CH365698A - Verfahren zum Färben und Bedrucken von Textilien aus polyhydroxylierten Materialien - Google Patents

Verfahren zum Färben und Bedrucken von Textilien aus polyhydroxylierten Materialien

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CH365698A
CH365698A CH1335860A CH1335860A CH365698A CH 365698 A CH365698 A CH 365698A CH 1335860 A CH1335860 A CH 1335860A CH 1335860 A CH1335860 A CH 1335860A CH 365698 A CH365698 A CH 365698A
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Ciba Geigy
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Description


  Verfahren zum Färben und Bedrucken von Textilien aus     polyhydroxylier        ten    Materialien    Es ist bereits bekannt, dass     polyhydroxylierte     Textilmaterialien aus     Polyvinylalkohol    oder insbe  sondere aus     Cellulose    mit     verküpbaren    Verbindun  gen, die mindestens eine     hydrophile    Gruppe und min  destens eine chemisch fixierbare Gruppe enthalten, in  wertvoller Weise echt gefärbt werden können, wenn  man mindestens eine Stufe des Verfahrens in Gegen  wart eines Reduktionsmittels durchführt.  



  Es wurde nun gefunden, dass ebenfalls echte Fär  bungen und Drucke nach diesem Verfahren erhalten  werden können, wenn man     verküpbare        azogruppen-          freie        polycyclische        Chinone    verwendet, die keine  chemisch fixierbare Gruppe, aber mindestens eine       Acylaminogruppe,        mindetens    5     aneinanderkonden-          sierte    Ringe oder mindestens 2     Anthrachinonylreste     enthalten und mindestens eine     SO@H-Gruppe    oder eine  in eine solche Gruppe     verseifbare    Gruppierung auf  weisen.

   Als derartige Gruppen sind die funktionell  abgewandelten     Sulfonsäuregruppen    zu verstehen,  welche in der     Küpe    zu einer<B>-SO</B>     3H-Gruppe    verseift  werden, aber dabei an das     Chromophor    durch ihr  Schwefelatom gebunden bleiben. Als solche können  z. B. die     Sulfonsäurehalogenidgruppen,    insbesondere  die     Sulfonsäurechloridgruppe,    die     Sulfonsäurefluorid-          gruppe    und die     Sulfonsäurebromidgruppe,    erwähnt  werden.  



  Als     polycyclische        Chinone    der genannten Art  kommen hierbei solche in Betracht, die durch Reduk  tion in eine sog.     Leukoform    oder     Küpe    übergeführt  werden, welche eine bessere Affinität für natürliche  oder regenerierte     Cellulosefasern    aufweist als die  nicht reduzierte Form, und die sich durch Oxydation  wieder in das ursprüngliche     chromophore    System  zurückführen lässt.

   Als geeignete     Chinone    seien ins  besondere diejenigen der     Anthrachinonreihe    genannt,  beispielsweise solche, die einen     9,10-Dioxoanthracen-          ring    mit mindestens zwei     ankondensierten        carbocycli-          schen    oder     heterocyclischen    Ringen enthalten oder    aus mehreren     Anthrachinoneinheiten    bestehen, z. B.  aus zwei     Anthrachinoneinheiten,    welche miteinander  direkt, das heisst über eine einfache Bindung, über  eine Doppelbindung oder über eine organische zwei  wertige Brücke verbunden sind.

   Als derartige  Brückenglieder seien beispielsweise die     -NH-    und  die     -CH=N-N=CH-Brücke,    die     Alkylen-    oder       Arylendiaminobrücke,        Di-    oder     Polycarbonsäure-          reste,    oder     heterocyclische    Ringe, wie einen oder  mehrere     Imidazol-,        Triazol-,        Triazin-,        Cyamelur-          säure-,        Pyridin-,        Chinazolin-,        Oxazol-,

          Thiazolringe.     Über solche Brückenglieder können zwei     Anthra-          chinonreste    verbunden sein, die gleich oder vonein  ander verschieden sind. Es können       Anthrachinon-Küpenfarbstoffe,          Perylentetracarbonsäure-Küpenfarbstoffe,          Naphthalintetracarbonsäure-Küpenfarbstoffe,          Pyrenchinon-Küpenfarbstoffe,          Benzo-    und     Naphthochinon-Küpenfarbstoffe     verwendet werden.  



  Als Beispiele brauchbarer     Anthrachinonküpen-          farbstoffe    seien diejenigen folgender Klassen genannt:       Thiophanthrachinone,          Anthrapyrimidine,          Anthrapyridone,          Isothiazolanthrone,          Chinazolinanthrachinone,          Oxazolanthrachinone,          Thiazolanthrachinone,          Anthrachinonyltriazole,          Acylaminoanthrachinone,          Pyrazolanthrachinone,          Dipyrazolanthronyle,          Pyrazinoanthrachinone,     Hydrazone,

         Azomethine,          Azaanthrachinone,              Azabenzanthrone,          Anthrachinonacridone,          Indanthrone,          Thioxanhonanthrachinone,          Anthrimide,          Anthrimidcarbazole,          Dihydroakridine,          Anthranthrone,          Pyranthrone,          Dibenzpyrenchinone,          Dibenzanthrone,          Isodibenzanthrone,          Flavanthrone,          Acedianthrone,

            Phthaloylverbindungen    2- und mehrkerniger Kohlen  wasserstoffe, sowie schwefelhaltige     Küpenfarbstoffe,     die durch einen     Schweflungsprozess    von ein- oder  mehrkernigen     Anthrachinonderivaten    erhalten werden.  



  Ausser mindestens einer     Acylaminogruppe    und  einer     Sulfonsäurehalogenid-    (z. B. einer     -SOzCI-          Gruppe)        gruppe    können die Farbstoffe noch die in  den     Küpenfarbstoffen    üblichen     Substituenten,    wie  z. B.

   Halogenatome,     Alkoxygruppen,    weitere     Acyl-          aminogruppen    oder     Arylaminogruppen        enthalten.    In  gewissen Fällen kann auch die Anwesenheit weiterer       hydrophiler        Gruppen,    insbesondere von     Sulfato-          gruppen,    von Vorteil sein.

   Besonders günstige Re  sultate erhält man mit     Acylaminoderivaten,    insbeson  dere     Aroylaminoderivaten    der erwähnten     polycycli-          schen        Chinone,    die die gegebenenfalls funktionell  abgewandelte     Sulfonsäuregruppierung    im     Aroylrest     aufweisen.  



  Zu den erfindungsgemäss zu verwendenden     poly-          cyclischen        Chinonen    gelangt man, indem man die  angegebenen, mindestens eine     Acylaminogruppe    auf  weisenden     polycyclischen        Chinone,    die mindestens  5     ankondensierte    Ringe oder mindestens zwei     An-          thrachinonreste    enthalten,     sulfiert    oder mittels       Chlorsulfonsäure        sulfochloriert    oder indem man ent  sprechende     Chinone,

      die mindestens eine     acylier-          bare        Aminogruppe    aufweisen, mit     Acylierungsmitteln,     insbesondere mit aromatischen     Carbonsäurehalogeni-          den,    behandelt, die mindestens eine     S03H-Gruppe     oder eine     Halogen-S02-Gruppe    enthalten.  



  Mit den so erhältlichen Farbstoffen können     cellu-          losehaltige    Textilmaterialien, und zwar sowohl syn  thetische Fasern, z. B. regenerierte     Cellulose    oder       Viscose,    wie auch natürliche Materialien, wie Leinen  oder vor allem Baumwolle, am     Foulard    imprägniert  oder in Färbebädern gefärbt oder     bedruckt    werden.  Zweckmässig werden dazu wässerige Lösungen oder  Suspensionen bzw.     Druckpasten    der in Betracht kom  menden Farbstoffe verwendet.

   Baumwolle kann auch  mit dem angegebenen Farbstoff im an sich bekannten       Padroll-Verfahren    gefärbt werden, wonach die Ware  nach dem     Foulardieren    auf eine Rolle gewickelt wird  und dort längere Zeit unter langsamer Rotation bei  gewünschten Temperatur gefärbt wird.  



  Die Färbung kann im allgemeinen mit Vorteil  bei Temperaturen, die unterhalb der in der Baum-         wollfärberei    üblichen Temperaturen liegen, z. B.  unterhalb 90 , beispielsweise bei etwa 50 , erfolgen.  Zwecks Ausschöpfung des Bades ist es empfehlens  wert, gleichzeitig mit den Farbstoffen oder während  des Färbeprozesses mehr oder weniger neutrale, vor  allem     anorganische        Salze,    wie     Alkalichloride    oder       -sulfate,    gegebenenfalls     portionenweise    dem Färbe  bad zuzusetzen. Zweckmässig wird während oder zu  Beginn des Färbeprozesses das Färbebad durch Zu  satz von Alkali, z.

   B. durch Zusatz von Soda,  Pottasche, vor allem aber mittels     Alkalilauge,    deutlich  alkalisch gestellt.  



  Als Reduktionsmittel können stark reduzierende  Mittel, wie     Natriumhydrosulfit,        Thioharnstoffdioxyd,     oder gegebenenfalls auch schwächer reduzierende  Mittel, wie     Natriumsulfid,        Natriumsulfhydrat    oder  Glukose, verwendet werden. Auch die Menge des  Reduktionsmittels kann innerhalb weiter Grenzen  schwanken. In vielen Fällen genügt eine bedeutend  geringere Menge Reduktionsmittel, als sie üblicher  weise zum Färben mit     Küpen-    oder Schwefelfarb  stoffen benötigt werden.  



  Die Zugabe des Reduktionsmittels kann am An  fang, in der Mitte oder erst gegen Ende des Färbe  prozesses     erfolgen.     



  Anstatt die Färbebäder in der Weise herzustellen,  dass man die angegebenen     verküpbaren    Verbindun  gen, das Reduktionsmittel und gegebenenfalls mehr  oder weniger neutrale, anorganische Salze gleichzeitig  oder einzeln und nacheinander in Wasser aufnimmt,  können die Farbstoffe und die     Salze    auch zu     teig-          förmigen    oder vorzugsweise zu trockenen Präparaten  verarbeitet werden.  



  Nach vorliegendem     Verfahren    erhält man auf       polyhydroxylierten    Textilmaterialien, insbesondere       Cellulosetextilmaterialien,    Färbungen und     Drucke     von ausgezeichneten     Nassechtheitseigenschaften    und  sehr guter Lichtechtheit.  



  Gegenüber dem traditionellen     Küpenfärbe-          verfahren,    wonach Farbstoffe wie diejenigen der  englischen Patentschrift Nr. 676699 verwendet wer  den, die keine gegebenenfalls abgewandelte     Sulfon-          säuregruppen    enthalten, zeigt das vorliegende Ver  fahren den Vorzug, bedeutend einfacher in der Hand  habung zu sein, da das dem Färben     vorgängige        Ver-          küpen    in der     Stammküpe    entweder ganz wegfällt oder  bedeutend rascher und einfacher geschieht; das Ver  fahren ist auch weniger temperaturabhängig.

   Nach  dem erfindungsgemässen Verfahren werden Färbun  gen von ausgezeichneter Egalität und     Durchfärbung     erhalten. Speziell auf regenerierter     Cellulose    werden  kräftige und sehr egale Färbungen erhalten, die die  gleiche Nuance wie die entsprechenden     Baumwoll-          färbungen    aufweisen.  



  In den nachfolgenden Beispielen bedeuten die  Teile, sofern nichts anderes erwähnt wird, Gewichts  teile, die Prozente Gewichtsprozente, und die Tempe  raturen sind in     Celiusgraden    angegeben. Zwischen  Gewichts- und     Volumteile    besteht das gleiche Ver  hältnis wie zwischen dem Kilogramm und dem Liter.

        <I>Beispiel 1</I>  0,15 Teile des Farbstoffes der Formel  
EMI0003.0001     
    dargestellt durch Kondensation des entsprechenden  Amins mit     Benzoylchlorid-4-sulfochlorid    in     Nitro-          benzol,    werden in 50 Teilen Wasser     angeschlämmt.     Die so erhaltene Suspension gibt man zu einer 50   warmen Lösung von 2     Volumteilen        30 /oiiger    Na  triumhydroxydlösung und 1,2 Teilen     Natriumhydro-          sulfit    in 350 Teilen Wasser.

   Im so erhaltenen Färbe  bad färbt man 10 Teile Baumwolle während einer  Stunde bei 40 bis 50  unter Zugabe von 8 Teilen       Natriumchlorid.    Die Baumwolle wird hierauf abge  quetscht, an der Luft oxydiert, gespült,     abgesäuert,     nochmals gespült und kochend geseift.

   Die so erhal  tene     grünstichig    blaue Färbung besitzt sehr gute  Licht- und     Nassechtheitseigenschaften.       <I>Beispiel 2</I>  0,15 Teile des Farbstoffes der Formel  
EMI0003.0014     
    dargestellt durch Kondensation des     Sulfochlorids    von  2 -     Phenyl    - 4,6 -     dichlortriazin    - (1,3,5) mit 2     Mol          1-Amino-anthrachinon    in Nitrobenzol bei 140 , wer  den gemäss Beispiel 1 verwendet. Man erhält eine  gelbe Färbung von ausgezeichneten Echtheitseigen  schaften.  



  <I>Beispiel 3</I>  0,15 Teile des Farbstoffes der Formel  
EMI0003.0020     
    hergestellt durch Kondensation des     Sulfochlorids    von       2-Phenyl-4,6-dichlor-1,3,5-triazin    mit 2     Mol        1,4-Di-          amino-2-acetylanthrachinon    in Nitrobenzol bei 120 ,  werden gemäss Beispiel 1 verwendet. Man erhält eine    blaue Färbung von ausgezeichneten Echtheitseigen  schaften.  



  <I>Beispiel 4</I>  0,2 Teile des Farbstoffes der Formel  
EMI0003.0026     
    werden gemäss Beispiel 1     verwendet.    Man erhält eine  goldorangefarbene Färbung von ausgezeichneten         Echtheiten.    Der Farbstoff     kann    wie folgt erhalten  werden:      24,2 Teile     Benzoesäure-p-sulfochlorid    werden in  250 Teilen Nitrobenzol zusammen mit 20 Teilen       Thionylchlorid    und 0,5 Teilen     Dimethylformamid     unter Rühren während einer Stunde auf 100 bis 110   erhitzt.

   Aus der erhaltenen klaren Lösung wird das  überschüssige     Thionylchlorid        unier    vermindertem       Druck        abdestilliert.    Dann     trägt    man 22,9 Teile 5,5'  Diamino-1,1'-dianthrimidcarbazol ein und hält wäh  rend 21 Stunden auf 120 bis 125". Nach dem Erkal  ten wird der auskristallisierte     Farbstoff        abfiltriert,    mit       Benzol    gewaschen und unter Vakuum getrocknet.  



  Verwendet man in diesem Beispiel anstelle von       Benzoesäure-p-sulfochlorid    die gleiche Menge     Benzoe-          säure-m-sulfochlorid    oder eine äquivalente Menge       p-Benzoesäuresulfofluorid,    so erhält man einen sehr  ähnlichen Farbstoff mit ebenfalls ausgezeichneten       Echtheiten.     



  <I>Beispiel 5</I>  0,15 Teile des Farbstoffes der Formel  
EMI0004.0017     
    werden gemäss Beispiel 1 verwendet. Man erhält eine  kräftige braune Färbung von guten     Echtheiten.    Der  Farbstoff kann wie folgt erhalten werden:  24,2 Teile     Benzoesäure-p-sulfochlorid    werden in  250 Teilen     Nitrobenzol    mit 20 Teilen     Thionylchlorid     und 0,5 Teilen     Dimethylformamid    während einer  Stunde auf 100 bis 110  erhitzt.

   Dann wird das über  schüssige     Thionylchlorid    unter vermindertem Druck       abdestilliert.    Bei l00  werden<B>21,8</B> Teile     Diamino-          acedianthron    eingetragen und das Ganze während 8  Stunden unter Rühren auf 120 bis 125  erhitzt. Nach  dem Erkalten wird der auskristallisierte Farbstoff ab  filtriert, gewaschen mit Nitrobenzol und Benzol und  getrocknet.  



  Verwendet man anstelle von     Benzoesäure-p-sulfo-          chlorid    die gleiche Menge     Benzoesäure-m-sulfo-          chlorid,    so erhält man einen sehr ähnlichen Farbstoff  mit ebenfalls ausgezeichneten     Echtheiten.     



  <I>Beispiel 6</I>       (Pad-Jig-Verfahren)     Ein Baumwollgewebe wird bis zu einer     Flüssig-          keitsaufnahme        von        70%        geklotzt        mit        einer        Suspen-          sion,    enthaltend in 1000 Teilen Wasser 10 Teile des       in    Beispiel 1 verwendeten     Farbstoffes.       Anschliessend wird das Gewebe in einem Bad,

    welches auf 1000 Teile Wasser 20     Volumteile          30%ige        Natriumhydroxydlösung        und        18        Teile        Na-          triumhydrosulfit    enthält, während 30 Minuten bei  50  entwickelt bzw.     verküpt.    Nach dem Färben wird  das Färbegut oxydiert, ausgewaschen,     abgesäuert,     nochmals gut gespült und kochend geseift. Man er  hält eine     grünstichig    blaue Färbung von ausgezeich  neten     Echtheiten.     



  Werden anstelle von 18 Teilen     Natriumhydro-          sulfit    9 Teile     Thioharnstoffdioxyd    verwendet, so er  hält man ebenfalls gute Resultate.  



  Die oben erwähnte     Farbstoffsuspension    kann wie  folgt erhalten werden:  14 Teile des in Beispiel 1 verwendeten Farb  stoffes werden mit 14 Teilen     dinaphthylmethandi-          sulfonsaurem    Natrium und 112 Teilen Wasser in  einer Kugelmühle fein gemahlen. 100 Teile des so       erhaltenen        10%igen        Farbstoffteiges        werden        mit        900     Teilen Wasser verdünnt.  



  <I>Beispiel 7</I>       (Pad-Jig-Verfahr    en)  14 Teile des in Beispiel 4 verwendeten Farb  stoffes werden mit 14 Teilen     dinaphthylmethandi-          sulfonsaurem    Natrium und 112 Teilen Wasser in  einer Kugelmühle fein gemahlen. 100 Teile des so  erhaltenen     101/eigen        Farbstoffteiges    werden mit 900  Teilen Wasser verdünnt. Mit dieser Suspension wird  nach gleicher Methode wie in Beispiel 6 beschrieben  gefärbt. Man erhält eine goldorangefarbene Färbung  mit vorzüglicher Licht- und Waschechtheit.  



  Appliziert man den gleichen Farbstoff gemäss  Beispiel 6 auf     Viscose-Cellulose,    so wird ebenfalls  eine Färbung mit vorzüglichen Echtheitseigenschaften  erhalten.  



  <I>Beispiel 8</I>       ( Pad-steam -Verfahren)     100 Teile des in Beispiel 6 beschriebenen 10      ,'o        igen          Farbstoffteiges    werden mit 900 Teilen Wasser ver  dünnt. Mit dieser Suspension imprägniert man ein  Baumwollgewebe bis zu einer Flüssigkeitsaufnahme  von 70 0/0.  



  Anschliessend wird das Gewebe ohne oder nach  Zwischentrocknen erneut imprägniert mit einer  Chemikalienlösung, enthaltend auf 1000 Teile Wasser       25        Teile        30%,ige        Natriumhydroxydlösung        und        20     Teile     Natriumhydrosulfit.    Der     Abquetscheffekt    be  trägt 80 bis     120 /o.    Danach wird während 30 bis  60 Sekunden gedämpft und wie in Beispiel 1 fertig  gestellt.  



  Man erhält eine blaue Färbung von ausgezeich  neter Licht- und Waschechtheit.  



  <I>Beispiel 9</I>  Verwendet man nach dem in Beispiel 8 angeführ  ten     Pad-Steam-Verfahren    den im Beispiel 7     verwen-          deten        10%igen        Farbstoffteig,        so        erhält        man        ähnlich          gute    Resultate.

        <I>Beispiel 10</I>       (Nass-Klotz-Dämpfverfahren)          100        Teile        des        in        Beispiel    6     verwendeten        10        %        igen          Farbstoffteiges    werden mit 700 Teilen warmem  Wasser verdünnt. Nach Abkühlen auf 30  werden  dieser Lösung 30     Volumteile        301/oaiger    Natrium  hydroxydlösung und 20 Teile     Natriumhydrosulfit    zu  gegeben, wonach man das Ganze mit kaltem Wasser  auf 1000 Teile stellt.  



  Ein Baumwollgewebe wird damit auf dem     Fou-          lard    imprägniert und anschliessend direkt in einem  Dämpfer für 30 bis 60 Sekunden gedämpft. Nach  dem Dämpfen wird wie in Beispiel 6 angegeben ge  spült, oxydiert und kochend geseift. Man erhält eine  Blaufärbung mit vorzüglicher Licht- und Wasch  echtheit.  



  Ähnlich gute Resultate werden erzielt,     wenn    an  stelle von 10 Teilen     Natriumhydrosulfit    ein Gemisch  von 40 Teilen     Natriumsulfid    und 10 Teilen     Natrium-          hydrosulfit    verwendet wird.  



  <I>Beispiel 11</I>  Anstelle des in Beispiel 10 genannten Farbstoffes  kann das erwähnte Verfahren auch unter Verwen  dung des in Beispiel 7 verwendeten     l0o/oiigen        Farb-          stoffteiges    durchgeführt werden. Man erzielt eben  falls eine kochwaschechte Gelbfärbung.  



  <I>Beispiel 12</I>       (Einbad-Dämpfverfahren)     Man     foulardiert    ein Baumwollgewebe bei 30   mit einer Suspension, enthaltend auf<B>1000</B> Teile  Wasser 100 Teile des in Beispiel 6 beschriebenen       10%igen        Farbstoffteiges,        50        Teile        Harnstoff,        50     Teile     Kaliumhydroxyd    und 70 Teile     Natriumform-          aldehydsulfoxylat.    Anschliessend wird bei 60 bis 80   getrocknet, 5 Minuten gedämpft, wonach man, wie  in Beispiel 6 angegeben, die Färbung durch Oxydie  ren, Seifen usw. beendet.

   Man erhält eine grün  stickige Blaufärbung von vorzüglichen allgemeinen       Echtheiten.     



  <I>Beispiel 13</I>  Man verfährt gemäss Beispiel 12 unter Verwen  dung des in Beispiel 7 beschriebenen 10     o/o,igen        Farb-          stoffteiges.    Es wird eine     kochwasch-    und lichtechte  Gelbfärbung erhalten.  



  Appliziert man den genannten     Farbstoff    auf ein  Leinengewebe, so erhält man ebenfalls gute     färbe-          rische    Resultate.  



  <I>Beispiel 14</I>       (Molten-Metal-Prozess)     100 Teile des in Beispiel 6 verwendeten     101'o/aigen          Farbstoffteiges    werden mit 900 Teilen Wasser ver  dünnt. Mit dieser Suspension wird ein Baumwoll  gewebe so imprägniert, dass eine     Badaufnahme    von       7011/o    erreicht wird.  



  Nach dem Klotzen wird das Gewebe, mit oder  ohne Zwischentrocknen, durch eine Lösung geführt,    die in 1000 Teilen Wasser 22     Volumteile        30"/oiige          Natriumhydroxydlösung    und 18 Teile     Natrium-          hydrosulfit    enthält.  



  Die Warenführung ist so, dass das Gewebe nach  dem     Chemikalienbad    direkt anschliessend ein Bad  mit einer     tiefschmelzenden    Legierung durchläuft. Die       Verweilzeit    der Ware im Metallbade beträgt 5 bis 15  Sekunden bei einer Temperatur von 90 .  



  Nach dem Verlassen des Metallbades     wird    das  Gewebe gespült, oxydiert, wieder gespült und ko  chend     geseift.    Man erhält eine grünstickige Blau  färbung von vorzüglicher Licht- und Waschechtheit.  <I>Beispiel 15</I>       Ähnlich    gute Resultate werden erzielt, wenn     man     anstelle des in Beispiel 14 angeführten Farbstoffes       100        Teile        des        in        Beispiel    7     verwendeten        10        %        igen          Farbstoffteiges,

      verwendet.  



  <I>Beispiel 16</I>       (Pigmentierverfahren    auf     Zirkulationsfärbeapparat)     10 Teile des in Beispiel 1 verwendeten Farb  stoffes werden durch Einrühren in 957 Teile Wasser  von 30      dispergiert.    Hierauf wird 1     Teil    eines     Alkyl-          Naphthalinsulfonates    oder eines andern geeigneten  Hilfsmittels zugegeben.  



  Man geht mit 100 Teilen Baumwollgarn bei 30   ein und wechselt wie üblich die     Zirkulationsrichtung.     Nach 10 Minuten werden 30 Teile     Natriumchlorid     und 2     Volumteile        40 /oige    Essigsäure     portionenweise     zugesetzt. Man pigmentiert während 45 Minuten  unter langsamer Temperatursteigerung auf 50 . Nach  dieser Zeit ist die     Pigmentierflotte    vollständig er  schöpft.

   Nach dem Pigmentieren wird im gleichen  Bade     verküpt    unter Zugabe von 17     Volumteilen          301/aiger        Natriumhydroxydlösung    und 3 Teilen     Na-          triumhydrosulfit    während 30 Minuten bei 50 .  



  Anschliessend wird gespült, oxydiert und zum  Schluss kochend geseift. Man erhält eine grünstickige  Blaufärbung von guten allgemeinen     Echtheiten.     



  <I>Beispiel 17</I>       (Pad-Roll-Verfahren)     Ein Baumwollgewebe wird bei 30  mit einer       Klotzlösung    imprägniert, welche auf 1000 Teile  Wasser 100 Teile des in Beispiel 6 verwendeten       l0o/aigen        Farbstoffteiges,    50 Teile     Thiodiäthylen-          glykol,        50        Teile        Natriumhydroxydlösung        30,%lig     und 40 Teile     Natriumformaldehydsulfoxylat    enthält.  



  Man passiert nach dem Imprägnieren eine     Infra-          rotzone    oder einen Dämpfkanal, wobei das Gewebe  auf etwa 60  aufgewärmt wird, wonach man in eine  geheizte, vorzugsweise luftfreie Kammer einfährt und  so die Ware in     aufgedocktem    Zustande bei<B>600</B> für 2  bis 3 Stunden lagert. Das Oxydieren und Seifen er  folgt wie in Beispiel 1.

   Man erhält eine grünstickige  Blaufärbung von guten allgemeinen     Echtheiten.         <I>Beispiel 18</I>  Man bereitet     eine    Druckpaste folgender Zusam  mensetzung:  
EMI0006.0002     
  
    100 <SEP> Teile <SEP> des <SEP> in <SEP> Beispiel <SEP> 6 <SEP> verwendeten <SEP> Farbstoff  teiges <SEP> (10'a/aig)
<tb>  150 <SEP> Teile <SEP> Wasser
<tb>  50 <SEP> Teile <SEP>  Rongalit  <SEP> (Markenbezeichnung)
<tb>  <U>700 <SEP> Teile</U> <SEP> Pottasche-Verdickung
<tb>  1000 <SEP> Teile       Zusammensetzung der     Pottasche-Verdickung:

       
EMI0006.0004     
  
    90 <SEP> Teile <SEP> Weizenstärke
<tb>  90 <SEP> Teile <SEP> Wasser
<tb>  100 <SEP> Teile <SEP> Glyzerin
<tb>  140 <SEP> Teile <SEP> Britishgum <SEP> Pulver
<tb>  <B>170</B> <SEP> Teile <SEP> Tragantschleim <SEP> 60/1000
<tb>  170 <SEP> Teile <SEP> Pottasche
<tb>  <U>240</U> <SEP> Teile <SEP> Wasser
<tb>  1000 <SEP> Teile       Man bedruckt ein Baumwollgewebe mit Hilfe  einer     Rouleauxdruckmaschine,    trocknet und dämpft  anschliessend während 5 bis 8 Minuten im     Mather-          Platt    bei 103 . Dann wird wie üblich fertiggestellt.  Man erhält einen blauen Druck von ausgezeichneten       Echtheiten.     



  Ähnlich gute Resultate werden auf Gewebe aus       Viscose-Kunstseide    und     Viscose-Zellwolle    erhalten.    <I>Beispiel 19</I>       (Zweiphasendruckverfahren)     Man bereitet eine Druckfarbe wie folgt:  
EMI0006.0012     
  
    100 <SEP> Teile <SEP> Farbstoffteig <SEP> (10a/oig) <SEP> des <SEP> Beispiels <SEP> 6
<tb>  400 <SEP> Teile <SEP> Wasser
<tb>  500 <SEP> Teile <SEP>  Alkaprint / Monagum  <SEP> Verdickung
<tb>  (Markenbezeichnungen)
<tb>  1000 <SEP> Teile       Man bedruckt ein Baumwollgewebe und trocknet.

    Das getrocknete Gewebe wird dann auf dem     Foulard     mit einer Lösung enthaltend in 1000 Teilen Wasser  120 Teile     30a/aige        Natriumhydroxydlösung,    70 Teile       Natriumhydrosulfit    und 15 Teile Borax imprägniert.  



  Direkt anschliessend wird ohne Zwischentrock  nung bei einer Temperatur von 120  gedämpft bzw.       verküpt.    Das Oxydieren und Seifen usw. erfolgt wie  in Beispiel 1. Man erhält einen     grünstichigen    blauen  Druck von sehr guter Licht- und Waschechtheit.  



  Ähnlich gute Resultate erhält man auf     Viscose-          Zellwollgewebe.     



  <I>Beispiel 20</I>  Verwendet man die in folgender Tabelle in Ko  lonne     1I    aufgeführten Farbstoffe gemäss dem Färbe  verfahren des in Kolonne<B>111</B> angegebenen Beispiels  erhält man Färbungen der in Kolonne IV angege  benen Nuance.  
EMI0006.0022     
  
     
EMI0007.0001     
  
     
EMI0008.0001     
  
     
EMI0009.0001     
  
       Die in dieser Tabelle aufgeführten Farbstoffe       können    beispielsweise aus den entsprechenden,     acy-          lierbare        Aminogruppen    enthaltenden,

   Farbstoff-         zwischenprodukten    durch     Acylierung    mit den ent  sprechenden     Carbonsäuresulfonsäuredichloriden    unter  Erwärmung in Nitrobenzol hergestellt werden.    <I>Beispiel 21</I>  0,15 Teile des Farbstoffes der Formel  
EMI0010.0008     
    erhalten durch     Acylierung    des entsprechenden     Di-          aurins    mit     Benzoesäure-p-sulfochlorid    in     Pyridin    bei  110 , werden gemäss Beispiel 1 verwendet. Man er  hält eine rote Färbung.  



  Einen Farbstoff     mit        ähnlichen        färberischen    Eigen  schaften erhält man durch     Acylierung    mit     Diphenyl-          carbonsäurechlorid    und     Sulfierung    mit schwachem       Oleum.     



  <I>Beispiel 22</I>  Der wasserlösliche Farbstoff, welcher erhalten  wird durch     Sulfierung    von     4,4'-Dibenzoyldiainino-          1,1'-dianthrimidcarbazol    mit     Oleum    von     100/a        S03     Gehalt bei 50 bis 60 , wird wie folgt verwendet:  0,2 Teile des Farbstoffes werden in 50 Teilen  heissem Wasser gelöst.

   Die erhaltene Lösung wird in  eine 50  warme Lösung von 2 Raumteilen     30'0/miger          Natriumhydroxydlösung    und 1,2 Teilen     Natrium-          hydrosulfit    in 350 Teilen Wasser eingegossen; es wird  sofort mit 10 Teilen Baumwolle eingegangen und  während 45 Minuten bei 50  unter Zusatz von 12  Teilen     Natriumchlorid    gefärbt. Nach dem Färben  wird oxydiert, ausgewaschen,     abgesäuert,    gut gespült  und kochend geseift. Man erhält eine     olivegraue     Färbung von guten     Echtheiten.     



  Ähnliche Färbungen können erhalten werden bei  Verwendung der     Farbstoffe,    die durch     Acylierung     von 4,4' -     Diamino    -1,1' -     dianthrimidcarbazol    mit       Benzoesäure-m-    oder     -p-sulfochlorid    in     Pyridin    bei  110 , durch     Sulfierung    von 4,4' -     Di    - (p -     phenyl-          benzoyldiamino)-1,

  1'-dianthrimidcarbazol    mit     Oleum          von        5%        -SO.-Gehalt        bei        Raumtemperatur,        oder     durch     Sulfonierung    von     4,4'-Dibenzoylamino-1,1'-di-          anthrimid    mit etwa     32'o/oigem        Oleum    bei erhöhter  Temperatur erhältlich sind.  



  Ein weiteres Olive wird wie folgt erhalten: Man  verrührt     4,4'-Diamino-1,1'-dianthrimid    und     Benzoyl-          chlorid    mit     100o/aiger    Schwefelsäure und     Oleum     63     0/a        ig    bei erhöhter Temperatur. Hierauf wird er  kalten gelassen, wenig Wasser     zugetropft    und mit  Kupferpulver bei 20 bis 30  während längerer Zeit  gerührt. Das erhaltene Produkt kann ebenfalls nach  vorliegendem Verfahren verwendet werden.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH I Verfahren zum Färben oder Bedrucken von Textilfasern aus polyhydroxylierten Materialien mit verküpbaren, polycyclischen Chinonen, dadurch ge kennzeichnet, dass man mindestens eine Stufe des Verfahrens in Gegenwart eines Reduktionsmittels durchführt und dabei ein azogruppenfreies verküp- bares polycyclisches Chinon verwendet, das keine chemisch fixierbare Gruppe, aber mindestens eine Acylaminogruppe,
    mindestens 5 aneinanderkonden- sierte Ringe oder mindestens 2 Anthrachinonylreste enthält und mindestens eine S03H-gruppe oder eine in eine solche Gruppe verseifbare Gruppierung auf weist. UNTERANSPRÜCHE 1. Verfahren gemäss Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man aroylaminogruppenhaltige Chinone der angegebenen Art verwendet. 2.
    Verfahren gemäss Patentanspruch I, dadurch gekennzeichnet, dass man polycyclische Chinone der angegebenen Art verwendet, die eine Gruppe -S03H oder -SOz Cl in einer Benzoylaminogruppe auf weisen. 3. Verfahren gemäss Patentanspruch I, dadurch gekennzeichnet, dass man Chinone verwendet, die eine heterocyclische Brücke zwischen zwei Anthra- chinonkernen aufweisen. 4.
    Verfahren gemäss Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man triazinhaltige polycyclische Chinone verwendet. 5. Verfahren gemäss Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man thiazol- oder oxazolgrup- penhaltige polycyclische Chinone verwendet. 6. Verfahren gemäss Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man als Reduktionsmittel ein Alkalihydrosulfit oder Thioharnstoffdioxyd ver wendet. 7.
    Verfahren gemäss Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man Baumwolle durch Foular- diermethoden färbt. PATENTANSPRUCH 1I Das gemäss dem Verfahren von Patentanspruch I gefärbte oder bedruckte Textilmaterial.
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