CH621924A5 - Process for producing a foodstuff or feedstuff - Google Patents
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Proteinprodukten, die als Futtermittel für Tiere, aber auch als Nahrungsmittel für Menschen, wertvoll sind. Im folgenden soll der Einfachheit halber der Ausdruck «Nahrungsmittel» sowohl für Nahrungsmittel als auch für Futtermittel stehen.
Molkeprotein (d. h. die aus von Milch stammender Molke gewinnbaren Proteine) mit unterschiedlichen funktionellen Eigenschaften wurde bisher durch Abtrennung aus saurer Käse-und Kaseinmolke und anschliessendes Sprühtrocknen oder anderweitiges Trocknen erhalten. Zu den Abtrennungs-Arbeitsweisen, wie sie bisher angewendet wurden, gehören die direkte Säurefällung aus konzentrierten Molkelösungen bei erhöhten Temperaturen, Ausfällung aus saurer Molke als Metall-Proteinkomplexe, z.B. Molkeabscheidung mit Eisen-(III )-Ionen bei einem pH-Wert von 2,5, und Ausfällen des
Proteins durch Salzzusatz, z. B. mit Ammoniumsulfat bei einem pH-Wert von 4,0. Die Gewinnung von Molkeproteinen durch Ultrafiltration von saurer Molke ist ebenfalls bereits beschrieben worden. Diese Verfahren sind in den folgenden Literaturstellen beschrieben: Noyes Data Corporation, Food Technology Review No. 19; Pollution Review No. 15; Whey Processing and Utilization, Seiten 1, 34 bis 37 und 73.
Das saure, mit Hilfe dieser Verfahren erhältliche Molkeprotein ist durch Hitze koagulierbar, ergibt aber normalerweise ein hartes, sprödes Produkt von verhältnismässig geringem Wert als Bindemittel. Daher besass das erhaltene Molkeprotein bisher, obwohl Arbeitsweisen entwickelt worden sind, mittels derer funktionelle Molkeproteine aus Molke (die im allgemeinen als Abfallprodukt angesehen wird) erhalten werden können, nur begrenzte Anwendung und geringen Nutzen.
Es wurde nun gefunden, dass, wenn man den pH-Wert von Molkeprotein während irgendeiner Verfahrensstufe vor der Hitzekoagulierung innerhalb eines Bereiches von 6 bis 9 einstellt und die Koagulierung bei diesem pH-Wert durchführt, das koagulierte Produkt eine feste zusammenhängende Textur aufweist und als Proteingrundmasse für Nahrungsmittelprodukte oder als Grundsubstanz für nachgeahmte tierische Produkte gut geeignet ist. Es ist weiterhin sehr wertvoll als Bindemittel in Fleisch enthaltenden Produkten. Die pH-Einstel-lung kann durchgeführt werden durch Neutralisierung von üblichem, im Handel erhältlichem trockenem saurem Molkeprotein, z. B. zum Zeitpunkt der Herstellung des Endproduktes, kann aber auch bei dem frisch ausgefällten Protein vor dem Trocknen vorgenommen werden. In allen Fällen gelangt man schliesslich nach der Hitzekoagulation zu einem ähnlichen Produkt.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist daher ein Verfahren zur Herstellung eines Nahrungs- oder Futtermittels aus Molkeprotein, das dadurch gekennzeichnet ist, dass man ein das Molkeprotein und Wasser enthaltendes Gemisch mittels Wärme bei einem pH-Wert im Bereich von 6 bis 9 koaguliert.
Verschiedene alkalische Stoffe können zur Neutralisierung des sauren Molkeproteins verwendet werden. Alkalimetallhy-droxyde, wie Natrium- oder Kaliumhydroxyd, sind geeignet; andere Hydroxyde, wie Calciumhydroxyd, oder alkalisch reagierende Salze, wie Natrium- oder Kaliumcarbonat, Natrium-tripolyphosphat oder Trikaliumorthophosphat, können ebenfalls verwendet werden. Wenn man die Neutralisation in der Verfahrensstufe der Produkt-Herstellung durchführt, kann die Verwendung von Carbonaten eine Durchsetzung des Produktes mit Kohlendixyd ergeben und zu einem Produkt führen, das eine Textur ähnlich derjenigen von Fleischkäse aufweist.
Bei der einfachsten Anwendung der Erfindung wird eine wässrige Lösung oder Dispersion von Molkeprotein innerhalb des angegebenen pH-Bereiches neutralisiert und dann zu einer festen, zusammenhängenden Masse hitzekoaguliert, die mit Aromastoffen als Nahrungsmittel, speziell für die nichtmenschliche Ernährung, verwendet werden kann.
Falls die Molkeprotein-Lösung oder -Dispersion genügend viskos ist, entweder aufgrund einer hohen Proteinkonzentration oder eines Zusatzes von Verdickungsmitteln, wie z. B. Guargummi, zu der Dispersion, der auch Fette, Färbemittel und andere Zusatzstoffe einschliesslich Ergänzungsnährstoffen zugesetzt werden können, kann die Dispersion ohne Schwierigkeiten in siedendem Wasser abgebrüht werden (z.B. nach dem Verpressen), um feste, zusammenhängende Stücke zu bilden, die Fleiscliabfällen, z.B. Nieren, ähneln und die dann in eingedösten Nahrungsmittelprodukten verwendet werden können. Die Molkeprotein-Dispersion besitzt bei pH-Werten von 6 bis 9 gute Fettemulgierungs-Eigenschaften, so dass erhebliche Mengen an Fett, das nahrhaft und verhältnismässig preiswert ist, dem Produkt einverleibt werden können, ohne ihm einen unerwünschten, fettigen Eindruck zu verleihen.
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Das neutralisierte Molkeprotein kann weiterhin mit Vorteil im Gemisch mit Pflanzenproteinen, wie Weizengluten, Baumwollsaatprotein, und insbesondere Sojaprotein-Mehlen, -Konzentraten und -Isolaten, verwendet werden. Diese Proteine allein bilden beim Abbrühen in Wasser keine festen, zusammenhängenden Klumpen, aber sie modifizieren in einer Molkeprotein enthaltenden Dispersion bei pH-Werten von 6 bis 9 die Textur des Klumpens und verleihen ihm erhöhte Elastizität und Festigkeit.
Bevorzugte Formulierungen für koagulierte, d.h. abgebrühte, Klumpenprodukte auf der Basis von Molkeprotein, die beispielsweise Nieren ähneln, enthalten 15 bis 70 Gew.% Molkeprotein, 30 bis 85 Gew.% Wasser und 0 bis 45 Gew.% andere essbare Materialien. Wenn weitere Substanzen mit Verdickungs- oder Bindemitteleigenschaften vorliegen, kann der Anteil an Molkeprotein weniger als 15 Gew.% ausmachen.
Bei einer weiteren Art der nach dem erfindungsgemässen Verfahren erhältlichen Produkte werden Fleisch, Fleisch-Nebenprodukte oder andere Proteine tierischen Ursprungs, z. B. Natriumkaseinat, der Molkeprotein-Lösung oder -Dispersion einverleibt; umgekehrt kann neutralisiertes Molkeprotein als Bindemittel einem Produkt auf Fleischbasis zugesetzt werden, um die Textur oder den Geschmack zu modifizieren oder zu verbessern. Solche Produkte können als Nahrungsmittel für Menschen oder als Tierfutter verwendet werden. Wenn Fleisch oder Fleischnebenprodukte im Gemisch mit Molkeprotein verwendet werden, werden vorzugsweise entweder denaturierte Fleischsorten oder Proteine oder ein Fleisch mit niedrigem Eisengehalt (z.B. Hühnerfleisch) verwendet; oder aber eine der Menge an nichtdenaturiertem tierischem Protein entsprechende Menge eines Chelatisierungsmittels für Eisen wird zugegeben, wie z.B. Trinatriumcitrat oder EDTA.
Als Beispiel für die Verwendung von neutralisiertem Molkeprotein in einem Produkt auf Fleischbasis sei Wurst genannt, wo Molkeprotein verwendet werden kann, um die Textur zu festigen und die erforderliche Menge des als Bindemittel vorgesehenen Fleisches herabzusetzen. Die Menge an Molkeprotein, die einverleibt werden kann, ist begrenzt durch die Notwendigkeit eines hohen Anteils an Chelatisierungsmittel, falls viel Fleisch vorliegt.
In Fleisch enthaltenden Produkten dieser Art enthalten bevorzugte Formulierungen 15 bis 60 Gew. % Molkeprotein, 40 bis 80 Gew. % Fleisch oder Fleischnebenprodukte, 0 bis 45 Gew.% zugesetztes Wasser, 0 bis 20 Gew.% andere essbare Materialien und 0 bis 7,5 Gew.% Sequestrierungsmittel. Es sei darauf hingewiesen, dass unter dem Ausdruck «Fleisch» nicht nur das Fleisch von Säugetieren, sondern auch das Fleisch von anderen Tieren, wie Fischen, Geflügel oder Crustaceen, zu verstehen ist. In ähnlicher Weise bezieht sich der Ausdruck «Fleischnebenprodukte» nicht nur auf Blüt und Abfälle von Säugetieren, sondern auch auf die entsprechenden Teile anderer Tiere.
Das nach dem erfindungsgemässen Verfahren bei einem pH-Wert von 6 bis 9 koagulierte Molkeprotein kann auch als proteinhaltige Grundmasse dienen, um andere Nahrungsmit-tel-Materialien in einem zusammengesetzten Nahrungsmittel zu binden. Zu derartigen anderen Nahrungsmittel-Materialien gehören Getreide, Getreideprodukte, wie Zwieback und Kekse, sowie Nüsse. Die hinzugefügten festen Nahrungsmittel-Ma-terialien können in Form von vermahlenem Pulver oder Mehl oder als Körner und Stücke vorliegen. Fett, Aromastoffe, Färbemittel und andere Zusätze können zugegeben werden, und die Produkte lassen sich dann als vollständige Nahrungsmittel verwenden. Sie können z.B. auf die Verwendung als vollständiges Hundefutter, anstelle des üblichen vollständigen Trok-ken-Hundefutters, abgestellt werden. Produkte dieser Art können aber, je nach der Beschaffenheit der einverleibten festen Nahrungsmittel-Bestandteile, auch als Nahrungsmittel für den Menschen geeignet sein.
Dem Molkeprotein-Produkt kann auch ein Mengenanteil eines oder mehrerer wasserlöslicher Feuchthaltemittel einver-5 leibt werden, der ausreicht, um den erwünschten Feuchtigkeitsgehalt und eine herabgesetzte Wasseraktivität (Aw) in dem Produkt aufrechtzuerhalten, z. B. im trockenen oder halbtrockenen Bereich von 5 bis 20% Feuchtigkeit oder im halbfeuchten Bereich von beispielsweise 20 bis etwa 45% Feuch-10 tigkeit. Auf diese Weise können Produkte mit weicher Textur erhalten werden, die ohne komplizierte Verpackung und ohne Hartwerden oder bakteriologischen Abbau gelagert werden können. Geeignete Feuchthaltemittel sind mehrwertige Alkohole, Zucker, Salze, andere nichttoxische niedrigmolekulare 15 wasserlösliche Verbindungen, niedrigmolekulare Polypeptide, einschliesslich Frischpresssäften, oder Gemische davon.
Besonders bevorzugte Produkte dieser Art haben einen Feuchtigkeitsgehalt von 5 bis 20%, insbesondere von 15 bis 20%, sowie eine Wasseraktivität von 0,50 bis 0,75, insbeson-20 dere etwa 0,65. Daraus ergibt sich als Erfordernis üblicherweise eine Menge an Feuchthaltemittel von 15 bis 20 Gew.%, bezogen auf das Gewicht des Produktes. Bevorzugte Zubereitungen dieses halbtrockenen Produkt-Typs enthalten als wesentliche Bestandteile 5 bis 50 Gew. % Molkeprotein, 0 bis 20 25 Gew. % Fett sowie 5 bis 25 Gew. % Feuchthaltemittel und besitzen einen Feuchtigkeitsgehalt von 5 bis 20% sowie eine Wasseraktivität von 0,60 bis 0,75.
Es ist in gleicher Weise möglich, das erfindungsgemäss erhaltene Erzeugnis zur Herstellung von Produkten mit höherem 30 Feuchtigkeitsgehalt zu verwenden, z. B. mit Feuchtigkeitsgehalten von 20 bis 45 %, wobei man die Menge des Feuchthaltemittels so abstimmt, dass in dem Produkt eine Wasseraktivität erzeugt wird, die diesem bakteriologische Stabilität erteilt und insbesondere im Bereich von 0,75 bis 0,85 liegt. Bevor-35 zugte Zubereitungen für solche halbfeuchten Produkte enthalten 10 bis 40 Gew.% Molkeprotein, 10 bis 40 Gew.% Feuchthaltemittel und 0 bis 20 Gew.% anderes essbares Material, wobei sie einen Feuchtigkeitsgehalt und eine Wasseraktivität in den oben genannten Bereichen aufweisen. 40 Die verschiedenen erwähnten Ausführungsformen können auch kombiniert werden. So kann eine Molkeprotein-Grund-masse eine Anzahl kleinteiliger oder körniger Nährstoffe und weiterhing eine geeignete Menge eines Feuchthaltemittels enthalten, wobei dem Produkt eine weichere Textur verliehen 45 wird, die während der Lagerung bei üblichen Temperaturen und relativen Feuchtigkeitswerten bestehen bleibt. Eine besonders bevorzugte Formulierung für solch ein Produkt enthält 5 bis 50 Gew.% Molkeprotein, 0 bis 20 Gew.% Fett, 15 bis 60 Gew.% feste Nahrungsmittel oder essbare Substanzen, 5 bis so 25 Gew.% Feuchthaltemittel und 5 bis 20 Gew.% Wasser; das Produkt besitzt eine Wasseraktivität von 0,60 bis 0,75.
Beispiel 1
Dieses Beispiel erläutert die Herstellung eines nachgeahm-55 ten tierischen Produktes, das aus einer ein Verdickungsmittel enthaltenden Proteindispersion gebildet wird.
Molkeprotein (sauer) Wasser
Getrocknetes Blut Farbstoff-Lösung Rinderbratenfett Guar-Gummi N atriumhydroxyd
30,0 Gew.% 53,7 Gew.% 1,7 Gew.% 2,4 Gew.% 10,0 Gew.% 1,0 Gew.% 1,2 Gew.%
65 Die obigen Bestandteile wurden in einem Hochgeschwin-digkeits-Homogenisator zusammen vermischt, wobei das Natriumhydroxyd zuerst in dem Wasser gelöst wurde. Das Gemisch, das einen pH-Wert von 7,5 besass, wurde dann durch
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einen Fleischwolf in ein heisses Wasserbad von 95 bis 100° C gepresst. Die ausgepressten Zylinder wurden an der Schneideplatte in Stücke von 19 mm zerschnitten, während 3 Minuten in heissem Wasser abgebrüht und dann gekühlt.
Das Produkt war fest und zusammenhaftend und besass eine glatte innere Textur, die derjenigen von Organ-Fleisch, wie Nieren, sehr ähnlich war. Es kann erwünschtenfalls durch eine Schneidmaschine gelassen werden, um das scharfkantige Aussehen von zerschnittenen Nieren nachzuahmen. Das Produkt war genügend fest, um mechanischer Handhabung zu widerstehen. Nach der Sterilisation in Konservendosen zeigte die Oberfläche des Produktes in einem Fleischgemisch das saftige und cremige Aussehen in ähnlicher Weise wie die Oberfläche echter Nieren.
Beispiel 2
Beispiel 1 wurde mit der Abwandlung wiederholt, dass 8,3 Gew.% frisches Blut und 1,0 Gew. % Trinatriumcitrat anstelle des getrockneten Blutes verwendet wurden. Die Wassermenge wurde entsprechend auf 46,1 Gew.% erniedrigt. Das erhaltene Produkt war demjenigen gemäss Beispiel 1 ähnlich.
Beispiel 3
Beispiel 1 wurde mit der Abwandlung wiederholt, dass anstelle von Natriumhydroxyd Kaliumcarbonat zugesetzt wurde, bis ein pH-Wert von 8,0 erreicht war. Das erhaltene Produkt besass eine poröse Textur ähnlich derjenigen von Fleischkäse.
Beispiel 4
Dieses Beispiel erläutert die Verwendung von Pflanzenprotein in Verbindung mit Molkeprotein.
Beispiel 1 wurde wiederholt, wobei die 30 Gew.% Molkeprotein gemäss Beispiel 1 ersetzt wurden durch 20 Gew. % Molkeprotein und 10 Gew.% Sojaprotein-Konzentrat. Das erhaltene Produkt besass die Form eines sehr festen Klumpens mit einer dichten lungenartigen Textur.
Beispiel 5
Das vorliegende Beispiel erläutert die Verwendung von Molkeprotein zur Bindung von Fleischsorten in einem Produkt vom Wurst-Typ.
Molkeprotein (sauer)
Fleischabfälle
Kutteln
Schlachttierfüsse
Blut
Salz
Triantriumcitrate Natriumhydroxyd
25.3 Gew.% 23,7 Gew.% 11,9 Gew.%
15.4 Gew.% 15,2 Gew.%
2,3 Gew.% 5,0 Gew. % 1,2 Gew.%
Nach 15 Minuten wurde das Gemisch auf Raumtemperatur abgekühlt und bei 5000 U/min während 10 Minuten zentrifu-giert, um den Niederschlag zu sammeln. Nach zweimaligem Waschen mit verdünnter Salzsäure wurde das Molkeprotein 5 enthaltende Sediment mit Natriumhydroxydlösung auf einen pH-Wert von 7,0 neutralisiert und bei 60° C im Ofen getrocknet.
Die folgende Zubereitung wurde angesetzt:
Neutralisiertes Molkeprotein 30,0 Gew. %
io Wasser 64,9 Gew.%
Getrocknetes Blut 1,7 Gew.%
Farbstofflösung 2,4 Gew.%
Guar-Gummi 1,0 Gew.%
15 Das Gemisch wurde hitzekoaguliert, wie in Beispiel 1 beschrieben, und ergab zusammenhaftende feste Klumpen. Demgegenüber erzeugt abgetrenntes und ohne Neutralisieren getrocknetes Molkeprotein keine Klumpen, wenn es in der gleichen Zubereitung und im gleichen Verfahren verwendet 20 wird, sondern es trennt sich lediglich als Schaum ab.
Die beiden folgenden Beispiele beschreiben die Herstellung vollständiger Nahrungsmittel-Produkte, die Feuchthaltemittel und antimycotische Stoffe enthalten und die für eine Lagerung unter Umgebungsbedingungen ohne Verlust der Textur geeignet sind.
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Das Natriumhydroxyd und Trinatriumcitrat wurden in dem Blut gelöst und sofort mit den Fleischanteilen vermischt, die vorher feinteilig mazeriert worden waren. Das Gemisch, das einen pH-Wert von 7,5 aufwies, wurde durch einen Fleischwolf gepresst und wie in Beispiel 1 beschrieben abgebrüht. Das Produkt war ein fester zusammenhängender Klumpen ähnlich Fleischklösschen, die in ähnlicher Weise hergestellt werden, bei denen aber das Molkeprotein durch teures, als Bindemittel dienendes Fleisch ersetzt wird. Der End-ph-Wert des Produktes betrug 6,6.
Beispiel 6
Das vorliegende Beispiel erläutert die Verwendung von Molkeprotein, das vor dem Trocknen neutralisiert wurde.
Zu 3 Litern Käsemolke wurde soviel Salzsäure hinzugefügt, dass der pH-Wert der Lösung auf 4,0 herabgesetzt wurde. Die Lösung wurde zum Sieden erhitzt, und 5 ml 30%iges Cal-ciumchlorid wurde unter Rühren tropfenweise zugegeben.
Beispiel 7
Trockenes Gemisch:
Molkeprotein 12,6 Gew.%
Natriumcaseinat 12,6 Gew. %
Zwieback 44,1 Gew.%
Rinderbratenfett 5,0 Gew. %
Vitamingemisch 4,6 Gew.%
Cholinchlorid-Lösung 0,2 Gew.%
Glycerin 5,0 Gew.%
Saccharose 13,5 Gew.%
Salz 1,5 Gew.%
Kaliumsorbat 0,3 Gew.%
Farbstofflösung 0,6 Gew. %
Nasses Gemisch:
Trockenes Gemisch 78,03 Gew.%
Wasser 21,14 Gew.% Natriumhydroxyd-Lösung (25gew.%ig) 0,83 Gew.%
Die trockenen Bestandteile wurden in einen Schüssel-Mischer, der mit einem Spaten-Rührer ausgestattet war, eingewogen und das Rinderbratenfett (bei 60° C), Farbstofflösung und Glycerin, Wasser und Natriumhydroxyd-Lösung wurden so während des Vermischens hinzugefügt.
Das nasse Gemisch, das einen pH-Wert von 6,5 aufwies, wurde in einer 19 mm starken Schicht in gefetteten Schalen ausgebreitet, die Oberfläche mit Fett bestrichen und bei 191 ° C während 21 Minuten in einem Luftzirkulationsofen gebacken.
Das Endprodukt wurde in Stücke von 19 mm geschnitten und verpackt. Das Produkt hatte einen Feuchtigkeitsgehalt von 15,2% und eine Wasseraktivität (Aw) von 0,70.
Bei einem Hunde-Fütterungsversuch wurde festgestellt, dass das Produkt eine bessere Annahme fand als herkömmliches trockenes Komplett-Hundefutter, das eine Struktur auf Getreidebasis besass.
Das Produkt hatte nach menschlicher Beurteilung einen süssen, nussartigen Geschmack und eine feste zusammenhän-65 gende Textur, wohingegen ein ähnliches Produkt, das ohne Neutralisation des Molkeproteins hergestellt worden war, nicht nur eine harte, spröde Textur, sondern einen sauren, unangenehmen Geschmack aufwies.
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Nach Lagerung während eines Monats bei Umgebungstemperatur und bei einer relativen Feuchtigkeit von 55 bis 80% wurde gefunden, dass das Produkt bakteriologisch beständig war und seine feste zusammenhängende Textur behalten hatte.
Beispiel 8
Trockenes Gemisch:
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Molkeprotein
13,0 Gew.%
Natriumcaseinat
13,0 Gew.%
Arachisöl
5,0 Gew.%
Geröstete Erdnüsse
45,0 Gew.%
Vitamingemisch
4,6 Gew.%
Cholinchlorid-Lösung
0,2 Gew.%
Glycerin
5,0 Gew.%
Saccharose 13,5 Gew.%
Kaliumsorbat 0,1 Gew.%
Farbstofflösung 0,6 Gew.%
s Nasses Gemisch:
Trockenes Gemisch 78,03 Gew.%
Wasser 21,14 Gew. %
Natriumhydroxyd-Lösung (25gew.%ig) 0,83 Gew.%
io Das Produkt wurde wie in Beispiel 7 beschrieben hergestellt, wobei das Gemisch einen pH-Wert von 6,8 aufwies; es besass eine feste, zusammenhängende Textur und Hess sich leicht in Stücke geeigneter Abmessung zerschneiden. Der End-pH-Wert des Produktes betrug 6,0.
Claims (10)
- 621 9242PATENTANSPRÜCHE1. Verfahren zur Herstellung eines Nahrungs- oder Futtermittels aus Molkeprotein, dadurch gekennzeichnet, dass man ein das Molkeprotein und Wasser enthaltendes Gemisch mittels Wärme bei einem pH-Wert von 6 bis 9 koaguliert.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man eine Molkeprotein und gegebenenfalls andere essbare Materialien, wie Verdickungsmittel, Fett, Farbstoffe oder Nährstoffzusätze, enthaltende viskose Lösung oder Dispersion extrudiert und in heissem Wasser koaguliert.
- 3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass man eine Lösung oder Dispersion verwendet, die 15 bis 70 Gew.% Molkeprotein, 30 bis 85 Gew. % Wasser und 0 bis 45 Gew. % andere essbare Materialien enthält.
- 4. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass man das Molkeprotein im Gemisch mit Fleisch oder Fleischabfällen, welche dadurch miteinander gebunden werden, koaguliert.
- 5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass man ein Gemisch verwendet, das 15 bis 60 Gew. % Molkeprotein, 40 bis 80 Gew.% Fleisch oder Fleischabfälle, 0 bis 20 Gew.% andere essbare Materialien, 0 bis 45 Gew.% zusätzliches Wasser und 0 bis 7,5 Gew. % eines Sequestrierungsmittels enthält.
- 6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man das Molkeprotein im Gemisch mit festen teilchen-oder kornförmigen Nahrungsmitteln, wie Getreide, Getreideprodukten oder Nüssen, koaguliert.
- 7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass man ein Gemisch verwendet, das Wasser und ein Feuchthaltemittel in einem Verhältnis enthält, welches dem Produkt einen Feuchtigkeitsgehalt von 5 bis 20% und eine Wasseraktivität von 0,50 bis 0,75 verleiht.
- 8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass man ein Gemisch verwendet, das 5 bis 50 Gew.% Molkeprotein, 15 bis 60 Gew.% teilchen- oder kornförmige essbare Feststoffe, 0 bis 20 Gew.% Fett und 5 bis 25 Gew.% eines Feuchthaltemittels enthält.
- 9. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man das Molkeprotein in Gegenwart von Wasser und eines Feuchthaltemittels in solchen Proportionen, dass das Produkt einen Feuchtigkeitsgehalt von 20 bis 45% und eine Wasseraktivität von 0,75 bis 0,85 aufweist, koaguliert.
- 10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass man ein Gemisch verwendet, das 10 bis 40 Gew.% Molkeprotein, 0 bis 20 Gew.% andere Nahrungsmittel und 10 bis 40% eines Feuchthaltemittels enthält.
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