DE2063482C3 - Verbundbauplatte, insbesondere transparente Verbundbauplatte, mit einer parallele Kapillaren aufweisenden Kernschicht und Verfahren zu ihrer Herstellung - Google Patents
Verbundbauplatte, insbesondere transparente Verbundbauplatte, mit einer parallele Kapillaren aufweisenden Kernschicht und Verfahren zu ihrer HerstellungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Verbundbauplatte, insbesondere transparente Verbundbauplatte, mit einer parallele
Kapillaren aus einem thermoplastischen Kunststoff aufweisenden Kernschicht und einer mit dieser
Kernschicht fest verbundenen Deckschicht, bei der die Deckschicht mit den Kapillaren der Kernschicht durch
Kapillaren zurückbjeibt und dort zum einen zu deren Zerstörung und zum anderen zur unzureichenden Aushärtung
der Klebschicht führt und damit zwangläufig mangelnde Haftung der Deckplatte an der Kapillarplane zur Folge hat Weiter erschwert wird die Auswahl
eines solchen Klebers dadurch, daß er nicht nur auf Zweikomponentenbasis aushärten muß, sondern für
die Herstellung durchsichtiger Verbundbauplatten nach dem Aushärten auch transparent bis glasklar sein sollte.
Eine Schwierigkeit liegt daher immer in der zuverlässigen Verbindung der aus KapiSlarplatten bestehenden
Kernschichten mit auf einer oder beiden Seiten dieser
Kernschichten anzubringenden Deckschichten, welche die Öffnungen der im allgemeinen senkrecht, gegebenenfalls
jedoch auch mit einer Neigung zur Plattenebene verlaufenden Kapillaren verschließen. Unter Zwischenschaltung
einer Kunststoffolie ist z. B. gemäß DT-PS 11 73 233 vorgesehen, die Folie mit den Kapillaren
der Kernschicht durch absatzweises Erhitzen in schmalen Zonen zu verbinden, wodurch sich jedoch
eine streifenweise Verschweißung, anstatt einer gleichmäßig durchgehenden Verbindung über die ganze Fläche
der Verbundbauplatte ergibt. Auch hat dieses bekannte Verfahren den Nachteil, daß bei durchsichtigen
Platten diese Schweißstreifen auch nach Aufgießen der Deckschicht sichtbar bleiben und das Aussehen der fer
tigen Verbundbauplatte entsprechend beeinträchtigen. Schließlich besteht ein weiteres bekanntes Verfahren
gemäß der DT-PS 12 38 191 darin, die Folien mit einem
Lösungsmittel zu tränken, in dem auch das Material der
. Kapillaren lösbar ist und durch Aufbringen der ge tränkten Folie auf die Kapillarplatten die Verbindung
beider Teile durch Anlösen herzustellen. Hierbei besteht wieder die Gefahr, daß ein Überschuß des Lösungsmittelii
zu teilweiser Zerstörung der Kapillaren führt, was insbesondere bei doppelseitiger Abdeckung
der Kapillarplatten zu bedenken ist, da das verdunstende Lösungsmittel dann keine Möglichkeit hat, aus den
geschlossenen Kapillaren zu entweichen.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, bei einer Verbundbauplatte der eingangs genannten Ar'
die Verbindung der Schichten miteinander zu verbessern.
Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch
eine Verbindungsschicht aus einem thermoplastischen 45 gelöst, daß die Verbindungsschicht einen niedrigeren
Material verschmolzen ist.
Aus der DT-iPS 12 64 023 ist bereits eine lichtdurchlässige Verbundbauplatte aus Kunststoff mit den oben
angeführten Merkmalen bekanntgeworden. Die Deckschicht besteht hierbei aus einem Glasfaser-Kunstharz-Gemisch,
das eine gute Festigkeit ergibt, dessen Witterungsbeständigkeit jedoch für Zwecke der Außenanwendung
nicht ausreichend ist. Hierfür wäre es erwünscht, stabilere Materialien zu verwenden, zu denen
beispielsweise Zelluloseecetobutyrat, lichtstabilisiertes Polycarbonat und Polymetylmetacrylat gehören. Ein
solches Material eignet sich jedoch nicht zum Aufgießen. Ein neues Problem besteht somit darin, Deckschichten
aus solchem Material in Form vorgefertigter Schmelzpunkt als die Kernschicht und die Deckschicht
aufweist, und in die öffnungen der Kapillaren eingreift. Bei einer solchen Verbundbauplatte nach der Erfindung
ist also die zuverlässige, über die ganze Plattenfläche gleichförmig sich erstreckende Haftung zwischen den
Kapillaren der Kernschicht und der Deckschicht durch die thermoplastischen Eigenschaften der Verbindungsschicht gewährleistet, welche sozusagen formschlüssig
in die öffnungen der Kapillaren eingreift und ohne Gefahr einer Zerstörung des empfindlichen K ipillargefüges
eine zuverlässige Verankerung ergibt. Die Verbindung mit der Deckschicht ist gleichfalls zuverlässig und
beruht im wesentlichen auf Adhäsion oder bei porösen oder rauhen Fertigplatten als Deckschicht auch auf
Platten auf die Kapillarplatten aufzubringen. Ein Ver- 60 einem Eindringen in die Rauhigkeiten der Platte. Auch
kleben der Kapillarplatten mit den Deckplatten muß nämlich deshalb außer Betracht bleiben, weil die Verwendung
eines üblichen, lösungsmittelhaltigen Klebstoffs die Gefahr bringt, daß ein Teil des Lösungsmittels
in den Kapillaren zurückbleibt, und dort Zerstörungen an den Kapillaren bewirkt, während andererseits
bei der Verwendung von Zweikomponentenklebstoffen die Gefahr besteht, daß ein Teil der Monomeren in den
die Lichtdurchlässigkeit wird durch die Verbindungsschicht nicht beeinträchtigt, wenn für diese ein transparentes
Material verwendet wird.
Eine bevorzugte Ausführungsform einer Verbundplatte nach der Erfindung kennzeichnet sich dadurch,
daß die Deckschicht und die Verbindungsschicht aus gleichem Werkstoff bestehen. Eine hervorragend witterungsbeständige
und dabei lichtdurchlässige Verbund-
bauplatte dieser Art erhält man beispielsweise, indem sowohl für die Deckschicht als auch für die Verbindungsschicht
einer der obenerwähnten witterungsbeständigen Kunststoffe verwendet wird So kann beispielsweise
die Deckschicht aus einer vorgefertigten Piatte aus Polymethylmetacrylat bestehen und dieses
gleiche Thermoplast, jedoch mit geringerem Molekulargewicht und entsprechend niedrigerem Schmelzpunkt,
auch die Verbindungsschicht bilden.
Die Erfindung schafft weiter ein Verfahren zum Herstellen einer derartigen Verbundbauplatte, welches sich
dadurch kennzeichnet, daß auf die Kernschicht oder die Deckschicht eine Verbindungsschicht aus in einem Lösungsmitte!
gelöstem thermoplastischen Kunststoff von niedrigerem Schmelzpunkt als dem von Kernschicht
und Deckschicht aufgetragen wird und nach dem Verdunsten des Lösungsmittels die Kernschicht und die
Deckschicht unter Anwendung von Wärme gegeneinandergedrückt werden, die unterhalb dem Schmelzpunkt
von Kernschicht und Deckschicht und über dem Schmelzpunkt der Verbindungsschicht liegt, wodurch
die Verbindungsschicht schmilzt und in die Öffnungen der Kapillaren greift. Hierbei dient, wie ersichtlich, das
Lösungsmittel für die thermoplastische Verbindungsschicht lediglich zum Aufbringen auf die eine der bei-
den zu verbindenden Schichten, während für die end gültige Verbindung von den thermoplastischen Eigenschaften
des Werkstoffs der Verbindungsschicht Gebrauch gemacht wird, nachdem das Lösungsmittel verdunstet
ist.
Als Lösungsmittel sind Testbenzine, vorzugsweise aromatenfreie, besonders geeignet. Die Wahl des Lösungsmittels
hängt im Einzelfall jedoch auch davon ab, ob die Verbindungsschicht zunächst auf die Deckschicht
oder aber auf die Kernschicht aufgebracht wird. Während im letzteren Fall ein Lösungsmittel zu verwenden
ist, welches das Kapillarmaterial nicht angreift und wobei die Lösung möglichst thixotrop eingestellt
werden sollte, um nicht zu tief in die Kapillaren einzudringen, kann das Lösungsmittel beim Auftragen auf
die Deckschicht ohne Rücksicht auf das Material der Kapillaren gewählt werden, da das Lösungsmittel verdunstet
ist, bevor es mit der Kernschicht zur thermoplastischen Verbindung unter Anwendung von Wärme
und gewissem Druck in Berührung kommt. Da für die Deckschicht grundsätzlich die verschiedensten Materialien
in Betracht kommen, sind auch der Wahl der Lösungsmittel keine engen Grenzen gesetzt, sofern
korrodierende Eigenschaften vermieden und insbesondere bei Deckschichten aus Kunststoff dafür gesorgt
wird, daß das Lösungsmittel an diesem keinerlei Spannuiigskorrosion
hervorruft. In letzterer Hinsicht sind bekanntlich extrudierte Kunststoffplatten anfällig im
Gegensatz zu gegossenen, dafür aber wesentlich preisgünstiger in der Herstellung. Sie sind ohne weiteres
verwendbar, wenn beispielsweise aromatenfreie Testbenzine als Lösungsmittel verwendet werden. Diese
Testbenzine sind auch für die üblicherweise aus dem preisgünstigen Polystyrol bestehenden Kapillaren unschädlich,
für die jedoch gegebenenfalls auch andere Kunststoffe bzw. Thermoplaste in Betracht kommen.
Das Material für die die Deckschicht bildenden Platten braucht keineswegs ein thermoplastischer Kunststoff
oder überhaupt ein Kunststoff zu sein, sondern kann praktisch den jeweiligen Anforderungen an die ft5
Verbundbauplatte entsprechend aus geeigneten Baustoffen mit oder ohne Füllmaterial gewählt werden. Für
lichtdurchlässige Verbundbauplatten ist jedoch Kunststoff besonders geeignet Ein bevorzugtes Verfahren
zum Herstellen solcher Platten wird daher so duchge· führt, daß für die Verbindungsschicht der gleiche thermoplastische
Kunststoff wie für die als Deckschicht dienenden Platten, jedoch von niedrigerem Schmelzpunkt
verwendet und auf diese aufgetragen wird, wobei nach dem Verdunsten des Lösungsmittels die Verbindung
mit der Kernschicht erfolgt Dabei kommen für witterungsbeständige Außenseiten wieder insbesondere
die eingangs genannten Thermoplaste wie beispielsweise Polymethylmethacrylat u. dgl. in Betracht.
Da sich aus Kunststoffen, wie beispielsweise dem vorgenannten Polymethylmethacrylat, auch wäßrige
Dispersionen herstellen lassen, kann vorteilhaft an Stelle einer Lösung eine solche Kunststoff-Dispersion verwendet
werden. Dies hat sogar den Vorteil, daß nur Wasser aus der Dispersion verdunstet und nicht, wie
beim Verdunsten mancher Lösungsmittel, eventuell störende Dämpfe anfallen, die beseitigt bzw. abgesaugt
werden müßten.
Zweckmäßig wird nach dem Auftragen der Verbindungsschicht die Trocknung, also die Verdunstung des
Lösungsmittels oder im Falle von Dispersion des Wassers, durch Erwärmung beispielsweise in einem
Trockenofen, beschleunigt. Dabei kann in vorteilhafter Weise die infolge des Trocknungsvorgangs erhöhte
Temperatur der Platten der Deck- bzw. Kernschicht zum Schmelzen des getrockneten Materials der Zwischenschicht
beim Zusammendrücken, also für die Verbindung der Kernschicht mit der Deckschicht, ausgenutzt
werden.
Nachstehend ist die Erfindung an Hand der schematischen Zeichnung erläutert. Es zeigt
F i g. 1 eine Teil-Seitenansicht einer Verbundbauplatte nach der Erfindung vor dem Verbinden der Kernschicht
mit der Deckschicht und
F i g. 2 eine der F i g. 1 entsprechende Teilansicht der
fertigen Platte.
F i g. 1 zeigt ein Stück einer aus senkrechten Kapillaren bestehenden Platte, welche die Kernschicht 3 der
herzustellenden Verbundbauplatte bildet. Weiter ist ein Stück einer als Deckschicht 1 dienenden Platte gezeigt,
auf welche thermoplastischer Kunststoff in Form einer dünnen Verbindungsschicht 2 aus einem Lack aufgetragen
wurde. Nach dem Trocknen der Verbindungsschicht 2 wird die Deckschicht 1 in Richtung der Pfeile
F gegen die Kernschicht 3 gedrückt. Gleichzeitig wird Wärme auf die Verbindungsschicht 2 7ur Einwirkung
gebracht, so daß diese erweicht und unter der Wirkung des Druckes in die öffnungen der Kapillaren eindringt.
Die Verbindungsschicht 2 verformt sich dabei in der in F i g. 2 gezeigten Art, wobei die Deckschicht 1 und die
Kernschicht 3 durch die Verbindungsschicht 2 fest verbunden sind.
Das Erwärmen der Verbindungsschicht 2 für deren
plastische Verformung kann vor dem Zusammendrükken der Deckschicht 1 und der Kernschicht 3 durch
Erwärmen der Deckschicht 1 auf eine Temperatur, die zum Erweichen der Verbindungsschicht 2 ausreicht, erfolgen,
oder auch gleichzeitig mit dem Zusammendrükken in Richtung der Pfeile F. Grundsätzlich kann die
Erwärmung auf die verschiedensten Arten erfolgen. Hierzu gehören Heißpressen, Infrarotstrahlung, Induktionswärme
(Ultraschall) usw. Voraussetzung ist lediglich, daß die von außen eindringenden Temperaturen
den Schmelzpunkt der Kapillaren der Kernschicht nicht erreichen. Da lediglich die durch Wärme erweichte
Verbindungsschicht 2 verformt wird, genügt ein ver-
hältnismäßig geringer Druck, um unter Verformung der
Verbindungsschicht 2 den Endzustand der fertigen Verbundbauplatte nach der Erfindung gemäß F i g. 2 herzustellen,
wobei nach dem Erkalten die Deckschicht 1 fest und über die ganze Fläche im wesentlichen gleichmäßig
mit der kernschicht 3 verbunden ist.
Natürlich kann im Rahmen der Erfindung gewü tenfalls in der gleichen Weise wie die Deckschi
auch auf der gegenüberliegenden Seite der Kernsc 3 eine zweite Deckschicht angebracht werden, ι
eine doppelseitig abgedeckte Verbundbauplatte ; halten.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (3)
1. Verbundbauplatte, insbesondere transparente Verbundbauplatte, mit einer parallele Kapillaren
aus einem thermoplastischen Kunststoff aufweisenden Kernschicht und einer mit dieser Kernschicht
fest verbundenen Deckschicht, bei der die Deckschicht mit den Kapillaren der Kernschicht durch
eine Verbindungsschicht aus einem thermoplastischen Material verschmolzen ist, dadurch gekennzeichnet,
daß die Verbindungsschicht (2) einen niedrigeren Schmelzpunkt als die Kernschicht
(3) und die Deckschicht (1) aufweist und in die öffnungen der Kapillaren eingreift
2. Verbur?dbauplatte nach Anspruch 1, Jadureh
gekennzeichnet, daß die Deckschicht (I) und die Verbindungsschicht (2) aus gleichem Werkstoff bestehen.
3. Verfahren zum Herstellen einer Verbundbaupiatte
nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß auf die Kernschicht (3) oder die Deckschicht
(1) eine Verbindungsschicht (2) aus in einem Lösungsmittel gelösten thermoplastischen Kunststoff
von niedrigerem Schmelzpunkt als dem von Kernschicht (3) und Deckschicht (1) aufgetragen
wird und nach dem Verdunsten des Lösungsmittels die Kernschicht (3) und die Deckschicht (1) unter
Anwendung von Wärme gegeneinandergedrückt werden, die unterhalb dem Schmelzpunkt von
Kernschicht (3) und Deckschicht (1) und über dem Schmelzpunkt der Verbindungsschicht (2) liegt, wodurch
die Verbindungsschicht (2) schmilzt und in die öffnungen der Kapillaren greift.
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