CH397088A - Verfahren zur Herstellung von Elektrolyt-Kondensatoren - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Elektrolyt-Kondensatoren

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CH397088A
CH397088A CH1178960A CH1178960A CH397088A CH 397088 A CH397088 A CH 397088A CH 1178960 A CH1178960 A CH 1178960A CH 1178960 A CH1178960 A CH 1178960A CH 397088 A CH397088 A CH 397088A
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  Verfahren zur Herstellung von     Elektrolyt-Kondensatoren       Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren  zur Herstellung von     Elektrolyt-Kondensatoren    und  insbesondere die Erzeugung einer     Mangandioxyd-          Halbleiterschicht    auf dem     dielektrischen        überzug     eines solchen     Elektrolyt-Kondensators.     



  Bei einem bekannten Verfahren zur Herstellung  eines     EI--ktrolyt-Kondensators    wird auf einer     Tantal-          anode    eine     dielektrische    Schicht aus einem     Oxydfilm     erzeugt, worauf eine Halbleiterschicht erzeugt wird,  indem man den     Oxydfilm    mit einer Schicht aus       Mangannitrat    überzieht und die so mit einem     überzug     versehene Anode während ungefähr<B>15</B> Minuten auf  ungefähr<B>300' C</B> erwärmt bis das     Mangannitrat    in       Mangandioxyd    umgewandelt ist.

   Man hat festgestellt,       dass    die Eigenschaften des     Tantaloxydfilms    entarten,  und zwar wegen der Erwärmung des Körpers auf  die genannte Temperatur, und die vorliegende Erfin  dung hat ein Verfahren zur Bildung einer     Mangan-          dioxyd-Halbleiterschicht    zum Ziel, bei welchem eine  Erwärmung auf eine so hohe Temperatur vermieden  werden kann.  



  Das erfindungsgemässe Verfahren zur Herstellung  eines     Elektrolyt-Kondensators    ist dadurch gekenn  zeichnet,     dass    man auf der Oberfläche eines Anoden  körpers aus Ventilmetall einen     Oxydfilm    bildet, auf  diesem     Oxydfilm    eine Schicht aus hydratisiertem       Manganoxyd    aufbringt, und die letztgenannte Schicht  in     Mangandioxyd    umsetzt.  



  Ein Ventilmetall ist bekanntlich ein Metall, wie       Tantal    oder     Niob,    auf welchem beim Betrieb als  Anode in Verbindung mit einer     inerten    Kathode in  einer elektrolytischen Zelle eine isolierende     Oxyd-          schicht    gebildet wird.  



  Es gibt verschiedene Arten zur Durchführung des  erfindungsgemässen Verfahrens zur Herstellung der    Kondensatoren, und nachstehend werden drei solche  Arten eingehend     beschriebefi.     



  Der Arbeitsgang zur Bildung des     Oxydfflms    ist  bekannt und allen drei beispielsweisen Arten der  Durchführung des     eifindungsgemässen    Verfahrens  gemeinsam und wird hier nicht näher beschrieben.  Der Anodenkörper kann porös sein und beispiels  weise aus einem     gepressten    und gesinterten Körper  bestehen, oder fest sein und z. B. aus Draht bestehen.    Beim ersten Ausführungsbeispiel wird der mit  dem     Oxydfilm    überzogene Anodenkörper mit einer  Lösung aus     Mangannitrit    imprägniert, und zwar  durch Eintauchen oder unter Vakuum.

   Der Körper  wird hierauf mit einer     Ammoniaklösung        nnpragniert.     Das Ammoniak reagiert mit dem     Mangannitrat,     wobei eine Schicht aus hydratisiertem     Manganoxyd     entsteht, welches zunächst     Manganoxydul    ist, welches  jedoch unstabil ist und zum hydratisierten     Mangan-          oxyd        [MnO(OH)]    zersetzt wird.

   Die Zeit, während  welcher der Körper der     Mangannitratlösung    und  dem     Amnioniak    ausgesetzt ist, ändert mit dem Durch  messer im Falle eines Drahtes oder dem Durch  messer einer zylindrischen porösen Anode und mit  der Temperatur, bei welcher der Vorgang stattfindet.  Wenn der Körper im Vakuum imprägniert wird, ist  die benötigte Zeit kleiner, als wenn die     Impränierung     nur durch Eintauchen vorgenommen wird. Es hat  sich gezeigt,     dass    es durch Erhöhung der Temperatur  der Flüssigkeit möglich ist, die Imprägnierung zu  beschleunigen, wenn diese durch Eintauchen erfolgt.  Bei der Vakuumimprägnierung besteht keine Ur  sache, die Flüssigkeit zu erwärmen, und der Vorgang  kann sich bei Zimmertemperatur abspielen.

   Die       Mangannitratlösung    und die     Ammoniaklösung    kön-           nen    bis zu<B>80' C</B> erwärmt werden, aber unter Berück  sichtigung der obigen Feststellungen ist es normal,  die     Impragnierung    mit der     Mangannitratlösung    unter  Vakuum bei Raumtemperatur während einer Dauer  von<B>2-5</B> Min.

   in Abhängigkeit des Durchmessers  des Körpers vorzunehmen, und diesen Körper dann  in eine     Ammoniaklösung    von<B>50'C</B> einzutauchen,  und zwar während<B>5</B> Minuten für eine Drahtanode  und während<B>15</B> Minuten für einen     Sinter-Körper.     Wenn der Körper in eine     Mangannitratlösung    von  <B>50'C</B> eingetaucht wird, benötigt die Imprägnierung  in Abhängigkeit des Durchmessers des Körpers eine  Dauer von<B>5-15</B> Minuten.  



  Nach der Imprägnierung wird der Körper aus der       Ammoniaklösung    herausgenommen und in der Luft  getrocknet, um die Umsetzung des     Reaktionspre-          duktes    in hydratisiertes     Manganoxyd    zu vervollstän  digen. Die obere Temperaturgrenze für die Trock  nung beträgt<B>100' C,</B> und die dafür benötigte Zeit    hängt von der Dicke und der     Porosität    des Körpers  und von der Temperatur ab.  



  Der abschliessende Arbeitsgang besteht darin, das  hydratisierte     Manganoxyd    durch Erwärmung des  Körpers in     Mangandioxyd    umzusetzen. Das<B>Ge-</B>  wicht und die Form des Körpers, die Temperatur  und die für diese Umsetzung benötigte Zeit stehen  in enger gegenseitiger Beziehung. Die Maximaltem  peratur für diesen Verfahrensschritt oder Arbeitsgang  beträgt<B>250'C,</B> aber für     Tantaldrahtanoden    hat sich  eine Temperatur von<B>150' C</B> bei einer Einwirkungs  dauer von<B>5</B> Minuten als zweckmässig erwiesen.  Anderseits hat sich für     Sinteranoden    von<B>5 g</B> Ge  wicht und einem Durchmesser von etwa<B>6</B> mm eine  Temperatur von<B>2301 C</B> bei einer Einwirkungsdauer  von<B>30</B> Minuten als notwendig erwiesen.  



  Beispiele für die Dauer und die Temperatur der  einzelnen     Verfahrenssehritte    sind in der nachfolgen  den Tabelle zusammengestellt:  
EMI0002.0017     
  
    Anodentyp <SEP> Imprägnierung <SEP> mit <SEP> Imprägnierung <SEP> mit <SEP> Trocknung <SEP> Umsetzung
<tb>  Mangannitrat <SEP> Ammoniak
<tb>  Eindrahtige <SEP> Spule <SEP> Eintauchen, <SEP> Eintauchen, <SEP> <B>5</B> <SEP> Min. <SEP> bei <SEP> <B>1000C <SEP> 10</B> <SEP> Min. <SEP> bei <SEP> <B>200'C</B>
<tb>  mit <SEP> <B>5</B> <SEP> <U>mm</U> <SEP> Draht- <SEP> <B>5</B> <SEP> Min. <SEP> bei <SEP> <B>50' <SEP> C <SEP> 5</B> <SEP> Min. <SEP> bei <SEP> <B>50' <SEP> C</B>
<tb>  durchmesser
<tb>  Sinterkörper, <SEP> Eintauchen, <SEP> Eintauchen, <SEP> <B>10</B> <SEP> Min. <SEP> bei <SEP> <B>1001C</B> <SEP> 20 <SEP> Min.

   <SEP> bei <SEP> <B>230'C</B>
<tb>  <B>3</B> <SEP> m <SEP> m <SEP> <B>0, <SEP> 1/_#> <SEP> g <SEP> 5</B> <SEP> Min. <SEP> bei <SEP> <B>50' <SEP> C <SEP> 5</B> <SEP> Min. <SEP> bei <SEP> <B><I>50' <SEP> C</I></B>
<tb>  Sinterkörper, <SEP> Eintauchen, <SEP> Eintauchen, <SEP> 11/2 <SEP> Std. <SEP> bei <SEP> <B>1001C <SEP> 30</B> <SEP> Min. <SEP> bei <SEP> <B>230'C</B>
<tb>  <B>6,3</B> <SEP> mm <SEP> <B>0, <SEP> 5 <SEP> g <SEP> 15</B> <SEP> Min. <SEP> bei <SEP> <B>50' <SEP> C <SEP> 15</B> <SEP> Min. <SEP> bei <SEP> <B>501 <SEP> C</B>
<tb>  Sinterkörper, <SEP> Vakuum-Imprägnierung, <SEP> wie <SEP> oben <SEP> wie <SEP> oben <SEP> wie <SEP> oben
<tb>  <B>6,3</B> <SEP> mm <SEP> <B>0, <SEP> 5 <SEP> g <SEP> 5</B> <SEP> Min.

   <SEP> bei <SEP> Zimmer  temperatur       Beim zweiten Ausführungsbeispiel des erfin  dungsgemässen Verfahrens wird der mit Oxyd über  zogene Anodenkörper wie zuvor mit einer Lösung aus       Mangannitrat    imprägniert, wobei aber der Körper  nach dieser Imprägnierung nicht aus der Lösung  herausgenommen wird, sondern     Ammonia    ent  weder in gasförmiger oder flüssiger Form beigegeben  wird, um auf dem Körper einen gallertartigen Nieder  schlag zu bilden, welcher anfänglich aus     Mangan-          oxydul    besteht, welches sich rasch in hydratisiertes       Manganoxyd    umsetzt.

   Es gelten wiederum die glei  chen     überlegungen    hinsichtlich des Gewichtes und  der Form des Körpers, der Temperatur und der Zeit  zur Bestimmung der genannten Bedingungen für die  Durchführung der Reaktionen. Die verbleibenden  Arbeitsgänge der Trocknung und der     Umsetzung    er  folgen in der gleichen Weise, und werden durch die  gleichen Faktoren bestimmt, welche bei der Beschrei  bung des ersten Ausführungsbeispiels aufgezählt  wurden.  



  Das dritte Ausführungsbeispiel des erfindungs  gemässen Verfahrens eignet sich besonders für poröse       Sinteranoden    und     umfasst    die     Imprägnierung    der mit    Oxyd überzogenen Anode mit einer Lösung aus       Mangannitrat    in der zuvor beschriebenen Weise,  worauf die Anode aus der Lösung herausgenommen  und einem Strom von     Ammoniakgas    ausgesetzt wird,  um hydratisiertes     Manganoxyd    zu bilden.

   Das     Ammo-          niakgas    ist vorzugsweise mit Wasserdampf gesättigt,  und obwohl dieser     Verfahrenssehritt    bei     80'J   <B>C</B> durch  geführt werden könnte, ist es aus rein praktischen       überlegungen    zweckmässig, diesen Verfahrensschritt  bei einer zwischen 20 und<B>50'C</B> liegenden Tempe  ratur durchzuführen.

   Die Zeit, während welcher man  das     Ammoniakgas    einwirken     lässt,    ist von der Form  und der     Porosität    der Anode abhängig, und für eine  Anode von<B>30</B> mm Durchmesser und 1/2<B>g</B> Gewicht  ergibt eine Einwirkungszeit von<B>5-15</B> Minuten bei  einer Temperatur zwischen 20 und<B>30'C</B>     zufrieden-          stellende    Ergebnisse. Sowohl die Zeit als auch die  Temperatur könnten in weiten Grenzen verändert  werden. Ein verbessertes Eindringen und entspre  chend kürzere Reaktionszeiten lassen sich erzielen,  wenn das Ammoniak mit einem Druck zur Wirkung  kommt, welcher grösser als der Atmosphärendruck  ist.

   Die der Trocknung und Umsetzung dienenden      Verfahrensschritte werden hierauf in der gleichen  Weise durchgeführt, wie dies bereits beschrieben  wurde.  



  Der ganze Zyklus von Arbeitsgängen oder     Ver-          fahrenssehritten    kann bis zu 8mal wiederholt werden,  um die erwünschte Dicke des     Mangandioxyds    zu er  halten.  



  Die Durchführung des erfindungsgemässen Ver  fahrens ist nicht auf die Verwendung von     Mangan-          nitrat    beschränkt. Es sind andere     Manganosalze    ge  eignet, welche nach der Reaktion mit dem Ammo  niak ein     Ammoniumsalz    erzeugen, welches eine tiefere  Zersetzungstemperatur aufweist als die für das hydra  tisierte     Manganoxyd    verwendete Zersetzungstempe  ratur, und welche weder den     Oxydfilm    noch die zuvor  gebildete     Mangandioxydschicht    angreifen. Von be  sonderem Interesse sind die durch die schwachen  organischen Säuren gebildeten Salze, z.

   B. die     For-          miate,        Zitrate    und     Oxalate.    Formate und     Oxalate    sind  schwache Reduktionsmittel, und ihre Konzentration  und Einwirkungstemperatur müssen daher so gewählt  werden,     dass    -eine Reaktion mit dem zuvor nieder  geschlagenen     Mangandioxyd    vermieden wird.  



  Es ist nicht nötig, eine     wässrige    Lösung des Salzes  zu verwenden. Es lassen sich andere Lösungsmittel,  z. B. höhere Alkohole verwenden. Diese haben den  Vorteil einer verbesserten Benutzung der     Oxydfilme,     welche eine gleichförmigere Verteilung des     Mangan-          salzes    in der Anode gewährleistet. Falls eine     wässrige     Lösung z. B. von     Mangannitrat    verwendet wird, sollte  diese ein spezifisches Gewicht zwischen<B>1, 1</B> und<B>1,7</B>  und vorzugsweise zwischen<B>1,3</B> und<B>1,5</B> aufweisen.  



  Die nachfolgenden Zahlen zeigen die Durch  schnittsergebnisse von Messungen an einer Anzahl  Kondensatoren.  
EMI0003.0024     
  
    <B>A</B> <SEP> B
<tb>  Kapazität <SEP> <B>32,75 <SEP> yF <SEP> 33,0 <SEP> yF</B>
<tb>  Verlustfaktor <SEP> 4,8% <SEP> 4,0%
<tb>  Reststrom <SEP> <B>0,00067</B> <SEP> uA/,uF/V <SEP> <B>0, <SEP> 10</B> <SEP> uA/,uF/V       Die in der Kolonne<B>A</B> auftretenden Zahlen be  ziehen sich auf Kondensatoren, welche gemäss der  vorgenannten dritten Art der Durchführung des er  findungsgemässen Verfahrens hergestellt sind, wäh  rend die Zahlen der Kolonne B sich auf Kondensa  toren der gleichen Type beziehen,

   welche durch die  bekannte direkte Umsetzung von     Mangannitrat    in         Mangandioxyd    ohne die Zwischenschaltung der       Ammoniakumsetzung    hergestellt sind. Die Unter  schiede in den Werten für den     Restsrom    bei den  beiden Herstellungsarten sind beträchtlich.

Claims (1)

  1. <B>PATENTANSPRUCH</B> Verfahren zur Herstellung eines Elektrolytkon- densators, dadurch gekennzeichnet, dass man auf der Oberfläche eines Anodenkörpers aus Ventilmetall einen Oxydfilm erzeugt, auf diesem Oxydfilm eine Schicht aus hydratisiertem Manganoxyd erzeugt und die letztgenannte Schicht in Mangandioxyd umwan delt.
    <B>UNTERANSPRÜCHE</B> <B>1.</B> Verfahren nach Patentansprucb, dadurch ge kennzeichnet, dass man auf den Oxydfilm eine Schicht einer Lösung eines leicht zersetzbaren Salzes von Mangan bildet, dass man weiter die genannte Schicht zwecks Bildung einer Schicht hydratisiertem Mangan- oxyd der Einwirkung von Ammoniak aussetzt, den genannten Körper trocknet -und ihn zwecks Umwand lung der resultierenden Schicht in Mangandioxyd er wärmt. 2.
    Verfahren nach Unteranspruch<B>1,</B> dadurch gekennzeichnet, dass man den Anodenkörper mit dem auf ihm befindlichen Oxydfüm in eine Lösung des genannten Salzes einbringt, um auf dem Film eine Schicht des genannten Salzes zu erzeugen, dass man weiter den Körper mit der darauf befindlichen Salz schicht aus der Lösung herausnimmt und den Kör per der Einwirkung einer Ammoniaklösung aussetzt, um auf diesem eine Schicht aus hydratisiertem Man- ganoxyd zu bilden.
    <B>3.</B> Verfahren nach Unteransprach <B>1,</B> dadurch gekennzeichnet, dass man den Anodenkörper mit dem darauf befindlichen Oxydfilm in eine Lösung des genannten Salzes taucht, und dass man der genann ten Lösung<U>Ammoniak</U> beigibt, um die genannte Schicht aus hydratisiertem Manganoxyd zu erzeugen. 4.
    Verfahren nach Unteranspruch<B>1,</B> dadurch gekennzeichnet, dass man den Anodenkörper mit dem darauf befindlichen Oxydfilm in eine Lösung des genannten Salzes eintaucht, um auf dem Körper eine Schicht des genannten Salzes zu erzeugen, dass man hierauf den Körper aus der Lösung herausnimmt und einem Strom aus Ammoniakgas aussetzt, um hydrati siertes Manganoxyd zu bilden. <B>5.</B> Verfahren nach Unteranspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Ammoniakgas mit Wasser dampf gesättigt ist.
CH1178960A 1959-10-23 1960-10-21 Verfahren zur Herstellung von Elektrolyt-Kondensatoren CH397088A (de)

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