Die vorliegende Erfindung betrifft ein Lehrspielzeug.
Die meisten Lehrspielzeuge begrenzen sich auf ein ver hältnismässig enges Spezialgebiet und sind deshalb nicht in der Lage, den Spielern ein grösseres Wissen zu vermitteln.
Deshalb besteht die Aufgabe der vorliegenden Erfindung darin, ein Lehrspielzeug zu schaffen, welches sehr vielseitig anwendbar ist und dadurch die Möglichkeit bietet, den Spielern ein verhältnismässig umfangreiches Wissen aus den ver schiedensten Lehrgebieten zu vermitteln, und zwar bei mög lichst einfachem Aufbau des Spielzeuges.
Diese Aufgabe wird durch ein Lehrspielzeug gelöst, welches dadurch gekennzeichnet ist. dass es aus mindestens einem. wenigstens zehnflächigen Polyeder und wenigstens einer Tafel besteht, wobei bestimmte Flächen des Polyeders wenigstens eine Markierung tragen, die von allen Markierungen auf den übrigen Flächen des Polyeders verschieden ist, und dass die Tafel Markierungen und/oder Textangaben enthält.
In der Zeichnung ist die Erfindung beispielsweise erläutert. und zwar zeigen:
Fig 1 eine perspektivische Ansicht des einen Teil des Lehrspielzeuges bildenden Vierzehnflächen-Polyeders, an dem jedoch wegen der besseren Übersichtlichkeit die Zahlen auf den Flächen weggelassen sind,
Fig. 2 eine Ansicht eines dem gleichen Zweck dienenden Zwanzigfiächen-Polyeders oder Ikosaeders bei weggelassenen Zahlen,
Fig. 3 eine perspektivische Ansicht einer weiteren Ausfiihrungsform eines, Teil des Spielzeuges bildenden Zehnflächen-Polyeders,
Fig. 4 einen Aufriss zu Fig. 3,
Fig. 5 einen Grundriss zu Fig. 4,
Fig.
6 ein Ausführungsbeispiel einer den zweiten Teil des Lehrspielzeuges bildenden Tafel, die solche Angaben enthält, dass das Lehrspielzeug als Rechenspiel verwendbar ist,
Fig. 7 eine andere Ausführungsform einer Tafel des als Rechenspiel ausgebildeten Lehrspielzeuges, und
Fig. 8 ein Ausführungsbeispiel einer Tafel, die solche Angaben enthält, dass das Lehrspielzeug als Schatzkästlein der Sprache verwendbar ist.
In Fig. 1 ist in perspektivischer Darstellung ein Vierzehn flächen-Polyeder a gezeigt, der einen Teil des Lehrspielzeuges bildet. Aus Gründen der besseren Übersichtlichkeit sind beim gezeigten Polyeder die zehn Flächen leer; in Wirklichkeit jedoch trägt jede Fläche des Polyeders a eine Markierung in Form von je einer Zahl zwischen 0 und 9, die von allen Zahlen auf den übrigen Flächen des Polyeders a verschieden ist, d. h. die Flächen sind fortlaufend mit den Markierungen 0, 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8 und 9 versehen. Die genannten Zahlen können auf die Flächen des Polyeders a aufgemalt, in sie eingebrannt oder eingeprägt sein; sie können jedoch auch aus den Flächen reliefartig herausstehen.
Zum Lehrspielzeug gehört ausser einem solchen Polyeder noch mindestens eine Tafel b, welche Angaben enthält, die in Verbindung mit den Markierungen des Polyeders a dazu geeignet sind, dem Spieler ein bestimmtes Wissen aus verschiedenen Lehrgebieten zu vermitteln.
Zum vorliegenden Spielzeug sind Polyeder nach Fig. 2 bis 5 besonders geeignet. Gewisse Flächen desselben tragen wiederum wenigstens je eine Markierung in der Form von Zahlen zwischen 0 und 9. Besitzt der Polyeder nach Fig. 2 mehr als zehn Flächen, so sind z. B. die einen Markierungen in schwarzer und die anderen in roter Farbe gehalten. Jeder Markierungsfarbe ist dabei eine bestimmte Bedeutung zugewiesen, welche durch zugehörige Spielregeln, die hier nicht weiter erläutert sind, festgelegt werden.
Ein Ausführungsbeispiel einer solchen Tafel b ist in Fig. 6 dargestcllt. Diese Tafel b weist eine quadratische Form auf und ist in gleich grosse Felder eingeteilt, von denen die weitaus überwiegende Mehrzahl je eine Markierung in Form einer Zahl trägt. Dadurch kann das Lehrspielzeug als Rechen spiel verwendet werden. Im zentralen Teil der Tafel b sind
49 Felder c mit den Zahlen 0 bis 90 vorgesehen, wobei ver schiedene Zahlen mehrfach vorkommen und andere über sprungen sind.
Diese 49 Felder c sind von einer Reihe erster zusätzlicher Felder c1 umschlossen, deren vier Eckfelder zah lenfrei sind, während die zwischen je zwei Eckfeldern liegen den ersten zusätzlichen Felder c1 mit Zahlen von 12 bis 21 beschriftet sind, und zwar jeweils im gleichen Umfahrungs sinn des Tafelumfangs; im gezeigten Ausführungsbeispiel ent spricht dieser Umfahrungssinn dem Uhrzeigergegensinn. Die
Reihe der ersten zusätzlichen Felder cl ist von einer Reihe zweiter zusätzlicher Felder c2 umschlossen, deren vier Eckfelder wiederum zahlenfrei sind, während die zwischen je zwei
Eckfeldern liegenden zweiten zusätzlichen Felder c2 mit Zah len von 0 bis 11 beschriftet sind, und zwar jeweils im gleichen Umfahrungssinn wie die ersten zusätzlichen Felder c1.
Eine andere Ausführungsform einer Tafel b bei Verwendung des Lehrspielzeuges als Rechenspiel zeigt Fig. 7. Hier ist der zentrale Teil der Tafel b in 100 Felder c mit den Zah len 0 bis 99 eingeteilt. Diese 100 Felder c sind von einer Reihe zusätzlicher Felder c' umschlossen, deren vier Eckfelder zahlenfrei sind, während die zwischen je zwei Eckfeldern liegenden zusätzlichen Felder c' mit Zahlen von 0 bis 9 beschriftet sind, und zwar jeweils im gleichen Umfahrungs- sinn der 100 Felder c (im gezeigten Ausführungsbeispiel entspricht der Umfahrungssinn dem Uhrzeigergegensinn). Mit Hilfe dieser Tafel können folgende Rechenspiele durchgeführt werden.
3a) Feld 0 bis 99:
1. Mit zwei Polyedern zweistellige Zahlen bilden und auf
100 ergänzen bzw. von 100 wegnehmen.
2. Mit drei oder vier Polyedern kombinieren wie unter 1.
3b) Feld 0 bis 99:
Bruchrechnen. Mit vier Polyedern wird geworfen, je zwei der vier Zahlen zu einem echten oder unechten Bruch zusam menstellen. Die beiden Brüche addieren, subtrahieren, multiplizieren oder dividieren. Zähler- und Nennerzahl ins Feld legen; gibt es ganze Zahlen, diese auf Aussenstreifen legen (diese dürfen mehrmals belegt sein, Kürzen oder Erweitern der Brüche ist erlaubt).
Bei allen bisher beschriebenen Spielen darf das Feld nur mit einem Jeton belegt werden.
4) Feld 0 bis 99 sowie Randstreifen 0 bis 9:
Mit 5 Polyedern arbeiten. Aus dem Wurf eine dreistellige Zahl nach Belieben zusammenschieben. Mit den übrigen beiden Zahlen Summe, Differenz, Produkt und Quotient, Wurzel oder Potenz bilden und zur dreistelligen Zahl addieren, subtrahieren, teilen oder multiplizieren. Ergebnis abdecken, und zwar so, dass die Hunderterzahl auf den Randstreifen gelegt wird, die Zehner-Einerzahl ins Feld. In diesem Spiel ist die Reihenfolge vorgeschrieben: Das erste Ergebnis muss unter 100 liegen (auf Randstreifen 0 abdecken), die nächste Runde ist eine Zahl zwischen 100 bis 199 usw., bis Feldchen 9 (Zahl zwischen 900 bis 999), hernach beginnt es wieder von vorn, bis alle Zahlen im Feld abgedeckt sind. Hier werden die Hunderterzahlen mehrmals bedeckt, die Zahlen auf Feld 0 bis 99 jedoch nur einmal.
Gewinner bei allen Spielen ist derjenige, der am meisten Felder belegt hat.
Soll das Lehrspielzeug z. B. zur Erlernung der Sprache, der Geographie, der Geschichte, der Biologie, der Chemie od. dgl., dienen, so wird der Polyeder a so ausgebildet, dass jede Markierung resp. Zahl oder Fläche desselben eine andere Farbe aufweist, z. B. Grün, Gelb, Orange, Rosa, Violett, Hellblau, Dunkelblau, Ocker, Braun und Weiss. Zu einem solchen Polyeder gehören 10 Tafeln in den Farben der Zahlen bzw. Flächen des Polyeders; jede dieser Tafeln weist einen Kopfbalken mit einer sich auf das betreffende Lehrgebiet beziehenden Überschrift auf. Unter dem Kopfbalken befinden sich jeweils 10 numerierte, der jeweiligen Überschrift angepasste Begriffszusammenstellungen des betreffenden Lehrgebietes.
Ein Ausführungsbeispiel einer derartigen Tafel ist in Fig. 8 dargestellt. Diese Tafel b ist einem Lehrspielzeug zugeordnet, welches Informationen der Sprache enthält. Der Kopfbalken d der beispielsweise hellblauen Tafel b trägt die Überschrift: Wie heisst das Wort? Unter dieser Überschrift befinden sich die 10 numerierten Begriffszusammenstellungen: 1. Sch-einer, 2. Sch-ied, 3. Sch-eider, 4. Sch-ift, 5. sch-elzen, 6. Sch-albe, 7. Sch-upfen, 8. sch-al, 9. Sch-abel und 10. sch-eiben. Wirft nun z. B. ein Spieler eine hellblaue Zahl, so muss er die auf dieser hellblauen Tafel aufgeführten
10 Begriffszusammenstellungen so ergänzen, dass slch die richtigen Wörter ergeben. Die übrigen, andersfarbigen Tafeln enthalten andere Überschriften, z.
B. K oder Q? , Dafür gibt es ein Wort , Für findige Köpfe , Pl oder Pr? , V oder F? , Setz die Vergangenheit! , Trenne! Viel Vergnügen! , Reime! und Mehrzahl . Beispielsweise kann die rote Tafel mit der Überschrift Pl oder Pr? folgende Begriffszusammenstellungen enthalten: 1. P-akat, 2. P-obe, 3. p-ächtig, 4. p-edigen, 5, P-an, 6. p-üfen, 7. P-inz, 8. P-age, 9. p-ätschern, 10. p-audern.
Soll das Lernspielzeug für ein anderes Lehrgebiet dienen, so müssen die Tafeln, die ebenfalls farbig sind, andere Überschriften tragen, die sich z. B. auf:
Geographie,
Nahrungsmittel,
Metalle, Mineralien,
Rohstoffe, Rohstoff-Verarbeitung,
Welt-, Landes-Geschichte,
Sage, Religion,
Kriege,
Biologie, Chemie usw.
beziehen.
Vorzugsweise sind die Tafeln b durchgehend markiert, resp. mit Zahlen 1 bis 10 versehen. Dann kann mit jedem Schatzkästlein ein Spiel für beliebig viele Teilnehmer (Schulen, privat) durchgeführt werden, wobei z. B. folgende Spielregeln gelten:
1. Tafel wählen (frei oder mit Polyder, da die Tafeln von 1 bis 10 numeriert sind).
2. Werfen des Polyeders; die geworfene Farbe gibt die zu lösende Überschrift an.
3. Werfen des Polyeders; die geworfene Markierung gibt den zu lösenden Begriff an.
Für jede richtige Lösung einen Punkt buchen.
Gewinner ist derjenige mit den meisten Punkten.
Wie ersichtlich, ist das beschriebene Lehrspielzeug äusserst interessant und vielseitig. Selbstverständlich kann der Anwendungsbereich noch wesentlich erweitert werden, wenn zusätzliche Gebiete in das Lehrspiel einbezogen werden, z. B.
Verkehrsfragen, praktische Heilkunde/Erste Unfallhilfe, Entdeckungen/Erfindungen, Psychologie usw.
Die Herstellungskosten des beschriebenen Lehrspieles sind sehr niedrig, so dass dieses Lehrspiel in weiten Kreisen Eingang finden kann, insbesondere in Schulen, Kindergärten, Ferienheime usw.