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Abzugseinrichtung für Handfeuerwaffen Die bekannten Abzugseinrichtungen an Handfeuerwaffen verschiedener Art sind meist so beschaffen, dass beim Auslösen des Schusses am Abzughebel ein verhältnismässig grosser Widerstand zu überwinden ist. Eine präzise Schussabgabe ist dadurch oftmals in Frage gestellt, weil im Augenblick der Schuss- abgabe durch die zur Überwindung des in der Druckpunktstellung der Abzugseinrichtung wirksamen Widerstandes erforderliche Kraftanstrengung der Schuss verzogen werden kann.
Bei der den Gegenstand vorliegender Erfindung bildenden Abzugseinrichtung für Handfeuerwaffen ist dieser übelstand beseitigt, indem erfindungsgemäss Mittel zum Verstellen des am Abzughebel in der Druckpunktstellung wirksamen Drehmomentes vorhanden sind, die es erlauben, den zur Auslösung des Schusses auf den Abzughebel auszuübenden Druck zu verändern und den Bedürfnissen des Schützen anzupassen.
Es sind zwar Mittel zum Verstellen des Druckpunktstollens bekannt, die jedoch im wesentlichen nur eine Veränderung des Vorzuges, d. h. des vom Abzughebel aus der Ruhestellung bis in die Druckpunktstellung zurückzulegenden Weges, gestatten, nicht aber eine Veränderung des über den Druckpunktstollen auf den Abzughebel wirksamen Drehmomentes.
Anhand der beigefügten Zeichnung wird nachstehend eine beispielsweise Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes näher erläutert. Die einzelnen Figuren zeigen drei verschiedene Stellungen der Abzugseinrichtung, nämlich: Fig. 1 die Ruhestellung, Schlagfeder der Feuerwaffe gespannt; Fig. 2 die Druckpunktstellung; Fig. 3 die Stellung nach Freigabe des Schlagbolzens.
Mit 1 ist der Schlagbolzen und mit 2 die Schlagfeder einer Handfeuerwaffe bezeichnet. Die Abzugseinrichtung, deren Gehäuse nur angedeutet ist, enthält zwei Reduktionshebel 3, 4 und einen Zwischenhebel 5, die um die Achsen 6, 7 bzw. 8 schwenkbar sind. Am Reduktionshebel 3 ist der Abzugstollen 9 um die Achse 10 drehbar befestigt. Eine Feder 11, die sich auf dem Reduktionshebel 3 abstützt, hält den Abzugstollen 9 in aufrechter Lage. Das freie Ende des Reduktionshebels 4 stützt sich auf der Stirnseite des Schenkels 5a des Zwischenhebels 5 ab.
Durch die Reduktionshebel 3, 4 wird in bekannter Weise erreicht, dass der am Zwischenhebel 5 wirksame und von der Achse 8 aufgenommene Auflagedruck des Reduktionshebels 4 nur einen Bruchteil der am Abzugstollen 9 angreifenden Kraft der gespannten Schlagfeder 2 beträgt. 12 ist der um die Achse 13 schwenkbare Abzughebel mit der Stiftschraube 14, die durch eine Arretierschraube 15 gegen Verdrehen gesichert werden kann, und dem Druckpunktstollen 16.
Der letztere ist in bezug auf seinen Abstand vom Drehpunkt des Abzughebels 12 verstellbar an demselben angebracht und kann mit Hilfe der in einem Schlitz 12a des Abzughebels 12 geführten Schraube 17 in der gewünschten Lage fixiert werden. Die Ab- zugseinrichtung wird durch eine um die Achse 18 gewundene Torsionsfeder 19, die sich einerseits am Reduktionshebel 4 und anderseits am Zwischenhebel 5 abstützt, in der in Fig. 1 gezeichneten Ruhestellung gehalten.
Hierbei ruht der Schenkel 5b des Zwischenhebels 5 auf der Kuppe der Stiftschraube 14, wodurch der Abzughebel 12 an eine verstellbare Anschlagschraube 20 angedrückt wird. Diese dient zur Ver- änderung des Vorzuges b , wogegen durch Verstel-
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len der Stiftschraube 14 die gegenseitige überlappung a des Reduktionshebels 4 und des Schenkels 5a des Zwischenhebels 5 an der Auflagestelle verändert werden kann.
Der Zwischenhebel 5, der die beim Abziehen auf den Abzughebel 12 ausgeübte Abzugkraft am Schenkel 5b übernimmt, ist nun bezüglich des Abzughebels 12 derart angeordnet, dass beim Verstellen des Druckpunktstollens 16 der am Abzughebel und der am Schenkel 5b des Zwischenhebels wirksame Hebelarm in gegenläufigem Sinne verändert werden. Dadurch lässt sich das am Abzughebel 12 in der Druckpunktstellung wirksame Drehmoment und damit der hierbei am Abzughebel zu überwindende Widerstand in weiten Grenzen variieren.
In der Zeichnung befindet sich der Druckpunktstollen 16 in der einen End- lage des Verstellbereiches, wobei der am Abzughebel wirksame Hebelarm am kleinsten und der am Zwischenhebel wirksame Hebelarm am grössten ist. Demnach beträgt das von der Torsionsfeder 19 und dem vom Reduktionshebel 4 ausgeübten Auflagedruck herrührende Drehmoment am Abzughebel ein Minimum. In der gegenüberliegenden Endlage des Druck- punktstollens 16 ist der am Abzughebel wirksame Hebelarm am grössten und derjenige des Zwischenhebels am kleinsten, so dass das genannte Drehmoment ein Maximum erreicht.
Um einen möglichst grossen Variationsbereich zu erzielen, besitzt der Druckpunktstollen 16 im vorliegenden Beispiel zwei in Richtung des wirksamen Hebelarms gegeneinander versetzte Drucknocken 16a und 16b, von denen der eine im Bereich grosser und der andere im Bereich kleiner Hebelarme am Zwischenhebel 5 zur Wirkung kommt. Auf diese Weise kann das am Abzughebel wirksame Drehmoment im Verhältnis bis 1 : 30 ver- ändert werden. Damit eine Einwirkung des Druck- nockens 16b auf den Zwischenhebel 5 unterbleibt, wenn der Drucknocken 16a seine Funktion ausübt, z. B. bei der in der Zeichnung angegebenen Einstellung des Druckpunktstollens, ist am Schenkel 5b des Zwischenhebels eine Ausnehmung 5c vorgesehen.
Die Arbeitsweise der beschriebenen Abzugseinrichtung ist kurz folgende: Beim Ziehen des Abzub Nebels 12 aus der in Fig. 1 dargestellten Ruhelage wird der Zwischenhebel 5 im Uhrzeigersinn ver- schwenkt. Sobald der Druckpunktstollen 16 mit einem seiner Drucknocken 16a oder 16b den Schenkel 5b des Zwischenhebels 5 erreicht, befindet sich die Abzugseinrichtung in der Druckpunktstellung (Fig.2), wobei der Widerstand am Abzughebel, je nach Einstellung des Druckpunktstollens, mehr oder weniger zunimmt. Beim Durchziehen des Abzughebels gleitet der Schenkel 5a des Zwischenhebels 5 unter dem Reduktionshebel 4 weg.
Der Abzugstollen 9 verliert dadurch seinen Halt und dreht sich unter der Wirkung der sich entspannenden Schlagfeder 2 zusammen mit den Reduktionshebeln 3, 4 nach unten. Die Teile der Abzugseinrichtung nehmen in diesem Moment die in Fig. 3 dargestellte Lage ein, um unmittelbar hierauf unter dem Einfluss der Torsionsfeder 19 in die Ruhelage (Fig. 1) zurückzukehren. Beim Zurückziehen des Schlagbolzens 1 kann der Abzugstollen 9 entgegen der Kraft der Feder 11 nach unten ausweichen, während die übrigen Teile der Abzugseinrichtung in der Ruhelage verharren.