DE701038C

DE701038C - , 3)-Kautschuk

Info

Publication number: DE701038C
Application number: DE1937H0150394
Authority: DE
Inventors: Emil Ott
Original assignee: Hercules Powder Co
Current assignee: Hercules Powder Co
Priority date: 1936-01-31
Filing date: 1937-01-27
Publication date: 1941-01-09
Also published as: US2138192A; GB470168A

Description

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H 150394

' Kunstkautschukprodukte, !die polymerisiertes, Chlor-2-butadien(i,3) enthalten, zeigen bekanntlich bedeutende Vorteile gegenüber ähnlichen Produkten, die natürlichen Kautschuk enthalten, da sie eine höhere Widerstandskraft gegen Lösungsmittel, insbesondere Benzin und Mineralöle, besitzen und, wenn Lösungsmitteln ausgesetzt, eine geringere Einbuße an physikalischen Eigenschaften erleiden. Aus diesem Grunde haben solche Kunstkautschukprodukte weitgehende Anwendung in der Herstellung von Benzinschläuchen, Dichtungen, Druckerwalzen und anderen Artikeln, die mit Lösungsmitteln in Berührung kommen, gefunden.

Derartige Produkte sind jedoch gegen Quellen in Lösungsmitteln noch nicht vollkommen widerstandsfähig, so daß eine weitere diesbezügliche Verbesserung erwünscht ist.
Es wurde nun eine Mischung des Chlor-

ao 2-butadien(r, 3) gefunden, welche der Quellwirkung des Benzins und der Mineralöle größten Widerstand entgegensetzt. Sie enthält ein Chlorparaffinwachs, dessen Chlorgehalt so hoch ist, daß. dieses Wachs in Benzin unlöslich ist. ■ . . • Der Chlorgehalt des Chlorparaffinwachses in den erfindungsgemäß hergestellten Mischungen soll möglichst nicht unter 52 Gewichtsprozenten liegen, doch kann er anderseits so hoch sein, wie er möglicherweise erhalten werden kann. Die praktische obere Grenze scheint ungefähr bei 62 Gewichtsprozenten zu liegen. Also wird der Chlorgehalt des erfindungsgemäß hergestellten Chlorparaffinwachses ungefähr 52-bis 62 Gewichtsprozente betragen. Es- ist wünschenswert, das Chlorparaffinwachs durch eine Behandlung mit wäßrigen alkalischen Lösungen und/oder durch Zugabe von organischen Basen zu stabilisieren.

Das in der erfindiingsgemäß hergestellten Mischung angewendete polymerisierte Chlor-2-butadien (1, 3) ist das plastische unvu'.kanisierte Polymere, welches dem natürlichen Kautschuk sehr ähnliche physikalische Eigen-

schäften hat. Ein solches polymcrisiertes Chlorbutadien ist in Fachkreisen unter dem Namen Neoprene bekannt.

Außer Chlorparaffin und dem polymcrisier-S ten Chlorbutadien können die crfindungsgcmäß hergestellten Produkte noch die sonstigen bekannten Zusatzstoffe enthalten, z. B. Metalloxyde., .wie Magnesiumoxyd, Zinkoxyd, Blcioxyd, Abietinsäure enthaltende Verbindungen, ίο wie Holzhajrz, Kiefernholzteer, Vulkanisationsbeschleuniger, Schwefel, oder Alterungsverzögerungsmittel für Kautschuk, wie . Phenyl a-naphthylamin, Phenyl-ß-naphthylamin; auch können sie verstärkende Pigmente, wie Ruß, Ton, Permanentweiß, enthalten, oder Füllmittel, wie Kreide, Baryte, Asbestmehl, Faktis, Kautschuk, verschiedene Kunstmassen, Leim; ferner Weichmachungsmittel, wie Paraffinwachs, Fettsäuren, Öle, Teere, Cumaronharze, ao und endlich geruchvertilgende Mittel, wie Terpenverbindungen.

Die erfindungsgemäß hergestellte Mischung kann Chlorparaffinwachs in Mengen von ι bis ι oo Gewichtsprozenten, auf das in dem Produkt anwesende polymerisierte Chlorbutadien bezogen, enthalten, doch ist ein Chlorparaffinwachsgehalt von 30 bis 70 Gewichtsprozenten . ^v des anwesenden polymerisierten Chlorbutadiens am vorteilhaftesten.

Die aus Chlorparaffinwachs und polymerisiertem Chlorbutadien bestehende Mischung kann in üblicher Weise nur durch Anwendung von Wärme ohne andere Zugaben vulkanisiert werden. Man findet jedoch, daß die Eigenschäften dieser Mischung durch Zugabe anderer Substanzen günstig beeinflußt werden. So können z. B. Holzharz, Schwefel, Metalloxyde vorteilhaft der Mischung vor der Vulkanisierung zugegeben werden. Es wurde gefunden, daß das Zufügen von Holzharz, Abietinsäure oder Kiefernholzteer einen äußerst günstigen Einfluß auf das Produkt hat. Das Holzharz oder die Abietinsäure kann in Mengen bis zu S Gewichtsprozenten des anwesenden polymerisierten Chlorbutadien zugefügt werden, Kiefernholzteer bis zu ioo/₀. ' Wenn Kiefernholzteer in einer mehr als 5 Gewichtsprozente des anwesenden polymeren Chlorbutadiens betragenden Menge angewendet wird, ist es gewöhnlich nötig, den Weichmachungsmittelgehalt des Produktes zu ' reduzieren, da der Kiefernholzteer eine plastizierende Wirkung auf das Produkt ausübt.

Schwefel kann bis zu ungefähr 3 Gewichts-

Prozenten, auf das in dem Produkt anwesende polymerisierte Chlorbutadien bezogen, zugefügt werden. Wenn Schwefel im Überschuß zugegeben wird, hat er die Neigung, aus dem Vulkanisat auszublühen. Die genau zufügbare Menge hängt von den verschiedenen Bestandteilen des Produktes ab. Als Mctalloxyde können beispielsweise Magnesia. Zinkoxyd, Bleioxyd oder Kombinationen dieser Materialien zugegeben werden. Solche Oxyde sind wertvolle Zugaben, da sie die physikalischen Eigenschaften des Produktes verbessern und außerdem etwa sich entwickelnde Salzsäure binden, die entweder von dem Chlorparaffin· wachs oder dem polymerisierten Chlorbutadicn abgespalten werden kann. Mctalloxyde _vkönnen in Mengen bis zu ungefähr ioo/₀, auf das Gesamtgewicht des in dem Produkt enthaltenen Chlorparaffins und polymerisierten Chlorbutadiens bezogen, zugegeben werden.

Falls erwünscht, kann ein organischer Vulkanisationsbeschleuniger zu der Mischung zugegeben werden. Doch ist eine solche Zugabe nicht wesentlich. Der Widerstand des Produktes gegen natürliche Alterung wird durch Zugabe von Alterungsvcrzogcrungsmitteln, wie z. B. Phenyl-a-naphthylamin und Phenyl-ß-naphthylamin, in Mengen von 1 bis 5 Gewichtsprozenten des in dem Produkt anwesenden Chlorbutadiens, gesteigert. Gasruße haben einen günstigen Einfluß auf das Produkt. Sie können in Mengen bis zu 100 bis 200 Gewichtsprozenten des Gesamtgewichtes von Chlorparaffinwachs und polymcrisicncm Chlorbutadien zugegeben werden, was von dem betreffenden Ruß abhängt. Leim kann in Mengen bis zu ungefähr 25 Gewichtsprozenten zugefügt werden.

Verschiedene Weichmachungsmittel, wie z. B. Paraffinwachs, Fettsäure, öle, Teere, Wachse, Cumaronharze usw., können, wenn gewünscht, zu dem Produkt zugefügt werden. Solche Zugaben sind gewöhnlich nicht vorteilhaft, da sie die Widerstandskraft des Produktes gegen Benzin und Öle herabsetzen. Chlorparaffinwachs wirkt in der Mischung wie ein Weichmachungsmittel, und jeder erwünschte Weichheitsgrad kann erhalten werden, ohne die Widerstandsfähigkeit gegen Öle und Benzin zu reduzieren, indem man den Prozentsatz des Chlorparaffins in dem Produkt erhöht.

Im folgenden werden einige Beispiele von erfindungsgemäß hergestellten Mischungen gegeben.

Polymerisiertes Chlor-2-butadien(i, 3) Chlorparaffinwachs (52°/₀ Chlor)

Beispiel 1 Teile

Beispiel ι Teile

4 ι

Die nach diesen Beispielen -hergestellten Produkte können in einem aromatischen Kohlcnwasserstofflösungsmittcl, wie z. B. Toluol, gelöst werden, was einen Klebstoff ergibt, der sehr widerstandsfähig gegen Benzin und Mineralöle ist.

Beispiel 3	Beispiel 4
Teile	Teile
153,0	287,0
75.0	140,0
197.5	369,0
153,0	287,0
15,3	28,7
10,2	19.I
10,2	19.I '
10,2	' 19.I
I5.3	28,7
1.3	2,4
2,5	4,8
1,3	2,4

Polymerisiertes Chlorbutadien (Handelsname Neoprene)

Chlorparaffinwachs (54% Chlor)

Ruß (Handelsmarke P-33)

. Kreide ;

Zinkoxyd .

Kiefernholzteer

Cumaron-Inden Harz (Handelsmarke Cumar P 25)

Holzharz (Handelsmarke Farbe FF)

Helle calcinierte Magnesia

Schwefel

Stearinsäure

Phenyl-a-naphthylamin

Die in obigen Beispielen gezeigten Produkte können nach dem Verfahren, welches bisher für ähnliche Produkte, die polymerisiertes Chlorbutadien, aber kein Chlorparaffin enthielten, verwendet worden ist, vulkanisiert werden. Sie können z. B. durch Erhitzen für ungefähr. 20 Minuten auf 156,7 bis 184,4° vulkanisiert werden und eignen sich für Benzinschläuche, Dichtungen, Druckerwalzen und andere Artikel.

Es ist selbstverständlich, daß die oben beschriebenen Einzelheiten und Beispiele nur als Erläuterungen dienen und daß die hier umfassend beschriebene Erfindung dadurch in keiner Weise beschränkt wird.

Claims

Patentansprüche:

ι. Verfahren zur Herstellung einer Mischung aus plastischem Chlor-2-butadien(i,3)-Kautschuk, dadurch gekennzeichnet, daß man den Chlor-2-butadicn(i, 3)-Kautschuk mit in Benzin unlöslichem Chlorparaffinwachs z. B. mit einem Chlorgehalt von mindestens 52 Gewichtsprozent Cl mischt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die üblichen Füllstoffe, Vulkanisier- und Alterungsschutzmittel, zusetzt und die Mischung vulkanisiert.