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Verfahren zur Herstellung von Testosteron-17-chloral-halbacetalestern
Die Erfindung bezieht sich auf ein neues Verfahren zur Herstellung von Testosteron-17-chloral-halbacetalestern, deren androgene und anabole Wirkung bekanntlich der androgenen und anabolen Wirkung des Propionats und Isobutyrats von Testosteron überlegen ist.
Es ist bereits früher ein Verfahren zur Herstellung solcher Testosteron-17-chloral-halbacetalester beschrieben worden, bei welchem Testosteron-17-chloral-halbacetal, das vorher durch Umsetzung von Testosteron mit Chloral hergestellt worden ist, in an sich bekannter Weise unter Bildung der gewünschten Halbacetalester verestert wird.
Es wurde nun gefunden, dass die 17-Chloral-halbacetalestergruppe der bisher unbekannten A -An- drosten-3,17-diol-3-formiat-17-chloral-halbacetalester unter der Einwirkung der während der Durchführung einer Oppenauer-Oxydation vorliegenden Reaktionsbedingungen in keiner Weise angegriffen wird ; bei der Oppenauer-Oxydation wird, wie dies an sich bekannt ist, die 3-Hydroxylgruppe in Form ihres Formiats in eine 3-Ketogruppe übergeführt, so dass die genannten As-Androsten-3, 17-diol-3-formiat- - 17-chloral-halbacetalester vorteilhafterweise als Zwischenprodukte bei der Herstellung von Testosteron-17-chloral-halbacetalestern verwendet werden können, da sie durch eine Oxydation nach Oppenauer leicht in die zuletzt genannten Verbindungen übergeführt werden.
Beim Verfahren gemäss der Erfindung werden die Verfahrensschritte angewandt, dass 5-Androsten- - 3 ! 17-diol-3-formiat (Formel I) mit Chloral oder einem reaktionsfähigen funktionellen Derivat von Chloral, wie dessen Hydrat, umgesetzt wird, die freie Hydroxylgruppe des auf diese Weise erhaltenen Halbacetals (Formel II) mit einem Acylierungsmittel, dessen Säurerest nicht mehr als 12 Kohlenstoffatome enthält, verestert wird, der gebildete neue Halbacetalester (Formel III) einer Oxydation nach Oppenauer unterworfen wird, wobei spezifisch die Gruppe in 3-Stellung des Steroidmoleküls angegriffen wird, und der auf diese Weise gebildete Testosteron-17-chloral-halbacetalester (Formel IV) isoliert wird.
Die Umsetzung kann durch das folgende Schema wiedergegeben werden :
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wurden in 20 ml trockenem Benzol gelöst und dann wurden 2, 5 g Chloral zugesetzt. Nach Stehenlassen über Nacht bei Raumtemperatur wurde die Reaktionsmischung im Vakuum zur Trockne eingedampft. Der Rückstand wurde aus Aceton umkristallisiert, wobei 4, 1 g des gewünschten Stoffes mit einem Fp. von 146 bis 1480C erhalten wurden. Das UR-Spektrum zeigte eine Anzahl von Banden, unter anderem solche bei 3420 cm' (OH), 1710 cm" (Formiat) und 825 cm-1 (C-CIs).
Berechnet : C 56, 7'2f'/0 H 6, 71% Cl 22, 831o Gefunden : C 56, 51 < H 6, 80 Cl 22, 76%
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3 g des Halbacetals gemäss Beispiel 1 wurden in 15 ml Pyridin und 4 ml Essigsäureanhydrid gelöst und nach Stehenlassen über einen Zeitraum von 15 h bei Raumtemperatur wurde die Reaktionsmischung in Wasser gegossen und der ausgefallene Niederschlag abfiltriert und aus Methanol umkristallisiert. Dabei wurden 2, 9 g des gewünschten Esters mit einem Fp. von 161 bis 1630C erhalten.
Bei Betrachtung des URSpektrums dieser Verbindung zeigte sich, dass die Bande für OH bei 3420 cm' verschwunden war, und im Keto-Bereich waren zwei Banden zu sehen, nämlich bei 1770 cm-l (Acetat) und 1720 cm-l (Formiat).
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cm-l2, 8 g des Acetats gemäss Beispiel 2 wurden in 90 ml Toluol und 20 ml Cyclohexanon gelöst, dann wurden 1, 5 g Aluminiumisopropylat zugesetzt und hierauf wurde die Mischung bis zum Siedepunkt erhitzt. Nachdem. die Mischung 1 1/2 h lang unter Rückfluss erhitzt worden war, wurden 2 ml Eisessig zugesetzt. Dann wurde die Mischung auf Raumtemperatur abgekühlt und mit zweimal 100 ml ln-Schwefelsäure und anschliessend mit zweimal 100 ml Wasser ausgeschüttelt.
Die organische Phase wurde mit Wasserdampf destilliert, bis das gesamte Cyclohexanon entfernt war, und dann wurde die wässerige Mi- schung mit 100 ml Chloroform extrahiert. Die Chloroformphase wurde über Na. SO. getrocknet und im Vakuum zur Trockne eingedampft. Der Rückstand wurde aus Methanol umkristallisiert und dabei wurden 2, 1 g Testosteron-chloral-halbacetalacetat mit einem Fp. von 189 bis 1910C erhalten. Das UV-Spektrum zeigte ein Maximum bei 241 mp, E = 16400 (Äthanol).
Beispiel 4 : Herstellung von Testosteron-17-chloral-halbacetalacetat
4 g des Chloral-halbacetals gemäss Beispiel l wurden in 20 ml Pyridin und 5 ml Essigsäureanhydrid gelöst. Nach Stehenlassen bei Raumtemperatur über einen Zeitraum von 20 h wurde die Lösung im Vakuum zur Trockne eingedampft. Der Rückstand wurde ohne Reinigung in 110 ml Toluol und 30 ml Gyclohexanon gelöst und nachdem 1, 5 g Aluminium-isopropylat zugesetzt worden waren, wurde die Mischung erhitzt und 1 h lang unter Rückfluss gekocht. Bei Aufarbeitung der Mischung auf die in Beispiel 3 beschriebene Weise wurden 3, 2 g Testosteron-chloral-halbacetalacetat mit einem Fp. von 189 bis 1900C und einem Maximum im UV-Spektrum bei 241 mu, e = 16200 (Äthanol), erhalten.
Beispiel 5 : Unter Anwendung der in Beispiel 4 beschriebenen Vorgangsweise, wobei jedoch an Stelle von Essigsäureanhydrid die entsprechenden Säureanhydride oder Säurechloride verwendet wurden, wurden die folgenden Ester von Testosteron-17-halbacetal hergestellt :
Isobutyrat mit Fp. 127 - 1280C
Propionat mit Fp. 150 - 1510C ss-Phenylpropionat mit Fp. 99-100 C und
Oenanthat mit Fp. 81-82 C.