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Verschiebbare Abschlusswand in einer Mhrzeck-Zivilschutzanlage Die
Efindung betrifft eine verschiebbare Abschlusswand in einer Mehrzweck-Zivilschutzanlage,
welche zum langfristigen Verschliessen einer Toröffnung in einer Wand eines in Gefahrzeiten
als Schutzraum dienenden Raumes vorgesehen ist> wobei diese Abschlusswnd auf
einer zu der die Toröffnung enthaltenden Wand parallelen Bahn abgestützt und auf
derselben wahlweise so verschiebbar ist, dass sie die Toröffnung abschliesst oder
offen lässt. Bekannte Abschlusswände dieser Art sind relativ leicht gebaut und auf
Rollen gelagert. Eine derartige Abschlusswand muss, wenn sie in die Abschlusslage
verschoben worden ist, in vielen Fällen noch durch Anhäufen von Sandsäcken auf ihren
Aussenseiten verstärkt werden, um vor radioaktiver Primärstrahlung genügend zu schützen.
Ferner ist es üblich, Schrauben vorzusehen, um die Abschlusswand in der Verschlusslage
unter Zwischenlage einer Cummidichtung an der Aussenwand festzuschrauben. Die Erfindung
geht aus von der Erkenntnis, dass ein rasches Verschieben der Abschlusswand in ihre
Verschluss- bzw. Oeffnungslage gar nicht erforderlich ist, sondern aufgrund der
politischen Lage rechtzeitig im voraus angeordnet werden kann.
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Die Abschlusswand nach der Erfindung zeichnet sich dadurch aus, dass
sie über Gleitstücke auf einer die genannte Bahn
bildenden Schiene
abgestützt ist, und dass neben der Torfiffnung in einem Fundament- bzw. einem Deckenteil
je eine Nut vorgesehen ist, in welche ein unterer bzw. obercr Randteil der Abschlusswand
mit Spiel eingreift. Diese Konstruktion gestattet unter anderem auch, sehr starke
und entsprechend schwere Abschlusswände aus armiertem Beton vorzusehen, die keiner
Verstärkung durch Sandsäcke oder dergleichen bedürfen.
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Eine bevorzugte Ausführungsform der Abschlusswand ist dadurch gekennzeichnet,
dass die Toröffnung oder die Abschlusswand einen Abdichtungsrahmen mit einem federnden
Metallteil aufweist, welcher in der Verschlusslage der Abschlusswand zur Abdichtung
des Schutzzaurnes gegenüber der Aussenatrnosphäre dient, wobei der Metallteil derart
ausgebildet ist, dass die Abdichtung in jeder durch das erwähnter Spiel möglichen
Lage der Abschlusswand erzielt wird.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes
schematisch dargestellt. Es ist: Fig. 1 eine Vorderansicht einer verschiebbaren
Abschlusswand mit im wesentlichen den Linien 1-1 von Fig. 3 entsprechenden Teilschnitten,
Fig. 2 eine Draufsicht zu Fig 1 mit einem im wesentlichen der Linie II-II von Fig.
3 entsprechendem Teilschnitt, Fig. 3 ein Vertikalschnitt gemäss den Linien 111-111
von Fig. 1 und Fig. 2 in grösserem Massstab, und Fig. 4 ein Teilschnitt gemäss Linie
IVniV von Fig. 1 in noch grösserem Masstab.
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Der Schutzraum 1 der dargestellten Zivilschutzanlage, die in Friedenszeiten
z.B. als Garage dient, ist vorne mit einer festen Aussenwand 2 versehen, in welcher
eine grosse, rechteckige Toröffnung 3 ausgespart ist. Die Breite B dieser im Garebetrieb
zum Ein- und Ausfahren der Kraftfahrzeuge dienenden Toröffnung 3 ist meistens erheblich
grösser als dessen Höhe H, was in den schematischen Fig. 1 und 2 aus Platzrücksichten
nicht dargestellt ist. Um diese Toröffnung 3 in Zeiten erhöhter politiscfier
Gefahr,
insbesondere Kriegszeiten, zu verschliessen ist eine verschiebbare Abschlusswand
4 vorgesehen, die aus mit Stahlarmierungen 5 versehenem Beton besteht. Die Abschlusswand
4 ist auf ihrer unteren Seite mit zwei (oder mehr) Glsitplatten 6 versehen, die
z.B. aus Sintorbronze bestehen, welche mit MolybdBnsul° fid enthaltendem Oel imprägniert
ist. Die Gliplaton 6 könnten auch aus rostfreiem Stahl hergestellt sein Die Gleitplatten
6 sind mit U-förmigen Verankerungsstücken 7 fest verbunden, welche in den Beton
eingelassen sind und ihrerseits mit der Armierung 5 verbunden sind. Die Gleitplatten
6 liegen auf dem Rücken einer Stahischiene B von T-förmigem Profil, die in eine
Betonschicht 9 eingelassen und mittels seitlicher Anker 10 verankert ist. Die Betonschicht
9 ist auf dem Grund einer Nut 11 angebracht, die in einem Fundamentsockel 12 vorgesehen
ist, der innenseitig in den unteren Teil der festen Aussenwand 2 und aussenseitig,
also in Fig. 3 links, in den Unterbau einer zur Toröffnung 3 führenden Zufahrtsrampe
übergeht. Die Nut 11, in welche der untere Teil der Abschlusswand 4 eingreift, liegt
einer Nut 13 gegenüber, in welche der obere Teil dieser Wand 4 eingreift, und welche
in einem Deckenfortsatz 14 vorgesehen ist, der von der mit 15 bezeichneten Decke
des Schutzraumes als Vordach ein Stück weit über die Aussenwand 2 nach aussen vorsteht.
Dieser Deckenfortsatz 14 ist in Fig. 1 teilweise und in Fig. 2 ganz weggelassen.
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Die Nuten 11 und 13 erstrecken sich nicht nur über die ganze Breite
B der Toröffnung 3, sondern noch nach beiden Seiten über dieselben hinaus, und zwar
in Fig. 2 rechts nur um einen relativ kleinen Betrag a, links dagegen um einen Betrag
b, der so gross ist, dass, wenn die Abschlusswand auf der Schiene 8 bis zum in Fig.
2 nicht dargestellten hinteren Ende der Nuten 11 bzw. 13 verschoben wird, die Toröffnung
3 vollständig offen ist.
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Das Verschieben der Abschlusswand 4 im Schliessungs-bzw. Oeffnungssinne
erfolgt zweckmässig mit Hilfe eines Seil zuges, dessen Einrichtung und Betätigung
einige Zeit in Anspruch nehmen darf, denn die Toröffnung 3 soll ja während der ganzen
Zeit,
in welcher der Raum 1 als Schutzraum dient, nicht mehr geöffnet werden, indem zu
dessen Getreten ein oder mehrere andere, mit Schleusen versehene Eingänge vorgesehen
sind. Da die beschriebenen Gleitschutzplatten 6 inbezug auf die Stahlschiene 8 nur
einen geringen Reibungskoeffizienten haben, kann die erforderliche Verschiebungskraft
ohne weiteres mittels eines einzigen, üblichen Seilzugapparates an die Abschlusswand
4 angelegt werden, und zwar auch dann, wenn das Gewicht dieser Wand sehr hoch ist,
z.B. etwa 15 bis 30 Tonnen beträgt. Gewichte in dieser Grössenordnung ergeben sich,
wenn man die Abschlusswand so dimensioniert, dass sie einer durch eine Bombenexplosion
hervorgerufenen starken Druckwelle von z.B. 3 Atü standtiält und zudem eine genügende
Sicherheit gegen die dabei auftretenden, radioaktiven Strahlungen bietet.
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Um das Eindringen von durch Radioaktivität oder Giftgase verseuchter
Luft in den Schutzraum 1 zu verhindern, wird in demselben mittels einer über ein
Filter arbeitenden Luftpumpe ein kleiner Ueberdruck aufrecht erhalten. Damit nicht
zuviel Luft aus dem Schutzraum 1 am Umfang der Abschlusswand 4 vorbei nach aussen
gelangen kann, ist auf der Aussenseite der Aussenwand 2 in einem kleinen Abstand
vom Rande der Toröffnung 3 ein Abdichtungsrahmen 16 befestigt. Der Abdichtungsrahmen
16 weist gemäss Fig. 4 einen aus Winkeleisen bestehenden, starren Teil 17 auf, der
mit Zement, Mörtel o.dgl. 18 und mit nur durch ihre Achse angedeutete Stirnschrauben
18' an der Wand 2 befestigt ist, und einen federnden Metallteil 19, der z.B. aus
Messingstreifen oder einem anderen nicht rostenden Material zusammengesetzt ist,
die längs eines Randes mittels einer als Anschlag dienenden Fassung 20 am Teil 17
befestigt sind, und längs des anderen, freien Randes 21 an der Abschlusswand 4 anliegen,
und zwar an einem. dem Abdichtungsrahmen 16 gegenüberliegenden Eisenrahmen 22, den
diese Wand 4 aufweist. Die vertikalen Seiten des Eisenrahmens 22 bestehen aus Winkeleisen
23 (s. Fig. 4) und seine horizontalen Seiten aus Flacheisen 24 (s. Fig. 3).
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Den horizontalen Flacheisen 24 des Eisßnrahrnarts 22 liegen auf der
anderen Seite der Abschlusswand 4 zwei Anschlagleisten 25 auf Flacheisen gegenüber,
die in regelmässigen Abstanden, durch Profileisen 26 mit den Flacheisen 24 versteiFt
sind. Den Anschlagleisten 25 der Wand 4 liegen zwei Gegenanschlagleisten 27 am Fundamentsockel
12 bzw. am Oecken-Fortsatz 14 gegenüber, welche Leisten 27 im wesentlichen so ausgebildet
sind, wie die Teile 17, 18 des Abdichtungsrahmens 16.
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Nach Verschiebung der Abschlusswand 4 in die Abschlusslage werden
die Leisten 25 und 27 in der Regel einen kleinen Abstand, z.E3. von wenigen Millimetern
voneinander haben. Eine Druckwelle, welche die Abschlusswand 4 in Richtung des Pfeiles
28 trifft, bewirkt, dass der Rahmen 22 mit großer Wucht gegen die Fassung 20 des
Federteiles lO des Abdichtungsrahmens 16 prallt. Dadurch wird die Wand 4 zurückgeworfen,
so dass die Anschlagleisten 25 auf die Ggenachlaeleisten 27 treffen, wodurch die
Bewegungsrichtung der Wand 4 eventuell noch einmal geändert werden kann. Da der
Federteil 19 des Abdichtungsrahmens 19 der Bewegung der Wand 4 folgt, ohne durch
deren Aufprallen an den Teilen 20 bzw. 27 irgendwie beschädigt zu werden, bleibt
seine Abdichtwirkung auch nach einer Explosion aufrecht erhalten, ganz gleichgültig
in welcher Lage die Wand 4 zwischen den Teilen 20 und 27 zum Stillstand kommt. Selbstverständlich
können geringe Unebenheiten des Randes 21 und des Rahmens 22 kleine Leckverluste
hervorrufen, ohne aber die Aufrechterhaltung des kleinen Ueberdruckes zu gefährden.
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Obwohl beim dargestellten Beispiel die Abschlusswand 4 auf der Aussenseite
der Aussenwand 2 angeordnet ist, ist es ohne weiteres auch möglich, sie auf deren
Innenseite anzuordnen.
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An den oberen Rändern der unteren Nute 11 sind zwei kleine Schultsrn
29 vorgesehen, um eine strichpunktiert angedeutete Abdeckung 30 abzustützen, über
welche in Friedenszeiten die Fahrzeuge in bzw. aus der Garage rollen können. Auf
dem Grund der Nut 13 ist vorsorglich noch eine Anschlagleiste 31 vorgesehen. Um
ein unberechtigtes
Verschieben der Abschlusswand aus ihrer Verschluss-bzw.
Oeffnungslage zu verhindern, können ferner nicht dargestellte Traversen als Rieuei
in die Nuten 11 und 13 eingelegt und mit Schlössern in ihrer Lage gesichert werden.
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Die beschriebene Abschlusswand 4 kann selbstverständlich auch als
Zwischenabschluss im Inrlern einer Zivilschutzanlage Verwendung finden.