Verfahren zur Konditionierung von Pigmenten Bekanntlich fallen die meisten organischen Pig mente bei ihrer Synthese in einer grobkristallinen Form an, in der sie für die Applikation untauglich sind. Dies gilt insbesondere für die Phthalocyanine, für die Dioxazinpigmente, die linearen Chinacridone und für viele anthrachinoide Pigmente. Um zu einer brauchbaren Form zu gelangen, müssen die Rohpig mente einer Nachbehandlung, einer sogenannten Kon ditionierung, unterworfen werden. Damit soll eine möglichst kleine Teilchengrösse und möglichst feine Verteilung der Partikel erreicht werden, denn davon hängt weitgehend die Farbstärke ab.
In vielen Fällen findet bei der Konditionierung gleichzeitig noch eine Umwandlung in eine andere Kristallmodifikation statt. Es ist zwar bereits eine grosse Zahl von Methoden zur Konditionierung derartiger Pigmente bekanntgewor den, beispielsweise durch Lösen oder Quellen der Pigmente in konz. Säuren, wie Schwefelsäure oder Chloressigsäuren, und anschliessendes Austragen in Wasser. Nach diesem Verfahren fallen die Pigmente wohl in wässerigem Medium in feiner Verteilung an. Beim Trocknen solcher Pigmentdispersionen treten jedoch häufig irreversible Agglomerationen ein, so dass nach dem Trocknen das Pigment in dieser Form nicht mehr brauchbar ist.
Diese Agglomerationen beim Trocknen kann man zwar dadurch umgehen, dass man nach dem sogenannten Flushing -Prozess das Pig ment unter Wahrung der ursprünglichen Verteilung in ein organisches Medium überführt. Dieses Verfahren ist aber kompliziert, und die Verwendungsmöglichkeit solcher Pigmentdispersionen ist beschränkt. Im wei teren ist bekannt, die Rohpigmente in Mühlen oder Knetapparaten bei Gegenwart von organischen Lö sungsmitteln und/oder anorganischen Zerkleinerungs- hilfsstoffen, insbesondere Salzen, einer intensiven mechanischen Bearbeitung zu unterwerfen.
Alle diese Methoden weisen jedoch einen oder mehrere der fol- genden Nachteile auf: Die gewünschte Feinheit kann oft nur nach langer Behandlungsdauer erzielt werden. Die Entfernung der verwendeten Zusatzstoffe ver ursacht oft Schwierigkeiten; die Hilfsstoffe sind meist für eine weitere Verwendung verloren, wenn man es nicht vorzieht, sie unter einem erheblichen Aufwand an Arbeit und Apparaturen zu regenerieren. Die Ver wendung von organischen Flüssigkeiten bringt ferner Schwierigkeiten hinsichtlich Feuergefahr mit sich.
Es wurde nun gefunden, dass man die erwähnten Nachteile überwinden kann, wenn man die wässerige Mahlung des zu konditionierenden Pigments in Gegen wart einer unter den Mahlbedingungen festen und weitgehend wasserunlöslichen, durch Sublimation oder Destillation mit Wasserdampf entfernbaren organi schen Verbindung in einer Menge von mehr als 0,1 Teil auf 1 Teil Trockenpigment durchführt und das so behandelte Pigment vom Mahlmedium abtrennt.
Ein besonderer Vorteil des vorliegenden Verfah rens besteht darin, dass als flüssiges Mahlmedium im wesentlichen nur Wasser verwendet wird und dass es unnötig ist, dem Mahlmedium grössere Mengen or ganischer, mit Wasser mischbarer Flüssigkeiten zu zusetzen. Man verwendet zweckmässig die wasser feuchten Filterkuchen der Pigmente, wie sie aus Pigmentsuspensionen durch Filtration und allfälliges Nachwaschen erhalten werden. Das Verhältnis von Pigment zu wässerigem Mahlmedium kann inner halb weiter Grenzen schwanken, doch ist es zweck mässig, 1 bis 12 Teile Wasser auf einen Teil Trocken pigment zu verwenden. Das Optimum an Mahlwir kung wird, je nach Art der verwendeten Vorrichtung zur Nassmahlung, bei einem Verhältnis von 3 bis 8 Teilen Wasser auf einen Teil Trockenpigment erreicht.
Als unter den Mahlbedingungen festen und weit gehend wasserunlöslichen, durch Sublimation oder Destillation mit Wasserdampf entfernbaren organi- sehen Verbindungen (in der Folge einfach Trägerstoff oder Substrat genannt) kommen insbesondere alipha- tische oder aromatische Kohlenwasserstoffe sowie deren durch Halogenatome oder Nitrogruppen sub stituierten Derivate, beispielsweise p-Dichlorbenzol, Hexachlorbenzol, Diphenyl, Naphthalin, Phthalsäure- anhydrid, i,-Hexachlorcyclohexan,
Hexamethyläthan, Hexabromäthan, Chlorantil, Kampfer, vor allem aber Hexachloräthan, welches infolge seines hohen Dampf druckes sich sehr leicht wieder aus dem Mahlgut durch Sublimation oder Wasserdampfdestillation ent fernen lässt, in Betracht. Besonders günstige Ergeb nisse werden bei Verwendung von 0,5 bis 1,5 Teilen Trägerstoff auf einen Teil Trockenpigment erzielt. Die Verwendung von mehr als 2 Teilen Trägerstoff, bei spielsweise 5 Teilen, bringt keine Verbesserung des Mahleffektes mit sich und erschwert lediglich die Aufarbeitung.
Die Partikelgrösse der Trägerstoffe ist in dem Sinne nicht von entscheidender Bedeutung für den Ablauf der Zerkleinerung des Pigmentes, dass der Trägerstoff zwar sehr fein verteilt verwendet werden kann, dass aber auch eine vergleichsweise grobe Ver teilung bis zu Partikelgrössen von Millimetern oft praktisch e'nensogute Resultate liefert, insbesondere bei relativ weichen Trägerstoffen. Die Trägerstoffe können' nötigenfalls durch bekannte Methoden, wie beispielsweise durch Mahlen oder Umfällen, in die gewünschte Verteilung übergeführt werden.
Neben dem erwähnten Trägerstoff können zur Erreichung besonderer Wirkungen noch andere Zu sätze verwendet werden, wie weiter unten erläutert wird, beispielsweise auch wasserlösliche organische Verbindungen, beispielsweise Aldehyde oder al- dehydabgebende Mittel, Säureamide, Phenole, wie Oxybenzol oder Kresol oder texturverbessernde Mit tel wie Stearinsäure, Harzsäure, Harzsäureester, wie Dihydroabietinsäureester oder Paraffinöl.
Die Zusätze müssen derart dosiert werden, dass die Unlöslichkeit des Trägerstoffes im Mahlmedium weitgehend ge wahrt wird.
Im allgemeinen ist die Mahltemperatur innerhalb technisch vernünftiger Grenzen nicht kritisch, sie muss lediglich unterhalb des Schmelzpunktes des Trä gerstoffes liegen. Im Regelfalle wird man die Mah leng etwa bei Raumtemperatur oder bei leicht erhöh ter Temperatur durchführen, vorzugsweise also in einem Temperaturintervall von 20 bis 80'.
In ge wissen Fällen, beispielsweise beim Kupferphthalo- cyanin, beim metallfreien Phthalocyanin oder bei niedrig halogenierten Kupferphthalocyaninen, das heisst solchen enthaltend 1-2 Chlor- oder Bromatome, hat man es in der Hand, durch Wahl der Mahltempe ratur die Modifikation des entstehenden Endproduk tes zu beeinflussen, wie unten noch erläutert werden soll.
Die Durchführung des Verfahrens gestaltet sich einfach. Das Pigment, der Trägerstoff, das Wasser und eventuelle Zusatzstoffe können gleichzeitig oder in passender Reihenfolge einer intensiv wirkenden Nassmahlvorrichtung zugeführt und unter Innehaltung der geeigneten Temperatur des Mahlgutes gemahlen werden, bis das Pigment die gewünschte Feinheit er reicht hat. Als Apparatur kann jede Vorrichtung ver wendet werden, die es erlaubt, in einem flüssigen Medium das Pigment und den Trägerstoff intensiven mechanischen Krafteinwirkungen zu unterwerfen. Derartige Apparaturen sind in grösserer Zahl be kanntgeworden.
Sie beruhen beispielsweise auf dem Prinzip eines in flüssigem Medium erzeugten grossen Geschwindigkeitsgradienten oder einer plötzlichen Richtungsänderung, oder insbesondere auf der Auf prallwirkung oder gegenseitigen Reibung von Mahl- hilfskörpern, wie Metallkugeln, Porzellankugeln (z. B. von 3 bis 10 mm Durchmesser) oder Sandkörnern, die durch Rotation des Gefässes oder noch wirksamer durch Schwingungserzeuger oder rührerartige Vor richtungen in Bewegung gesetzt werden.
Solche Apparate sind unter den verschiedensten Bezeichnun gen, wie Homogenisierungsmaschinen, Kugelmühlen, Schwingmühlen, Attritormühlen, Sand Grinder oder Kolloidmühlen im Handel. Bei Verwendung von weniger wirksamen Apparaten kann im allgemeinen durch Verlängerung der Mahldauer ein gewisser Aus gleich geschaffen werden.
Ein weiterer Vorteil des vorliegenden Verfahrens besteht darin, dass die Abnützung der verwendeten Mahlvorrichtungen und gegebenenfalls der Mahlhilfs- körper kleiner ist, als wenn dasselbe Pigment in wäs serigem Medium allein oder zusammen mit einem wasserlöslichen Dispergator, aber ohne Anwesenheit eines festen Trägerstoffes gemahlen würde.
Während der Mahlung wird das Pigment, das an fänglich auch in grobkristalliner Form vorliegen kann, sehr rasch bis zu hohen Feinheiten (beispielsweise unter 1 p) zerkleinert, und zwar verläuft diese Zer kleinerung wesentlich rascher, als wenn dasselbe Pig ment in derselben Mahlvorrichtung in Wasser unter Zusatz von wasserlöslichen dispergierend wirkenden Stoffen, aber ohne Anwesenheit des festen Träger stoffes gemahlen würde. Die Partikelgrösse des Trä gerstoffes wird hingegen im allgemeinen durch die Mahlung nicht wesentlich verändert.
Die Aufarbeitung kann z. B. wie folgt durch geführt werden: a) Das Mahlgut wird abfiltriert und gewünschten falls durch Nachwaschen von wasserlöslichen Stoffen befreit und der Trägerstoff durch Sublimation ent fernt. Je nach Schmelzpunkt und Dampfdruck des Trägerstoffes ist es zweckmässig, die Sublimation bei Atmosphärendruck oder unter vermindertem Druck durchzuführen. Dabei ist es vorteilhaft, das Entfernen des Wassers und des Trägerstoffes in einem einzigen Arbeitsgang in derselben Apparatur durchzuführen. Diese Ausführungsform hat den Vor teil, dass das Pigment selbst keinen Trocknungsprozess durchlaufen muss, sondern unmittelbar aus dem festen Trägerstoff heraus freigelegt wird und daher in einer ausgezeichneten Form erhalten wird.
b) Das Mahlgut wird der Wasserdampfdestilla- tion unterworfen. Sofern es wasserlösliche Stoffe ent hält, kann es zweckmässig sein, es vorgängig der Was serdampfdestillation abzufiltrieren und nachzuwaschen. Man erhält auf diese Weise eine vom Trägerstoff und, falls erwünscht, auch von wasserlöslichen Zusätzen befreite Pigmentsuspension, von der das Wasser zweckmässig soweit wie möglich durch Abfiltrieren abgetrennt und der Rest durch Trocknen, vorzugs weise im Vakuum bei Temperaturen nicht über 100 , entfernt wird.
Überraschenderweise tritt hierbei bei den meisten Pigmenten keine Verhärtung des Pig mentes infolge irreversibler Agglomeration der Par tikel ein, wie dies sonst beim Trocknen wässerig feuchter, vorzugsweise durch Umfällen gewonnener Pigmentpresskuchen häufig der Fall ist, und man er hält ein Reinpigment von ausgezeichneten Eigenschaf ten. Insbesondere wird dies Resultat meistens dann erreicht, wenn der Trägerstoff bzw. die Temperatur in der Wasserdampfdestillation so gewählt wird, dass der Trägerstoff während der Wasserdampfdestillation nicht schmilzt.
Ein besonderer Vorteil des erfindungsgemässen Verfahrens besteht darin, dass der Trägerstoff nahezu ohne Verlust und auf einfache Art zurückgewonnen und ohne weitere Reinigung für weitere Operationen verwendet werden kann.
Das vorliegende Verfahren eignet sich zur Kon ditionierung von organischen Pigmenten der verschie densten Klassen, beispielsweise Azo-, Anthrachinon-, Perylentetracarbonsäureimid-, Perinon-, Indigoiden-, Dioxazin-, Nitro-, Chinacridon-, Phthalocyanin- und Polyhalogenphthalocyaninfarbstoffen.
Diese Pigmente existieren zum Teil in verschie denen Modifikationen, und es ist ein besonderer Vor teil des erfindungsgemässen Verfahrens, dass man es durch Wahl der Mahlbedingungen und bzw. oder des Trägerstoffes in der Hand hat, die gewünschte Modi fikation zu erhalten.
Von besonderem Interesse erweist sich das be anspruchte Verfahren für die Konditionierung von Kupferphthalocyanin, niedrighalogeniertem Kupfer- phthalocyanin und metallfreiem Phthalocyanin. Diese stellen gegenüber den andern Pigmenten insofern einen Sonderfall dar, als die verschiedenen Modifika tionen, insbesondere die a- und ES-Form, sowie die Bedingungen der gegenseitigen Umwandlung ziemlich eingehend erforscht wurden und bereits grosse tech nische Anwendung gefunden haben.
Sowohl die grün- stichige ss- als auch die rotstichige a-Form finden in der Lack- und Kunststoffindustrie grosse Verwen dung. Die a-Form ist die energiereichere und dem zufolge weniger stabile Form als die ss-Modifikation. Sofern sie nicht stabilisiert wurde, lagert sie sich in Gegenwart aromatischer Lösungsmittel sehr rasch unter Kristallwachstum in die ss-Form um.
Bisher war es nicht möglich, nach dem gleichen Verfahren, ausgehend vom Rohpigment, sowohl eine als Pigment wertvolle a- als auch ss-Form zu erhalten. Das vorliegende Verfahren ermöglicht es nun, aus- gehend von a- oder ss-Kupferphthalocyanin, einem entsprechenden, niedrighalogenierten oder metall freien Phthalocyanin zu einem konditionierten Phthalocyaninpigment zu gelangen, das in einer min destens gleich energiereichen Form vorliegt wie das Ausgangspigment.
Es sind also beispielsweise beim Kupferphthalo- cyanin folgende Ausführungsformen möglich:
EMI0003.0040
<I>Zu A:</I> Die Umwandlung von rohem ss-Kupfer- phthalocyanin in konditioniertes a-Kupferphthalo- cyanin findet statt, wenn man als Trägerstoff alipha- tische Substrate, insbesondere Hexachloräthan im Verhältnis von höchstens 3 Teilen auf einen Teil Pigment verwendet und bei Temperaturen zwischen 5 bis 30o arbeitet.
Da bei der intensiven mechani schen Bearbeitung des Mahlgutes eine erhebliche Wärme entwickelt wird, so hat man durch Kühlung des Mahlgutes dafür zu sorgen, dass die Temperatur nicht über Raumtemperatur bzw. etwa 30 ansteigt. Überraschenderweise ist die so erhaltene a-Form im Gegensatz zu der durch Umfällung aus Schwefelsäure erhältlichen a-Form weitgehend flockulationsbestän- dig. Unter Flockulation versteht man die Agglomera tion der in einer Flüssigkeit dispergierten Pigment teilchen zu grösseren Partikeln, was sich durch eine beträchtliche Abnahme der Farbstärke auswirkt.
Die Flockulationsbeständigkeit kann noch verbessert wer den, wenn die Mahlung in Gegenwart von niedern aliphatischen Aldehyden durchgeführt wird, beispiels weise Formaldehyd, Acetaldehyd, Propionaldehyd, Butyraldehyd oder Glyoxal, oder unter den Reak tionsbedingungen aldehydabgebender Verbindungen, wie z.
B. Paraformaldehyd, Metaldehyd oder Par- aldehyd, ferner Aldehyd-N-Verbindungen, wie Hexa- methylentetramin. Den gleichen Effekt erzielt man auch durch Zugabe wasserlöslicher Amide, insbeson dere Amide der Kohlensäure oder von niedern ali- phatischen Carbonsäuren, beispielsweise Harnstoff, Formamid,
Dimethylformamid oder Acetamid. Man verwendet zweckmässig 1 bis 5 Mol Aldehyd oder Amid auf 1 Mol Kupferphthalocyanin. Anstatt dass man die erwähnten Stoffe vor oder während der Mahlung zusetzt, kann man die Pigmente auch nach der Mahlung einer Behandlung mit diesen Stoffen unterwerfen, beispielsweise durch Anrühren der durch Mahlung erhaltenen Pigmentsuspension mit einer wässerigen Lösung des Aldehyds oder Amides vor oder zweckmässig nach Entfernung des Trägerstof fes.
Die nach Ausführungsform A erhaltenen a-Kup- ferphthalocyaninpigmente erleiden zwar in Gegenwart von kristallisierend wirkenden Lösungsmitteln die übliche Umwandlung in die ss-Form; überraschender weise tritt jedoch dabei sozusagen kein Kristallwachs tum auf;
sie unterscheiden sich also auch in dieser Beziehung von der durch Umfällung aus Schwefel säure erhaltenen a-Form. <I>Zu B:</I> Die Umwandlung von rohem, das heisst aus Schwefelsäure umgefälltem a-Kupferphthalocyanin, niedrighalogeniertem (,z-Kupferphthalocyanin oder me tallfreiem a-Phthalocyanin in konditioniertes a-Kup- ferphthalocyanin erfolgt unter gleichen Bedingungen wie für /3-Kupferphthalocyanin. Da in diesem Fall keine Modifikationsänderung stattfindet, kann die Mahldauer beträchtlich verkürzt werden.
Diese Aus führungsform ist besonders geeignet für die Herstel lung kristallisationsbeständiger a - Kupferphthalo- cyanine, wenn man von durch Umfällen aus Schwefel säure erhaltenen Gemischen von a-Kupferphthalo- cyanin mit stabilisierend wirkenden Schwermetall- phthalocyaninen ausgeht, oder auch von einem Ge misch von durch Umfällen aus Schwefelsäure erhal tenem a-Kupferphthalocyanin mit einem oder mehre ren nicht aus Schwefelsäure umgefällten, stabilisierend wirkenden Schwermetallphthalocyaninen.
Zu C: Für die Konditionierung von ss-Kupfer- phthalocyanin, niedrighalogeniertem ss-Kupferphthalo- cyanin oder metallfreiem ss-Phthalocyanin unter Er haltung der Modifikation sind folgende Bedingungen erforderlich: 1. Verwendung eines aromatischen Kohlenwasser stoffes oder Halogenkohlenwasserstoffes als Trä gerstoff, beispielsweise Naphthalin, gleichgültig, bei welcher Temperatur, oder 2. Verwendung von mindestens 3 Teilen, vorzugs weise mindestens 5 Teilen Hexachloräthan auf 1 Teil Pigment, gleichgültig, bei welcher Tempe ratur, oder 3.
Verwendung von Hexachloräthan bei Tempera turen oberhalb 40', beispielsweise 60 . Je nach Bauart und Grösse der Mahlvorrichtung genügt zur Einhaltung dieser Temperaturen die beim Mahl vorgang entwickelte Wärme, oder es muss noch Wärme von aussen zugeführt werden, oder 4. Verwendung von Hexachloräthan und einem der obengenannten Zusatzstoffe, beispielsweise Naph thalin oder Phenol, gleichgültig, bei welcher Tem peratur.
In der vorliegenden Beschreibung sowie in den nachfolgenden Beispielen bedeuten die Teile, sofern nichts anderes angegeben wird, Gewichtsteile, die Pro zente Gewichtsprozente, und die Temperaturen sind in Celsiusgraden angegeben.
<I>Beispiel 1</I> Eine Attritormühle vom Laboratoriumstyp wird mit 112 Teilen Wasser, 14 Teilen fein pulverisiertem p-Dichlorbenzol und 14 Teilen rohem ss-Kupfer- phthalocyanin beschickt. Nach 24stündigem Mahlen bei Raumtemperatur sind die ursprünglichen, bis zu etwa 100 ,a. langen Kristallnadeln des Pigmentes voll ständig verschwunden; das Pigment ist in sehr feiner Verteilung (unter 1 ,a.) vom p-Dichlorbenzol auf genommen worden, das seinerseits nicht weitgehend zerkleinert wird. Die Mühle wird ausgeladen, mit Wasser nachgespült und die erhaltene Suspension fil triert.
Der Filterkuchen wird mit Wasser nachgewa- scheu (Filtrat und Waschwasser sind farblos) und im Vakuum über Nacht auf<B>550</B> erwärmt, wodurch zu erst vorwiegend das Wasser und anschliessend das p-Dichlorbenzol praktisch restlos entfernt werden. Das Trockengut kann leicht zu einem weichen Pulver zerdrückt werden, das praktisch aus reinem Pigment besteht und gewichtsmässig nahezu dem eingesetzten Rohpigment entspricht. Mit dem erhaltenen Pigment pulver lassen sich in den verschiedensten Kunststof fen, Lacken und graphischen Druckfarben nach be kannten Methoden Färbungen von hervorragender Farbstärke und reiner Nuance erhalten, während das grobkristalline Rohpigment für derartige Zwecke voll ständig unbrauchbar ist.
Durch Aufnahme der Rönt- genbeugungsdiagramme kann festgestellt werden, dass das erhaltene Pigment dasselbe Kristallgitter aufweist wie das rohe Ausgangspigment (sogenannte ss-Modi- fikation).
<I>Beispiel 2</I> Eine Attritormühle vom Laboratoriumstyp wird beschickt mit 112 Teilen Wasser, 14 Teilen rohem /3-Kupferphthalocyanin, 13,3 Teilen feinpulverisier tem Hexachloräthan und 0,7 Teilen feinpulverisiertem Naphthalin. Nach 24stündigem Mahlen bei Raum temperatur sind die ursprünglichen, etwa 100 ,u langen Nadeln des Ausgangspigmentes vollständig verschwunden. Die Mühle wird ausgeladen, mit Was ser nachgespült. Die Aufarbeitung der erhaltenen Sus pension erfolgt durch Sublimation bei 120 gemäss Beispiel 1. Man erhält ein Pigmentpulver der /3-Form, welches die gleichen ausgezeichneten Eigenschaften aufweist wie das gemäss Beispiel 1 erhaltene.
<I>Beispiel 3</I> Verwendet man 14 Teile rohes /3-Kupferphthalo- cyanin, 14 Teile Hexachloräthan, 5 Teile Phenol und 108 Teile Wasser und verfährt im übrigen nach den Angaben des Beispiels 2, so erhält man eine reine ss-Form von gleich guter Qualität.
Anstelle von Phenol kann mit gleichem Erfolg Kresol verwendet werden. <I>Beispiel 4</I> Eine Attritormühle vom Laboratoriumstyp wird beschickt mit 21 Teilen rohem ss-Kupferphthalo- cyanin, 21 Teilen Hexachloräthan und 98 Teilen Wasser. Nach 24stündigem Mahlen bei 45 sind die ursprünglichen, etwa 100 ,u langen Nadeln des Aus gangspigmentes vollständig verschwunden. Die Mühle wird ausgeladen, mit Wasser nachgespült und das Mahlgut durch Wasserdampfdestillation vom Hexa- chloräthan befreit.
Die zurückbleibende wässerige Pigmentsuspension wird abfiltriert, der Filterkuchen nachgewaschen und im Vakuumschrank bei 80 ge trocknet. Das erhaltene Pigment liegt in der reinen ss-Form vor.
<I>Beispiel 5</I> Verwendet man 5 Teile rohes ss-Kupferphthalo- cyanin, 25 Teile Hexachloräthan und 100 Teile Was ser und verfährt im übrigen nach den Angaben des Beispiels 4, jedoch bei Raumtemperatur, so erhält man eine reine ss-Form von ebenso guter Qualität.
<I>Beispiel 6</I> 14 Teile rohes ss-Kupferphthalocyanin, 14 Teile Hexachloräthan und 112 Teile Wasser werden in einer Attritormühle während 72 Stunden bei einer Temperatur zwischen 15 bis 20 gemahlen. Das erhal tene Pigment stellt die reine a-Form dar und ist von hervorragender Feinheit.
Verwendet man anstelle von rohem ss-Kupfer- phthalocyanin rohes ss - Monochlorkupferphthalo- cyanin, so erhält man ebenfalls eine feindisperse a- Form.
Verwendet man anstelle von rohem ss-Kupfer- phthalocyanin eine durch Umfällen aus Schwefelsäure erhaltene a-Form, so erhält man schon nach 24stün- digem Mahlen eine feindisperse a-Form.
<I>Beispiel 7</I> Eine Attritormühle vom Laboratoriumstyp wird beschickt mit 14 Teilen Roh-ss-kupferphthalocyanin, 14 Teilen C2Clf, 1 Teil Paraformaldehyd, 112 Teilen Wasser. Nach 72stündiger Mahlung bei 20 ist die Rohware vollständig in die a-Form umgewandelt wor den, unter gleichzeitiger Erlangung einer hervorragen den Feinheit. Die Mühle wird ausgeladen, mit Wasser nachgespült und das Mahlgut durch Wasserdampf destillation vom Hexachloräthan befreit.
Die zurück bleibende wässerige Pigmentsuspension wird abfil- triert, der Filterkuchen nachgewaschen und im Va kuumschrank bei 80 getrocknet. Das erhaltene Pig ment stellt eine reine a-Form dar und ist bei der Applikation (z. B. Lacke, Spinnmasse für Acetatseide usw.) vollständig flockulationsbeständig.
<I>Beispiel 8</I> Verwendet man 14 Teile Roh-ss-kupferphthalo- cyanin, 14 Teile C,CI", 2 Teile 37%ige wässerige Formaldehydlösung, 110 Teile Wasser und verfährt im übrigen nach den Angaben des Beispiels 7, so erhält man nach 72stündiger Mahlung bei 20 eben falls ein flockulationsbeständiges, sehr feines Pigment in reiner a-Form.
<I>Beispiel 9</I> Verwendet man 14 Teile Roh-/3-kupferphthalo- cyanin, 14 Teile C2C1" 2,2 Teile Paracetaldehyd, 110 Teile Wasser und verfährt im übrigen nach den Angaben des Beispiels 4, so erhält man nach 72stün- diger Mahlung bei 15 ebenfalls ein flockulations- beständiges, sehr feines Pigment in reiner a-Form.
<I>Beispiel 10</I> Eine Attritormühle vom Laboratoriumstyp wird beschickt mit 64 Teilen Wasser, 14 Teilen feinpulve risiertem Hexachloräthan, 1,1 Teilen Formamid und 61 Teilen eines wasserfeuchten Presskuchens, enthal tend 14 Teile rohes ss-Kupferphthalocyanin.
Nach 72stündiger Mahlung bei 18 sind die 100 bis 200 ,u langen Kristallnadeln des Rohpigmentes vollständig verschwunden, und das Ausgangspigment ist in sehr feiner Verteilung vom Hexachloräthan auf genommen worden. Gleichzeitig wurde die ss-Modifi- kation des Ausgangspigmentes vollständig in die a- Modifikation umgelagert, was durch Aufnahme des Röntgenbeugungsdiagramms festgestellt werden kann. Die Mühle wird nun ausgeladen, mit Wasser nach gespült und die erhaltene Suspension filtriert.
Der Filterkuchen wird mit Wasser gewaschen und an schliessend im Vakuumschrank auf l20 erhitzt, wo durch zuerst vorwiegend das Wasser und anschliessend das Hexachloräthan praktisch restlos entfernt werden.
Das Trockengut stellt einen lockeren Kuchen dar und kann leicht zu einem weichen Pulver zerdrückt werden. Das erhaltene Pigment eignet sich für Fär bungen von Kunststoffen, Lacken, Spinnmassen usw., bei denen nicht durch Kontakt mit aromatischen Lö sungsmitteln das a-Kupferphthalocyanin in die ss Modifikation zurückverwandelt wird. Es hat eine aus gezeichnete Flockulationsbeständigkeit.
<I>Beispiel 11</I> 1. In eine Attritormühle vom Laboratoriumstyp werden 102 Teile Wasser, 18,9 Teile feinpulverisier tes Hexachloräthan, 0,81 Teile Urotropin und 18,9 Teile rohes ss-Kupferphthalocyanin gegeben. Nach 72stündiger Mahlung liegt das in der ss-Modifikation eingesetzte Pigment in der a-Modifikation vor, und zwar in sehr feiner Form. Die Mühle wird ausgeladen, mit Wasser nachgespült und die erhaltene Suspension durch Wasserdampfdestillation vom Hexachloräthan befreit.
Die zurückbleibende wässerige Farbstoffsus- pension wird filtriert, der Filterkuchen mit Wasser gewaschen und anschliessend im Vakuumschrank bei 6011 getrocknet. Man erhält so ein Kupferphthalo- cyaninpigment der a-Modifikation mit sehr guter Flockulationsbeständigkeit.
2. Ein Pigment von ebenso guter Kornweichheit und Flockulationsbeständigkeit erhält man, wenn man anstatt das Rohpigment mit Aldehyden oder Amiden zu vermahlen, das bereits konditionierte Pigment einer Nachbehandlung mit diesen Agenzien unterwirft. Zu diesem Zweck werden 30 Teile eines wasserfeuchten Filterkuchens, enthaltend 15 Teile a-Kupferphthalo- cyanin, welches durch Mahlung in Gegenwart von C2Ch mit Wasser (vgl.
Beispiel 6) aus rohem ss-Kup- ferphthalocyanin erhalten wurde, und 5 Teile Uro- tropin in 65 Teilen Wasser bei 60 während 30 Minu ten gerührt. Die Suspension wird filtriert, der Filter kuchen mit Wasser gewaschen und im Vakuum schrank bei 60 getrocknet. Das Trockengut stellt ein weiches Pulver dar und ist ein Pigment mit sehr guter Flockulationsbeständigkeit.
3. Ein Pigment mit ähnlichen Eigenschaften er hält man, wenn man 30 Teile eines wasserfeuchten Filterkuchens, enthaltend 15 Teile a-Kupferphthalo- cyanin, welches durch Mahlung von rohem ss-Kupfer- phthalocyanin mit C,Ch und Wasser (vgl. Beispiel 6) erhalten wurde, und 10 Teile Propionaldehyd in 60 Teilen Wasser während 30 Minuten bei 40 rührt und anschliessend wie in Absatz 2 aufarbeitet. Das erhal tene Pigmentpulver hat sehr gute Flockulationsbestän- digkeit und sehr gute Verteilbarkeit.
4. Ein Pigmentpulver mit ebenso guter Flocku- lationsbeständigkeit und Verteilbarkeit erhält man, wenn man anstelle von 10 Teilen Propionaldehyd 5 Teile Butyraldehyd und anstelle von 60 Teilen Wasser 100 Teile Wasser verwendet und die Suspen sion bei 60@ rührt.
5. Ein Pigmentpulver von ebenso guter Flockula- tionsbeständigkeit erhält man, wenn man 10 Teile eines wasserfeuchten Filterkuchens, enthaltend 5 Teile a-Kupferphthalocyanin, welches durch Mahlung von rohem /3-Kupferphthalocyanin mit C,Cl, und Wasser (vgl. Beispiel 6) erhalten wurde, und 5 Teile Di- methylformamid in 40 Teilen Wasser während 30 Minuten bei 60 rührt. Die Suspension wird filtriert, der Filterkuchen mit Wasser gewaschen und im Va kuumschrank bei 60 getrocknet.
6. Nimmt man anstelle von 5 Teilen Dimethyl- formamid 5 Teile Acetamid und verfährt im übrigen nach den Angaben von Absatz 5, so erhält man ein Pigment mit sehr guter Flockulationsbeständigkeit.
7. Man verfährt wie in Absatz 5, jedoch mit 5 Teilen Harnstoff anstelle von 5 Teilen Dimethyl- formamid.
<I>Beispiel 12</I> 1. Eine Attritormühle vom Laboratoriumstyp wird beschickt mit 105 Teilen Wasser, 21 Teilen eines wasserfeuchten Filterkuchens, enthaltend 14 Teile Hexachloräthan (erhalten durch Wasserdampfdestil- lation von Hexachloräthan aus früheren Mahlungen), und 14 Teile ss-Monochlorkupferphthaloeyanin.
Nach 48stündiger Mahlung bei 11 sind die gro ben Kristalle des Ausgangspigmentes vollständig ver schwunden und vom Hexachloräthan in sehr feiner Verteilung aufgenommen worden. Gleichzeitig ist die fl-Modifikation des Ausgangspigmentes in die a-Modi- fikation umgelagert worden, was durch Aufnahme des Röntgenbeugungsdiagramms festgestellt werden kann. Die Mühle wird nun ausgeladen, mit Wasser nachgespült und die erhaltene Suspension durch Was serdampfdestillation vom Hexachloräthan befreit.
Die zurückbleibende wässerige Pigmentsuspension wird filtriert, der Filterkuchen mit Wasser nachgewaschen und anschliessend im Vakuumschrank bei 80 getrock net. Das erhaltene Trockenpigment stellt einen locke ren Kuchen dar und kann leicht zu einem weichen Pulver zerdrückt werden.
2. Man verfährt wie in Absatz 1, jedoch werden anstelle von 14 Teilen /3-Monochlorkupferphthalo- cyanin 14 Teile Tetra-4-nitro-kupferphthalocyanin verwendet. Nach 72stündiger Mahlzeit erhält man ein weiches Pulver.
3. Man verfährt wie in Absatz 1, verwendet je doch anstelle von 14 Teilen /3-Monochlorkupfer- phthalocyanin 14 Teile Vanadylphthalocyanin. Nach 72stündiger Mahldauer bei 12 erhält man ein weich körniges Pulver. 4. Man verfährt wie in Absatz 1, jedoch werden anstelle von 14 Teilen /3-Monochlorkupferphthalo- cyanin 14 Teile Polychlorkupferphthalocyanin, ent haltend 15 bis 16 Atome Chlor im Molekül, verwen det. Mahldauer 24 Stunden.
5. Man verfährt wie in Absatz 4, jedoch werden anstelle von 14 Teilen C,Cl. 14 Teile Naphthalin verwendet. Nach 24stündiger Mahldauer wird das Naphthalin durch Sublimation entfernt.
<I>Beispiel 13</I> 14 Teile /3-Phthalocyanin, 14 Teile C-, c161 112 Teile Wasser werden 24 Stunden bei 45 gemahlen. Die Aufarbeitung erfolgt gemäss Beispiel 12. Das erhaltene Produkt liegt in der /3-Modifikation vor.
14 Teile /3-Phthalocyanin, 14 Teile feinpulverisiertes Hexachloräthan, 112 Teile Wasser werden während 72 Stunden bei 15 bis lein einer Attritormühle gemahlen. Die Aufarbeitung erfolgt wie in Beispiel 12. Die Auf nahme des Röntgenbeugungsdiagramms zeigt, dass das anfallende Pigment in der a-Modifikation vorliegt.
<I>Beispiel 14</I> Eine Attritormühle vom Laboratoriumstyp wird beschickt mit 100 Teilen Wasser, 14 Teilen feinpul verisiertem Hexachloräthan und 26 Teilen eines was serfeuchten Filterkuchens, der 14 Teile rohes Flav- anthron enthält. Nach 24stündigem Mahlen sind die groben Kristallbruchstücke des Flavanthrons voll ständig verschwunden. Das Pigment ist in sehr feiner Verteilung vom Hexachloräthan aufgenommen wor den, das seinerseits nicht wesentlich zerkleinert wird.
Die Mühle wird ausgeladen, mit Wasser nachgespült und die erhaltene Suspension durch Wasserdampfdestil- lation vom Hexachloräthan befreit. Die zurückbleibende wässerige Pigmentsuspension wird abfiltriert, der Fil terkuchen nachgewaschen und im Vakuumschrank bei 80 getrocknet. Das Trockengut wird gemahlen und eventuell durch ein Sieb von 0,075 mm Maschen weite (DIN 80) gesiebt. Mit dem erhaltenen Pigment pulver lassen sich in den verschiedensten Kunststof fen, graphischen Druckfarben und besonders Lacken nach bekannten Methoden Färbungen von grosser Farbstärke und reiner Nuance erhalten, während das grobkristalline Rohpigment für derartige Zwecke voll ständig unbrauchbar ist.
Verwendet man anstelle von 14 Teilen Hexachlor- äthan 14 Teile feinpulverisiertes, durch Sublimation gereinigtes Diphenyl und verfährt im übrigen nach den Angaben von Absatz 1, so erhält man ebenfalls einen brauchbaren Pigmenttoner. Bei Verwendung von Diphenyl als Trägerstoff wird dieses mit Vorteil durch Sublimation (Vakuumschrank, 65 ) bei Tem peraturen unterhalb des Schmelzpunktes entfernt.
<I>Beispiel<B>15</B></I> Eine Attritormühle (Laboratoriumstyp) wird be schickt mit 68 Teilen Wasser, 14 Teilen feinpulveri siertem Naphthalin (durch Sublimation oder Wasser dampfdestillation gereinigt) und 58 Teilen eines was- serfeuchten Presskuchens, der 14 Teile des rohen, roten Disazopigmentes von der Formel
EMI0007.0004
enthält. Das polymorphe Pigment liegt in der nor malerweise erhaltenen Modifikation A vor. Nach 24stündiger Mahlung bei Raumtemperatur sind die groben Kristalle des Rohpigmentes vollständig ver schwunden und vom Naphthalin aufgenommen wor den.
Gleichzeitig findet eine vollständige Umwandlung der Modifikation A in eine coloristisch wertvollere Modifikation statt, was durch Aufnahme der Röntgen beugungsdiagramme festgestellt wird. Nach dem Aus laden und Nachspülen der Mühle wird die Mahlgut suspension, bestehend aus Wasser, Pigment und Naphthalin filtriert und gewaschen. Durch Sublima tion und gleichzeitige Trocknung wird im Vakuum schrank bei 75 das Naphthalin vom Farbstoff prak tisch restlos entfernt. Das Trockengut kann leicht zu einem weichen Pulver zerdrückt werden, das prak tisch aus reinem Pigment besteht und gewichtsmässig nahezu dem eingesetzten Rohpigment entspricht.
Mit dem erhaltenen Pigmentpulver lassen sich in den ver schiedensten Kunststoffen, Lacken und graphischen Druckpasten Färbungen von hervorragender Farb- stärke und reiner Nuance erhalten, während das Roh pigment erheblich schwächere Färbungen ergibt und deutlich stumpfere Nuancen.
Verwendet man anstelle von 14 Teilen Naphthalin 14 Teile Hexachloräthan, mahlt nach den Angaben von Absatz 1 bei 20 und entfernt das Hexachlor- äthan durch Wasserdampfdestillation wie in Beispiel 14, so erhält man ebenfalls einen ausgezeichneten Pigmenttoner.
Durch Aufnahme der Röntgenbeugungsdiagramme kann festgestellt werden, dass auch bei der Mahlung mit Hexachloräthan bei Raumtemperatur eine Modi fikationsumwandlung stattfindet; jedoch liegt hier das erhaltene Produkt in einer anderen Modifikation vor und unterscheidet sich in der Nuance deutlich von der durch Mahlung mit Naphthalin (Absatz 1) erhal tenen Modifikation.
Verfährt man nach den Angaben von Absatz 2, führt jedoch die Mahlung bei 45 durch, so erhält man ein feindisperses Pigment, das in der gleichen Modifikation vorliegt wie das Ausgangspigment (A- Form).
Je nach Trägerstoff und Mahltemperatur lassen sich also nach Wunsch verschiedene Modifikationen erzielen.
<I>Beispiel 16</I> Eine Attritormühle vom Laboratoriumstyp wird beschickt mit 106 Teilen Wasser, 20 Teilen eines was serfeuchten Presskuchens, enthaltend 14 Teile Hexa- chloräthan (erhalten durch Wasserdampfdestillation von Hexachloräthan und anschliessendem Filtrieren) und 14 Teilen eines rohen, grobkristallinen Dioxazin- pigmentes von folgender Formel:
EMI0007.0029
Nach 36stündiger Mahlung bei Raumtemperatur sind die ursprünglichen, etwa 50 ,u langen Kristall nadeln des Rohpigmentes vollständig verschwunden und vom Hexachloräthan aufgenommen worden, das seinerseits wiederum nicht wesentlich zerkleinert wird. Die Mühle wird ausgeladen, mit Wasser nachgespült und die erhaltene Suspension zur Abscheidung des Hexachloräthans einer Wasserdampfdestillation un terzogen. Dabei wird das Hexachloräthan praktisch vollständig entfernt.
Die verbliebene Farbstoffsuspen- sion wird filtriert, gewaschen und der feuchte Filter kuchen im Vakuumschrank bei 80 getrocknet. Das Trockengut stellt ein weiches, lockeres Pulver dar und entspricht gewichtsmässig nahezu dem eingesetzten Rohpigment. Mit dem erhaltenen Pigmentpulver er zielt man Färbungen in den verschiedensten Kunst stoffen, graphischen Druckfarben, Lacken usw. von hervorragender Farbstärke und reiner Nuance, wäh rend das grobkristalline Rohpigment für derartige Zwecke vollständig unbrauchbar ist.
<I>Beispiel 17</I> Eine Attritormühle (Laboratoriumstyp) wird be schickt mit 89 Teilen Wasser, 14 Teilen feinpulveri siertem Hexachloräthan und 37 Teilen eines wasser feuchten Presskuchens, der 14 Teile eines Dioxazin- pigmentes von folgender Formel enthält:
EMI0008.0001
Nach 24stündiger Mahlung bei Raumtemperatur oder bei beispielsweise 45 sind die ursprünglichen 30 bis 50 Ir langen Kristallnadeln vollständig ver schwunden. Das Pigment ist in sehr feiner Verteilung (unter 1 ,u) vom Hexachloräthan aufgenommen wor den.
Die Mühle wird ausgeladen, mit Wasser nach gespült und die erhaltene Suspension filtriert. Der Filterkuchen wird mit Wasser nachgewaschen und im Vakuum auf 120 erwärmt, wodurch zuerst vor wiegend das Wasser und anschliessend das Hexachlor- äthan praktisch restlos entfernt werden. Das Trocken gut kann leicht zu einem weichen Pulver zerdrückt werden, das praktisch aus reinem Pigment besteht.
Es eignet sich für Färbungen, wie sie in den Bei spielen 14 bis 16 angegeben sind. Durch Aufnahme des Röntgenbeugungsdiagramms kann festgestellt werden, dass das erhaltene Pigment dasselbe Kristall gitter aufweist wie das rohe Ausgangspigment.
Werden anstelle von 14 Teilen Hexachloräthan 14 Teile Naphthalin verwendet und verfährt man im übrigen wie im Absatz 1, wobei jedoch die Abschei- dung des Naphthalins bei 75 geschieht, so erhält man einen Pigmenttoner von gleicher Qualität und glei chen Eigenschaften wie in Absatz 1. Durch Aufnahme des Röntgenbeugungsdiagramms kann festgestellt werden, dass das erhaltene Pigment dasselbe Kristall gitter aufweist wie das rohe Ausgangspigment und wie das in Absatz 1 erhaltene Pigment.
<I>Beispiel 18</I> In eine Attritormühle vom Laboratoriumstyp werden 112 Teile Wasser, 14 Teile feinpulverisiertes Naphthalin und 14 Teile des rohen, roten Anthra- chinonfarbstoffes der Formel
EMI0008.0017
gegeben. Nach 24stündiger Mahlung bei Raumtempe ratur sind die groben Kristalle des Ausgangspigmentes vollständig verschwunden, und der Farbstoff ist vom Naphthalin aufgenommen worden. Die Mühle wird ausgeladen, mit Wasser nachgespült. Die erhaltene Suspension wird filtriert, mit Wasser gewaschen und der verbliebene Filterkuchen im Vakuum auf 75 erwärmt, wodurch zuerst vorwiegend das Wasser und anschliessend das Naphthalin praktisch restlos ent fernt werden.
Das Trockengut kann leicht zu einem weichen Pulver zerdrückt werden. Mit dem erhaltenen Pigmentpulver lassen sich in den verschiedensten Kunststoffen, Lacken und graphischen Druckfarben nach bekannten Methoden Färbungen von hervor ragender Farbstärke und reiner Nuance erhalten, während das Rohpigment wesentlich schwächere Fär bungen ergibt von deutlich stumpferer Nuance.
Verwendet man anstelle der 14 Teile Naphthalin 14 Teile Hexachloräthan und verfährt im übrigen nach den Angaben von Beispiel 16, so erhält man ein Pigment von ebenfalls sehr guten applikatorischen und koloristischen Eigenschaften.
Durch Aufnahme der Röntgenbeugungsdiagramme kann festgestellt werden, dass sowohl das gemäss Ab satz 1 als auch das gemäss Absatz 2 erhaltene Pig ment dasselbe Kristallgitter aufweisen wie das Aus gangspigment.
<I>Beispiel 19</I> Eine Attritormühle vom Laboratoriumstyp wird beschickt mit 92 Teilen Wasser, 18 Teilen Hexachlor- äthan und 30 Teilen eines wasserfeuchten Filter kuchens, der 9 Teile Indanthron in der a-Modifika- tion enthält.
Nach 36stündiger Mahlung bei Raumtemperatur sind die groben, 40 bis 80,u langen Kristallnadeln des Indanthrons vollständig verschwunden und vom Hexachloräthan in sehr feiner Verteilung aufgenom men worden. Die Mühle wird ausgeladen, mit Wasser nachgespült und die erhaltene Suspension durch Wasserdampfdestillation vom Hexachloräthan befreit. Die zurückbleibende wässerige Farbstoffsuspension wird abfiltriert, der Filterkuchen nachgewaschen und im Vakuumschrank bei 60 getrocknet. Das Trocken gut wird gemahlen und gesiebt.
Das erhaltene Pig mentpulver, das, wie durch Aufnahme des Röntgen beugungsdiagramms festgestellt werden kann, immer noch in der a-Modifikation vorliegt, ist vor allem geeignet zum Färben von Lacken.
Wird die Mahlung unter sonst gleichen Bedingun gen, aber bei 45 durchgeführt, das heisst in einem Temperaturbereich, in welchem Hexachloräthan in trikliner Form vorliegt, so erhält man ein Pigment, das ebenfalls in der a-Modifikation vorliegt und die glei chen Eigenschaften aufweist, wie das gemäss Absatz 1 erhaltene. Nimmt man anstelle von Hexachloräthan 18 Teile p-Dichlorbenzol und mahlt im übrigen nach den An gaben von Absatz 1 und trennt das p-Dichlorbenzol vom Farbstoff durch Sublimation, so erhält man eben falls ein gutes Pigmentpulver. <I>Beispiel 20</I> 1.
Eine Attritormühle vom Laboratoriumstyp wird beschickt mit 93 Teilen Wasser, 14 Teilen feinpulveri siertem Diphenyl und 33 Teilen eines wasserfeuchten Filterkuchens, der 14 Teile des rohen Pigmentes der Formel
EMI0009.0006
enthält. Nach 24stündiger Mahlung bei Raumtempe ratur ist das Rohpigment in sehr feiner Verteilung vom Diphenyl aufgenommen worden. Die Mühle wird ausgeladen, mit Wasser ausgespült und die erhaltene Suspension filtriert. Aus dem gewaschenen Filter kuchen wird unter gleichzeitiger Trocknung das Di- phenyl bei 65 wegsublimiert.
Das Trockengut kann leicht zu einem weichen Pulver zerdrückt werden, das praktisch aus reinem Pigment besteht und gewichtsmässig nahezu dem ein gesetzten Rohpigment entspricht.
2. Verwendet man anstelle von 14 Teilen Di- phenyl 14 Teile feinpulverisiertes Hexachloräthan, mahlt im übrigen nach den Angaben von Absatz 1 und entfernt das Hexachloräthan durch Wasserdampf destillation nach den Angaben von Beispiel 16, so erhält man nach dem Trocknen ebenfalls ein weiches lockeres Pigmentpulver, das sich auch sehr leicht zer drücken lässt.
3. Sowohl das in Absatz 1 als auch das in Absatz 2 erhaltene Pigment ergeben in den verschiedensten Kunststoffen und Lacken nach bekannten Methoden braune Färbungen von grosser Farbstärke und reiner Nuance, während das unkonditionierte Rohpigment für derartige Zwecke unbrauchbar ist. Durch Auf nahme der Röntgenbeugungsdiagramme kann fest gestellt werden, dass sowohl das mit Diphenyl als auch das mit C2C16 konditionierte Pigment das gleiche Kristallgitter aufweisen wie das Rohpigment.
<I>Beispiel 21</I> In eine Attritormühle (Laboratoriumsmodell) werden 112 Teile Wasser, 14 Teile fein pulverisiertes Hexachloräthan und 14 Teile dichloriertes Isoviol- anthron gegeben.
Nach 24stündiger Mahlung bei Raumtemperatur sind die sehr groben Kristallstücke des Rohpigmentes verschwunden, der Farbstoff ist vom Hexachloräthan in sehr feiner Verteilung aufgenommen worden. Die Mühle wird nun ausgeladen, mit Wasser gespült und das Hexachloräthan durch Wasserdampfdestillation entfernt. Die verbliebene Farbstoffsuspension wird filtriert, gewaschen und getrocknet. Das Trockengut stellt ein sehr weiches Pulver dar und ergibt in den verschiedensten Kunststoffen, graphischen Druckfar ben und Lacken Färbungen von hervorragender Farbstärke und reiner Nuance, während das Roh pigment zu diesen Zwecken unbrauchbar ist.
Die Kristallmodifikation des erhaltenen konditio nierten Pigmentes ist identisch mit derjenigen des Rohpigmentes, was durch Aufnahme der Röntgen beugungsdiagramme festgestellt werden kann.
<I>Beispiel 22</I> Eine Attritormühle vom Laboratoriumstyp wird beschickt mit 112 Teilen Wasser, 14 Teilen Naph thalin und 14 Teilen linearem Chinacridon der a- Modifikation. Nach 24stündiger Mahlung bei Raum temperatur, nachdem die ursprünglich 60,u grossen groben Kristalle des Rohpigmentes in sehr feiner Verteilung vom Naphthalin aufgenommen worden sind, wird die Mühle ausgeladen, mit Wasser nach gespült und die erhaltene Suspension filtriert.
Das Naphthalin wird aus dem gewaschenen Filterkuchen unter gleichzeitiger Trocknung durch Sublimation bei 75 entfernt. Mit dem gemahlenen Trockengut lassen sich in den verschiedensten Kunststoffen, Lacken usw. nach bekannten Methoden -Färbungen von grosser Stärke und reiner Nuance erhalten. Durch Aufnahme des Röntgenbeugungsdiagramms kann festgestellt werden, dass das konditionierte Pigment das gleiche Kristallgitter aufweist wie das Ausgangspigment.
Verwendet man anstelle von 14 Teilen Naphthalin 14 Teile Hexachloräthan, mahlt nach den Angaben von Absatz 1, entfernt das Hexachloräthan durch Wasserdampfdestillation nach Beispiel 16 oder durch Sublimation nach Beispiel 17, so erhält man ein Pig ment, das z. B. in Lacken noch stärkere und reinere Ausfärbungen ergibt, als das gemäss Absatz 1 erhal tene Pigment. Auch hier liegt das erhaltene Pigment in der a-Modifikation vor, was durch Aufnahme des Röntgenbeugungsdiagramms festgestellt werden kann.
Nimmt man in Absatz 2 anstelle von 14 Teilen a-Chinacridon 14 Teile f-Chinacridon, mahlt nach den Angaben von Absatz 1, entfernt das C2C16 durch Sublimation bei 90-100 , so erhält man ein aus gezeichnetes Violettpigment von grosser Farbstärke und reiner Nuance. Durch Aufnahme des Röntgen beugungsdiagramms kann festgestellt werden, dass das erhaltene Pigment wie das Ausgangspigment in der /1-Modifikation vorliegt. Dasselbe Resultat wird er zielt, wenn die Mahlung bei 45 vorgenommen wird.
<I>Beispiel 23</I> Eine Attritormühle vom Laboratoriumstyp wird beschickt mit 112 Teilen Wasser, 14 Teilen feinpul verisiertem p-Dichlorbenzol und 14 Teilen eines roten Disazofarbstoffes folgender Konstitution:
EMI0010.0001
Nach 24stündiger Mahlung bei Raumtemperatur wird die Mühle ausgeladen und mit Wasser nach gespült. Die erhaltene Suspension wird filtriert und mit Wasser gewaschen. Aus dem Filterkuchen wird das p-Dichlorbenzol unter gleichzeitiger Trocknung durch Sublimation bei 55 praktisch vollständig ent fernt. Das Trockengut stellt ein sehr weiches, lockeres Pulver dar, mit dem man in den verschiedensten Kunststoffen, Lacken usw.
Färbungen von hervor ragender Stärke und reiner Nuance erhält, wie sie mit dem Rohpigment nie erreicht werden können. Einen ebenso guten Pigment-Toner erhält man, wenn man anstelle von 14 Teilen p-Dichlorbenzol 14 Teile Hexachloräthan verwendet und dieses dann nach den Angaben von Beispiel 22, Absatz 2, entfernt. <I>Beispiel 24</I> Verwendet man anstelle des in Beispiel 23 ver wendeten Farbstoffes den roten Disazofarbstoff der Formel
EMI0010.0008
so erhält man einen ebenso guten konditionierten Pig- ment-Toner wie in Beispiel 23.
<I>Beispiel 25</I> 14 Teile Indigo, 14 Teile feinpulverisiertes Naph thalin, 112 Teile Wasser werden während 24 Stunden bei Raumtemperatur in einer Attritormühle gemah len. Die Suspension wird ausgeladen und das Naph- thalin gemäss Beispiel 15, Absatz 1, durch Sublimation entfernt. Man erhält ein weiches farbstarkes Pigment pulver.
<I>Beispiel 26</I> In einer Attritormühle werden 112 Teile Wasser, 14 Teile feinpulverisiertes Hexachloräthan, 14 Teile eines roten Farbstoffes der Formel
EMI0010.0015
während 24 Stunden bei Raumtemperatur gemahlen. Die Suspension wird ausgeladen und das Hexachlor- äthan gemäss Beispiel 17 durch Sublimation entfernt, jedoch nur bei einer Temperatur von 90 bis 100 . Man erhält ein weiches farbstarkes Pigmentpulver.
<I>Beispiel 27</I> Eine Attritormühle vom Laboratoriumstyp wird beschickt mit 112 Teilen Wasser, 14 Teilen feinpul verisiertem Hexachloräthan und 14 Teilen eines roten Farbstoffes der Formel
EMI0010.0021
Nach 24stündigem Mahlen bei Raumtemperatur sind die 200 bis 400 ,a. langen und 10 bis 20,u brei ten Kristallnadeln des Ausgangspigmentes vollständig verschwunden. Das Pigment ist in sehr feiner Vertei- lung vom Hexachloräthan aufgenommen worden. Die Mühle wird ausgeladen, mit Wasser nachgespült und die Suspension filtriert.
Der Filterkuchen wird mit Wasser gewaschen und dann im Vakuumschrank auf 90 bis l00 erwärmt, wobei zuerst vorwiegend das Wasser und dann das Hexachloräthan praktisch rest los entfernt werden.
Das Trockengut stellt einen porösen Kuchen dar, der sehr leicht zu einem weichen Pulver zerdrückt werden kann.
Während der Mahlung findet eine Umwandlung der orangeroten Modifikation A in die koloristisch wertvollere scharlachrote und leuchtendere Modifika- tion B statt, was durch Aufnahme der Röntgenbeu- gungsdiagramme festgestellt wird.
<I>Beispiel 28</I> Eine Attritormühle vom Laboratoriumstyp wird beschickt mit 10 Teilen Wasser, 15 Teilen feinpul verisiertem Hexachloräthan und 125 Teilen eines was serfeuchten Filterkuchens, enthaltend 10 Teile des roten Farbstoffes der Formel
EMI0011.0008
Nach 48stündiger Mahlung bei Raumtemperatur wird die Mühle ausgeladen und mit Wasser aus gespült. Die erhaltene Suspension wird während einer Stunde bei 2000 U/min zentrifugiert. Die über stehende Flüssigkeit wird abgegossen und aus dem er haltenen Niederschlag das Hexachloräthan unter gleichzeitiger Trocknung im Vakuumschrank durch Sublimation bei 90 entfernt.
Das anfallende Trocken pigment stellt ein lockeres, weiches Pulver dar. Wäh rend der Mahlung findet keine Modifikationsänderung statt.<I>Beispiel 29</I> Eine Attritormühle (Laboratoriumsmodell) wird beschickt mit 112 Teilen Wasser, 14 Teilen feinpul verisiertem Hexachloräthan und 14 Teilen des oran gen Farbstoffes der Formel
EMI0011.0016
Nach 24stündiger Mahlung bei 18 wird die Mühle ausgeladen, mit Wasser nachgespült und aus der erhaltenen Suspension das Hexachloräthan durch Wasserdampfdestillation entfernt.
Die hexachloräthan- freie Farbstoffsuspension wird filtriert, mit Wasser gewaschen und der Filterkuchen im Vakuumschrank bei<B>601</B> getrocknet. Das Trockengut wird gemahlen und gesiebt, worauf es ein lockeres, weiches Pulver darstellt.<I>Beispiel<B>30</B></I> Eine Attritormühle vom Laboratoriumstyp wird beschickt mit 112 Teilen Wasser, 14 Teilen feinpul verisiertem Hexachloräthan und 14 Teilen des roten Farbstoffes der Formel
EMI0011.0025
Nach 24stündiger Mahlung bei 20 wird die Mühle ausgeladen, mit Wasser nachgespült und die erhaltene Suspension filtriert.
Der Filterkuchen wird mit Wasser gewaschen, und anschliessend wird im Va kuumschrank unter gleichzeitiger Trocknung das Hexachloräthan durch Sublimation bei 90 entfernt. Das Trockenprodukt stellt ein weiches Pulver dar.