CH433697A - Verfahren zur Herstellung eines kantigen Formkörpers aus aus einem einzigen Stück bestehender Folie oder Platte aus Kunststoff - Google Patents
Verfahren zur Herstellung eines kantigen Formkörpers aus aus einem einzigen Stück bestehender Folie oder Platte aus KunststoffInfo
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- B65D5/42—Details of containers or of foldable or erectable container blanks
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Description
Verfahren zur Herstellung eines kantigen Formkörpers aus aus einem einzigen Stück bestehender Folie oder Platte aus Kunststoff Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines kantigen Formkörpers aus aus einem einzigen Stück bestehender Folie oder Platte aus Kunststoff. Die Herstellung kantiger Formkörper mit Hilfe flacher Gebilde in Form von Folien oder Platten aus Kunststoff ist bekannt. Der Kunststoff wird an den zu biegenden Stellen mittels entsprechender Vorrichtungen erwärmt und im warmen Zustand verformt, d. h. zum Formkörper aufgebogen. Nach Abkühlung der erwärmten Teile behält der Kunststoff die neue Form bei. Diese Art der Verformung, wie sie überall dort zur Anwendung kommt, wo mit Kunststoff formverändernd gearbeitet wird, ist jedoch sehr umständlich und unwirtschaftlich. Darüber hinaus kann eine Verformung nur dann vorgenommen werden, wenn Spezialmaschinen zur Erwärmung des Kunststoffes zur Verfügung stehen. Man kennt auch ein Verfahren zur Herstellung von Behältern aus Kunststoff, bei dem das Material an den zu biegenden Stellen beispielsweise mit Hilfe eines Messers eingeschnitten wird, worauf dann die Verformung des Kunststoffes zum jeweiligen Behälter erfolgt. Bei diesem Verfahren wird das Material an den zu biegenden Stellen jedoch verletzt, wodurch die Biegungsstellen sehr stark zum Bruch neigen. Dieser Bruch erfolgt zwangsläufig dann, wenn das Material an den Abbiegestellen wieder in die Ausgangsstellung zurückgebogen wird. Es ist auch ein Verfahren bekannt geworden, bei dem das Material an den zu biegenden Stellen eingeschnitten und danach an diesen Stellen ein Lösungsmittel aufgetragen wird, durch welches die zu biegenden Stellen weich und geschmeidig gemacht werden sollen. Darauf erfolgt die Verformung des Kunsltstoffes zum jeweiligen Behälter. Sobald jedoch die Wirkung des Lösungsmittels nicht mehr vorhanden ist, kann eine Verformung des Kunststoffes nur schwer und nur mit der Gefahr vorgenommen werden, dass an den Biegungsstellen ein Bruch erfolgt. Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist, das Material, im wesentlichen harten Kunststoff, in Form von Folien oder Platten, im Gegensatz zum Biegen von Kunststoff unter Einfluss von Wärme oder mittels Materialverletzung an den zu biegenden Stellen für mehimailiges nachträglichos Abbiegen biegewillig bzw. knickfreudig zu machen. Dies ist notwendig, um vor allem herzustellende Faltschachteln für den Transport flach zusammenlegen zu können. Diese Aufgabe wird gemäss der Erfindung dadurch gelöst, dass die Folie oder Platte im kalten oder warmen Zustand des Kunststoffes an den zu biegenden Stellen durch Druckeinwirkung oder durch Aufbringen eines chemischen Lösungsmittels mit Nuten oder Rillen verstehen-wird, worauf die Folie oder Platte nach beliebig langer Lagerung kalt verformt und zum Form körper aufgebogen wird. Besonders vorteilhaft ist es bei diesem Verfahren, dass das Material bei der Herstellung der Nuten oder Rillen nicht verletzt wird und jederzeit, auch nach langjähriger Lagerung, an den vorbehandelten Stellen kalt verformt werden kann. Nachdem das Material an den entsprechenden Stellen durch die Vorbehandlung biegewillig bzw. knickfreudig gemacht wurde, ist ein Zurückbiegen des Formkörpers in den ursprünglich flachen Zustand jederzeit möglich, so dass die Formkörper bzw. die entsprechend vorbehandelten Folien oder Platten auf Grund des Verfahrens mehrmals verwendet werden können. Darüber hinaus verschwindet bei der Herstellung der Nuten oder Rillen mit Hilfe des erfindungsgemässen Verfahrens im Gegensatz zu den bisher bekannten Verfahren kein Material der Folie oder Platte, das Gewicht derselben bleibt stets das gleiche. Bei Anwendung von Druck zur Herstellung der Nuten oder Rillen, also praktisch bei einer mechanischen Verdünnung an den zu biegenden Stellen wird das Material an der Verdünnungsstelle nur in die unteren und seitlichen Teile der Folie oder Platte eingepresst, bei Anwendung von chemischen Lösungsmitteln wird das Material durch eine ätzende Substanz an der vorgesehenen Biegungsstelle in seiner Zusammensetzung strukturmässig verändert, wobei das zur Veränderung gelangende Material der Folie oder Platte sich in die benachbarten Zonen der Verdünnungsstelle hineinarbeitet. Die mit dem Verfahren erhaltenen Vorteile sind nicht zu übersehen. Ganz besonders interessant ist die Anwendung der Erfindung auf dem Gebiet des Verpackungswesens. Auch in der Werbung und in der- gesamten Büro organisation ergeben sich zahllose Anwendungsmöglichkeiten. Wesentlich bei der Beurteilung der Erfindung ist noch die Tatsache, dass bereits beim Zuschnitt oder während einer sonstigen Herstellungsart bei den Folien oder Platten die notwendigen Materialverdünnungen in Form von Nuten, Rillen oder dergleichen vorgenommen werden können. Die Verformung selbst braucht erst bei Bedarf zu erfolgen, was ohne Schwierigkeit möglich ist, weil dafür keinerlei technische Hilfsmittel erforderlich sind. Unabhängig davon ergeben sich auch beim Transport des Kunststoffes ganz erhebliche Vorteile. Bisher war es notwendig, dass beispielsweise die Kunststoffverpackung bereits vom Erzeuger in die endgültige Form gebracht und als sperriges Gut zum Verbraucher verschickt wurde. Mit Hilfe der Erfindung ist es nun möglich, die entsprechend vorbehandelten Folien oder Platten in flacher Form an den Verbraucher weiterzuleiten und dort so lange zu lagern, bis die Verpackung benötigt wird. Die damit erzielte Raumeinsparung ist ganz erheblich. Schliesslich muss noch hervorgehoben werden, dass die Formkörper nach ihrer Verwendung jederzeit wv der in den ursprünglich flachen Zustand der Folien oder Platten zurückgebogen werden und somit nach evtl. notwendigem Transport an eine andere Einsatzstelle erneut zum Formkörper aufgebogen und für einen anderen Zweck verwendet werden können. Auf Grund der entstandenen Biegewilligkeit bzw. Knickfreudigkeit des Materials ist das Abbiegen und wieder Zurückbiegen fast unbegrenzt möglich. Zur Durchführung des Verfahrens können die in der Folie oder Platte hergestellten Nuten oder Rillen an den zu biegenden Stellen spitzen, runden und/oder rechteckigen Querschnitt aufweisen. Die Wahl hängt letzten Endes davon ab, welchen Zweck der spätere Formkörper erfüllen soll. Die Überlegung ist natürlich auch wichtig für die Beantwortung der Fragen, welche Grösse die Nuten oder Rillen besitzen sollen. Darüber hinaus ist es in vielen Fällen sinnvoll, die Nuten oder Rillen verschieden tief und/oder breit auszubilden. Die Nuten oder Rillen können in ihrem Verlauf auch beliebig oft Unterbrechungsstellen aufweisen, die eine Versteifung des Formkörpers ergeben. Es ist keinesfalls notwendig, dass auf die ganze Länge der jeweiligen Biegung eine Materialverdünnung in Form von Nuten oder Rillen vorhanden ist. Durch Unterbrechungen können beispielsweise ganz bestimmte dauerhafte Winkelstellungen bei der späteren Formgebung erreicht werden. Auch zur Erzielung von scharnierartigen Eigenschaften kann diese Ausführungsform sehr zweckmässig sein. Eine weitere Ausbildungsmöglichkeit der Erfindung sieht vor, dass die Nuten oder PIllen je nach Bedarf auf einer Seite und/oder auf beiden Seiten des Kunststoffes vorgesehen sind, beispielsweise, wenn Biegungen wechselweise nach der einen oder nach der anderen Seite vorgenommen werden sollen. Solche wechselweisen Abkantungen sind vielfach dann erforderlich, wenn aus runden oder mit wellenartigen Begrenzungen versehenen Folien oder Platten kantige Formkörper hergestellt wer den sollen. Die Kunststoffolien oder -platten können auch an den nicht mit Nuten oder Rillen versehenen und nicht für eine spätere Biegung vorgesehenen Stellen weitere Verltiefungen und/oder Erhöhungen aufweisen. Diese Art der Ausführung dient vorzugsweise dazu, die nicht gebogenen Teile des Formkörpers flächenmässig zu ver steifen. Die Stabilität vor allem grösserer Formkörper wird dadurch erheblich verbessert. Schliesslich wird noch vorgeschlagen, an den Begrenzungsrändern Fortsätze anzuordnen, deren Verbin dungsstellen mit der Folie oder Platte mit Nuten oder Rillen versehen wird. Der Zweck ist die Herstellung einer dauerhaften Verbindung beispielsweise von zwei benachbarten, im Winkel zueinander aufgebogenen Seiten des Formkörpers. Der Fortsatz wird dabei über die jeweils benachbarte aufgebogene Seite so weit gebogen, bis die Seite vom Fortsatz fest umschlossen ist. Die Erfindung ist in einigen Ausführungsbeispielen in den Zeichnungen schematisch dargestellt. Fig. 1 zeigt einen Schnitt durch einen Teil einer Kunststoffplatte mit einer spitzen Nut; Fig. 2 zeigt einen Schnitt mit einer runden Nut; Fig. 3 zeigt einen Schnitt mit einer rechteckigen Nut; Fig. 4 zeigt einen Schnitt mit je einer auf beiden Seiten des Kunststoffes angeordneten Nut; Fig. 5 zeigt eine Draufsicht auf eine runde Kunststoffplatte, bei der Abbiegungen wechselweise nach der einen oder anderen Seite erfolgen sollen; Fig. 6 zeigt eine ischräge Ansicht des fertig ab-ge- kanteten Formkörpers aus der Platte von Fig. 5; Fig. 7 zeigt eine Draufsicht auf eine mit wellen tarttgen Begrenzungen versehene Kunststoffpiatte; Fig. 8 zeigt eine schräge Ansicht des wechselseitig abgekanteten Formkörpers aus der Platte, wie sie in Fig. 7 dargestellt ist; Fig. 9 zeigt einen Schnitt durch eine Kunststoffplatte, bei der das Material an den für eine Biegung vorgesehenen Stellen durch Nuten dünner ausgebildet ist und weitere Erhöhungen für eine bessere Stabilität des späteren Formkörpers angeordnet sind und Fig. 10 zeigt eine Draufsicht auf eine Kunststoffplatte mit Fortsätzen. Gemäss der Erfindung können die Materialverdünnungen beispielsweise bei einer Kunststoffplatte 1 spitze Nuten 2, runde Nuten 3 oder rechteckige Nuten 4 bzw. Rillen sein. Bei runden Kunststoffplatten 1, wie sie die Fig. 5 zeigt, sind für die Herstellung eines kantigen Formkörpers, wie er durch die Fig. 6 dargestellt ist, wechselweise Nuten bzw. Rillen 5 auf der Vorderseite und Nuten bzw. Rillen 6 auf der Rückseite der Kunst stoffpiatte 1 notwendig. In ähnlicher Weise erfolgt auch die Anfertigung eines kantigen Formkörpers, wie ihn die Fig. 8 zeigt, aus der wellenförmigen Kunststoffplatte 1 gemäss Fig. 7 durch wechselseitige Nuten bzw. Rillen 5 und 6 auf der Vonder- und Rückseite der Kunststoffplatte 1. Neben den verschiedenartigen Nuten bzw. Rillen zum Abbiegen können bei Kunststoffplatten 1 weitere Erhöhungen 7 in den verschiedensten Formen für die Flächenaussteifung angeordnet sein. An den Begrenzungsrändern der Kunststoffplatte 1 sind in der Fig. 10 die Fortsätze 8 vorgesehen. Werden die Seitenteile 10 der Platte 1 an den gestrichelt gezeichneten Linien zur Formung eines schachtelartigen Formkörpers um 90 Grad nach oben gebogen, dann können die Fortsätze 8 über die Lappen 9 um 180 Grad gebogen werden, wodurch eine gute und bleibende Verbindung zwischen den senkrecht stehenden Seitenteilen 10 hergestellt ist.
Claims (1)
- PATENTANSPRUCH Verfahren zur Herstellung eines kantigen Formkörpers aus aus einem einzigen Stück bestehender Folie oder Platte aus Kunststoff, dadurch gekennzeichnet, dass die Folie oder Platte im kalten oder warmen Zustand des Kunststoffes an den zu biegenden Stellen durch Druckeinwirkung oder durch Aufbringen eines chemischen Lösungsmittels mit Nuten oder Rillen versehen wird, worauf die Folie oder Platte nach beliebig langer Lagerung kalt t verformt und zum Formkörper aufgebolgen wird.UNTERANSPRÜCHE 1. Verfahren nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass die Nuten oder Rillen an den zu biegenden Stellen mit spitzem (2), rundem (3) und/oder rechteckigem (4) Querschnitt ausgeführt werden.2. Verfahren nach Patentanspruch und Unteranspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Nuten oder Pillen verschieden tief und/oder breit ausgebildet werden.3. Verfahren nach Patentanspruch und Unteransprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Nuten oder Rillen in ihrem Verlauf mit Unterbre chungsstellen versehen werden, die eine Versteifung des Formkörpers ergeben.4. Verfahren nach Patentanspruch und Unteransprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Nuten oder Rillen (5 und 6) auf einer Seite und/oder auf beiden Seiten des Kunststoffes (1) vorgesehen werden.5. Verfahren nach Patentanspruch und Unteransprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Kunststoff (1) an den nicht mit Nuten oder Rillen versehenen und nicht für eine spätere Biegung vorgesehenen Stellen mit weiteren Vertiefungen und/oder Erhöhungen (7) ausgeführt wird.6. Verfahren nach Patentanspruch und Unteransprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass an den Begrenzungsrändern Fortsätze (8) angeordnet werden, deren Verbindungsstellen mit der Folie oder Platte (1) mit Nuten oder Rillen versehen sind.
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