CH356867A - Verfahren zur Herstellung von Kunststoff-Formkörpern zur Verwendung auf dem Dentalgebiet - Google Patents

Description

  
 



  Verfahren zur Herstellung von   Kunststoff-Formkörpern    zur Verwendung auf dem
Dentalgebiet
Es ist bekannt, dass Polymerisate, die bei niedriger Temperatur durch Polymerisation von olefinisch ungesättigten Verbindungen, insbesondere Acrylverbindungen, in Gegenwart von tertiären Aminen als Polymerisationsbeschleuniger erhalten werden, zur Herstellung von Dentalkunststoffkörpern verwendet werden. Hierzu wurden flüssige Monomere oder teilweise polymerisierte Verbindungen, in denen das tertiäre Amin gelöst war, mit pulvrigem Polymerisat, das mit besonderem Vorteil ein organisches Peroxyd enthielt, angeteigt. Solche Massen erhärten auch ohne Zuführung von Wärme in kurzer Zeit zu Polymerisationsprodukten, die bekanntlich je nach Menge und Wahl der Komponenten verschiedene Härtegrade aufweisen.

   Auf diese Weise werden Gebissteile oder Gebisse nach Modellen in Formen bei Zimmertemperatur hergestellt.



   Diese Polymerisationsprodukte besitzen den grossen Nachteil, dass sie stets eine gelbstichige Färbung aufweisen und im Laufe der Zeit nachdunkeln, so dass der Einsatz dieser Produkte für   Dentalzwecke    sehr beschränkt ist.



   Man hat nun gefunden, dass sich dieser färbende Einfluss der tertiären Amine beseitigen lässt, indem man ausser den Peroxydkatalysatoren bei der Polymerisation von olefinisch ungesättigten Verbindungen, insbesondere Acrylverbindungen, solche   Stickstotf-    verbindungen als Beschleuniger zusetzt, die im Molekül eine oder mehrere zur Polymerisation befähigte olefinische Doppelbindungen enthalten.

   Gegenstand des vorliegenden Patentes ist nun ein Verfahren zur Herstellung von Kunststoff-Formkörpern zur Verwendung auf dem Dentalgebiet aus Mischungen, die polymerisierbare, olefinisch ungesättigte Verbindungen, Peroxyd-Katalysatoren und stickstoffhaltige organische Polymerisationsbeschleuniger enthalten und in kurzer Zeit schon bei Raumtemperatur erhärten,   da.-    durch gekennzeichnet, dass man solche stickstoffhaltige, organische Verbindungen als   Polymerisations-    beschleuniger verwendet, die im Molekül mindestens eine zur Polymerisation befähigte olefinische Doppelbindung enthalten.



   Als Ausgangsstoffe des Verfahrens dienen also polymerisierbare olefinisch ungesättigte Verbindungen, insbesondere Acrylverbindungen. Unter  Acrylverbindungen  sind Monocarbonsäuren mit der Gruppierung CH2 =   C-COOH    und Säurederivate dieser Säuren, wie Ester und Nitrile, zu verstehen.



  Es können auch Gemische von Acrylverbindungen verwendet werden. Besonders   zweckmäl3ig    ist es, die Formkörper aus teigförmigen Mischungen herzustellen, die sowohl monomere als auch polymere Acrylverbindungen enthalten. Geeignete Acrylverbindungen sind z. B. Methacrylsäuremethyl-, -äthyl-, -propyl- und -butylester. Als stickstoffhaltige Beschleuniger mit zur Polymerisation befähigten olefinischen   Doppelbindungen    können beispielsweise Vinylpyridin, Vinylcarbazol, Vinylpyrrolidon, Vinylpyrrolidin, Chavicin oder Piperidin verwendet werden.



   Die Menge der eine oder mehrere zur Polymerisation befähigte olefinische Doppelbindungen enthaltenden organischen   Stickstoffverbindtmgen    kann innerhalb weiter Grenzen schwanken, doch hat es sich als günstig herausgestellt, sie in Mengen von 0,1 bis   5 O/o    der übrigen olefinisch ungesättigten Verbindungen zuzusetzen.



   Durch das Verfahren nach der Erfindung ist es möglich, innerhalb weniger Minuten bei Raumtemperatur oder wenig höherer Temperatur Formkörper für Dentalzwecke, z. B. Zähne, die weder eine Eigenfärbung aufweisen noch nachdunkeln, was in der   Zahnprothetik ein äusserst wichtiger Faktor ist, herzustellen.



   Bei der Herstellung von Polymerisationsteigen können auch die Härte erhöhende, vorzugsweise mineralische Stoffe, wie Quarz, und organische Stoffe, z. B. Silikone, und gegebenenfalls organische oder anorganische Farbstoffe zugesetzt werden.



   Beispiel
1 Gewichtsteil Methacrylsäuremethylester, der   2 0/o    N-Vinylpyrrolidon enthält, wird mit 3 Gewichtsteilen polymerem Methacrylsäuremethylester angeteigt, dem   SOlo    Dibenzoylperoxyd zugemischt sind.



  Nach 3 bis 4 Minuten langem Stehen wird der entstandene Teig in üblicher Weise zu Zähnen geformt, die nach weiteren 10 Minuten vollständig erhärtet sind und sich nicht verfärben.   

Claims (1)

1. PATENTANSPRUCH Verfahren zur Herstellung von Kunststoff-Formkörpern zur Verwendung auf dem Dentalgebiet aus Mischungen, die polymerisierbare olefinisch ungesättigte Verbindungen Peroxyd-Katalysatoren und stickstoffhaltige, organische Polymerisationsbeschleuniger enthalten und in kurzer Zeit schon bei Raumtemperatur erhärten, dadurch gekennzeichnet, dass man solche stickstoffhaltige, organische Verbindungen als Polymerisationsbeschleuniger verwendet, die im Molekül mindestens eine zur Polymerisation befähigte olefinische Doppelbindung enthalten.

   UNTERANSPRÜCHE 1. Verfahren nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass die genannten Mischungen monomere und polymere Acrylverbindungen enthalten.

   2. Verfahren nach Patentanspruch und Unteranspruch 1 dadurch gekennzeichnet, dass man die mindestens eine zur Polymerisation befähigte olefinische Doppelbindung enthaltenden stickstoffhaltigen Polymerisationsbeschleuniger in Mengen von 0,1 bis 5 Gew.O/o der übrigen olefinisch ungesättigten Verbindungen verwendet.