CH421118A - Verfahren zur Herstellung von neuen Sulfonamiden und von deren Salzen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von neuen Sulfonamiden und von deren SalzenInfo
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Description
Verfahren zur Herstellung von neuen Sulfonamiden<B>und</B> von deren Salzen Es sind Sulfonamidderivate bekannt, die imstande sind, nach oraler Verabreichung den Blutzuckerspie gel zu senken. So wurde diese Wirkung am 2-(p- Aminobenzolsulfonamido) -5-isopropylthiodiazol von M. Janbon und Mitarb. (Montpellier Méd. 21/22, 441, 1942) aufgefunden. In neuerer Zeit sind weitere Sulfonamidderivate des Thiodiazols (brit. Patent schrift Nr. 822 947) sowie des Oxadiazols (brit. Patentschrift Nr. 826 539) bekanntgeworden. Beson dere Bedeutung aber haben auf diesem Gebiete sub stituierte Sulfonylharnstoffe erlangt, von denen der N1-p-Toluolsulfonyl-N2-n-butyl-harnstoff, der N1-p- Aminobenzolsulfonyl-N2-n-butyl-harnstoff sowie der N1-p-Chlorbenzolsulfonyl-N2-n-propyl-harnstoff in die Praxis Eingang gefunden haben (z. B. brit. Patent schrift Nr. 808 071; F. Bertram und Mitarb., Dtsch. med. Wschr., 80, S. 1455, 1955; Samuel J. N. Sugar und Mitarb., Ann. of the New York Academy of Sciences, Vol. 74, S. 625, 1958/59). Es wurde nun eine Gruppe neuer, insbesondere zur Behandlung des Diabetes mellitus geeigneter blut zuckersenkender Sulfonamide gefunden, die bei oraler Verabreichung eine starke und lang anhaltende Blut zuckersenkung bewirken und sich durch geringe Toxizität auszeichnen. Es handelt sich dabei um Ver bindungen der allgemeinen Formel: EMI0001.0004 worin A einen am p-Kohlenstoffatom stickstofffreien, he- gegebenenfalls ein- oder zweifach substituierten Phe nylrest oder einen gesättigten oder ungesättigten, ge- radkettigen oder verzweigten oder ringgeschlossenen Kohlenwasserstoffrest, der auch durch ein oder meh rere Sauerstoffatome unterbrochen sein kann, und B die Gruppierung -X-R mit X in der Bedeutung einer direkten Bindung zum Pyrimidinkern oder eines Sauerstoffatoms, und R eines gesättigten oder un gesättigten, geradkettigen oder verzweigten oder ring geschlossenen Kohlenwasserstoffrestes, der auch durch ein oder mehrere Sauerstoffatome unterbrochen sein kann, bezeichnen. Auch die Salze dieser Verbin dungen können blutzuckersenkend wirken. Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung dieser neuen Verbindungen, das sich da durch auszeichnet, dass man eine Verbindung der all gemeinen Formel A-SO2-NH2, worin A die oben bezeichnete Bedeutung hat, in freier Form oder als Alkalisalz mit einem 2-R'-5-B-pyrimi- din, worin R' ein Halogenatom, -N+³(CH3)3, -NH ³ N02 oder NH ³ CN bedeutet und B die oben angegebene Bedeutung hat, umsetzt. Die erfindungsgemäss erhältlichen Sulfonamide können zur Herstellung der entsprechenden Salze verwendet werden, indem man sie beispielsweise mit physiologisch vertretbaren anorganischen und bzw. oder organischen Basen umsetzt. Die starke Wirksamkeit der oben beschriebenen Gruppe von 5-substituierten 2-Sulfonamidopyrimi- dinen war um so weniger zu vermuten, als in der Literatur (Mc. Lamore und Mitarb., Ann. of New York Acad. of Sciences, 74, S.446, 1958/59) be kannt ist, dass das 2 Benzolsulfonamidopyrimidin keine Wirkung auf Blutzucker hat. Die nach dem erfindungsgemässen Verfahren her gestellten Sulfonamide sind bei oraler Applikation blutzuckersenkende Mittel, deren starke und lang an- haltende Wirkung den bekannten Mitteln zum Teil überlegen ist. Eine Reihe der erfindungsgemäss hergestellten Verbindungen zeichnet sich dazu noch durch eine ganze besonders niedrige Toxizität aus, wie sie für ein Dauertherapeutikum, das jahrelang täglich eingenom men werden muss, besonders wünschenswert ist. In der nachfolgenden Tabelle 1 ist die mittlere tödliche Dosis (LD50), getestet an Ratten nach intra- venöser Applikation, sowie die in Prozenten des Ausgangswertes angegebene maximale Blutzucker senkung am nüchternen Kaninchen nach einer oral applizierten Dosis von 500 mg/kg angeführt, wobei zum Vergleich der in der medizinischen Praxis am meisten verwendete NÚ-(4-Methylbenzolsulfonyl)-Nê- n-butylharnstoff unter Nr. 1 an die Spitze gestellt wurde. EMI0002.0004 EMI0003.0000 Bei der bereits erwähnten Bedeutung möglichster Ungiftigkeit bei diesen Präparaten mit Dauermedika tion wurde die subakute Toxizität in der Weise be stimmt, dass an je 10 Ratten 4 Wochen hindurch täg lich 100 mg/kg Substanz per os verabfolgt wurden, worauf die Leber der getöteten Tiere histologisch un tersucht wurde. Die Ergebnisse dieser subakuten Toxizitätsbestimmung sind in Tabelle 2 zusammen- gestellt und zeigen bei den untersuchten Substanzen der erfindungsgemäss hergestellten Gruppe ebenfalls eine - teilweise sogar starke - Überlegenheit gegen über NÚ - (4 - Methylbenzolsulfonyl) - Nê-n-butylharn- stoff, wobei diese Verbindung von den oben erwähn ten drei in der Praxis eingeführten Sulfonylharnstof- fen zweifellos die verträglichste ist. EMI0003.0008 <I>Tabelle <SEP> 2</I> <tb> Zahl <SEP> der <SEP> Tiere <SEP> mit <SEP> Bemerkungen <SEP> zum <SEP> Befund <tb> Leberschäden <tb> NÚ-(4-Methylbenzolsulfonyl)-Nê-n-butyl-harnstoff <SEP> 4 <SEP> starke <SEP> Nekrosen <SEP> und <SEP> Nekrobiosen <tb> 2-Isoamylsulfonamido-5-methoxypyrimidin <SEP> 5 <SEP> geringfügige <SEP> Lebernekrosen <tb> 2-Benzolsulfonamido-5-n-propoxypyrimidin <SEP> 1 <SEP> geringfügige <SEP> generative <tb> Leberveränderung <tb> 2-Benzolsulfonamido-5-methylpyrimidin <SEP> 0 <SEP> keine <SEP> Veränderung <tb> 2-Benzolsulfonamido-5-methoxyäthoxypyrimidin <SEP> 0 <SEP> keine <SEP> Veränderung Zum therapeutischen Gebrauch können die erfin dungsgemäss hergestellten Substanzen als freie Sulfon amide, als Salze mit physiologisch vertretbaren an organischen und bzw. oder organischen Basen, wie z. B. Natrium-, Lithium-, Kalzium-, Ammonium hydroxyd, Aminen, wie Methylglukamin, Morpholin, Piperazin, Äthanolamine u. a., oder auch in Form von Mischungen der freien Sulfonamide mit einem geeigneten Alkalibicarbonat bzw. Alkalicarbonat ver abreicht werden. Die Konfektionierung der Substanzen kann ohne oder mit den in der galenischen Pharmazie üblichen Zusätzen, Trägersubstanzen, Geschmackskorrigentien u. ä. erfolgen, beispielsweise in Pulverform, als Ta bletten, Dragees, Kapseln, Pillen, in Form von Sus pensionen oder Lösungen. <I>Beispiel 1</I> Ein fein zerriebenes Gemisch von 18 g 4-Meth- oxybenzolsulfonamidonatrium und 14,5 g 2-Chlor- 5-methoxypyrimidin wird unter Rühren 4 Stunden auf 140 C erhitzt. Die erkaltete Schmelze wird in 300 ml n-Natronlauge gelöst und mit Kohle geklärt. Durch Fällen mit konz. Salzsäure werden 23,5 g 2 - (4 - Methoxybenzolsulfonamido)-5-methoxypyrimi- din vom F. 153 bis 154 C erhalten. <I>Beispiel 2</I> 18 g 4-Methoxybenzolsulfonamidonatrium und 31 g 2-Dimethylamino-5-äthoxypyrimidin-jodmethy- lat werden in 200 ml trockenem Toluol 8 Stunden un ter Rühren und Rückflusskühlung gekocht. Nach dem Erkalten wird der Niederschlag abgesaugt und nach Trocknen an der Luft in 300 ml n-Natronlauge ge löst. Nach Klären der Lösung mit Kohle wird das Filtrat mit konzentrierter Salzsäure angesäuert. Es werden so 23 g 2-(4-Methoxybenzolsulfonamido)-5- äthoxypyrimidin vom F. 198-200 C erhalten. In analoger Weise wurden folgende neue Sulfon amide der Formel: EMI0004.0012 dargestellt: c 'C <B>D</B> <B>3</B> 3 > "#\ <B>5</B> <B>1</B> //#\ <B>3</B> EMI0004.0016 EMI0005.0000 EMI0006.0000 EMI0007.0000 <I>Beispiel 72</I> 62 g 2-Benzolsulfonamido-5-methoxyäthoxypyri- midin werden mit 8 g NaOH in 250 ml Äthanol ge löst. Die Lösung wird zur Trockne eingedampft und der Rückstand in 300 ml Aceton suspendiert. Das Salz wird abgesaugt, mit Aceton gewaschen und ge trocknet. Ausbeute etwa 60 g, F. 220-223' C. In analoger Weise wurde 2-(4-Methylbenzolsul- fonamido) - 5 - methoxypyrimidin-natrium dargestellt, das bei 273-275 C schmilzt. <I>Beispiel 73</I> 61 g 2-Benzolsulfonamido-5-methoxyäthoxypyri- midin werden in 250 ml H20 mit 7,4 g Ca(OH)2 heiss gelöst. Die Lösung wird filtriert und im Vakuum bis zur Trockne eingeengt. Der Rückstand wird mit 300 ml Aceton verrührt und abfiltriert. Nach dem Trocknen erhält man 60 g Kalziumsalz mit einem F. von etwa 150 C. <I>Beispiel 74</I> 25 g 2 - Benzolsulfonamido - 5 - methylpyrimidin werden mit 15g Äthanolamin in 300 ml Äthanol heiss gelöst. Nach dem Abkühlen wird der dabei ent standene Niederschlag abgesaugt und mit Äthanol gewaschen. Nach dem Trocknen bei etwa 50 C er hält man 26g Äthanolaminsalz vom F. 138-140 C.
Claims (1)
- PATENTANSPRUCH I Verfahren zur Herstellung von neuen Sulfon amiden der allgemeinen Formel EMI0008.0000 worin A einen am p-Kohlenstoffatom stickstofffreien, gegebenenfalls ein- oder zweifach substituierten Phe nylrest oder einen gesättigten oder ungesättigten, ge- radkettigen oder verzweigten oder ringgeschlossenen Kohlenwasserstoffrest, der auch durch ein oder meh rere Sauerstoffatome unterbrochen sein kann, und B die Gruppierung -X-R mit X in der Bedeutung einer direkten Bindung zum Pyrimidinkern oder eines Sauerstoffatoms, und R eines gesättigten oder un gesättigten, geradkettigen oder verzweigten oder ring geschlossenen Kohlenwasserstoffrestes,der auch durch ein oder mehrere Sauerstoffatome unterbrochen sein kann, bezeichnen, dadurch gekennzeichnet, dass man eine Verbindung der allgemeinen Formel A-S02-NH2, in freier Form oder als Alkalisalz mit einem 2-R'-5 B- pyrimidin, worin R' ein Halogenatom, N+ (CH3)3, -NH N02 oder NH . CN bedeutet, umsetzt. UNTERANSPRÜCHE 1.Verfahren nach Patentanspruch I, dadurch ge- kennzeichnet, dass man von Ausgangsprodukten mit A in der Bedeutung eines Phenylrestes der allgemei nen Formel EMI0008.0016 worin R1 und bzw. oder R2 Wasserstoff, niedere Alkyl- oder Alkoxygruppen oder Halogen, insbeson- dere Chlor oder Fluor darstellen, und mit B in der Bedeutung einer niederen Alkoxy- oder Alkylgruppe ausgeht. 2.Verfahren nach Patentanspruch I, dadurch ge- kennzeichnet, dass man von Ausgangsprodukten mit A in der Bedeutung eines Phenylrestes der allgemei nen Formel EMI0008.0020 worin R1 und bzw. oder R2 Wasserstoff, niedere Al kyl- oder Alkoxygruppen oder Halogen, insbesondere Chlor oder Fluor, darstellen, und mit B in der Be deutung solcher Alkyl- oder AZkoxygruppen, deren Kohlenwasserstoffreste durch ein oder mehrere Sauer stoffatome unterbrochen und bzw. oder ringgeschlos sen sind, ausgeht. 3.Verfahren nach Patentanspruch I, dadurch ge- kennzeichnet, dass man von Ausgangsprodukten mit B m der Bedeutung -X-R, wobei X eine direkte Bin dung zum Pyrimidinkern oder ein Sauerstoffatom und mit A und R in der Bedeutung gleicher oder unglei cher, gesättigter oder ungesättigter, geradkettiger oder verzweigter oder ringgeschlossener aliphatischer Koh lenwasserstoffreste, die auch durch ein oder mehrere Sauerstoffatome unterbrochen sein können, ausgeht. 4. Verfahren nach Patentanspruch I, dadurch ge kennzeichnet, dass A einen unsubstituierten Phenyl- rest bedeutet.PATENTANSPRUCH II Verwendung der nach dem Verfahren gemäss Pa tentanspruch I hergestellten Sulfonamide zur Herstel lung entsprechender Salze durch Umsetzung mit einer physiologisch unbedenklichen anorganischen oder or ganischen Base.
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