CH340236A - Verfahren zur Herstellung von substituierten 2,3-Diphenyl-1,4-dioxo-tetrahydrophthalazinen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von substituierten 2,3-Diphenyl-1,4-dioxo-tetrahydrophthalazinen

Info

Publication number
CH340236A
CH340236A CH340236DA CH340236A CH 340236 A CH340236 A CH 340236A CH 340236D A CH340236D A CH 340236DA CH 340236 A CH340236 A CH 340236A
Authority
CH
Switzerland
Prior art keywords
sep
diphenyl
dioxo
groups
nitro
Prior art date
Application number
Other languages
English (en)
Inventor
Heinrich Dr Ruschig
Robert Dr Fugmann
Hans Dr Eggert
Ernst Dr Fischer
Ernst Dr Lindner
Original Assignee
Hoechst Ag
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Hoechst Ag filed Critical Hoechst Ag
Publication of CH340236A publication Critical patent/CH340236A/de

Links

Landscapes

  • Pharmaceuticals Containing Other Organic And Inorganic Compounds (AREA)

Description


  Verfahren zur Herstellung von substituierten     2,3-Diphenyl-1,4-dioxo-tetrahydrophthalazinen       Substanzen mit starker narkotischer Wirkung  spielen in der Therapie eine ausserordentlich wich  tige Rolle, jedoch ist die Zahl der wirksamen Stoff  gruppen gering. Seit vielen Jahren steht die     Gruppe     der Barbiturate im Vordergrund, obwohl deren Ver  treter nicht ungefährlich sind und ihre Verabfolgung  streng überwacht werden muss.

      Es wurde nun gefunden, dass im     Phthalsäurerest     durch     Hydroxy-    oder freie oder     acylierte        Aminogrup-          pen    substituierte 2,3     -Diphenyl-        1,4-dioxo-tetra-          hydrophthalazine    eine starke narkotische     Wirkung     besitzen.

   Man erhält die     Verbindungen,    wenn man       Phthalsäurechloride    oder     Phthalsäureanhydride    der  Formel  
EMI0001.0015     
    worin R eine oder mehrere     Hydroxy-,        Acylamino-          oder    Nitrogruppen bedeutet, mit     Hydrazobenzol    kon  densiert und alsdann, sofern man von     Nitroverbin-          dungen    ausgegangen ist, die Nitrogruppen zu     Amino-          gruppen    reduziert.

   Etwa in den Kondensationspro  dukten vorhandene     Acylaminogruppen    können nach  träglich zu     Aminogruppen        hydrolysiert    werden.  



  Als Ausgangsstoffe kommen für das Verfahren  gemäss der Erfindung z. B. folgende substituierte       Phthalsäurechloride    oder     -anhydride    in Betracht:       3-Nitro-phthalsäurechlorid,        4-Nitro-phthalsäure-          chlorid,        4-Hydroxy-phthalsäureanhydrid    und     3-Hy-          groxy-phthalsäureanhydrid.     



  Die Kondensation mit     Hydrazobenzol    wird zweck  mässig in     Gegenwart    von tertiären Aminen, wie       Pyridin,        Dimethylanilin,        ausgeführt,    die bei Verwen  dung von     Phthalsäurechloriden    als Ausgangsstoffe  gleichzeitig als     Halogenwasserstoffakzeptoren    dienen.  Vorteilhaft ist die Durchführung der Reaktion in  indifferenten     Lösungs-    oder Verteilungsmitteln, wie  Benzol und     Toluol;    es können jedoch auch die er-    wähnten tertiären Amine als     Lösungs-    oder Vertei  lungsmittel herangezogen werden.  



  Die     Umsetzung        kann    bei gewöhnlicher oder bei  erhöhter Temperatur     durchgeführt    werden.  



  Zur Aufarbeitung säuert man das     Umsetzungs-          gemisch    zweckmässig, eventuell nach Einengen unter  vermindertem Druck, an, wobei man als Säuren vor  teilhaft Mineralsäuren verwendet. Die Kondensa  tionsprodukte fallen beim Ansäuern in vielen Fällen  in     kristallisierter    Form an.  



  Die Reduktion etwa vorhandener Nitrogruppen  erfolgt zweckmässig mit Hilfe von Wasserstoff in  Gegenwart von     Raney-Nickel,    kann aber auch mit  andern Reduktionsmitteln, beispielsweise mit Zinn  und Salzsäure, durchgeführt werden.  



  Die nach dem Verfahren gemäss der Erfindung  erhältlichen Verbindungen sollen als     Heilmittel,    ins  besondere als oral und     parenteral        applizierbare    Nar  kotika,     Verwendung        finden.    Die Substanzen zeich  nen sich gegenüber Barbituraten durch stärkere nar  kotische Wirkung aus, wie aus der nachstehenden  Tabelle hervorgeht:

      
EMI0002.0001     
  
    Substanz <SEP> Tierart <SEP> Wirksame <SEP> Dosis/kg
<tb>  1. <SEP> 5-(8-Bromallyl)-5-sec.-butyl-barbiturat <SEP> Kaninchen <SEP> 50 <SEP> mg <SEP> i. <SEP> v.
<tb>  Maus <SEP> 50 <SEP> mg <SEP> i. <SEP> v.
<tb>  2. <SEP> 6-Amino-2,3-diphenyl-1,4-dioxo-tetrahydro- <SEP> Kaninchen <SEP> 2 <SEP> mg <SEP> i. <SEP> v.
<tb>  phthalazin
<tb>  3. <SEP> 5-Amino-2,3-diphenyl-1,4-dioxo-tetrahydro- <SEP> Maus <SEP> 10 <SEP> mg <SEP> i. <SEP> v.
<tb>  phthalazin
<tb>  4. <SEP> 6-Hydroxy-2,3-diphenyl-1,4-dioxo-tetrahydro- <SEP> Maus <SEP> 30 <SEP> mg <SEP> i. <SEP> v.
<tb>  phthalazin <SEP> Kaninchen <SEP> 20 <SEP> mg <SEP> i. <SEP> v.
<tb>  5. <SEP> 5-Hydroxy-2,3-diphenyl-1,4-dioxo-tetrahydro- <SEP> Maus <SEP> 2 <SEP> mg <SEP> i. <SEP> v.
<tb>  phthalazin <SEP> Kaninchen <SEP> 2 <SEP> mg <SEP> i. <SEP> v.

         Die Narkosetiefe ist ausserdem     flacher    als bei dem  zum Vergleich herangezogenen Barbiturat. Die Nar  kosedauer beträgt je nach Dosis 15-30 Minuten.  



  Es ist bereits bekannt,     Phthalsäurechlorid    in Ge  genwart von     Dimethylanilin    mit     Hydrazobenzol    oder       Hydrazotoluol    zu kondensieren, wobei gleichfalls       Dioxo-tetrahydrophthalazine    erhalten werden [vgl.       Angew.    Chemie 40 (1927), Seite 73]. Gegenüber den  bekannten Produkten, die nach unseren Feststellun  gen gleichfalls sedative Wirkungen besitzen, weisen  die nach der Erfindung erhältlichen Verbindungen,  die im     Phthalsäurerest        Amino-    bzw.     Hydroxygruppen     enthalten, eine grössere therapeutische Breite auf.  



  <I>Beispiel 1</I>       6-Amino-2,3-diphenyl-1,4-dioxo-tetrahydro-          phthalazita     200g     4-Nitro-phthalylchlorid    (0,806     Mol)    wer  den langsam unter Rühren in eine Suspension von  147g     Hydrazobenzol    (0,806     Mol)    in 300     cms        trok-          kenem        Dimethylanilin    getropft. Im Verlaufe der Um  setzung wird das Reaktionsgemisch mit insgesamt  1,2 Liter absolutem Benzol verdünnt, um zu errei  chen, dass sich die Mischung gut rühren lässt. Die  Temperatur steigt auf 60-70  C.

   Nach beendeter  Umsetzung wird noch zwei Stunden auf l00  C In  nentemperatur erhitzt. Nach dem Abkühlen wird das  Reaktionsgemisch in eine Mischung von 500     cm3          konzentrierter        Salzsäure    und 3 Liter Wasser einge  rührt. Die amorphe Fällung wird abgesaugt, mit Was  ser gewaschen und mit Äther     verrieben,    wobei Kri  stallisation eintritt. Die Ausbeute beträgt 200 g       6-Nitro        -2,3-diphenyl-1,4-dioxo-tetrahydrophthalazin     (= 69     a/0    der     Theorie)    vom     Schmelzpunkt    189 bis  191  C.  



  Die gleiche Verbindung kann auch wie folgt her  gestellt werden: In eine Lösung von 96,5 g     4-Nitro-          phthalsäureanhydrid    (0,5     Mol)    in 350     cm3    absolutem       Pyridin    werden 92 g     Hydrazobenzol    (0,5     Mol)    ein  gerührt. Die     Mischung    wird drei Stunden lang auf  100  C Innentemperatur erhitzt. Dann wird der  grösste Teil des     Pyridins        unter        vermindertem        Druck          abdestilliert.    Der ölige Rückstand wird in 2n.

   Salz-    säure - eingegossen, die dabei entstandene Fällung  wiederholt mit 2n.     Salzsäure    gewaschen, getrocknet  und aus Methanol umkristallisiert. Der     Schmelzpunkt     liegt bei 189-191   C.  



  200 g     6-Nitro-2,3-diphenyl-1,4-dioxo-tetrahydro-          phthalazin    werden in 1,5 Liter Methanol suspendiert  und nach Zugabe von     Raney-Nickel    hydriert. Nach  Aufnahme der theoretischen Menge Wasserstoff wird  der Katalysator abgetrennt, das Filtrat eingedampft  und aus Essigester     umkristallisiert.    Man erhält das  gewünschte     6-Amino-2,3-diphenyl-1,4-dioxo-tetra-          hydrophthalazin    vom Schmelzpunkt 238-240  C.  <I>Beispiel 2</I>       5-Atnino-2,3-diphetayl-1,4-dioxo-tetrahydro-          phthalazin     In einem     6-Liter-Dreihalskolben    werden 1,7 Liter  absolutes Benzol vorgelegt.

   Dann werden gleichzei  tig unter kräftigem Rühren eine Suspension von  490g     Hydrazobenzol    (2,69     Mol)    in 1 Liter trocke  nem     Dimethylanilin    und eine Lösung von 660 g       3-Nitro-phthalylchlorid    (2,69     Mol)    in 2 Liter abso  lutem Benzol eingetragen, was etwa eine Stunde in  Anspruch nimmt. Durch Kühlung wird die Tempera  tur auf     40-45     C gehalten. Nachdem die     Umsetzung     weitgehend abgeklungen ist, lässt man das Gemisch  noch etwa 24 Stunden bei Zimmertemperatur und  unter mechanischem Rühren     weiterreagieren.    Zur  Aufarbeitung wird das Reaktionsgemisch in 2n.

   Salz  säure eingegossen, die entstandene Fällung abge  saugt und aus Eisessig umkristallisiert. Die Ausbeute  beträgt 770 g     5-Nitro-2,3-diphenyl-1,4-dioxo-tetra-          hydrophthalazin    (=     810/9    der Theorie) vom Schmelz  punkt 250-254  C.  



  240 g der Nitroverbindung werden in 1,4 Liter  Methanol     suspendiert    und nach Zusatz von     Raney-          Nickel    hydriert. Nach Beendigung der Wasserstoff  aufnahme wird das     auskristallisierte    Reaktionspro  dukt durch Zusatz von Methanol wieder in Lösung  gebracht. Es wird vom Katalysator abgesaugt, ein  geengt und auskristallisieren gelassen. Man erhält das  gewünschte     5-Amino-2,3-diphenyl-1,4-dioxo-tetra-          hydrophthalazin    vom Schmelzpunkt     190-l92     C.

             Beipiel   <I>3</I>       6-Hydroxy-2,3-diphenyl-1,4-dioxo-tetrahydro-          phthalazin     16,4 g     4-Hydroxy-phthalsäureanhydrid    (0,1     Mol)     und 18,4 g     Hydrazobenzol    (0,1     Mol)    werden in  280     cm3    absolutem     Pyridin    gelöst und zehn Stunden  unter     Rückfluss    auf 110  C Innentemperatur erhitzt.  Dann wird das Reaktionsgemisch     in    2n. Salzsäure  eingegossen. Die ausgeschiedene Fällung wird ab  gesaugt, getrocknet und aus Methanol umkristalli  siert;     Schmelzpunkt    260-270  C.

   Nach nochmaligem       Umkristallisieren        liegt    der     Schmelzpunkt    bei 268  bis 270  C.  



  <I>Beispiel 4</I>       5-Hydroxy-2,3-diphenyl-1,4-dioxo-tetrahydro-          phthalazin     16,4 g     3-Hydroxy-phthalsäureanhydrid    (0,1     Mol)     und 18,4g     Hydrazobenzol    (0,1     Mol)    werden in  100     cm3    absolutem     Pyridin    gelöst und unter     Rückfluss     sieben Stunden auf 110  C Innentemperatur erhitzt.  Dann wird das Gemisch unter vermindertem Druck  eingedampft. Der Rückstand wird mit verdünnter  Salzsäure gewaschen und aus Methanol umkristalli  siert. Schmelzpunkt l88-189  C.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH Verfahren zur Herstellung von durch eine oder mehrere Hydroxygruppen oder freie oder acylierte Aminogruppen substituierten 2,3-Diphenyl-1,4-di- oxo-tetrahydrophthalazinen, dadurch gekennzeichnet, dass man Phthalsäurechloride oder -anhydride der Formel EMI0003.0032 worin R eine oder mehrere Hydroxy-, Acylamino- oder Nitrogruppen bedeutet, mit Hydrazobenzol kon densiert und alsdann, sofern man von Nitroverbin dungen ausgegangen ist,
    die Nitrogruppen zu Amino- gruppen reduziert. UNTERANSPRUCH Verfahren nach Patentanspruch, dadurch ge kennzeichnet, dass man durch Acylaminogruppen substituierte Kondensationsprodukte nachträglich zu Aminoverbindungen hydrolysiert.
CH340236D 1954-08-07 1955-08-05 Verfahren zur Herstellung von substituierten 2,3-Diphenyl-1,4-dioxo-tetrahydrophthalazinen CH340236A (de)

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE340236X 1954-08-07

Publications (1)

Publication Number Publication Date
CH340236A true CH340236A (de) 1959-08-15

Family

ID=27770666

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
CH340236D CH340236A (de) 1954-08-07 1955-08-05 Verfahren zur Herstellung von substituierten 2,3-Diphenyl-1,4-dioxo-tetrahydrophthalazinen

Country Status (1)

Country Link
CH (1) CH340236A (de)

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE1518002A1 (de) Verfahren zur Herstellung von 4-Aryl-isoflavanoiden
CH340236A (de) Verfahren zur Herstellung von substituierten 2,3-Diphenyl-1,4-dioxo-tetrahydrophthalazinen
DE956044C (de) Verfahren zur Herstellung von oxy- bzw. aminogruppenhaltigen 2, 3-Diphenyl-1, 4-dioxo-tetrahydrophthalazinen
CH369759A (de) Verfahren zur Herstellung von N-Alkylpiperidin-a-carbonsäureaniliden
DE1817861C3 (de) N-alkylierte 3,4-Methylendioxymandelsäureamidine und deren pharmakologisch nicht giftige Säureanlagerungssalze und diese enthaltende pharmazeutische Mittel. Ausscheidung aus: 1811804
AT210886B (de) Verfahren zur Herstellung von neuen, basisch substituierten Diphenylcarbinolestern und deren Salzen
DE2236005C3 (de) Dibenzo- eckige Klammer auf d,f eckige Klammer zu -dioxepin- eckige Klammer auf 1,3 eckige Klammer zu -derivate und deren pharmakologisch verträgliche Salze, sowie Verfahren zu deren Herstellung und diese enthaltende Arzneimittel
AT244952B (de) Verfahren zur Herstellung von neuen, gegebenenfalls substituierten 2-(β-Aminoäthyl)-benzofuranen und von deren Salzen
CH540900A (de) Verfahren zur Herstellung von neuen heterocyclischen Carbonsäuren
AT323161B (de) Verfahren zur herstellung neuer 2-carboxy-4-oxo-4h, 10h(2)-benzopyrano-(4,3-g)-(1)-benzopyrane und ihrer salze
AT346844B (de) Verfahren zur herstellung von neuen oxazolderivaten
DE1493854C (de) Benzanilide und Verfahren zu ihrer Herstellung
DE959015C (de) Verfahren zur Herstellung von neuen pharmakologisch wirksamen basischen Estern und ihren Salzen
DE2016057C3 (de) Eckige Klammer auf (Thenyliden (2)- amino)-oxy] -alkylcarbonsäuren, deren Salze und Alkylester, Verfahren zu ihrer Herstellung und diese enthaltende pharmazeutische Präparate
AT243258B (de) Verfahren zur Herstellung von neuen 9,10-Dihydro-4H-benzo[4,5]-cyclohepta[1,2-b]thiophen-Derivaten
AT206439B (de) Verfahren zur Herstellung von neuen, racemischen oder optisch aktiven Piperidyl-(2)-arylmethanoläthern
AT321289B (de) Verfahren zur Herstellung von neuen Diphenyläthanalkylaminen und deren Säureadditionssalzen
AT211313B (de) Verfahren zur Herstellung von neuen, substituierten Piperidinverbindungen
CH481875A (de) Verfahren zur Herstellung eines neuen Amins
AT242694B (de) Verfahren zur Herstellung von neuen, gegebenenfalls substituierten 2-(Β-Aminoäthyl)-benzofuranen und deren Salzen
DE1193030B (de) Verfahren zur Herstellung von substituierten Fettsaeureaniliden
DE1203277B (de) Verfahren zur Herstellung von basisch substituierten Cumaronen
DE1080114B (de) Verfahren zur Herstellung von substituierten Cumaronen
DE1194865B (de) Verfahren zur Herstellung von 1, 1-Diphenyl-3-hexamethylen-iminopropan und dessen Salzen
CH250807A (de) Verfahren zur Herstellung eines neuen Oxyhydrophenanthren-Derivates.