgetragen und/oder mit dem Anstrichmittel, bevor damit das vernetzte Organopolysiloxan überzogen wird, vermischt wird.
Silane der erfindungsgemäss verwendeten Art als Mischungsbestandteil von unter Ausschluss von Wasser lagerfähigen, bei Zutritt von Wasser bei Zimmertemperatur zu Elastomeren vernetzenden Massen auf Grundlage von Diorganopolysiloxanen (vgl. z. B. DE-OS 1964502) verbessern zwar die Haftfestigkeit der aus solchen Massen erzeugten Elastomeren auf Unterlagen, auf denen die Elastomeren erzeugt wurden, nicht aber die Haftfestigkeit von Anstrichen, die auf Elastomeren aus solchen Massen erzeugt wurden.
Als vernetzte Organopolysiloxane können im Rahmen des erfindungsgemässen Verfahrens beliebige vernetzte Organopolysiloxane verwendet werden. Bevorzugt sind solche aus unter Ausschluss von Wasser lagerfähigen, bei Zutritt von Wasser bei Zimmertemperatur zu Elastomeren vernetztenden oder härtenden Massen auf Grundlage von Diorganopolysiloxan, weil bei Elastomeren aus solchen Massen, z. B. bei aus derartigen Elastomeren bestehenden Dichtungen von Holzfenstern oder von Fugen auf Schiffsdecks, besonders oft erwünscht ist, sie mit Anstrichmittel zu überziehen.
Bei der Bereitung von unter Ausschluss von Wasser lagerfähigen, bei Zutritt von Wasser bei Zimmertemperatur zu Elastomeren vernetzenden Massen auf Grundlage von Diorganopolysiloxan, aus denen im Rahmen der Erfindung bevorzugte, vernetzte Organopolysiloxane erzeugt werden können, können in den gleichen Mengen wie bisher beliebige Stoffe verwendet werden, die auch bisher zur Herstellung von unter Ausschluss von Wasser lagerfähigen, bei Zutritt von Wasser bei Zimmertemperatur zu Elastomeren vernetzenden Massen durch Vermischen von mindestens einer Siliciumverbindung mit mindestens drei an Silicium gebundenen hydrolysierbaren Gruppen mit kondensationsfähige Endgruppen aufweisendem Diorganopolysiloxan sowie gegebenenfalls weiteren Stoffen, wie Füllstoffen, z. B. pyrogen in der Gasphase erzeugtem Siliciumdioxyd oder Calciumcarbonat, Kondensationskatalysatoren, z. B. Dibutylzinndilaurat, Weichmachern, z. B. bei Zimmertemperatur flüssigem Dimethylpolysi-loxan, das durch Trimethylsiloxygruppen endblockiert ist, und Polyoxyalkylenglykol, verwendet werden konnten.
Beispiele für mindestens drei an Silicium gebundene, hydroly-sierbare Gruppen aufweisende Siliciumverbindungen, die bei einer derartigen Bereitung eingesetzt werden können, sind somit Silane der Formel
RaSiZ4_a worin R gleiche oder verschiedene, einwertige, gegebenenfalls substituierte Kohlenwasserstoffreste, und Z gleiche oder verschiedene hydrolysierbare Gruppen bedeuten und a null oder 1 ist, und deren 2 bis 10 Siliciumatome je Molekül aufweisende Teilhydrolysate.
Beispiele für Kohlenwasserstoffreste R sind Alkylreste, wie der Methyl-, Äthyl-, n-Propyl- und Isopropylrest sowie Octade-cylreste; Alkenylreste, wie der Vinyl- und Allylrest; cycloalipha-tische Kohlenwasserstoffreste, wie der Cyclopentyl- und Cyclo-hexylrest sowie Methylcyclohexyl- und Cyclohexenylreste ; Aryl-reste, wie der Phenylrest und Xenylreste; Aralkylreste, wie der Benzyl-, beta-Phenyläthyl- und der beta-Phenylpropylrest sowie Alkarylreste, wie Tolylreste.
Als substituierte Kohlenwasserstoffreste R sind Halogenaryl-reste, wie Chlorphenyl- und Bromphenylreste sowie Cyanalkyl-reste, wie der beta-Cyanäthylrest, bevorzugt.
Insbesondere wegen der leichten Zugänglichkeit ist als Rest R
der Methylrest bevorzugt.
Beispiele für hydrolysierbare Gruppen Z sind Acyloxygruppen (-OOCR1), gegebenenfalls substituierte Kohlenwasserstoffoxy-gruppen (-OR1), Aminoxygruppen (-ONR2), Aminogruppen (z. B. -NR2), Acylaminogruppen (z. B. -NR1 COR1), Oximgrup-pen (z. B. -ON=CR2) und Phosphatgruppen [-OP(OR1)2].
O
In diesen Formeln bedeutet R1 gleiche oder verschiedene, einwertige, gegebenenfalls substituierte Kohlenwasserstoffreste. Der Fachmann weiss aber auch, dass zumindest bei éinigen der vorstehend angegebenen Formeln zumindest eines der R1 auch Wasserstoff sein kann.
Beispiele für Acyloxygruppen sind die Formyloxy- oder Ace-toxygruppe.
Beispiele für Kohlenwasserstoffoxygruppen sind die Metho-xy-, Äthoxy- und Isopropenyloxygruppe.
Ein Beispiel für eine substituierte Kohlenwasserstoffoxygrup-pe ist die Methoxyäthylenoxygruppe.
Beispiele für Aminoxygruppen sind die Dimethylaminoxy-und Diäthylaminoxygruppe.
Beispiele für Aminogruppen sind die n-Butylamino-, sec.-Butylamino- und Cyclohexylaminogruppe.
Ein Beispiel für eine Acylaminogruppe ist die Benzoylamino-gruppe.
Beispiele für Oximgruppen sind die Acetaldoxim-, Aceton-oxim- und 2-Butanonoximgruppe.
Ein Beispiel für eine Phosphatgruppe ist die Di-n-butylphos-phatgruppe.
Weitere Beispiele für vernetzte Organopolysiloxane, die durch das erfindungsgemässe Verfahren überzogen werden können, sind Elastomere oder harzartige Produkte von sogenannten «Zweikomponentensystemen», wie siez. B. aus in den endständigen Einheiten je eine Si-gebundene Hydroxylgruppe aufweisendem Dimethylpolysiloxan und Füllstoff in einer Packung und einem Gemisch aus Polyäthylsilikat und Dibutylzinndilaurat in einer weiteren Packung bestehen und Elastomere ergeben.
Andere Beispiele für vernetzte Organopolysiloxane, die durch das erfindungsgemässe Verfahren überzogen werden können, sind Elastomere oder harzartige Produkte, die in der Hitze, meist bei Temperaturen über 100° C, durch Kondensation oder Radikalbildung, z. B. mit Dicumylperoxyd, aus Organopolysiloxan erzeugt werden.
Beispiele für vernetzte Organopolysiloxane, die durch das erfindungsgemässe Verfahren überzogen werden können, sind schliesslich auch Elastomere oder harzartige Produkte, die durch Anlagerung von Si-gebundenen Wasserstoffatomen von Organo-polysiloxanen, die solche Wasserstoffatome enthalten, an aliphatische Mehrfachbindungen von Organopolysiloxanen, die solche Mehrfachbindungen enthalten, in Gegenwart von diese Anlagerung förderndem Katalysator, wie Platinverbindung, erzeugt werden.
Die, z.B. weil die besten Ergebnisse liefernd, bevorzugten Silane, die je Molekül mindestens eine über Kohlenstoff an Silicium gebundene Aminogruppe und mindestens einen über Sauerstoff an Silicium gebundenen, einwertigen, gegebenenfalls durch eine Amino- oder Alkoxygruppe substituierten Kohlenwasserstoffrest enthalten, können durch die Formel
[R22N(CH2)mYa(CH2)m]bSi(OR3)cR4.b.c wiedergegeben werden.
In dieser Formel haben R und a die oben dafür angegebene Bedeutung und es bedeuten
R" Wasserstoff und/oder gleiche oder verschiedene einwertige
Kohlenwasserstoffreste R3 gleiche oder verschiedene einwertige, gegebenenfalls durch
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eine Amino- oder Alkoxygruppe substituierte Kohlen wasserstoffreste,
Y Sauerstoff oder NR2,
b und c jeweils die ganze Zahl 1,2 oder 3, wobei die Summe von b -I- c höchstens 4 ist, und m gleiche oder verschiedene ganze Zahlen im Bereich von 1 bis 10.
Die oben angegebenen Beispiele für Kohlenwasserstoffreste R gelten, mit Ausnahme des Vinylrests, im vollen Umfang auch für Kohlenwasserstoffreste R2. Weitere Beispiele für Kohlenwasserstoffreste R2 sind der n-Butyl-, tert.-Butyl-, 3,5,5-Trimethylcy-clohexyl-und der2,3,4-Triäthylcyclohexylrest. Vorzugsweise ist jedoch mindestens ein R2 Wasserstoff.
Beispiele für Reste R3 sind Alkylreste mit 1 bis 6 Kohlenstoffa-tomen, wie der Methyl-, Äthyl- und n-Butylrest sowie der sec.-undtert.-Butylrest; Aminoalkylreste, wie der beta-Aminoäthyl-rest; Alkoxyalkylreste, wie der beta-Methoxyäthylrest; Cycloal-kylreste, wie der Cyclohexylrest; Arylreste, wie der Phenylrest, und Aralkylreste, wie der Benzylrest.
Einzelne Beispiele für Silane der oben zuletzt genannten Formel sind solche der Formeln
CH3Si(0CH2CH2NH2)2(CH2)30(CH2)2NH2, (CH30)3Si(CH2)3NH(CH2)2NH2, H2N(CH2)20(CH2)3Si(0CH2CH2NH2)3 und H2N(CH2)20(CH2)3Si(0C2H5)3
sowie die Verbindungen mit den Bezeichnungen
N-beta-Aminoäthyl-gamma-aminopropyltriäthoxysilan, beta-Aminoäthyltriäthoxysilan, N-beta-Aminoäthyl-delta-aminobutyltriäthoxysilan, gamma-Aminopropyltriäthoxysilan, Aminomethyltrimethoxysilan, N-beta-Aminoäthyl-gamma-aminopropyltris-(methoxy-äthylenoxy)-silan und delta-Aminobutyltriäthoxysilan.
Die Verwendung von Silan, das je Molekül mindestens eine über Kohlenstoff an Silicium gebundene Aminogruppe und mindestens einen über Sauerstoff an Silicium gebundenen, einwertigen, gegebenenfalls durch eine Amino- oder Alkoxygruppe substituierten Kohlenwasserstoffrest enthält, ist gegenüber der Verwendung von Teilhydrolysat solchen Silans bevorzugt.
Wird jedoch Teilhydrolysat von Silan, das je Molekül mindestens eine über Kohlenstoff an Silicium gebundene Aminogruppe und mindestens einen über Sauerstoff an Silicium gebundenen, einwertigen, gegebenenfalls durch eine Amino- oder Alkoxygruppe substituierten Kohlenwasserstoffrest enthält, eingesetzt, so ist es bevorzugt, dass solches Teilhydrolysat höchstens 10 Siliciumatome je Molekül enthält.
Falls erwünscht, können Gemische verschiedener Silane, die in jedem Molekül mindestens eine über Kohlenstoff an Silicium gebundene Aminogruppe und mindestens einen über Sauerstoff an Silicium gebundenen, einwertigen, gegebenenfalls substituierten Kohlenwasserstoffrest enthalten, verwendet werden.
Weil auf diese Weise geringere Mengen von erfindungsgemäss zur Verbesserung der Haftung von Anstrich auf vernetztem Organopolysiloxan verwendeter, mindestens eine über Kohlenstoff an Silicium gebundene Aminogruppe enthaltender Organo-siliciumverbindung benötigt werden, ist es bevorzugt, solche Organosiliciumverbindung vor dem Überziehen von vernetztem Organopolysiloxan mit Anstrichmittel auf das vernetzte Organopolysiloxan bzw. den mit Anstrichmittel zu überziehenden Teil der Oberfläche von vernetztem Orgnopolysiloxan aufzutragen und nicht solche Organosiliciumverbindung mit dem Anstrichmittel zu vermischen. Es kann bei diesem Auftragen zweckmässig sein, Silan, das je Molekül mindestens eine über Kohlenstoff
3
5
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an Silicium gebundene Aminogruppe und mindestens einen über Sauerstoff an Silicium gebundenen, einwertigen, gegebenenfalls durch eine Amino- oder Alkoxygruppe substituierten Kohlenwasserstoffrest enthält, und/oder Teilhydrolysat aus solchem Silan in mit Lösungsmittel verdünnter Form einzusetzen. Für 5 diese Verdünnung können eingesetzt werden beispielsweise aliphatische Kohlenwasserstoffe, wie Alkane mit Siedepunkten im Bereich von 120 bis 180° C bei 1 bar, aromatische Kohlenwasserstoffe, wie Toluol und Xylol; Ketone, wie Methyläthylketon; Alkohole, wie Methanol oder Isopropanol; und/oder Chlorkoh- 10 lenwasserstoffe, wieTrichloräthylen. Der Anteil von erfindungsgemäss verwendeter, mindestens eine über Kohlenstoff an Silicium gebundene Aminogruppe aufweisender Organosiliciumverbindung am Gesamtgewicht von solcher Organosiliciumverbindung und Lösungsmittel kann z. B. 1 bis 90 Gewichtsprozent 15 betragen.
Das Auftragen von erfindungsgemäss zur Verbesserung der Haftung von Anstrich auf vernetztem Organopolysiloxan verwendeter, mindestens eine über Kohlenstoff an Silicium gebundene Aminogruppe enthaltender Organosiliciumverbindung auf 20 das vernetzte Organopolysiloxan bzw. den mit Anstrichmittel zu überziehenden Teil der Oberfläche von vernetztem Organopoly-, siloxankannz. B. durch Sprühen, Streichen, Walzen oder Tauchen erfolgen. Vor diesem Auftragen, gleichzeitig mit diesem Auftragen und dabei getrennt oder im Gemisch mit erfindungsgemäss verwendeter, mindestens eine Aminogruppe enthaltender Organosiliciumverbindung und/oder nach diesem Auftragen kann auf das vernetzte Organopolysiloxan bzw. den mit Anstrichmittel zu überziehenden Teil der Oberfläche von ver-
30
netztem Organopolysiloxan mindestens ein Kondensations- oder Hydrolysekatalysator aufgetragen werden.
Beispiele für Kondensations- oder Hydrolysekatalysatoren sind Metallcarbonsäuresalze oder Organometallarbonsäuresalze von Metallen der Elektromotorischen Spannungsreihe von Blei bis Mangan (vgl. Handbook of Chemistry and Physics, 31.
Auflage, Cleveland, Ohio, 1949, Seite 1465), insbesondere von Zinn, wieDibutylzinndilaurat, Dibutylzinndiacetat, ein Gemisch aus Dibutylzinndiacylaten, wobei sich die Acylatgruppen jeweils von 9 bis 11 Kohlenstoffatome je Molekül aufweisenden Carbonsäuren, worin die Carboxylgruppe bei mindestens 90 Gew.-% 40 der Säuren an ein tertiäres Kohlenstoffatom gebunden ist, ableiten, Dibutylzinndioktoat, Distannoxane, z. B. Diacetoxytetra-butyldistannoxan und Dioleoyltetramethyldistannoxan; ferner Eisenoktoat, Bleioktoat, Bleilauroat und Kobaltnaphthenat; Titanester wie Tetrabutyltitanat; Amine, wien-Hexylamin sowie 45 Aminsalze, wie n-Hexylaminhydrochlorid und n-Butylamina-cetat.
Bei den im Rahmen der Erfindung verwendeten Anstrichmitteln kann es sich um Lacke, wässrige Dispersionen oder Lasuren handeln, z.B. um solche auf Grundlage von Alkydharz, Polyure- 50 thanbzw. Ausgangsprodukten für Polyurethan, von Nitrocellulose, Epoxyd, Polyester oder Polyvinylchlorid oder Mischpolymerisat von Polyvinylchlorid, die üblicherweise in organischem Lösungsmittel gelöst sind, oder um solche auf Grundlage von Acrylharz, Polyvinylacetat oder Mischpolymerisat von Polyviny- 55 lacetat und/oder Styrol, wie Polystyrolacrylat, die üblicherweise als wässrige Dispersionen eingesetzt werden.
Wird erfindungsgemäss zur Verbesserung der Haftung von Anstrich auf vernetztem Organopolysiloxan verwendete, mindestens eine über Kohlenstoff an Silicium gebundene Aminogruppe 60 enthaltende Organosiliciumverbindung dem Anstrichmittel zugesetzt, so beträgt die Menge solcher Organosiliciumverbindung vorzugsweise 0,1 bis 10 Gew.-% Organosiliciumverbindung, bezogen auf die Gesamtmenge von Anstrichmittel und Organosiliciumverbindung. 65
Im folgenden beziehen sich alle Angaben von Teilen und Prozentsätzen auf das Gewicht, soweit nichts anderes angegeben ist.
35
Die in den folgenden Beispielen verwendeten vernetzten Organopolysiloxane, nämlich Organopolysiloxanelastomere, wurden beispielsweise hergestellt wie folgt:
Elastomer A
Ein Gemisch von 120 Teilen eines in den endständigen Einheiten je eine Si-gebundene Hydroxylgruppe aufweisenden Dime-thylpolysiloxans mit einer Viskosität von 80000 mPa-s bei 25° C, 80 Teilen eines durch Trimethylsiloxygruppen endblockierten Dimethylpolysiloxans mit einer Viskosität von 35 mPa- s bei 25° C und 8 Teilen eines Polyoxyalkylenglykols aus 40 Gew.-% Äthylenoxyd und 60 Gew.-% Propylenoxyd mit einem durchschnittlichen Molekulargewicht von 3400 werden mit 28 Teilen einer Mischung von 2 Mol Methyltris-(butanon-2-oxim)-silan und 1 Mol Methyltris-(cyclohexylamino)-silan sowie mit 2,4 Teilen des Silans der Formel
(CH30)3Si(CH2)3NH(CH2)2NH2
vermischt. In die so erhaltene Mischung werden zunächst 180 Teile Calciumcarbonat, dessen Teilchen mit 3 % Stearinsäure beschichtet oder überzogen sind, und 16 Teile pyrogen in der Gasphase erzeugtes Siliciumdioxyd mit einer Oberfläche von 150 m2/g und schliesslich 0,4 Teile Dibutylzinndilaurat eingemischt.
Die so erhaltene, unter Ausschluss von Wasser lagerfähige Masse wird in etwa 5 mm dicker Schicht auf einer ebenen Unterlage bei Zimmertemperatur dem in der Luft erhaltenen Wasserdampf ausgesetzt und dadurch zu einem Elastomeren vernetzt, das 7 Tage nach dem Ausbreiten der Masse auf der Unterlage eingesetzt wird.
Elastomer B
100 Teile eines durch Trimethylsiloxygruppen endblockierten Diorganopolysiloxans aus 99,93 Molprozent Dimethylsiloxan-einheiten und 0,07 Molprozent Vinylmethylsiloxaneinheiten mit einer Viskosität von etwa 5 • 106 mPa-s bei 25° C werden zunächst mit 7 Teilen eines in den endständigen Einheiten je eine Si-gebundene Hydroxylgruppe aufweisenden Dimethylpolysiloxans mit einer Viskosität von etwa 40 mPa-s bei 25° C und 40 Teilen pyrogen in der Gasphase erzeugtem Siliciumdioxyd mit einer Oberfläche von 200 m2/g und dann mit 1 Teil 95%igem Dicumylperoxyd vermischt.
Die so erhaltene Mischung wird in Form einer Platte 15 min lang auf 165° C und dann 4 h lang auf200° C erhitzt und so zu einem Elastomeren vernetzt.
Beispiel 1
Auf Teile der Oberfläche von Elastomer A wird eine Lösung von 50 Teilen des Silans der Formel
(CH30)3Si(CH2)3NH(CH2)2NH2
in 50 Teilen Toluol und 5 Teilen Tetra-n-butyltitanat aufgestrichen. Es wird eine Stunde lang bei Zimmertemperatur trocknen gelassen. Dann wird auf dieTeile der Oberfläche von Elastomer A, auf die Silan aufgetragen wurde, als Anstrichmittel 1 ein handelsüblicher Lack auf Grundlage von Alkydharz [«Ducolux» (eingetragenes Warenzeichen) Glanzcolor grau DG 704, Fa. Hermann Wiederhold Lackfabrik, 4010 Hilden] bzw. als Anstrichmittel 2 eine handelsübliche Holzlasur auf Grundlage von Alkydharz (Tixoton-Holzlasur, nussbraun, «Meisterpreis»-bei der Bezeichnung «Tixoton» und/oder «Meisterpreis» handelt es sich möglicherweise um Registrierte Warenzeichen-Fa. Spangenberg, 4010 Hilden) bzw. als Anstrichmittel 3 ein handelsüblicher Zweikomponenten-Polyurethanlack («Efdedur» KRO-423 + «Efdedur» HU 7 im Gewichtsverhältnis 4:1- bei der Bezeichnung «Efdedur» handelt es sich möglicherweise um ein Registriertes Warenzeichen- Fa. Emil Frei, 7715 Bräunlingen-
641191
Döggingen) bzw. als Anstrichmittel 4 ein handelsübliches weisses Anstrichmittel auf Grundlage einer wässrigen Dispersion eines Mischpolymerisates aus Styrol und Vinylacetat (Fa. Wacker-Chemie GmbH, 8000 München) auf gestrichen. Alle 4 Anstriche sind deckend und ohne Verlaufsstörungen.
Beispiel 2
Die in Beispiel 1 beschriebene Arbeitsweise wird wiederholt mit der Abänderung, dass anstelle von Elastomer A Elastomer B verwendet wird. Alle 4 Anstriche sind deckend und ohne Verlaufsstörung.
Vergleichsversuch (a)
Die in Beispiel 1 beschriebene Arbeitsweise wird wiederholt mit der Abänderung, dass vor dem Auftragen der Anstrichmittel keine Vorbehandlung der Oberfläche des Elastomeren erfogt. Es sind Verlaufsstörungen zu beobachten.
Vergleichsversuch (b)
Die in Beispiel 2 beschriebene Arbeitsweise wird wiederholt mit der Abänderung, dass vor dem Auftragen der Anstrichmittel keine Vorbehandlung der Oberfläche des Elastomeren erfogt. Es
10
sind Verlaufsstörangen zu beobachten.
Nach einem Monat wird bei jedem Anstrich ein Quadrat mit einer Seitenlänge von 2,54 cm mittels einer Rasierklinge in 100 gleich grosse Quadrate mit einer Fläche von je 6,45 mm2 zerschnitten. Auf das so erhaltene Gitter wird ein druckempfindliches Klebeband aufgedrückt, das dann wieder mit einem Winkel von etwa 30° langsam abgezogen wird. Die Menge der dabei auf dem Elastomer verbleibenden kleinen Quadrate ergibt den prozentualen Wert der Retention des Anstrichs. Retentionswer-te von mindestens 95 % entsprechen einer ausgezeichneten Haftung, Retentionswerte von höchstens 65 % entsprechen einer schlechten Haftung. Die durchschnittlichen Ergebnisse verschiedener Messungen sind in der folgenden Tabelle wiedergegeben:
15 Tabelle
20
Beispiel bzw. Vergleichsversuch
% Retention von Anstrich aus Anstrichmittel 12 3 4
1
95
100
99
99
2
100
100
100
100
(a)
2
2
0
0
(b)
4
0
5
0
M

Claims (3)

  1. 641191
    PATENTANSPRÜCHE
    1. Verfahren zum Überziehen von vernetztem Organopolysi-loxan mit Anstrichmittel, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein Silan, das je Molekül mindestens eine über Kohlenstoff 5 an Silicium gebundene Aminogruppe und mindestens einen über Sauerstoff an Silicium gebundenen, einwertigen, gegebenenfalls durch eine Amino- oder Alkoxygruppe substituierten Kohlenwasserstoffrest enthält, und/oder mindestens ein Teilhydrolysat aus solchem Silan vor dem Überziehen von vernetztem Organo- 10 polysiloxan mit Anstrichmittel auf das vernetzte Organopolysilo-xan bzw. den mit Anstrichmittel zu überziehenden Teil der Oberfläche von vernetztem Organopolysiloxan aufgetragen und/ oder mit dem Anstrichmittel, bevor damit das vernetzte Organopolysiloxan überzogen wird, vermischt wird. 15
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass als Silane, die je Molekül mindestens eine über Kohlenstoff an Silicium gebundene Aminogruppe und mindestens einen über Sauerstoff an Silicium gebundenen, einwertigen, gegebenenfalls durch eine Amino- oder Alkoxygruppe substituierten Kohlen- 20 wasserstoffrest enthalten, solche der Formel
    [RfN(CH2)mYa(CH2)m]bSi(OR3)cR4.b.c worin
    25
    R gleiche oder verschiedene, einwertige, gegebenenfalls substituierte Kohlenwasserstoffreste;
    R2 Wasserstoff und/oder gleiche oder verschiedene, einwertige, gegebenenfalls substituierte Kohlenwasserstoffreste; R3 gleiche oder verschiedene, einwertige, gegebenenfalls durch eine Amino- oder Alkoxygruppe substituierte Kohlenwasserstoffreste,
    Y Sauerstoff oder NR2,
    a null oder 1,
    b und c jeweils die ganze Zahl 1,2 oder 3, wobei die Summe von b + c höchstens 4 ist, und m gleiche oder verschiedene ganze Zahlen im Bereich von 1 bis
    10 bedeutet,
    verwendet werden.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich- 40 net, dass ein Kondensations- oder Hydrolysekatalysator mitverwendet wird.
    30
    35
    45
    Es besteht bereits seit einiger Zeit die Aufgabe, vernetztes Organopolysiloxan mit Anstrichmittel zu überziehen. Diese Aufgabe wurde bisher dadurch gelöst, dass das Organopolysiloxan vor der Vernetzung mit bestimmten Zusätzen versehen wurde (vgl. z. B. DE-OS 2407 290 oder bestimmte Silane, darunter auch 50 solche der erfindungsgemäss verwendeten Art, in den Anstrich kurz nach dessen Auftragung eindringen gelassen wurden (vgl. US-PS 3561996), oder Organosiloxaneinheiten enthaltende Farbstoffe als Anstrichmittel eingesetzt wurden (vgl. z.B. US-PS 4038 293). Gegenüber diesen bisher bekannten Lösungen der 55 Aufgabe, vernetztes Organopolysiloxan mit Anstrichmittel zu überziehen, hat das erfindungsgemässe Verfahren z. B. die Vorteile, dass es bei einer grösseren Anzahl von Arten vernetzter Organopolysiloxane und/oder von Anstrichmitteln und/oder mit leichter zugänglicher Organosiliciumverbindungen durchgeführt 60 werden kann.
CH1067079A 1978-12-01 1979-11-30 Verfahren zum ueberziehen von vernetztem organopolysiloxan. CH641191A5 (de)

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