Hochsilo
In Industrie und Landwirtschaft werden in zunehmendem Masse Grossraumbehälter benötigt, die als Hochsilos z. B. zur Lagerung von Schüttgütern oder zur Konservierung von Futter verwendet werden. Solche Grossraumbehälter wurden bisher nur in starrer Bauweise aus Holz, Beton, Formsteinen, Stahlblech, Aluminium oder Kunststoff hergestellt. Der Transport und die Montage vorgefertigter Behälter dieser Art ist ausserordentlich aufwendig. Ausserdem müssen solche Grossraumbehälter, wenn in ihnen Futter siliert wird, wiederholt mit Schutzanstrichen versehen werden, was zusätzlichen Arbeitsaufwand für ihre Pflege bedingt.
Zweck der Erfindung ist es, obige Nachteile zu beseitigen.
Gegenstand der Erfindung ist ein Hochsilo, bestehend aus einer äusseren Stütz- und/oder Tragekonstruktion und einem inneren flexiblen Silobehälter aus einem Gewebe aus Fäden und/oder Garnen aus einem synthetischen linearen Hochpolymeren, das ein- oder beidseitig beschichtet oder folienkaschiert ist, welcher Behälter im Querschnitt in der gewünschten Form konfektioniert oder gewebt und an seiner Oberseite bis auf eine Füllöffnung geschlossen ist und der mit Vorrichtungen zur Verbindung mit der Stütz- und/oder Tragekonstruktion versehen und mit diesen in und/oder an der Stützbzw. Tragekonstruktion befestigt ist.
Der Behälter kann an seiner Unterseite offen oder geschlossen sein. Ferner kann er an seinen Längsseiten Öffnungen besitzen. Als Vorrichtungen zur Verbindung des Behälters mit der Stütz- und/oder Tragekonstruktion eignen sich vorzugsweise Gurten.
Der Hochsilo kann in den verschiedensten Ausführungsformen hergestellt werden. Er ist in breitester Weise variabel in seinem Fassungsvermögen sowie in seinen Abmessungen und kann sowohl nach der Konstruktion des Stütz- und /oder Tragegerüstes als auch nach seinen Abmessungen den jeweils herrschenden Bedingungen angepasst werden.
Als Stütz- und/oder Tragegerüst können Stahlrohroder Holzgerüste verwendet werden, die aus drei oder mehr senkrechten Trägern mit Querverbindungen am oberen Ende und, falls erforderlich, mit weiteren Querverbindungen versehen sind. Die Ausführung dieser Stütz- und/oder Tragekonstruktion kann sich dabei in bekannter Weise nach der Grösse und den Abmessungen des Hochsilos sowie den sich aus dem Füllgewicht des Hoch silos ergebenden statistischen Notwendigkeiten richten. Grössere Hochsilos werden daher vorzugsweise mit Stütz- und oder Tragekonstruktionen versehen, die in den Boden einbetoniert sind, während es bei kleineren Hochsilos auch möglich ist, transportable Stützund/oder Tragekonstruktionen zu verwenden, die an dem gewünschten Platz aufgestellt werden können und zu diesem Zweck vorzugsweise in bekannter Weise an ihren unteren Enden mit Dornen und Tellern versehen sind.
Es ist aber ausserdem ebenso möglich, auf eine besondere Stütz- und/oder Tragekonstruktion zu verzichten und als Stütz- und/oder Tragekonstruktion bereits vorhandene Bauteile wie Wände oder Decken oder dergleichen zu verwenden. Ebenso können als Stützund/oder Tragekonstruktion auch Betonkonstruktionen verwendet werden.
Form und Abmessungen des inneren flexiblen Silobehälters richten sich ebenfalls nach den Gegebenheiten und dem Verwendungszweck. Vorzugsweise jedoch ist der flexible Silobehälter rund und kann dabei aus einem rundgewebten Gewebeschlauch bestehen. Als Material für den Silobehälter ist ein Gewebe vorgesehen, das aus Fäden und/oder Garnen aus einem synthetischen linearen Hochpolymeren, wie Polyamiden, Polyacrylnitrilen, Polyolefinen oder Polyvinylalkohol, vorzugsweise Polyestern, hergestellt ist. Vorzugsweise werden für die Herstellung dieser Gewebe Fäden verwendet, die eine Festigkeit von mehr als 6 pond pro denier besitzen. Die Wahl des Titers dieser Fäden und damit das Quadratmetergewicht der Gewebe richtet sich ebenfalls nach der Grösse und dem Verwendungszweck des Hochsilos, d. h. nach der von dem Gewebe aufzunehmenden Last.
Die Gewebe sollen jedoch zweckmässigerweise so dicht eingestellt sein, dass sie auch im unbeschichteten Zustand bereits staubdicht sind. Durch die Beschichtung, die ein- oder beidseitig erfolgen kann, wird das Gewebe vorzugsweise gas- und wasserdicht, was für die Lagerung von hygroskopischen Schüttgütern oder zur Grünfuttersilage unbedingt notwendig ist. Als Beschichtungsmaterialien eignen sich für diese Zwecke bereits bekannten, wie weichgemachte Polyvinylcholridpasten, Kunstkautschuke, vernetzbare Kunststoffe wie z. B. Polyurethane.
Anstelle eines beschichteten Gewebes kann auch ein folienkaschiertes verwendet werden, wobei als Folienmaterialien wiederum Polyamide, Polyolefine und vorzugsweise Polyester verwendet werden.
Der innere Silobehälter ist an seinem oberen Ende bis auf eine Füllöffnung geschlossen. Dieses obere Ende wird vorzugsweise dachartig abgeschrägt. Als Füllöff iiung kann ein Stutzen angesetzt sein, wenn die Füllung des Silos in bekannter Weise mit Hilfe eines Gebläses erfolgen soll. Es ist jedoch auch möglich, eine grössere öffnung in Form einer Luke anzuarbeiten, um auch die Befüllung mit Hand zu ermöglichen.
Wenn die Entleerung des Silos in üblicher Weise mit Hilfe einer Fräse von unten erfolgen soll, ist der innere flexible Silobehälter vorzugsweise an seiner Unterseite offen. Die Unterseite des Silobehälters wird dann von einem Betonboden oder -Sockel gebildet, der die bekannten Fräsvorrichtungen aufnimmt. In diesem Falle wird der Silobehälter bis auf diesen Betonboden oder Sockel heruntergezogen und mit diesem beispielsweise durch Klemm- oder andere Befestigungsvorrichtungen verbunden. Soll jedoch die Entleerung des Silos von Hand erfolgen, so wird der Silobehälter unten geschlossen gearbeitet.
In diesem Falle kann der Silobehälter an seinen Längsseiten Öffnungen tragen, die vorzugsweise in verschiedenen Höhen angeordnet sind und durch angearbeitete oder angeschweisste Rahmen mit Kunststoff- oder Metaildeckeln lukenartig luftdicht verschlossen sein können.
Zur Verbindung des Silobehälters mit der äusseren Stütz- und oder Tragekonstruktion können die üblichen Befestigungsvorrichtungen, wie Gurte, Gurtösen, Haken und Ösen, Haken und Karabinerhaken oder Klemmvorrichtungen verwendet werden. Neben Haltevorrichtungen am oberen Ende des Silobehälters können noch beliebig viel Haltevorrichtungen an anderen Teilen, vorzugsweise am unteren Ende des Silobehälters, angebracht werden. Es ist auch möglich, den Silobehälter durch aufgenähte oder aufgeschweisste Gurte zu verstärken und diese Gurte zur Befestigung der Befestigungsvorrichtungen zu verwenden.
Der vorliegende Hochsilo bietet folgende Vorteile:
Leichte Handhabung beim Transport und einfacher Auf- und gegebenenfalls Abbau mit geringem Arbeitsaufwand. Sehr gute Alterungs- und Verwitterungsbeständigkeit, glatte Wände, die keine Schutzanstriche erfordern. Grosse Flexibilität. Vielseitige Verwendbarkeit, da leicht zu reinigen und wartungsfreie Benutzung.
Ausführungsbeispiele des erfindungsgemässen Hochsilos werden nachfolgend anhand der Zeichnung erläutert:
Figur 1 stellt einen Längsschnitt durch einen Hochsilo mit kreisrundem Querschnitt dar. Die äussere Stützund/oder Tragekonstruktion besteht dabei aus einem Stahlrohrgestell mit vier Stahlrohrstützen 1, die in das Fundament 2 einzementiert sind. Die Stahlrohrstützen 1 sind an ihrem oberen Ende über Streben 3, die in einem Ring 4 enden, verbunden. An dem Ring 4 ist die Einfüllöffnung 5 des Silobehälters 6, die zur Aufnahme des Gebläserohres in Form eines Stützens ausgebildet ist, befestigt. Der Silobehälter 6 ist am Ende seiner geraden Seitenflächen mit Hilfe von Klemmvorrichtungen an einem die vier Stützpfeiler 1 verbindenden Ring 7 aufgehängt.
Das untere Ende des Silobehälters ist offen und über das sockelartig ausgebildete Fundament 2 gezogen und mit Hilfe einer Klemmvorrichtung 8 an diesem Sockel befestigt. Dieser Sockel des Fundamentes 2 dient auch zur Aufnahme der hier nicht dargestellten Fräse als Austragsvorrichtung.
Figur 2 zeigt im Querschnitt eine Entnahmeöffnung, die in der Seitenwand des Silobehälters 6 angebracht ist.
Auf das Gewebe des Silobehälters 6 ist ein Kunststoffrahmen 9 aufgeschweisst, der eine wulstartige Verdikkung 10 zur Aufnahme des Deckels besitzt. Der Deckel 11 besteht aus Kunststoff und ist nach innen umgebörtelt.
In diese Börtelung ist eine Dichtungseinlage 12 zum luftdichten Verschluss eingelegt. Die Verbindung des Deckels 11 mit dem Rahmen 9 erfolgt in üblicher Weise durch einen nicht dargestellten Schnellverschluss in Art der Fassverschlüsse.
Figur 3 zeigt schliesslich einen Silobehälter, bei dem die Stütz- und Tragekonstruktion nicht dargestellt ist und der in der Aussenwand Luken zur Entleerung trägt, die einmal geöffnet 13 und einmal geschlossen 14 dargestellt sind.