Im Bremszylinder einer Druckluftbremse fair Fahrzeuge eingebaute, selbsttätige Bremsnachstellvorrichtung Es ist bekannt, im Bremszylinder einer Druck luftbremse für Fahrzeuge eine selbsttätige Brems nachstellvorrichtung derart einzubauen, dass sie zwei auf der in dem im Bremszylinderdeckel geführten Bremskolbenrohr verschiebbaren Bremskolbenstange verschiebbare Reiter aufweist, die als Muttern aus gebildet in die als Schraubenspindel ausgebildete Bremskolbenstange drehbar eingreifen und von denen der erste die Bewegung des Bremskolbenrohres mit macht und beim Bremsen die Bremskolbenstange zum Bremskolbenrohr verriegelt hält und der zweite durch die Mitwirkung eines ihm zugeordneten,
zu sammen mit dem Bremskolbenrohr im Verhältnis zum Bremszylinder im Bereich des konstant zu haltenden Bremskolbenhubes verschiebbaren Steuer glieds die rückgängige Bewegung der Bremskolben stange beim Bremslösen in der gelöster Bremse ent sprechenden Lage anhält.
Um bei einer im Bremszylinder eingebauten selbsttätigen Bremsnachstellvorrichtung der obigen Art das beim Austauschen von abgenutzten Brems klötzen erforderliche Verstellen der Bremskolben stange im Verhältnis zum Bremskolbenrohr von Hand durch Einschrauben der als Schraubenspindel aus gebildeten Bremskolbenstange zu ermöglichen, ist es auch bekannt, die mit dem Bremsgestänge undrehbar zu verbindende Befestigungsöse der Bremskolben stange drehbar auf dieser anzuordnen und durch einen Splint gegen Drehung zu sichern. Beim Ver stellen der Bremskolbenstange von Hand wird der Splint herausgezogen, so dass sich die Schrauben spindel bei ihrem Einschrauben im Verhältnis zu der am Bremsgestänge undrehbar angelenkten Be festigungsöse drehen kann.
Nach erfolgter Verstel lung wird die Befestigungsöse durch Wiedereinsetzen des Splints erneut gegen Drehung auf der Kolben- Stange gesichert. Diese Anordnung weist den durch die Erfindung zu beseitigenden Nachteil auf, dass das Herausziehen und Wiedereinsetzen des Splints zeitraubend ist und immer die Gefahr besteht, dass die einwandfreie Selbsttätigkeit der Bremsnachstell vorrichtung dadurch vereitelt wird, dass das Wieder einsetzen des Splints vergessen oder nicht mit ge nügender Sorgfalt ausgeführt wird, um ein Lösen sicher auszuschliessen.
Nach der Erfindung ist der Bremszylinderdeckel in zwei Teile geteilt, von denen der eine, in welchem das Bremskolbenrohr undrehbar geführt ist, im Ver hältnis zu dem mit dem Bremszylinder fest ver bundenen anderen Teil bei gelöster Bremse um die Längsachse des Bremszylinders unter Mitnehmen des Bremskolbenrohres und der beiden Reiter von Hand drehbar und durch eine aaslösbare Sperre oder durch eine überwindliche Kupplung gegen unbeabsichtigte Drehung gesichert ist.
Infolge des Tatbestands, dass bei der vorausgesetzten Art der im Bremszylinder eingebauten, selbsttätigen Bremsnachstellvorrichtung die Bremskolbenstange als Schraubenspindel und die beiden Reiter als in die Schraubenspindel drehbar eingreifende Muttern ausgebildet sind sowie der zweite Reiter bei gelöster Bremse zum Bremskolben rohr im Drehsinn verriegelt ist, wird durch die gemäss der Erfindung getroffene Vorkehrung erreicht,
dass bei gelöster Bremse nach einem einfachen Auslösen der besagten Sperre oder unter Überwindung der besagten Kupplung der drehbare Teil des Brems zylinderdeckels von Hand gedreht werden kann und bei der Drehung das Bremskolbenrohr und die beiden Reiter mitnimmt und dadurch die Bremskolbenstange im Verhältnis zum Bremskolbenrohr verschiebt. In dieser Weise kann das beim Austauschen von ab genutzten Bremsklötzen erforderliche Verstellen der Bremskolbenstange von Hand in der Spielraumver grösserungsrichtung im Verhältnis zum Bremskolben rohr ohne Lösen der undrehbaren Verbindung der Bremskolbenstange im Bremsgestänge erfolgen.
Im Bremszylinder einer Druckluftbremse für Fahrzeuge ist gewöhnlicherweise zwischen dem Bremszylinderdeckel und dem Bremskolben eine Rückführungsfeder für den letzteren eingespannt. Wenn der drehbare Teil des Bremszylinderdeckels durch eine überwindliche Kupplung gegen unbeab sichtigte Drehung bei gelöster Bremse gesichert ist, kann diese Kupplung vorteilhaft darin bestehen, dass zusammenwirkende Kupplungsflächen auf dem dreh baren Teil und auf dem mit dem Bremszylinder fest verbundenen Teil des Bremszylinderdeckels und die im Bremszylinder vorgesehene Rückführungsfeder einander derart zugeordnet sind, dass diese Rückfüh rungsfeder bei gelöster Bremse die besagten Kupp lungsflächen: in Eingriff miteinander hält.
In dieser Weise wird der Rückführungsfeder im Bremsztlinder zu ihrer Hauptaufgabe noch eine Nebenaufgabe erteilt, und gleichzeitig kann durch die von der Rückfüh rungsfeder bewirkte Zusammendrückung der zu- sammenwirkenden Kupplungsflächen der beiden mit einander drehbar verbundenen Teile des Brems zylinderdeckels eine das Eindringen von Staub und Feuchtigkeit in die Nachstellvorrichtung verhindernde gute Abdichtung zwischen diesen beiden Teilen leicht erreicht werden.
Die Erfindung ist in der Zeichnung durch drei Ausführungsformen veranschaulicht. Es zeigt: Fig. 1 die erste, Fig. 2 die zweite und Fig. 3 die dritte Ausführungsform in Draufsicht und teilweise im Längsschnitt.
Es bezeichnet in allen der gezeigten Ausführungs formen 1 den Bremszylinder, 2 den Bremskolben, 3 das am Bremskolben festsitzende Bremskolben rohr, 4 den als Führung für das Bremskolbenrohr ausgebildeten Zylinderdeckel, 5 die zwischen Brems kolben und Zylinderdeckel eingespannte Rückfüh rungsfeder. Der Zylinderdeckel 4 ist in einen mit dem Zylinder 1 fest verbundenen Teil und einen bei gelöster Bremse um die Längsachse des Brems- zylinders von Hand drehbaren Verlängerungsteil 24 geteilt.
Die drehbare Verlängerung 24 ist durch die in die Längsschlitze 6 des Bremskolbenrohres 3 eingreifenden Zapfen 7 mit dem Bremskolbenrohr 3 undrehbar verbunden und mit den Anschlägen 18 und 19 versehen, mit welchen die durch die Längsschlitze 6 des Kolbenrohres 3 hinausragenden Anschlagzapfen 17 des nur im Bereich des konstant zu haltenden Bremskolbenhubes im Verhältnis zum Bremszylinder verschiebbaren Steuergliedes 12 zu sammenwirken, das aus einer im Bremskolbenrohr 3 verschiebbar und undrehbar angeordneten Hülse besteht.
In den Ausführungsformen nach Fig. 1 und 3 ist die im Kolbenrohr 3 verschiebbare Bremskolben stange 8 als nichtselbsthemmende Schraubenspindel ausgebildet. Die auf dieser vorgesehenen, mit dem im Kolbenrohr 3 festsitzenden Anschlagring 9 zu sammenwirkenden Reiter 10 und 11 bestehen aus Muttern, die auf die Schraubenspindel aufgeschraubt sind und sich bei ihrer Verschiebung auf der Schraubenspindel drehen müssen. Auf die erste Mutter 10 wirkt über das Axialkugellager 13 die Feder 14 in der einen Richtung gegen den An schlagring 9, und in der anderen Richtung gegen den Anschlagring 9 wirkt auf die im Kolbenrohr 3 verschiebbare Steuerhülse 12 die sich gegen die zweite Mutter 11 über das Axialkugellager 15 ab stützende Feder 16.
In der Ausführungsform nach Fig. 2 sind die Schraubenspindel 8 und die darauf sitzenden Muttern 10 und 11 derart ausgebildet (die Muttern in federnd zusammengehaltene Sektoren aufgeteilt), dass die Muttern bei ihrer Verschiebung auf der Schrauben spindel beim selbsttätigen Arbeiten der Bremsnach stellvorrichtung ohne Drehung über die Gewinde der dabei als Zahnstange wirkenden Schraubenspindel rutschen. Von den beiden mit der zweiten Mutter 11 direkt zusammenwirkenden Anschlägen 20 und 21 sitzt der eine in der Steuerhülse 12 fest, während der andere in der Steuerhülse 12 verschiebbar ist und durch die Zapfen 22 mit dem Anschlagring 9 zusammenwirkt. Zwischen den beiden Anschlägen 20, 21 ist die Feder 23 eingespannt.
In den Ausführungsformen nach Fig. 1 und 2 ist die von Hand drehbare Verlängerung 24 durch eine von Hand leicht auslösbare Sperre 25 gegen unbeabsichtigte Drehung gesichert, wogegen bei der Ausführungsform nach Fig. 3 zwischen der Ver längerung 24 und dem mit dem Zylinder 1 fest verbundenen Teil des Zylinderdeckels eine über windliche Kupplung vorgesehen ist, welche die er forderliche Sicherheit gegen unbeabsichtigte Drehung der Verlängerung 24 bei gelöster Bremse gewähr leistet.
Nach der gezeigten Ausbildung dieser Kupp lung bilden bei 27 gegeneinanderstossende Stirn flächen auf der drehbaren Verlängerung 24 und auf dem mit dem Zylinder 1 fest verbundenen Teil des Zylinderdeckels zusammenwirkende, bei gelöster Bremse von der Rückführungsfeder 5 zusammen gedrückte Reibungskupplungsflächen. Diese Ausbil dung der Kupplung bedeutet, dass die sich gegen den mit dem Zylinder 1 fest verbundenen Zylinderdeckel teil abstützende Rückführungsfeder 5 in der Rück führungsrichtung bei gelöster Bremse über den Bremskolben 2, das mit diesem fest verbundene Kolbenrohr 3, den Anschlagring 9, den zweiten Reiter 11 und das ihm zugeordnete Steuerglied 12 auf die drehbare Verlängerung 24 des Zylinderdeckels wirkt.
Die Wirkungsweise der selbsttätigen Bremsnach- stellvorrichtung gemäss allen gezeigten und beschrie benen Ausführungsformen beim Bremsen und Brems lösen ist wie folgt. Beim Bremsen überträgt der erste Reiter 10 die Bremskraft zwischen dem Brems kolbenrohr 3 und der Bremskolbenstange B. Falls der Bremskolbenhub den erwünschten Wert nicht überschreitet, erfolgt keine Verschiebung des Steuer gliedes 12 im Verhältnis zum Bremskolbenrohr 3.
Falls infolge zu grossei Bremsklotzspielräume der Bremskolbenhub den erwünschten Wert überschrei tet, wird durch das Zusammenwirken der Zapfen 17 mit dem Anschlag 18 das Steuerglied 12 angehalten und zusammen mit dem zweiten Reiter 11 im Ver hältnis zum Bremskolbenrohr 3 und zur Brems kolbenstange 8, wenn sich diese über den erwünsch ten Wert des Bremskolbenhubes hinaus bewegen, in der Spielraumverminderungsrichtung verschoben. Beim nachfolgenden Bremslösen wird auch der erste Reiter 10 auf der Bremskolbenstange 8 in der Spiel raumverminderungsrichtung verschoben.
Bei gelöster Bremse wird die Kraft der Rückführungsfeder 5 über das sich durch die Zapfen 17 gegen den An schlag 19 abstützende Steuerglied und den unter der Wirkung dieser Kraft in seiner jeweiligen Lage auf der Bremskolbenstange 8 verriegelten zweiten Reiter 11 auf die Bremskolbenstange 8 übertragen. Der Bremskolben 2 geht also nie in Anlage gegen den Zylinderboden.
Infolge der Drehbarkeit der Zylinderdeckelver längerung 24 und des mit ihr undrehbar verbundenen Bremskolbenrohres 3 im Verhältnis zum Brems zylinder 1 ist es wegen der gewöhnlichen, undreh baren Verbindung der Bremskolbenstange 8 mit dem Bremsgestänge und wegen der Ausbildung der Brems kolbenstange 8 als Schraubenspindel und der Reiter 10, 11 als sich, wenn sie gedreht werden, auf der Schraubenspindel verschiebende Muttern bei allen der gezeigten und beschriebenen Ausführungsformen der im Bremszylinder eingebauten, selbsttätigen Bremsnachstellvorrichtung möglich,
bei gelöster Bremse nach Auslösen der gegebenenfalls vorgesehe nen Sperre 25 oder unter überwinden der sonst vorgesehenen überwindlichen Kupplung ohne Zer legen der Verbindung der Bremskolbenstange mit dem Bremsgestänge und ohne Auseinandernehmen von Teilen der selbsttätigen Bremsnachstellvorrich tung einfach durch Drehen der Zylinderdeckelver längerung 24 von Hand beide Reiter 10, 11 auf der Bremskolbenstange 8 in der Spielraumvergrösse rungsrichtung wie auch in der Spielraumverminde rungsrichtung zu verstellen. Zweckmässigerweise ist die Zylinderdeckelverlängerung 24 mit Vorsprüngen 26 versehen, mit welchen ein geeignetes Handwerk zeug zur Drehung der Zylinderdeckelverlängerung in Eingriff gebracht werden kann.
Wenn eine auslösbare Sperre 25 vorgesehen ist, ist es vorzuziehen, dass die Stütze des Bremszylinders für die Rückführungsfeder 5 wie in den Ausführungs formen nach Fig. 1 und 2 in der drehbaren Zylinder deckelverlängerung 24 sitzt und an ihrer Drehung teilnimmt.