Schalteranordnung für Publikumssehalter bei Banken, Sparkassen, Post, Eisenbahn od. dgl. Die Erfindung bezieht sich auf eine Schalteranord nung für Publikumsschalter bei Banken, Sparkassen, Post, Eisenbahn od. dgl., mit einer durchschussicheren Schalterwand, zu deren Flucht unter Freilassung eines seitlichen Durchgangsspaltes eine seitlich übergreifende Panzerglasscheibe zurückgesetzt ist, unter der sich eine Durchgabeöffnung befindet.
Bekannt ist eine Schalteranordnung dieser Art, bei welcher sich über einer Durchgabeöffnung eine Trenn wand aus drei Panzerglasscheiben befindet, von denen zwei Scheiben mit Spaltabstand voneinander in der glei chen Ebene liegen, während die dritte Scheibe auf der Bedienungsseite den Spalt überdeckt. Diese Anordnung hat den Nachteil, dass infolge der im Blickfeld sich über deckenden Scheiben die Sicht verzerrt wird. Auch die Montage der drei Scheiben bereitet Schwierigkeiten.
Bei einer anderen bekannten Anordnung befindet sich unmittelbar über der Durchgabeöffnung ein Ausschnitt einer Panzerglasscheibe, der durch eine ihn seitlich über greifende relativ zur Flucht dieser ersten Panzerglasschei be zurückgesetzte zweite Panzerglasscheibe unter Frei lassung eines seitlichen Durchgangsspaltes abgedeckt ist. Auchbei dieser Anordnung besteht der Nachteil der Ver zerrung des Blickfeldes und der Montage einer zweiten Panzerglasscheibe.
Diese Nachteile werden gemäss der Erfindung da durch vermieden, dass über der Durchgabeöffnung ledig lich eine einzige Panzerglasscheibe angeordnet ist, deren Unterkante mindestens bis zu der geraden Verbindungs linie der publikumsseitigen Höhenbegrenzung mit der bedienungsseitigen oberen Begrenzungskante der Durch- C, herabreicht.
Diese Anordnung ist wesentlich einfacher zu mon tieren als die bekannten Anordnungen mit zwei oder drei über der Durchgabeöffnung befindlichen Panzer glasscheiben. Der schmale Spalt an deren beiden Seiten braucht nicht breiter als etwa 2 cm zu sein, um eine angenehme Sprechverständigung zu ermöglichen, da die Schallwellen auch durch die Durchgabeöffnung unter der Panzerglas scheibe hindurchdringen. Die gekennzeichnete Schalter anordnung lässt keinen geraden Schusskanal von der Publikumsseite zur Bedienungsseite frei, . so dass eine Bedrohung des Personals mit Schusswaffen wesentlich erschwert, wenn nicht gar unmöglich gemacht wird.
Die Panzerglasscheibe kann entweder hoch genug sein, um ein Übersteigen zu verhindern, sie kann auch bis an die Decke des Raumes reichen oder oben an eine Mauer od. dgl. anschliessen, welche den Publikumsraum aus reichend gegen den Bedienungsraum abschliesst.
Es ist häufig wünschenswert, zwei Durchgabeöffnun- gen unmittelbar nebeneinander anzuordnen, z.B. dann, wenn die Abmessungen des Schalterraumes die Anord nung von einander weiter getrennten Durchgabeöffnung nicht zulassen.
In einer besonderen Ausgestaltung der Erfindung können für diesen Fall innerhalb einer ein zigen Schalterwandöffnung zwei Durchgabemulden mit einem zwischen ihnen liegenden Zwischenraum angeord net sein, über deren jeder sich lediglich eine einzige Panzerglasscheibe befindet, deren nebeneinander liegen de untere Stirnflächenteile durch in dem Zwischenraum befestigte Halteorgane unterstützt sind. Dabei reichen die Unterkanten der Durchgabeöffnung mindestens bis zu den geraden Verbindungslinien der publikumsseitigen Höhenbegrenzung mit der bedienungsseitigen oberen Tisch- bzw. Mulden- oder Blendenkante der Durchgabe öffnung herab.
Durch die Anordnung einer einzigen Panzerglasscheibe über jeder Durchgabemulde wird er reicht, dass ein unverzerrtes Blickfeld vorhanden ist und durch die Unterstützung der beiden nebeneinander liegen den Panzerglasscheiben in der Mitte zwischen den beiden Durchgabemulden wird eine bessere Gewichtsverteilung der schweren Panzerglasscheiben ermöglicht gegenüber der Unterstützung nur an den beiden Seiten der Durch gabeöffnung der Schalterwand.
In dem Zwischenraum können beide Panzerglas- scheiben durch ein gemeinsames Halteorgan unterstützt sein.
Wenn die seitlichen einander zugewandten Stirn flächen der beiden Panzerglasscheiben durch einen zwar für Schallwellen, nicht aber für Geschosse durchlässigen schmalen Spalt voneinander getrennt sind, kann eine Ver besserung der Verständigung zwischen der Bedienungs seite und der Publikumsseite sowie umgekehrt erfolgen. weil dann die Schallwellen nicht nur an den beiden Seiten der Schalterwandöffnung und an der Durchgabeöffnung, sondern auch durch den Schlitz zwischen den beiden oberhalb der Durchgabeöffnung befindlichen Panzer glasscheiben hindurchzudringen vermögen.
Bei Neubauten von Schaltern für den Publikumsver kehr kann man die Durchgabeöffnung, z.B. die Durch gabemulde, in den Schaltertisch vertieft einbauen, so dass es dann möglich ist, die Unterkante der Panzerglasschei be in die Tischhöhe zu legen. Wenn die Begrenzungskan ten der Durchgabemulde sich dann ebenfalls in Tisch höhe befinden, ist kein gerader Durchschusskanal vor handen.
Bei bereits bestehenden Schaltern für den Publikums verkehr ist es häufig schwierig, eine Durchgabemulde nachträglich in den Schaltertisch einzubauen. Die Durch gabeöffnung befindet sich dann auf der Höhe des Schal tertisches und die Unterkante der Panzerglasscheibe muss höher als der Schaltertisch liegen. Um auch in diesem Fall eine gerade Durchschussrichtung zu versperren, kann an der publikumsseitigen und/oder bedienungsseitigen Begrenzung der Durchgabeöffnung eine relativ zum Schaltertisch erhöhte Abfangblende, z.B. ein Wulst ge nügender Schussfestigkeit, etwa aus Eisen, Stahl oder Messing, angeordnet sein.
Einen solchen Wulst kann man auch dann anbringen, wenn die Durchgabeöffnung als Durchgabemulde ausgebildet ist.
In einer besonderen Ausgestaltung der Erfindung kann die über der Durchgabeöffnung liegende Panzer glasscheibe als Tür ausgebildet sein. Dies bietet den Vorteil, dass der den Schalter Bedienende, wenn er gros- se Gegenstände entgegenzunehmen hat, nicht erst an eine andere Stelle zu gehen braucht.
Insbesondere dann, wenn die als Tür ausgebildete Panzerglasscheibe relativ zu der Flucht der übrigen Schalterwände hinter eine zwischen ihnen befindliche öff- nung bedienungsseitig versetzt ist, kann man die Anord nung so treffen, dass die Seiten der Panzerglasscheibe durch die an der Publikumsseite befindlichen Schalter wände weit genug übergriffen werden, um die Seiten der als Tür ausgebildeten Panzerglasscheiben mit den gegebenenfalls dort befindlichen Beschlägen, wie Dreh achse und Verschluss, gegen publikumsseitigen Zugriff abzudecken.
Es besteht dann nicht die Möglichkeit, dass die als Tür ausgebildete Panzerglasscheibe von der Pu blikumsseite her in irgendeiner Weise betätigt werden könnte.
Im übrigen kann die Tür mit Vorrichtungen zum selbsttätigen Verschliessen und Verriegeln versehen sein. In den Zeichnungen sind einige Ausführungsbeispiele der Erfindung schematisch dargestellt und nachstehend beschrieben, ohne dass die Erfindung jedoch auf diese Ausführungsformen beschränkt sein soll.
Fig. 1 zeigt die Schalteranordnung in der perspekti vischen Ansicht von der Publikumsseite her, Fig. 2 in der Draufsicht, Fig. 3 die Seitenansicht und den Schnitt 111-11I durch die Schalterwand in Fig. 1, Fig. 4 einen Doppelschalter.
Fig. 5 zeigt eine Abfangblende für sich allein. In Fig. 6 a) ist der Querschnitt VI-VI durch Fig. 5 dar gestellt, in Fig. 6 b) bis f) sind andere Querschnittsformen der gleichen Querschnittsstelle gezeigt, die sowohl für die Publikumsseite als auch für die Bedienungsseite benutzt werden können.
Fig. 7 zeigt in der gleichen Querschnittsebene eine Form, die besonders für die Bedienungsseite geeignet ist, und Fig. 8 eine Draufsicht in Richtung des Pfeiles VIII von Fig. 3 auf eine andere Form der bedienungsseitigen Abfangblende.
Fig. 9 zeigt eine perspektivische Draufsicht auf eine abgeänderte Schalteranordnung von der Publikumsseite her, Fig. 10 senkrecht von oben, Fig. 11 Schnitt und Draufsicht in Richtung der Linie XI-XI der Fig. 9.
Zur Schalteranordnung gehört der Schaltertisch 1, in welchen die Durchgabemulde 2 eingelassen ist. Seit lich des Schalters befindet sich die Schalterwand, die aus den Panzerglasscheiben 3 und 4 besteht, zwischen denen die Schalteröffnung 5 liegt.
Von der Flucht der Schalterwand 3 und 4 nach der Bedienungsseite 6 hin zurückgesetzt ist die Panzerglas scheibe 7 derart, dass sie die beiden Panzerglasscheiben 3 und 4 an beiden Seiten übergreift, wodurch je e;n schmaler Schlitz 8 von etwa 2 cm Breite gebildet wird. Je nach den besonderen Erfordernissen kann der Schlitz auch breiter od. schmaler sein, im allgemeinen wird der Schlitz um so breiter sein können, je mehr sich die Scheiben seitlich übergreifen, weil dann auch bei einem breiten Schlitz die Durchschussmöglichkeit kaum vorhanden ist.
Im übrigen soll der Schlitz breit genug sein, damit die Verständigung zwischen der Bedienungsseite 6 und der Publikumsseite 9 ausreichend ist. Die Panzerglasscheiben 3 und 4 und die Panzerglasscheibe 7 können durch ge meinsame Armaturen 10 und 11 festgehalten werden.
Um einen geraden Durchschusskanal zu verbauen, ist die Durchgabeöffnung 12 an der Publikumsseite 9 mit einer wulstartigen Abfangblende 13 umrandet, deren freie Enden 14 und 15 entweder bis an die Panzerglas scheibe 3 bzw. 4 heranreichen oder unter ihr hindurch geführt sind, so dass die Abfangblende 13 auf der Be dienungsseite 6 ihre Fortsetzung findet.
Die Höhe der Abfangblende 13 ist so gewählt, dass eine gerade Linie 16, welche an der Oberkante 17 der Abfangblende 13 und an der Unterkante 18 der Panzerglasscheibe 7 von der Publikumsseite 9 her entlanggeführt wird, auf der Bedienungsseite 6 gegen ein Hindernis trifft, wie z.B. gegen den Tisch 1 oder gegen die auf der Bedienungs seite befindliche Begrenzungskante 19 des Durchgabe spaltes. Ein der Linie 16 folgendes Geschoss vermag dann den Bedienenden nicht zu treffen, weil es vorher von der Begrenzungskante 19 abgefangen wird.
Um der Gefahr zu begegnen, dass das Geschoss durch Abprall an der Begrenzungskante 19 den Bedienenden doch treffen könnte, kann die Blende mit einem minde stens senkrechten, vorzugsweise überfangenden Rand 24 versehen sein und es ist zweckmässig die Abfangblende von der Publikumsseite her als langsam ansteigende Flä che 20 auszubilden, damit ein Geschoss nicht die Ten- denz hat, die Begrenzungskante 19 zu durchschlagen, sondern in eine ungefährliche Richtung abgelenkt zu werden. Wenn das Geschoss nicht vollständig abgelenkt wird, hat es jedenfalls auf der Schrägfläche 20 schon sehr viel Energie verloren, so dass es über die nach der Bedienungsseite 6 hin am weitesten vorspringende Stelle 21 infolge seiner zum grossen Teil verbrauchten Energie kaum hinauskommt.
Demselben Zweck kann eine solche Ausbildung der bedienungsseitigen Begrenzungskante 19 dienen, wie sie in Fig. 8 dargestellt ist. Hier sind von der Mitte der Begrenzungskante 19 aus zwei seitlich abgerundete Bah nen 22 und 23 ausgeformt, über welche der überfangende Rand 24 vorspringt. Wenn ein Geschoss gegen diese Ab fangblende prallt, wird es nicht nur nach oben, sondern zusätzlich nach der Seite abgelenkt, so dass es den Be dienenden nicht zu treffen vermag.
Die Abfangblende kann aus verschiedensten Materia len bestehen, wie Holz, Kunststoff, Eisen, Metall oder auch aus Kombinationen dieser Materialien, deren Art sich, aufgrund der erforderlichen Festigkeit, auch nach der Dicke des verwendeten Materials richten muss. Die in Fig. 6 dargestellten Querschnitte stellen verschiede ne Möglichkeiten der Wulstform dar, von denen die Querschnitte a) und c) aus Eisen, Stahl oder Metall, die Querschnitte b), d), e), f) auch aus weniger festem Ma terial, wie Holz oder Kunststoff gewählt werden kön nen, da das Vollmaterial des Querschnittes gewöhnlich eine genügende Sicherheit gegen Durchschüsse bietet.
In solches Material kann ein Projektil bedienungsseitig ein dringen und unschädlich stecken bleiben.
In Fig. 5 ist der Grundriss der wulstförmigen Ab fangblende rechteckig bzw. quadratisch dargestellt, die Grundrissform kann jedoch auch anders, wie z.B. U- förmig bzw. trapezförmig mit scharfen oder runden Ek- ken, in Form eines Halbkreises, Teilkreises oder auch einfach als genügend lange gerade Linie gewählt werden.
Ein Publikumsschalter, der mit der Durchschusssiche- rung versehen ist, kann durch Schusswaffen nicht wirk sam angegriffen werden, wenn im übrigen die Schalter wände hoch genug sind, damit sie nicht überklettert werden können.
Bei der Ausführungsform als Doppelschalter ist auf dem Schaltertisch 1 in bekannter Weise eine Schalter wand aus Panzerglas angeordnet, die aus den beiden Panzerglasscheiben 3 und 4 besteht. In dieser Schalter wand befindet sich die Schalterwandöffnung 5, innerhalb der zwei Durchgabemulden 25 und 26 im oder auf dem Schaltertisch angeordnet sind. Oberhalb der Durchgabe mulde 25 befindet sich die Panzerglasscheibe 27 und oberhalb der Durchgabemulde 26 die Panzerglasscheibe 28.
Beide Panzerglasscheiben sind in an sich bekannter Weise gegenüber der Flucht der Panzerglasscheiben 3 und 4 zurückgesetzt, so dass zwischen der Panzerglas scheibe 3 und der Panzerglasscheibe 27 ein seitlicher Schlitz 29 sowie zwischen der Panzerglasscheibe 4 und der Panzerglasscheibe 28 ein seitlicher Schlitz 30 vor handen ist, durch welche die Verständigung zwischen der Publikumsseite 9 und der Bedienungsseite 6 mög lich ist.
Zwischen den beiden Durchgabemulden 25 und 26 ist auf dem Schaltertisch 1 ein Halteorgan befestigt, mit dem die beiden Panzerglasscheiben 27 und 28 unterstützt sind. Das Halteorgan besteht in der Zeichnung aus iT- förmigen Backen 31, die durch einen Ständer 32 unter stützt sind. Wenn der Schaltertisch das Gewicht nicht aushält, kann der Ständer 32 auch im Fussboden veran kert sein.
Die beiden Durchgabemulden können von einem ge meinsamen Wulst 33 umrandet sein, so dass eine etwaige Durchschusslinie 34, die von der Publikumsseite 9 her über die Oberkante 35 des Wulstes hinweggeht, an der Bedienungsseite 6 in der Wand 36 der Durchgabemulde 25 bzw. 26 endet.
Der zwischen den beiden Panzerglasscheiben 27 und 28 befindliche Schlitz 37 kann so eng gewählt werden, dass Geschosse üblichen Kalibers ihn nicht durchdringen können. Dann ist er jedoch immer noch gross genug, um die Schallwellen in einer genügenden Intensität durch zulassen, welche die Verständigung zwischen der Publi kumsseite 9 und der Bedienungsseite 6 zusammen mit den seitlichen Schlitzen 29 und 30 ermöglicht, unter Mit wirkung der Durchgabemulde 25 und 26.
Wenn gemäss Fig. 9 bis 11 die zurückgesetzte Scheibe gleichzeitig als Tür ausgestaltet ist, ist die Tür 38 breiter als die Öffnung 5; so dass die beiden Seiten 39 und 40 der geschlossenen Tür sich hinter den Teilen 3 und 4 der Panzerglaswand befinden. Die zur Bewegung und Feststellung der Tür dienenden Beschläge, die Halterung 41 für die Türangel und die Beschläge 42 für den Tür- verschluss, sind dadurch dem Zugriff von der Publikums seite 9 her entzogen. Die Leisten 43 und 44, die mit zum Festhalten der Panzerglasscheibe 3 und 4 dienen, können dabei gleichzeitig als Lager für die Drehachse bzw. zum Verschliessen der Scheibe benutzt werden.
Wenn auch in den Abbildungen die Tür 38 gegen über der Flucht der übrigen Panzerglaswände 3 und 4 bedienungsseitig zurückgesetzt ist und wenn zusammen damit eine Durchgabemulde 2 dargestellt ist, so kann sich die Tür jedoch auch innerhalb der Flucht der Panzerglaswände oder auch anderer Wände z. B. in nerhalb der Flucht einer Begrenzungsmauer oder aus anderem Material bestehenden Begrenzungswänden be finden. Die Tür kann, wie in den Abbildungen, ohne Türrahmen ausgebildet sein, sie kann jedoch auch mit einem Türrahmen an der Tür selbst und/oder an der Türöffnung 5 versehen sein. Nach der Durchgabe grös- serer Gegenstände kann die Tür schnell wieder verschlos sen werden.