CH633052A5

CH633052A5 - Vorrichtung zur saumbildung an stoffraendern auf einer naehmaschine.

Info

Publication number: CH633052A5
Application number: CH1124278A
Authority: CH
Inventors: Heinz Janouschek
Original assignee: Gegauf Fritz Ag
Priority date: 1978-11-01
Filing date: 1978-11-01
Publication date: 1982-11-15
Also published as: US4308813A; DE2938267A1

Description

Gegenstand der Erfindung ist eine Vorrichtung zur Saumbildung an Stoffrändern auf einer Nähmaschine. Zusatzvorrichtungen dieser Art für Nähmaschinen sind bekannt (siehe z.B. die deutsche Auslegeschrift 1097243). Sie besitzen üblicherweise eine die Gewebekante führendes, seitlich einstellbares Lineal und in Zuführrichtung vor der Nähstelle, z.B. auf einer Grundplatte, angeordnete Mittel zum Formen des Saumes. Beim Gebrauch solcher Vorrichtungen ergeben sich dann Probleme, wenn es sich um die Bildung besonders feiner Säume an dünnem, feingewobenem Nähgut handelt. Besonders schwierig ist es dabei, die Geradführung der mit dem Saum zu versehenden Gewebekante zu gewährleisten. Bei den bekannten Vorrichtungen muss das Nähgut von Hand durch z.B. parallelwandige oder konische Zuführschnecken hindurchgeführt werden, die das durchlaufende

Nähgut kontinuierlich umlegt und so den anschliessend durch eine Nähnaht zu fixierenden Saum bildet. Dabei muss auf das genaue Einhalten der gewünschten Saumbreite geachtet werden, was besonders bei feinem Nähgut grosse Geschicklichkeit erfordert.

Die vorliegende Erfindung gestattet, dieses Problem einwandfrei zu lösen; zu diesem Zweck ist die erfindungsge-mässe Vorrichtung dadurch gekennzeichnet, dass einer senkrecht über der Grundplatte angeordneten Kantenanschlagfläche des Lineals ein Gleitschuh zugeordnet ist, der unter Federdruck auf das Nähgut einzuwirken bestimmt ist und im Bereich der Kantenanschlagfläche eine zu dieser parallele Umlegnase aufweist, die im Zusammenwirken mit einer zur Kantenanschlagfläche des Lineals spitzwinkligen Abkantfläche der Grundplatte die Saumbildung bewirkt. Der mit seiner Unterseite auf das Nähgut drückende Gleitschuh ist zweckmässig allseitig beweglich an einem Federarm aufgehängt, dessen Angriffspunkt am Gleitschutz im Abstand vom Lineal so angeordnet ist, dass die auf der von der Kantenanschlagfläche des Lineals weiter abgekehrten Seite des Federangriffspunkt liegende Druckflächenpartie des Gleitschuhs stärker drückt als die dem Lineal benachbarte Druckflächenpartie. Damit wird einem Weglaufen der Nähgutkante von der Kantenanschlagfläche des Lineals so entgegengewirkt, dass eine einwandfreie Geradführung der Nähgutkante längs des Lineals erreicht wird. Die Umlegnase des Gleitschuhs besitzt auf der linealabgekehrten Seite zweckmässig eine zur Abkantfläche der Grundplatte parallele Seitenfläche, wobei die genannte Abkantfläche die eine der Grundplattendicke entsprechende Begrenzungsfläche eines Randausschitts der Grundplatte bildet.

Die Zusatz vorrichtung wird so auf der Nähmaschine montiert, dass ihre Grundplatte die vor dem Stichloch der Maschine liegende Partie des Stofftransports abdeckt. Wird nach dem Einführen des Nähguts zwischen Grundplatte und Gleitschuh bis in den Stichlochbereich (unter Anlegen der Nähgutkante gegen die Anschlagfläche des Lineals) die Nähmaschine in Betrieb gesetzt, so zieht der Transporteur das Nähgut zwangsläufig durch die Vorrichtung, wobei einerseits der Gleitschuh das geradlinige Anliegen der Nähgutkante am Lineal bewirkt, während die Umlegnase des Gleitschuhs den Nähgutrand über die Abkantfläche der Grundplatte kontinuierlich nach unten drückt; der in dieser Weise abgekantete Nähgutrand rollt sich unter der Zugwirkung des Transporteurs beim Verlassen der Vorrichtung ein und der entstehende Saum wird an der unmittelbar anschliessenden Nähstelle laufend fixiert.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist im folgenden anhand der Zeichnung näher erläutert. In der Zeichnung zeigt:

Fig. 1 eine Ansicht der Vorrichtung entgegen der Transportrichtung,

Fig. 2 eine Draufsicht zu Fig. 1,

Fig. 3 einen Schnitt nach der Linie III-III in Fig. 2, Fig. 4 in grösserem Massstab eine Ansicht der Saumbildungspartie der Vorrichtung von unten,

Fig. 5 schaubildlich die Vorrichtung, und Fig. 6 in grösserem Massstab und in Ansicht analog Fig. 1 die Saumbildungspartie im Arbeitszustand.

Die gezeichnete Vorrichtung besitzt eine auf der Grundplatte der Nähmaschine liegende Grundplatte 1. Die durch Anschrägung zurückgesetzte Seitenkante la dieser Grundplatte 1 liegt dabei senkrecht zur Transportrichtung A des Nähgutes unmittelbar vor dem Stichloch, wobei die Grundplatte 1 den entsprechenden Teil des Transporteurs der Nähmaschine abdeckt. Auf der Grundplatte 1 ist bündig mit der

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Kante 1 a der Grundplatte 1 ein Lineal 2 befestigt, dessen zur Transportrichtung A parallele Stirnseite 2a als zur Grundplatte 1 senkrechte Kantenanschlagfläche für das Nähgut dient. Quer zur Transportrichtung A ist auf dem Lineal 2 das eine Ende eines Drahtfederbügels 3 fixiert, an dessen, über das Lineal hinaus ragenden V-förmig abgewinkelten freien Endteil 3a ein Gleitschuh 4 aufgehängt ist. Der Bügelendteil 3a ist zwischen zwei Backen 4a des Gleitschuhs etwa in der Längsmitte desselben mittels eines Querstiftes 4b gelagert, sodass der Gleitschuh in einer zur Kantenanschlagfläche 2a des Lineals 2 rechtwinkligen Vertikalebene begrenzt schwenkbar, jedoch auch in einer zur Transportrichtung A parallelen Vertikalebene etwas beweglich bleibt. Ein das Lineal 2 leicht hintergreifender Vorsprung 4c des Gleitschuhs

4 verhindert, dass der am Federbügel 3 aufgehängte Gleitschuh durch das zwischen Grundplatte 1 und Gleitschuh 4 die Vorrichtung in Pfeilrichtung A durchlaufende Nähgut gegen den unmittelbar vor dem Gleitschuh 4 angeordneten Nähfuss 5 der Nähmaschine bewegt werden kann. Wie aus der Zeichnung ersichtlich, ist der Angriffspunkt des Federbügels 3 am Gleitschuh 4 nicht in der Quermitte (halbe Breite) des Gleitschuhs vorgesehen, sondern etwas weiter weg von der der Kantenanschlagfläche 2a des Lineals zugekehrten Gleitschuhseite; in der Praxis liegt dieser Angriffspunkt des Federbügels 3 etwa bei Vi der Gleitschuhbreite. Dies hat zur Folge, dass die vom Federbügel 3 auf den Gleitschuh bzw. die Gleitschuhsohle ausgeübte Anpresskraft in der dem Lineal 2 näher liegenden Sohlenpartie kleiner ist als in der vom Lineal entfernteren Partie. Wie aus den Fig. 1,2 und 4 ersichtlich, besitzt die Grundplatte 1 im Bereich der Kante la einen teilweise unter das Lineal 2 und teilweise unter den Gleitschuh 4 reichenden Keileinschnitt 6. In den unter dem Gleitschuh 4 liegenden spitzwinkligen Teil des Einschnitts 6 ragt eine Umlegnase 7, die an der dem Lineal 2 zugekehrten Seite der Gleitschuhsohle vorgesehen ist, und die mit der dem Nähfuss

5 zugekehrten Stirnseite des Gleitschuhs bündig endet. Während die dem Lineal 2 zugekehrte Seitenfläche der Umlegnase

7 zur Kantenanschlagfläche 2a parallel verläuft, ist die vom Lineal abgekehrte Seitenfläche der Nase 7 etwa unter dem gleichen Winkel wie die benachbarte Begrenzungskante des Einschnitts 6 zur Transportrichtung A geneigt, und ausserdem nach unten hin leicht angeschrägt, so, dass die Umlegnase sich sowohl von der Stirnkante des Gleitschuhs nach hinten als auch quer dazu leicht verjüngt. Ferner ist die Bodenfläche der Nase 7 im Bereich der Stirnkante des Gleitschuhs 4 parallel zur Gleitschuhsohle und nach hinten hin leicht abgeschrägt.

Die aus Grundplatte 1, Lineal 2, Federbügel 3 und Gleitschuh 4 gebildete Einheit kann mittels einer Rändelschraube

8 (Fig. 5) abnehmbar auf der Grundplatte der Nähmaschine befestigt werden. Damit zum Einführen des Nähguts der

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Gleitschuh 4 entgegen der Wirkung des Federbügels 3 von der Grundplatte 1 abgehoben werden kann, ist ein am auf-und abbewegbaren Schaft des Nähfusses 5 abnehmbar angebrachter Winkelbügel 9 vorgesehen, dessen nach vorn über das Lineal 2 ragender, an seiner Oberseite leicht abgeschrägter Arm den Federbügel 3 untergreift.

Die Arbeitsweise der Vorrichtung ist dabei folgende: Zum Einführen des Nähgutes in die Vorrichtung wird dieses mit der zu säumenden Kante gegen die Anschlagfläche 2a anliegend in Pfeilrichtung A unter den mittels des hochgehobenen Nähfusses 5 durch den Winkelbügel 9 von der Grundplatte 1 abgehobenen Gleitschuh 4 geschoben. Beim anschliessenden Absenken des Nähfusses 5 gibt der Winkelbügel 9 den Federbügel 3 frei, so dass dieser den Gleitschuh 4 auf das Nähgut (B in Fig. 6) drückt, und zwar wie vorangehend erwähnt, ausserhalb der Federangriffsstelle etwas stärker als im Bereich des Lineals 2. Wird nun die Nähmaschine in Betrieb gesetzt und dabei das Nähgut B über den Gleitschuh 4 hinaus in den Bereich des Transporteurs geschoben, so kann dieser den weiteren Nähguttransport übernehmen. Der ungleiche Anpressdruck des Gleitschuhs 4 bewirkt, dass das Nähgut nicht von der Anschlagfläche 2a des Lineals weglaufen kann. Die auf den längs der Anschlagfläche 2a sich bewegenden Nähgutrand drückende Nase 7 biegt diesen Rand fortlaufend um die im Abstand von der Nase schräg gegen die Nadelmitte hin gerichtete Einschnittkante 6a (Fig. 4,6) der Grundplatte 1 nach unten. Der dank der geraden Kantenführung stets gleich breite, um etwa 90° abgekantete Nähgutrand wird durch den Zug des Transporteurs unmittelbar bei Verlassen der Vorrichtung weiter eingerollt bzw. auf das Nähgut zurückgefaltet und durch den anschliessenden Nähvorgang in dieser Lage fixiert. Nach Fertigstellung des Saumes wird der Nähfuss 5 in üblicher Weise angehoben, wodurch der Winkelarm 9 den Federbügel 3 und somit den Gleitschuh 4 entsprechend anhebt und so das Nähgut freigibt.

Es hat sich gezeigt, dass insbesondere die exakte Geradführung der Nähgutkante auch bei feinstem Nähgut (Tüll etc.) Umlegnasen sehr kleiner Breite ermöglicht, was seinerseits zu besonders feinen Säumen führt.

Es versteht sich, dass anstelle des mehrfach abgewinkelten Federbügels 3 auch ein anderes, sowohl in Quer- als auch in Längsrichtung eine begrenzte Gleitschuhbewegung ermöglichendes Federorgan vorgesehen sein kann. Wesentlich jedoch ist der bezüglich der Gleitschuhbreite aussermittige Angriff des Federorgans am Gleitschuh, um die beschriebene ungleichmässige Druckwirkung und damit Geradlauf des Nähgutes zu erzielen. Für den Gleitschuh wird zweckmässig ein Werkstoff mit geringem Reibungskoeffizienten, z.B. glasklarer Kunststoff, verwendet, um den glatten Durchlauf des Nähgutes ohne Verzugserscheinungen zu ermöglichen.

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1 Blatt Zeichnungen

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633052 PATENTANSPRÜCHE

1. Vorrichtung zur Saumbildung an Stoffrändern auf einer Nähmaschine, mit einem die Nähgutkante führenden Lineal und auf einer Grundplatte angeordneten Mitteln zum Formen des Saumes, dadurch gekennzeichnet, dass einer senkrecht über der Grundplatte (1) angeordneten Kantenanschlagfläche (2a) des Lineals (2) ein Gleitschuh (4)

zugeordnet ist, der unter Federdruck auf das Nähgut einzuwirken bestimmt ist und im Bereich der Kantenanschlagfläche (2a) eine zu dieser parallele Umlegnase (7) aufweist, die im Zusammenwirken mit einer zur Kantenanschlagfläche des Lineals spitzwinkligen Abkantfläche (6a) der Grundplatte (1) die Saumbildung bewirkt.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Gleitschuh (4) begrenzt frei beweglich an einer Feder (3) aufgehängt ist, deren Angriffsstelle am Gleitschuh so angeordnet ist, dass die von der Gleitschuhsohle ausgeübte Druckkraft auf der vom Lineal (2) abgekehrten Seite der Angriffsstelle grösser ist als im Bereich des Lineals (2).

3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Gleitschuh (4) am freien Ende eines quer zur Transportrichtung (A) des Nähguts angeordneten, mit seinem andern Ende am Lineal fixierten Federbügel (3) aufgehängt ist, der etwa in der Längsmitte des Gleitschuhs (4), in Querrichtung jedoch vom Lineal aus gesehen, ausserhalb der Breitenmitte des Gleitschuhs (4) an diesem angreift.

4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die an der Gleitschuhsohle vorgesehene Umlegnase (7) auf der Seite des Lineals (2) eine mit der Gleitschuhseite bündige, zur Kantenanschlagfläche (2a) des Lineals parallele Seitenfläche aufweist, während die gegenüberliegende Seitenfläche der Umlegnase spitzwinklig gegen die Nadelmitte hin und im Abstand parallel zur Abkantfläche (6a) der Grundplatte (1) verläuft, welche Abkantfläche an der einen Begrenzungskante eines keilförmigen Kanteneinschnitts (6) der Grundplatte (1) gebildet ist.

5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1-4, dadurch gekennzeichnet, dass die Grundplatte (1) den in Transportrichtung (A) vor dem Stichloch der Nähmaschine liegenden Teil des Transporteurs abdeckt.

6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 - 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Gleitschuh (4) aus einem Werkstoff mit geringem Reibungskoeffizienten, zweckmässig aus Kunststoff, besteht.

7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 - 6, dadurch gekennzeichnet, dass am Nähfuss (5) der Nähmaschine ein mit diesem auf- und abbewegbarer Mitnehmer (9) lösbar befestigt ist, der mit dem Gleitschuh (4) zwecks Abhebens des letzteren von der Grundplatte (1) wirkungsverbunden ist.