DE2653434A1 - Verfahren zur herstellung von praeparaten aus einem zweiphasensystem - Google Patents
Verfahren zur herstellung von praeparaten aus einem zweiphasensystemInfo
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Description
Verfahren zur Herstellung von Präparaten aus einem Zweiphasensystem
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von
Präparaten aus einem Zweiphasensystem, die gemäss diesem Verfahren erhaltenen Präparate sowie deren Verwendung insbesondere
zur Bereitung von Drucktinten und deren Einsatz im Transferdruckverfahren.
Das erfindungsgemässe Verfahren ist dadurch gekennzeichnet,
dass man in Wasser schwer- bis unlösliche Farbstoffe, Pigmente oder optische Aufheller, gegebenenfalls in Gegenwart
eines Dispergiermittels, in wässrigem Medium einer Nasszerkleinerung durch chemische oder mechanische Mittel oder einer
Kombination von beiden unterwirft, bis die Teilchengrösse der Dispersion unter 5 Mikron, vorzugsweise unter 1 Mikron liegt,
die erhaltene Dispersion mit einem polaren, organischen Lösungsmittel, das in Wasser eine beschränkte Löslichkeit aufweist und
mit diesem zusammen ein Zweiphasensystem bildet, sowie mit wasserunlöslichen, natürlichen oder synthetischen, hochmolekularen,
thermoplastischen, organischen Trägerharzen unter turbulenter Durchmischung bei einer Temperatur umsetzt, die
höchstens unterhalb des Siedepunktes des Zweiphasensystems aus Wasser und organischem Lösungsmittel liegt, die das Trägerharz
und die Farbstoffdispersion enthaltende, organische Phase durch sukzessives Verdünnen mit Wasser aufhebt, die Präparateteilchen
abtEnnt und sie von der lösungsmittelhaltigen, wässrigen Phase
durch Spülen und Trocknen befreit.
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Wichtig ist, dass neben der klaren Ausbildung eines abgesetzen
Zweiphasensystems, die Konzentration der Dispersion an Farbstoff, Pigment oder optischem Aufheller, nach erfolgtem
Flushvorgang ca. 60%, bezogen auf die organische Phase,nicht überschreitet, sondern vorzugsweise im Bereich von 20 bis 50%
liegt.
Verfahren zur Granulierung von Farbstoffen aus einem Zweiphasensystem
sind bekannt. Was Pigmente betrifft, sei beispielsweise auf die amerikanische Patentschrift 3.755.244 und die
CSSR-Patentschrift 121.598 hingewiesen. Als wichtige Unterschiede
im Vergleich zum Verfahren gemäss vorliegender Erfindung sind unter anderen zu nennen, dass gemäss dieser Patentschriften mit
Wasser nicht mischbare, unlösliche Lösungsmittel verwendet werden und dass diese Lösungsmittel, nach erfolgter Granulierung, entweder
in den Granulaten verbleiben oder durch Destillation daraus entfernt werden müssen. Dieser Umstand bedeutet ein Sicherheitsrisiko und bringt die Gefahr von Explosionen .mit sich. Die so
hergestellten Präparate haben zudem TonerCharakter, d.h. sie sind
nicht selbstdispergierbar, wie gemäss vorliegendem Verfahren hergestellte Präparate, vermutlich u.a. deshalb, weil das in den
Granulaten verbleibende Lösungsmittel beim Trocknen gewisse Verhärtungen bewirkt.
Das Granulierverfahren gemäss der DOS 2.412.369 unterscheidet sich vom erfindungsgemässen Verfahren dadurch, dass das Lösungsmittel
ebenfalls zum Teil in den Granulaten verbleibt und dass keine Trägerharze mitverwendet werden. Solche trägerlosen Präparate
sind aber auch nicht selbstdispergierbar, sofern in Wasser unlösliche Farbstoffe dieser Nassgranulierung unterworfen werden.
Charakteristisch für solche Verfahren, deren Ziel darin besteht, eine feinpulverige Substanz in granulierte Form überzuführen,
ist die benötigte Lösungsmittelmenge, die im Vergleich zur Farbstoffkonzentration
sehr niedrig ist und vorzugsweise etwa 15 bis 50%, bezogen auf die Färbstoff menge, beträgt.
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Auch in den DAS 1.279.658 und 1.669.783, die das Granulieren von Substanzen bei höheren Temperaturen in einem Zweiphasensystem
beschreiben, ist das zur Herstellung der zweiten Phase eingesetzte Lösungsmittel in Wasser völlig unlöslich und stellt
das Granuliermittel dar, welches in den Granulaten verbleibt. Sofern zusätzliche Lösungsmittel mitverwendet werden, um die
Granuliertemperaturen zu senken, verbleiben diese ebenfalls in den Granulaten bzw. werden daraus durch Destillation entfernt.
Desweiteren ist die Herstellung von Farbstoffpräparaten mit Trägerharzen z.B. aus den schweizerischen Patentschriften 536.341,
560.234, 565.210 und 557.413 bekannt. Im Unterschied zu diesen Verfahren, wo die Farbstoffe durch Mahlen im
organischen Lösungsmittel in stabile Dispersionen übergeführt werden, wurde nun gefunden, dass man viele Vorteile gewinnt, wenn
man die zur Erzielung der erforderlichen Feinstverteilung notwendige Nasszerkleinerung der Farbstoffe, Pigmente bzw. optischen
Aufheller in der wässrigen Phase ausführt, was allerdings zum guten Gelingen voraussetzt, dass die Dispersion zur Umsetzung
mit dem Trägerharz in einwandfreier Form und vollständig aus der wässrigen in die organische Phase des Zweiphasensystems übergeführt
werden kann.
Ueberraschenderweise hat sich dies, unter Beachtung gewisser Punkte, als durchführbar erwiesen. Für diesen Flushvorgang kann
es von Vorteil sein, sich der Hilfsmittel zu bedienen, wie sie beim Flushverfahren bekannt und üblich sind. Als solche sind
neben Elektrolyten Hilfsmittel wie beispielsweise Alkeny!hydroxamsäuren
zu nennen.
Als wichtigste Vorteile, die mit der wässrigen Nassmahlung gewonnen werden, sind die folgenden zu nennen:
1. Das Pigment oder der Farbstoff kamals Presskuchen eingesetzt
und braucht deshalb nicht getrocknet zu werden, was Energie sparen hilft und die Zerkleinerung erleichtert.
2. Die Mahlung kann, vorausgesetzt, dass man dafür sorgt, dass beim Anrühren kein sogenannter "Schlagrahmeffekt" auftritt, der
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auf eingeschlossener Luft beruht, die nicht entweichen kann, in hochkonzentrierter Form, d.h. über 207o, vorzugsweise sogar
30 bis 557o, ausgeführt werden, was nicht nur die Wirksamkeit der Mahlung steigert, sondern auch ihre Wirtschaftlichkeit
erhöht.
3. Dank der wässrigen Mahlung kann in offenen Mühlen, in Zirkulation mit offenen Gefässen und ohne Sicherheitsrisiken
einzugehen, gemahlen werden.
4. Man kann aus einem grossen Mahlansatz Präparate für die verschiedensten Einsatzgebiete herstellen und damit den Fabrikationsablauf viel rationeller gestalten. Bekanntlich verlangen verschiedene
Einsatzgebiete entsprechende Präparate mit spezifisch zugeschnittenen Trägerharzen. Diese wiederum zeigen nicht alle
die gleiche optimale Umsetzbarkeit im gleichen Zweiphasensystem. Führt man die Mahlung indessen in der wässrigen Phase durch,
dann kann der Ansatz beliebig aufgeteilt werden, um die Präparate in den für die jeweiligen Trägerharze günstigsten
Lösungsmitteln durch Beschichten im Zweiphasensystem herzustellen.
Dies ist für die Qualität und Konformität der Präparate auch darum von grosser Bedeutung, weil Unterschiede dank dem Grossansatz ausgeglichen werden können.
Jede Fabrikationspartie wasserunlöslicher Farbstoffe und Pigmente weicht etwas von der anderen ab. Unterschiede können
aber nicht ausgeglichen werden, indem man Präparate verschiedener Herstellungspartien miteinander mischt. Dies muss im Ansatz
selbst geschehen. Es leuchtet ein, dass die Schwierigkeiten in der Auswahl der zusammenpassenden Fabrikationschargen an Rohpigmenten
umso "kleiner werden, je grosser der Ansatz gewählt werden kann. Zu grosse Partien haben aber wiederum den Nachteil
mangelnder Flexibilität, sofern sie auf ein einziges Endprodukt ausgerichtet werden müssen. Mit dem Verfahren gemäss vorliegender
Erfindung wird nun die Möglidikeit eröffnet, die beiden entgegengesetzten
Forderungen zu vereinigen und eine optimale Lösung anzubieten.
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Zu beachten ist allerdings folgendes: Die Qualität der
Präparate ist abhängig von der Qualität der Dispersion, die zur Beschichtung des Trägerharzes in Einsatz kommt. So
wie die Dispersion auf dem Trägerharz deponiert wird, so geht sie später bei der Applikation auch wieder auseinander. Mahlt
man im Lösungsmittel, dann kann man dafür sorgen, dass die Dispersion gut ist. Mahlt man dagegen in Wasser, dann hat man
den zusätzlichen Uebertritt der Farbstoffdispersion in die organische Phase als Gefahrenquelle für die Qualität der Dispersion
in Betracht zu ziehen. Von entscheidender Bedeutung ist es dabei, dass die Menge an organischer Phase gross genug ist,
um die Dispersion, ihrem Charakter und ihrem Mahlungsgrad entsprechend, in stabiler entflockter Form aufzunehmen. Keinesfalls
kann diese Lösungsmittelmenge kleiner sein, als wenn im Lösungsmittel gemahlen worden wäre. Mahlen im Lösungsmittel ist
vielmehr die Methode der Wahl, um die benötigte Lösungsmittelmenge
im Vorversuch einwandfrei zu ermitteln.
Das erfindungsgemässe Verfahren weist somit im Vergleich zum Stand der Technik eine Reihe zum Teil ebenso unerwarteter
wie bemerkenswerter Vorteile auf und bringt einen beträchtlichen technischen Fortschritt in der Herstellung leicht dispergierbarer
Präparate aus Farbstoffen;Pigmenten oder optischen Aufhellern
mit sich.
In einer bevorzugten Durchführungsform des Verfahrens wird
man einen Farbstoffpresskuchen mit Wasser und einem wasserlöslichen
Dispergiermittel anteigen, wobei darauf geachtet werden muss, dass der Presskuchen nicht noch Lösungsmittelreste von
der Fabrikation her enthält, die bei der Umsetzung im Zweiphasensystem störend wirken könnten. Im Falle von getrocknetem Farbstoff
ist diese Gefahr praktisch beseitigt. Hingegen ist in diesem Falle zu beachten, dass der Farbstoff - und das gleiche
gilt für optische Aufheller - nur ganz langsam eingerührt wird und nur in dem Masse, als die eingeschleppte Luft jeweils wieder
entweichen kann.
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Auch wenn der Farbstoff oder der optische Aufheller bereits durch Umfallen in eine sehr feinteilige Form gebracht wurde,
empfiehlt es sich, noch eine mechanische Mahlung mit Kugeln oder Sand anzuschliessen.
Dank dem Zusatz an Dispergiermittel kann die AnrUhrung in
der Viskosität so niedrig gehalten werden, dass eine rasche und wirkungsvolle Mahlung in hoher Konzentration durchführbar ist/
Die in einer Menge von höchstens 5% angewandten Dispergiermittel sollen löslich in Wasser aber unlöslich im organischen Lösungsmittel
sein. Es handelt sich dabei vor allem um anionische oder nichtionogene Dispergiermittel, wie z.B. Kondensationsprodukte
von Benzol- und Naphthaiinsu säuren mit Formaldehyd oder
Addukte von Aethylenoxyd an Fettalkohole oder Phenole oder einer Kombination beider Typen,
Das Trägerharz kann sowohl zur wässrigen Phase als auch zum
organischen Lösungsmittel, d.h. vor oder während und auch nach der Ausbildung des Zweiphasensystems, zugegeben werden. Man wird
diejenige Variante wählen, die eine verbesserte Feinverteilung zu erzielen gestattet. Je feiner das Trägerharz, desto grosser
ist seine Oberfläche und damit seine Kapazität für die Beschichtung mit Farbstoff-, Pigment-oder optischen Aufheller-Teilchen. Zur
Beschichtung wird das organische Lösungsmittel, das gegebenenfalls
das Trägerharz in gelöster oder fein dispergierter Form enthält, zur Dispersion zugegeben und anschliessend solange intensiv
gerührt, bis die Dispersion aus der wässrigen Phase vollständig in die organische Phase des Zweiphasensystems übergetreten ist.
Wenn dies nicht von selbst eintritt, muss durch Zusetzen von mehr Lösungsmittel, eventuell auch durch Elektrolytzusatz oder
mittels Flushhilfsmitteln wie beispielsweise wasserlösliche Salze von Fettaminderivaten nachgeholfen werden.
Die Umsetzung der Dispersion mit dem Trägerharz innerhalb der
organischen Phase erfolgt schon im Hinblick auf die Wirtschaftlichkeit des Verfahrens vorzugsweise bei Raumtemperatur.
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Erwärmung durch intensives Rühren ist allerdings normalerweise nicht schädlich. Sonst kann sie durch KUhlung verhindert werden.
Nach erfolgter Vereinigung von Dispersion und Trägerharz
gilt es, durch Extraktion mit Wasser die organische Lösungsmittelphase sukzessive zu verringern. Dabei zerfällt das Präparat
von anfangs grossen Klumpen zu immer kleineren Teilchen.
Je nach Präparatetyp kann es von Vorteil oder sogar notwendig sein, den Vorgang der Granulierung durch eine Nasszerkleinerung
mit mechanischen Mitteln zu unterstützen, beispielsweise mit einem Turmixgerät. Für die Herstellung im Produktionsmasstab
eignen sich Durchlaufgeräte wie ein Gorator hierfür auch gut.
Wichtig ist, dass dieser Vorgang nicht erst dann stattfindet, wenn die Granulate praktisch kein Lösungsmittel mehr enthalten
und hart geworden sind, denn dann würde eine mechanische Bearbeitung zu unerwünschtem Abrieb führen. Am besten wird der Prozess
knapp an der Sättigungsgrenze des Wassers mit dem Lösungsmittel durchgeführt. Hat man die gewünschte Granulatgrösse erzielt, dann
wird von der wässrigen Phase abgegossen und das Präparat in frischem Wasser aufgenommen, damit Lösungsiaittelreste noch
hinausdiffundieren können. Dieser Vorgang kann durch schwaches Rühren unterstützt werden. Anschliessend werden die Granulate auf
einer Nutsche oder in einer Filterpresse abgenutscht, mit Wasser gewaschen und dann getrocknet. Lösungsmittelreste müssen sorgfältig
entfernt werden, denn sie könnten im Präparat beim Trocknen zu einem Sintern des Trägerharzes Anlass geben und damit die
Redispergierbarkeit ungünstig beeinflussen.
Zur Stabilisierung der Dispersion in der organischen Phase nach vollzogenem Flushvorgang kann es von Vorteil sein,
einen Teil des Trägerharzes in gelöster Form im Lösungsmittel vorzulegen. Zu diesem Zweck ist ein Lösungsmittel für die zweite
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Phase zu wählen, worin das Trägerharz eine gewisse Löslichkeit besitzt. Hingegen sollte man es vermeiden, der Mahlung Dispergiermittel
zuzusetzen, die in der organischen Phase löslich sind und in diese übertreten können, wie beispielsweise Abkömmlinge
von Polyvinylpyrrolidon, da sonst uneinheitliche Präparate entstehen und auch der Flushvorgang als solcher ungünstig beeinflusst
werden kann.
Als Farbstoffe, die im erfindungsgemässen Verfahren eingesetzt
werden können, kommen vor allem die von Coupagemitteln freien, wasserunlöslichen Farbstoffe oder in Wasser schwerlösliche Farbstoffe
aus der Klasse der Dispersionsfarbstoffe, der Metallkomplexfarbstoffe, der Küpenfarbstoffe und vorzugsweise deprotonierten,
basischen Farbstoffe tn Betracht. Ferner sind anorganische und
organische Pigmente der bekannten Klassen sowie optische Aufheller mit PigmentCharakter zu nennen. Welche Farbstoffe, Pigmente und
optische Aufheller im erfindungsgemässen Verfahren eingesetzt werden, hängt vor allem auch vom Verwendungszweck der Präparate
ab. So wird man z.B. zur Verwendung der Präparate zur Bereitung von Drucktinten und deren Einsatz im Transferdruckverfahren
Farbstoffe oder optische Aufheller einsetzen, die unter Wärmeeinwirkung transferierbar sind, insbesondere transferierbare
Dispersionsfarbstoffe.
Unter Schwerlöslichkeit ist dabei eine solche von weniger als 0,0l7o bei Raumtemperatur zu verstehen.
Als Trägerharze kommen die verschiedensten, wasserunlöslichen, natürlichen oder synthetischen, hochmolekularen, organischen
Verbindungen in Betracht. Sie sollen nicht kristallin, sondern amorph und thermoplastisch sein, vorteilhaft eine Löslichkeit
im die zweite Phase bildenden organischen Lösungsmittel von mindestens 1% besitzen und ein Molekulargewicht über 350, vorzugsweise
über lOOO aufweisen. Es kann sich dabei um flüssige Trägerharze, wie beispielsweise Sucroseacetat, oder vorzugsweise
um feste Trägerverbindungen handeln. Sie können den Klassen der Polyamide, der Polyester, der Polyurethane, der Polyolefine, der
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Polyvinyl- und Polyacrylverbindungen sowie der Copolymeren
solcher Typen, ferner auch den Abkömmlingen von Kollophonium und den Estern oder Aethern von Polysacchariden zugehb'ren. Als
bevorzugte Harze, die als Trägersubstanzen in Betracht kommen, sind die Ester und Aether von Cellulose, die Polyvinylacetat,
die Polyvinylchlorid-vinylacetat-Copolymeren, sowie modifizierte
insbesondere veresterte Derivate von Kollophonium zu bezeichnen.
Als polare organische Lösungsmittel mit beschränkter Mischbarkeit mit Wasser kommen solche in Betracht, die in Gegenwart
von Elektrolyten eine Mischungslücke aufweisen und ein Zweiphasensystem
bilden und eine Löslichkeit in Wasser von mindestens Γ/Ό, vorzugsweise mindestens 10 bis 30%, bei 200C besitzen. Es
kann sich auch um Lösungsmittel handeln, die an sich mit Wasser eine zweite, abgesetzte Phase zu bilden vermögen. Sie können der
Klassen der Aether, Ester, Aldehyde, Ketone, den halogenierten, nitrierten oder Nitrilgruppen besitzenden, aliphatischen Kohlenwasserstoffen,
insbesondere aber den Alkoholen angehören. Bevorzugte Lösungsmittel sind Butanol, Aethylglykolacetat,
Acetessigsäureäthylester und Methoxyhexanon. Gute Resultate
werden auch mit Acetylaceton, Cyclohexanon und Methylethylketon erzielt.
Die gemäss vorliegendem Verfahren erhaltenen Präparate
enthalten zwischen etwa 20 und 90 Gewichtsprozent, vorzugsweise zwischen 70 und 90 Gewichtsprozent, eines Farbstoffes, Pigmentes
bzw. optischen Aufhellers und zwischen etwa 10 und 30 Gewichtsprozent Trägerharz. Es handelt sich um Präparationen, die in
granulierter Form vorliegen, rieselfähig und nichtstäubend sind und sich sehr leicht dispergieren lassen. Vor allem die einfache
und vollständige Dispergierbarkeit im jeweiligen Applikationsmedium, meistens eine organische Lösung, ist für eine sichere
und rationelle Arbeitsweise von grosser Bedeutung.
Verwendung finden diese Präparate für die verschiedensten Zwecke. Beispielsweise werden sie zur Massefärbung von Kunststoffen
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und zur Färbung von Lacken eingesetzt. Eine bevorzugte Verwendung liegt in der Bereitung von Drucktinten wässriger, organischer
oder organisch/wässriger Natur unter Zusatz eines geeigneten Verdickungsmittels. Als organische Lösungsmittel-kommen dabei
vor allem Alkohole, wie Aethanol und Propanol, in Frage, während als Verdickungsmittel bevorzugt diejenigen Substanzen eingesetzt
werden, die schon als Trägerharz Verwendung finden. Während die wässrigen Drucktinten vor allem zum konventionellen Bedrucken
von Textilmaterialien dienen, werden die organischen und organisch/wässrigen Drucktinten vor allem zum Bedrucken von
Papier und Metallfolien verwendet, die ihrerseits sodann im Transferdruckverfahren vor allem auf Polyestermaterial Verwendung
finden.
Die folgenden Beispiele sollen die Erfindung illustrieren, ohne sie indessen auf diese Ausführungsformen zu beschränken.
Teile bezeichnen jeweils Gewichtsteile und Temperaturen sind in Celsiusgraden angegeben.
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200 Teile Flavanthron werden als trockener Presskuchen in eine Lösung von 4 Teilen eines Dispergiermittels (z.B. Tamol
NNOK) in 300 Teilen Wasser eingerührt und mit lOOO Teilen Sili.quarzitkugeln von 1 mm Durchmesser gemahlen, bis die
Teilchengrösse der Dispersion unter 1 Mikron liegt. Nach Abtrennen von den Mahlkörpern und Filtrieren wird die erhaltene
Dispersion in fünf Teile aufgeteilt.
a) 100 Teile der Dispersion werden mit 200 Teilen Cyclohexanon verrührt und anschliessend unter gutem Rühren 26.4 Teile
Polyacrylnitrilpulver eingestreut. Nach völliger Durchmischung verdünnt man langsam mit Wasser bis auf ein Volumen von
1000 Teilen, wobei weiterhin intensiv gerührt wird. Dann giesst man die wässrige Phase ab, füllt wieder mit Wasser auf gleiches
Volumen auf und hält noch eine Stunde unter schwachem Rühren. Dann nutscht man das entstandene granulöse Präparat ab, wäscht
mit Wasser und trocknet im Vakuum bei 80°.
1 Teil des Präparates wird in 200 Teile einer 12%igen
Lösung von Polyacrylnitril in Dimethylformamid an der Zahnscheibe während 30 Minuten gut verrührt. Es resultiert eine von Agglomeraten
freie, sehr feine Dispersion des Pigmentes in der Polymerlösung, die zu gelb gefärbten Filmen oder Fasern verformt
werden kann.
b) 100 Teile der Dispersion werden mit 26,4 Teilen in 100 Teilen mit Wasser gesättigtem sek-Butanol dispergiertem Celluloseacetatbutyrat
verrührt. Anschliessend verdünnt man langsam unter intensivem Rühren mit 500 Teilen Wasser, giesst die wässrige
Phase ab, füllt auf gleiches Volumen wieder auf, hält eine Stunde unter schwachem Rühren, nutscht das Präparat ab, wäscht
und trocknet.
Das Präparat ergibt, in einer Acrylharzlacklösung auf Toluolbasis
verrührt, eine einwandfrei verteilte Pigmentdispersion.
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c) 100 Teile der Dispersion werden mit einer Dispersion von 26,4 Teilen Aethylcellulose in 100 Teilen sek-Butanol verrührt
und wie unter Ib) beschrieben aufgearbeitet.
Das resultierende Präparat lässt sich in einer Papierdrucktinte mit einem Gemisch von Nitrocellulose und Aethylcellulose
als Filmbildner sehr gut dispergieren und ergibt gute Drucke auf Papier.
d) 100 Teile der Dispersion werden mit 100 Teilen einer Lösung von 26,4 Teilen Celluloseacetat in Aethylglykolacetat
verrührt. Anschliessend gibt man langsam unter starkem Rühren 200 Teile Wasser hinzu und granuliert anschliessend in einem
Turmixgera't unter Zusatz weiterer 200 Teile Wasser. Dann giesst man von der wässrigen Phase ab, nimmt in 500 Teilen Wasser auf,
nutscht das Präparat nach einer Stunde Stehen ab, wäscht und trocknet.
1 Teil des gelben Präparates wird in 200 Teilen einer 12%igen Acetonlösung von Acetylcellulose dispergiert und zu
Fasern versponnen. Das Pigment zeigt in den Fasern eine einwandfreie Verteilung.
e) lOO Teile der Dispersion werden, wie unter Id) beschrieben,
verarbeitet, wobei als Trägerharz jedoch 26,4 Teile eines Kollophoniumabkömmlings,
das im Handel unter der Bezeichnung Polypaleester erhältlich ist, verwendet werden.
Das resultierende Präparat lässt sich in Toluol zu einer sehr guten, agglomeratfreien Dispersion verrühren und eignet
sich für die Herstellung von Drucktinten.
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150 Teile l-Amino^-chlor-^oxy-anthrachinon werden in
einer Lösung von 3 Teilen eines Dispergiermittels (z.B. Tamol
NKOK) in 150 Teilen Wasser unter Zusatz von 600 Teilen Quarzsand gemahlen, bis die Dispersion keine Teilchen mehr über
5 Mikron aufweist. Nach Abtrennen vom Sand wird die Dispersion in drei Teile aufgeteilt.
a) 100 Teile der Dispersion werden mit einer Lösung von
5,5 Teilen Aethylcellulose in 100 Teilen mit Wasser gesättigtem
sek-Butanol intensiv verrührt. Anschliessend verdünnt man
langsam unter Rühren mit Wasser bis zu einem Volumen von 500 Teilen, giesst die wässrige Phase ab, nimmt in 300 Teilen
Wasser auf und rührt nochmals intensiv. Dann giesst man nochmals ab, überschichtet mit 500 Teilen Wasser, lässt eine Stunde
stehen, nutscht ab und trocknet das fein granulierte, rote Pulver.
1 Teil des Präparates wird in 9 Teilen einer 5%igen Lösung
von Aethylcellulose in Aethanol dispergiert. Mit dieser Drucktinte wird ein Papier bedruckt und der Druck im Thermotransferverfahren
auf ein Polyestergewebe übertragen. Es resultiert ein guter Druck.
b) 100 Teile der Dispersion werden mit 100 Teilen Methyläthylketon
verrührt und nach Zugabe von 30 Teilen Aethylhydroxyäthylcellulose
während 10 Minuten intensiv an einem Zahnscheibenrührer homogenisiert. Anschliessend arbeitet man wie unter 2a)
beschrieben auf.
Das resultierende Präparat lässt sich in Perchloräthylen zu einer stabilen und agglomeratfreien Dispersion verrühren und
dient der Färbung von Synthesefasern, wie beispielsweise Polyestergewebe.
c) 100 Teile der Dispersion werden mit 100 Teilen einer Lösung von 14 Teilen Sucroseacetat und 6 Teilen Celluloseacetobutyrat
verrührt und wie oben beschrieben aufgearbeitet. Es resultiert ein rotes Pulver, das in einer Drucktinte auf Basis von Aethanol
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und Methylethylketon als Lösungsmittel und Celluloseacetobutyrat
als Filmbildner gute Drucke auf Papier liefert, die nach dem Thermotransferverfahren beispielsweise auf Polyamidteppiche
transferiert werden können.
Je IOC Teile Kupferphthalocyanin in wässriger Presskuchenform aus
insgesamt 10 Fabrikationspartien mit unterschiedlichem Restfeuchtigkeitsgehalt werden vereinigt und mit 3% eines Dispergiermittels
(z.B. Tamol NNOK) verrührt, wobei ein dünnflüssiger Teig entsteht. Die Trockengehaltsbestimmung ergibt einen Pigmentgehalt
von 46%. Die Dispersion wird unter Pendeln in einer DynomUhle
vom Typ KDL gemahlen, bis die Teilchengrösse unter 1 Mikron
liegt. Dann wird die Dispersion filtriert und auf einen Pigmenttiter
von 40% eingestellt.
100 Teile der Dispersion werden mit einer Anschlämmung von
26,4 Teilen Aethylcellulose in sek-Butanol intensiv verrührt. Anschliessend wird mit 500 Teilen Wasser vedünnt, vom Wasser
abgegossen und unter Zusatz von 300 Teilen Wasser im Turmixgerät granuliert. Man giesst erneut ab und verrührt während einer
Stunde in weiteren 500 Teilen Wasser. Dann wird das blaue Granulat abgenutscht, gewaschen und getrocknet.
Es eignet sich sehr gut für den Papierdruck, beispielsweise mittels Drucktinten auf Basis von Aethanol und Nitrocellulose.
In analoger Weise werden Polyamidpulver, Polyesterpulver,
Polyäthylenpulver und Magnesiumbehenat mit Cellosolveacetat als
Lösungsmittel für die zweite Phase umgesetzt. Es resultieren gut dispergierbare Präparate.
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Claims (12)
1. Verfahren zur Herstellung von Präparaten, dadurch gekennzeichnet,
dass man in Wasser schwer- bis unlösliche Farbstoffe, Pigmente oder optische Aufheller, gegebenenfalls in Gegenwart
eines Dispergiermittels, in wässrigem Medium einer chemischen und/oder mechanischen Nasszerkleinerung unterwirft, bis die
Teilchengrösse der Dispersion unter 5 Mikron, vorzugsweise unter 1 Mikron, liegt, die erhaltene Dispersion mit einem polaren
organischen Lösungsmittel, das in Wasser eine beschränkte Löslichkeit aufweist und mit diesem zusammen ein Zweiphasensystem bildet,
sowie mit wasserunlöslichen, natürlichen oder synthetischen, hochmolekularen, thermoplastischen, organischen Trägerharzen,
unter turbulenter Durchmischung und bei einer Temperatur umsetzt, die höchstens unterhalb des Siedepunktes des Zweiphasensystems
aus Wasser und organischem Lösungsmittel liegt, die das Trägerharz
und die Farbstoffdispersion enthaltende, organische Phase
durch sukzessives Verdünnen mit Wasser aufhebt, die Präparateteilchen abtrennt und sie von der lösungsmittelhaltigen,
wässrigen Phase durch Spülen und Trocknen befreit.
2. Verfahren gemäss Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass
man die Nasszerkleinerung durch Mahlen mit Sand oder Kugeln aus Glas, Keramik oder Metall ausführt,
3. Verfahren gemäss einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Nasszerkleinerung in Gegenwart wasserlöslicher,
in organischen Lösungsmitteln unlöslicher Dispergiermittel durchgeführt wird.
4. Verfahren gemäss Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass man die Nasszerkleinerung in Gegenwart von höchstens 5% eines
anionischen oder nichtionischen Dispergiermittels oder in einem Gemisch von beiden durchführt.
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5. Verfahren gemä'ss der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
dass man als organische Lösungsmittel solche aus der Gruppe der Alkohole, Aether, Ester, Ketone, Aldehyde, der
Halogen-, Nitro- oder Nitrilverbindungen aliphatischer Kohlenwasserstoffe
mit einer Löslichkeit von mindestens 1%, vorzugsweise 10% und höchstens 30%, verwendet.
6. Verfahren gemäss einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass man mit Wasser mischbare Lösungsmittel, die
in Gegenwart von Elektrolyten eine Mischungslücke aufweisen
und ein Zweiphasensystem bilden, verwendet.
7. Verfahren gemä'ss einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, dass man als Farbstoffe Dispersionsfarbstoffe und vor allem transferierbare Dispersionsfarbstoffe, Metallkomplexfarbstoffe
oder Küpenfarbstoffe und als Pigmente
anorganische oder organische Pigmente verwendet.
8. Verfahren gemä'ss einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, dass man als Trägerharze Verbindungen mit einem Molekulargewicht über 350 und einer Löslichkeit im die zweite
Phase bildenden, organischen Lösungsmittel von mindestens 1%, verwendet.
9. Verfahren gemäss einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet,
dass man als Trägerharze Ester oder Aether von Cellulose, Polyvinylacetat, Polyolefine, Polyamide, Polyester, Polyurethane,
Polyacryl- oder Polyviny!verbindungen verwendet.
10. Die gemäss einem der Ansprüche 1 bis 9 hergestellten Präparate«
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11. Präparate gemä'ss Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet,
dass diese mindestens 20 Gewichtsprozent und höchstens 90 Gewichtsprozent, vorzugsweise 70 bis 90 Gewichtsprozent Farb
stoff, Pigment oder optischen Aufheller enthalten.
12. Verwendung der Präparate gemäss der Ansprüche 10 und 11
zum Massefärben von Kunststoffen, zum Färben von Lacken oder
zur Bereitung von Drucktinten organischer oder organisch/ wässriger Natur und deren Einsatz zum Bedrucken von Papier
sowie die Anwendung des bedruckten Papiers im Transferdruck.
10.11.76
Dö/sh
Dö/sh
7098? 3/1 Π 4 Q
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Cited By (1)
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DE3932816A1 (de) * | 1989-09-30 | 1991-04-11 | Hoechst Ag | Verwendung von vernetzten polymermikroteilchen in lacken als fuellstoffersatz und/oder als vernetzender fuellstoff |
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