Verfahren zur Herstellung von in 17-Stellung durch einen ungesättigten Kohlenwasserstoffrest substituierten 3-Mono- oder 3,17-Diestern von 11,13P-Dialkylgon-4-en-3,17p-diolen Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von in 17-Stellung durch einen ungesättigten Kohlenwas serstoffrest substituierten 3-Mono- oder 3,17-Diestern von 11,13#-Dialkylgon-4-en-3,17#-diolen. Die erfindungs- gemäss herstellbaren Verbindungen haben die folgende Formel
EMI0001.0003
in welcher R und R' Alkylreste, X ein ungesättigter ali phatischer Kohlenwasserstoffrest, Y Wasserstoff oder ein Alkanoylrest ist, Z einen Alkanoylrest bedeutet,
die Wel lenlinie die alternative stereochemische a- oder P-Konfi- guration andeutet und jeder der Alkyl-, ungesättigten ali phatischen Kohlenwasserstoff- oder Alkanoylreste weni ger als 8 Kohlenstoffatome enthält.
Beispiele für die durch R und R' symbolisierten Al kylreste sind Methyl, Äthyl, Propyl, Butyl, Pentyl, Hexyl, Heptyl und deren verzweigtkettigen Isomeren.
Typisch für die durch Y und Z wiedergegebenen Al- kanoylreste sind Formyl, Acetyl, Propionyl, Butyryl, Va- leryl, Caproyl, Heptanoyl und deren verzweigtkettigen Isomeren.
Typische Beispiele für die durch X symbolisierten un gesättigten aliphatischen Kohlenwasserstoffreste sind Äthinyl, Vinyl, Propinyl, Allyl, Butinyl, Propargyl, Met- allyl usw. Die neuen Verbindungen der Formel<B>(1)</B> werden er- findungsgemäss hergestellt, indem man bei einem ent sprechenden 17-Alkanoyloxy-11,13#-Dialkylgon-4-en-3-ol beziehungsweise 11,13p-Dialkylgon-4-en-3,17#-diol durch Umsetzung mit einem reaktionsfähigen Alkansäurederi vat die Hydroxylgruppe in 3-Stellung oder beide Hy droxylgruppen verestert.
Beim Vorliegen von 3,17P-Diolen wird die Vereste- rung vorzugsweise durch Umsetzung mit einem Alkan- carbonsäureanhydrid oder -halogenid bei Zimmertempe ratur, insbesondere in Gegenwart eines geeigneten Säure- akzeptors, z.B. Pyridin, zu dem entsprechenden 3-Mono- alkanoat der Formel (1) vorgenommen, in welcher Z einen Alkanoylrest und Y Wasserstoff bedeutet. Bei der Veresterung von 3,17ss-Diolen bei erhöhter Temperatur kann das 3,17-Bisalkanoat der Formel 1 erhalten werden, in welcher beide Reste Y und Z Alkanoylgruppen sind.
Andererseits liefert die Veresterung von 17-Alkanoyl- oxy-Verbindungen bei Zimmertemperatur 3,17-Bisalka- noate der Formel 1.
Die erfindungsgemäss herstellbaren Verbindungen, bei denen der 13P-Alkylrest mehr als ein Kohlenstoffatom aufweist, werden in der Regel als dl-Gemische erhalten. Die Auftrennung dieser dl-Verbindungen zu den indivi duellen d- und l-enantiomorphen Verbindungen erfolgt zweckmässigerweise durch Veresterung der Hydroxy- gruppen mit dem Anhydrid einer zweibasischen Carbon- säure, wie Bernstein- oder Phthalsäurehydrid, unter Bil dung der entsprechenden Halbester, welche mit Hilfe eines optisch aktiven Amins, vorzugsweise Brucin, Mor phin, Chinin, Chinidin oder Strychnin, Aufspaltung der erhaltenen Salze in die diastereoisomeren Formen und Rückgewinnung der Stereoide aufgetrennt werden.
Die erfindungsgemäss erhältlichen Verbindungen sind wegen ihrer wertvollen pharmakologischen Eigenschaften mehr brauchbar. Sie sind insbesondere hormonale Mittel mit starker progestationaler (die unmittelbar vor den Menses auftretenden Vorgänge beeinflussbar) und deei- duogener (die Abstossung der Uterusschleimhaut beein flussender) Wirksamkeit. In den folgenden Beispielen, welche das erfindungs- gemässe Verfahren erläutern, sind die Temperaturen in Celsiusgraden und die Materialmengen in Gewichtstei len ausgedrückt, wenn nichts anderes angegeben ist.
Das Verhältnis zwischen Gewichtsteilen und Volumenteilen ist das gleiche wie zwischen Gramm und Milliliter. <I>Beispiel<B>1</B></I> Ein Gemisch aus 1 Teil 17α-Äthinyl-11p-methylöstr- -4-en-3p,17#-diol, 5 Teilen Acetanhydrid und 10 Teilen Pyridin wird auf dem Dampfbad etwa 18 Stunden er wärmt, danach abgekühlt und unter vermindertem Druck zur Trockne eingeengt. Der zurückbleibende Feststoff wird mit Äther extrahiert, und die Ätherlösung wird meh rere Male mit gesättigtem wässrigem Natriumchlorid ge waschen, danach über wasserfreiem Magnesiumsulfat ge trocknet und unter vermindertem Druck zur Trockne ein geengt.
Durch Umkristallisieren aus Methanol erhält man reines 17α-Äthinyl-11p-methylöstr-4-en-3#-diol-3,17-di- acetat, Smp. etwa 1480.
Durch Verwendung einer molekularäquivalenten Men ge jedes der unten aufgeführten Reagentien anstelle der im vorstehenden Beispiel genannten Reagentien werden bei dem beschriebenen Veresterungsverfahren die folgen den Produkte erhalten.
Die Verwendung von Propionsäureanhydrid und 17α- -Äthinyl-11#-methylöstr-4-en-3#,17p-diol ergibt bei der Veresterung 17α-Äthinyl-11#-methylöstr-4-en-3p,17p-diol- -3,17-dipropionat, das durch Infrarotmaxima in Chloro formlösung bei etwa 3,03 und 5,80 (breit) Mikron ge kennzeichnet ist.
Bei Verwendung von dl-17α-Äthinyl-13p-äthyl-11#- -methylgon-4-en-3p,17P-diol und Essigsäureanhydrid er hält man d1-17α-Äthinyl-13#-äthyl-11p-methylgon-4-en- -3#,17#-diol-3,17-diacetat, welches durch Infrarotmaxima in Chloroformlösung bei etwa 3,06, 5,73 und 5,78 Mikron gekennzeichnet ist.
Die Veresterung von 11p-Äthyl-17α-äthinylöstr-4-en- -3b, 173-diol nach diesem Verfahren ergibt 11#-Äthyl-17α- -äthinylöstr-4-en-3p,17#-diol-3,17-diacetat, das durch In frarotmaxima in Chloroformlösung bei etwa 3,05-, 5,73 und 5,78 Mikron gekennzeichnet ist.
Die Umsetzung von 11ss-Methyl-17α-vinylöstr-4-en- 5,17#-diol mit Acetanhydrid gemäss dem oben be schriebenen Verfahren führt zu 11p-Methyl-17αvinyl- östr-4-en-3#,17#-diol-3,17-diacetat, das durch Infrarot maxima in Chloroformlösung bei etwa 5,78 und 6,0 Mi kron gekennzeichnet ist.
In ähnlicher Weise erhält man bei Verwendung von 11#-Methyl-17α-propinylöstr-4-en-3p,17p-diol nach die sem Verfahren 11p-Methyl-17α-propinylöstr-4-en-3p,17p- -diol-3,17-diacetat, das durch Infrarotmaxima in Chloro formlösung bei etwa 5,78 (breit) Mikron gekennzeichnet ist.
Desgleichen führt die Veresterung von 11p-Methyl- -17α-propenylöstr-4-en-3p,17p-diol nach diesem Verfah ren zu 11#-Methyl-17α-propenylöstr-4-en-3P,17ss-diol- -3,17-diacetat, welches durch Infrarotmaxima in Chloro formlösung bei etwa 5,73 und 5,78 Mikron gekennzeich net ist.
Bei Verwendung von 17α-Äthinyl-11α-methylöstr-4- -en-3#,17-diol erhält man 17α-Äthinyl-11α-methylöstr-4- -en-3#,17ss-diol-3,17-diacetat, welches durch Infrarotmaxi ma in Chloroformlösung bei etwa 3,03; 5,74 und 5,78 Mikron gekennzeichnet ist.
Desgleichen führt die Veresterung von 11α-Methyl- -17α-vinylöstr-4-en-3p,17p-diol nach dem oben beschrie- benen Verfahren zu 11α-Methyl-17α-vinylöstr-4-en-3p,- 17p-diol-3,17-diacetat, das durch Infrarotmaxima in Chloroformlösung bei etwa 5,78 und 6,0 Mikron gekenn zeichnet ist. <I>Beispiel 2</I> Ein Gemisch aus 1 Teil 17α-Äthinyl-11#-methylöstr- -4-en-3ss,17#-diol-17-acetat, 5 Teilen Acetanhydrid und 10 Teilen Pyridin wird etwa 4 Stunden bei Raumtempe ratur gehalten und dann unter vermindertem Druck zur Trockne eingeengt.
Der zurückbleibende Feststoff wird mit Äther extrahiert, und die Ätherlösung wird mehrere Male mit gesättigtem wässrigem Natriumchlorid gewa schen, danach über Magnesiumsulfat getrocknet und un ter vermindertem Druck zur Trockne eingeengt. Durch Umkristallisieren aus Methanol erhält man reines 17a- - Äthinyl - 11α - methylöstr-4-en-3p, 17#-diol-3,17-diacetat, Smp. etwa 1480.