AT228945B - Verfahren zur Herstellung von neuen Abwandlungsprodukten der 17α-Hydroxyprogesteronester - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von neuen Abwandlungsprodukten der 17α-Hydroxyprogesteronester

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AT228945B AT757058A AT757058A AT228945B AT 228945 B AT228945 B AT 228945B AT 757058 A AT757058 A AT 757058A AT 757058 A AT757058 A AT 757058A AT 228945 B AT228945 B AT 228945B
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  Verfahren zur Herstellung von neuen Abwandlungsprodukten der   17a-Hydroxyprogesteronester   
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von neuen Abwandlungsprodukten der 17a-Hydroxyprogesteronester mit verstärkter progesteronartiger Wirksamkeit, insbesondere bei peroraler Applikation. 



   Es ist bereits bekannt, dass eine Reihe von Estern des   17a-Hydroxyprogesterons   hinsichtlich ihrer progestativen Wirksamkeit und ihrer verlängerten Wirkungsdauer, insbesondere bei peroraler Applikation, dem Progesteron erheblich überlegen sind. Man hat auch schon vorgeschlagen, In die 1-Stellung der   17a - Hydroxyprogesteronester   eine zusätzliche Doppelbindung einzuführen und dadurch diese wertvollen Eigenschaften in beachtlichem Masse zu verstärken. 



   Es wurde nun gefunden, dass die erwähnten wertvollen Eigenschaften der Ester des   A'*-Pregnadien-     - 17a-ol-3, 20-dions   durch Einführung   einer zusätzlichen Doppelbindung, u. zw. in die 6-Stellung,   noch verstärkt werden können. Während Progesteron und   17a-Hydroxyprogesteron   bei peroraler Verabreichung kaum progestativ wirksam sind, betragen die zur Erzielung eines positiven Befundes im Claubergtest bei 
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 mit vorzugsweise 1-7 Kohlenstoffatomen liegen die Verhältnisse der Wirksamkeiten ganz analog.

   Die neuen   wertvollen Ester des #1,4,6 -Pregnatrien-17&alpha;-ol-3,   20-dions werden erfindungsgemäss erhalten, indem man nach an sich bekannten Methoden der Steroidchemie in die   l-und   6-Stellung des Moleküls der Ester   des 17&alpha;-Hydroxyprogesterons mit niederen aliphatischen Carbonsäuren,   die vorzugsweise 1-7 Kohlenstoffatome enthalten, zusätzliche Kohlenstoff-Kohlenstoff-Doppelbindungen einführt, indem man die genannten   17a-Hydroxyprogesteronester   zu den entsprechenden 2, 6-Dibromiden bromiert und aus letzteren 2 Mol Bromwasserstoff abspaltet oder das Ausgangsprodukt mit Chloranil umsetzt. Die Bromierung erfolgt zweckmässig in absolutem Dioxan unter Verwendung von zuvor über Phosphorpentoxyd destilliertem Brom bei Zimmertemperatur.

   Man arbeitet vorteilhaft bei vermindertem Druck (etwa 300 mm Hg) in gelindem Stickstoffstrom, um die Entfernung des bei der Bromierung gebildeten Bromwasserstoffs zu fördern. Die anschliessende Bromwasserstoffabspaltung aus der gebildeten Dibromverbindung geschieht zweckmässig ebenfalls im Stickstoffstrom durch Kochen des rohen Bromierungsproduktes mit einer tertiären Base, vorzugsweise Kollidin. 



   Nach einer weiteren Ausführungsform der Erfindung kann man auch so vorgehen, dass man freies   17&alpha;-Hydroxyprogesteron   zum entsprechenden 2, 6-Dibromid bromiert, aus letzterem 2 Mol Bromwasserstoff abspaltet und das Abspaltungsprodukt in 17-Stellung mit niederen aliphatischen Carbonsäuren, die vorzugsweise 1-7 Kohlenstoffatome enthalten, oder deren reaktionsfähigen Derivaten verestert. An Stelle der Bromierung und Bromwasserstoffabspaltung kann auch bei dieser Ausführungsform der Erfindung eine Umsetzung des Ausgangsmaterials mit Chloranil vorgesehen werden. 



     Beispiel 1: 12,5g 17&alpha;-Hydroxyprogesteron-17-acetat werden in 400ml abs,   Dioxan suspendiert. 



  Unter Rühren und Einleiten von trockenem Stickstoff werden 3,7 ml vorher über Phosphorpentoxyd destilliertes Brom bei Zimmertemperatur zugegeben. Bei einem Druck von 300 mm Hg und gelindem Durchströmen von Stickstoff wird noch 3/4 h bei dieser Temperatur gerührt. Nun wird unter Rühren in Eiswasser 

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 eingetropft, der dabei entstandene Niederschlag abgenutscht, neutral gewaschen und im Vakuum bei -90C getrocknet, wobei 17,8 g 2,   6-Dibrom-17&alpha;-hydroxyprogesteron-17acetat   mit einem F. = 1380C (Zers.) erhalten werden. (Die Zersetzungsschmelzpunkte werden nach   Böhme,   Deutsche Apothekerzeitung 95   [1955],   Seite 153, bestimmt.) Durch Umkristallisation aus Methylenchlorid/Methanol   (l : l)   steigt der F. auf 1420C (Zers.) an.

   Im UV bei 250 mg zeigt das Dibromid eine Extinktion von   12300.   



   14,2g der rohen Dibromverbindung werden unter Rühren in einer Stickstoffatmosphäre 5h mit 500 cm3 frisch destilliertem Kollidin unter   Rückflusskühlung   gekocht. Nach dem Abkühlen wird die Reaktionsmischung unter Rühren in ein Gemisch aus verdünnter Salzsäure und Eis (etwa 2n-HCl) getropft. Das Reaktionsprodukt wird mit Äther extrahiert, worauf die ätherische Lösung   mit 2n-Salzsäure   behandelt und anschliessend mit Wasser neutral gewaschen und getrocknet wird. Der Äther wird im Vakuum bei   300C   abdestilliert. Der verbleibende gelbbraune schaumige Rückstand (8, 7 g) wird im Tetrachlorkohlenstoff/Me- 
 EMI2.1 
 erhalten.

   Die Trienverbindung zeigt UV bei folgenden Wellenlängen die nachstehenden Extinktionen (in Methanol) :   221 m/l ; E = 11 025 259 m  :#= 9790  
296   mp ; e =12830   
Beispiel 2 : 12, 5 g   17&alpha;=Hydroxyprogesteron-17-capronat werden, wie in Beispiel 1 beschrieben,   bromiert. 



   Aus dem Rohprodukt (16, 5 g) lassen sich durch Kristallisation aus   Methylenchlorid/Methanol   2 Fraktionen abtrennen :
2, 678 g 2,   6-ss-Dibrom-17&alpha;-hydroxyprogesteron-17&alpha;-capronat  
F. =   113/114 -1160C (Zers.) ;.   



     UV-Absorption   bei 250   mit ; e   = 12340 (Methanol) ;   3, 13   g 2,   6-&alpha;-Dibrom-17&alpha;-hydroxyprogesteron-17&alpha;-capronat;  
F. = 165-166 C (Zers.):
UV-Absorption bei 240   mu ; e   = 12100. 
 EMI2.2 
 
6,9 g der obigen Dibromverbindung vom F.   114 1160C   werden unter Rühren und Einleiten von Stickstoff mit 350cm3Kollidin 6h   unter Rückflusskühlung gekocht.   Nach dem Erkalten wird das Reaktionsprodukt unter Rühren in   1, 41 eisgekühlte   2n-Salzsäure eingetragen, anschliessend mit Äther extrahiert, mit Wasser neutral gewaschen, getrocknet und das Lösungsmittel abdestilliert.

   Der gelbbraune Rückstand (4, 6 g) wird auf 600 g Aluminiumoxyd (Woelm, annähernd   neutral,. l /o H O)   mit Tetrachlorkohlen-   stoff/Methylenchlorid (1:1) aufgezogen und mit Tetrachlorkohlenstoff/Methylenchlorid (1 : 2) eluiert. 



  Nach dem Umkristallisieren aus Äther/Pentan wird das farblose 17&alpha;-Hydroxy-#1,4,6-pregnatrien-   - 3, 20-dion-17-capronat vom F. 100/101-1030C   (4 /min)   erhalten. 



   Die Trienonverbindung zeigt eine   UV-Absorption   (in Methanol) bei :   208 m #=14150   
 EMI2.3 
 
Die Bromwasserstoffabspaltung führt beim Dibromid (F. =   165-166 ) ebenfalls zum #1,4,6-3-Keto-   System. Beide Reaktionsprodukte stimmen in Schmelzpunkt, Analyse, UV-und IR-Spektrum überein,   Beispiel 3 : 1   g   17a-Hydroxyprogesteronformiat   und 3, 5 g Chloranil werden in 300 cm3 n-Amylalkohol unter Einleiten von Stickstoff 4 h unter Rückflusskühlung gekocht. 



   Der Amylalkohol wird im Vakuum abdestilliert, der Rückstand in Methylenchlorid gelöst und die Lösung mit schwach alkalischer Natriumdithionitlösung, mit n/10 Natronlauge und anschliessend mit Wasser neutral gewaschen. Nach Abdestillieren des Lösungsmittels wird der Rückstand in Methylenchlorid : Tetra- 

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   chlorkohlenstoff (l : l) gelöst und auf eine Säule von Aluminiumoxyd (Woelm, neutral, 10/0 HO) aufgezogen. Mit Methylenchlorid : Tetrachlorkohlenstoff (2 : 1) wird des #1,5-17&alpha;=Hydroxyprogesteron-     -17-formiat   eluiert und schmilzt nach Umkristallisieren aus Methanol bei 193-194 C. 



     [&alpha;]D=+42,1  (CHCl3):   UV-Absorption bei : 
205   mlli E   = 12760
221   mu; = 11460  
256   mil ; c   = 11190
297   mu ; e   = 11530 
Beispiel 4 : 1 g 17a-Hydroxyprogesteron und 3 g Chloranil werden in 150 cm3 n-Amylalkohol 4 h unter Einleiten von Stickstoff unter Rückflusskühlung gekocht (vgl. Agnello und Laubach, Journ. Am. Chem. 



  Soc., Bd. 72 [1957], S. 1257). 



   Der Amylalkohol wird im Vakuum abdestilliert, der Rückstand in Methylenchlorid aufgenommen und die Lösung dreimal mit schwach alkalischer Natriumdithionitlösung, zweimal mit n/10-Natronlauge und anschliessend mit Wasser neutral gewaschen. Nach dem Trocknen und Abdestillieren des Lösungsmittels   wird der braune Rückstand in Methanol gelöst, mit Aktivkohle gekocht, abgesaugt und eingeengt. Es werden 0, 4053 g rohes 17a-Hydroxy-A''-pregnatrien-3, 20-dion vom F. 220-237 C erhalten. Nach mehr-   maligem Umkristallisieren aus Methanol steigt der F. auf   237/241, 5-243 C (4 /min). [D - -37      (Dioxan).   
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   Zur Aufarbeitung wird die Mischung in 200   cms   Eiswasser und 10 ems Pyridin eingegossen und mit Methylenchlorid extrahiert, worauf man die organische Phase mit Wasser neutral wäscht, trocknet und das   Lösungsmittel abdampft. Der gelbe, ölige Rückstand wird an Aluminiumoxyd (Woelm, sauer, 1% H 0) chromatographiert. Mit Methylenchlorid : Tetrachlorkohlenstoff (2 : 1) wird das 17a-Hydroxypro-   gesteron-17-acetat eluiert und aus Methanol umkristallisiert. F.   = 197-1980Ci [a]D =   + 31,4  (CHCl3). 



    PATENTANSPRÜCHE :    
1. Verfahren zur Herstellung von neuen Abwandlungsprodukten der   17aHydroxyprogesteronester   mit verstärkter progesteronartiger Wirksamkeit, insbesondere bei peroraler Applikation, dadurch gekennzeichnet, dass man nach an sich bekannten Methoden der Steroidchemie in die   1- und 6 -Stellung   des Moleküls   der Ester des 17&alpha;-Hydroxyprogesterons mit niederen aliphatischen Carbonsäuren, die   vorzugsweise 1-7 Kohlenstoffatome enthalten, zusätzliche Kohlenstoff-Kohlenstoff-Doppelbindungen einführt, indem man die genannten 17a-Hydroxyprogesteronester zu den entsprechenden 2, 6-Dibromiden bromiert und aus letzteren 2 Mol Bromwasserstoff abspaltet oder das Ausgangsprodukt mit Chloranil umsetzt.

Claims (1)

  1. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man die Bromierung in absolutem Dioxan mittels 2 Mol frisch über Phosphorpentoxyd destilliertem Brom unter vermindertem Druck in einem gelinden Stickstoffstrom bei etwa Zimmertemperatur durchführt.
    3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man die Bromwasserstoffabspaltung durch Kochen des 2, 6-Dibromids mit Kollidin vornimmt.
    4. Verfahren nach Anspruch 1. dadurch gekennzeichnet, dass man freies 17a-Hydroxyprogesteron zum entsprechenden 2, 6-Dibromid bromiert, aus letzterem 2 Mol Bromwasserstoff abspaltet und das Abspaltungsprodukt in 17-Stellung mit niederen aliphatischen Carbonsäuren, die vorzugsweise 1-7 Kohlenstoffatome enthalten, oder deren reaktionsfähigen Derivaten verestert.
    5. Verfahren nach Anspruch l, dadurch gekennzeichnet, dass man freies Hydroxyprogesteron mit <Desc/Clms Page number 4> Chloranil umsetzt und das Umsetzungsprodukt in 17-Stellung mit niederen aliphatischen Carbonsäuren, die vorzugsweise 1 - 7 Kohlenstoffatome enthalten, oder deren reaktionsfähigen Derivaten verestert.
AT757058A 1957-12-18 1958-10-30 Verfahren zur Herstellung von neuen Abwandlungsprodukten der 17α-Hydroxyprogesteronester AT228945B (de)

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