CH504870A - Verfahren zur Herstellung eines wasserlöslichen Rosskastaniensaponins mit geringer Hämolyseaktivität - Google Patents

Verfahren zur Herstellung eines wasserlöslichen Rosskastaniensaponins mit geringer Hämolyseaktivität

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CH504870A
CH504870A CH323367A CH323367A CH504870A CH 504870 A CH504870 A CH 504870A CH 323367 A CH323367 A CH 323367A CH 323367 A CH323367 A CH 323367A CH 504870 A CH504870 A CH 504870A
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Klinge Co Chem Pharm Fab
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    • A61K36/00Medicinal preparations of undetermined constitution containing material from algae, lichens, fungi or plants, or derivatives thereof, e.g. traditional herbal medicines
    • A61K36/18Magnoliophyta (angiosperms)
    • A61K36/185Magnoliopsida (dicotyledons)
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    • DTEXTILES; PAPER
    • D03WEAVING
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Description


  
 



  Verfahren zur Herstellung eines wasserlöslichen Rosskastaniensaponins mit geringer Hämolyseaktivität
Die   Erfindung    bezieht sich   auf    ein Verfahren zur Herstellung eines wasserlöslichen   Ascins      (a-Ascin)    aus Teilen des Rosskastanienbaumes, insbesondere Rosska   staniersamens,    das im Vergleich zum in Wasser   schwer-    löslichen   Ascinanteil      (ss- scin)    eines Rosskastanienextraktes nur etwa halb so stark hämolytische Wirkung aufweist.



   Bemerkt sei, dass nach den bisherigen   Untersuchun    gen weder das   ss-Äsoin    noch das   a-Äscin      einheitliche    Stoffe zu sein scheinen; es handelt sich nach den bisherigen Erkenntnissen um Glykosidgemische mit ähn   lochen    chemisch-physikalischen Eigenschaften (z. B.



  Verteilungsverhalten in zweiphasigen Lösungsmittelgemischen   oder    auf   Adsorbentien).   



   Es wurde nun gefunden, dass unter bestimmten   Be;    dingungen eine Veränderung des in Wasser schwerlöslichen   Äscins    (Säureform des   p-Äscins    ist in Wasser schwerlöslich) zum in Wasser leichtlöslichen   Äscin    (Säureform des a-Ascins ist in Wasser   leichtlöslich)    gelingt,   ohne    dass   dabei    erhebliche Verseifung zu acyl ärmeren Produkten   stallfindet,    die bekanntlich   verhäl°-      nismässig leicht    bei   Rosskastianienslaponinen    im alkalischen Milieu durch Verseifen unter Abspaltung ihrer Acylgruppen zum schwerlöslichen, hämolytisch unwirksamen   Siscinal    vor sich geht.



     Gegenstand    der Erfindung ist nun ein Verfahren zur Herstellung eines wasserlöslichen Rosskastaniensaponins mit verhältnismässig geringer hämolytischer Aktivität, welches dadurch gekennzeichnet ist, dass ss Äscin durch   Belassen in    wässriger Lösung im   pH-Be    reich von 4,5-7,5 bei einer Temperatur von   10-100     C in a-Äscin mit niedrigem Hämolyseindex (HI) im Bereich von 1:15 000 bis 1: 22000 umgewandelt wird.



   Das   ss-Ascin    wird aus dem Rosskastanienextrakt, vorzugsweise einem frischen Extrakt aus frischen Samen, durch Ansäuern oder nach   Passage    durch einen Kationenaustauscher ausgefällt, von den übrigen Inhaltsstoffen des Extraktes getrennt   und    mit alkalisch reagierenden Verbindungen, insbesondere Natronlauge,   m      gelöste    Salzform übergeführt und zur Umwandlung zu   ss-Ascin    behandelt.



   Nach einer bevorzugten Ausführungsform wird der Rosskastanienextrakt, vorzugsweise die frische   Extrakt    Lösung, nach Neutralisieren auf einen pH-Wert von 4,5-7,5 bei   50-100  C    belassen, wobei das   13-Äscin    in der Extraktlösung in a-Äscin umgewandelt wird.



   Nach einer weiteren bevorzugten Ausführungsform wird nach der   Umwandlung    in a-Ascin ein   ss-Äscin-    Rest nach Ansäuern oder !Passage durch einen Kationenaustauscher durch Erhitzen ausgefällt und abgetrennt.



   Nach einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird die Umwandlung in einem pH Bereich von 6,0-6,9 durchgeführt.



   Die bevorzugteste   Umwandlungstemperatur    liegt im Bereich von   60-90     C.



   Das   ss-Äscin    wird also nach dem erfindungsgemä ssen Verfahren in   a-Äscin    umgewandelt, das heisst in ein Produkt, das mit einem niedrigen HI eine hohe pharmakologische Wirksamkeit verbindet, ohne dass   da-      bei    grössere Mengen an hämolytisch unwirksamen Ver   sleiùngsprodukten    entstehen.



   Bekannt ist, dass das ss-Ascin sich durch 50stündiges Verreiben im Mörser in ein röntgenamorphes Produkt überführen lässt, das zu   2S    über einige Stunden in Wasser gelöst bleibt. Ebenso ist die Einführung von 1-3 Acetylresten beschrieben, die zu einer Löslichkeitssteigerung führen. Schliesslich ist die Gewinnung von a-Ascin aus dem mit Cholesterin fällbaren Saponin   anteil    von Rosskastanienextrakten bekannt.



   Während einerseits die Gewinnung von   a-Ascin    über das Saponin-Cholesterid relativ umständlich ist, anderseits das mikronisierte   Äscin    nur instabile Lösungen geringer   Konzentration    ergibt, führt eine Acetylierung bereits zu einem partiell synthetisch veränderten   Äscin.   



   Nach der Erfindung dagegen gelingt es auf einfache Weise, aus dem in Wasser schwerlöslichen   Äscin    ein  leichtlösliches Produkt herzustellen, das in Wasser über Jahre hinaus stabil in Lösung bleibt, wobei 1- bis   1OWige    wässrige Lösungen von a-Äscin sich in der Hitze sterilisieren lassen, ohne dabei zu einem Rückgang an hämolytischer Aktivität zu führen.



   Hochprozentige   (10-20X)    wässrige   a-Ascinlösun-    gen neigen nach längerem Lagern zu   Assroziatbildung,    die sich in der Bildung von Gallerten bemerkbar macht.



  Kurzes Erwärmen auf   50-60"    bringt diese Erscheinung wieder zum Verschwinden, ohne dass dabei Ausfällungen eintreten.



   Auf Grund dieser günstigen   chemisch-physikalischen    Eigenschaften sind   ce-Äsoinlösungen    als Injektionspräparat ebenso geeignet wie für eine orale Anwendung.



   Es hat sich herausgestellt, dass der an sich bekannte - von den Erfindern nachgewiesene - Äscinanteil (a   Ascin),    der in Lösung bleibt, wenn das wasserunlösliche   kasein      (ss-Äscin)    durch Ansäuern der Extraktlösung ausgefällt ist - wie ebenfalls bekannt - einen   ven    hältnismässig geringen hämolytischen Index (HI) in der Grössenordnung von etwa 1:   20000    besitzt, jedoch überraschenderweise eine erheblich antiödematöse Wirkung aufweist, die sich am Verbrennungsödem messen lässt.



   Die hämolytische Aktivität der   Rosslçastaniensgapo-    nine wird vorzugsweise gemäss der im folgenden beschriebenen photometrischen Methode, die   optimal    genaue Werte liefert, festgestellt.



   Gemessen wird die Extinktion des in Lösung gegangenen Blutfarbstoffes, stabilisiert als Cyanhämoglobin.



   Man setzt diejenige Konzentration des Testsaponins mit der des   Standardsaponins      (p-Äscin,    HI = 1 zu 40 000) ins Verhältnis, die die Auflösung der Hälfte einer 2 % igen Erythrocytensuspension (erhalten durch Vermischen von 1 ml   4 % in.      Hammel-Erythrocyten-    suspension mit 1   ml    Saponinlösung) bei pH 7,2 nach 24stündigem Stehen bei Raumtemperatur verursacht.



   Bisher ist man von anderer Seite den Weg gegangen, das für besonders wirksam angesehene   ss-      Äscin    zu gewinnen, und hat geglaubt, dass das, was im Extrakt an Rosskastaniensaponinen nach Fällung und Abtrennen des   ss-Äscins    übrig bleibt, entweder völlig wertlos sei (infolge des geringen HI) bzw. wenig Wert habe und verworfen werden könne, da es die von der Fällung nicht erfassten Spuren von   ss-Äscin    seien. Die Erfindung lehrt nun einen entgegengesetzten Weg, d. h.



  es soll soviel wie möglich a-Ascin gewonnen werden, und zwar weit mehr als in dem frischen Extrakt frischer Kastanien vorliegt.



   Nach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird von einem Rosskastanienextrakt   ausgegan-    gen, insbesondere von einem frisch bereiteten Rosskastanienauszug   aus    frisch geernteten Rosskastaniensamen; anschliessend an die Extraktion wird nach dieser Ausführungsform der Erfindung der Extrakt in an sich bekannter Weise auf ss-Äscin aufgearbeitet,   z. B. durch    Zusetzen von starker Säure oder durch Verwendung eines Kationenaustauschers, wobei das   ss-Äscin    in seiner Säureform zur Ausfällung gebracht wird.



   Dieses   ÄÄscin    wird dann in die Form seines Salzes, vorzugsweise   Alkalisalzes,    z. B. Natriumsalz, übergeführt, z. B. durch Hinzufügen von wässriger Natronlauge, bis ein pH-Wert im Bereich von 4,5-7,5, insbesondere   6,P6,9    erreicht ist. Diese Lösung wird entweder bei Raumtemperatur belassen oder vorzugsweise erwärmt, wobei in Abwesenheit von Puffersubstanzen durch geringfügige Abspaltung von Acylresten der pH auf etwa 6 absinken kann und in Abhängigkeit von Zeit, Temperatur und Konzentration das ss-Äscin teilweise oder vollständig in ein wasserlösliches Produkt umgewandelt wird.



   Nach einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird nach partieller Umwandlung von   ss-Äscin    eine Trennung vom wasserlöslichen Anteil vorgenommen durch Ansäuern, vorzugsweise auf pH 1,5-2,0, wodurch die in Wasser schwerlösliche freie Säureform des Restes des ss-Ascins ausfällt, von der Lösung abgetrennt und wieder zu einer neutralen Lösung   aufgearbeftet    werden kann, die dann wiederum durch Stehenlassen, vorzugsweise unter gelindem Erwärmen, weiter in wasserlösliches Saponin umgewandelt wird. Diese unvollständige Umwandlung von ss Äscin in wasserlösliches Saponin   ermöglicht    die optimale Gewinnung von pharmakologisch wirksamem   Ma-    terial.



   Wird nach erfolgter Umwandlung zum wasserlöslichen Saponin die Aufbewahrungsfrist im Reaktions   milieu    weit überschritten, so tritt in Abhängigkeit von pH, Temperatur und Konzentration die bereits früher beobachtete Abspaltung der Acylgruppen ein, die zu hämolytisch unwirksamen Produkten mit geringer Löslichkeit führt.



   Bevorzugt ist - wie oben ausgeführt - die Umwandlung des gesamten   fl-Ascins    in   a-Äscin,    das heisst, die Gewinnung der Rosskastaniensaponine des Extraktes zur Gänze als   a-Ascin.   



   Über den Einfluss von Zeit, Temperatur und Kon   zentfation    hinaus ist besonders der pH-Wert der Lösung, in der die Umwandlung von   ss-Ascin    in a-Äscin vor sich geht, von Bedeutung, wobei pH-Werte unter 4,5 die Umwandlung hemmen, während pH-Werte über 7,5 zu einer raschen Aufspaltung führen.



   Ebenfalls ist   für    die Geschwindigkeit der Umwandlung und auch das Mass der   Umwandlung    die Temperatur, bei der die Lösung gehalten wird, von Belang. Hier ergaben sich günstige Wirkungen bei Temperaturen im Bereich von   Raumíemperaturen    bis 1000, vorzugsweise   50-90 .   



   Statt aus der Extraktlösung das ss-Äscin durch Ansäuern oder Passage durch einen Kationenaustauscher auszufällen und auf diese Weise das   p-Äsdn    aus dem Extrakt, das heisst von dem   a-Ascin    und den übrigen Extrakt-Inhaltsstoffen, zu trennen, kann nach einer anderen bevorzugten   Ausführungsform    auch so vorgegangen werden, dass der frisch bereitete Rosskastanien-Auszug in der Nähe des Neutralpunktes bei Raumtemperatur oder kürzer bei erhöhter Temperatur belassen wird, wobei die Umsetzung des anfänglich als   ss-Äscin    im Extrakt vorliegenden Anteils, z. B. quantitativ, in a Äscin erfolgt. Bezüglich Zeit, Temperatur,   Konzentra-    tion und pH-Werten gelten auch für diese Ausführungsform die oben   angogebenen    Regeln.

 

   Die folgende Tabelle zeigt die Umwandlung von   ss-Äscin    in a-Äscin bei pH 6,9 in   Atbhängigkeit    von Zeit, Temperatur und Konzentration. Als   Versuelissub-    stanz wurde ein durch mehrfaches Umfällen hochge   reinigtes      ss-Ascin    (Schmp.   223-224 )    gewählt, das in   15%igef    wässriger Suspension nach Versetzen mit Natronlauge bis pH 6,9 in das wasserlösliche Salz übergeführt wurde. Nach entsprechender Umwandlung wurde die Lösung über eine Kationenaustauschersäule gegeben und die abfliessende saure Lösung 7 Minuten auf 960 erhitzt, um noch vorhandenes   p-Äscin    auszufällen. Das in Lösung befindliche a-Äscin wurde im   Vakuum zur Trockne gebracht und   gravimetrisch    bestimmt.

  Die hämolytische Aktivität des wasserlöslichen Anteils war bei allen Ansätzen   gegenüber    dem   schwer-    löslichen   Äscin      auf    etwa die Hälfte   abgesunken.   



   Tabelle
Prozentualer Anteil an a-Ascin nach Umlagerung von   ssÄscin    bei pH 6,9
Temperatur: 90    ,8-Na*    2h   3,5h    5h 6,5 h 9h lOh 14h 18h    1%    49 74 84 87 100    10%    43 55 64 74 85    100   
Temperatur: 68  Temperatur:

   500   /1-Na*    24 h   48    h 72 h 96 h   jB-Na    * 68 h
1% 47 80 92   1%    26    10%    19 40 48 77   10%    8  * Konzentration von   ,B-Äscin-Natrium    in wässriger Lösung bei pH 6,9
Beispiel I
10 g   ss-Äscin    werden in 50 ml Wasser   suspendiert,    vorsichtig mit n/10 NaOH auf pH 6,9 gebracht und die klare Lösung mit Wasser auf 100 ml verdünnt. Die   10% ige    Natriumäscinatlösung wird über Nacht (14 Stunden) auf 900 erhitzt, nach dem Abkühlen mit 100 ml Wasser versetzt und über eine Kationenaustauschersäule (etwa 50 ml Austauscher) gegeben.

  Die abfliessende saure Lösung wird 7 Minuten auf etwa 900 erhitzt und der sich bildende   /1-Äscin-Niederschl'ag    abzentrifugiert. Die leicht trübe Lösung wird durch Druckfilter geklärt und das Filtrat im   Rotationsver-    dampfer unter Vakuum zur Trockne gebracht.

 

   Ausbeute: 85 % wasserlösliches Saponin   (ce=2isein)    mit einer hämolytischen Aktivität von etwa 1: 20 000.



   Beispiel 2
Ein aus getrockneten Kastanien mit etwa 60 % igem Äthanol oder   Meffianol    bei Raumtemperatur frisch ge   wonnener Extrakt wird vom Alkohol befreit, auf 10      Trockenrückstand      eingestellt    und bis pH 6,7 vorsichtig mit NaOH versetzt. Nach 2stündigem Erhitzen auf 960 lässt sich im Gegensatz zum nicht erhitzten Extrakt   durch    Ansäuern auf pH 2 und weitere 10 Minuten langem Erhitzen auf 960 kein   ss-Ascin    mehr ausfällen. Die hämolytische Aktivität des erhitzten Extraktes ist um etwa ein Viertel abgesunken. 

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH
    Verfahren zur Herstellung eines wasserlöslichen Rosskastaniensaponins mit verhältnismässig geringer hä molytischer Aktivität, dadurch gekennzeichnet, dass ss- Ascin durch Belassen in wässriger Lösung im pH-Bereich von 4,5-7,5 bei einer Temperatur von 10-100 C in a-Ascin mit niedrigem Hämolyseindex (HI) im Bereich von 1:15000 bis 1:22000 umgewandelt wird.
    UNTERANSPRÜCHE 1. Verfahren gemäss Patentanspruch, dadurch gei kennzeichnet, dass Rosskastanienextrakt, vorzugsweise frische Extraktlösung, nach Neutralisieren auf einen pH-Wert von 4,5-7,5 bei 50-100 C belassen wird, wobei das /1-Äscin in der Extraktlösung in a-Ascin umgewandelt wird.
    2. Verfahren gemäss Patentanspruch oder Unteranspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass nach der Umwandlung in a-Ascin ein /1-Äscin-Rest nach Ansäuern oder Passage durch einen Kationenaustauscher durch Erhitzen ausgefällt und abgetrennt wird.
    3. Verfahren gemäss Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass die Umwandlung in einem pH-Bereich von 6,0-6,9 durchgeführt wird.
    4. Verfahren gemäss Patentanspruch, dadurch ge- kennzeichnet, dass die günstigste Umwandlung bei einer Temperatur von 60-90 C durchgeführt wird.
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