Verfahren zur Herstellung gemusterter Maschenwaren nach dem Pendelstrickverfahren und Rundstrickmaschine zur Durchführung des Verfahrens Die Erfindung betrifft: a) ein Verfahren zur Herstellung gemusterter Ma schenware nach dem Penäelstrickverfahren auf einer Rundstrickmaschine, welche einen Nadelzylinder mit ei ner Anzahl von Nadeln, mindestens eine Fadenzu führung sowie zwei mit Abstand voneinander angeord nete Strickschlossteile aufweist,
wobei mindestens wäh rend der Drehung des Nadelzylinders in einer ersten Drehrichtung relativ zur Fadenzuführung die Nadeln Garn aufnehmen und vom ersten Strickschlossteil zur Bildung von Schleifen heruntergezogen werden, an schliessend werden Nadeln ausgewählt und in Ein schliessstellung gebracht, während die nichtausgewähl ten Nadeln in Fangstellung und/oder Unterlegstellung gebracht werden,
wobei mindestens die ausgewählten Nadeln Garn aufnehmen und vom zweiten Strickschloss- teil während der Drehung des Nadelzylinders in der zweiten Drehrichtung relativ zur Fadenzuführung zur Schleifenbildung herabgezogen werden, das dadurch gekennzeichnet ist,
dass man die Nadelauswahl minde stens während der ersten Drehrichtung des Nadelzylin ders nach dem Herunterziehen der Nadeln durch den ersten Strickschlossteil und vor der Drehrichtungsum- kehr des Nadelzylinders durchführt und man mit fort schreitendem Strickvorgang verschiedene Nadelsätze auswählt; sowie b) eine Rundstrickmaschine zur Durchführung des Verfahrens, mit einem Nadelzylinder mit einer Anzahl von Nadeln und Nadelstössern; mit mindestens einer Fadenzuführung;
mit einem ersten Strickschlossteil zum Hinunterziehen von Nadeln bei der ersten Drehrichtung des Nadelzylinders und mit einem zweiten Strickschloss- teil zum Hinunterziehen von Nadeln bei der zweiten Drehrichtung des Nadelzylinders, ferner mit einem in einem Winkelabstand von einem der Strickschlossteile auf dessen dem anderen Strickschlossteil abgewandten Seite angeordneten Anhebenocken und mit einer Ein richtung zum Auswählen der Nadeln während des Pendelstrickens,
die dadurch gekennzeichnet ist, dass die Nadelauswähleinrichtung eine Musternadelstösser- Schwenkeinrichtung und mindestens eine Musternadel stösser-Auswahleinrichtung aufweist, die zwischen dem ersten Strickschlossteil und dem Stösseranhebenocken angeordnet und mit einer Steuereinrichtung gekoppelt sind.
Das vorliegende Verfahren kann zur Herstellung eines Gestricks, wie z. B. eines nahtlosen Strumpfes, dienen, das Fangmaschen und/oder flottliegende Ma schen aufweist, wie auch glatte Maschen in einem be stimmten Bereich, wie z. B. vier Fussspitze oder der Ferse.
Das Stricken von zwei aufeinanderfolgenden Rei hen aus einem Faden wird dabei von einem einzigen Stricksystem bewirkt, und zwar durch den hin- und hergehenden Vorbeigang von Nadeln unter zwei Strick schlossteilen, nämlich einem Strickschlossteil für die erste Drehrichtung, die Rückwärtsrichtung, bei der sich der Nadelzylinder in Uhrzeigerrichtung bewegt, und ei nem Strickschlossteil für die zweite, entgegengesetzte Drehrichtung.
Nach dem vorliegenden Verfahren und mit der vor liegenden Vorrichtung lassen sich auf einfache Weise bestimmte Nadeln während des Strickens im Pendelgang auswählen. Es können somit verschiedene Arten von Fadenschleifen und Maschen im Gestrick gebildet wer den.
Die vorliegende Vorrichtung ist vorzugsweise so aus gebildet, dass sie an einer normalen Rundstrickmaschi ne zusätzlich angebracht werden kann, ohne dass ir gendwelche der üblichen Maschinenteile geändert oder an anderer Stelle angebracht werden müssen, und auch ohne eine Begrenzung oder Beeinflussung der Nadelaus wahl während des Strickens des verbleibenden Teils des Gestricks. Mit Hilfe des vorliegenden Verfahrens und der vorliegenden Vorrichtung können auch verschiedene maschensichere Gestricke hergestellt werden. So ist es möglich, verschiedene Abschnitte von kreisförmiger Strickware, wie z. B. die Fersen und die Fussspitzen von nahtlosen Strümpfen in maschensicherer Strickart herzustellen.
Nach dem vorliegenden Verfahren und mit der vor liegenden Vorrichtung ist es auch möglich, einen Ver- stärkungs- oder Hilfsfaden bestimmten oder allen Na deln während cies Pendelstrickens zuzuführen, um bei spielsweise einen maschensicheren Bereich am Anfang und/oder Ende des Gestrickes, beispielsweise für Fer senteile, zu erhalten. Nach dem vorliegenden Verfahren lassen sich aber auch durchwegs verstärkte Gestricke herstellen.
Es ist somit nicht mehr nötig, einen Zusatz faden von Hand oder mit automatischen Einrichtun gen abzuschneiden, wie dies bei den bekannten Ver- iahren und Vorrichtungen der Fall war, bei denen ein Hilfsfaden während des Rundstrickens gewissen Teil reihen zugeführt wurde.
Eine beispielsweise Ausführungsform des Erfin dungsgegenstandes ist in der Zeichnung dargestellt. Es zeigen: Fig. 1 eine Abwicklung der Strickschlossteile, der Nadeln und der Nadelstösser einer Rundstrickstrumpf- maschine gemäss der Erfindung, wobei die Abwicklung betrachtet wird in Richtung von der Mittellinie des Nadelzylinders nach aussen bei in Uhrzeigerrichtung er folgender Verdrehung des Zylinders;
Fig. 2 eine der Fig. 1 ähnliche Abwicklung bei Ver drehung des Nadelzylinders entgegen der Uhrzeigerrich tung; Fig.3 eine schematische, perspektivische Ansicht der Nadelauswählvorrichtung, und Fig. 4 eine teilweise auseinandergezogene perspekti vische Darstellung der Nadelstösser-Betätigungs- und -Auswählnocken.
Die Vorrichtung und das Verfahren gemäss der Er findung werden nachstehend als ein Teil der normalen einsystemischen Rundstrickmaschine von Scott und Wil- liams Type K N mit einer Gesamtnadelzahl von 400 beschrieben. Die Erfindung ist natürlich in gleicher Wei se auch auf andere Typen von Rundstrickmaschinen an wendbar. Die Erfindung wird beschrieben in Verbin dung mit der Herstellung von Damenstrümpfen, ob gleich die Erfindung auch Anwendung finden kann auf das Pendelstricken jedes beliebigen Gestricks, z. B. von gemusterten Herrensocken.
Zum Zwecke der Verein fachung der Beschreibung zeigt die Zeichnung nur ein einziges Stricksystem, also eine einzige Fadenzuführung, und einen einzigen Fadenzuführer, und die dargestellte Nadelauswählvorrichtung dient dazu, eine Nadelauswahl während der Bewegung des Zylinders nur in einer ein zigen Richtung hervorzurufen. Jedoch ist, wie wohl klar sein dürfte, die Erfindung auch anwendbar auf eine Strickmaschine mit mehr als einem einzigen Stricksy stem, d. h.
also auf Maschinen mit mehreren Fadenzu führungen, und auch anwendbar auf die Auswahl von Nadeln, während sich der Zylinder in einer der beiden möglichen oder aber in beiden Richtungen bewegt, um Gestricke zu erzeugen, die in allen oder in bestimmten Reihen unterschiedliche Maschenformen und Maschen bindungen zu erzeugen. Auf der rechten Seite der Fig. 1 ist eine übliche Zungennadel N dargestellt, die einen Nadelfluss 10 auf weist und mit einer üblichen Platine S zusammenarbei tet.
Zu der Naüel N gehört ein darunter liegender Zwi- schennadelstösser 12 und ein Musternadelstösser 14, der einen oberen, kurvenförmig gekrümmten Abschnitt 16 aufweist, sowie eine Mehrzahl von Musterfüssen 17 und einen unteren Bewegungsfuss 18, der zur Aufwärtsbe wegung des Nadelstössers dient.
In den Fig. 1 und 2 sind aie Nadeln in ihre zugehö rigen Stösser schematisch durch vertinle Linien darge stellt, dic. über feststehende Nocken nach oben und nach unten lauten, während der (nicht dargestellte)
Nadelzy- linder zuerst in der einen Richtung über einen bestimm ten<B>Teil</B> einer Umdrehung und dann in der anderen Richtung läuft.
Die nicht maschenbildenden Nadeln 20 sind, wie dargestellt, durch aiigemein bekannte Mittel über Gie maschenbildende Stellung hinaus nach oben angehoben, und nur die restlichen, wirksamen Nadeln 22 stricken bei der Pendelbewegung des Nadelzylinders. Es können Nlinderfrnger verwendet werden,
um wäh rend des Pendelstrickens die Anzahl der wirksamen Na deln zu vergrössern oder zu verkleinern. Beim Stricken eines Strumpfes stricken c.ie wirksamen Nadeln eine An zahl von Reihen, um die Fersen- und die Spitzentasche durch Pendelbewegung des Zylinders zu erzeugen, wäh rend die nicht arbeitenden Nadeln Maschen der zuletzt vorangegangenen vollständigen Maschenreihe auf ihren Schäften halten.
hei dem dargestellten Ausführungsbeispiel umfasst das Strickschloss ein Strickschlossteil 30 tür die Vor wärtsbewegung, ein Gegenschlossteil 39, einen oben lie genden Einführungsnocken 32, ein Strickschlossteil 34 für c,ie Rückwärtsbewegung,
einen unteren Einführungs- nocken 36 und einen Anhebenocken 38 für die Vor wrtsbewegung und einen Anhebenocken 38 für die Vor wärtsbewegung und einen Anhebenocken 40 für die Rückwärtsbewegung.
Die dargestellten Nocken, wie auch andere hier beschriebene Standard-Strickmaschi- nenteile können auch abgeändert werden, ohne dass hierdurch die Erfindung irgendwie beeinflusst wird. Die oberhalb des oben liegenden Einführungsnockens 32 vor gesehene gestrichelte Linie 42 stellt die Kulierkanten der Platinen S dar, über die von den Nadeln. die Faden schleifen gezogen werden.
Unterhalb und rechts von dem Strickschlossteil 34 ist ein Nocken 44 für die Steuerung der Musternadel- stösser 14 gezeigt; dieser Nocken liegt hinter dem Nok- ken 34, wenn sich der Zylinder und die Nadeln wäh rend der Rückwärtsbewegung in Uhrzeigerrichtung be wegen, während der Nocken 34 davor liegt, während der Vorwärtsbewegung,
bei der sich die Nadeln ent gegen der Uhrzeigerrichtung bewegen. Oberhalb des An hebenockens 44 ist ein Abzugsnocken 46 vorgesehen, der auf die Füsse der Zwischen-Nadelstösser 12 ein wirkt; er dient zum Abwärtsbewegen der Stösser 12 und 14. Neben dem Nocken 4.4 sind die Enden von vier Musterschiebern 48 bis 51 für die Musternadelstösser dargestellt; der wirksame Musterschieber 50 ist in Fig. 1 in ausgezogenen Linien gezeigt, während die nicht wirk samen Musterschieber gestrichelt gezeichnet sind.
Die Enden dieser Musterschieber können bestimmte der Mu- sterfüsse 17 an den Musternadelstössern 14 in allgemein üblicher Art und Weise erfassen. Zwischem dem Strick schlossteil 34 und den Musterschiebern 48 bis 51 ist ein Schwenknocken 54 für die Musternadelstösser vor- gesehen in einer derartigen Höhenlage, dass er an dem nach aussen oder radial gekrümmten oberen Teil 16 jedes Musternadelstössers zur Anlage kommt, wenn der Nadelzylinder sich dreht.
Die Nadelauswählvorrichtung, zu der der Schwenk nocken 54 für die Musternadelstösser, die Musterschie ber 48 bis 51 und der Steuernocken 44 für die Muster nadeLtösser gehören, sind gemäss Fig. 1 d:
,rart ange ordnet, dass während der Rückwärtsbewegung jeder vierte Nadelstösser 14a nicht auf den Steuernocken 44 aufläuft, während jeweils drei darauffolgende Nadel stösser 14b durch den Nocken 44 angehoben werden, so dass sie auch ihre zugehörigen Nadeln N' in diejenige Ebene A anheben, in der die auf den Nadeln befindli chen Maschen von der Nadelzunge auf den Nadelschaft übergehen.
Jede vierte Nadel N" bleibt in der in der mit 3 bezeichneten Fangstellung, weil ihr zugehöriger Na- delstösser am Nocken 44 vorbeigelaufen ist. Auf diese Weise halten die Nadeln N" die vorher geformten Ma schen auf ihren Zungen. Es ist natürlich darauf hinzu weisen, dass die Auswahl jeder vierten Nadel zum Fang henkelbilden jeweils in der Rückwärtsbewegung nur ein Beispiel für das Arbeiten der Auswählvorrichtung ist, und dass durch Auswählen von Nadeln in der einen oder in den beiden Bewegungsrichtungen des Zylinders jeg liche beliebige Kombination von Fangmaschen, glatten Maschen oder flott liegenden Fadenteilen während des Pendelstrickens des Strumpfes erzeugt werden kann.
Im folgenden wird die Arbeitsweise einer bevor zugten Ausführungsform der Nadelauswählvorrichtung während des Pendelstrickens eines Gestricks beschrie ben: Beim Stricken des im Pendelgang hergestellten Teils des Güstricks, wie z. B. einer Spitzen- oder Fersentasche, wird die erste vollständige Maschenreihe bei der Rück wärtsbewegung des Nadelzylinders gebildet, wobei sich der Zylinder, wie in Fig. 1 durch den eingezeichneten Pfeil dargestellt, in Uhrzeigerrichtung bewegt.
An dieser Stelle sind die unwirksamen Nadeln 20 ausgeschaltet. Wie dargestellt, werden bei Bewegung des Nadelzylin ders in Uhrzeigerrichtung sämtliche wirksamen Nadeln 22 zuerst durch das Strickschlossteil 30 in die Höhen stellung A gebracht, in der die Maschen unterhalb der Nadelzunge auf den Schaft gebracht werden, und wer den anschliessend durch den oben liegenden Einfüh rungsnocken 32 etwas abgesenkt. Sodann werden die Nadeln 22 durch das Strickschlossteil 34 für die Rück wärtsbewegung abgesenkt, wobei jede Nadel bei ihrer Abwärtsbewegung zum Maschenbilden in ihrem Haken Faden Y aufnimmt.
Nachdem die Nadeln an der tiefsten Stelle des Strickschlossteils 34 vorbeigelaufen sind, wer den sie durch den Nocken 40 in die Fangstellung B bewegt. Die Unterseite 41 des Anhebenockens 40 hält die Zwischenstösser 12 und die Musternadelstösser 14 in der richtigen Höhenlage für den Schwenknocken 54 für die Mustemadelstösser.
Wenn sich der Zylinder in der Blickrichtung gemäss Fig. 1 weiter nach rechts verdreht, so kommt der Schwenknocken 54 auf den Teil 16 der Musternadel- stösser 14 zur Einwirkung und schwenkt diese Stösser an der Oberseite nach innen und an der Unterseite nach aussen, gegenüber dem Nadelzylinder, um zu be wirken, dass bestimmte der Musterfüsse 17 der Muster- nadelstösser 14a auf die Oberseite eines der Muster schieber 48 bis 51 auflaufen.
Der jeweils ausgewählte Musterschieber wird horizontal in die Bewegungsbahn uer Musterfüsse bewegt, und zwar durch das Arbeiten cfer in Fig. 3 dargestellten und nachstehend noch zu be- senreibenden Mustertrommel.
Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel sind die Musterfüsse 17 ner Musternadelstösser 14b ausge brochen, das nedeutet also, nass bestimmte Musterfüsse in einer bestimmten Höhe an diesen Stössern entfernt sind,
so dass also der ausgewählte Musterschieber an den betreffenden Stössern nicht zur Anlage kommt. In folgedessen werden die Stösser 14a in den Nadelzylin- der hineingedrückt, so dass sie an dem Nocken 44 vor beilaufen, wogegen die Stösser 14b am Nocken 44 hoch laufen.
Die Naueln N" über den Stössern 14a bleiben daher in cier Fangstellung ti, während die Stösser 14b die Nadeln N' bei Vervollständigung der Rückwärtsbe wegung des Nadelzylinders in ciie Stellung A bringen, in der die Maschen von den Nadelzungen nach unten auf den Nadelschaft gleiten.
!Bei dem dargestellten Aus führungsbeispiel ist einer der Musterschieber 48 bis 51 wie auch der Schwenknocken 54 nur während der Rück wärtsbewegung wirksam, während sie während der Vor wärtsbewegung des Zylinders (Fig. 2) zurückgezogen werden.
Bei der Vorwärtsbewegung des Zylinders laufen die Nadeln in ihren jeweiligen Höheneinstellungen A und B in Richtung auf cien Nocken 34. Wenn sich der Zylinder in Vorwärtsrichtung zu bewegen beginnt, wird das Strickschlossteil 34 in der allgemein bekannten Art und Weise automatisch zurückgezogen, so dass er die Nadel- füsse nicht erfasst.
Die in derjenigen Stellung, in der die Maschen unterhalb der Zungen auf den Nadel schäften liegen, befindlichen Nadeln N' werden durch den Einführungsnocken 32 etwas nach unten bewegt, und sodann werden alle Nadeln durch das Strickschloss- teil 30 abgesenkt, wobei sie bei ihrer Abwärtsbewegung in ihren Haken Faden Y aufnehmen. Auf diese Weise bilden die Nadeln N' Maschen, während die Nadeln N" Fanghenkel bilden.
Die Vorwärtsbewegung wird vervollständigt, indem alle Nadeln durch den Nocken 38 in die Fangstellung bewegt werden. Daran anschliessend wird die nächste Rückwärtsbewegung begonnen, indem die Nadeln durch den Nocken 30 in diejenige Stellung bewegt wer den, in der die Maschen von den Zungen auf die Schäfte abgleiten.
Während dieser Bewegung wird die Nadelauswahl verändert, indem ein anderer Nadelschie ber zur Wirkung gebracht wird, so dass eine andere Gruppe von Nadeln N" ausgewählt wird, um in der Fangstellung zu verbleiben, während die übrigen Nadeln N' in die höchste Stellung, in der die Maschen von den Zungen auf den Nadelschaft gelangen, bewegt werden, und zwar durch den Nadelstössernocken 44. Auf diese Weise können die Fanghenkel in dem Gestrick versetzt zueinander angeordnet werden.
Durch gesteuerte Bewe gungen der Musterschieber 48 bis 51 bei den aufeinan- d- _rfolgsnden Rückiz-ärtsbewegungen des Zylinders kön nen im Gestrick unterschiedliche Fanghenkeiverteilun- gen erzielt werden. Durch die dargestellte Auswahl wird die allgemein bekannte 3:1-Micromesh-Maschen- bindung mit Fanghenkeln nur in jeder zweiten Reihe erzeugt.
Die Mustertrommel und der zugehörige Mechanis mus zur Betätigung des Schwenknockens 54 und der vier Musterschieber 48 bis 51 ist in den Fig. 3 und 4 gezeigt. Die Mustertrommel 60 ist drehbar auf einer feststehenden, vertikalen Welle 62 gelagert, die durch Konsolen 64 und 65 in der (nicht dargestellten) unteren Grundplatte der Maschine befestigt ist. Die Trommel 60 wird stufenweise weitergeschaltet durch eine Klinke 66, die mit den Zähnen einer Zahnscheibe 67 zusammen arbeitet, die starr an der Unterseite der Trommel 60 be festigt ist.
Die Schaltklinke 66 wird durch den Hebel 70 entgegen der Wirkung einer Feder 71 hin- und herbe wegt, und zwar durch eine Hin- und Herbewegung eines Kurbelarms 72, der derart schwenkbar gelagert ist, dass er sich entsprechend der vertikalen Bewegung einer Stange 74 verschwenkt, die in der oberen Deckplatte der Maschine im Block 75 verschiebbar gelagert ist.
Das untere Ende der Stange 74 fluchtet mit der Drehebene von zwei einander diametral gegenüberliegenden Nok- ken 76, die an der Stirnseite eines üblichen Antriebs zahnrades 80 befestigt sind; dieses Zahnrad legt bei jedem vollständigen Hin- und Hergang des Nadelzylin- ders eine volle Umdrehung zurück.
Der Nadelstösser-Schwenknocken 54 und die Mu sterschieber 48 bis 51 sind schwenkbar auf einer von der Grundplatte getragenen vertikalen Welle 61 gelagert. Sowohl dieser Schwenknocken als auch die Musterschie ber werden federnd gegen den Nadelzylinder gedrückt, d. h. also um die Schwenkachse 61 gegen die Muster- nadelstösser 14, und zwar durch Zugfedern 111, die an den äusseren Enden dieser Teile angebracht sind.
Die Schieber 54 sowie 48 bis 51 sind zwischen dem Schwenkzapfen 51 und den Zugfedern 111 mit Nasen 95 bis 99 versehen. Diese Nasen 95 bis 99 liegen unter der Wirkung der Federn 111 an den Aussenflächen der an der Mustertrommel vorgesehenen Nocken 90 bis 94 an, die an der Trommel 60 teleskopartig vertikal über einander angebracht sind.
Jeder der Nocken 90 bis 94 ist mit in Umfangsrich- tung zueinander versetzten Einschnitten 100 zur Auf nahme der Nase des zugehörigen Abtastfingers, unter der Wirkung der zugehörigen Feder 111, versehen, so dass sich bei der Weiterschaltung der Mustertrommel jeder Schieber in Richtung auf den Nadelzylinder bewe gen kann. Der Nocken 90 hat eine der Gesamtzahl der in den Nocken 91 bis 94 vorgesehenen Einschnitte ent sprechende Anzahl von Einschnitten.
Die Nocken 90 bis 94 sind derart angeordnet, dass die Einschnitte in den Nocken 91 bis 94 zueinander versetzt sind, jeder dieser Einschnitte aber in vertikaler Richtung mit einem anderen Einschnitt im Nocken 90 fluchtet. Es ist er sichtlich, dass immer nur ein einziger Einschnitt der Nocken 91 bis 94 mit jedem Einschnitt des Nockens 90 fluchtet.
Die Trommel 60 wird in bezug auf die hin- und her gehende Bewegung des Nadelzylinders derart zeitlich abgestimmt weitergeschaltet, dass die Nase 95 des Ar mes 54 während jeder Rückwärtsbewegung des Zylin ders in einem Einschnitt 100 des Nockens 90 liegt. Während jeder Vorwärtsbewegung des Zylinders liegt der Vorsprung 95 an einem vorstehenden Teil des Nok- kens 90 zwischen zwei einander benachbarten Einschnit ten an.
Auf diese Weise wird der Stösser-Schwenknok- ken 54 bei jeder Rückwärtsbewegung des Zylinders durch den Nocken 90 in Richtung auf den Nadelzylin- der zu bewegt und während jeder Vorwärtsbewegung des Nadelzylinders zurückgezogen.
Infolge der Anordnung der Einschnitte in den Nok- ken 91 bis 94 der Mustertrommel wird immer nur einer der Musterschieber 48 bis 51 während der Rückwärts bewegung des Nadelzylinders in Richtung auf diesen vorgeschoben, wogegen während der Vorwärtsbewe gung des Zylinders sämtliche Musterschieber zurück gezogen sind.
Wenn der Vorsprung 95 in einen Einschnitt des Nockens 90 und die Nase 98 des Musterschiebers 50 in einen Einschnitt des Nockens 93 gelangt, wird der Schieber 54 vorgeschoben, so dass er an dem Teil 16 der Musternadelstösser 14 zur Anlage kommt, und der Musterschieber 50 wird in Richtung auf die Muster- füsse der Musternadelstösser vorgeschoben, so dass er die ausgewählten Stösser 14a in den Nadelzylinder zu rückdrückt, so dass sie dann, wie schon beschrieben, an dem die Stösser steuernden Nocken 44 vorbeilaufen.
Die inneren Enden der Musterschieber 48 bis 51 sind bezüglich ihrer horizontalen Bewegung durch eine Konsole 112 geführt. Die Einwärtsbewegung des Schie bers 54 und der Musterschieber 48 bis 51 wird begrenzt durch in einer Konsole 115 eingeschraubte Einstell schrauben 114.
Da während des Strickens derjenigen Teile des Ge stricks, während derer kein Pendelgang erwünscht ist, eine Weiterschaltung der Mustertrommel 60 nicht er forderlich ist, ist eine Einrichtung zum Abheben der Stange 74 von den Nocken 76 vorgesehen in Form eines Bunges 77, der am oberen Ende der Stange 74 befestigt ist und einen vorstehenden Flansch 78 aufweist, der über dem einen Arm eines Winkelhebels 79 liegt.
Der Winkelhebel 79 ist derart schwenkbar gelagert, dass er den Bund 77 hochhebt, wenn der mit dem unteren Ende der Klinke 82 verbundene Bodenzug 81 betätigt wird; das obere Ende dieser Klinke 82 kann einen Nocken 84 erfassen, der am Aussenumfang einer Trommel 85 an gebracht ist. Die Trommel 85 verdreht sich mit der üb lichen Schalttrommel. Wenn das obere Ende der Klinke 82 durch Auflaufen auf den Nocken 84 die Stange 74 von den Nocken 76 abhebt, wird die Mustertrom mel 60 ausser Betrieb gesetzt.
Wenn dagegen die Klinke 82 in den Einschnitt 86 des Nockens 84 gelangt, so wird die Stange 74 gesenkt und gelangt nun in abwech selnde Anlage mit den Nocken 76 und bewirkt eine Weiterschaltung der Mustertrommel 60.
Anstelle der Steuerung der Drehbewegung der Mu stertrommel 60 durch den vorstehend beschriebenen Schaltmechanismus kann auch eine zwangsläufige Zahn radverbindung zu einem sich kontinuierlich drehenden Teil der Maschine vorgesehen sein.
Dieser positive An trieb würde dann eine kontinuierliche Verdrehung der Mustertrommel 60 mit einer solchen Drehzahl bewir ken, dass die Nasen 95 bis 99 in der richtigen Weise an den Aussenflächen der Nocken 90 bis 94 zur Anlage kommen, um die Schieber 54 und 48 bis 51 während der Vorwärtsbewegung des Zylinders zurückzuziehen und den Schieber 54 und einen der Schieber 48 bis 51 während der Rückwärtsbewegung in Arbeitsstellung zu bringen.
Der Antriebsmechanismus kann mit einer Kupplung oder dgl. versehen sein, um den positiven Antrieb einzuschalten und in solchen Teilen des Strick vorgangs, wo der Betrieb der Mustertrommel nicht er forderlich ist, auszuschalten.
Wenn bei jeder Bewegung des Nadelzylinders eine Nadelauswahl stattfinden soll, um in jeder Reihe des im Pendelgang hergestellten Gestricks Fanghenkel zu bil den, so kann der vorstehend beschriebene Auswahl mechanismus neben dem Strickschlossteil 30 für die Vorwärtsbewegung verdoppelt werden.
Es würde dann in der Nähe des Strickschlossteils 30 ein zweiter Nadel- stössernocken und ein Nadelschwenknocken und Mu sterschieber zwischen dem Anhebenocken und dem Nok- ken 30 vorgesehen werden, so dass die Auswahl dann sowohl während der Vorwärts- wie auch während der entgegen der Uhrzeigerrichtung erfolgenden Bewegung des Nadelzylinders erfolgt.
In diesem Falle würde das Strickschlossteil 30 bei Bewegung des Zylinders in Rück wärtsrichtung zurückgezogen, d. h. also ausgeschaltet.
Als weitere Abwandlung der Erfindung kann der Steuernocken für die Musternadelstösser zwischen den Musterschiebern und dem benachbarten Strickschlossteil angeordnet werden, so dass während derselben Zylinder bewegung die Nadeln ausgewählt werden, Faden aufneh men und durch das Strickschlossteil zwecks Bildung von Fanghenkeln bzw. von Maschen abgezogen werden.
Es wurde nur eine einzige Fadenzuführung darge stellt und beschrieben, jedoch kann in demselben Sy stem auch eine zweite Fadenzuführung vorgesehen wer den, so dass ein Hilfsfaden, entweder zur Verstärkung oder zur Musterung, durch die ausgewählten Nadeln aufgenommen wird.
Die Erfindung wurde zwar in Verbindung mit der Auswahl von Nadeln zur Bildung von Fanghenkeln dar gestellt und beschrieben, jedoch ist es für den Durch- schnittsfachmann offensichtlich, dass die Erfindung auch verwendet werden kann zur Erzeugung einer Ma schenware, die flottliegende Fadenteile anstelle von Fanghenkeln. aufweist.
In diesem Falle würden dann entweder die Nadeln N" nicht so hoch angehoben, dass sie Faden Y aufnehmen können, oder es würde die Fa denzuführung für den Faden Y so hoch angeordnet wer den, dass die in Fangstellung.. vorbeilaufenden Nadeln N" keinen Faden aufnehmen wrden.
Nachstehend wird ein beispielsweise erfindungsge- mässes Verfahren zur Herstellung von Maschenware mit flott liegenden Fadenteilen durch Pendelstricken be schrieben. Während der Rückwärtsdrehung des Zylin ders wird bewirkt, dass gewisse Nadeln, wie z. B. die Nadeln N" in Fig. 1 wie vorangehend schon beschrie ben, in der Fangstellung bleiben.
Beim darauffolgenden Beginn der Vorwärtsdrehung wird ein zusätzlicher Nok- ken (nicht dargestellt) in Wirkstellung zwischen die Kup pe des Anhebenockens 40 und den Strickschlossteil 34 gebracht. Die Verwendung solcher zusätzlicher Nok- ken ist allgemein bekannt, und letztere dienen dazu, die Enden der Nadeln N" unter den Strickschlossteil 34 zu lenken.
Wird der Zylinder weiter in Vorwärtsrichtung gedreht, so wandern diese Nadeln unter dem Nocken 36 durch, d. h. diese Nadeln passieren in einer Stellung, in der sie an der Fadenzuführstelle F keinen Faden auf nehmen, und es wird in der Fülle der durch die Nadeln N" gebildeten Maschen ein flottliegender Fadenteil ge bildet. Es ist für den Durchschnittsfachmann ausserdem ersichtlich, dass die vorliegende Erfindung z.
B. ver wendet werden kann zum Stricken im Pendelgang von maschensicheren Strickwaren mit Fanghenkeln und flott liegenden Fadenteilen gemäss der USA-Patentschrift Lochhead Nr. 2 100 861 und Strickwaren mit flottlie- genden Fadenteilen gemäss der USA-Patentschrift Siegel Nr. 2 022 157.