Anschlagvorrichtung für Holzbearbeitungsmaschinen
Die Erfindung betrifft eine Anschlagvorrichtung für Holzbearbeitungsmaschinen, die einen in bezug auf ein oder mehrere drehende Werkzeuge verfahrbaren Tisch aufweisen, welche Vorrichtung nebst einem eine Längenskala tragenden, zur lösbaren Befestigung am Maschinentisch bestimmten Führungsstab einen an diesem Führungsstab längsverschiebbaren und festklemmbaren Schlitten, einen an diesem Schlitten in der gleichen Richtung verschiebbar und zudem um eine zum Führungsstab entweder parallele oder im rechten Winkel stehende Achse schwenkbar gelagerten Anschlagstückträger und ein an diesem angebrachtes, L-förmiges Anschlagstück aufweist.
Eine derartige Anschlagvorrichtung ist im Schweizerpatent Nr. 381 411 des Anmelders beschrieben und hat sich gut bewährt.
Da bei der Bearbeitung eines Holzstückes in einem ersten Durchgang am einen Ende und in einem zweiten Durchgang am anderen Ende das Anschlagstück beim ersten Durchgang nicht stören soll, somit dann ausser Wirklage sein musste, ist es bei der in diesem Patent beschriebenen Vorrichtung erforderlich, vor jedem ersten Durchgang das Anschlagstück zuerst durch Hochschwenken ausser Wirklage zu bringen und es vor jedem zweiten Durchgang wieder in Wirklage herabzuschwenken. Wenn die bearbeiteten Holzstücke eine Länge haben, die geringer ist als die Breite des verfahrbaren Tisches (Rolltisch genannt), so verursacht dieses wechselweise Herauf- und Herabschwenken keine besondere Mühe, weil es der Arbeiter von seinem Standplatz in der Nähe der Werkzeuge vornehmen kann.
Sobald aber die Holzstücke eine Länge haben, welche beträchtlich grösser ist als die Breite des Maschinentisches - wobei dann der Führungsstab der Anschlagvorrichtung dank mindestens einem angesetzten Verlängerungsstück über den Rolltisch herausragt und ebenso wie das Werkstück auf einem Bock aufliegt - so muss sich der Arbeiter vor jedem Durchgang zum Anschlagstück und wieder zurück zu den Werkzeugen bewegen; dies verursacht viel Zeitverlust.
Diesem überstand will nun die vorliegende Erfindung abhelfen, und zwar dadurch, dass das Anschlagstück mit seinem einen Schenkel am Anschlagstückträger in einer zur Längsrichtung des Führungsstabes im rechten Winkel stehenden Richtung verschiebbar gelagert ist, wobei zur Ermöglichung der Einstellung einer Wirklage in dieser Verschieberichtung am An schlagstückträger eine Einstellschraube vorgesehen ist, an der das Anschlagstück unter Einwirkung einer Feder anliegt, wenn es seine Wirklage einnimmt.
Bei einer solchen Ausbildung kann der Arbeiter bei jedem ersten Durchgang einfach z. B. mit dem Holzstück selbst, das er sowieso an die Rolltischoberfläche andrücken muss, das Anschlagstück entgegen der Federwirkung nach unten in seine unwirksame Lage herabdrücken, ohne sich dabei von seinem Standplatz bei den Werkzeugen zu entfernen; bei jedem zweiten Durchgang kann das Anschlagstück dank der Feder, die es an die Einstellschraube andrückt, von selbst die Wirklage wieder einnehmen.
Beiliegende Zeichnung stellt ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes dar, wobei etliche für das Verständnis der vorliegenden Erfindung nicht erforderliche Einzelheiten, die bereits aus der Beschreibung der obgenannten Patentschrift Nr. 381 411 hervorgehen, weggelassen sind, auch in der nachfolgenden Beschreibung. Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Draufsicht einer Abrichtund Kehlmaschine, an deren Rolltisch die Anschlagvorrichtung lösbar angebracht ist, beim Bearbeiten eines überlangen Holzstückes,
Fig. 2 einen Aufriss der Anschlagvorrichtung,
Fig. 3 einen Querschnitt nach der Linie III-III der Fig. 2 und
Fig. 4 eine Draufsicht zu Fig. 2.
In der Fig. 1 ist mit 1 der Rolltisch einer Holzbear beitungsmaschine bezeichnet, der in Richtung des Doppelpfeiles 2 hin und her verfahrbar ist; die Maschine weist Kehlwerkzeuge 3 und eine Kreissägevorrichtung 4 auf. Mit 5 ist ein überlanger Holzstab bezeichnet.
Die Anschlagvorrichtung weist den entsprechend langen Führungsstab 6 auf, der an einer Schmalseite des Rolltisches 1 lösbar befestigt ist und an dem mittels Schrauben 7 und Oriffmuttern 8 ein Schlitten 9 verschiebbar angebracht ist. Der Körper dieses Schlittens hat einen Steg 10 und seitliche Wangen 11. Letztere tragen zwei zur Verschiebungsrichtung des Schlittens 9 parallele Stangen 12, 13. Auf der Stange 12 ist ein Anschlagstückträger 14, 15, 16 verschiebbar und hochschwenkbar gelagert, wogegen auf der Stange 13 zwei Gleitstücke 17, 18 verschiebbar und drehbar angeordnet sind, und zwar das Gleitstück 17 praktisch spielfrei zwischen den Augen des Gleitstückes 18.
Das Gleitstück 17 kann auf der Stange 13 durch eine Stellschraube 19 festgesetzt werden, wobei dann das Gleitstück 18 immer noch von der in Fig. 3 gezeigten Lage ausgehend, in der es unwirksam ist, im Uhr- zeigersinn geschwenkt werden kann, um seinen schmäleren Endteil 18a praktisch spielfrei mit einem Einschnitt 20 des Anschlagstückträgers 14 in Eingriff zu bringen und dadurch diesen letzteren in einer bestimmten Verschiebelage in bezug auf den Schlitten 9 festzuhalten.
Wie im erwähnten Patent beschrieben ist, ist diese Relativlage ebenso wie diejenige des Schlittens 9 am Führungsstab 6 an Skalen ablesbar.
Am Anschlagstückträger, bei dem auf dem an der Stange 12 gelagerten Teil 14 mittels Schrauben 15 eine Deckplatte 16 befestigt ist, ist nun der Schenkel 21a eines L-förmigen Anschlagstückes 21 in einer zur Längsrichtung des Führungsstabes 6 im rechten Winkel stehenden - in der Gebrauchsstellung der Vorrichtung lotrechten - Richtung verschiebbar geführt, wobei an seinem oberen Ende ein Stift 22 befestigt ist, an dem das untere Ende einer Zugfeder 23 angreift, deren oberes Ende an einem im oberen Ende der Deckplatte 16 festsitzenden Stift 24 gehalten ist. Die Feder 23 trachtet stets danach, den Schenkel 21a am unteren Ende einer Einstellschraube 25 in Anlage zu halten, die in Verschieberichtung des Schenkels 21a in einem Bolzen 26 verstellbar ist, der an der Deckplatte 16 festsitzt.
Das Anschlagstück 21 nimmt dann seine Wirklage ein, die bei jedem zweiten Durchgang verwendet wird, indem dann das bei einem ersten Durchgang gekehlte Ende des Holzstabes 5 an dem Schenkel 21b in Anlage gehalten wird. Beim ersten Durchgang liegt hingegen der Holzstab 5 auf diesem Schenkel 21b auf, der dann infolge des mittels des Holzstabes auf ihn ausgeübten Druckes nach unten verschoben ist, so dass seine Oberseite mit derjenigen des Rolltisches 1 fluchtet. Es sei hier vermerkt, dass beim Bearbeiten von kurzen Holzstäben der Schlitten 9 samt den von ihm getragenen Teilen, unter anderem das Anschlagstück 21, über dem Rolltisch 1 gelegen ist; es kann dann der Schenkel 21b nicht wie eben beschrieben bei einem ersten Durchgang bis unter die Rolltischoberfläche herabgedrückt werden; das Anschlagstück wird dann durch Hochschwenken um die Stange 12 unwirksam gemacht.
Eine in den Teil 14 eingesetzte Schraube 27 durchsetzt ein Langloch 28 des Schenkels 21a und dient dem Anschlagstück 21 als Anschlag gegen eine zu weite Verschiebung nach unten, kann aber auch zur Blockierung des Anschlagstückes verwendet werden bei der eben erwähnten Verwendungsart der Anschlagvorrichtung.
Die Erfindung ist auch anwendbar bei einer an sich bekannten Ausführungsart, bei welcher der Anschlagstückträger am Schlitten 9 um eine an diesem oben angeordnete und zur Längsrichtung des Führungsstabes 6 im rechten Winkel stehende Achse (anstatt um die Stange 12) hochschwenkbar gelagert ist.