Verfahren zur Herstellung von basischen Farbstoffen Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von basischen Farbstoffen der Formel
EMI0001.0004
worin die Reste R1 für gleiche oder voneinander ver schiedene,
gegebenenfalls substituierte Alkylreste stehen oder zwei oder drei der Reste R1 zusammen mit dem quaternierten N-Atom ein gesättigtes oder ungesättigtes heterocyclisches Ringsystem bilden und worin R7 gegebenenfalls substituiertes Alkyl, R9 Halogen, Rii Alkylsulfonyl, Mono- oder Dialkylaminosulfonyl, R12 und R13 Halogen, R18 Wasserstoff,
Halogen oder Alkyl, y einen gegebenenfalls substituierten Alkylenrest, X ein Anion und n eine der Zahlen 1 oder 2 bedeuten, dadurch gekennzeichnet, dass man eine Ver bindung der Formel
EMI0001.0023
worin E den Säurerest eines Esters bedeutet, mit einem Amin der Formel
EMI0001.0024
umsetzt.
Besonders wertvolle Farbstoffe sind solche der Formel
EMI0002.0001
worin Rg und R13 Cl oder Br, Rll Alkylsulfonyl, Mono- oder Dialkylaminosulfonyl, R1$ H, Halogen, wie Cl, Br oder Methyl, vorzugsweise H oder Methyl, R7 gegebenenfalls substituiertes Alkyl, z.
B. Methyl, Äthyl, Propyl oder Butyl, y -C2H4- oder -CH@CH-CH3 bedeuten und A für einen der folgenden Reste steht
EMI0002.0019
wobei D einen gegebenenfalls substituierten Alkylrest, vorzugsweise einen Methyl- oder Äthylrest, bedeutet.
Im allgemeinen sind als gegebenenfalls substituierte Alkylreste der Methyl-, Äthyl-, Propyl-, Isopropyl-, Butyl-, Isobutyl-, Amyl-, Isoamyl- oder Hexylrest oder dann der Hydroxyäthyl-, Cyanäthyl-, Chlormethyl- oder Chloräthylrest zu verstehen.
Weitere bevorzugte Farbstoffe sind solche der For mel
EMI0002.0037
worin R9 und R12 Cl oder Br, R11 Alkylsulfonyl, Mono- oder Dialkylaminosulfonyl, R18 H, Halogen, wie Cl, Br oder Methyl, vorzugsweise H oder Methyl, R7 gegebenenfalls substituiertes Alkyl, z.
B. Methyl; Äthyl, Propyl oder Butyl, y -C2H4- oder -CH2-CH-CH3 bedeuten und A für einen der folgenden Reste steht
EMI0002.0057
wobei D einen gegebenenfalls substituierten Alkylrest, vorzugsweise einen Methyl- oder Äthylrest, bedeutet.
Wichtige Farbstoffe sind aber auch solche der Formel
EMI0002.0062
worin D einen gegebenenfalls substituierten Alkylrest, vorzugsweise ein Methyl-, Äthyl-, Propyl-, Butyl-, Amyl-, Hexyl-, Hydroxyäthyl-, Chloräthyl- oder Chlormethyl- rest bedeutet.
Unter Anion X sind sowohl organische wie anorga nische Ionen zu verstehen, wie z. B. Methylsulfat-, Sulfat-, Disulfat-, Perchlorat-, Chlorid-, Bromid-, Iodid-, Phosphat-, Phosphormolybdat-, Phosphorwolframmolyb- dat-, Benzolsulfonat-, 4-Chlor-benzolsulfonat-, Oxalat-, Maleinat-, Acetat-, Propionat-, Methansulfonat-,
Chlor- acetat-, Benzoat-, oder komplexe Anionen, wie z. B. das von Chlorzinkdoppelsalzen.
Als Säurereste E kommen beispielsweise diejenigen der Schwefelsäure (E steht für S04H), einer Sulfonsäure (E steht für S03R, worin R einen gegebenenfalls substi tuierten Kohlenwasserstoffrest bedeutet), des Schwefel- wasserstoffes (E steht für SH), vorzugsweise aber die jenigen der Halogenwasserstoffsäuren (E steht für Cl, Br usw.) in Betracht.
Die Umsetzung einer Verbindung der Formel (V) mit einem Amin der Formel (VI) erfolgt beispielsweise in einem organischen Lösungsmittel und bei Tempera turen von -50 bis -h250 C. Man kann die Umsetzung aber auch in wässrigem Medium, gegebenenfalls unter Zugabe eines organischen Lösungsmittels, oder aber ganz ohne Lösungsmittel bei den ob,engenannten Tempe raturen durchführen.
Die erhaltenen Farbstoffe können z. B. durch Filtrie- ren, gegebenenfalls nach Eindampfen oder Ausfällen, isoliert werden.
Die neuen Farbstoffe dienen vorzugsweise zum Fär ben, Klotzen oder Bedrucken von Fasern, Fäden oder daraus hergestellten Textilien, die aus Acrylnitrilpolyme- risaten oder -mischpolymerisaten bestehen oder solche enthalten.
Unter Acrylnitrilpolymerisaten sind insbesondere Polymerisate mit mehr als 80 % Acrylnitril zu verstehen; Acrylnitrilmischpolymerisate sind im allgemeinen Co polymere aus 80-95 % Acrylnitril und 20=5 % Vinyl- acetat, Vinylpyridin, Vinylchlorid, Vinylidenchlorid und auch Acrylsäure, Acrylsäureester, Methacrylsäure, Methacrylsäureester usw.
Diese Fasern können im Gemisch mit andern gefärbt werden. Man erhält kräftige egale Färbungen mit guter Lichtechtheit und guten Allgemeinechtheiten, insbeson dere guten Wasch-, Schweiss-, Sublimier-, Plissier-, De katur-, Bügel-, Reib-, Karbonisier-, Wasser-, Meer wasser-, Trockenreinigungs-, Überfärbe- und Lösungs- mittelechtheiten. Sie besitzen ausserdem eine gute pH- Stabilität, ein gutes Ziehvermögen, eine gute Verkoch- beständigkeit, z.
B. in Wasser, bei verschiedenen pH- Werten; ferner reservieren sie Wolle und andere natür liche oder synthetische Polyamidfasern ausgezeichnet. Die Farbstoffe weisen im allgemeinen eine gute Salz verträglichkeit auf; zudem sind einige der Farbstoffe der Formel (I) in Wasser oder organischen Lösungsmitteln besonders gut löslich.
Ferner sind die Farbstoffe zum Färben oder Be drucken von durch saure Gruppen modifizierten Poly ester- oder Polyolefinfasern geeignet.
Man färbt meist in wässrigem, neutralem oder sau rem Medium bei Kochtemperatur unter Atmosphären druck oder in geschlossenem Gefäss bei erhöhter Tempe ratur unter erhöhtem Druck. Handelsübliche Retarder stören nicht, sind jedoch nicht erforderlich.
Die Farb stoffe eignen sich auch zum Färben von Acrylnitrilpoly- merisationsprodukten und andern, gegebenenfalls ge lösten Kunststoffen in der Masse in licht- und nassechten Tönen, zum Färben von Ölen oder Lacken oder auch zum Färben von Baumwolle, besonders tannierter Baumwolle, Cellulose, regenerierter Cellulose und von Papier in jedem Herstellungsstadium. Es hat sich gezeigt, dass man auch vorteilhaft Gemische aus zwei oder mehreren Farbstoffen der Formel (I) einsetzen kann.
In den folgenden Beispielen bedeuten die Teile Gewichtsteile und die Prozente Gewichtsprozente. Die Temperaturen sind in Celsiusgraden angegeben. <I>Beispiel 1</I> 10 Teile der Verbindung der Formel
EMI0003.0043
werden pulverisiert und in 40 Teilen Pyridin angerührt. Man erhitzt auf 115 und hält 20 Stunden lang auf dieser Temperatur. Der Farbstoff der Formel
EMI0003.0045
beginnt bereits in der Hitze auszukristallisieren. Man lässt abkühlen, filtriert, wäscht den Rückstand mit Benzol und trocknet. Mit dem erhaltenen wasserlöslichen, gelb braunen Pulver lassen sich Polyacrylnitrilfasern in gold gelben Tönen von guten Echtheiten färben.
<I>Färbebeispiel A</I> 20 Teile des nach Beispiel 1 erhaltenen Farbstoffes werden zunächst mit 80 Teilen Dextrin in einer Kugel mühle während 48 Stunden innig vermischt.
Dann wird 1 Teil des so gewonnenen Präparates mit 1 Teil 40 % iger Essigsäure angeteigt, der Brei unter ständigem Schütteln mit 400 Teilen destilliertem Wasser von 60 übergossen und das Ganze kurz aufgekocht. Man verdünnt nochmals mit 7600 Teilen destilliertem Wasser, setzt 2 Teile Eisessig zu und geht bei 60 mit 100 Teilen Dralon (eingetragene Schutzmarke) in das Färbebad ein. Das Material wurde 10 bis 15 Minuten lang bei 60 in einem Bad von 8000 Teilen Wasser und 2 Teilen Eisessig vorbehandelt. Man erwärmt nun innerhalb von 30 Minuten auf 100 , kocht 1 Stunde lang und spült.
Man erhält eine egale goldgelbe Färbung von ausgezeichneter Lichtechtheit und sehr guten Nass- schtheiten. <I>Färbebeispiel B</I> (Foulard-Färbung)
EMI0003.0057
Zum <SEP> Herstellen <SEP> der <SEP> Klotzpaste <SEP> verwendet <SEP> man
<tb> 50 <SEP> Gramm/Liter <SEP> Farbstoff <SEP> (entsprechend <SEP> dem <SEP> im
<tb> Färbebeispiel <SEP> A <SEP> mit <SEP> Dextrin <SEP> her gestellten <SEP> Färbepräparat)
<tb> 3 <SEP> Gramm/Liter <SEP> Natriumalginat
<tb> 5 <SEP> Gramm/Liter <SEP> konzentrierte <SEP> Essigsäure
<tb> 20 <SEP> Gramm/Liter <SEP> Glaubersalz Polyacrylnitrüfasern werden nach üblichen Methoden auf einem 2- oder 3-Walzenfoulard kalt foulardiert. Der Abpresseffekt beträgt 80 %. Nach kurzem Zwischen trocknen bei 90' im Spannrahmen, Hotflue oder mit Hilfe eines Infrarot-Strahlers wird im Düsenspannrah men bei 170-190 während 1-3 Minuten mit trockener Luft fixiert, anschliessend gespült, geseift und nochmals gespült.
Man erhält eine goldgelbe Färbung mit hervor ragenden Lichtechtheitseigenschaften.
EMI0004.0001
<I>Färbebeispiel <SEP> C</I> <SEP> (Druck)
<tb> Eine <SEP> Druckpaste <SEP> setzt <SEP> sich <SEP> zusammen <SEP> aus
<tb> 75 <SEP> Teilen <SEP> Farbstoff <SEP> (entsprechend <SEP> dem <SEP> in <SEP> Färbe beispiel <SEP> A <SEP> mit <SEP> Dextrin <SEP> hergestellten
<tb> Färbepräparat)
<tb> 10 <SEP> Teilen <SEP> konzentrierter <SEP> Essigsäure
<tb> 450 <SEP> Teilen <SEP> Natriumalginatverdickung
<tb> 25 <SEP> Teilen <SEP> eines <SEP> kationaktiven <SEP> Weichmachers,
<tb> z. <SEP> B.
<SEP> eines <SEP> Kondensationsproduktes
<tb> aus <SEP> 1 <SEP> Mol <SEP> Stearinsäure <SEP> und <SEP> 1 <SEP> Mol
<tb> Triäthanolamin
<tb> 25 <SEP> Teilen <SEP> Glaubersalz
<tb> <U>415 <SEP> Teilen</U> <SEP> Wasser
<tb> 1000 <SEP> Teile Polyacrylnitrilfasern werden nach dem üblichen Handdruckverfahren bedruckt, das Fasermaterial an schliessend an der Luft getrocknet, in einem Stern dämpfer mit Sattdampf während 20-30 Minuten ge dämpft, sodann gespült, geseift und nochmals gespült. Es wird ein goldgelber Druck mit sehr guten Echtheits- eigenschaften erhalten.
Weitere wertvolle Farbstoffe, wie sie nach den im Beispiel 1 angeführten Verfahren erhalten werden kön nen, werden in der folgenden Tabelle beschrieben. Sie entsprechen der Formel
EMI0004.0009
wobei die Symbole R9, R11, R12, R13, R16 und R18 die in der Tabelle angegebenen Bedeutungen besitzen.
Als Anion X o kommen die in der Beschreibung aufgeführten in Betracht: Die in der folgenden Tabelle aufgeführten .Symbole K1 bis K13 stehen für die folgenden Reste:
EMI0004.0022
EMI0004.0023
In der Tabelle kann in jedem einzelnen Fall der Rest K durch einen beliebigen anderen Rest K ersetzt werden. Ist z. B. der Rest K1 in einem Tabellenbeispiel angegeben, so kann man hierfür ebenso gut eines der Symbole K2 bis K13 einsetzen.
EMI0004.0026
EMI0005.0001
EMI0006.0001
EMI0007.0001
EMI0008.0001