DE980049C - Verfahren zur Verbesserung der physikalischen Eigenschaften orientierter Faeden aus Polyacrylsaeurenitril - Google Patents

Verfahren zur Verbesserung der physikalischen Eigenschaften orientierter Faeden aus Polyacrylsaeurenitril

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DE980049C
DE980049C DEP4301A DE0004301A DE980049C DE 980049 C DE980049 C DE 980049C DE P4301 A DEP4301 A DE P4301A DE 0004301 A DE0004301 A DE 0004301A DE 980049 C DE980049 C DE 980049C
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DEP4301A
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Shirleigh Silverman
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    • D01NATURAL OR MAN-MADE THREADS OR FIBRES; SPINNING
    • D01DMECHANICAL METHODS OR APPARATUS IN THE MANUFACTURE OF ARTIFICIAL FILAMENTS, THREADS, FIBRES, BRISTLES OR RIBBONS
    • D01D10/00Physical treatment of artificial filaments or the like during manufacture, i.e. during a continuous production process before the filaments have been collected
    • D01D10/02Heat treatment
    • DTEXTILES; PAPER
    • D01NATURAL OR MAN-MADE THREADS OR FIBRES; SPINNING
    • D01FCHEMICAL FEATURES IN THE MANUFACTURE OF ARTIFICIAL FILAMENTS, THREADS, FIBRES, BRISTLES OR RIBBONS; APPARATUS SPECIALLY ADAPTED FOR THE MANUFACTURE OF CARBON FILAMENTS
    • D01F6/00Monocomponent artificial filaments or the like of synthetic polymers; Manufacture thereof
    • D01F6/02Monocomponent artificial filaments or the like of synthetic polymers; Manufacture thereof from homopolymers obtained by reactions only involving carbon-to-carbon unsaturated bonds
    • D01F6/18Monocomponent artificial filaments or the like of synthetic polymers; Manufacture thereof from homopolymers obtained by reactions only involving carbon-to-carbon unsaturated bonds from polymers of unsaturated nitriles, e.g. polyacrylonitrile, polyvinylidene cyanide
    • DTEXTILES; PAPER
    • D02YARNS; MECHANICAL FINISHING OF YARNS OR ROPES; WARPING OR BEAMING
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    • D02J1/00Modifying the structure or properties resulting from a particular structure; Modifying, retaining, or restoring the physical form or cross-sectional shape, e.g. by use of dies or squeeze rollers
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Description

  • Verfahren zur Verbesserung der physikalischen Eigenschaften, orientierter Fäden aus Polyacrylsäurenitril Es wurde bereits vorgeschlagen, ein Acrylsäurenitrilpolymeres in einem geeigneten organischen Lösungsmittel zu lösen und die erhaltene Lösung zu verspinnen. Wenn während des Spinnvorgangs nur eine geringe oder gar keine Spannung an dem Faden liegt, ist der erhaltene Faden etwas spröde und besitzt auch sonst schlechte Eigenschaften. Ein solcher Faden besitzt eine Festigkeit von etwa 0,8 g/den bei einer Dehnung von etwa 8 %. Eine Röntgenanalyse ergibt, daß der Faden kristallin, jedoch im wesentlichen nicht orientiert ist.
  • Es wurden zwei Verfahren vorgeschlagen, die das Strecken eines Fadens aus einem Acrylsäurenitrilpolymeren einschließen. Dabei ist es möglich, die Festigkeit dieses Fadens ohne wesentliche Abnahme seiner Dehnung stark zu vergrößern. Gemäß einem dieser älteren Verfahren wird der obenerwähnte, im wesentlichen nicht orientierte Faden auf eine Temperatur von mindestens 100° C erhitzt und bei dieser Temperatur auf das 4- bis 10fache seiner ursprünglichen Länge gestreckt. Nach dem zweiten Verfahren wird der Faden nach einer Naßspinntechnik in ein Bad gesponnen, das z. B. aus auf 140° C erhitzten Glycerin oder aus einer wäßrigen, auf mindestens 100° C erhitzten Calciumchloridlösung besteht, wobei der Faden während seines Baddurchlaufs unter einer Spannung von mindestens 0,5 und zweckmäßig 0,7 bis 1,0 g/den gehalten wird.
  • Die bei diesem Verfahren erhaltenen Fäden sind hochorientiert und besitzen in der Regel eine Festigkeit von mindestens 3 g/den. Indessen ist ihre Dehnung immer noch verhältnismäßig gering, und zwar in der Größenordnung von 8 bis 12%. Obwohl sie für bestimmte, spezielle Zwecke, bei denen eine geringe Dehnung erwünscht ist, verwendet werden können, sind die Fäden doch nicht allgemein zur Verwendung in der Textilindustrie geeignet, wo man einen Faden mit einer Dehnung von 15 bis 25% und zweckmäßig von 18 bis 22% braucht.
  • Die Aufgabe der Erfindung wird nun dadurch erfüllt, daß man einen orientierten Faden aus polymerem Acrylsäurenitril in einer ersten Verfahrensstufe unter der Einwirkung von Hitze schrumpfen läßt und ihn dann gegebenenfalls in einer zweiten Verfahrensstufe noch einer längeren Nacherhitzung aussetzt. Die Temperatur der ersten und der zweiten Verfahrensstufe beträgt dabei zweckmäßig mindestens 80° C. Während der zweiten Stufe wird der Faden entspannt oder nur unter einer sehr geringen Spannung gehalten, die z. B. nicht über etwa 0,05 g/den liegt.
  • Der Ausdruck »orientierter Faden aus polymerem Acrylsäurenitril«, wie er in der Beschreibung verwendet wird, bezieht sich auf einen Faden aus polymerem Acrylsäurenitril mit einer Festigkeit von mindestens 3 g/den und einer Dehnung von 8 bis 12%, der bei einer Röntgenanalyse einen Orientierungsgrad zeigt, welcher demjenigen eines Acrylsäurenitrilpolymerfadens, der nach einem älteren Trockenspinnverfahren ohne Anwendung einer Streckspannung gesponnen, jedoch anschließend um mindestens das zweifache seiner ursprünglichen Länge gestreckt wurde, und zwar z. B. durch Durchlaufen durch ein auf einer Temperatur von etwa 130° C gehaltenes Glycerinbad, mindestens gleich ist.
  • Bei der ersten Stufe schrumpft der Faden um 10 bis 25% seiner Länge, wobei diese Schrumpfung des Fadens seine Festigkeit nicht beeinflußt, aber ein starkes Anwachsen seiner Dehnung bewirkt, so daß im wesentlichen die gesamte Schrumpfung sich als erhöhte Dehnung bemerkbar macht. Letzteres ist überraschend und steht im scharfen Gegensatz zu dem Verhalten anderer gestreckter polymerer Fäden, bei denen lediglich ein Teil der Gesamtschrumpfung des Fadens bei erhöhten Temperaturen als eine vergrößerte Dehnung auftritt. Gleichzeitig verursacht die Schrumpfung des Fadens eine beachtliche Verbesserung seiner anderen Eigenschaften, z. B. eine etwa 50%ige Vergrößerung der Knot- und Schlingenfestigkeit und der Schlagzähigkeit.
  • Die zweite Stufe des erfindungsgemäßen Verfahrens verursacht in der Regel keine weitere Schrumpfung des Fadens, sondern vielmehr eine überraschend günstige Vergrößerung seiner Festigkeit bei im wesentlichen gleichbleibender Dehnung. Der so erhaltene Faden ist für eine nachfolgende Verwendung, z. B in der Textilindustrie, geeignet und weist keinerlei Beschädigung auf.
  • Bei Durchführung der Erfindung kann jede Vorrichtung verwendet werden, die zur Erhitzung des Fadens geeignet ist. In der Zeichnung zeigt Fig. 1 eine schematisch dargestellte Ausführungsform einer Vorrichtung zur Durchführung der Erfindung, Fig.2 eine perspektivische Ansicht einer Heizvorrichtung.
  • In Fig. 1 wird ein orientierter Faden aus Polyacrylsäurenitril mit einer konstanten Geschwindigkeit mittels einer rutschfrei fördernden Vorrichtung, die aus einer angetriebenen Walze 3 und einer frei beweglichen Führungsrolle 4 besteht, von einer Spule 2 abgewickelt. Dann wird er mittels einer zweiten rutschfrei fördernden Vorrichtung, bestehend aus einer angetriebenen Walze 6 und einer frei beweglichen Führungsrolle 7 durch eine Heizvorrichtung 5 geführt. Die Geschwindigkeit der angetriebenen Walze 6 wird in bezug auf die Geschwindigkeit der angetriebenen Walze 3 so eingestellt, daß der durch die Heizvorrichtung 5 laufende Faden sich in einem entspannten Zustand befindet und schrumpfen kann (1. Stufe). Der von der zweiten rutschfrei fördernden Vorrichtung kommende geschrumpfte Faden wird dann in Form eines Wickels auf einer rotierenden Spule 8 gesammelt, wobei der Faden zweckmäßig unter einer möglichst niedrigen Spannung, die noch ein gutes Auf- und Abwickeln ermöglicht, aufgewickelt wird. Der fertige Wickel kommt dann gegebenenfalls in einen Ofen, wo er eine oder mehrere Stunden lang auf einer Temperatur von mindestens 80° C gehalten wird (2. Stufe).
  • Die Heizvorrichtung 5 muß natürlich so gebaut sein, daß der dieselbe durchlaufende Faden auf die geeignete Temperatur erhitzt werden kann, ohne daß ihm dabei auf seinem ganzen Weg eine Spannung auferlegt wird.
  • Fig. 2 zeigt eine solche Heizvorrichtung. 20 bezeichnet einen festen Block, der an einer Seite mit einem Schlitz 21 versehen ist, durch welchen der Faden 1 geführt wird. Der Block 20 ist mit einer Bohrung 22 versehen, in welcher eine elektrische Widerstandsheizung 23 eingelagert ist, welche den Block auf der gewünschten Temperatur von mindestens 80° C halten kann. Der Block 20 besteht zweckmäßig aus Metall, wobei der durch den Schlitz 21 laufende Faden sowohl durch Wärmeübertragung als auch -strahlung erhitzt werden kann. Wie angezeigt, ist der Schlitz 21 zweckmäßig in dem Teil, den der Faden durchläuft, erweitert.
  • Die folgenden Beispiele stellen bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung dar. Die angegebenen Prozentgehalte sind Gewichtsprozente. Beispiel I Ein aus Polyacrylsäurenitril bestehender, orientierter Faden mit einer Festigkeit von 3,7 g/den und einer Dehnung von 10,1% wurde verwendet.
  • Der Faden wurde gemäß Fig. 1 der Zeichnung durch einen 25 cm langen Schlitz in einem auf 130° C gehaltenen Metallblock geführt (1. Stufe). Der Faden, der auf seinem Weg durch den Schlitz etwa um 20% schrumpfte, wurde dann auf einer rotierenden Spule gesammelt, und zwar unter der niedrigsten Spannung, die sich noch mit einem guten Auf- und Abwickeln verträgt. Der so erhaltene Spulenwickel wurde in einem Ofen (trockene Luft) eine Stunde lang auf 1500 C erhitzt (2. Stufe). Der als Endprodukt erhaltene Faden besaß eine Festigkeit von 4,66 g/den und eine Dehnung von 20°/o, bei Knot- und Schlingenfestigkeiten von 3,3 bzw. 2,3 g/den. Der Faden war im wesentlichen farblos und zeigte keinerlei Anzeichen, daß er durch die Hitzebehandlung verschlechtert worden war.
  • Beispiel II Es wurde ein kristalliner, orientierter Faden aus Polyacrylsäurenitril mit den in der folgenden Tabelle angegebenen physikalischen Eigenschaften verwendet.
  • Ein Teil dieses Fadens wurde in Dockenform gewickelt und spannungsfrei und locker eine Stunde lang in ein Glycerinbad von 100' C gehängt, worauf der Faden um etwa 20% seiner ursprünglichen Länge geschrumpft war. Ein zweiter Teil des Fadens wurde eine Stunde lang in Luft von 100' C erhitzt, wobei er während des Erhitzens auf einer konstanten Länge gehalten wurde, so daß er nicht schrumpfen konnte. Die physikalischen Eigenschaften der so erhaltenen Fäden sind in der nachstehenden Tabelle angegeben. Dieselbe zeigt deutlich die Art der bei Durchführung der Erfindung erhaltenen Verbesserung.
    Tabelle
    Nicht ver- Nicht ver-
    knoteter oder knoteter oder
    Faden verschlungener Knoten Schlingen verschlungener Knoten Schlingen
    Faden Faden
    Festigkeiten (g/ den) Dehnungen (°/o)
    Nach dem Spinnen 3,75 1.78 i 1,89 10,0 5,5 5,1
    1 Std. auf 100' C
    erhitzt, in Glyce-
    rin geschrumpft 4,11 2,2 2,75 21,0 14,0 18,0
    1 Std. in Luft auf
    1000 C erhitzt,
    0°/o Schrump-
    fung .......... 4,10 2,2 2,5 13,0 5,0 j 6,3
    Die erste Stufe des erfindungsgemäßen Verfahrens muß lediglich lange genug dauern, um die vollständige Schrumpfung des Fadens bei der angewendeten Temperatur zu gewährleisten. Die Dauer der zweiten Stufe hängt von der angewendeten Temperatur ab. Die bei den beiden Stufen angewendeten Temperaturen sind zweckmäßig jedoch nicht unbedingt von derselben Größenordnung. Die Temperaturen der ersten und zweiten Stufe sollen jedoch mindestens 80' C betragen. Zum Beispiel erhält man gute Ergebnisse bei Temperaturen von 100 bis 150' C und sogar höher, wie z. B. bis und einschließlich 3000 C.
  • Für den Schrumpfungsvorgang ist es wesentlich, daß der Faden spannungsfrei gehalten wird, so daß er vollständig schrumpfen kann. Wie in den Beispielen angegeben, kann die erste Stufe kontinuierlich oder chargenweise durchgeführt werden (und zwar indem man den Faden entspannt und locker durch eine Heizvorrichtung führt bzw. indem man eine Fadenmenge entspannt und locker, z. B. in Form eines Dockens, in ein erhitztes Medium hängt) .
  • Die zweite Stufe des Verfahrens gemäß der Erfindung, d. h. die längere Nacherhitzung des Fadens, kann auch sowohl kontinuierlich als chargenweise durchgeführt werden, wobei letzteres bevorzugt wird. Dabei werden bestimmte Fadenmengen, wie z. B. Spulenwickel, längere Zeit in eine Heizvorrichtung, z. B. einen Ofen, gebracht. Die zur Entwicklung optimaler, physikalischer Eigenschaften des Fadens genau benötigte Zeit hängt natürlich von der angewendeten Temperatur ab. Bei einer Heizperiode von 31/E Stunden bei 1501 C erhält man günstige Ergebnisse, während bei einer Temperatur von 80' C die Erhitzungsperiode etwas länger ist. Die Erhitzung erfolgt in heißer Luft. Das ist indessen nicht wesentlich, und um eine Verfärbung zu vermeiden, wird der Faden zweckmäßig in irgendeiner inerten Atmosphäre, wie z. B. gasförmigem Kohlendioxyd oder Stickstoff oder sogar in einer inerten Flüssigkeit, wie z. B. Glycerin, Glykol usw. erhitzt.
  • Das Verfahren gemäß der Erfindung wird zweckmäßig in zwei Stufen durchgeführt, deren erste aus einer Behandlung durch eine Erhitzung und Entspannung eines orientierten Fadens aus polymerem Acrylsäurenitril und deren zweite aus einer verlängerten Hitzebehandlung besteht, die sowohl auf die Festigkeit als auch auf die Dehnung des Fadens günstige Wirkungen hat. Indessen ist eine solche zweistufige Behandlung für die Herstellung eines verbesserten Fadens nicht unbedingt erforderlich, und für bestimmte Zwecke geeignete Fäden können auch allein durch Anwendung der Hitze- und Entspannungsbehandlung der ersten Stufe erhalten werden. Zum Beispiel ergibt im Fall des Fadens gemäß Beispiel I das Weglassen des Erhitzens des Spulenwickels am Schluß einen Faden mit einer Festigkeit von 3,5 g/den und einer Dehnung von 231D/9.
  • Obwohl gemäß der bevorzugten Ausführungsform der Erfindung die zwei Stufen getrennt in verschiedenen Vorrichtungen durchgeführt werden, können dieselben auch vereinigt werden und in einer einzigen Vorrichtung vorgenommen werden. Gemäß einer solchen Ausführungsform wird der Faden in eine erhitzte Kammer gebracht und darin so lange auf der geeigneten Temperatur gehalten, bis er vollständig geschrumpft ist und bis der geschrumpfte Faden die erforderliche Nacherhitzung erhalten hat.
  • Das Acrylsäurenitrilpolymere, aus dem die erfindungsgemäß behandelten Fäden bestehen, muß natürlich ein zur Fadenbildung ausreichendes Molekulargewicht haben. Die Polymeren mit einem mittleren Molekulargewicht (bestimmt aus Viscositätsmessungen nach der Staudinger-Gleichung) von 7000 bis 400000 oder höher sind zur Verwendung geeignet. Das Polymere besitzt indessen zweckmäßig ein Molekulargewicht von 50 000 bis 150 000. Wie vorstehend erwähnt, muß das zu behandelnde Gebilde natürlich eine Orientierung besitzen, wie durch eine Röntgenanalyse festgestellt wird.
  • Diese Orientierung ist mindestens gleich derjenigen, welche ein nicht orientierter Faden aus Polyacrylsäurenitril, der anschließend auf mindestens das 2fache seiner ursprünglichen Länge gestreckt wurde, dabei erhält. Wenn der Faden keine Orientierung von mindestens diesem Wert besitzt, so verbessert das Verfahren der Erfindung seine physikalischen Eigenschaften in der Regel nicht.
  • Die erfindungsgemäß behandelten Fäden besitzen eine Festigkeit von mindestens 4 g/den und eine Dehnung von etwa 2011/o. Gleichzeitig behält der Faden die anderen günstigen Eigenschaften, die für einen Polyacrylsäurenitrilfaden charakteristisch sind, wie z. B. große Widerstandsfähigkeit gegenüber chemischen Agenzien, organischen Lösungsmitteln, Mitteln der chemischen Reinigung usw., bei. Darüber hinaus verursacht das Verfahren gemäß der Erfindung keine wesentliche Verfärbung des Fadens. Außerdem neigen die Fäden, wenn man sie anschließend erhöhten Temperaturen aussetzt, nicht dazu, merklich zu schrumpfen. Zum Beispiel ist die Schrumpfung von Fäden bei dem in der Textilindustrie angewendeten Auskochen für alle praktischen Zwecke zu vernachlässigen und liegt im Bereich von 0 bis 29/o.

Claims (4)

  1. PATENTANSPRÜCHE: 1. Verfahren zur Verbesserung der physikalischen Eigenschaften orientierter Fäden aus Polyacrylsäurenitril, dadurch gekennzeichnet, daß die Fäden unter der Einwirkung von Hitze geschrumpft (Stufe 1) und gegebenenfalls außerdem einer längeren Nacherhitzung (Stufe 2) ausgesetzt werden.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Fäden bei der Schrumpfung einer Hitzebehandlung (Stufe 1) bei mindestens 80° C unterworfen werden.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Fäden bei der Nacherhitzung (Stufe 2) in entspanntem Zustand oder unter geringer Spannung, die z. B. nicht über 0,05 g/den liegt, wenigstens eine Stunde lang auf eine Temperatur von mindestens 80° C gehalten werden.
  4. 4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Fäden in einer inerten Atmosphäre erhitzt werden.
DEP4301A 1943-07-28 1950-10-03 Verfahren zur Verbesserung der physikalischen Eigenschaften orientierter Faeden aus Polyacrylsaeurenitril Expired DE980049C (de)

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