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Verfahren zur Herstellung eines gezogenen Polyamidfadens
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grösser als 12 g/den ist.
Eine vorzugsweise Ausführungsform des erfindungsgemässen Verfahrens besteht darin, dass die drei Monomereinheiten des Mischpolymers in Prozentanteilen von 85 Gew.-% Hexamethylenadipamid und 15 Gew.-o Caproamid oder von 85 Gew.-% Hexamethylenadipamid, 2 Gel.-% Hexamethylensebacamid und 13 Gew.-lo Caproamid angewendet wird.
Erfindungsgemäss werden die Fäden durch Schmelzverspinnen eines Co- oder Terpolykondensat - Schnitzelgutes der obigen Zusammensetzung und nachfolgendes Abschrecken und Kaltverstrecken unter Erzeugung hochorientierter Gebilde hergestellt. Die verstreckten Fäden werden bei einer gelenkten Entspannung entsprechenden Bedingungen erhitzt.
Unter "Bedingungen für eine gelenkte Entspannung" ist zu verstehen, dass entweder a) das Garn wenigstens etwa 30 min liegen gelassen und dann einer Wärmebehandlung ausgesetzt wird, die eine Entspannung in der Grössenordnung von 2 bis 3% ermöglicht, oder b) wenn eine nur kurze oder gar keine Liegezeit nach dem Kaltziehen eingeräumt wird, eine Entspannung von etwa 12 bis 15% vorgenommen wird, oder c) wenn eine lange Liegezeit, die jedoch unter 30 min liegt, angewendet wird unter Einhaltung eines mittlerenEntspannungsausmasses, das zwischen den Bedingungen a) und b) liegt, das gewünschte Produkt erzeugt wird.
Die Verbesserungen resultieren daraus, dass aus den Fäden gemäss der Erfindung gewirkte Strümpfe eine runde und in gleichmässigeren Abständen vorliegende Masche als bei aus Fäden gleicher oder verschiedener Zusammensetzungen des Standes der Technik hergestellten Strümpfen ergeben. Die runde Masche trägt zu einer beträchtlich grösseren Querdehnbarkeit bei, wodurch Strümpfe, die genügend eng sind, um am Knöchel eine behagliche Passform zu ergeben, genügend nachgeben, um im Waden- und Kniebereich einen guten und komfortablen Sitz zu liefern, während im Handel verfügbare Strümpfe diese Eigenschaften nicht aufweisen.
Kaltverstreckte (zu Vergleichszwecken wurden diese nicht wärmebehandelt) Fäden mit einer Polykondensat-Zusammensetzung gemäss der Erfindung ergeben manchmal einenniedrigenSchrumpfspannungs-Schrumpf-Faktor, aber die Festigkeit solcher Fäden ist viel geringer als bei den wärmebehandelten Fäden und der Schrumpf ist unerwünscht.
Der Schrumpf des Fadens in siedendem Wasser soll im Bereich von etwa 8 bis 150/0 liegen, damit ein Strumpf des gewünschten Sitzes und Tragkomforts erhalten wird.
Der niedrige Anfangsmodul der Fäden gemäss der Erfindung trägt zu einem grossen Teil zu den Verbesserungen des Sitzes und Tragkomforts bei und ist auch für die Erzielung eines Strumpfes mit einem weicheren Griff wichtig. Zum Beispiel lassen sich 15 den-Monofile aus 6-6-Nylon durch 20 den-Monofile gemäss der Erfindung ersetzen, ohne dass ein Verlust an ästhetischen Eigenschaften auftritt.
Die Fadeneigenschaften lassen sich weiter verbessern, indem man den Fäden ein feinteiliges Salz der Terephthalsäure als Oberflächen-Modifizierer einverleibt. Das Salz soll hiezu in Mengen im Bereich
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den. Das Calciumterephthalat stellt das bevorzugte Salz dar.
Die hier genannten Werte des Fadenschrumpfes werden bestimmt, indem man einen Längenabschnitt eines Fadens abmisst, der unter einer genügenden Zugspannung steht, um ihn ohne Ausdehnung geradezuhalten, den abgemessenen Abschnitt im entspannten Zustand 15 min der Einwirkung siedenden Wassers unterwirft, trocknet und die Länge im abgekochten Zustand misst. Aus den beiden Messwerten wird dann der Prozentsatz der Schrumpfung errechnet.
Die Schrumpfspannung wird bestimmt, indem man ein Garnstück von der Packung abnimmt, sich 24 hentspannen lässt, eine Probe des Garns zwischen die Klemmen eines Instron-Prüfgerätes des Handels einbringt, wobei der Klemmenabstand 25, 4 cm beträgt, die Garnprobe 5 min in Wasser von 900C taucht, die nunmehr unter Spannung stehende Probe wieder aus dem Wasser entfernt und 5 min bei Raumtemperatur abkühlen und trocknen lässt. Man liest dann von der Registrierkarte des Prüfgerätes die Zugspannung in Gramm ab und rechnet sie auf die Einheit g/den um, wobei der Titer des Garns vor der Prüfung durch Wägen eines Stückes bekannter Länge auf einer geeigneten Waage bestimmt wird.
Vor dem Einbringen zwischen die im Abstand stehenden Klemmen des Prüfgerätes wird die entspannte Probe bei 23 C und 270/0 relativer Feuchte konditioniert ; die Prüfung wird dann bei diesen Be- dingungen durchgeführt. Das Wasserbad, in welches das Garn getaucht wird, befindet sich in einem zylindrischen Behälter von etwa 15, 2 cm Durchmesser und 40, 6 cm Länge, der unmittelbar unter der unterenKlemme des Prüfgerätes angeordnet ist und zum Eintauchen der Probe senkrecht nach oben bewegt wird. Mittels durch den isoliertenBehälter zirkulierenden Heisswassers wird eine Temperatur von 90 tl C aufrechterhalten. Nach der 5 min dauernden Eintauchung wird das Wasserbad nach unten in seine ur-
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sprüngliche Lage zurückgeführt.
Um ein Entweichen von Wasserdampf aus dem heissen Wasser in die die Probe umgebende Atmosphäre zu verhindern, während die Probe zu Anfang in der Prüfvorrichtung angeordnetwird oderwährend sie nach der Tauchbehandlung trocknet, wird der Kopf des Wasserbehälters mit einer Gummidichtung abgedichtet.
Der oben genannte Schrumpfspannungs-Schrumpf-Faktor wird errechnet, indem man die Schrumpf- spannung (g/den) durch die Schrumpfung in siedendem Wasser (0/0) dividiert und den erhaltenen Quotienten mit 100 multipliziert.
Der Anfangsmodul gibt die Stärke der Ausdehnung des Garns bei zunehmender Belastung in den Frühstadien der Ausdehnung wieder. Er wird praktisch aus dem Spannungs-Dehnungs-Diagramm (erhalten während 2% Ausdehnung des abgekochten Garns auf einem Zugfestigkeits-Prüfer der Bauart Instron), bestimmt, indem man die Belastung bei 1% Dehnung mit 100 multipliziert und durch den Titer des Garns (den) dividiert.
Beispiel 1 : Man beschickt einen Verdampfer mit 27, 36 kg einer 48, Saigon wässerigen Lösung
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dampft dann durch Erhitzen bei Atmosphärendruck 4, 22 kg Wasser ab. Die Charge wird dann in einen Autoklaven übergeführt, auf eine Temperatur von etwa 210 C erhitzt und auf einen Druckvon 17, 6 kg/cm gebracht. An diesem Punkt werden 205 g einer 200/oigen wässerigen Aufschlämmung von Titandioxydeingegeben. Die Lösung wird dann bei 17, 6 kg/cm2 erhitzt, bis eine Temperatur von 2740C erreicht ist ; bei Erreichen einer Temperatur von 2300C werden 0, 48 g Mn (HPOJ in 200 ml Wasser zu- gesetzt. Nach dem Erhitzungszeitraum wird der Druck im Verlauf von 90 min auf Atmosphärendruck vermindert und die Temperatur auf 2790C erhöht.
Das Polymerisat wird dann 60 min auf dieser Temperatur gehalten und darauf unter 3, 5 bis 4, 9 kg/cm2 Stickstoff zu einem Band ausgepresst, das man auf einem wassergekühlten Giessrad abschreckt und auf 6, 4 mm-Schnitzel schneidet, was in herkömmlicher Weise erfolgt. Das Polykondensat-Schnitzelmaterial enthält 85% 6-6 Einheiten, 21o 6-10 Einheiten und 13% 6 Einheiten und besitzt eine relative Viscosität von 55.
Inder obigen Weise mit der Abänderung, dass eine Veränderung der Konzentrationen der Ausgangsstoffe erfolgt, werden Co- und Terpolykondensate der Zusammensetzung gemäss der folgenden Tabelle hergestellt. Die Eckpunkte des Zusammensetzungsbereiches ABCDE gemäss der Zeichnung sind in der Tabelle in Klammern angegeben.
In herkömmlicher Weise werden die verschiedenen Polykondensat-Chargen auf einem Rost geschmolzen und versponnen und die Fäden einer Luftabschreckung unterworfen und mit 330, 1 m/min auf Packungen aufgewickelt. Die Fäden werden dann über einem Stab bei einem Streckverhältnis von 4, 74 kaltverstreckt und zu einer Schussspul-Streckzwirner-Packung (15-den-Monofile mit 197 Z-Drehungen/m) aufgewickelt.
Die kaltverstreckten Fäden der meisten in der Tabelle genannten Zusammensetzungen werden nach 24stündigem Ruhen einer Heisstemper-Entspannungsbehandlung unterworfen, um den Schrumpf zu vermindern. Man führt hiezu die Fäden zwischen zwei abgestuften Walzen, deren Durchmesser genügend verschieden sind, um eine Längsverkürzung von 2, 50/0 zu erlauben, mehrmals über eine dampfbeheizte, heisse 7, 6 cm-Platte. Die Temperatur der Platte wird entsprechend der Schärfe der Wärmebehandlung, die man zur Herabsetzung des Abkochsehrumpfes auf Werte in dem gewünschten Bereich von 12 bis 15% benötigt, zwischen 150 und 2000C variiert. Die Fäden berühren die heisse Platte bei einer Geschwindigkeit von 187, 5 m/min.
Die entspannten Fäden der oben genannten Zusammensetzungen werden auf Schrumpfspannung, Anfangsmodul und Festigkeit geprüft, wobei die Bestimmung des Moduls und der Festigkeit nach Kochen der Fäden im entspannten Zustand in Wasser und Trocknen erfolgt. Zum Vergleich werden ähnliche Prüfungen bei Fäden aus 6 Nylon und 6-6 Nylon durchgeführt. Die Ergebnisse dieser Prüfungen sind zusammen mit den Werten des Schrumpfes und des Schrumpfspannungs-Schrumpf-Faktors (m) in Tabelle I genannt.
Aus den 15 den-Fäden werden in herkömmlicher Weise auf einer einsystemigen Rundwirkmaschine der Bauart Scott and Williams (400 Nadeln) ein Strumpf gearbeitet, der im vorgeformten Zustand im Knieteiletwa 17, 7 Maschenreihen/cm, gemessen auf dem Tisch, aufweist. Für die Rand-, Fersen- und Zehenteile dieser Strümpfe, deren Verformung unter Verwendung einer Form von 15, 2 cm Breite am Knie, 11, 7 cm Breite an der Wade und 5, 7 cm Breite am Knöchel erfolgt, wird ein 13-fädiges 40 denGarn der gleichen Polykondensat-Zusammensetzung verwendet. Der lose auf die Form aufgezogene Strumpf wird 3 min der Einwirkung von Dampf von 0, 4 at ausgesetzt.
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Eine Anzahl von in der obigen Weise hergestellten Strümpfen wird mit der Abänderung bei Standardbedingungen gefärbt, dass man die Färbeflotte bei niedrigerer Temperatur einsetzt (660C), und dann 1 min bei 820C nachgeformt. Die Strümpfe werden in Trägerprüfungen von Trägerinnen mit schlan- kem, mittlerem und starkem Bein getragen, wobei jede Trägerin den Strumpf auf Sitz, Knitterbildung und Ausbeulung am Knöchel, an der Wade und am Knie bewertet. Zum Vergleich werden aus 6 Nylonund 6-6 Nylongamen des Handels gewirkte Strümpfe in ähnlicher Weise geprüft und bewertet. Dabei ist von vielen Trägerinnen mit durchschnittlicher Beingrösse eine Verbeserung des Sitzes und Tragkomforts gegenüber Strümpfen aus den Handelsgarnen, festgestellt worden.
Die Trägerinnen mit schlankem Bein stellten beim Tragen der Strümpfe gemäss der Erfindung im Vergleich mit dem Handelsstrumpf eine sehr wesentliche Verbesserung des Sitzes und Tragkomforts fest. In gleicher Weise stellten die Trägerinnen mit stärkerem Bein einen höheren Tragkomfort und einen verbesserten Sitz der Strümpfe gemäss der Erfindung im Vergleich mit jenen aus dem Handelsgarn fest.
Tabelle I :
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<tb>
<tb> Polykondensat <SEP> Zusammen-Anfangs-Festig-Schrumpf <SEP> Schrumpf-m <SEP>
<tb> setzung <SEP> modul, <SEP> keit <SEP> % <SEP> spannung, <SEP>
<tb> go <SEP> den <SEP> g/den <SEP> g/den
<tb> 66/610/6 <SEP> 85/2/13 <SEP> 7, <SEP> 2 <SEP> 4, <SEP> 4 <SEP> 12 <SEP> 0, <SEP> 068 <SEP> 0, <SEP> 57 <SEP>
<tb> 66/610/6 <SEP> 85/5/10 <SEP> 10, <SEP> 0 <SEP> 4, <SEP> 5 <SEP> 14 <SEP> 0, <SEP> 056 <SEP> 0, <SEP> 40 <SEP>
<tb> 66/610/6 <SEP> 85/10/5 <SEP> 12, <SEP> 0 <SEP> 4, <SEP> 6 <SEP> 12 <SEP> 0, <SEP> 065 <SEP> 0, <SEP> 54 <SEP>
<tb> 66/610/6 <SEP> 80/10/10 <SEP> 6, <SEP> 6 <SEP> 4, <SEP> 2 <SEP> 14 <SEP> 0, <SEP> 083 <SEP> 0, <SEP> 59 <SEP>
<tb> 66/610/6 <SEP> (E) <SEP> 77/10/13 <SEP> 6, <SEP> 3 <SEP> 4, <SEP> 1 <SEP> 13 <SEP> 0, <SEP> 074 <SEP> 0, <SEP> 57 <SEP>
<tb> 66/610/6 <SEP> (D) <SEP> 75/20/5 <SEP> 8, <SEP> 3 <SEP> 4,
<SEP> 1 <SEP> 12 <SEP> 0, <SEP> 073 <SEP> 0, <SEP> 61 <SEP>
<tb> 66/610/6 <SEP> 70/20/10 <SEP> 7, <SEP> 3 <SEP> 2, <SEP> 2 <SEP> 13 <SEP> 0, <SEP> 112 <SEP> 0, <SEP> 86 <SEP>
<tb> 66/610/6 <SEP> (C) <SEP> 90/5/5 <SEP> 8, <SEP> 2 <SEP> 4, <SEP> 1 <SEP> 13 <SEP> 0, <SEP> 088 <SEP> 0, <SEP> 68 <SEP>
<tb> 66/6 <SEP> 85/15 <SEP> 7, <SEP> 5 <SEP> 4, <SEP> 6 <SEP> 14 <SEP> 0, <SEP> 067 <SEP> 0, <SEP> 48 <SEP>
<tb> 66/6 <SEP> 83/17 <SEP> 6, <SEP> 7 <SEP> 4, <SEP> 7 <SEP> 14 <SEP> 0, <SEP> 081 <SEP> 0, <SEP> 58 <SEP>
<tb> 66/6 <SEP> 87/13 <SEP> 8, <SEP> 3 <SEP> 4, <SEP> 3 <SEP> 12 <SEP> 0, <SEP> 080 <SEP> 0, <SEP> 67 <SEP>
<tb> 66/6 <SEP> (A) <SEP> 80/20 <SEP> 5, <SEP> 6 <SEP> 4, <SEP> 3 <SEP> 13 <SEP> 0, <SEP> 082 <SEP> 0, <SEP> 63 <SEP>
<tb> 66/6 <SEP> 75/25 <SEP> 5, <SEP> 2 <SEP> 3, <SEP> 3 <SEP> 14, <SEP> 7 <SEP> 0, <SEP> 136 <SEP> 0, <SEP> 92 <SEP>
<tb> 66/6 <SEP> (B)
<SEP> 90/10 <SEP> 7, <SEP> 7 <SEP> 4, <SEP> 4 <SEP> 13 <SEP> 0, <SEP> 082 <SEP> 0, <SEP> 63 <SEP>
<tb> 66/610 <SEP> 85/15 <SEP> 11 <SEP> 4, <SEP> 5 <SEP> 12 <SEP> 0, <SEP> 139 <SEP> 1, <SEP> 16 <SEP>
<tb> 66 <SEP> (Kontroll- <SEP> 100 <SEP> 16 <SEP> 6, <SEP> 3 <SEP> 10 <SEP> 0, <SEP> 136 <SEP> 1, <SEP> 36 <SEP>
<tb> versuch)
<tb> 6 <SEP> (Kontroll-100 <SEP> 9 <SEP> 4, <SEP> 6 <SEP> 14 <SEP> 0, <SEP> 130 <SEP> 0, <SEP> 93 <SEP>
<tb> versuch)
<tb>
Beispiel 2 : WieinBeispiell wird ein Copolykondensat hergestellt, das 85% 66-und 15% 6-Einheiten enthält.
Die Polykondensat-Schnitzel werden mit trockenem Calciumterephthalatpulver überzogen, dessen Teilchen zu mindestens 80% einen Durchmesser von 3 bis 8 Jl aufweisen, indem man die Schnitzel mit dem Pulver bei Raumtemperatur auf einem Trockner der Trommel-Bauart umwälzt. Die Schnitzel werden mit genügend Calciumterephthalatpulver überzogen, um in dem Polykondensat nach dem Schmelzen und Verspinnen eine Konzentration von 2 Gew.-% zu erhalten. Wie in Beispiel 1 werden die überzogenen Schnitzel durch Schmelzen, Verspinnen und Kaltverstrecken zu 20 den-Monofilen verarbeitet. Die Verstreckung erfolgt auf ein Streckverhältnis von 4, 88 (Fadengut A bzw. B) bzw. 4, 6 (Fadengut C, D und E).
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Die Fäden werden einer Heisstemper-Entspannungsbehandlung unterworfen, indem man sie mehr- mals um eine Stufenwalze und eine dieser zugeordnete Abstandswalze herum und über eine zwischen diesen Walzen angeordnete heisse 7,6 cm-Platte führt.
Die heisse Platte wird auf einer Temperatur von 1800C gehalten und die Fäden berühren die Platte bei einer Geschwindigkeit von 187, 5 m/min. Das Fadengut wird zweimal um den einen grösseren Durch- messer aufweisenden Teil der Walzen und zweimal um die kleineren Teile herumgeführt ; die beim Übergangvon den grösseren zu den kleineren Abschnitten erzielte Entspannung ist in Tabelle II genannt.
Die Fäden-A und B-werden zwischen dem Kaltverstrecken und der Wärmebehandlung 24 bzw. 1/2h ruhen gelassen, während die Fäden-C, D und E-kontinuierlich, ohne jedes Ruhenlassen behandelt werden.
Alle Fäden werden auf Festigkeit, Anfangsmodul, Schrumpf und Schrumpfspannung geprüft (Tabelle 11). Eine Betrachtung der Tabelle zeigt, dass man zufriedenstellende Werte des Schrumpfspan- nungs-Schrumpf-Faktors bei 2, 50/0 Entspannung erhält, wenn das Fadengut zwischen dem Kaltverstrecken und der Wärmebehandlung 30 min oder länger ruhen gelassen wird.
Der Reibungskoeffizient der Calciumterephthalat enthaltenden Fäden bestimmt sich zu etwa 0, 51, während ähnliche Fäden, die kein Calciumterephthalat enthalten, einen Wert von etwa 0,85 ergeben.
Der niedrigere Wert zeigt eine Modifizierung der Oberfläche unter Bildung eines Fadens, der beim
Durchlaufen der Garnführungen von Textilmaschinen eine geringere Reibung und dementsprechend eine geringere Zugspannung entwickelt.
Diese Feststellung wird durch die Erscheinung bestätigt, dass die Zugspannung der Fäden während des Wirkens viel konstanter als üblich ist. Normalerweise tritt dadurch eine merkliche Schwankung der
Zugspannung ein, dass das Garn in der Mitte einer Packung durch die Zusammenpressung durch die dar- überliegenden Fäden eine Mikrokräuselung aufweist. Eine solche Mikrokräuselung führt zu einer Herab- setzung des Reibungskoeffizienten des Garns in bezug auf die in den Innen-und Aussenschichten der Pak- kung befindlichen Garnteile. Ihre Auswirkung besteht darin, dass die Länge nacheinander aus der glei- chen Packung gewirkter Strümpfe schwankt. Bei Fäden, die Ca1ciumterephthalat enthalten, ist die Zug- spannung viel konstanter und wird die Schwankung der Strumpflänge wesentlich vermindert.
Wenn man wie in Beispiel 1 aus den Garnen-A, B und E-- Strümpfe herstellt und der Tragprüfung unterwirft, sind wesentliche Verbesserungen des Tragkomforts und des Sitzes gegenüber den Strümpfen
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heitenenthält, wobei jedoch das Ca1ciumterephthalat weggelassen wird, und das Polykondensat versponnen und das Fadengut bei einem Streckverhältnis von 4,75 kaltverstreckt. Aus der Streckstufe wird das Fadengut kontinuierlich durch eine Heisstemper-Entspannungsstufe der in Beispiel 2 beschriebenen Art geführt, wobei jedoch das zwischen den Walzen angeordnete Heizelement eine Berührung des Garns bei jedem vollen Umlauf um die Walzen auf einer Strecke von jeweils 15, 1 cm auf seinen beiden Seiten oder von insgesamt 30, 2 cm ergibt. Die Temperatur des Heizelements ist in Tabelle 111 genannt.
Das Fadengut-F und G-wird zur Temperung bei konstanter Länge fünfmal um die grösseren Teile der Walzen und zur Erzielung einer Längsverkürzung von 13% fünfmal um die kleineren Teile herumgeführt.
Das Fadengut --H-- wird zehnmal um die grösseren Walzenteile herumgeführt, während die Entspan- nungsstufe wegfällt. Das Fadengut berührt das Heizelement bei einer Geschwindigkeit von 720, 5 m/min.
Die bei diesen Fadenmaterialien erhaltenen Werte der Festigkeit, des Anfangsmoduls, des Schrumpfes, der Schrumpfspannung und des Schrumpfspannungs-Schrumpf-Faktors sind in Tabelle III zusammengestellt. Zum Vergleich sind in die Tabelle auch die Werte aufgenommen, die bei einem kaltverstreckten, keiner Wärmebehandlung unterworfenen Garn erhalten werden. Wenn man wie in Beispiel 1 aus den Garnen-F und G-- Strümpfe herstellt, sind wesentliche Verbesserungen des Tragkomforts und Sitzes im Vergleich mit dem Strumpf aus dem Garn-H-festzustellen.
Tabelle II :
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<tb>
<tb> Garn <SEP> Ruhezeit, <SEP> Entspan-Anfangs-Festig-Schrumpf, <SEP> Schrumpf-m <SEP>
<tb> h <SEP> nung, <SEP> modul, <SEP> keit, <SEP> % <SEP> Spannung, <SEP>
<tb> % <SEP> g/den <SEP> g/den <SEP> g/den
<tb> A <SEP> 24 <SEP> 2, <SEP> 5 <SEP> 6, <SEP> 0 <SEP> 4. <SEP> 7 <SEP> 12, <SEP> 0 <SEP> 0.
<SEP> 067 <SEP> 0, <SEP> 56 <SEP>
<tb> B <SEP> 0, <SEP> 5 <SEP> 2, <SEP> 5 <SEP> 7, <SEP> 1 <SEP> 4, <SEP> 8 <SEP> 12, <SEP> 9 <SEP> 0, <SEP> 071 <SEP> 0, <SEP> 55 <SEP>
<tb> C <SEP> keine <SEP> 2, <SEP> 5 <SEP> 7, <SEP> 3 <SEP> 4, <SEP> 9 <SEP> 14, <SEP> 6 <SEP> 0, <SEP> 112 <SEP> 0, <SEP> 77 <SEP>
<tb> D <SEP> keine <SEP> 6, <SEP> 0 <SEP> 6, <SEP> 6 <SEP> 4, <SEP> 7 <SEP> 13, <SEP> 4 <SEP> 0, <SEP> 103 <SEP> 0, <SEP> 77 <SEP>
<tb> E <SEP> keine <SEP> 13, <SEP> 0 <SEP> 6, <SEP> 5 <SEP> 4, <SEP> 6 <SEP> 12, <SEP> 6 <SEP> 0, <SEP> 069 <SEP> 0, <SEP> 55 <SEP>
<tb>
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Tabelle III :
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<tb>
<tb> Garn <SEP> Entspan- <SEP> Tempe- <SEP> Anfangs- <SEP> Festig- <SEP> Schrumpf, <SEP> Schrumpf- <SEP> m
<tb> nung, <SEP> ratur <SEP> modul <SEP> keit, <SEP> % <SEP> spannung,
<tb> % <SEP> C <SEP> g/den <SEP> g/den <SEP> g/den
<tb> F <SEP> 13 <SEP> 160 <SEP> 5, <SEP> 9 <SEP> 4, <SEP> 6 <SEP> 17, <SEP> 7 <SEP> 0, <SEP> 084 <SEP> 0, <SEP> 47 <SEP>
<tb> G <SEP> 13 <SEP> 200 <SEP> 6, <SEP> 0 <SEP> 5, <SEP> 2 <SEP> 12, <SEP> 6 <SEP> 0, <SEP> 071 <SEP> 0, <SEP> 56 <SEP>
<tb> H <SEP> keine <SEP> 220 <SEP> 7, <SEP> 0 <SEP> 5, <SEP> 3 <SEP> 12, <SEP> 9 <SEP> 0, <SEP> 106 <SEP> 0, <SEP> 82 <SEP>
<tb> kalt <SEP> - <SEP> - <SEP> - <SEP> 5, <SEP> 3 <SEP> 3, <SEP> 8 <SEP> 22, <SEP> 3 <SEP> 0, <SEP> 119 <SEP> 0,
<SEP> 53 <SEP>
<tb> verstreckt
<tb>
Aus den Fäden gemäss der Erfindung hergestellte Strümpfe weisen einen weicheren und gefälligeren Griff als aus einem gleichtitrigen 6-6 Nylongarn hergestellte Strümpfe auf. So ergeben die oben als Beispiel genannten 20 den-Fäden Strümpfe, die im Griff Strümpfen aus 15 den-Fäden aus 6-6 Nylonäquivalent und in der Dauerhaftigkeit überlegen sind.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Herstellung eines gezogenen Polyamidfadens, welcher sich zur Verwendung in Strumpfgarnen eignet und im wesentlichen aus einem Polykondensat aus Hexamethylenadipamid und Caproamid und gegebenenfalls Hexamethylensebacamid besteht, dadurch gekennzeichnet, dass die drei Monomereinheiten des Mischpolymers in einem Prozentanteil angewendet werden, der innerhalb einer Fläche liegt, die, dargestellt in einem dreieckigen Koordinatensystem, durch die Punkte
A = 8 a Hexamethylenadipamid + 20% Caproamid + Olo Hexamethylensebacamid,
B = 905to Hexamethylenadipamid + 100/0 Caproamid + Wo Hexamethylensebacamid,
C = 90% Hexamethylenadipamid + 5% Caproamid + 5% Hexamethylensebacamid,
D = 75% Hexamethylenadipamid + 5% Caproamid + 20% Hexamethylensebacamid,
E = 77% Hexamethylenadipamid + 13% Caproamid + 10% Hexamethylensebacamid, begrenzt ist und dass durch Schmelzspinnen ein Faden gebildet wird, wobei das Copolymer sodann abgeschreckt und zu einer stark orientierten Struktur kaltgezogen und hierauf unter Bedingungen kontrol- lierter Entspannung erhitzt wird, bis das Verhältnis von Schrumpfspannung zur Schrumpfung weniger als etwa 0, 70 und der Abkochschrumpf 8 bis 15% beträgt und der Anfangsmodul nach dem Abkochen nicht grösser als 12 g/den ist.
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