Verfahren zur Aufarbeitung von verstreckten Fäden aus hochmolekularen aromatischen Polyestern Die Aufarbeitung von Fäden aus hochmolekula ren aromatischen Polyestern erfolgte bisher in diskon tinuierlicher Weise, wobei die verstreckten Fäden zu nächst gezwirnt und auf Spulen aufgewickelt wurden, deren Kern aus einem nachgiebigen Drahtgefüge be steht. Auf diesen Spulen wurden die Fäden bisher einer längeren Dampfbehandlung ausgesetzt, wobei die auf der Spule befindlichen Polyesterfäden schrumpfen konnten und gleichzeitig fixiert wurden. Nach diesem Thermofixierungsprozess wurden die Fäden auf neue verkaufsfähige Spulen aufgewickelt.
In der französischen Patentschrift Nr.<B>1</B>104 375 ist erwähnt, dass man Polyesterfäden zur Verbesse rung ihrer Anfärbbarkeit mit wässrigen Lösungen von Aminen behandelt, worauf die Fäden dann zum Schrumpfen kurze Zeit auf Temperaturen von 50 bis 220 C erhitzt werden. Die dabei entstehenden Fäden zeigen zwar eine erhöhte Farbstoffaufnahme im Ver gleich zu unbehandelten Polyesterfäden, sie haben je doch den grossen Nachteil, dass sie durch die Amino- behandlung beim Erwärmen auf höhere Temperatu ren schnell vergilben.
Es ist auch schon versucht worden (französisches Patent Nr. 1218 028), die Anfärbbarkeit von Poly esterfäden dadurch zu verbessern, dass man sie bei Temperaturen über 200 C mit funktionellen Verbin dungen, die reaktionsfähige Gruppen, wie z. B. Amino-Hydroxyl- oder Carboxylgruppen besitzen, in wässriger Lösung behandelt und dann kurze Zeit auf höhere Temperaturen erhitzt. Dieses Verfahren ergibt nur eine geringe Verbesserung der Anfärbbarkeit der Polyesterfäden. Ausserdem haben die Fäden keine be friedigenden physikalischen Eigenschaften.
In der französischen Patentschrift Nr.<B>1</B>145 163 wird empfohlen, auf Polyesterfäden bei 100 bis 180 C während einer Zeitdauer von bis zu 30 Minu ten Quellmittel einwirken zu lassen. Bei diesem Ver fahren werden aber nur unechte, oberflächliche Fär bungen erhalten.
Ferner ist in der französischen Patentschrift Num mer 1077 282 beschrieben, dass die Farbstoffauf- nahme von Fäden aus Polyestern erhöht werden kann, wenn man die Struktur der Fäden durch einen bei höheren Temperaturen durchgeführten Schrumpfpro zess auflockert, wobei jedoch eine erhebliche Ver schlechterung der physikalischen Daten der Fäden, insbesondere hinsichtlich Festigkeit und Dehnung, in Kauf genommen werden muss.
Es wurde auch schon vorgeschlagen, die Aufarbei tung von verstreckten Polyesterfäden bis zur verkaufs fertigen Form kontinuierlich in einem Arbeitsgang durchzuführen. Hierbei werden die verstreckten Fä den gezwirnt, anschliessend durch eine Lösung, Di spersion oder Emulsion eines oder mehrerer Stoffe ge leitet, die höher als 1200 C sieden, und hierauf die Fäden über zwei als fixe Punkte dienende, verschie den schnell angetriebene Galetten, von denen die erste Galette geheizt ist, weitergeleitet.
Während dieses Vorganges können die Fäden zwischen 5 und 35% schrumpfen. Gleichzeitig werden die Fäden auf Tem peraturen zwischen 220 und 3500 C erhitzt.
Zweck der vorliegenden Erfindung ist es, die Auf arbeitung von verstreckten Fäden bis zur verkaufs- fertigen Form kontinuierlich in einem Arbeitsgang durchzuführen und dabei gleichzeitig die Anfärbbar- keit dieser Fäden durch eine kombinierte chemische und physikalische Behandlung zu verbessern.
Das erfindungsgemässe Verfahren besteht darin, dass man die verstreckten Fäden in einem einzigen kontinuier lichen Prozess zunächst zwirnt, dann den gezwirnten Faden durch ein Bad leitet, das in einer Lösung, Di spersion oder Emulsion mindestens einer Substanz be steht, die zwischen 120 und 350 C siedet, hierauf den Faden über zwei als Fixpunkte dienende, verschieden schnell angetriebene Galetten, die von dem Faden mehrmals umschlungen werden und von denen die erste Galette geheizt ist, weiterleitet und den Faden zwischen diesen Galetten allseitig gleichmässig auf eine Temperatur zwischen 220 und 350 C,
vorzugs weise zwischen 250 und 280 C, während einer Zeit von 0,1 bis 5 Sekunden, vorzugsweise 0,2 bis 1 Sekunde, erhitzt und ihn gleichzeitig um einen ein stellbaren Betrag von 5 bis 35 h, vorzugsweise 10 bis 25 h, schrumpfen lässt, daraufhin erneut verstreckt und den so behandelten Faden aufspult.
Im allgemeinen wird das Nachverstrecken zweck mässig so durchgeführt, dass die fertigen Fäden den für ihre weitere Verarbeitung in der Weberei und in der Wirkerei günstigsten Koch- oder Thermoschrumpf besitzen, so dass sich eine Fixierung der so hergestell ten Fäden erübrigt. Unter dem Ausdruck Koch schrumpf wird der Schrumpfbetrag, ausgedrückt in Prozenten, verstanden, den ein Faden beim Eintau chen in kochendes Wasser erhält.
Unter dem Aus druck Thermoschrumpf soll verstanden werden der Schrumpfbetrag eines Fadens nach dem Einbringen in 200 C heisse Luft bei einer Zeitdauer von wenigen Sekunden.
Sofern die Fäden um denselben oder um einen höheren Betrag nachverstreckt werden, als die Fäden vorher schrumpfen gelassen wurden, ist es zweck mässig, die nachverstreckten Fäden noch mit Hilfe von Wasserdampf oder von trockener, heisser Luft zu behandeln.
Das erfindungsgemässe Verfahren kann in folgen der Weise durchgeführt werden (s. Fig. 1): Die verstreckten Fäden aus linearen aromatischen Polyestern sind auf einem Kops aufgewickelt; dieser Kops wird auf eine sich schnell drehende Spindel 1 aufgesteckt und der Faden nach oben abgezogen.
Bei diesem Prozess wird der Faden gezwirnt, anschliessend läuft er über einen Fadenführer 2, eine Umlenkrolle 3, worauf er durch ein Behandlungsbad, das sich in einem Behälter 4 befindet, geführt wird; anschliessend wird der Faden an der geheizten Galette 5 getrock net und durch den Heizkasten 7, dessen Temperatur 220 bis 250 beträgt, geleitet. Zwischen den als Fix punkte dienenden Galetten 5 und 8, die von dem Faden mehrmals umlaufen werden, kann der Faden um einen Betrag zwischen 5 und<B>350/,</B> schrumpfen.
Daraufhin läuft der Faden zu einer weiteren Galette 10, die eine höhere Geschwindigkeit hat als die Ga- lette 8, so dass der Faden zwischen Galette 8 und Galette 10 um 5 bis 35 h verstreckt wird. Anschlie ssend wird der Faden auf die Spule 14 aufgewickelt.
Die überweisungszeichen 6, 9, 11 und 12 betref fen Verlegewalzen; 13 ist ein Fadenführer, der an einem Changierhebel befestigt ist.
Eine weitere Ausführungsform des erfindungs gemässen Verfahrens ist in Fig. 2 erläutert: Der Faden wird ebenso wie bei Fig. 1 gezwirnt und durch die Behandlungsflüssigkeit geführt. An schliessend wird er auf der geheizten Galette 5 ge trocknet, durchläuft anschliessend den Heizkanal 7 (Temperatur 220 bis 350 C) und gelangt dann auf die langsamer laufende Galette B. Zwischen Galette 5 und Galette 8 kann der Faden um jeden gewünsch ten Betrag schrumpfen.
Daraufhin wird der Faden auf eine dritte Galette 10 geleitet, die als Stufengalette auf die Galette 5 aufgesetzt ist. Die Stufengalette 10 läuft schneller als die Galette 8, so dass der Faden zwischen der Galette 8 und der Stufengalette verstreckt wird, und zwar in einem kleineren Ausmass als er vorher schrumpfen konnte. Nach dem Verstrecken wird der Faden über die Umlenkrolle 12 und die Changierung 13 auf die Spule 14 aufgewickelt.
Die Temperatur der Trockengalette 5 beträgt zweckmässig 50 bis 120 C.
Bei der Durchführung des Verfahrens wird der Faden durch ein Bad geleitet, das in einer Lösung, Dispersion oder Emulsion mindestens einer Substanz besteht, die zwischen 120 und<B>350 </B> C siedet, und die sich vorzugsweise entweder später durch Waschen wieder entfernen lässt oder den Charakter einer Prä paration besitzt und infolgedessen nicht stört, wenn sie auf dem Faden verbleibt. Die chemische Natur dieser Substanz spielt nur eine untergeordnete Rolle. Ausschlaggebend sind ihre physikalischen Eigen schaften, und aus diesem Grunde sind zur Durchfüh rung des Verfahrens Verbindungen der verschieden sten Stoffklassen geeignet. Wichtig ist, dass die Stoffe zwischen 120 und 350 C sieden.
Sie können bei Zimmertemperatur flüssig, sirupös, pastenartig oder filmbildend sein. Niedermolekulare kristalline Stoffe sind weniger geeignet, da sie sich auf den Galetten ab setzen. Geeignet sind ein- oder mehrwertige hochsie dende Alkohole, z. B. Glycerin und Laurinalkohole sowie Glycole und Polyglycole. Ausserdem eignen sich insbesondere Substanzen, die eine oder mehrere mit Polyestern reaktionsfähige Gruppen enthalten, wie z.
B. Hydroxyl- oder Carboxylgruppen, sowie Sub stanzen, die keine reaktionsfähigen Gruppen enthal ten und die den Polyesterfäden anquellen, wie z. B. hochsiedende Ester, hochsiedende Äther sowie aro matische hochsiedende Kohlenwasserstoffe, wie Di- phenyl.
Für die Benetzung der Fäden eignen sich weiter höhermolekulare Mono- und Dicarbonsäuren, soweit sie sich bei Temperaturen über 200 C nicht zersetzen, sowie deren Ester, z. B. der Terephthalsäuredibutyl- ester oder auch Trikresylphosphat. Brauchbare Stoffe sind ausserdem hochsiedende Phenole, Amine und Aminoalkohole, wie z. B. Diäthanolamin, sofern sie beim Erhitzen nicht zu einer Vergilbung der Fäden führen.
Zur Herstellung der Lösungen, Emulsionen, Dispersionen werden vorzugsweise Wasser oder unter 1001 C siedende organische Lösungsmittel verwendet.
Bei einem Zusatz von Farbstoffen zu der Behand lungsflüssigkeit erhält man ferner gleichzeitig ge färbte Fäden, oder es wird bei Mitverwendung opti scher Aufheller, z. B. einer Verbindung der Formel
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eine Verbesserung des Weissgrades der Fäden erzielt. Ausserdem ist es möglich, auf den Faden Schlicht mittel aufzubringen, wenn das Behandlungsbad; ausser dem Schlichtmittel enthält. So werden z. B. mit Emulsionen von sauren Polyacrylsäureestern hervor ragend geschlichtete Fäden erhalten.
Wenn man eine besonders gute Anfärbbarkeit der Fäden erzielen will und gleichzeitig ihren Griff und ihren Glanz günstig beeinflussen möchte, ist es zweck mässig, statt Fäden mit rundem Querschnitt solche mit einem Querschnittprofil zu verwenden, die eine grössere Faseroberfläche aufweisen. In Frage kommen Dreiecks-, Stern-, Hantel- oder andere Profile. Diese Fäden nehmen unter denselben Behandlungsbedin gungen mehr Farbstoff auf als Fäden mit rundem Querschnitt, so dass es möglich ist, auch sehr dunkle Färbungen ohne Mitverwendung von Carriern zu er halten.
In besonderen Fällen kann es auch vorteilhaft sein, mit Fäden aus Polyäthylenterephthalat von nied rigerer Viskosität, z. B. von der spezifischen Viskosi tät 0,450 bis 0,7000 zu arbeiten. Mit spezifischer Viskosität ist diejenige Viskosität gemeint, die man mit einer 1 %igen Lösung der Polyester in einem Lö- sungsmittelgemisch aus 60 Teilen Phenol und 40 Tei len Tetrachloräthan bei 25 C bestimmt.
Diese Fäden lassen sich unter milderen Behandlungsbedingungen, das heisst bei niedrigeren Temperaturen und geringe rem Schrumpf, bereits um denselben oder um einen höheren Prozentsatz in ihrer Farbstoffaufnahmefähig- keit verbessern als Fäden aus Polyäthylenterephthalat der spezifischen Viskosität 0,800.
Nach dem erfindungsgemässen Verfahren können auch Fäden behandelt werden, auf welchen man chemische Stoffe, mit denen die Farbstoffaufnahme der Polyesterfäden verbessert wird, bereits zusam men mit der Spinnpräparation aufgetragen hat, wobei man zweckmässig Substanzen verwendet, z. B. hoch siedende Ester oder oxyäthylierte Säuren, die sich so wohl als Spinnpräparation als auch zur Verbesserung der Anfärbbarkeit eignen.
Die gesponnenen Fäden, die mit einer solchen Spinnpräparation behandelt wurden, werden dann wie üblich verstreckt und an schliessend der erfindungsgemässen Behandlung unter worfen. Eine weitere Ausführungsform des Verfahrens nach der Erfindung besteht darin, den Faden aus linearen aromatischen Polyestern nach dem Wieder- verstrecken erneut bei einer Temperatur von 220 bis 350 C im kontinuierlichen Arbeitsgange um einen Betrag schrumpfen zu lassen, der kleiner ist als der Betrag, um den er vorher wiederverstreckt wurde. An schliessend wird der Faden aufgespult.
Durch diese Behandlung wird der Faden fixiert, so dass sich eine weitere Fixierung durch heisse Luft oder durch Was serdampf erübrigt. Durch die beiliegende Fig. 3 wird diese besondere Ausführungsform näher erläutert. Ein verstreckter Polyesterfaden wird mit Hilfe einer Zwirnspindel 1 gezwirnt, durchläuft dann anschlie ssend den Fadenführer 2, Umlenkrolle 3 und das Be handlungsbad 4, das mit einer Lösung, einer Disper sion oder einer Emulsion der eingangs beschriebenen Stoffe beschickt ist.
Der Faden wird mit diesen Stof fen getränkt und anschliessend auf der geheizten Ga- lette 5 mit Verlegewalze 6 getrocknet. Er durchläuft den Heizkasten 7, in welchem er um 5 bis 35 schrumpfen kann, weil die Gat_ette 8 um diesen Betrag langsamer läuft als die Galette 5. Daraufhin wird der Faden auf eine Galette 10 geleitet, die als Stufen- galette auf die Galette 5 aufgesetzt ist.
Diese Stufen- galette kann einen ebenso grösseren oder kleineren Durchmesser wie die Galette 5 haben. Sie läuft schneller als die Galette 8 mit Verlegewalze 9, so dass der Faden zwischen Galette 8 und Galette 10 mit Verlegewalze 11 um einen einstellbaren Betrag ver- streckt wird. Nach dem Verstrecken wird der Faden erneut durch einen Heizkanal 12 geleitet, der auf 220 bis 350 C geheizt ist.
Er gelangt dann über die Umlenkrolle 13 und die Changierung 14 zur Aufspul- rolle 15, die eine geringere Umfangsgeschwindigkeit aufweist als die Galette 10, so dass der Faden auf der Strecke zwischen der Galette 10 und der Aufspulung 15 im Heizkanal 12 um einen einstellbaren Betrag erneut schrumpfen kann.
Führt man beide Schrumpf vorgänge bei derselben Temperatur durch, so kann anstelle der beiden Heizkästen 7 und 12 auch nur ein Heizkasten Verwendung find, den dann der Faden zweimal durchläuft.
Die nach dem Verfahren der Erfindung hergestell ten Fäden sind veredelt und lassen sich mit Disper- sionsfarbstoffen besonders gut anfärben. Ausserdem besitzen die behandelten Fäden gute textile Eigen schaften. So können z. B. ihre Schrumpfwerte je nach dem Grade der Wiederverstreckung beliebig eingestellt werden. Die für viele Zwecke bei der weiteren Ver arbeitung unerwünschte hohe Dehnung wird durch das erneute Verstrecken geringer.
<I>Beispiel 1</I> Ein Kops mit verstreckten Fäden aus Polyäthylen- terephthalat vom Titer 100(50 wird mit 350 trs(m gezwirnt und anschliessend der Faden bei Zimmertem peratur durch ein Bad geleitet, das 15% Glycerin in Wasser gelöst enthält.
Daraufhin wird der Faden mit einer Geschwindigkeit von 50 m/min über eine auf 1000 C beheizte Trocknungsgalette mit Verlegewalze geleitet, von der der Faden 12mal umschlungen wird.
Anschliessend läuft der Faden durch eine auf 2500 C beheizte, 40 cm lange Heizkammer. Daraufhin wird er von der Abzugsgalette, die von dem Faden eben falls 12mal umschlungen wird, mit einer Geschwindi- keit von 37,5 mjmin abgezogen, so dass der Faden in der Heizkammer um 25% schrumpfen kann. Der Faden umläuft dann ebenfalls 12mal eine weitere, mit 42,5 m,
lmin laufende Galette mit Verlegewalze, wobei der Faden wieder verstreckt wird. Nach dem Verlas sen dieser Galette wird der Faden aufgewickelt. Die so erhaltenen gezwirnten Fäden sind verkaufsfertig und von sehr guter Qualität. Die Fäden besitzen eine bedeutend bessere Anfärbbarkeit als Vergleichsfäden, die aus demselben Kops hergestellt wurden, jedoch in getrennten Arbeitsgängen zuerst gezwirnt und dann mit heissem Wasserdampf thermofixiert wurden.
Die Farbstoffaufnahme beim Färben mit 3 o, bezogen auf das Warengewicht, eines Farbstoffes, der hergestellt wurde durch Bromierung von 1,5-Diamino- 4,8-dioxyanthrachinon, beträgt 55,5% des eingesetz ten Farbstoffes.
<I>Beispiel 2</I> Verstreckte Fäden aus Polyäthylenterephthalat vom Titer 100(50 werden gemäss Beispiel 1 gezwirnt und weiterbehandelt. Statt der 15%igen Glycerin- lösung in Wasser wird jedoch eine 15%ige Lösung von Sebazinsäuredimethylester in Äthanol verwendet. Die Trocknungsgalette wird auf 80 C beheizt; sie läuft mit einer Geschwindigkeit von 50 mimin, während sich die zweite Galette nur mit 35 mimin bewegt.
Da durch wird der Faden auf dieser Strecke um 30% geschrumpft. Anschliessend wird der Faden um 30% wieder verstreckt und aufgespult. Nach dieser Be handlung werden die Fäden noch 20 Minuten lang mit Wasserdampf von 1100 C thermofixiert. Die resul tierenden Fäden besitzen beim Färben mit Disper- sionsfarbstoffen eine gute Anfärbbarkeit. Die Farb- stoffaufnahme beim Färben gemäss Beispiel 1 beträgt 65,0% des eingesetzten Farbstoffes.
<I>Beispiel 3</I> Verstreckte Fäden aus Polyäthylenterephthalat vom Titer 100/50 werden gemäss Beispiel 1 gezwirnt und weiterbehandelt. Das Behandlungsbad enthält eine 15%ige Lösung vom Terephthalsäuredibutylester in Methanol. Die erste Galette ist auf 800 C geheizt; sie läuft mit einer Geschwindigkeit von 50 mjmin, während sich die zweite Galette mit 35 mimin bewegt, so dass der Faden um 30% schrumpfen kann.
Die dritte Galette läuft mit 40 mjImin, wodurch der Faden wieder verstreckt wird. Die resultierenden Fäden sind durch Dispersionsfarbstoffe hervorragend anfärbbar. Bei der Färbung gemäss Beispiel 1 nehmen sie 89,0% des eingesetzten Farbstoffes auf.
<I>Beispiel 4</I> Verstreckte Fäden aus Polyäthylenterephthalat vom Titer 100'50 werden gemäss Beispiel 1 gezwirnt und mit einer 15 %igen Glycerinlösung behandelt. Die erste Galette ist auf 1000 C geheizt und läuft mit einer Geschwindigkeit von 50 mJmin, während sich die zweite Galette mit 35 mimin bewegt, so dass der Faden 30% schrumpfen kann. Die Heizkammer ist auf 2500 C beheizt.
Die dritte Galette läuft mit 50 mimin, wodurch die Fäden wieder auf die Länge vor dem Schrumpfen verstreckt werden. Nach dieser Behand lung werden sie noch auf Spulen 20 Minuten mit hei sser trockener Luft von 1800 C thermofixiert. Die resultierenden Fäden nehmen bei der Färbung gemäss Beispiel 1 53,5/" des eingesetzten Farbstoffes auf.
<I>Beispiel 5</I> Verstreckte Fäden aus Polyäthylenterephtbalat vom Titer 100/50 und der spezifischen Viskosität 0,620 werden gemäss Beispiel 1 gezwirnt und mit einer 15%igen Glycerinlösung behandelt.
Die erste Galette ist auf 1000C beheizt und bewegt sich mit 50 mimin; die zweite Galette läuft mit 40 mimin. Der Faden schrumpft in der auf 2500 C beheizten Heiz- kammer um 20% und wird dann wieder um 20% ver- streckt. Es werden Fäden erhalten, die bei der An färbung gemäss Beispiel 1 74,0% des eingesetzten Farbstoffes aufnehmen.
<I>Beispiel 6</I> Verstreckte Fäden aus Polyäthylenterephthalat vom Titer 75i35, die einen sternförmigen Querschnitt (5 Zacken) besitzen, werden gemäss Beispiel 1 ge zwirnt und mit einer Glycerinlösung behandelt. Die erste Galette ist auf 1000 C beheizt und läuft mit einer Geschwindigkeit von 50 m,min, während die zweite Galette sich mit 35 mimin bewegt, so dass der Faden in dem auf 2500 C beheizten Heizkasten um 30% schrumpft.
Die dritte Galette läuft mit 40 mimin, wobei der Faden wieder verstreckt wird. Die entstan denen Fäden zeichnen sich durch eine hervorragende Anfärbbarkeit mit Dispersionsfarbstoffen aus. Sie nehmen bei der Färbung gemäss Beispiel 1 89,5% des eingesetzten Farbstoffes auf. Gewebe, die aus den Fäden hergestellt werden, besitzen einen schönen seidenartigen Glanz.
<I>Beispiel 7</I> Verstreckte Fäden vom Titer 75i35 aus Poly- äthylenterephthalat der spezifischen Viskosität 0,620, deren Einzelkapillaren einen fünfsternförmigen Quer schnitt besitzen, werden gemäss Beispiel 1 gezwirnt und mit einer 15%igen Glycerinlösung behandelt.
Die erste Galette, die auf l000 C beheizt ist, bewegt sich mit einer Geschwindigkeit von 40 mjmin, die zweite Galette mit 32 m;min. Der Faden kann also in der auf 2500C beheizten Heizkammer um 20% schrump fen. Anschliessend wird er wieder um 20% verstreckt. Die resultierenden Fäden nehmen bei der Färbung gemäss Beispiel 1 74,5 ,% des eingesetzten Farbstoffes auf. Gewebte oder gewirkte Artikel aus diesen Fäden zeigen einen sehr schönen seidenartigen Glanz.
<I>Beispiel 8</I> Verstreckte Fäden aus Polyäthylenterephthalat vom Titer <B>100150,</B> die beim Verspinnen, mit einer Präpara- tion, bestehend aus Dioetylsebazat und einem Kon densationsprodukt aus Laurinsäure mit 7 Molen Äthylenoxyd, behandelt wurden, werden gemäss Bei spiel 1 gezwirnt und dann erneut mit einer Emulsion behandelt,
die aus 15 %p Dioetylsebazat und 15 %p eines Kondensationsproduktes aus Laurinsäure mit 7 Molen Äthylenoxyd besteht. Die erste Galette ist auf 1001>C beheizt; sie bewegt sich mit 50 mjmin,-die zweite Ga- lette mit 35 m/min, so dass der Faden in der auf 250 C beheizten Heizkammer um 30%p schrumpft.
Die dritte Galette läuft mit 45 m/min, so dass die Fäden wieder verstreckt werden. Die erhaltenen Fä den besitzen eine ausgezeichnete Anfärbbarkeit mit Dispersionsfarbstoffen. Sie nehmen bei der Färbung gemäss Beispiel 1 87,0% des eingesetzten Farbstoffes auf.
<I>Beispiel 9</I> Ein verstreckter Faden aus Polyäthylenterephtha- lat vom Titer 100/50 wird gezwirnt und dann durch eine Emulsion geleitet, die aus 6%p Dioctylsebazat, 6%p eines Kondensationsproduktes aus Oleylalkohol mit 5 Molen Äthylenoxyd und 3 %p eines Kondensa tionsproduktes aus Laurinsäure mit 7 Molen Äthylen oxyd in Wasser besteht.
Der Faden wird daraufhin auf einer auf l00 C beheizten Galette getrocknet, die von dem Faden 12mal umlaufen wird. Die Galette bewegt sich mit 50 m(min. Der Faden durchläuft dann einen 45 cm langen Heizkasten, der auf 25011 C beheizt ist, und läuft dann 12mal um eine zweite ge heizte Galette, die sich mit 35 rn/min dreht, so dass der Faden auf der Heizkastenstrecke zwischen den beiden Galetten um 300/p schrumpft. Daraufhin wird der Faden zu einer dritten Galette,
die als Stufengalette auf die erste Galette aufgesetzt ist, zurückgeleitet. Sie ist wie die erste Galette auf 100p C beheizt und dreht sich ebenfalls mit einer Geschwindigkeit von 50 m(min. Der Faden wird also um denselben Betrag wieder ver- streckt, um den er vorher schrumpfte. Er durchläuft dann zum zweiten Mal den auf 25011 C beheizten Heizkasten und wird anschliessend aufgespult.
Die Aufspulvorrichtung läuft mit 40 m/min, so dass der Faden auf dieser Strecke um 20%p erneut schrumpft. Der erhaltene Faden ist thermofixiert. Er schrumpft beim Behandeln mit kochendem Wasser um 2,4%p, in Luft von 20011 C um 3,64%p. Aus einem Farbbade, das 3 % des als Bromierungsprodukt von 1,5-Diamino-4,8- dioxy-anthrachinon erhaltenen Farbstoffes (bezogen auf Warengewicht) enthält,
nimmt der Faden beim Färben ohne Carrier 79,0%p des eingesetzten Farb stoffes auf.
<I>Beispiel 10</I> Ein verstreckter Faden aus Polyäthylenterephtha- lat vom Titer 100/50 wird gemäss Beispiel 9 gezwirnt und durch eine Emulsion geleitet, die aus<B>15%</B> Tere- phthalsäuredibutylester und 7,5% eines Kondensa tionsproduktes aus Oleylalkohol mit 5 Molen Äthylen oxyd in Wasser besteht.
Der Faden wird dann ge trocknet, bei 25011C um 30% geschrumpft, kalt um 30% wieder verstreckt und zum Schluss bei<B>2500</B> C um 25 % abermals geschrumpft und anschliessend auf- gespult. Der fertige Faden ist fixiert. Er schrumpft beim Behandeln mit kochendem Wasser um 2,3 /p, in Luft von 20011 C um 4%p. Beim Färben gemäss Bei spiel 9 nimmt der Faden 90%p des eingesetzten Farb stoffes auf.