Verfahren zur Herstellung tertiärer Thiophenylpyridylamine
Im Hauptpatent ist ein Verfahren zur Herstellung neuer tertiärer Thiophenylpyridylamine und ihrer Salze beschrieben. Nach diesem Verfahren setzt man ein sekundäres Thiophenylpyridylamin der Formel
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oder ein im Benzol-undioder Pyridinkern substituiertes Derivat davon, z. B. mit einer Verbindung der Formel
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zweckmässig bei erhöhter Temperatur und in Gegenwart von Stoffen, die Halogenwasserstoff abspalten, zu einem tertiären Thiophenylpyridylamin der Formel
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oder entsprechenden Substitutionsprodukten um. Hierbei bedeuten R insbesondere einen Alkyl-, Aryl-, Aralkyl- oder vorzugsweise einen Aminoalkylrest, Hal ein Halogen, vorzugsweise Chlor oder Brom.
Als besonders wirksam haben sich Verbindungen erwiesen, die erhalten werden, wenn man das sekundäre Thiophenylpyridylamin mit einer Verbindung der Formel
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umsetzt, wobei Alk eine gerade oder verzweigte Alkylenkette und R und R' Alkylreste bedeuten, die auch miteinander oder mit dem Alk zu einem Ring geschlossen sein können, der gegebenenfalls ein weiteres Heteroatom enthält.
Es wurde nun gefunden, dass man zur Herstellung von Thiophenylpyridylaminen der Formel
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oder ihrer Substitutionsprodukte, auch so gelangen kann, dass man ein sekundäres Thiophenylpyridyl amin der Formel
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oder ein im Benzol- und/oder Pyridinkern substi-. tuiertes Derivat davon, gegebenenfalls bei erhöhter Temperatur und unter Anwendung von Halogenwasserstoff abspaltenden Mitteln, mit einer Verbindung der Formel
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zu einer Verbindung der Formel
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oder den entsprechenden Substitutionsprodukten umsetzt, worauf man diese mit einem sekundären Amin der Formel
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bei erhöhter Temperatur und gegebenenfalls bei erhöhtem Druck unter Abspaltung von Halogenwasserstoffsäure zu einem tertiären Thiophenyl pyridylamin umsetzt.
Hierbei bedeuten die Hal Halogenatome, vorteilhaft verschiedener Art, Alk eine niedere gerade oder verzweigte Alkylenkette mit mindestens zwei C-Atomen und R1 und R2 Alkylreste. R, und R2 können auch miteinander zu einem Ring geschlossen sein, der gegebenenfalls ein weiteres Heteroatom enthalten kann.
Mit gutem Erfolge lässt sich das Verfahren durch führen, wenn man zur Umsetzung mit den sekundären Thiophenylpyridylaminen eine Verbindung der Formel
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verwendet.
Beispiel 1
200 Teile Thiophenylpyridylamin werden in 200 cm3 Toluol gelöst und portionenweise mit 44 Teilen fein gepulvertem Natriumamid versetzt und 2 Stunden am Rückflusskühler gekocht. Dann wird' durch das Reaktionsgemisch ein Strom von trockenem Stickstoff geleitet, bis kein Ammoniak mehr entweicht. Dann wird das Reaktionsgemisch auf 800 abgekühlt und unter Rühren im Verlauf von 45 Minuten eine Lösung von 144 Teilen 1 -Brom-2-chlor- äthan in Toluol zugetropft. Unter Rühren wird im Verlauf von ¸ Stunde die Temperatur bis zur Siedehitze gesteigert und noch eine Stunde weitergekocht, wobei Bromwasserstoff abgespalten wird. Das Reaktionsgut wird in einen Rührautoklaven gegeben und mit einer Lösung von 156 Teilen Diäthylamin in 150 cm3 Toluol versetzt.
Unter Rühren wird 3 Stunden auf 1500 erhitzt.
Nach dem Abkühlen wird das Reaktionsprodukt mit Salzsäure ausgezogen und die Toluollösung abgetrennt. Die wässerige Phase wird alkalisch gemacht und mit Äther ausgeschüttelt. Die ätherische Lösung wird mit Pottasche getrocknet, filtriert, in Äther abgetrieben und die Base, das Diäthylamino äthylthiophenylpyridylamin, im Vakuum destilliert, Kp. 2 mm = 200-210".
Diese Base wird in Isopropanol gelöst und mit 1 Mol Chlorwasserstoff in Isopropanol versetzt. Die Lösung wird konzentriert, und die nach dem Erkalten sich ausscheidenden Kristalle werden abgetrennt.
Diese schmelzen nach dem Umkristallisieren bei Fp. 1811840
Beispiel 2
200 Teile Thiophenylpyridylamin werden in 200 cm3 Toluol gelöst und 44 Teile fein gepulvertes Natriumamid eingetragen. Es wird bis zum Ende der Ammoniakentwicklung am Rückflusskühler gekocht, dann wird ein trockener Stickstoffstrom eingeleitet, bis kein Ammoniak mehr entweicht. Dann wird das Reaktionsgemisch auf 800 abgekühlt und unter Rühren im Verlauf von 45 Minuten eine Lösung von 144 Teilen l-Brom-2-chlor-äthan in Toluol zugetropft. Unter Rühren wird im Verlauf von 1, ; Stunde die Temperatur bis zur Siedehitze gesteigert und noch eine Stunde weitergekocht, wobei Bromwasserstoff abgespalten wird.
Das Reaktionsgut wird in einen Rührautoklaven gegeben und mit einer Lösung von 90 Teilen Dimethylamin in 150 cm Toluol versetzt. Unter Rühren wird 3 Stunden auf 1500 erhitzt. Nach dem Abkühlen des Reaktionsproduktes wird mit wässriger Salzsäure versetzt. Die Toluolschicht wird abgetrennt. Die wässrige Phase wird in Natronlauge alkalisch gemacht und ausgeäthert. Der Äther wird getrocknet und abdestilliert, der verbleibende Rückstand, das Dimethylamino äthylthiophenylpyridylamin, im Vakuum destilliert.
Das Destillat wird in Isopropanol gelöst und mit einer l-molaren salzsauren isopropanolischen Lösung gefällt. Die Lösung wird konzentriert. Nach dem Erkalten fällt das mono-Hydrochlorid des Dimethylaminoäthylthiophenylpyridylamins aus und schmilzt nach dem Umkristallisieren bei Fp. 195 bis 198".
Beispiel 3
200 Teile Thiophenylpyridylamin werden in 200 cm3 Toluol gelöst und portionenweise mit 44 Teilen fein gepulvertem Natriumamid versetzt und 2 Stunden am Rückflusskühler gekocht. Dann wird durch das Reaktionsgemisch ein Strom von trockenem Stickstoff geleitet, bis kein Ammoniak mehr entweicht. Hierauf wird das Reaktionsgemisch auf 80O abgekühlt und unter Rühren im Verlauf von 45 Minuten eine Lösung von 157 Teilen l-Brom-3- chlor-propan in Toluol zugetropft. Unter Rühren wird im Verlauf von ¸ Stunde die Temperatur bis zur Siedehitze gesteigert und noch 1 Stunde weitergekocht.
Das Reaktionsgut enthält 3-Chlorpropyl-thiophenylpyridylamin. Dieses wird ohne Isolierung direkt in einen Rührautoklaven gegeben und mit einer Lösung von 30 Teilen Dimethylamin in 150 cm Toluol versetzt. Unter Rühren wird 4 Stunden auf 160 erhitzt. Nach dem Abkühlen wird das Reaktionsprodukt mit Salzsäure versetzt. Die Toluolschicht wird abgetrennt. Die wässerige Phase wird mit Natronlauge alkalisch gemacht und ausgeäthert.
Der Äther wird getrocknet und abdestilliert. Der verbleibende Rückstand wird im Vakuum destilliert.
Das Destillat wird in 90 0/obigem wasserhaltigem Isopropanol gelöst und mit einer 4-molaren salzsauren isopropanolischen Lösung bis zum Neutralpunkt versetzt. Nach dem Erkalten fällt das mono-Hydrochlorid des Dimethylaminopropylthiophenylpyridyl- amins als Monohydrat aus. Es schmilzt nach dem Umkristallisieren bei 110-111u.