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Verfahren zur Trennung von Gemischen basischer Lysergsäure. bzw. Isolysergsäurederivate Verfahren zur Trennung und Reindarstel- lung von Lysergsäure- und Isolysergsäure- derivaten sind bereits bekannt. So ist z. B. durch A. Stoll und A.
Hofmann [Helv. 26, 5. 922 (1943) und Schweizer Patentschrift Nr. 232366] beschrieben worden, dass man zur Durchführung dieser Trennung Gemische von Lysergsäure- und Isolysergsäurederivaten in die sauren Salze aeylierter Weinsäuren der Formel HOOC-CHOX-CHOX-COOH, worin X einen Aroylrest darstellt, überführt, die so erhaltenen aroylweinsauren Salze durch fraktionierte Kristallisation voneinander trennt. und die freien basischen Lysergsäure- und Iso- lysergsäurederivate durch Behandlung dieser Salze mit Alkalien in reiner Form gewinnt.
In der Schweizer Patentschrift Nr. 232366 ist erwähnt, dass für den vorerwähnten Zweck die Dibenzoylweinsäure und die Di-(p-toluyl)- weinsäure besonders geeignet seien. Auch die Di-anisoyl-weinsäure, die Di- (2-methoxy- benzoy 1)-weinsättx,e, die Di-veratroyl-weinsäure und die Di- (a-naphthoyl) -weinsäure sollen zum Teil recht geit kristallisierende Salze liefern, die indessen gegenüber den Di-benzoyl- bzw. Di- (p-toluyl) -tartraten keine Vorteile aufweisen.
Es wurde nun gefunden, dass bei der Trennung von Gemischen basischer Lysergsäure- bzw. Isoly sergsäurederivate Weinsäuren der Formel HOOC-CHOR-CHOR---COOH, II in welcher R einen niederen Alkenoylrest darstellt, besonders wertvolle Dienste leisten.
Diese neuen Weinsäuren zeigen gegenüber den früher verwendeten Di-aroyl-weinsäuren folgende Vorteile a) Die Auftrennung von Racematen und die Umkristallisation der Dialkenoyl-bitartrate erfolgt mit wesentlich besserer Ausbeute; b) die Di-alkenoyl-bitartrate von Lyserg- säurederivaten, insbesondere diejenigen der Hydrazide, sind stabiler als die Di-aroyl-bitar- trate.
Als besonders wertvolle Weinsäuren der Formel II seien genannt: d- oder 1-Acroyl-wein- säure, d- oder 1-Crotonyl-weinsäure und d- oder 1-Dimethyl-aeroyl-weinsäure. Die Herstellung dieser Säuren ist Gegenstand unseres Schweizer Patentes Nr. 324188.
Das vorliegende Patent bezieht sich deshalb auf ein Verfahren zur Trennung von Gemischen basischer Ly sergsäure- bzw. Isolyserg- säurederivate durch Behandlung solcher Gemische mit acylierten Weinsäuren und Trennung der so erhaltenen weinsauren Salze durch fraktionierte Kristallisation, welches dadurch gekennzeichnet ist, dass man die Trennung mit Hilfe von Weinsäuren der Formel HOOC-CI-IOR-CHOR,-COOH, II in welcher R einen niederen Alkenoylrest darstellt, durchführt.
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Es gelingt, bei Verwendung von Di- alkenoyl-weinsäuren der vorerwähnten Formel, die folgenden Trennungen vorzunehmen:
Racemisches Isolysergsäurehydrazid in d- Isolysergsäurehydrazid und 1-Isolysergsäure- hydrazid; d,1-Isolysergsäure-(+)-isopropanolamid in d-Isolysergsäure-(+)-isopropanolamid (Ergo- basinin) und 1-Isolysergsärire-(+)-isopropanol- amid; Ergotoxin in Ergocristin, Ergokryptin und Ergocornin, usw.
Beispiel 80 g pulverisiertes racemisches Isolyserg- säure-hydrazid werden in 8 1 siedendem Methanol suspendiert. Zu dieser Suspension gibt man unter Rühren eine Lösung von 89,1 g Bis -(dimethylacroyl)-1-weinsäure in 240 em3 Methanol in einem Guss. Es entsteht eine klare Lösung, die in Eiswasser abgekühlt und gleichzeitig geimpft wird. Das d-Isolyserg- säure-hydrazid-bis- (dimethylacroyl)-1-bitartrat kristallisiert nach kurzer Zeit aus. Dieses wird nach 24 Stunden abgesaugt, mit Methanol gewaschen und im Exsiccator getrocknet.
Man erhält 81,1 g farbloses, rohes Salz, das nötigenfalls aus Methanol umkristallisiert werden kann. Es schmilzt, so gereinigt, bei 185 C unter Zersetzung und zeigt einen Drehwert von [a] D = + 239 C 2,8 C (c = 1,13 in Pyridin).
Zwecks Freisetzung des d-Isolysergsäure- hydrazids werden 81,1 g rohes d-Isolyserg- säure-hydrazid-bis-(dimethylacroyl) -1-bitar- trat mit 250 cm3 Wasser verrührt und vorsichtig mit 150 cms gesättigter wässriger Ka- liumbicarbonatlösung versetzt. Es entsteht zunächst eine klare Lösung; nach kurzer Zeit beginnt das freie Hydrazid auszufallen. Dieses wird nach einigem Stehen im Kühlschrank abgesaugt, mit Wasser gewaschen und getrocknet.
Das trockene Hydrazid wird pulverisiert und dann mit 690 cm3 Äthanol auf dem Wasserbad ausgekocht, wobei bis auf einen geringen Rückstand alles in Lösung geht. Man lässt 2 Stunden im Dunkeln bei Raumtemperatur stehen und filtriert dann das Unlösliche, das zur Hauptsache aus racemischem Isolysergsäure-hydrazid besteht, ab. Das Filtrat wird mit Medizinalkohle kurz gekocht, filtriert und die klare, gelbliche Lösung unter Einleiten von Stiekstoff im Vakuum zur Trockne verdampft.
Den getroekneten Rüek- stand versetzt man mit 80 em3 redestilliertem Methanol, worauf das d - Isolysergsäure- hydrazid nach vorübergehender Auflösung kristallisiert. Nach mehrstündiger Aufbewahrung im Kühlsehrank wird das Kristallisat abgesaugt, mit gekühltem 1Tethanol gewasehen und getrocknet. Man erhält 30,34 g Kristalle vom Schmelzpunkt 187 C unter Zersetzung. Die Auswage entsprieht einer Ausbeute von 75,8% der Theorie.
Eine Analysenprobe des so gewonnenen d- Isolysergsä.ure-hydrazids zeigt einen Drehwert von [a] D = + 453 C 20 C (e = 0,8 in Pyridin).
Die das 1-Isolysergsäure-hydrazid-bis-(di- methylaeroyl)-1-bitartrat enthaltende metha- noliseheMutterlauge wird auf dem Wasserbad schonend eingedampft. Der Rüekstand wird über Phosphorpentoxyd getroeknet und wiegt 89 g. Er kann für die Raeemisierting mit Hy- drazin verwendet werden.