Haltbares Mittel zum Verbinden von Fäden oder Geweben mit natürlichem oder künstlichem Kautschuk Die Erfindung betrifft ein haltbares Mittel zum Verbinden von Fäden oder Geweben mit natür lichem oder synthetischem Kautschuk.
Es ist bekannt, Gewebe mit Kautschuk mit einem Gemisch aus natürlichem oder synthetischem Kautschuklatex, dem vorher Eiweissstoffe zugesetzt wurden, zu verbinden. Es ist weiterhin bekannt, Fäden oder Gewebe auf Kautschuk mit Polyiso- cyanaten zu kleben. Dieses Verfahren hat jedoch den Nachteil, d'ass die Bindung des Gewebes mit dem Kautschuk schlecht gegen Wasser beständig ist. Es wurde auch schon vorgeschlagen, Gewebe mit syn thetischen Latices, in denen Penolharze gelöst sind, die bei der Vulkanisation auskondensieren, zu prä parieren.
Als synthetischer Latex wurde ein Misch polymerisat aus Butadien, Styrol und geringen Men gen Vinylpyrid'in verwendet. Dieses Verfahren hat sich besonders beim Verbinden von Textilien auf Polyamidbasis mit Kautschuk bewährt.
Die Erfindung betrifft ein haltbares Mittel zum Verbinden von Fäden oder Geweben mit natürlichem oder synthetischem Kautschuk, das dadurch ge kennzeichnet ist, dass es aus einer Mischung be steht, die in 100 Gewichtsteilen 4 bis 36 Gewichts teile eines dispergierten Mischpolymerisates aus 30 bis 70% Butadien,
67 bis 201/o Styrol und 3 bis 10 % eines N-Vinyl-imidazols oder N-Vinyl-carbazols, 2,9 bis 16 Gewichtsteile eines gelösten Resorcin- Formaldehyd-Kondensationsproduktes im Molver- hältnis Resorcin : Formaldehyd von 1 : 2 bis 2 : 1 und 56 bis 90,1 Gewichtsteile Wasser enthält.
Vorteilhaft verwendet man Mischpolymerisate aus 60% Butadien, 350/0 Styrol und 50/0 N-Vinyl- imidazol. Ausser N-Vinyl-imidazol kann man auch seine Substitutionsprodukte verwenden, in denen der Substituent ein ankondensierter,
gegebenenfalls alkyl- substituierter Benzol oder Naphthalinrest sein kann, beispielsweise N-Vinyl-benzimidazol, N-Vinyl-2-methyl-benzimidazol, N-Vinyl-2-oxymethyl-benzimidazol, N-Vinyl-2-isopropyl-benzimidazol, N-Vinyl-2-methyl-imidazol oder N-Vinyl naphthimidazol. Ebenso kann N-Vinyl-carbazol oder dessen Substi- tutionsprod'ukte verwendet werden.
Jedoch haben sich als besonders geeignet N-Vinyl-imidazol und N-Vinyl-benzimidazol herausgestellt. Das Mischpolymerisat wird zweckmässig nach dem Emulsionsverfahren hergestellt.
Man verwen- det hierzu vorteilhaft 20- bis 60 % ige Dispersionen des Mischpolymerisates, die man mit einer 10- bis 20%igen wässrigen Lösung des Resorcin-Form- aldehyd-Kondensationsproduktes mischt.
Man er hält dabei sehr stabile Mischungen, die Wochen lang haltbar sind. Das Molverhältnis von Resorcin Formaldehyd soll vorzugsweise 0,7 bis 1 : 2 betragen.
Mit dem erfindungsgemässen Mittel kann sowohl natürlicher als auch synthetischer Kautschuk oder Gemische von natürlichem und synthetischem Kau tschuk mit synthetischen Fasern oder Geweben verschiedener Art verklebt werden, z. B. Fasern oder Geweben auf der Basis von Polyamiden, Poly- acrylnitril, Polyestern oder auch Fasern auf Cellu- losebasis, z. B. Acetatseide.
Dazu tränkt man das Gewebe mit dem erfin dungsgemässen Mittel und presst es, nachdem man das Mittel 10-bis 30 Minuten antrocknen lässt, bei etwa 150 mit einem Druck von etwa 20 kg/cm2 auf den Kautschuk.
Die in den Beispielen angegebenen Teile sind Gewichtsteile.
<I>Beispiel 1</I> In einem Rührdruckbehälter werden 680,5 Teile Wasser, 14,5 Teile eines Natriumsalzes eines sulfo- nierten Fettalkohols mit einer Kettenlänge von C 1s bis C18, 3,5 Teile Azodiisobuttersäurenitril, <B>129</B> Teile Styrol und 18 Teile N-Vinyl-imidazol vorgelegt. Der Behälter wird evakuiert, und dann werden 220 Teile Butadien zugegeben.
Der Inhalt des Behälters wird 48 Stunden bei 50 C polymerisiert. Man erhält 1000 Teile einer 3211/aigen Dispersion. Da im Laufe der Herstellung der Dispersion ein geringer Teil der flüchtigen Monomeren (Styrol und Butadien) ver lorengeht, ist die erhaltene Dispersion in bezug auf Styrol etwa 10,
5%ig und in bezug auf Butadien etwa 18%ig. Berechnet auf 100 Teile Feststoff enthält das dispergierte Mischpolymerisat 59% Butadien, 3411/o Styrol, 5,9%,
N-Vinyl-imidazol. So- dann werden aus einer Lösung von 1570 Teilen Wasser, 72 Teilen Resorcin, 107 Teilen einer 3711/oigen wässerigen Formaldehydlösung und 2,0 Teilen Ätznatron, indem man die Mischung 6 Stun den lang stehenlässt, 1750 Teile einer Lösung eines Resorcinformaldehydkondensationsproduktes herge stellt.
Diese Lösung enthält 4,111/a Resorcin und 2,2% Formaldehyd, das heisst 6,311/o Resorcinform- aldehydharz.
Die<B>1750</B> Teile dieser Resorcinformaldehydharz- lösung werden mit den 1000 Teilen der oben genannten Dispersion und<B>1000</B> Teilen Wasser ver mischt. Die erhaltene Mischung ist in bezug auf das dispergierte Mischpolymerisat 8,5%ig und in bezug auf das Resorcinformaldehydkondensationsprodukt 2,9511/oig.
In das Gemisch dieser beiden Komponenten kann ein feinmaschiges Gewebe aus Polyamidfasern gebracht und nach dem Antrocknen 20 Minuten bei 150 mit einem Druck von 20 kg/cm2 auf eine handelsübliche, nicht ausvulkanisierte Naturkau- tschukmischung gepresst werden.
Das Gewebe haftet fest auf dem Kautschuk. Zur Prüfung wurde das Gewebe in einer Zerreissmaschine von dem Kautschuk abgerissen. Es wurde eine Ab reissfestigkeit von über 15 kg/cm gemessen. Diese Abreissfestigkeit liegt über der Reissfestigkeit des verwendeten Gewebes.
Verwendet man in der angegebenen Klebstoff mischung anstelle von N Vinyl-imidazol N-Vinyl- pyridin, so erhält man unter sonst gleichen Be dingungen nur eine Abreissfestigkeit von 2 kg/cm. Wenn man die gleiche Mischung 5 Wochen lang lagert, und ein mit dieser Mischung getränktes Ge webe auf Polyamidbasis unter den gleichen Bedin gungen wie nachfolgend in Beispiel 2 auf künstlichen Kautschuk aufvulkanisiert, wird bei der Zerreiss probe eine Abreisskraft von über 9 kg/cm gemessen. Bei diesem Wert reisst die Gummiplatte.
<I>Beispiel 2</I> Wie im Beispiel 1, wird eine Lösung eines Re- sorcinformaldehydkondensationsproduktes in Wasser zubereitet und 6 Stunden stehengelassen. 880 Teile dieser Lösung werden mit 1000 Teilen einer 3211/oigen wässrigen Dispersion eines Mischpoly- merisats aus 60 Teilen Butadien, 35 Teilen Styrol und 5 Teilen N-Vinyl-benzimidazol vermischt.
Die erhaltene Mischung ist in bezug auf das dispergierte Mischpolymerisat 17 % ig und in bezug auf das Re- sorcinformaldehydkondensationsprodukt 2,95%.ig.
In dieses Gemisch kann ein Polyamidgewebe zweimal getaucht, getrocknet und dann bei 150 20 Minuten lang eine handelsübliche Kautschuk mischung unter einem Druck von 20 kg/cm2 auf vulkanisiert werden. Man erhält derart eine ausser ordentlich feste Verbindung des Polyamidgewebes mit dem Kautschuk. Die Abreissfestigkeit liegt über 15 kg/cm, das heisst, sie ist höher als die Reiss festigkeit des verwendeten Gewebes.
Unter sonst gleichen Bedingungen erhält man beim Verbinden eines Polyamidgewebes mit Kau tschuk mit einer Mischung, in der anstelle von N-Vinyl-benzimidazol die gleiche Menge Vinyl- pyridin enthalten ist, nur eine Abreissfestigkeit von 2,7 kg/cm.