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Rundstrickmaschine Die Erfindung bezieht sich auf Rundstrickmaschinen
mit Nadeln und Platinen und bezweckt eine Verbesserung in der Herstellung von besonderen
Flächen bei Strickwaren, z. B. von verstärkten Flächen mit nicht parallelen Seiten
oder von unregelmäßigen Formen, hei welchen es in teilweisen ÄZaschenreihcii wünschenswert,
wenn nicht wesentlich ist, vergrößerte Maschen herzustellen, die im folgenden als
Flächen besonderer Art bezeichnet sind. Die Bezeichnung Strickware schließt gestrickte
Artikel, wie z. B. Strümpfe, Socken u. dgl., ein.
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Bei der Herstellung von Strümpfen, Socken u. dgl. auf Rundstrickmaschinen
mit verstärkten Flächen mit nicht parallelen Seiten oder von unregelmäßigen Formen,
d.li. bei denen die Anzahl von verstärkten Naschen von Maschenreihe zu Maschenreibe
variiert, ist es bisher üblich gewesen, die nichtverstärkten Teilreihen mit Maschen
von derselben Größe wie die Maschen in den verstärkten Reihen zu stricken, und dies
ist die Ursache dafür, daß die nichtverstärkten Maschen größer als notwendig sind.
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Der Zweck der Erfindung besteht in der Schaffung einer Steuervorrichtung,
durch welche während der Herstellung von Flächen besonderer Art die Maschen in diesen
Flächen vergrößert werden, während die '-laschen in den benachbarten Flächen die
normale Größe besitzen. Die verstärkten Flächen können die im Handel bekannte Form
als Itubanfersen oder Hochfersen über der eigentlichen Ferse und Sohlenverstärkungen
in dem Fuß eines Strumpfs oder ähnlichen Artikels haben. Die Erfindung kann -aber
auch hei der Herstellung von
anderen Fersen besonderer Art verwendet
«-erden, wobei die Zahl von vergrößerten -Maschen von Reihe zu Reihe variiert.
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Ein Verfahren zur Herstellung von weiteren Maschen auf einer Maschine
mit Platinen besteht darin, die Platinen, die den Nadeln, auf denen die weiteren
Maschen hergestellt werden sollen, entsprechen, in bezug auf die Strickstelle früher
in Tätigkeit zu setzen, als es normalerweise der Fall ist. Ein anderes Verfahren
besteht in einer Einstellung in dem Stricknockensystem oder des Stricknockensystems,
wodurch die Nadeln veranlaßtwerden, längere Schlingen zu ziehen.
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Gemäß der vorliegenden Erfindung werden auf einer Rundstrickmaschine
der vorliegenden Art mit einem Schnabelstößersystem, d. h. mit Nadelstößern, die
unten einen zusätzlichen schnabelförmigen Fuß zum Auswählen haben, durch welche
Nadeln wahlweise einem Faden oder mehreren Fäden, ans denen eine Fläche der vorliegenden
Art hergestellt werden soll, dargeboten werden, Steuervorrichtungen vorgesehen,
die eine wirksame Verbindung -zwischen den Schnabelstößern und den Platinen oder/und
den den Schnabelstößern zugeordneten Nadeln umfassen, wodurch bei den hierzu ausgewählten
Schnabelstößern bei deren Betätigung eine zur Herstellung weiterer Schlingen erforderliche
Bewegung nur den entsprechenden Platicien oder/und den von den Schnabelstößern ausgewählten
Nadeln erteilt wird.
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Beispiele eines Schnabelstößersystems sind in den britischen Patentschriften
210o46, 417472 und 500.435 beschrieben.
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Bei einer Ausführungsform der Erfindung ist in (lern Platinennockenring
oder/und in dem Stricknockenscsteni ein beweglicher Nocken und zwischen (lern genannten
Nocken oder mehreren Nocken und den Füßen der Schnabelstößer eine Vorrichtung vorgesehen,
wodurch die Betätigung des Nockens oder der Nocken durch die wirksamen Schmabelstößer
gesteuert wird. Auf diese NVeise ist die Periode, für welche der Nocken oder die
Nocken während jeder Strickreihe, wo eine Fläche der vorliegenden Art hergestellt
werden soll, entsprechend der Länge der Zeit, die für einen wirksamen Schnabelstößer
erforderlich ist, um die zugehörige Nadel oder Nadeln zu veranlassen, Faden oder
Fäden aufzunehmen und zu verstricken, aus welchen weitere Schlingen für größere
Maschen gebildet werden sollen. Mit anderen Worten, die Schlingenerweiterungswirkung
von gewünschten Platinen oder/und Nadeln ist in Übereinstimmung mit der Bildung
der Fläche mit weiteren Maschen, welche durch die Betätigung der Schnabelstößer
erzeugt wird.
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Zur weiteren Erläuterung der Erfindung sind besondere Ausführungsbeispiele
derselben in ihrer .1iiwetidung auf eine Rundstrickmaschine mit drehbarein Nadelzylinder
und mit einem Schnabelsystem in den Zeichnungen veranschaulicht. Fig. i ist eine
schaubildliche Ansicht eines Teils einer solchen Maschine von außen gesehen und
zeigt die Verbindungsvorrichtung zwischen einem Nockenteil in dem Schnabelstößerschloß
und einem beweglichen Schlingenerweiterungsnocken in dem Platinennockenring.
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Fig. 2 ist ein senkrechter Schnitt durch die Maschine insoweit, um
die in Fig. i gezeigte Anordnung klarer darzustellen.
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Fig. 3 ist eine Ansicht von unten auf denjenigen Teil des Platinennockenrings,
in welchem der bewegbare Schlingenerweiterungsnocken vorgesehen ist.
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Fig.4 ist eine schematische Abwickelung des Strickschlosses der Maschine
in bezug auf den in Betracht kommenden Teil des Schnabelstößerschlosses.
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Fig.5 ist eine ähnliche Ansicht auf den unteren Teil von Fig.4 und
veranschaulicht eine abgeänderte Ausführungsform.
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Gemäß Fig. i und 2 ist der drehbare Nadelzylinder i mit Nuten zur
Aufnahme von Nadeln 2 versehen mit zugehörigen Stößern 3 von der in Fig. 2 gezeigten
Art. Die Maschine ist weiter mit unabhängigen Außenplatinen 4 ausgestattet, die
in einem ringförmigen Bett 5 untergebracht sind, welches den oberen Teil des Zylinders
i umgibt. Diese Platinen sind mit nach oben gerichteten Füßen 4a versehen zum Eingriff
durch Nocken der Platinennockenkappe 6, alles in bekannter Art.
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Die gezeigte Maschine ist eine Schlauchmaschine für die Herstellung
von Fersen- und Spitzentaschen durch hin und her gehendes Stricken, wozu das Strickschloß
der Fig. ,4 mit einem Vorwärts- und Rückwärtsabschlagnocken 7 und 8, einem Nocken
9 mit einem Teil g° zum Anheben der Nadeln während der Vorwärtshübe bei hin und
her gehendem Stricken und einem Teil gb für ein ähnliches Anheben der Nadeln auf
den Rückwärtshüben und einen oberen Wächternocken io besitzt. Picker oder Finger
zum Mehren und Mindern sind bei i i und 12 dargestellt. Die vorliegende Erfindung
befaßt sich jedoch nur mit dem Vorwärtsstricken in Richtung des Pfeils
A in Fig. 4, die gestrichelte Linie B
geht senkrecht durch den Strick-
oder Abschlagpunkt C des Vorwärtsmaschennockens 7.
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Die Stößer 3 sind mit Füßen 3a versehen, vermittels welcher sie durch
nicht gezeigte Nocken oder andere geeignete Mittel wahlweis,@ betätigt werden können,
und ferner an ihrem unteren Ende mit Schnäbeln 3b (Fig. 2), die zu bestimmten Zeiten
mit Nocken 13 und 14 zur Steuerung der Stößer zusammen wirken. Ausgewählte Stößer
werden angehoben, bis ihre Füße 3a :ich in der Höhenlage D befinden, wodurch die
entsprechenden N adeln angehoben werden, um sie dem Verstärkungsgarn darzubieten.
Daraufhin gelangen die Füße 3a der ausgewählten Stößer in Eingriff mit der schrägen
Kante 15a eines Nockens 15 und werden nach unten gedrückt, um die oberen Enden dieser
Stößer von den Strickfüßen 2a der Nadeln zu entfernen, so daß die letzteren bei
ihrer Betätigung durch den -Taschenkamm 7 leicht gesenkt werden können, also ohne
die Stößer nach unten stoßen zu müssen. Die Anzahl von auf diese Weise wahlweise
betätigten aufeinanderfolgenden Stößern bestimmt die Anfangsbreite der
verstärkten
Flächen. Um die Zahl von verstärkten Schlingen oder Maschen von Maschenreibe zu
Maschenreihe zu ändern und dadurch selbsttätig die in Betracht kommende Fläche beim
Fortschreiten des Strickens zu formen, werden die Stößersteuernocken 13 und 14 je
nach den Erfordernissen zur Einwirkung auf die Schnäbel 3b von gewünschten Stößern
gebracht, um dieselben durch Niederstoßen auf eine niedrigere Höhenlage unwirksam
zu machen, wie a11 dies in den obenerwähnten britischen Patentschriften beschrieben
und dem Fachmann bekannt ist.
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Gemäß der Erfindung ist ein senkrecht gleitender Nockenteil 16 innerhalb
des Nockens 15 des Schnabelstößersystems so angeordnet, daß er von den Füßen 3a
ausgewählter Stößer an der Stelle E der Linie D leicht angehoben werden kann, d.
1i. nachdem die Stößer durch den Nocken t5 nach unten gedrückt worden sind. Der
gleitbare Nockenteil 16 ist mit einem Schlingenerweiterungsnocken 17 in geeigneter
Verbindung, der drehbar innerhalb des Platinennockendeckels 6 gelagert ist. Infolgedessen
werden Bewegungen des Nockenteils 16 auf den Nocken 17 übertragen. Es wird also
bei der Betätigung ausgewählter Stößer, deren Zahl Reihe für Reihe durch die Steuernocken
13 und 14 geändert werden kann, die für die Vergrößerung von Schlingen erforderliche
Bewegung nur auf die entsprechenden Platinen 4 übertragen.
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Der Nockenteil 16 hat einen vorstehenden Stift 18, der in einem Schlitz
tga einer außen auf dem Nocken 15 befestigten Platte t9 arbeitet und von dem gegabelten
Ende 20° eines Arms 20 umfaßt wird. Dieser Arm ist auf dem unteren Ende einer Spindel
21 befestigt, die senkrecht in einer Hülse eines Bocks 23 hin und her gleiten kann.
An dem oberen Ende der Spindel 21 ist ein kürzerer Arm 24 befestigt, dessen oberes
Ende mit dem Arm 25a eines Kurbelhebels 25 zum Eingriff gelangen kann. Der andere
Arm 25b liegt dem Schwanzstück 17" des Schlingenvergrößerungsnockens 17 gegenüber
(vgl. Fig. i und 3). Der bei 26 gelagerte Nocken 17 besitzt eine Nase 17b (Fig.
3), die beim Einwärtsdrücken des Nockens durch den Kurbelarm 25 auf die Füße 4°
der Platinen 4 wirkt und diese veranlaßt, an einem Punkt F früher an dem Strickpunkt
zu wirken, als es normal der Fall ist. Normalerweise veranlaßt der übliche Platinennocken
27 die Platinen, an der Stelle C: zu wirken. Die Strecke, um welche sich die Nase
17b bei der Betätigung des Nocken; 17 einwärts bewegt, wird durch die Einstellung
einer Stellschraube 28 bestimmt, die an dem Nocken befestigt ist und entweder gegen
den Platinennockendeckel oder das Platinenbett stößt.
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Bei dem Stricken der Ware mit Ausnahme einer verstärkten Fläche wird
der bewegliche Nockenteil 16 klar von der Bahn der Stößerfüße 3a gehalten, und der
Arm 24 befindet sich außer Eingriff mit dem Kurbelhebel 25 durch Drehung der Spindel
21. Als Vorbereitung für die Herstellung einer verstärkten Fläche jedoch wird der
Nockenteil 16 losgelassen und fällt in die Bahn der Füße, und es wird ferner der
Eingriff des Arms 24 mit dem Kurbelhebel hergestellt, so daß, wenn der Fuß 3a des
ersten der Serie von ausgewählten Stößern an dem Teil 16 vorbeigeht, dieser in die
Stellung der Fig. .4 angehoben wird und dadurch eine Einwärtsbewegung des Schlingenerweiterungsnockens
17 bewirkt. Umgekehrt, wenn der letzte aus der Reihe von ausgewählten Stößern unter
dem angehobenen Nockenteil 16 vorbeigegangen ist, fällt dieser Teil nach unten und
erlaubt dem Nocken 17, nach außen durch die Platinen in seine unwirksame Stellung
bewegt zu werden. Der Nockenteil 16 wird Reihe für Reihe angehoben und fallengelassen,
bis die verstärkte Fläche vollendet ist.
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Bei der abgeänderten Ausführungsform nach Fig. 5 ist der Nocken 15
mit einem waagerecht verschiebbaren Teil 161 versehen, der für die Verbindung mit
dem Schlingenerweiterungsnocken 17 durch die Vermittlung von Verbindungsgliedern,
die waagerecht anstatt senkrecht angeordnet sind, bestimmt ist. Eines dieser Verbindungsglieder,
ein Hebel, ist bei 29 angedeutet. Der Fuß 3a des ersten einer Serie von ausgewählten
Stößern wird auf den Nockenteil 161 wirken und ihn seitlich stoßen, um eine Einwärtsbewegung
des Nockens 17 zu bewirken. Nachdem der letzte Fuß der Serie an dem Nockenteil vorbeigegangen
ist, kann der Nocken 17 frei nach außen durch die Platinen oder Zeughalter bewegt
werden, und diese Bewegung wird durch die Verbindungsglieder auf den Nockenteil
161 überinittelt, der daraufhin seitlich in der umgekehrten Richtung bewegt und
in seine Anfangslage zurückgebracht wird. Diese Ausbildung kann in manchen Fällen
bevorzugt werden, da der Nockenteil 161 sich ständig in derselben Höhenlage befindet
und daher keiner Aufmerksamkeit beim Stricken von Teilen der Strickware erfordert,
mit Ausnahme einer verstärkten Fläche.
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Die Erfindung kann sowohl bei Rundstrickmaschinen mit Hakennadeln
als auch bei Maschinen mit Zungennadeln verwendet werden.