Kinokamera Es sind Kinokameras mit Filmkassette und einer Steuervorrichtung bekannt, welche die auf der Ab wickelspule vorhandene Filmlänge abtastet und mit einer kameragehäusefesten Abschaltvorrichtung zu sammenarbeitet. Hierbei ist die Steuervorrichtung fest mit der Kassette verbunden. Es sind auch Kame ras bekannt, bei denen man wahlweise mit oder ohne Kassette filmen kann. Bei letzterer Verwen dungsart, bei der die Spulen unmittelbar auf die Achse aufgesteckt werden, entfällt dann die Steuer vorrichtung, so dass sich der Benützer nicht jederzeit über die Länge des gegebenenfalls noch zur Verfü gung stehenden Filmes orientieren kann.
Die vorliegende Erfindung vermeidet diesen Nachteil und betrifft eine Kinokamera der vorge nannten Art, die dadurch gekennzeichnet ist, dass der Träger der Steuervorrichtung aus einem wahl weise an der Kassette oder am Kameragehäuse an bringbaren Einsatzstück besteht.
Die Zeichnung zeigt ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes.
Fig. 1 zeigt perspektivisch die Filmkassette ohne Deckel von oben.
Die Fig.2 und 3 zeigen in gleicher Darstellung die Kinokamera ohne Deckel, mit bzw. ohne Ein satzstück.
Die Fig. 4 und 5 zeigen perspektivisch die Kas sette bzw. das Einsatzstück von unten.
Fig. 6 zeigt im senkrechten Mittelquerschnitt die Kamera mit Kassette und Einsatzstück.
In den Fig.2 und 3 ist der Einfachheit wegen der die untere Kammer enthaltende Gehäuseteil weggelassen worden.
Gemäss Fig.6 ist das Kameragehäuse 4 durch eine waagrechte Zwischenwand 41 in eine obere Kammer 42 und eine untere Kammer 43 unterteilt. Die obere Kammer 42 ist durch einen abnehmbaren Deckel 44 abgeschlossen und enthält die ebenfalls durch einen abnehmbaren Deckel 45 abgeschlossene Kassette 1.
Diese weist gemäss den Fig.1 und 4 einen Boden 2 auf, der mit zwei Durchbrechungen 3 zum Hindurchführen der im Kameragehäuse 4 gelagerten Spulenachsen, nämlich der Aufwickel- achse 5 und der Abwickelachse 6, versehen ist.
Die Seitenwandung 7 der Kassette ist im Bereich der Filmaustrittsschlitze 8 nach vorne eingezogen unter Bildung von Nasenstücken 9, an denen die Kassette beim Einsetzen und Herausnehmen aus dem Gehäuse erfasst werden kann. Der Boden 2 der Kassette weist im mittleren Teil gemäss Fig. 6 eine nach oben vor springende Querleiste 46 auf, die durch eine Ein pressung von unten gebildet ist. Diese hat gemäss Fig. 4 die Form einer Quernut 10, die am vorderen Ende in eine kreisförniige Erweiterung übergeht, in die eine zentrale Bodendurchbrechung 12 mündet.
Die Nut 10 läuft im hinteren Randteil der Kassette schräg nach oben aus, wobei der Nutengrund eine Steuerfläche 11 bildet, die um etwa 45 gegenüber dem Boden 2 geneigt ist.
In der Kassette 1 ist gemäss den Fig. 1 und 6 ein Einsatzstück 13 angeordnet. Dieses weist eine I-formähnliche Gestalt auf und ist auf der Unter seite gemäss Fig. 5 mit einer die Querleiste 46 um fassenden Aussparung versehen, die daher analog gestaltet ist wie die Einpressung des Kassettenbodens 2.
Sie weist dementsprechend eine Quernut 14 auf, die vorn in eine kreisförmige Erweiterung übergeht, in die eine zentrale Durchbrechung 16 des Distanz- stückes 13 mündet. Rückwärtig läuft die Nut 14 wieder in eine Schrägfläche 15 aus. Das Einsatz stück 13 ist beiderseits dem zwischen den beiden Filmspulen in der Kassette freibleibenden Raum ent sprechend geformt und weist am hinteren Endteil auf der Oberseite zwei Vorsprünge 17 auf, die zwi- sehen sich eine mittlere Nut 18 begrenzen.
In die Nut 18 greift ein nicht dargestellter, am Deckel 45 der Kassette vorgesehener Ansatz ein, so dass sich schon dadurch das Einsatzstück 13 ausrichen lässt, ohne dass besondere Befestigungselemente notwendig sind. Gegebenenfalls kann man auch am vorderen Ende des Einsatzstückes 13 noch einen oder zwei Vorsprünge vorsehen, so dass es sich zwischen der Vorderwand und der Rückwand der Kassette ab stützen lässt. Statt dessen kann das Einsatzstück auch mittels zweier Stifte, die in entsprechende Boh rungen der Kassette eingreifen, leicht abnehmbar befestigt sein.
Wie insbesondere aus Fig.6 hervorgeht, ist am hohlkörperförmigen Distanzstück 13 ein oberhalb desselben angeordneter Abtasthebel 19 mittels eines starr mit ihm verbundenen Zapfens 20 schwenkbar gelagert und steht unter dem Einfluss einer unten an einem Bund des Zapfens 20 angreifenden Tor sionsfeder 21, welche als den Zapfen 20 umgebende Schraubenfeder ausgebildet und am oberen Ende in der Decke des Distanzstückes verankert ist. Die Feder 21 hat die Tendenz, den Tasthebel 19 in kraftschlüssiger Anlage an der nicht dargestellten, auf der Welle 6 befindlichen Abwickelspule zu hal ten.
In der Durchbrechupg 16 des Distanzstückes 13 ist ferner ein Steuerstift 24 längsverschiebbar gela gert, der durch die Durchbrechung 12 des Kasset- tenbodens 2 hindurchragt und unter dem Einfluss einer ihn umgebenden Druck-Schraubenfeder 23 steht,
die anderseits an der Deckeninnenseite des Distanzstückes angreift. Ein am Hebel 19 sitzendes Schaltstück 22 befindet sich in sämtlichen vor voll ständigem oder nahezu vollständigem Ablauf des Films von der Abwickelspule vorkommenden Schwenklagen des Hebels 19 in der Bewegungsbahn des Steuerstiftes 24. Ist dagegen der Film weiter bzw. ganz abgelaufen, dann nimmt der Hebel 19 die in Fig.l dargestellte Endlage ein, in der das Schaltstück 23 den Steuerstift 24 freigibt, so dass dieser unter Überwindung der Feder 23 anhebbar ist.
Wie aus Fig. 6 hervorgeht, ist koaxial unter dem Steuerstift 24 ein Schaltstift 25 gleichen Durchmes sers längsverschiebbar an der Trennwand 41 gela gert und durch eine Durchbrechung in letzterer hin durchgeführt. Der Schaltstift 25 liegt auf einem ein armigen Hebel 27, der um eine waagrechte Achse 26 schwenkbar im Gehäuseraum 4 gelagert ist und unter dem Einfluss einer Zugfeder 28 steht. Diese ist anderseits an der Wand 41 verankert und hat die Tendenz, den Hebel nach oben zu schwenken und dadurch den Schaltstift 25 in kraftschlüssiger An lage am Steuerstift zu halten.
Die Federn 23 und 28 sind derart bemessen, dass die von der Feder 28 über den Stift 25 auf den Stift 24 ausgeübte Kraft stets grösser ist als die Kraft der Feder 23. Dadurch wird der Stift 24 mit vorbestimmtem Druck gegen das Schaltstück 22 gepresst. Der Hebel 27 weist am freien Ende eine Schaltnase 32 auf, die durch die Feder 28 in die Bewegungsbahn von Anschlägen 29 einer der Federwerkwelle 30 sitzenden Anschlag scheibe 31gebracht wird, sobald der Hebel 27 durch den Schaltstift 25 freigegeben ist. Dadurch wird die Scheibe 31 gegen Drehen gesperrt.
Diese Sicherung ist unabhängig von der Hand steuerung, die gegebenenfalls an der gleichen An schlagscheibe 31 angreifen kann. Wenn also gemäss der in Fig. 6 dargestellten Lage der beweglichen Teile durch das Schaltstück 22 über die Stifte 24, 25 die Schaltnase 32 ausserhalb der Bahn der Anschläge 29 gehalten wird, ist die Steuerung über den Auslöser freigegeben. Wenn jedoch der Film von der Ab wickelspule 6 vollständig oder nahezu vollständig abgelaufen ist, wird der Hebel 19 durch die Feder 21 in Richtung des Pfeiles 33 in seine in Fig.l dargestellte Endstellung geschwenkt, wodurch die Stifte 24 und 25 freigegeben und der Hebel 27 durch die Zugfeder 28 in seine Sperrlage geschwenkt wer den, in der das Federwerk blockiert ist.
Wie aus den Fig.3 und 6 ersichtlich ist, liegt auf der Gehäusetrennwand 41 in der Kassettennut 10 ein Sperrschieber 34 auf, der einen Längsschlitz aufweist, in den zwei in der Wand 41 im Abstand hintereinandersitzende ;Stifte 35 hineinragen. Durch diese Stifte ist der Schieber in Richtung der Nut 10 verstellbar am Kameragehäuse geführt.
Sein dem Stift 25 benachbartes Ende weist eine Schrägfläche 36 auf, die so ausgebildet ist, dass beim Verstellen des Schiebers 34 nach vorn, die Schrägfläche 36 auf das obere Ende des Stiftes 25 aufläuft und diesen unter Überwindung der Feder 28 hinabschiebt. Hier durch kann der Hebel 27 aus seiner Sperrlage in die in Fig.6 dargestellte Lösestellung geschwenkt werden.
Der Sperrschieber 36 bildet den waagrechten Schenkel eines Winkelhebels, dessen anderer Schen kel 37 mit der schrägen Steuerfläche 11 der Kas sette 1 zusammenarbeitet, wenn bei in der vorderen Endlage befindlichem Schieber 34 die Kassette von oben in die Gehäusekammer 42 eingesetzt wird. Hier bei gleitet das entsprechend abgeschrägte freie Ende des Schenkels 37 der Steuerfläche 11 der Kassette 1 entlang, wodurch der Schieber selbsttätig in seine Endstellung entsprechend Fig.3 zurückgeschoben wird. Der Schieber steht zweckmässig unter dem Ein fluss einer Stellfeder, die den Schenkel 37 in kraft schlüssiger Anlage an der Steuerfläche 11 hält.
Da diese Feder bei nicht eingesetzter Kassette den Schie ber in der vorderen Endlage hält, ist ein versehent liches Einsetzen der Kassette mit unten liegendem Deckel wegen Anstossen desselben am Schenkel 37 verhindert. Es lässt sich daher auch eine mit einer Doppelachtspule versehene Kassette zum Belichten der zweiten Filmbahn nicht ohne weiteres mit dem Deckel nach unten einsetzen. Vielmehr muss vorerst der Schieber 34 von Hand entgegen der Federeinwir kung zurückgeschoben und in seiner hinteren End- lage mittels eines gegebenenfalls wieder unter dem Einfluss einer Feder stehenden Riegels festgehalten werden, bis die Kassette eingesetzt ist.
Hierbei wird die Abschalteinrichtung nicht benötigt, da das Film- ende frei von seiner Spule abgezogen werden kann. Der Schaltstift 25 wird dann durch den Kassetten deckel zugedrückt.
Ferner gewährleistet der Schieber 34, dass gege benenfalls auch ohne Kassette und Einsatzstück 13 gefilmt werden kann, wobei allerdings auf die selbst tätige Abschaltung verzichtet werden muss. Kassette und Einsatzstück sind zweckmässigerweise aus Kunst stoff hergestellt, und das Einsatzstück kann als im wesentlichen geschlossener Hohlkörper ausgebildet werden.
Falls die Kassette 1 im Bereich der Schrägfläche 15 des Einsatzstückes 13 eine entsprechende Durch brechung aufweist, kann bei passender Anordnung und Bemessung des Schenkels 37 die selbsttätige Rückführung des Schiebers beim Einsetzen der Kas sette auch mittels der Schrägfläche 15 des Einsatz stückes 13 bewirkt werden.
Wie aus den Fig.2 und 3 hervorgeht, ist das Kameragehäuse 4 derart eingerichtet, dass das Ein satzstück 1ä nach Herausnehmen aus der Kassette 1 ohne weiteres in das Kameragehäuse 4 in solcher Lage eingesetzt werden kann, dass es alle Steuer funktionen beibehält und zusätzlich die Steuerfunk tionen der Kassette übernimmt. Hierbei werden die Nut 10 und die Steuerfläche 11 der Kassette ersetzt durch die Nut 14 bzw. Steuerfläche 15.
Zum Fixie ren des Einsatzstückes 13 in der vorbestimmten Lage kann am Kameragehäusedeckel 44 ein nach innen vorspringender Ansatz vorgesehen sein, der in glei cher Weise wie sonst der Kassettendeckelansatz in die Nut 18 des Einsatzstückes 13 eingreift. Auch die übrigen vorstehend zur Fixierung des Einsatz stückes in der Kassette vorgesehenen Einrichtungen der letzteren können sinngemäss am Kameragehäuse vorhanden sein.