CH530372A - Verfahren zur Herstellung bicyclischer Aminocarbonsäuren - Google Patents
Verfahren zur Herstellung bicyclischer AminocarbonsäurenInfo
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Description
Verfahren zur Herstellung bicyclischer Aminocarbonsäuren Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung neuer Verbindungen mit antifibrinolytischer Wirkung, die zur Bekämpfung gewisser hämorrhagischer Zu stände und anderer Störungen nützlich sind und von einem pathologischen fibrinolytischen Zustand bei Patienten her rühren können. Die erfindungsgemäss erzeugten Verbindun gen weisen die Strukturformel: EMI0001.0000 worin n 1 und X entweder Hz oder EMI0001.0002 ist, auf. Gemäss Hauptpatent Nr. 518 262 werden Verbindun gen obiger Strukturformel erhalten, worin für n 2 oder 3 steht. Das Verfahren zur Herstellung einer Verbindung obi ger Strukturformel ist dadurch gekennzeichnet, dass man eine Verbindung der Formel: EMI0001.0003 worin X HZ oder EMI0001.0005 und n 1 ist, katalytisch hydriert. Die Auflösung von Fibrinablagerungen bei Säugetieren rührt von deren Lysis durch das Enzymplasmin (Fibrinolysin) her, das in Blut aus ebenfalls im Blut vorhandenen Plasmino- gen gebildet wird. Diese Umwandlung von Plasminogen in Plasmin wird durch Aktivatoren im Blut gefördert, und es scheint, dass eine übermässige fibrinolytische Wirkung von einem Überschuss solcher Aktivatoren herrührt. Wenn zu viel Plasmin vorhanden ist, verliert das Koagulierungssystem des Bluts sein Gleichgewicht, lebensfähige Klumpen können nicht bestehen, und es kann eine Blutung eintreten. Diese Lage ist als fibrinolytischer Zustand bekannt. Andere Enzym systeme (d. h. die Kallikreine, Komplement) können auch in unerwünschter Weise aktiviert werden, wenn ein solcher Zu stand vorliegt. Man interessiert sich seit kurzem für antifibrinolytische Mittel, d. h. Chemikalien, die die Aktivierung von Plasmino- gen zur Bildung von Plasmin hemmen. Es wird angenommen, dass diese antifibrinolytischen Mittel die Funktion der Akti vatoren, die in der Umwandlung von Plasminogen in Plasmin besteht, stören. Zu den klinischen Verwendungsmöglichkei ten für solche Chemikalien gehören deren Verabreichung an Patienten, die chirurgischen Eingriffen unterzogen werden (wie z. B. Herz-, Lungen- und Prostata-Operationen), Blu tungsprobleme bei der Entbindung, Menstruation und zahl reiche andere Verwendungen, die in der Literatur vorgeschla gen worden sind (siehe z. B. Nilssen, Acta Medica Scand. Suppl. 448, Band 180, 1966). Ein antifibrinolytisches Stan dardmittel, im Vergleich zu welchem neuere Mittel im allge meinen geprüft werden, ist Epsilon-Aminocapronsäure, das als EACA bekannt ist. Ein Nachteil dieses@Mittels besteht in den sehr hohen Dosierungen, die erforderlich sind; in gewis sen Fällen betragen diese 3 bis 6 g oder sogar mehr alle 4 bis 6 Stunden. Auch wurden Nebenwirkungen, wie z. B. Schwin del, Brechreiz und Durchfall, beobachtet. Vor kurzem wur den zwei stärkere Mittel beschrieben, nämlich trans-4- Aminomethylcyclohexancarbonsäure (AMCHS) und 4-Aminomethylbenzoesäure (PAMBS). Jedes soll sowohl bei vitro als auch bei in vivo Versuchen wirksamer als EACS sein (siehe z. B. Anderssen et. al. Scand. J. Haemat. [1965] 2230 und Melander et al. Acta Pharmacol. et Toxical 1965 22 340, welche beide die AMCHS besprechen). Es wurde nun festgestellt, dass die neuen erfindungs- gemässen erzeugten Verbindungen, d. h. die Aminomethyl- bicyclischen-Carbonsäuren bei Versuchen, die im wesent lichen dieselben sind wie diejenigen, die bekanntlich in Wech selwirkung zu klinischen Ergebnissen stehen, die 5- bis 50fache Wirkung des oben angeführten EACS zeigen. Diese Verbindungen sind deshalb für die antifibrinolytische Be handlung besonders nützlich, da viel geringere Dosismengen verabreicht werden müssen. Aus den oben angeführten, erfindungsgemäss erzeugten Verbindungen, lassen sich pharmazeutisch annehmbare Salze herstellen, die insbesondere in einspritzbaren Zusammenset zungen ohne weiteres verwendet werden können. In oben angeführten Verbindungen bildet in der Tat die Amino- gruppe, z. B. als Hydrochlorid, Hydrobromid, Sulfat, Citrat, Tartrat usw., Salze, und zwar durch Einwirkung der erfin- dungsgemäss erzeugten Verbindung mit einer entsprechenden Säure. Aber auch die Carbonsäuregruppe bildet durch Ein wirkung mit Alkalimetall-, Erdalkalimetallsalzen usw. die ent sprechenden Salze. Die nach dem erfindungsgemässen Verfahren erzeugten Verbindungen werden bei der erfindungsgemässen Methode oral oder intravenös verwendet, wobei eine orale Verabrei chung vorgezogen wird. Die Ester und Amide dieser Klasse von Verbindungen sind an sich in vitro nicht sehr wirksam, doch kann die Wirkung von Enzymen in vivo eine langsame Befreiung hochgradig aktiver Aminosäuren bewirken, wo durch das Medikament im Organismus länger erhältlich wirkt. Dies ist infolge der Tendenz dieser Arzneien, im Urin rasch eliminiert zu werden, wichtig. Die oben angeführten Ester können so hergestellt wer den, dass man die erfindungsgemäss erzeugte Verbindung mit einem entsprechenden Alkohol verestert. Das erfindungsgemässe Verfahren kann durch das fol gende Beispiel veranschaulicht werden. Beispiel 4-Aminomethylbicyclo-[2.2.1]-heptan-1-carbonsäure. Hydrochlorid Zu 165 mg (1,0 mm) von in 20 ml Äthanol gelöster 4- Cyanobicyclo-[2.2.1]-heptan-l-carbonsäure wurden 8 ml Wasser, 2,0 ml 1,00n Chlorwasserstoffsäure und 100 mg Platin oxyd zugesetzt. Die Verbindung wurde auf einer Parr-Appa- ratur bei 2,45 kg/cm' bei Zimmertemperatur während 1 Stunde hydriert. Nach Entfernung des Katalysators durch Filtrieren mit Hilfe von gesintertem Glas wurde das Filtrat im Vakuum bei einer Dampfbadtemperatur abgedampft. Das Filtrat wurde dann dreimal mit frischen 10-ml-Portionen von 95 %igem Äthanol gewaschen. Man erhielt 185 mg, d. i. in 90 %iger Ausbeute, eines weissen Feststoffes mit F = 225 bis 258 C (Zers.). Das erhaltene Material schien bei Dünn schichtchromatographie [Rf = 0,38 (Hinhydrin)-Silicagel mit 3: 1:1 Butanol-Essigsäure-Wasser] homogen zu sein. Nach dreimaligem Umkristallisieren aus Äthanoläther ergab sich eine analytische Probe mit F = 256-258' C (Zers.). Die als Ausgangsmaterial verwendete Verbindung kann Chemistry 33 (1968), S. 877, erhalten werden.
Claims (1)
- PATENTANSPRUCH Verfahren zur Herstellung einer Verbindung der Formel: EMI0002.0015 worin n 1 und X entweder HZ oder EMI0002.0017 ist, dadurch gekennzeichnet, dass man eine Verbindung der Formel II EMI0002.0019 katalytisch hydriert. UNTERANSPRÜCHE 1. Verfahren gemäss Patentanspruch, dadurch gekenn zeichnet, dass X Hz ist. 2. Verfahren gemäss Patentanspruch zur Herstellung von Säureadditionssalzen, dadurch gekennzeichnet, dass man die erhaltene Verbindung mit einer Säure behandelt. 3. Verfahren gemäss Patentanspruch zur Herstellung von Salzen, dadurch gekennzeichnet, dass man die erhaltene Ver bindung mit einer Base behandelt.Anmerkung des Eidg. Amtes für geistiges Eigentum: Sollten Teile der Beschreibung mit der im Patentanspruch gegebenen Definition der Erfindung nicht in Einklang stehen, so sei daran erinnert, dass gemäss Art. 51 des Patentgesetzes der Patentanspruch für den sachlichen Geltungsbereich des Patentes massgebend ist.
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US69040467A | 1967-12-14 | 1967-12-14 | |
US83316169A | 1969-06-13 | 1969-06-13 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
CH530372A true CH530372A (de) | 1972-11-15 |
Family
ID=27104584
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
CH1705169A CH530372A (de) | 1967-12-14 | 1969-11-17 | Verfahren zur Herstellung bicyclischer Aminocarbonsäuren |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
CH (1) | CH530372A (de) |
-
1969
- 1969-11-17 CH CH1705169A patent/CH530372A/de not_active IP Right Cessation
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
PL | Patent ceased |