Verfahren zum Speichern von Schussgarn in Webmaschinen und Schussgarnspeichervorrichtung zur Ausführung des Verfahrens
Der Patentanspruch I des Hauptpatentes betrifft ein Verfahren zum Speichern von Schussgarn in Webmaschinen, bei welchen das Schussgarn von festen, ausserhalb des Webfaches angeordneten Vorratsspulen abgezogen und durch ein spulenloses Eintragorgan in das Webfach eingetragen wird, bei welchem Verfahren man das Schussgarn aus einem Vorrat abzieht und es als kontinuierlichen Einzelfaden unter Bildung von Umkehrschlaufen geradlinig im Zick-Zack mindestens auf einem Körper hin und her führt, wobei man das Garn an seinen Umkehrschlaufen auf dem Körper hält.
Das vorliegenden Zusatzpatent stellt eine Weiterentwicklung dieser Erfindung dar und betrifft ein Verfahren, das sich dadurch auszeichnet dass man zum Weben für den Haarnadel- oder den Einzelschusseintrag eine von einem Speicherorgan ausgezogene Schlaufe bildet, diese Schlaufe durchtrennt und deren Enden mit Hilfe von Schusseintragmitteln erfasst und nacheinander durch ein Webfach durchzieht, wobei für den Einzelschusseintrag der Faden zusätzlich am Speicherorgan auf Länge geschnitten wird.
Die Schussgarnspeichervorrichtung gemäss dem Patentanspruch II des Hauptpatentes enthält mindestens ein Element zum Erfassen und Auslegen des Fadens sowie zwei Gruppen von Haltern zum Halten der Umkehrschlaufen des ausgelegten Fadens und zeichnet sich im Sinne einer Weiterentwicklung zur Ausführung des vorliegenden erfindungsgemässen Verfahrens durch ein Spreizelement mit Fadenschneidmitteln zum Erfassen der Fadenschlaufe auf dem Speicherorgan, Ausziehen sowie Spreizen und Schneiden dieser Schlaufe aus.
Die Erfindung wird anschliessend anhand von Figuren beispielsweise erläutert, wobei gleichzeitig auf die Figuren des Hauptpatentes verwiesen wird. Im übrigen sind für die gleichen Teile im Haupt- und Zusatzpatent die gleichen Überweisungszeichen verwendet.
Die im Hauptpatent beschriebene Schussgarnspeichervorrichtung erlaubt es, wie die bekannten, sogenannten Schussfadenbilfspeichervorrichtungen, das Schussgarn fortwährend von ihr abzuziehen und mittels bekannter Vorrichtungen in das Webfach einzutragen. Grundsätzlich ist es ferner möglich, durch die vorliegende Weiterentwicklung dieser neuartigen Schussgarnspeichervorrichtung bei Erhaltung ihrer Drehrichtung Schussgarn in im voraus abgemessenen Längen, zwecks Eintrag in das Webfach, bereitzustellen, und zwar sowohl als Einzelschussfaden als auch für den sogenannten Haarnadelschuss.
Die in der Folge erläuterten Figuren zeigen:
Fig. 1 eine Schussgarnspeichervorrichtung mit den Fadenzügen auf dem abgewickelten zylindrischen Körper und deren Verlauf bis zum Schusseintragsorgan, in schematischer Darstellung, für den Einzelschusseintrag und eine Webbreite, welche gleich der Speicherkörperlänge ist,
Fig. 2 eine Anordnung analog Fig. 1, bei einem Einzelschusseintrag für eine Webbreite von doppelter Speicherkörperlänge,
Fig. 3 eine Anordnung analog Fig. 1, bei einem Einzelschusseintrag für eine Webbreite von dreifacher Speicherkörperlänge,
Fig. 4 eine Anordnung analog Fig. 1, jedoch für einen Haarnadeleintrag,
Fig. 5 ein Ausführungsbeispiel einer Schussgarnabtrennvorrichtung am Speicherkörper,
Fig. 6 das Arbeitsprinzip der Schussgarnübergabevorrichtung, in rein schematischer Darstellung,
Fig.
7 in perspektivischer Darstellung ein Ausführungsbeispiel einer Vorrichtung nach Fig. 6, in der einen Endlage,
Fig. 8 das Ausführungsbeispiel nach Fig. 7, in der andern Endlage,
Fig. 9 Ergänzende Details zur Ausführung gemäss den Fig. 7 und 8.
Im Hauptpatent ist der zylindrische Körper 1 mit einer Mantelfläche 2, Speichen 3 und einer Nabe 4 beschrieben.
Auf seiner Mantelfläche 2 sind sogenannte Flügel 7 vorgesehen. Der grösste Teil des Umfangs des zylindrischen Körpers 1 ist an seinem einen Ende mit einer Abdeckung 11 versehen. Deren axial aussenliegende Kante 10 ist gut abgerundet, wie beispielsweise aus Fig. 3 des Hauptpatentes klar ersichtlich ist.
Die Kante 8 der Flügel 7 weist in der neuen Konstruktion einen Schlitz 85 auf. Am anderen Ende des zylindri schen Körpers 1 befinden sich den Bolzen 15 im Hauptpatent entsprechende Bolzen 86, welche ebenfalls mit einem Längsschlitz 88 versehen sind. (Fig. 1).
Von aussen separat gesteuerte Schussgarnabtrennvor- richtungen (Fig. 5) sind in Richtung der Drehachse 56 des zylindrischen Körpers 1 bewegbar. Sie sind vor je einem Schlitz 85 eines Flügels 7, bzw. 88 des Bolzens 86 in den Stillstandsarbeitslagen des Speicherkörpers 1 angeordnet. Ihre Winkellage bezüglich der Schussgarnentnahmestelle am Speicherkörper 1 ist einstellbar und richtet sich nach der einzutragenden Schussfadenlänge, beispielsweise gemäss den Fig. 2, 3 und 4.
Die Schussgarnabtrennvorrichtung umfasst im dargestellten Beispiel eine Messerklinge 90 (Fig. 5), welche auf dem Anker eines Elektromagneten 91 sitzt und in den Schlitz 85 eines Flügels 7 bzw. den Längsschlitz 88 eines Bolzens 86 einfahren kann.
Die Übergabevorrichtung des Schussgarnes. vom Speicherkörper 1 an das Schuss-eintragorgan 127, (Schützen, Greifer und dgl.) weist zwei Haken 93 und 94 auf (Fig. 6 bis 9), welche je auf einem Anker zweier Elektromagnete 96 und 97 befestigt sind. Diese Elektromagnete 96, 97 werden ihrerseits von den freien Enden zweier Schwingarme 99 und 100 getragen. Die andern Enden der Schwingarme 99 und 100 (Fig. 7-9) sind in Lagern 102 und 103 zweier Tragarme 105 und 106 drehbar gelagert.
Diese Tragarme 105 und 106 gleiten in Führungen 108, 109 im Webmaschinengestell und werden durch Elelçtro- magnete 111 und 112 gegen die Spannung von Federn 113, 114 verschoben. Die Ankerverlängerungen der Elektromagnete 96 und 97 werden in Führungsschlitzen 116, 117 einer Platte 118 geführt (Fig. 7, 8).
Am Ende zweier Schwenkarme 119, 120 (Fig. 7-9), welche je auf einer konzentrisch gelagerten längsverschiebbaren Welle 122 und auf einer Hohlwelle 123 befestigt sind, befinden sich gabelförmige Greifer 124 und 125.
Diese nehmen in ihrer Übernahmelage eine Stellung ein, welche auf der Verbindungsgeraden zwischen den Haken 93 und 94 (Fig. 6) liegt, wenn sich diese beiden in ihrer Übergabelag befinden. Der Abstand der Schenkel der gabelförmigen Greifer 124, 125 ist grösser als die Dicke des Schusseintragorgans 127.
Ein fremdgesteuertes Messer 128 (Fig. 1, 4; 6, 8, 9) wirkt in einer Ebene zwischen den gabelförmigen Greifern 124 und 125.
Die Welle 122 (Fig. 9) und die Hohlwelle 123 sind verschiebbar und drehbar in einer Führung 130 des Web- maschinengestelles gelagert sowie verschiebbar, jedoch drehfest in Muffen 132, 133, welche durch Hebel 134, 135 mit den Ankern fester Elektromagnete 137 und 138 verbunden sind. Das Schusseintragorgan 127 ist mit Greifern 140 versehen und befindet sich in Wartestellung. Die gabelförmigen Greifer 124, 125 werden mittels einer Nokkenscheibe 141 auf die Höhe des Schusseintragorgans 127 angehoben, wobei die entsprechenden Wellen 122 und 123 durch eine Schraubenfeder 142 auf die Nockenscheibe 141 gepresst werden.
In den Fig. 1-4 ist jeweils der zylindrische Körper 1 teilweise abgewickelt, so dass in der Zeichenebene die entsprechenden Flügel 7 auf der einen Seite und die Bolzen 86 (entsprechend den Bolzen 15 im Hauptpatent) auf der andern Seite ersichtlich sind. Dabei wird entsprechend der Schussfaden unter Schlaufenbildung über die Peripherie des Körpers, wie im Hauptpatent im einzelnen erläutert, hin- und hergeführt. Dieser Schussfaden 18" wird, wie anschliessend beschrieben, der Schussgarnspeichervorrichtung entnommen und dem Schusseintragorgan 127 zugeführt, so dass dieser bei seinem Vorbeigang das entsprechende Fadenende erfassen und den Schussfaden in das Webfach einziehen kann.
Beim Einzelschusseintrag spielt sich folgendes ab:
Die Schussgarnübernahmevorrichtung, wie sie vorstehend beschrieben ist, weist die gleiche Symmetrieebene durch die Längsachse 56 des zylindrischen Körpers 1 auf, wie die Aufladevorrichtung, jedoch befindet sich jene diametral gegenüber dieser (z.B. Fig. 9).
Während den Stillstandzeiten des Speicherkörpers 1 beim Eintragen der Schussgarnschlaufen 18" mittels der Haken 28 der Aufladevorrichtung, die als Kettentrieb im Hauptpatent beschrieben ist greifen die Haken 93 und 94, welche inzwischen mittels der beispielsweise lochkartengesteuerten Elektromagnete 111, 112 in einem radialen Abstand y der Mittelachse 56 gebracht wurden (Fig. 7, 9), - welcher Abstand y etwas kleiner ist als der Abstand z > y des Winkelscheitels 44 der Flügel 7 - in den entsprechenden Schlitz 85 ein. Dabei befinden sich die Haken 93 und 94 nahe beieinander, wie dies durch die Führungsnuten oder Führungsschlitze 116, 117 bedingt ist. Auch diese Betätigung der Schwenkarme 119 und 120, und damit das Führen der Magnete 96 und 97, kann mittels Lochkarten erfolgen.
Sobald die Elektromagnete 111 und 112 stromlos gesteuert werden, schieben die Federn 113 und 114 über die Arme 105, 106 und 99, 100 sowie die Magnete 96, 97 die Haken 93 und 94 zurück, d.h. parallel zur Basisebene 144 radial vom zylindrischen Körper 1 nach aussen, so dass diese Haken 93 und 94 unter die Schussgarnschlaufe 18" gelangen, wie dies beispielsweise in den Fig. 7 und 9 deutlich zum Ausdruck kommt.
Nun wird der Strom in den Magneten 96 und 97 unterbrochen, worauf die Anker, unter entsprechender Wirkung nicht dargestellter Federn, mit den Haken 93 und 94 gegen die Magnete 96 und 97 hingestossen werden, derart, dass diese Haken 93 und 94 bei ihrer, in Richtung der Drehachse 56 ausgeführten, vom zylindrischen Körper 1 wegführenden Bewegung, die ergriffene Schussgarnschlaufe 18" über die Umrandung 10 der Abdeckung 11 ziehen. Wähauch in radialer Richtung noch weiter aus, so dass sich unter der Wirkung der Federn 113 und 114 die Tragarme 105 und 106 in Fig. 8 nach links und ziehen damit die in Achsrichtung 56 im Ausziehen begriffene Schlaufe 18" auch in radialer Richtpung noch weiter aus, so dass sich am Ende des Vorgangs diese Schlaufe in Fig. 8 in Dreieckform 18"" darstellt.
Die Führungsschlitze 116 und 117 sorgen dafür, dass die beiden Haken 93 und 94 in der, in Fig. 8 ersichtlichen Weise voneinander laufen, so dass die Schlaufe 18"" in zwei Teile 18"a und 18"b gespreizt wird. Während der Bewegung der Haken 93 und 94 zum Ausziehen und Spreizen der Schlaufe 18"" wirkt, wie anschliessend erläutert, beim Einzelschusseintrag je nach Webbreite und mithin nach Schussfadenlänge eines der Messer 90, welches, wie erwähnt, vor einem der Flügel 7 oder einem der Bolzen 86 zwischen der Schussgarnauflade- und der Übernahmevorrichtung liegt, betätigt. Das Schussgarn wird an dieser Schneidstelle durchtrennt.
Um jeden unnötigen und das Schussgarn gefährdenden Widerstand am Speicherkörper 1 auszuschalten, werden unmittelbar nach dem Durchschneiden des Garnes an der Speichervorrichtung die zwischen dem Schlitz 85 und der Schussgarntrennstelle liegenden Bolzen 86 betätigt und dadurch die entsprechenden Schussgarnschlaufen in den Gabeln 14, 50 freigelegt.
Durch das Spreizen der Haken 93, 94 wird das dazwischenliegende Schussgarnstück 18"", wie in Fig. 8 ersichtlich, gestreckt und gelangt in dieser Strecklage in die gabelförmigen Greifer 124, 125, welche sich am Ende der Schwenkarme 119, 120 (Fig. 7, 8 und 9) befinden.
Nachdem der Faden von diesen Greifern 124, 125 festgehalten wird, erfolgt dessen Durchschneiden mittels des Messers 128, wie dies insbesondere aus den Fig. 6 und 8 ersichtlich ist. Die von der Übernahmevorrichtung aus dem Speicherkörper 1 herausgezogene Schussgarnschlaufe 18" wird mithin in zwei Teile 18"a und 18"b getrennt.
Dabei liegt der eine Teil 18"a unterhalb der Wirk- und Symmetrieebene 144 (Fig. 7, 8), während der andere Teil 18"b über dieser Ebene 144 liegt. Der erste 18"a dieser beiden Teile wird vom gabelförmigen Greifer 124 am unteren Schwenkarm 119 übernommen, der zweite 18"b vom gabelförmigen Greifer 125 am oberen Schwenkarm
120 (Fig. 8). Um die zwei Schussgarnteile 18"a und 18"b an das Schusseintragorgan 127 zu übergeben, werden vorerst die Schwenkarme 119, 120 durch die Nockenscheibe 141 angehoben (Fig. 9) bis der untere Schwenkarm 119 auf der Höhe des Schusseintragorgans 127 liegt.
Hierauf wird dieser untere Schwenkarm 119 mittels des Elektromagneten 138 und des Hebels 135 ausgeschwenkt (Fig. 9). Dabei wird das Schusseintragorgan 127 vom gabelförmigen Greifer 124 überstrichen und das von ihm gehaltene Schussgarnstück 18"a dem Greifer 140 des Schusseintragorgans 127 übergeben. Die Übergabe des zweiten Schussgarnteiles 18"b vor dem nächsten Schusseintrag erfolgt sinngemäss, wobei die Schwenkarme 119,
120 durch die Nockenscheibe 141 gesenkt werden, bis der obere Schwenkarm 120 auf der Höhe des Schusseintragorgans 127 liegt. Nun ist ein Zyklus beendet und das Spiel beginnt von neuem.
In Fig. 9 ist mit gestrichelten Linien der Weg der Zapfenmittelpunkte der Stutzen zu den Ankern der Elektromagnete 96 und 97 mit a-b-c-d-e-f bezeichnet. Dabei bedeutet a die Ausgangslage für die beiden Haken 93 und 94 vor dem Erfassen der Schussgarnschlaufe 18".
Durch die Bewegung der Tragarme 105 und 106 werden die Haken 93 und 94 misunt dem Elektromagneten 96 und 97 entsprechend verschoben, wobei die Ankerstummel am einen Ende, wie aus den Fig. 7 und 8 ersichtlich, in den Führungsschlitzen 116 und 117 geführt werden, so dass sich, entsprechend deren Verlauf, die beiden Haken 93 und 94 voneinander wegbewegen und die äussere Schlaufe 18"" spreizen. Wenn die Tragarme 105 und 106 in ihrer äussersten Lage angelangt sind, entspricht dies im angegebenen Linienzug den Punkten f.
Dabei erfolgen natürlich die Bewegungen der Haken 93 und 94 nicht in den angegebenen geraden Linienzügen b,c,d,e,f, sondern es überlagern sich, entsprechend den mechanischen Auslegungen, die beiden zueinander senkrechtstehenden Bewegungen, nämlich die axiale Bewegung bezüglich des Zylinderkörpers 1 und die dazu radiale Bewegung, bzw. eine Bewegung in zur Achse 56 normal gelegenen Ebene.
In Fig. 1 ist eine Schussgarnspeichervorrichtung dargestellt, bei welcher der Schussfaden für eine Webbreite, entsprechend ungefähr der Speicherkörperlänge L, vorgesehen ist. Der auf der Schussgarnspeichervorrichtung zum Abziehen bereitgestellte Faden muss mithin die Länge 2 L aufweisen, so dass, wie in Fig. 1 ersichtlich, das Messer 90 am zweiten Bolzen 86 den Schussfaden durchschneidet. Die Haken 93 und 94 ziehen diesen in der beschriebenen Weise von der Schussgarnspeichervorrichtung
1 weg, spreizen die Garnschlaufe, führen sie den Greifern 124 und 125 zu und schneiden hierauf die Schlaufe 18"" mittels des Messers 128 in zwei Teilstücke, von welchen jedes die Länge L besitzt. Das. erste Teilstück 18"a wird dann vom Greifer 124 dem Schusseintragorgan 127, bzw.
dessen Greifern 140, zugeführt, welcher diesen Schussfaden von der Länge L durch das Webfach zieht. Das Schusseintragorgan 127 kehrt hierauf mit leerem Greifer 140 zurück, um den zweiten Faden 18"b, welcher vom Greifer 125 zugeführt wird, zu ergreifen und ihn durch das Webfach zu ziehen. Während dieses Vorganges hat sich der Zylinderkörper 1 um eine Teilung eines Flügels 7 gedreht, so dass die Haken 93 und 94 die nächste Schlaufe 18"" vom nächsten Flügel 7 in vorbeschriebener Weise abziehen können, sobald das Messer 90 den Faden von der Länge 2L wiederum am Bolzen 86 durchschnitten hat.
In Fig. 2 ist eine der Fig. 1 analoge Anordnung dargestellt, in welcher jedoch der Faden, entsprechend einer Webbreite von ungefähr 2 L, vorbereitet werden muss.
Das Messer 90 liegt daher auf der Seite der Flügel 7, da die Totallänge des jeweiligen, in einem Arbeitsgang abgezogenen Fadens 4 L betragen muss. Im übrigen spielt sich der Vorgang analog demjenigen nach Fig. 1 ab, mit dem Unterschied, dass sich während des Schusseintrages beider Schlaufenhälften der zylindrische Körper 1 um 2 Teilungen eines Flügels 7 gedreht hat.
Bei der Ausführung nach Fig. 3 beträgt die Web- stückbreite ungefähr 3 L, so dass das Messer 90 wiederum auf der Seite der Bolzen 86 angeordnet ist und die vorbereitete, abgeschnittene Schlaufe die Länge 6 L aufweisen muss, wie dies aus Fig. 3 ersichtlich ist. Dabei dreht sich der zylindrische Körper 1 um 3 Teilungen eines Flügels 7, während des Eintrages beider Schlaufenhälften.
Beim Haarnadeleintrag wird das eine Ende des Schussfadens vom Schusseintragorgan erfasst und durch das Webfach durchgezogen. Hierauf kehrt das Schusseintragorgan leer zurück und erfasst das andere Ende des Fadens, welches er durch das nächste Webfach zieht. Auf diese Weise entsteht ein Schussfaden, der am äussersten Kettfaden eine Schlaufe bildet, so dass sich ein haarnadelartig gekrümmtes Schussfadengebilde ergibt.
Bei dieser Art von Schussgameintrag wird mithin das Schussgarn nicht mehr am Speicherkörper 1 abgetrennt, sondern nur noch vom Messer 128 zwischen den beiden gabelförmigen Greifern 124 und 125 durchschnitten. Es ist dieser Vorgang in Fig. 4 schematisch dargestellt. Es ist dabei zu beachten, dass der erste Schusseintrag zur Haarnadelbildung im Gewebe jeweils von demjenigen Schussgarnstück, das am Ende des Übernahme-Übergabevorganges dem Schusseintragorgan 127 übergeben wird, gebildet ist. Es ist dies für den Haarnadelschussfaden das vordere Ende, während das hintere erst beim nächsten Zyklus als erstes Ende dem unteren Greifer 124 übergeben wird. Die sog.
Haarnadel im Gewebe wird mithin vom ersten Schussgarnstück 18"a, das vom nächstfolgenden Übernahme-Übergabevorgang am untern Schwenkarm 119 dem Schusseintragorgan 127 übergeben wird, fertig gebildet. Dabei bleibt zwischen dem Geweberand und der Vorderkante 10 der Abdeckung 11 der Schussgarnspeichervorrichtung, ein Schussgarnstück, welches zur Schussgarnlänge des zweiten Eintrages der Haarnadel gehört. Es muss folglich die aufgespeicherte Gesamtschussgarnlänge auf dem Speicherkörper 1 beim zweiten Eintrag um diese Schussgamstücklänge g gekürzt sein.
Dieses I(ürzen erfolgt durch axiales Verschieben um den Betrag h mindestens eines der den zweiten Schussfadenteil der Haarnadel haltenden gabelförmigen Halter 14, wie dies in Fig. 4 ersichtlich ist, wobei einer Webbreite entsprechend angenähert der doppelten Fadenstrumslänge auf der Speichervorrichtung jeder zweite Halter 14 mit Bolzen 86 derart gegen die Flügel verschoben ist, dass der doppelte Ver schiebebetrag 2 h, dem Abstand zwischen dem Geweberand und der Vorderkante 10 entspricht.
Vorzugsweise werden während des Übernahme Übergabevorganges zuerst nur die zwei benachbarten, beidseits der Wirkebene 144 der Schussgarnübergabevorrichtung liegenden Gabeln 14, 50, durch Einzug der Bolren 86 freigelegt, wie dies in Fig. 4 ersichtlich ist. Die Freilegung weiterer Gabeln 14, 50, welche die Schlaufen der einzutragenden Schussgarnlänge für den betreffenden Haarnadelteil bilden, erfolgt erst kurz vor dem entsplre- chenden Schusseintrag.
Diese ganze Anordnung erlaubt mithin eine gleichmässige Schussgarnspeicherung vorzunehmen und zu verhüten, dass bei jedem Übergabe-Übernahmevorgang, wie dies bisher üblich war, eine mehr oder weniger grosse Fadenmasse auf einer Spule in Bewegung gesetzt und wieder abgebremst werden muss. Die entstehenden Massenkräfte sind daher bedeutend geringer als bisher bzw. es können die Webgeschwindigkeiten entsprechend erhöht werden.
PATENTANSPRUCH I
Verfahren zum Speichern von Schussgarn in Webma- schinen nach Patentanspruch I des Hauptpatentes, dadurch gekennzeichnet, dass man zum Weben für den Haarnadel- oder den Einzelschusseintrag eine von einem Speicherorgan (1) ausgezogene Schlaufe (18"a, 18"", 18"b) bildet, diese Schlaufe (18"a, 18"", 18"bs durchtrennt und deren Enden (18"a, 18"b) mit Hilfe von Schusseintragmitteln (127) erfasst und nacheinander durch ein Webfach durchzieht, wobei für den Einzelschusseintrag der Faden zusätzlich am Speicherorgan (1) auf Länge geschnitten wird.
UNTERANSPRÜCHE
1. Verfahren nach Patentanspruch I, dadurch gekennzeichnet, dass man zum Bilden der Schlaufe ein Spreizelement zwischen zwei Schlaufentrums auf dem Speicherorgan einführt, die erfasste Schlaufe vom Speicherorgan auszieht und gleichzeitig das Spreizelement spreizt, um ein dreieckartiges Schlaufengebilde zu erzeugen.
2. Verfahren nach Unteranspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man die vom Speicherorgan ausgezogene, vom Spreizelement gespreizte Basis des Fadens von zwei Greiforganen erfassen lässt und den Basisfaden zwischen diesen Organen durchtrennt.
3. Verfahren nach Unteranspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man für den Einzelschusseintrag den auf den Speicherkörper schlaufenförmig aufgespeicherten Schussfaden an ausgewählten Umkehrschlaufen durchtrennt.
4. Verfahren nach Patentanspruch I, dadurch gekennzeichnet, dass man zwecks Verringerung der Fadenreibung beim Schussfadeneintrag ins Webfach die Fadenhalter (86) am Speicherorgan (1) löst.
PATENTANSPRUCH II
Vorrichtung nach Patentanspruch II des Hauptpatentes, zur Ausführung des Verfahrens nach Patentanspruch I, gekennzeichnet durch ein Spreizelement (93, 94) mit Fadenschneidmitteln (27) zum Erfassen der Fadenschlaufe auf dem Speicherorgan (1), Ausziehen sowie Spreizen und Schneiden dieser Schlaufe (18"a, 18"", 18"b).
UNTERANSPRÜCHE
5. Vorrichtung nach Patentanspruch II, dadurch gekennzeichnet, dass die Spreizelemente als hakenförmige, z.B. elektromagnetisch betätigte, Greifer (93, 94) ausgebildet sind.
6. Vorrichtung nach Unteranspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Greifer (93, 94) in Führungen (116, 117) geführt sind, um die ausgezogene Schlaufe (18"a, 18"", 18"b), z.B. dreieckförmig, zu bilden.
7. Vorrichtung nach Unteranspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass zwei Festklemmer (124, 125) vorgesehen sind, um den zur Schlaufe (18"a, 18"", 18"bs ausgezogenen Faden, z.B. zwischen den Greifern (93, 94), festzuhalten.
8. Vorrichtung nach Unteranspruch 5, dadurch gekennzeichnet, das die Festklemmer (124, 125) auf Schwenkhebeln (119, 120), z.B. elektromagnetisch betätigbar, angeordnet sind.
9. Vorrichtung nach Patentanspruch II, dadurch gekennzeichnet, dass für die Begrenzung der Fadenlänge bei Einzelschusseintrag am Speicherorgan (1) ein Trennorgan (90) angeordnet ist.
**WARNUNG** Ende DESC Feld konnte Anfang CLMS uberlappen**.