DE868968C

DE868968C - Verfahren zum Verkleben von kuenstlichem Kautschuk

Info

Publication number: DE868968C
Application number: DEB7529D
Authority: DE
Inventors: Robert Dr Stadler; Walter Dr Daniel; Rudolf Dr Herbeck
Original assignee: BASF SE
Current assignee: BASF SE
Priority date: 1942-06-02
Filing date: 1942-06-02
Publication date: 1953-03-02

Description

Verfahren zum Verkleben von künstlichem Kautschuk Bekanntlich lassen sich die durch Polymerisieren von Butadienkohlenwasserstoffen oder Mischungen dieser mit anderen polymerisierbaren Stoffen erhaltenen künstlichen Kautschuke nur mit wenigen Klebemitteln untereinander oder mit anderen Stoffen verkleben. Als Klebemittel eignen sich insbesondere Lösungen von künstlichen Kautschuken oder von Naturkautschuk. Dagegen sind wasserlösliche Klebemittel und auch die besonders viel verwendeten Klebstoffe auf der Grundlage von Celluloseesterlösungen zum Verkleben künstlicher Kautschuke im allgemeinen völlig unbrauchbar.
Es wurde nun gefunden, daß man überraschenderweise die an sich bekannten künstlichen Kautschuke aus Gemischen von Butadienkohlenwasserstoffen und Vinylmethylketon und gegebenenfalls weiteren polymerisierbaren Stoffen ausgezeichnet mit Klebemitteln auf der Grundlage von Celluloseesterlösungen, insbesondere acetonhaltigen Klebemitteln dieser Art, verkleben kann. Sowohl die in organischen Lösungsmitteln schwer löslichen bis nur noch quellbaren, wie auch die leichter löslichen künstlichen Kautschuke aus Butadienkohlenwasserstoffen und Vinylmethylketon lassen sich gut miteinander und mit anderen Stoffen so verkleben. Diese künstlichen- Kautschuke können auch die üblichen Füllstoffe, wie Ruß, Kieselgur, Kieselsäure, Kieselkreide, Flugasche, enthalten. Diese füllstoffhaltigen künstlichen Kautschukmischungen eignen sich vorzüglich zur Herstellung von Autoreifen, Schuhsohlen, Transportbändern und anderen Artikeln, die aus Kautschuk hergestellt werden. Durch die Verwendung der im Handel weit verbreiteten Klebstoffe auf der Grundlage von Celluloseesterlösungen, insbesondere von Nitrocellulose und Acetylcellulose; besteht nun die Möglichkeit, derartige Artikel aus den künstlichen Kautschuken leicht zu verkleben, was beispielsweise auch bei Ausbesserungen von besonderem Vorteil ist. Beider Verwendung der künstlichen Kautschuke als Schuhsohlen spielt die Verklebbarkeit mit den genannten Klebstoffen eine besonders große Rolle, da die Schuhmacher derartige Klebstoffe schon verwendet haben und eine Umstellung auf neue Klebstoffe nicht erforderlich ist.
Die Verklebungen zeichnen sich durch ausgezeichnete Reißfestigkeit und Dauerhaftigkeit aus. Beispiel i Es wurden Streifen aus einem künstlichen Kautschuk aus Butadien und Vinylmethylketon von 2o nun Breite und 2 mm Stärke mittels der im Handel befindlichen Lösung von Weichmachungsmittel enthaltender Nitrocellulose an einem Ende in 50 mm Länge verklebt, so daß also die Klebefläche 20 x 50 mm beträgt, während die beiden anderen Enden frei beweglich sind und in eine Zerreißmaschine werden können.

Der künstliche Kautschuk wurde in folgender Weise erhalten: 25o Teile Butadien und 25o Teile Vinylmethylketonwurden in einerLösung von 42 Teilen des Natrium-Salzes von Paraffinfettsäuren (Säurezahl 23o bis 240) in 6oo Teilen Wasser unter Zusatz von 1,5 Teilen Kaliumpersulfat und 2,5 Teilen eines Kondensationsproduktes aus Formaldehyd und Äthanolamin, an welches 6 Mol Äthylenoxyd angelagert sind, und i Teil Diisopropylxanthogendisulfid emulgiert und 18 Stunden auf 35° erwärmt. Nach Koagulieren mit Kochsalzlösung und verdünnter Essigsäure, Auswaschen und Trocknen wurde ein Polymerisat vom Defowert 1500%42 erhalten. Dieser künstliche Kautschuk wurde in verschiedenen Proben mit den nachstehend verzeichneten Stoffen verwalzt, und die Mischungen wurden 30 Minuten bei s34° vulkanisiert. Aus den Vulkanisaten wurden dann die Prüfstreifen geschnitten.

Ansatz a b c d e f

Mischpolymerisat .............................. ioo ioo zoo ioo ioo ioo

Stearinsäure ....................... ......... 2 2 2 2 2 2

Erweicher .................................:.. 5 5 5 5 5 5

Naphthalinruß ............................4.... 40 40 - - - -

Acetylenruß I ................................. - - 40 -

Acetylenruß II ................................ = - - 40 - -

Flugasche..................................... -- - - - 40 -

Kieselgur ..................................... - - - - - 40

Zinkweiß .........:........................... 5 5 5 5 5 5

Schwefel...................................... 1 3 1 1 1 1

Mercäptobenzothiacyl-2-sulfendiäthylamid ........ 0,5 0,5 0,5 0,5 0,5 0,5

Es wurden bei der Prüfung der Verklebungen folgende Abziehfestigkeiten, auf 1o mm Streifenbreite umgerechnet, ermittelt:

Mischung

a b c 1 d e*i f*@

6 kg I 7 kg I 6,1 kg j 7 kg l 3,5 kg 47 kg

*) Die Folie zerreißt, aber nicht die Verklebung.

Bei Vulkanisaten aus Naturkautschuk oder handelsüblichen künstlichen Kautschuken beträgt unter den gleichen Bedingungen die Abziehfestigkeit o,2 bzw. o,8 kg. Das beweist, daß die verwendeten Klebstoffe für diese Kautschukarten nicht geeignet sind.

Verwendet man an Stelle des Klebstoffs eine beschleunigerhaltige Lösung von polymerisiertem ,B-Chlorbutadien, so ergeben sich unter den gleichen Bedingungen folgende Abziehfestigkeiten, bezogen auf 1o mm Streifenbreite:

a b c d e f

2,8 kg I 2 kg ( 2,6 kg I 2,8 kg 1 2,6 kg I 2,6 kg

Beispiel 2 Aus einem Mischpolymerisat aus 5o Teilen Butadien, 4o Teilen Vinylmethylketon und 1o Teilen Dimethylvinyläthinylcarbinol, das auf die in Beispiel i beschriebene Weise erhalten wurde, wurden folgende Vulkanisationsmischungen hergestellt:

Ansatz a b c d e

Mischpolymerisat ............................... Zoo ioo xoo ioo ioo

'Stearinsäure ................................... 2 2 2 2 2

Erweicher ..................................... 5 5 5 5 5

Naphthalinruß ................................. 40 40 - - -

Acetylenruß I .................................. - - 40 - -

Flugasche, gemahlen und gesichtet ...... ..... .... - - - 40 --

Kieselgel gemahlen ............................. - - - - 40

Zinkweiß, RS................................... 5 5 5 5 5

Schwefe........... ... .... .................. 1 3 1 1 z

Mercaptobenzothiacyl-2-sulfendiäthylamid ........ 0,5 - 0,5 0,5 0,5

Die Mischungen wurden 30 Minuten bei 1343 in Formen für a mm dicke Folien vulkanisiert. Die Folien wurden in der im Beispiel i beschriebenen Weise in Streifen geschnitten, und diese wurden zum Teil mit der genannten Klebstofflösung und zum Teil mit benzolischer Lösung von polymerisiertem ß-Chlorbutadien verklebt.

Es wurden bei Verwendung von Klebstofflösung folgende Abziehfestigkeiten ermittelt:

a I b I c I d I e

3,5 kg ( 6,4 kg I io,i kg I 5 kg I 4,5 kg

In den beiden letzten Fällen zerreißt die Folie, bevor die Verklebung sich trennt.
Bei Verwendung der benzolischen Lösung von polymerisiertem ß-Chlorbutadien als Klebemittel wurden unter sonst gleichen Bedingungen folgende Abziehfestigkeiten ermittelt:

a I b I c I d I e

2,7 kg 1 3,1 kg 4 kg I 2,5 kg 1 2,1 kg

Claims

PATENTANSPRUCH: Verfahren zum Verkleben von künstlichem Kautschuk, dadurch gekennzeichnet, daß man die Mischpolymerisate aus Butadienkohlenwasserstoffen und Vinylmethylketon und gegebenenfalls weiteren polymerisierbaren Stoffen mit Klebemitteln auf der Grundlage von Celluloseesterlösungen miteinander oder mit anderen Stoffen verklebt.