Signalisationsanlage zum Warnen des Steckenpersonals, das mit dem Unterhalt des Gleises einer Eisenbahnstrecke beschäftigt ist
Die Erfindung betrifft eine Signalisationsanlage zum Warnen des Streckenpersonals. das mit dem Unterhalt des Gleises einer Eisenbahnstrecke beschäftigt ist, mit einem Signalempfänger zum Empfangen von Signalen, die von Schienenüberwachungsgeräten abgegeben werden, wenn sich eine Zugskomposition der Arbeitsstelle des Streckenpersonals nähert, einem Speisegerät für die Be Beleuchtung der Arbeitsstelle und einem Blinker.
Die Unterhaltsarbeiten an Eisenbahnstrecken werden üblicherweise ohne Unterbruch des Eisenbahnverkehrs durchgeführt. Zur Sicherheit des Streckenpersonals ist ein Sicherheitswärter vorgesehen, dessen einzige Aufgabe ist, das Streckenpersonal bei Herannahen einer Zugskomposition rechtzeitig zu warnen, damit das Streckenpersonal innert nützlicher Frist sich vom Gleis entfernen und die Zugskomposition die Arbeitsstelle passieren kann, ohne dass jemand gefährdet ist. Dem Sicherheitswärter standen die bis jetzt bekannten Signalanlagen zur Verfügung, welche zwei Schienenüberwachungsgeräte umfassen, die beidseitig der Arbeitsstelle in einer genügenden Distanz aufgestellt wurden.
Diese Schienenüberwachungsgeräte signalisieren dem Sicherheitswärter das Herannahen einer Zugskomposition. Aufgrund dieser Signalisierung musste der Sicherheitswärter Massnahmen treffen, um das Strekkenpersonal, beispielsweise durch Blasen in ein Horn, vor der drohenden Gefahr zu warmen.
Die oben beschriebene Methode zur Warnung des Streckenpersonals hat den grossen Nachteil, dass die Sicherheit dieser Personen allein von der Zuverlässigkeit des Streckenwärters abhängt. Es ist deshalb Aufgabe der Erfindung eine Signalisationsanlage zu schaffen, durch welche die Sicherheit, d.h. das rechtzeitige Warnen des Streckenpersonals erhöht wird, wobei der Sicherheitswärter nicht durch diese Anlage ersetzt wird, ihm aber seine wichtige Aufgabe wesentlich erleichtert.
Die erfindungsgemässe Signalisationsanlage ist dadurch gekennzeichnet. dass eine an den Signalempfänger angeschlossene Steuervorrichtung zum Betätigen des Blinkers und des genannten Speisegerätes vorgesehen ist, dass diese Steuervorrichtung Anzeigeorgane zum Signalisieren von welcher Richtung die Zugskomposition sich der Arbeitsstelle nähert und wenigstens eine Löschtaste zum Unterbinden der Betätigung des Blinkers und des Speisegerätes aufweist, und dass das Speisegerät Mittel enthält, die die Stärke der Beleuchtung der Arbeitsstelle in Abhängigkeit ihrer Betätigung durch die Steuervorrichtung verändern.
Der Gegenstand der Erfindung ist nachstehend mit Bezug auf die Zeichnungen beispielsweise näher erläutert.
Es zeigen Fig. 1 eine Signalisationsanlage zum Warnen des Streckenpersonals beim Herannahen einer Zugskomposition in vereinfachter, schaubildlicher Darstellung,
Fig. 2 die Frontplatte eines Teiles der Signalisationsanlage, welche Frontplatte zur Bedienung durch den Sicherheitswärter bestimmt ist,
Fig. 3 das Schaltschema einer Steuervorrichtung der Anlage gemäss der Fig. 1 und
Fig. 4 das Schaltschema eines Speisegerätes zur Strom versorgung für die Beleuchtung der Arbeitsstelle.
In der Fig. 1 ist eine einspurige Eisenbahnstrecke mit einem Gleis 1 dargestellt. An der Arbeitsstelle neben dem Gleis 1 ist eine Signalisationsanlage aufgestellt, die ein Steuergerät 2 mit der Frontplatte 3, einen Drehblinker 4, eine Anzahl Lampen 5 zum Beleuchten der Arbeitsstelle, ein Speisegerät 6 zum Speisen dieser Lampen und ein Stromversorgungsaggregat 7 umfasst. Im gleichen Ge häuse, in welchem die Steuerschaltung 2 untergebracht ist. befindet sich noch ein Signalempfänger von dem in der Fig. 1 nur die Antenne 8 sichtbar ist. Dieser Signalempfänger spricht auf Signale an, welche durch von der Arbeitsstelle entfernt aufgestellte Schienenüberwachungsgeräte 9 und 19 ausgesendet werden, wenn beispielsweise eine Lokomotive ii an einem der Schienenüberwachungsgeräte vorbeifährt.
Bei der dargestellten Signalisationsanlage werden diese Signale drahtlos zur Steuervorrichtung 2 übertragen. Diese Signale können natürlich auch über ein provisorisch verlegtes Kabel übertragen werden.
In Wirklichkeit ist der Abschnitt zwischen der Arbeitsstelle und dem Schienenüberwachungsgerät 9 bzw. 10 wesentlich grösser, als dies in der Fig. 1 dargestellt ist.
Dieser Abstand wird so gewählt, dass die Zeit, welche die Lokomotive 11 zum Durchfahren dieser Strecke benötigt, ausreicht, damit sich das an der Arbeitsstelle arbeitende Streckenpersonal in Sicherheit bringen kann.
Die Schienenüberviachungsgeräte 9 und 10 sind vor zugsweise so ausgebildet, dass sie auch die nicht näher dargestellten Streckenblockmagnete der Lokomotive 11 ansprechen und beim Passieren einer Zugskomposition nur einen Impuls, dessen Breite von der Geschwindigkeit dieser Zugskomposition abhängig ist, abgeben.
In der Fig. 2 ist die Frontplatte 3 der Steuervorrichtung 2 prinzipiell dargestellt. Oben in der Mitte befindet sich eine weisse Anzeigelampe 12. Diese leuchtet solange auf. wie sich keine Zugskomposition der Arbeitsstelle nähert und die ganze Anlage sich im betriebsbereiten Ruhezustand befindet. Diese weisse Anzeigelampe 12 verlöscht augenblicklich, wenn eine Lokomotive 11 an einem der Schienenüberwachungsgeräte 9 oder 10 vorbeifährt. Links und rechts von der weissen Anzeigelampe 12 sind den Schienenüberwachungsgeräten 9 und 10 zugeordnete rote Alarmlampen 13 bzw. 14 angeordnet, die vorzugsweise die Form eines Pfeiles aufweisen.
Wenn min beispielsweise die Lokomotive 11 an dem Schienen iiberwachungsgerät 10 vorbeifährt, verlöscht wie schon erwähnt die weisse Anzeigelampe 12 und an deren Stelle leuchtet die rote Alarmlampe 14 auf. Gleichzeitig sorgt die Steuervorrichtung 2 dafür, dass ein Summer 15 ertönt. dass der Drehblinker 4 in Tätigkeit gesetzt, die Stär ke der Beleuchtung verändert und gegebenenfalls ein nicht dargestelltes Horn eingeschaltet wird. Das Einschalten dieses Hornes kann vorzugsweise mit einer Verzögerung erfolgen, um das Personal nicht unnötig zu erschrecken.
Durch den Summer 15 wird der Sicherheitswärter auf das Herannahen einer Zugskomposition aufmerksam gemacht.
Dank den Alarmlampen 13 und 14 kann er feststellen, von welcher Richtung sich diese Zugskomposition der Arbeitsstelle nähert. Nachdem er sich vergewissert hat, dass alle Personen Anstalten treffen, die Gefahrenzone zu verlassen, quittiert er den Alarm durch Betätigen einer jeden Alarmlampe zugeordneten Löschtaste 16 bzw. 17.
Erfolgt die Quittierung des Alarms innerhalb der VerzQ'erungszeit, nach welcher das nicht dargestellte Horn eingeschaltet wird, so ertönt dieses nicht, da alle Personen die Gefahrenzone verlassen haben. Quittiert der Sicherheitswärter den Alarm nicht vor Ablauf dieser Ver zögerungszeit. weil sich beispielsweise noch Personen in der Gefahrenzone befinden, dann ertönt zusätzlich das Horn, um diese säumieen Personen aufzufordern die Ge fahlenzone schleuni7st zu verlassen.
Unten in der 1kitte ist eine Manövertaste 18 vorge s hen. Damit kann der Sicherheitswärter weiter unten bes-:hrebene I(or:ekturen vornehmen. Eine in der Mitte der Frontplatte 3 angeordnete Signallampe 19 dient zum Anzeigen, wenn eine Sicherung oder ein sonstiger Anla geteil defekt ist. In der linken unteren Ecke ist ein Hauptschalter 20 zum Ein- und Ausschalten der ganzen Anlage und in der rechten unteren Ecke ein Umschalter 21 zum Einstelloil der Steuervorrichtung zum Überwachen von ein- oder zweispurigen Eisenbahnstrecken vorgesehen.
.Tit Bezug auf die Fig. 3 ist nachstehend die Steuer vorrichtung 2 und ihre Funktionen beschrieben. Eine Spannungsquelle 22, vorzugsweise ein Akkumulator, liefert die Betriebsspannung für die Steuervorrichtung 2 und den Sianalempfänger 23, von welchem nur wenige Kontakte und die Antenne 8 gezeichnet sind. Ein Pol der Spannungsquelle 22 ist mit dem Chassis der Steuervorrichtung 2 verbunden. das nachstehend allgemein mit Masse bezeichnet wird. Der andere Pol der Spannungsquelle 22 kann über den Hauptschalter 20 mit einem Hauptspeiseleiter 24 verbunden werden. Die beiden Speiseklemmen 25 des Signalempfängers 23 sind einerseits mit der Masse und andererseits mit dem Hauptspeiseleiter 24 verbunden, so dass gleichzeitig mit der Steuervorrichtung auch dem Signalempfänger eine Betriebsspannung zugeführt wird.
Im Signalempfänger ist ein auf das Schienenüber- wachungsgerät 9 ansprechender Alarmkontakt 26 und ein auf das Schienenüberwachungsgerät 10 ansprechender Alarmkontakt 27 vorgesehen. Aus Gründen der Betriebssicherheit arbeitet der Signalempfänger 23 mit dem sogenannten Ruhestromprinzip, d.h. in der Ruhestellung sind die zu den Alarmkontakten 26 und 27 gehörigen, jedoch nicht dargestellten Relais erregt. Wenn eine Lokomotive an einem der Schienenüberwachungsgeräte vorbeifährt, wird das entsprechende Relais kurzzeitig stromlos und der zugehörige Alarmkontakt schliesst kurzzeitig.
Fällt die Übertragung des von den Schieneneräten 9 und/oder 10 gesendeten Signales aus irgendeinem Grunde aus. so wird der oder werden die beiden Alarmkontakte 26 und 27 geschlossen. Dadurch wird vorerst eine imaginäre Annäherung einer Zugskomposition vorgetäuscht. Dies ist weniger nachteilig als, wenn eine effektive Annäherung einer Zugskomposition nicht signalisiert würde.
Die beiden von den Schienenüberwachungsgeräten ausgesendeten HF-Träger werden mit nicht dargestellten Mitteln überwacht. Wenn einer dieser HF-Träoer oder beide länger als die Zeit, welche eine Lokomotive, die mit einer Geschwindigkeit von wenigstens 10 km/h fährt, benötigt, um an dem Schienenüberwachungsgerät vorbei zu fahren, wird durch diese Mittel ein Kontakt 28 geschlossen, welcher seinerseits die Signallampe 19 einschaltet und damit dem Sicherheitswärter anzeigt, dass mit der Anlage etwas nicht in Ordnung ist. Ein weiterer Kontakt 29 wird geschlossen, wenn im Signalempfänger beispielsweise eine Sicherung defekt ist. Auch ein derartiter Ausfall wird durch die Signallampe 19 angezeigt.
Die Steuervorrichtung 2 umfasst zwei Gruppen von ie sieben Relais A-G und H-O, von welchen Gruppen je eine einem der Alarmkontakte 26 bzw. 27 zugeordnet ist.
Ein Anschluss der weissen Anzeigelampe 12 ist mit der Masse verbunden und der andere Anschluss ist über eine Anzahl von hintereinander geschalteten Ruhekontakten a. cl.. e,. fj, h,. k., ml, und n1 mit dem Hauptspeiseleiter 24 veffiunden. Die Bezeichnung der Kontakte, beispielsweise a-. bedeutet, dass dies der erste Kontakt des Relais A ist.
In der betriebsbereiten Ruhestellung, d.h. wenn keine Zugskomposition an einem der Schienenüberwa chutiseeräte 9 oder 10 vorbeifährt, sind alle diese aufa.,e zählten Ruhekontakte geschlossen und die weisse An zeigçlampe 12. leuchtet dauernd auf. Über vier parallel geschaltete Arbeitskontakte ai;. c., h, und k.; kann durch Schliessen einer dieser Kontakte der Summer 15 eingeschaltet und ein Relais P erregt werden. Das letztere be tätillt einen Ruhekontakt Pi. welcher einen an die Aus (7ansklemmen 29 angeschlossenen, weiter unten beschriebenen Stromkreis öffnet.
Wenn die Signalisationsanlage zum Überwachen der Arbeitsstelle an einer zweispurigen Eisenbahnstrecke eingesetzt wird, stellt man den Umschalter 21 auf die Stellung Zweispur , in welcher Stellung dieser Schalter im Gegensatz zur Darstellung in der Fig. 3 offen ist. Der Hilfsspeiseleiter 30 wird dadurch stromlos und alle an ihm angeschlossenen Stromkreise arbeiten nicht. Es betrifft dies die Relais E, F, G, M, N und 0. Das Schienen überwachungsgerät 9 befindet sich in angemessener Entfernung von der Arbeitsstelle und zwar beim linken Gleis in Richtung gegen die Arbeitsstelle gesehen und das Schienenüberwachungsgerät 10 in angemessener Entfernung auf der gegenüberliegenden Seite der Arbeitsstelle, ebenfalls beim linken Gleis in Richtung gegen die Arbeitsstelle gesehen.
Fährt nun die Lokomotive einer Zugskomposition an dem Schienenüberwachungsgerät 9 vorbei, so wird der zugeordnete Alarmkontakt 26 im Signalempfänger 23 kurzzeitig geschlossen. Dies bewirkt, dass der Hauptspeiseleiter 24 kurzzeitig über diesen Alarmkontakt 26, den Umschaltekontakt g1 den Ruhekontakt d1, den Ruhekontakt ce, den Umschaltekontakt e. und den Umschaltekontakt b1 mit dem Relais A verbunden wird, wodurch dieses erregt wird. Über die in der Ruhestellung geschlossene Löschtaste 16 und den Arbeitskontakt a5 geht das Relais A in Selbsthaltung über und bleibt angezogen, auch dann, wenn sich der Alarmkontakt 26 nach dem Vorbeifahren der Lokomotive an dem Schienenüberwachungsgerät 9 wieder öffnet.
Das Anziehen des Relais A bewirkt, dass sich der in Reihe zu der weissen Anzeigelampe 12 liegende Ruhekontakt al öffnet und die Anzeigelampe löscht, dass die rote Alarmlampe 13 über den Arbeitskontakt a eingeschaltet wird und dass der Summer 15 und das Relais P durch den Arbeitskontakt a6 betätigt werden. Das öffnen des Ruhekontaktes pl leitet, wie weiter unten noch näher beschrieben, das Drehen des Drehblinkers 4 und die Veränderung der Stärke der Beleuchtung ein. Dadurch wird das Streckenpersonal zum Verlassen der Arbeitsstelle aufgefordert und nachdem alle Personen die durch die bevorstehende Durchfahrt der Zugskomposition gefährdete Arbeitsstelle verlassen haben, betätigt der Sicherheitswärter die Löschtaste 16. Somit wird die Selbsthaltung des Relais A unterbrochen.
Das Abfallen des Relais A bewirkt, dass alle vorhin durch den Anzug dieses Relais A eingeleiteten Funkionen aufgehoben werden. d.h. der Summer 15 verstummt, das Relais P fällt ab, wodurch die Drehleuchte abgeschaltet und die normale Beleuchtung eingeschaltet wird, die rote Alarmlampe 13 verlöscht und die weisse Anzeigelampe leuchtet wieder auf. Nach der Durchfahrt der Zugskomposition kann das Streckenpersonal seine Arbeit wieder aufueh men.
Fährt die Lokomotive einer anderen Zugskomposition in der Gegenrichtung an dem Schienenüberwachungsgerät 10 vorbei, so schliesst der Alarmkontakt 27 kurzzeitig, was zur Folge hat, dass das Relais H über den Alarmkontakt 27, die Ruhekontakte Oi, l und k3, und die Um schaltekontakte m5 und i erregt wird. Dank dem Arbeitskontakt h4 geht das Relais H in Selbsthaltung In analoger Weise zum Relais A bewirkt das Relais H das Verlöschen der weissen Anzeigelampe 12, das Aufleuchten der roten Alarmlampe 14, das Einschalten des Summers 15 und die Erregung des Relais P. Durch Betätigen der Löschtaste 17 kann der Sicherheitswärter alle diese Funktionen, wie oben geschildert, rückgängig machen.
Fahren praktisch gleichzeitig Lokomotiven an beiden Schienenüberwachungsgeräten 9 und 10 vorbei, so ziehen beide Relais A und H an und die oben beschriebenen Funktionen werden eingeleitet bis beide Löschtasten 16 und 17 betätigt worden sind.
Wenn die Signalisationsanlage zum Überwachen einer Arbeitsstelle an einer einspurigen Eisenbahnstrecke eingesetzt wird, stellt man den Umschalter 21 auf die Stel lung Einspur , in welcher dieser Umschalter in der Fig. 3 dargestellt ist. Somit steht der Hilfsspeiseleiter 30 unter Spannung und der restliche Teil der Steuervorrichtung 2 ist ebenfalls arbeitsfähig. Signalisiert beispielsweise das Schienenüberwachungsgerät 9, dass eine Zugskomposition sich der Arbeitsstelle nähert, so wird der Alarmkontakt 26 kurzzeitig geschlossen und das Relais A zieht wie oben beschrieben an und geht in Selbsthaltung über.
Der Anzug des Relais A bewirkt weiter, dass das Relais G über den Ruhekontakt it, die Umschaltekontakte d und c4 und den Arbeitskontakt a, sowie das Umschalterelais M über den Ruhekontakt i4 und den Arbeitskontakt a erregt werden. Beide Relais G und M werden über eigene Arbeitskontakte g- bzw. m im Selbsthaltezustand gehalten, auch dann, wenn sich die Kontakte a und a, wieder öffnen.
Durch den Anzug des Relais G wird die an den Alarmkontakt 26 angeschlossene Impulsleitung 31 durch den Umschaltekontakt g1 über den Ruhekontakt af, den Umschaltekontakt e3 und den Ruhekontakt d5 auf das Relais C umgeschaltet und durch den Anzug des Umschalterelais M wird die an den Alarmkontakt 27 angeschlossene Impulsleitung 32 durch den Umschaltekontakt m auf das Relais I umgeschaltet.
Der Anzug des Relais A hat wie oben beschrieben zur Folge, dass der Summer 15 eingeschaltet, der Drehblinker 14 dreht, die weisse Anzeigelampe 12 verlöscht, die rote Alarmlampe 13 aufleuchtet und die Stärke der Beleuchtung der Arbeitsstelle verändert wird. Durch die Betätigung der Löschtaste 16 durch den Sicherheitswärter werden alle oben angeführten Funktionen mit Ausnahme des Wiederaufleuchtens der weissen Anzeigelampe 12 abgeschaltet. Da in Reihe mit der weissen Anzeigelam re 12 der Ruhekontakt m1 des Relais M geschaltet ist und dieses Relais M beim Betätigen der Löschtaste 16 nicht abfällt, bleibt die weisse Anzeigelampe 12 vorläufig gelöscht.
Wenn die Zugskomposition die Arbeitsstelle passiert hat und bei dem Schienenüberwachungsgerät 10 vorbeifährt. wird der Alarmkontakt 27 kurzzeitig geschlossen.
Das Relais I zieht über diesen Alarmkontakt 27, den Umschaltekontakt o, die Ruhekontakte li und k und den betätigten Umschaltekontakt m2 kurzzeitig auf. Dadurch wird die Selbsthaltung der Relais G und M durch den Ruhekontakt il bzw. ist aufgehoben und diese Relais G und M fallen ab. Der Ruhekontakt ml wird geschlossen und die weisse Anzeigelampe 12 leuchtet auf. Die An zeieelampe 12 signalisiert, dass sich keine Zugskomposition zwischen den Schienenüberwachungsgeräten 9 und 10 befindet. Die Tmpulsleituneen 31 und 32 sind wieder auf die Relais A bzw. H geschaltet.
Fährt eine zweite Zugskomposition am Schienenüber wachungsgerät 9 vorbei, bevor die erste Zugskompositon bei dem Schienenüberwachungsgerät 10 angelangt ist, so wird erneut der Alarmkontakt 26 geschlossen.
Über diesen Alarmkontakt 26 den betätigten Umschaltekontakt den Ruhekontakt a; den Umschaltekontakt e und den Ruhekontakt d. zieht das Relais C auf. Dank dem Ruhekontakt c3 bleibt das Relais C angezogen, wenn der Alarmkontakt 26 sich wieder öffnet. Der Anzug des Relais C bewirkt, das Einleiten der gleichen Funktionen wie das Anziehen des Relais A, das heisst, der Summer 15 ertönt, der Drehblinker dreht, die Beleuchtung ver ändert sich und die rote Alarmlampe 13 leuchtet auf. Die weisse Anzeigelampe 12 ist schon gelöscht und bleibt gelöscht.
Zusätzlich wird die Selbsthaltung des Relais G durch den Umschaltekontakt c, aufgehoben, das Relais G fällt ab und durch den Arbeitskontakt c6 wird das Relais , erregt und hält sich über den Arbeitskontakt n selbst.
Der Sicherheitswärter weiss nun, dass eine zweite Zugskomposition sich der Arbeitsstelle nähert. Durch ein erneutes Betätigen der Löschtaste 16, wodurch das Relais C abfällt, kann er die Alarmlampe 13 löschen, den Summer 15 abstellen, den Drehblinker 4 anhalten und die Beleuchtung wieder normal stellen. Die weisse Anzeigelampe 12 bleibt gelöscht, da sich ja nun zwei Zugskompositionen zwischen den beiden Schienenüberwachungs ersten 9 und 10 befinden.
Durch das Anziehen des Relais N wird die Impulsieitung 32 durch den Umschaltekontakt n2 auf das Relais L umgeschaltet. Wenn nun die erste Zugskomposition am Schienenüberwachungsgerät 10 vorbeifährt, schliesst der Alarmkontakt 27 kurzzeitig, das Relais L zieht dank dem Arbeitskontakt 13 wenigstens solange auf, wie der vom Alarmkontakt 27 abgegebene Impuls dauert.
Der kurzzeitige Anzug des Relais L hat zur Folge, dass über den Umschaltekontakt 1 die rote Alarmlampe 14, als Zeichen, dass die erste Zugskomposition das Schie nenüberwachungsgerät 10 passiert hat kurzzeitig aufleuchtet, und dass die Relais N und 0 abfallen. Der Ruhekontakt 1 verhindert, dass das Relais H unmittelbar nach dem Abfallen des Relais 0 durch den Impuls, den die erste Zugskomposition ausgelöst hat, erregt wird. Durch das Abfallen des Relais 0 wird die Impulsleitung 32 auf das Relais I umgeschaltet, weil sich das Relais M noch in Selbsthaltung befindet, und wenn nun anschliessend die zweite Zugskomposition das Schienenüberwachungsgerät 10 passiert. zieht das Relais I solange auf, wie der tmpuls andauert.
Während dieser Zeit leuchtet die rote Alarmlampe 14 kurzzeitig auf. Weiter wird durch den Ruhekontakt i, die Selbsthaltung des Relais M unterbrochen und alle in Reihe zur weissen Anzeigelampe 12 geschalteten Ruhekontakte sind geschlossen, so dass diese Anzeigelampe zum Zeichen, dass sich keine Zugskompositionen mehr zwischen den beiden Überwachungsgeräten 9 und 10 befinden, wieder aufleuchtet. Nach dem Abfallen des Relais I befindet sich die ganze Steuervorrichtung 2 wieder in der Ruhestellung.
Nähert sich eine erste Zugskomposition über das Schienenüberwachungsgerät 10 der Arbeitsstelle, so wird das Relais H aufziehen und dieselben Funktionen wie vorhin das Relais A einleiten, mit der Ausnahme, dass anstelle der roten Alarmlampe 13 die rote Alarmlampe 14 aufleuchtet. Der Sicherheitswärter quittiert diesen Alarm durch Betätigen der Löschtaste 17. Alle Vorgänge vind grundsätzllch gleich wie oben beschrieben, nur dass riie entsprechenden Relais der anderen Relaisgruppe auf :!:1:.:oce Weise arbeiten.
Wird m.it einer Zugskomposition Matenal zur Arbeitsstelle gebracht und diese Komposition verlässt die Ar beitsstelle wieder in der Gegenrichtung, d.h. die Zugs I;oEnposition nähert sich der Arbeitsstelle beispielsweise über das Schienenüberwachungsgerät 10 und verlässt die f3austelle ebenfalls wieder über dieses Schienenüber xv..chunTsterät 10. so werden beim ersten Vorbeifahren an dem Sciiienenüberwachungsgerät 10 die oben beschriebenen Funktionen ausgelöst. weil das Relais H aufzieht, Die Quittierung des Alarmes durch den Sicherheitswärter erfolgt normal durch Betätigen der Löschtaste 17.
Durch das Relais 0 wird die Impulsleitung 32 auf das Relais K und durch das Relais E wird die Impulsleitung 31 auf das Relais B umgeschaltet.
Wenn nun die Zugskomposition wieder an dem Über ^ chungscerät 10 rückwärts vorbeifährt, wird dadurch erneut der Alarmkontakt 27 geschlossen und das Relais K erregt. Dies hat zur Folge, dass erneut die Alarmlampe 14 aufleuchtet, der Summer 15 ertönt und der Drehblinker dreht. Da aber der Sicherheitswärter, der das Manöver verfolgt, weiss, dass sich keine Zugskomposition der Baustelle nähert, sondern von ihr wegfährt, kann er au eenblicklich den Alarm quittieren. Die weisse Anzeigelampe 12 bleibt gelöscht, obwohl sich keine Zugskosznpo- sition zwischen den beiden Schienenüberwachungsgeräten 9 und 10 befindet.
Der Sicherheitswärter hat nun mit der Manövertaste 18 die Möglichkeit, die sich noch in Selbsthaltung befindlichen Relais abfallen zu lassen, so dass die Steuervorrichtung 2 in ihre Ruhestellung zurückkehrt und bereit ist die Annäherung von weiteren Zugskompositionen zu signalisieren.
In der Fig. 4 ist das Schaltschema des Speisegerätes 6 für die Lampen 5 zum Beleuchten der Arbeitsstelle dar stellt. An Anschlussklemmen 33 ist das eine dreiphasige Wechselspannung abgebende Stromversorgungsaggregat 7 anstesclllossen. Der Nulleiter ist mit dem Chassis, auch Masse genannt des Speisegerätes 6 verbunden. Die einzelnen Phasen sind über Sicherungen 34 und Reguliervorrichtungen 35. von denen nur eine vollständig gezeichnet ist. mit den Anschlussklemmen 36 für die Lampen 5 verhunden. Jede Reguliervorrichtung 35 enthält zwei entge gengesetzt gepolte Thyratron 37 und 38.
Die Vorspannung der Steuerelektrode 39 dieser Thyratrons kann durch je einen Umschaltekontakt rh bzw. rv verändert werden, so dass beispielsweise in der in der Fig. 4 gezeichneten Stellung dieser Umschaltkontakte die Thyratron gesperrt und in der anderen Stellung dieser Umschaltkontakte die Thyratron leitend sind. Auf analoge Weise werden auch die Thyratron der übrigen nicht vollständig gezeichneten Reguliervorrichtungen 35 durch nicht dargestellte Umschaltkontakte gesteuert.
Wenn beide Thyratron der Regulierschaltungen leitend sind, brennen die an die Anschlussklemmen 36 angeschlossenen Lampen 5 mit voller Stärke, ist nur eines der Thyratron leitend brennen die Lampen 5 nur mit der halben Leistung und sind beide Thyratron gesperrt, so verlöschen die Lampen.
Die zu den Umschaitekontakten rh und rv gehörigen Relais RH und RV und die zu den übrigen nicht dargestellten Umschaltekontakten gehörigen Relais TH und TV sind im Steuerteil 40 des Speisegerätes 6 angeordnet.
De der Phase S zugeordneten Relais sind der Einfachheit halber nicht gezeichnet. Der Steuerteil 40 bezieht seine Betriebsspannung von einem Gleictlrichter 41, dessen Ausgangsspannung geregelt ist. Die Eingangsklemmen dieses Gleichrichters 41 sind einerseits mit dem Null liter 42 und andererseits über einen Arbeitskontakt r3, S: oder t. mit einem der Phasenleiter verbunden.
Die Relais R, S, T, VS und VT dienen lediglich dazu, dafür zu sorgen, dass dem Gleichrichter 41 eine Spannung zugeführt wird. solange auf irgendeiner der Phasen Spannung vorhanden ist. Normalerweise ist das Relais R angezogen und dem Gleichrichter 41 wird über dem Arbeitskontakt r eine Spannung zugeführt. Fällt diese Spannung auf dieser Phase aus, so fällt das Relais R ab und das Relais VS oder VT, je nachdem welches dieser Relais weniger anzugsverzögert ist, zieht auf und der Gleichrichter 41 erhält seine Spannung über einen der Kontakte 5 oder t,.
Parallel zum Gleichrichter 41 ist ein Klemmenpaar 42 in Reihe mit einem Wechselstromrelais Q geschaltet.
Dieses Klemmenpaar 42 ist mit den Ausgangsklemmen 29 der Steuervorrichtung 2 verbunden, so dass in der Ruhestellung der Steuervorrichtung das Wechselstromrelais Q angezogen ist, weil der Ruhekontakt pl geschlossen ist. Ebenfalls parallel zum Gleichrichter 41 ist ein weiteres Klemmenpaar 43 für den Anschluss des Drehblinkers 4 in Reihe mit einem Ruhekontakt q3 des Wechselstromrelais Q geschaltet. Wenn also das Relais P der Steuervorrichtung 2 infolge Schliessens eines der Alarmkontakte 26 oder 27 angezogen wird, öffnet sich der Ruhekontakt p1 und das Wechselstromrelais Q fällt ab und schaltet über seinen Ruhekontakt q2 den Drehblin lser 4 ein.
Das Wechselstromrelais Q besitzt weiter einen Arbeitskontakt q1 und einen Ruhekontakt q. Ein vierstelliger Stufenschalter 44 zum Wählen der Art der Veränderung der Beleuchtungsstärke der Lampen 5 ist über den Ruhekontakt q. an den einen Pol des Gleichrichters 41 angeschlossen. Der erste Kontakt des Stufenschalters 44 ist über Entkopplungsdioden mit den Relais RH, TH und den nicht dargestellten, für die Phase S bestimmten Relais verbunden. Die weiteren Kontakte des Stufenschalters 44 sind über Entkopplungsdioden mit einem Taktgeber 45 verbunden. Dieser enthält zwei Arbeitskontakte 46 und 47, die während dem Betrieb des Taktgebers schliessen und öffnen, sowie einen Ruhekontakt 48, der während des Betriebes des Taktgebers öffnet und schliesst.
Während der betriebsbereiten Ruhestellung ist das Wechselstromrelais Q angezogen und der Arbeitskontakt qí geschlossen. Die Relais RV, TV und das nicht dargestellte, der Phase S zugeordnete Relais sind über die Entkopplungsdioden erregt. Ein Relais U ist ebenfalls angezogen und die Relais RH, TV usw. sind über den Arbeitskontakt u1 und die Entkopplungsdioden ebenfalls erregt. Alle Umschaltekontakte rh, rv usw. sind umgeschaltet, so dass alle Thyratron leitend sind und alle
Lampen 5 mit voller Stärke leuchten.
Beim Abfallen des Wechselstromrelais Q wird, wenn sich der Stufenschalter in seiner ersten, in der Fig. 4 gezeichneten Stellung befindet, der Arbeitskontakt q2 geöff net, wodurch die Relais U, RV, TV abfallen und die zugehörigen Thyratron gesperrt werden. Die Relais RH, TH usw. bleiben durch den sie schliessenden Ruhekontakt u2 erregt und die entsprechenden Thyratron bleiben leitend. Den Lampen 5 wird nur noch während einer Halbwelle Strom zugeführt, so dass diese solange das Wechsel stromrelais Q abgefallen ist nur mit der halben Leistung brennen. Durch diese Leistungsreduktion um 50SO wäh rend des Alarmes wird das Streckenpersonal auf das Herannahen einer Zugskomposition aufmerksam gemacht.
Befindet sich der Stufenschalter 44 beim Abfallen des Wechselstromrelais Q in der zweiten Stellung, so wird über den Ruhekontakt q der Taktgeber 45 eingeschaltet.
Die Relais RV, TV usw. bleiben dauernd erregt und die
Relais RH. TH usw. werden im Takt des Taktgebers durch den Arbeitskontakt 47 erregt. Dies hat zur Folge, dass solange das Wechselstromrelais Q abgefallen ist die
Lampen 5 abwechslungsweise voll und 50 7c reduziert aufleuchten.
In der dritten Stellung des Stufen schalters 44 wird beim
Abfallen des Wechselstromrelais Q ebenfalls der Takt geber 45 durch den Ruhekontakt q2 eingeschaltet. Die
Relais RV, TV usw. fallen ab und die Relais RH, TH usw. werden über den Arbeitskontakt 47 taktmässig er regt. Die Lampen 5 verlöschen und leuchten entspre chend dem Takt des Taktgebers mit 50%iger Reduktion ihrer Beleuchtungsstärke auf.
In der vierten Stellung des Stufenschalters 44 wird beim Abfallen des Wechselstromrelais Q wiederum der Taktgeber 45 eingeschaltet und die Relais RH, RV, TH und TV fallen im Takt gesteuert durch den Ruhekontakt 48 ab und ziehen wieder an, während die der Phase S zugeteilten, nicht dargestellten Relais gesteuert durch den Arbeitskontakt 46 anziehen und abfallen, wobei diese letzteren Relais angezogen sind und die erstgenannte Relaisgruppe abgefallen ist und umgekehrt. Dadurch wird erreicht, dass jene Lampen, die an die Phasen R und T angeschlossen sind, taktweise mit voller Stärke aufleuchten. während jene Lampen, die an der Phase S angeschlossen sind verlöscht sind und umgekehrt.
Mit dem oben beschriebenen Speisegerät kann verhindert werden, dass die Belastung des Stromversorgungsaggregates 7 während dem Warnen des Streckenpersonals nie von Vollast auf Null ändert, sondern nur von Vollast auf Halblast oder von Halblast auf Null, so dass der Regler dieses Stromversorgungsgerätes nicht überbeansprucht wird.
Anstelle der oben beschriebenen Relais und deren Kontakte können natürlich auch Flipflop- und Torschaltungen, welche Transistoren und Dioden enthalten, verwendet werden. Weiter kann beidseitig der Arbeitsstelle je ein Lichtsignal aufgestellt werden, welches normalerweise rot anzeigt und nach dem Quittieren des Alarmes durch den Sicherheitswärter grün anzeigt. Auf diese Weise kann der Lokomotivführer feststellen, ob die Arbeitsstelle vom Streckenpersonal verlassen worden ist oder nicht.