CH502619A - Verfahren zur Herstellung photographischer direktpositiver Bilder - Google Patents
Verfahren zur Herstellung photographischer direktpositiver BilderInfo
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Description
Verfahren zur Herstellung photographischer direktpositiver Bilder Die Erfindung betrifft die Verwendung von photographischen Emulsionen mit Reifekeimen im Korninnern für die Herstellung direktpositiver Bilder. Zur Herstellung von Direktpositivbildern werden im allgemeinen durch Belichtung oder durch chemische Behandlung verschleierte Silberhalogenidemulsionen verwendet. Unter Einhaltung bestimmter Bedingungen wird bei der bildmässigen Belichtung der entwickelbare Schleier zerstört, wogegen an den unbelichteten Stellen der Schleier verbleibt. Bei der der Belichtung folgenden Entwicklung enthält man dann ein direktpositives Bild. Bei der bildmässigen Belichtung werden zur Zerstörung des entwickelbaren Schleiers vorwiegend der Herschel-Effekt oder der Solarisations-Effekt ausgenutzt. Bei ersterem wird die Belichtung mit langwelligem Licht aus dem Absorptionsbereich von Silber durchgeführt, wobei die Silberkeime an den belichteten Stellen zerstört werden. Bei dem an zweiter Stelle genannten Effekt wird die Belichtung mit kurzwelligem Licht aus dem Absorptionsbereich des Silberhalogenids durchgeführt, wodurch ebenfalls eine Zerstörung des entwickelbaren Schleiers erreicht wird. Die genannten Verfahren sind für die Praxis von untergeordneter Bedeutung geblieben, da die üblichen photographischen Emulsionen nur eine relativ geringe Empfindlichkeit besitzen. Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, Direktpositivverfahren durch die Verwendung spezieller Emulsionen in bezug auf ihre Empfindlichkeit zu verbessern. Es wurde nun gefunden, dass für die Verwendung für Direktpositivverfahren in ausserordentlich vorteilhafter Weise photographische Emulsionen geeignet sind, die mindestens eine lichtempfindliche Silberhalogenidemulsionsschicht enthalten, wobei solche Emulsionen venvendet werden, deren Silberhalogenidkörner Reifkeime im Korninnern enthalten. Photographische Emulsionen mit Reifkeimen im Innern der Silberhalogenidkörner sind an sich bekannt. Sie können hergestellt werden zum Beispiel durch Mischung einer grobkörnigen Silberhalogenidemulsion, die chemisch gereift ist und die oberflächliche Reifkeime enthält mit einer feinkörnigen Emulsion und anschliessende physikalische Reifung der Mischung. Dabei wachsen die groberen Körner auf Kosten der kleineren und es scheidet sich die ungereifte feinkörnige Emulsion auf der gereiften grobkörnigen ab. Derartige Verfahren sind zum Beispiel in der britischen Patentschrift 1 011 062 beschrieben. Besonders vorteilhaft für die erfindungsgemässe Verwendung sind photographische Silberhalogenidemulsionen, deren Silberhalogenidkörner einen sogenannten geschichteten Kornaufbau besitzen. Verfahren zur Herstellung solcher Emulsionen sind beschrieben in der deutschen Patentschrift 1169 290. Das Verfahren ist dadurch charakterisiert, dass zunächst eine feinkörnige Emulsion mit enger Korngrössenverteilung hergestellt wird; nach Unterbrechung der Fällung wird chemisch gereift und anschliessend die Fällung fortgesetzt. Man erhält eine Emulsion mit Silberhalogenidkörnern, die einen chemisch gereiften Kern enthalten und darüber eine ungereifte Schicht von Silberhalogenid. Nach der Herstellung der obenbeschriebenen photographischen Emulsionen mit Reifkeimen im Korninnern wird die Oberfläche des Korns durch chemische Behandlung verschleiert. Hierzu sind die üblichen Mittel brauchbar, beispielsweise Hydrazin, Zinn(II)-Salze, Ascorbinsäure. Als besonders geeignet hat sich die Behandlung mit Formamidinsulfonsäure bewährt. Die in der erfindungsgemässen Weise zu verwendenden Materialien werden in der üblichen Weise hergestellt. Die Verarbeitung erfolgt ebenfalls in üblicher Form. Beispiel 1 Emulsionsherstellung: Zu 1500 ml einer 5%igen Gelatinelösung werden bei 600 je 1800 ml von 3 n AgNO3- und 3 n KBr-Lösungen mit einer Geschwindigkeit von 800 mi/Std. über Dosierpumpen einlaufen gelassen. Nachdem 20% der Lösungsmenge zugelaufen sind, wird die Fällung unterbrochen. Nach Zugabe von 5 ml 10-1 Mol Na [Au(SÒ3)2]-Lösung wird bei 600 30 Minuten lang dige riert, worauf dann die Fällung zu Ende geführt wird. Die Emulsion wird nach Zugabe von 120 g Gelatine erstarrt und gewässert wie üblich. Nach der Wässerung wird die Emulsion z.B. durch Istündige Behandlung bei 500C mit 3 ml einer 10- molaren Lösung von Formamidinsulfinsäure verschleiert und - gegebenenfalls nach Verdünnung z.B. mit 2 1 5e''ciger Gelatinelösung - auf Film vergossen. Nach Belichtung mit einer 1000 W. Jod-Quarzlampe (1 m Abstand) hinter einem Graukeil wird nach Ent wicklung in einem üblichen p-Methylaminophenol-Hydrochinonentwickler ein positiver Stufenkeil erhalten. Die Schwärzungskurve dieses Keils ist in der anliegenden Figur als Kurve 1 dargestellt. In der Figur ist die Belichtungsenergie in log I.t als Abszisse gegen die Dichte als Ordinate aufgetragen. Die Kurve 2 stellt die Schwärzungskurve einer gemäss dem vorsstehenden Beispiel hergestellten photographischen Emulsion dar, bei der jedoch die Zugabe der Na3EAu(S.O3)2]-Lösung unterblieben ist. Durch das Fehlen der Reifkeime im Korninneren ist ersichtlicherweise der Umkehreffekt nur sehr schwach ausgeprägt. Beispiel 2 Zu 1500 ml einer 5%igen Gelatinelösung werden bei 50 20 ml 10%ige Ammoniaklösung zugegeben. Aus Dosierpumpen werden mit einer Geschwindigkeit von 800 ml/Std. 3e 1800 ml 3 n KBr- und 3 n AgNO3-Lö- sung zulaufen gelassen, wobei der pAg-Wert während der Fällung auf einen Wert entsprechend der EMK von 100 mV (Ag/ges. Kalomelelektrode) eingestellt wird. Nach Einlauf von 25% der Lösungsmenge wird die Fällung unterbrochen. Es werden 10 ml einer 10-2 mo in ren Lösung von Formamidinsulfinsäure zugegeben. Nach einer Digestionszeit von 15 Minuten wird die Fällung fortgesetzt. Die weitere Behandlung (Wässerung, Verschleierung mit Formamidinsulfinsäure, Giessen und Verarbeitung) erfolgt wie in Beispiel 1 angegeben.
Claims (1)
- PATENTANSPRUCHVerfahren zur Herstellung photographischer direktpositiver Bilder durch Belichtung chemisch verschleierter Silberhalogenidemulsionsschichten, gekennzeichnet durch die Verwendung einer photographischen Silber lialogenidemulsion mit Silberhalogenidkörnern, die Reifkeime im Innern des Kornes enthalten.UNTERANSPRüCHE 1. Verfahren nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass die verwendeten Emulsionen hergestellt werden durch Fällung des Silberhalogenids in Form feiner Körner mit enger Korngrössenverteilung, chemischer Reifung der Körner und Weiterführung der Fällung mit dem gleichen oder einem anderen Halogenid, wobei die chemisch gereiften Silberhalogenidkörner mit einer Schicht aus ungereiftem Silberhalogenid umgeben werden.2. Verfahren nach Unteranspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die chemische Reifung mit einer Gold- und/oder Schwefelverbindung durchgeführt wird.3. Verfahren nach Unteranspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Reifung mit einem Reduktionsmittel durchgeführt wird.4. Verfahren nach Unteranspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Oberfläche der Silberhalogenidkörner durch Umsetzung mit Formamidinsulfinsäure verschleiert wird.Agfa-Gevaert Aktiengesellschaft Vertreter: Dr. Schoenberg, Basel Anmerkung des Eidg. Amtes für geistigen Eigentzfm: Sollten Teile der Beschreibung mit der im Patentanspruch gegebenen Definition der Erfindung nicht in Einklang stehen, so sei daran erinnert, dass gemäss Art. 51 des Patentgesetzes der Patentanspruch für den sachlichen Geltungsbereich des Patentes massgebend ist.
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Legal Events
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