DE960570C - Klebemittel auf Organosiloxangrundlage - Google Patents
Klebemittel auf OrganosiloxangrundlageInfo
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Description
AUSGEGEBEN AM 21. MÄRZ 1957
D 20343 IVa/ 22i
Gegenstand der Erfindung sind Organopolysiloxankompositionen, die sich als druckempfindliche, eine
dauerhafte Bindung bewirkende Klebemittel eignen. Die Bezeichnung »druckempfindlich« bedeutet, daß
es sich um Klebemittel handelt, die von einer Oberfläche abgestreift und wieder mit ihr verbunden
werden können, beispielsweise so, wie dies bei Leukoplast und anderen Heftpflastern der Fall ist. Durch
den Ausdruck »eine dauerhafte Bindung bewirkend« soll gesagt werden, daß das Klebemittel tatsächlich
ähnlich wie Leim zwei Oberflächen fest miteinander verbindet.
Organopolysiloxankautschuke haben bekanntlich in der Industrie wegen ihrer Widerstandsfähigkeit
gegenüber hohen und tiefen Temperaturen sowie gegen
Wettereinflüsse und wegen ihrer ausgezeichneten elektrischen Eigenschaften ein weites Anwendungsgebiet
erobert. Eines der ständigen Probleme seit Beginn der technischen Verwendung von Siloxankautschuk
war die Herstellung eines zufriedenstellen- ao den Klebemittels, das bei Raumtemperatur trocknet
und Organosiloxankautschuk fest an Metalle, vor allem an Aluminium, bindet. Ein derartiges Klebemittel
muß im wesentlichen die gleiche Wärmebeständigkeit und chemische Indifferenz aufweisen wie der
Polysiloxankautschuk selbst. Es muß bei Raumtemperatur härten und eine befriedigende Verbindung
bewirken. Bis jetzt gibt es kein Klebemittel, das diese drei Forderungen erfüllt.
Ein weiteres Bedürfnis, das sich seit langem in der Silikonindustrie bemerkbar macht, ist das Fehlen
eines befriedigenden druckempfindlichen Siloxanklebe-
mittels. Das erste erfolgreiche Produkt dieser Art ist Gegenstand des Patents 941 090. Dieses Material besteht
im wesentlichen aus einer Kombination eines Organopolysiloxans von hohem Molekulargewicht und
mindestens 1 000 000 cSt mit einem löslichen Silikonharz aus Triorganosüyl- und Si O2-Einheiten.
Es wurde nun überraschenderweise gefunden, daß druckempfindliche Klebemittel auf Siloxangrundlage
erhalten werden können, wenn man in diesen oxyendblockierte Organopolysiloxanflüssigkeiten mit einer
Viskosität von weniger als 1 000 000 cSt mitverwendet. Derartige Klebemittel zeichnen sich dadurch aus, daß
sie insbesondere Organopolysiloxankautschuk und Metalle auf befriedigende Weise miteinander verbinden,
außerdem bei Raumtemperatur erhärten und auch eine dauerhafte Bindung zwischen verschiedenartigsten
Stoffen bewirken können.
Die erfindungsgemäßen Klebemittel bestehen im wesentlichen aus einer Komposition von (1) 40 bis
75 Gewichtsprozent eines benzollöslichen Harzmischpolymerisates aus SiO2- und R3SiO0,5-Einheiten,
worin R Methyl, Äthyl, Propyl, Vinyl oder Phenyl ist und mindestens 90% der gesamten R-Reste
aliphatischer Natur sind, wobei das Verhältnis von R3SiO015- zu SiO2-Einheiten 0,6 : 1 bis 0,9 :1 beträgt,
und (2) 60 bis 25 Gewichtsprozent eines flüssigen oxyendblockierten Diorganopolysiloxans mit einer
Viskosität von mindestens 5 000 bis weniger als ι 000 000 cSt bei 25 °, bei dem die organischen Reste
Methyl-, Äthyl-, Vinyl- und Phenylreste sind und mindestens 75 % der Gesamtanzahl aliphatische Reste
darstellen.
Es ist zwar bereits bekannt, teilweise hydrolysierten Kieselsäureäthylester als Klebstoff für Preßharze zu
verwenden; dieser Klebstoff erhärtet aber niqht bei Raumtemperatur. Ferner ist beschrieben, Polykieselsäureestern
zur Verbesserung ihrer Klebhaft- und Verschleißfestigkeit Vinylverbindungen zuzusetzen;
letztere unterscheiden sich aber grundsätzlich von Vinylsiloxanen nach der Erfindung und geben keine
bei hohen Temperaturen stabile Produkte. Keiner der beiden Vorschläge gibt einen Klebstoff, der
druckempfindlich ist oder sich zum beständigen Verbinden von Silikonkautschuk an Metalle oder anderen
Stoffen eignen könnte. Demgegenüber sind die erfindungsgemäß zusammengesetzten Klebstoffe den
bekannten weit überlegen, da sie bei Raumtemperatur wirksam sind, Silikonkautschuk an die verschiedensten
Materialien binden, verhältnismäßig billig sowie chemisch inert und hitzebeständig sind.
Die erfindungsgemäßen Klebstoffe werden durch einfaches Vermischen der Siloxane (1) und (2) hergestellt.
Dies kann auf beliebige Weise erfolgen; es ist jedoch im allgemeinen zweckmäßig, ein gegenseitiges
Lösungsmittel, wie z. B. aromatische und aliphatische Kohlen wasserstoff lösungsmittel, zu verwenden. Sobald
■ die beiden Bestandteile miteinander vermischt sind, ist die Komposition zum Gebrauch als druckempfindliches
Klebemittel ohne jede weitere Behandlung geeignet. Es wird ganz einfach auf irgendeine Weise
auf die zu verklebenden Flächen aufgetragen und diese sodann zusammengebracht. Falls das Klebemittel
sich in Lösung befindet, läßt man das Lösungsmittel zweckmäßig vor Vereinigung der Flächen verdunsten.
Gegebenenfalls kann der Überzug auch vor Gebrauch kurze Zeit gehärtet werden, z. B. 5 Minuten bei 1500;
dies ist jedoch nicht unbedingt erforderlich. Ebenso kann man bei der Härtung gegebenenfalls einen
Katalysator, wie Blei-, Zink- oder Zinn-Naphthenat, benutzen.
Bezüglich des Harzmischpolymerisats (1) werden keine befriedigenden Klebemittel erhalten, wenn das
Verhältnis der Einheiten außerhalb des genannten Bereiches liegt. Die erfindungsgemäß wirksamen
Triorganosilyleinheiten sind z. B. Trimethyl- und Triäthylsiloxan, Methylvinylpropylsiloxan, Divinylmethylsiloxan,
Phenyldimethylsiloxan und Diphenylmethylsiloxan. Es können auch zwei oder mehr verschiedene
Organosiloxane im Harz vorliegen. Die Anzahl Phenylreste soll 10 °/0 der gesamten organischen
Reste in den Triorganosilyleinheiten nicht überschreiten.
Die Mischpolymerisate (1) können durch beliebige bekannte Verfahren hergestellt werden, beispielsweise
durch Mischhydrolyse oder durch das im Patent 912 756 beschriebene Verfahren, nach dem Triorganosilane
oder -siloxane mit einem Kieselsäurehydrosol umgesetzt werden; letzteres Verfahren ist besonders
geeignet.
Die Siloxane (2) sind oxyendblockierte Diorganopolysiloxane der Formel HO (R2SiO)xH. Viskositäten
außerhalb des Bereiches von 5 000 bis 1 000 000 cSt führen nicht zu den gewünschten Produkten. Beispiele
solcher Siloxane, die sich erfindungsgemäß eignen, sind Dimethylsiloxan, Diäthylsiloxan, Äthylmethylsiloxan,
Propylmethylsiloxan und Vinylmethylsiloxan. Die Siloxane können entweder homopolymer
oder kopolymer sein. Sie können auch beschränkte Mengen Phenylmethylsiloxan und Diphenylsiloxan
aufweisen, jedoch soll die Anzahl Phenylgruppen 25 °/0
der gesamten organischen Reste im Siloxan nicht überschreiten. Diese flüssigen Siloxane können durch
behebige bekannte Verfahren hergestellt werden.
Um gemäß der Erfindung auch Klebemittel herzustellen, die eine dauerhafte Bindung bewirken, ist es
notwendig, denselben Vernetzungsmittel einzuverleiben, und zwar in einer Menge von 0,5 bis 6 Gewichtsprozent,
berechnet auf das Gesamtgewicht der Siloxane (1) und (2). Die erfindungsgemäß angewandten
Vernetzungsmittel sind entweder Alkoxypolysilikate, no in denen die Älkoxygruppe 1 bis 5 C-Atome aufweist.
Beispiele geeigneter Polysilikate sind Methyl-, Äthyl-, Propyl-, Butyl- und Amylpolysilikate. Diese Stoffe
sollen vor Gebrauch im wesentlichen von flüchtigen Bestandteilen befreit werden.
Statt dessen oder gleichzeitig können als Vernetzungsmittel auch Wasserstoff enthaltende Siloxane
der Formel
worin R' Methyl, Äthyl, Propyl, Vinyl oder Phenyl ist, η einen durchschnittlichen Wert von 1 bis 2,3, m einen
solchen von 0,2 bis 1 hat und die Summe von η +m
i,9 bis 2,5 ist, benutzt werden. Die erfindungsgemäß
verwendbaren wasserstoffhaltigen Siloxane sind bei-
spielsweise Methylhydro-, Äthylhydro-, Phenylhydro-,
Vinylhydro- oder Propylhydropolysiloxane, Mischpolymerisate von Dimethylsiloxan, Äthylhydrosiloxan
und Dimethylhydrosiloxan, Mischpolymerisate mit den Einheiten HSiO115, (CH3)2Si0 und C6H5 (CHg^SiO,,*
sowie Mischpolymerisate von Methylvinylsiloxan, Methylhydrosiloxan und Trimethylsiloxan. Die was-.
serstofflialtigen Siloxane sollen entweder flüssig oder in Kohlenwasserstofflösungsmittehi löslich sein, so
ίο daß sie in dem Klebemittel gut dispergiert werden
können.
Außerdem können die erfindungsgemäßen Klebemittel noch einen Härtungskatalysator enthalten.
Dieser kann in beliebiger Menge vorliegen, vorzugsweise wird er jedoch in einer Menge von weniger als
5% des Gesamtgewichtes der Siloxane (i) und (2) angewandt. Geeignete Härtebeschleuniger sind die
üblicherweise bei der Härtung von Organopolysiloxanen verwendeten Stoffe, wie Alkalihydroxyde, Eisenchlorid,
Aluminiumchlorid, Butylborate, Metallsalze von Carbonsäuren und quarternäre Ammoniumverbindungen. Bevorzugte Katalysatoren sind die
carbonsauren Salze von Metallen, die sich in der elektromotorischen Spannungsreihe der Metalle zwisehen
Blei und Mangan befinden, wobei die Säurereste dieser Salze weniger als 16 C-Atome aufweisen. Beispiele
solcher Salze sind Blei-, Kobalt- und Zinknaphthenat, Eisen- und Blei-2-äthylhexanat, Chromoktoat,
Dibutylzinndibenzoat, Dibutylzinnadipat, Bleisebacat und Dibutylzinndilactat.
Die neuen Klebemittel werden durch einfaches Mischen der Siloxane (1) und (2), gegebenenfalls unter
Zusatz der genannten Vernetzungsmittel und Katalysatoren, erhalten. Im letzteren Falle erhärtet das
Produkt sodann selbsttätig bei gewöhnlicher Temperatur, wodurch eine dauerhafte Bindung entsteht.
Der Katalysator soll der Mischung erst kurze Zeit vor Gebrauch zugesetzt werden, um eine vorzeitige Gelbildung
zu vermeiden. Vorzugsweise werden zum Mischen der Bestandteile gemeinsame Lösungsmittel,
wie aromatische oder aliphatische Kohlenwasserstoffe, benutzt.
Vor dem Auftragen des Klebemittels sollen die zu verbindenden
Flächen naturgemäß gründlich von allen Fremdstoff engereinigt werden; vorzugsweise erhält j ede
Fläche einen Überzug von Klebemittel. Das Lösungsmittel läßt man verdunsten, bis ein klebriger Film
entstanden ist, und sodann werden die beiden Flächen aneinandergebracht. Man erhält eine Bindung, die
nach 24 Stunden oder auch früher ihre größtmögliche Festigkeit erreicht hat.
Die erfindungsgemäßen Klebemittel, sowohl die druckempfindlichen als auch die eine dauerhafte
Bindung bewirkende Art, haften an jeder denkbaren festen Oberfläche. Deshalb können sie auf die verschiedenartigsten
Gegenstände aufgebracht werden, z. B. auf Glas, Eisen, Stahl oder Aluminium, ferner
Kunststoffgebilde auf der Grundlage von Fluorkohlenstoffpolymerisaten, Harnstoff-Formaldehyd-
und Melamin-Formaldehyd-Polymerisaten, Acrylpolymerisaten, Polyäthern, Polyestern, Polyamiden oder
Polythenen, wie Polyäthylen, weiterhin auf Papier, Leder und auf Oberflächen von organischen bzw.
anorganischen geformten Stoffen ganz allgemein. Die neuen Klebemittel können z. B. bei der Herstellung
von Kabelisolierungen, Transformatoren und Schichtmaterialien Verwendung finden. Sie eignen sich vor
allem zum Befestigen von Silikonkautschuk auf Metallischen, wodurch die Verwendbarkeit von
Silikonkautschuk in der Kraftfahrzeugindustrie und in anderen Industriezweigen wesentlich gefördert
wird. Ein besonderer Vorzug der neuen Klebemittel besteht darin, daß sie bei Temperaturen von —700
bis über 3000 angewandt werden können.
Besonders geeignet sind die erfindungsgemäßen Klebemittel zur Herstellung von Klebestreifen. Da
diese Stoffe auf jeder bekannten Fläche haften, eignet sich jedes beliebige biegsame Material als Klebstoffträger,
so anorganische Stoffe, wie Metallfolien, z. B. aus Aluminium, Blei, Platin, Gold und Zinn; Glasgewebe
und solches, das mit Organosiliciumharzen und -elastomeren überzogen ist; Asbestbänder und
organische Kunststoffe, wie Celluloseester, z. B. Celluloseacetat, -butyrat, -nitrat und -propionat; Celluloseäther,
z. B. Äthyl-, Butyl- und Benzylcellulose; Vinylpolymerisate, wie Polyvinylchlorid, Polyvinylalkohol
und Mischpolymerisate von Vinylchlorid mit Vinylacetat bzw. mit Vinylidenchlorid; ferner Polystyrol;
Polyamide; Polyester, wie Äthylenglykolterephthalat; Polyäthylen; Fluorkohlenstoffpolymerisate,
wie Polytetrafluor- und Polychlortrifluoräthylen; organische Elastomere, wie Naturkautschuk, Kunstkautschuke,
wie sie unter den Bezeichnungen CRS, Buna-S, Chloropren und Neopren bekannt sind,
Butadien-Styrol- oder Acrylnitril-Butadien-Mischpolymerisate und Mischungen dieser Stoffe; Polysiloxanelastomere;
schwefelhaltige Elastomere, wie Äthylenpolysulfide; Acrylpolymerisate, wie Methylmethacrylat-,
Acrylnitril- oder Methylacrylat-Polymerisat und Mischpolymerisate dieser Stoffe; organische Gewebe,
wie Baumwolle, Leinen, Seide, Wolle, Kunstseide und beliebige synthetische organische Gewebe.
Ein aus SiO2- und (CH3)3Si00,5-Einheiten bestehendes
Siloxanharz (1) wird auf folgende Weise hergestellt: 250 Gewichtsteilen konzentriertem HCl werden
nach Verdünnen mit 144 Gewichtsteilen Wasser und Kühlen unter ständigem Rühren zuerst 432 Gewichtsteile
Natriumsilikat mit 720 Gewichtsteilen Wasser, unmittelbar danach 450 Gewichtsteile Isopropanol
und hierauf 222 Gewichtsteile Trimethylchlorsilan und 288 Gewichtsteile Hexamethyldisiloxan zugesetzt.
Nachdem man die Mischung 1Z2 Stunde am Rückfluß
gekocht und sodann gekühlt hat, werden 240 Gewichtsteile Xylol zugesetzt und die Harz-Lösungsmittel-Schicht
von der Säureschicht abgetrennt. Sodann setzt man 124 Gewichtsteile Isopropanol zu und
destilliert die Lösung bei einer Temperatur von 130 bis 1350, wobei man Kohlendioxyd durch die
Harzlösung bläst. Das Verhältnis von (CH3)3Si00,5-zu
SiO2-Einheiten beträgt bei dem erhaltenen Harz
0,8: i. Die Harzlösung wird mit Xylol auf 75 % Feststoffe
eingestellt. Die erhaltene 75 gewichtsprozentige Siloxanlösung wird mit den verschiedenen flüssigen
oxyendblockierten Dimethylsiloxanen (3) der unten
angegebenen Viskosität in solcher Menge gemischt, daß jeweils 67 Gewichtsprozent Siloxanharz (1) auf
33 Gewichtsprozent des flüssigen oxyendblockierten Siloxans (2) kommen. Jeder dieser Lösungen werden
3 Gewichtsprozent, berechnet auf das Gesamtgewicht der Siloxane, an trimethylendblockiertem Methylhydropolysiloxan
mit einer Viskosität von 25 cSt und 3,5 Gewichtsprozent, berechnet auf das Gewicht der
gesamten Siloxanfeststoffe, an Dibutylzinndilaurat zugesetzt. Jede Lösung wird auf eine Aluminiumplatte
und auf einen 2,5 cm breiten Streifen Dimethylpolysiloxankautschuk aufgestrichen. Die Lösungen
läßt man so lange trocknen, bis der Film klebrig ist, worauf die bestrichenen Flächen des Kautschuks
nid der Aluminiumplatte fest aufeinandergepreßt werden.
Nach 24 Stunden wurde die Haftfestigkeit zwischen Kautschuk und Metall auf folgende Weise geprüft:
Das freie Ende des Kautschuks wurde in einem Winkel von i8o° umgebogen und sodann mit einer Geschwindigkeit
von 5 cm/Min, durch ein übliches Scott-Prüfgerät gezogen. Die Haftfestigkeiten des Films,
die mit den verschiedenen oxyendblockierten Dimethylpolysiloxanen erzielt wurden, sind nachstehend
aufgeführt:
Viskosität der
Siloxane (2) cSt
Siloxane (2) cSt
16 000
25 000
560 000
Haftfestigkeit in
kg je 2,5 cm Bandbreite
2,5 3,9 3,2
Ähnliche Ergebnisse werden erzielt, wenn man als Siloxanharz (1) ein solches aus Vinyldimethylsiloxan-
und SiO2-Einheiten im Verhältnis 0,7:1 verwendet.
Eine Mischung von 67 Gewichtsprozent des Siloxans (1) nach Beispiel 1 und 33 Gewichtsprozent eines
oxyendblockierten Dimethylpolysiloxans (2) mit einer Viskosität von 25 000 cSt wird in Xylol zu einer
75 gewichtsprozentigen Lösung verdünnt. Dieser Lösung gibt man, berechnet auf den Gesamtgehalt
an Siloxanfeststoffen, 3 Gewichtsprozent Äthylpolysilikat und 3,5 Gewichtsprozent Dibutylzinndilaurat
zu. Die erhaltene Lösung wird auf Aluminiumplatten und Silikonkautschuk aufgebracht und diese in
ähnlicher Weise wie im Beispiel 1 miteinander verbunden. Nach 24 Stunden betrug die Haftfestigkeit
1,59 kg je 2,5 cm Bandbreite.
Ein flüssiges oxyendblockiertes Dimethylpolysüoxan (2) von 25 000 cSt wird zu einer 75O/Oigen Xylollösung
des Siloxanharzes (1) nach Beispiel 1 in solcher
Menge gegeben, daß je 50 Gewichtsprozent jedes Siloxans, berechnet auf das Gesamtgewicht, vorliegen.
Dieser Mischung setzt man Bleioktoat in einer Menge von 0,15 Gewichtsprozent Blei, berechnet auf das
Gewicht sämtlicher Siloxanfeststoffe, zu. Sodann wird die Lösung auf ein mit einem gehärteten Methylphenylsiloxanharz
imprägniertes Glasfaserband aufgetragen und das Band sodann 20 Minuten auf 70°
und 5 Minuten auf 150° erhitzt. Das erhaltene Band ist druckempfindlich; wird es auf eine Platte aus
rostfreiem Stahl gepreßt und in einem Winkel von i8o° mit einer Geschwindigkeit von 30 cm/Min, abgezogen,
so zeigt es eine Haftfestigkeit von 1600 g je 2,5 cm Bandbreite.
Bei Verwendung eines oxyendblockierten Dimethylpolysiloxans von 80 000 cSt hatte das erhaltene
druckempfindliche Klebemittel eine Haftfestigkeit von 1400 g je 2,5 cm Bandbreite.
Ähnliche Ergebnisse erhält man, wenn man als oxyendblockiertes Siloxan (2) ein solches aus 95 Molprozent
Dimethylsiloxan und 5 Molprozent Phenylmethylsiloxan mit einer Viskosität von 15 000 cSt
verwendet.
Claims (5)
1. Klebemittel auf Örganosiloxangrundlage, bestehend
im wesentlichen aus (1) 40 bis 75 Gewichtsprozent eines benzollöslichen Harzmischpolymerisates
aus SiO2- und R3Si00,5-Einheiten,. in denen 85,
R Methyl, Äthyl, Propyl, Vinyl oder Phenyl ist und mindestens 90% der R-Reste aliphatisch
sind, wobei das Verhältnis von R3SiO015- zu
SiO2-Einheiten 0,6: 1 bis 0,9:1 beträgt, und (2)
60 bis 25 Gewichtsprozent eines flüssigen oxyend- 90· blockierten Diorganopolysiloxans mit einer Viskosität
von 5 000 bis ι 000 000 cSt bei 25 °, bei der die organischen Reste Methyl, Äthyl, Vinyl oder
Phenyl sind und mindestens 75% der R-Reste aliphatisch sind.
2. Klebemittel nach Anspruch 1, enthaltend solche Siloxane (1) und (2), deren organische Reste
nur Methyl sind.
3. Klebemittel nach Anspruch 1 und 2, enthaltend einen Härtungsbeschleuniger und/oder
0,5 bis 6 Gewichtsprozent eines Vernetzungsmittels, berechnet auf das Gesamtgewicht von (1)
und (2).
4. Klebemittel nach Anspruch 1 bis 3, enthaltend als Vernetzungsmittel ein Alkoxypolysilikat
mit 1 bis 5 C-Atomen in den Alkoxygruppen.
5. Klebemittel nach Anspruch 1 bis 4, enthaltend als Vernetzungsmittel ein Siloxan der
Formel
R'nHmSi(V.m_n , llc>
worin R' Methyl, Äthyl, Propyl, Vinyl oder Phenyl oder eine beliebige Kombination dieser
Reste, η ι bis 2,3, m 0,2 bis 1 und die Summe von
η + m 1,9 bis 2,5 ist.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Schweizerische Patentschrift Nr. 276 711;
Lüttgen, »Die Technologie der Klebstoffe«, 1953, S. 144;
deutsche Patentschrift Nr. 659 814.
Schweizerische Patentschrift Nr. 276 711;
Lüttgen, »Die Technologie der Klebstoffe«, 1953, S. 144;
deutsche Patentschrift Nr. 659 814.
© 609 «56/44* 9.56 (609 843 3.57)
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US960570XA | 1954-04-29 | 1954-04-29 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE960570C true DE960570C (de) | 1957-03-21 |
Family
ID=22255003
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DED20343A Expired DE960570C (de) | 1954-04-29 | 1955-04-30 | Klebemittel auf Organosiloxangrundlage |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE960570C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1027826B (de) * | 1957-01-19 | 1958-04-10 | Bayer Ag | Silikonklebemittel |
Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE659814C (de) * | 1934-12-02 | 1938-05-11 | Hermann Staudinger Dr | Verfahren zur Herstellung von Kleb- und Kittstoffen |
CH276711A (fr) * | 1947-02-27 | 1951-07-31 | Union Chimique Belge Sa | Procédé de préparation d'émulsions aqueuses d'esters siliciques, utilisables notamment comme liant. |
-
1955
- 1955-04-30 DE DED20343A patent/DE960570C/de not_active Expired
Patent Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE659814C (de) * | 1934-12-02 | 1938-05-11 | Hermann Staudinger Dr | Verfahren zur Herstellung von Kleb- und Kittstoffen |
CH276711A (fr) * | 1947-02-27 | 1951-07-31 | Union Chimique Belge Sa | Procédé de préparation d'émulsions aqueuses d'esters siliciques, utilisables notamment comme liant. |
Cited By (1)
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DE1027826B (de) * | 1957-01-19 | 1958-04-10 | Bayer Ag | Silikonklebemittel |
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