CH324655A - Verfahren zur Gewinnung von kristallisiertem Zucker aus Melasse - Google Patents

Verfahren zur Gewinnung von kristallisiertem Zucker aus Melasse

Info

Publication number
CH324655A
CH324655A CH324655DA CH324655A CH 324655 A CH324655 A CH 324655A CH 324655D A CH324655D A CH 324655DA CH 324655 A CH324655 A CH 324655A
Authority
CH
Switzerland
Prior art keywords
molasses
sugar
methyl alcohol
weight
acid
Prior art date
Application number
Other languages
English (en)
Inventor
Jacob Van Julsingha
Original Assignee
Centrale Suiker Mij Nv
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Centrale Suiker Mij Nv filed Critical Centrale Suiker Mij Nv
Publication of CH324655A publication Critical patent/CH324655A/de

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C13SUGAR INDUSTRY
    • C13BPRODUCTION OF SUCROSE; APPARATUS SPECIALLY ADAPTED THEREFOR
    • C13B35/00Extraction of sucrose from molasses

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Biochemistry (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description


  Verfahren zur Gewinnung von kristallisiertem Zucker aus Melasse    Es sind schon verschiedene Vorschläge ge  macht worden, den verhältnismässig hohen  Zuckergehalt der Melasse für die Zucker  gewinnung nutzbar zu machen.  



  So     11iirde    beispielsweise nach dem Vor  schlag von     Margueritte    pro kg Melasse 1 Liter       85%iger    Äthylalkohol und so viel Schwefel  säure zugefügt, dass die gesamten     Alkaliver-          bindungen    in Sulfate übergeführt wurden. Im  Durchschnitt.     -wurde    hierfür 5% Schwefel  säure     benötigt.    Im Anschluss daran wurden  die Sulfate entfernt und die dabei erhaltene  Flüssigkeit mit dem gleichen Volumen an  95%igem Äthylalkohol vermischt. Dann sollte  sich,     wie    behauptet wurde, innerhalb weniger       Stunden    der Zucker in kristallisierter Form  abscheiden.

   Die     Zuckerausbeute    sollte nach  der Reinigung 70% betragen (vgl.  Der Prak  tische     Rübenzuckerfabrikant    und     Raffina-          deur ,    L.     Walkhoff,    4. Auflage ([1872], Band  2, Seiten     441--442,    Verlag     Friedrich        Vieweg     und Sohn, Braunschweig).     Aiich    bei der sorg  fältigsten Durchführung des Verfahrens konn  ten nie diese hohen     Zuckerausbeuten    bestätigt.

         -werden.    Überdies war der dabei erhaltene     Zuk-          ker    durch ausgeflockte Melasse dunkelbraun  gefärbt. Diese     Ausflockung    ist auf die grosse       Äthylalkoholmenge    zurückzuführen. Die ver  hältnismässig niedrige Zuckerausbeute wird  dagegen durch den Wassergehalt der aus Me  lasse und Äthylalkohol bestehenden Mischung  verursacht.     Margueritte    war nämlich gezwun-    gen, in Gegenwart einer so grossen Wasser  menge zu arbeiten, da sonst keine homogene  Mischung     zwischen    Melasse und Äthylalkohol  zu erhalten ist.  



  Nach der deutschen Patentschrift Nr. 435515  wird der eingeengten Melasse Eisessig und  Benzol zugegeben. Nach dem Beispiel     werden,     60 kg Eisessig und 1 kg Benzol auf 100 kg  Melasse angewandt. Das Benzol setzt die Vis  kosität der     Mischung    herab und soll die er  forderliche     Eisessigmenge    vermindern. Wie  weiterhin gesagt wurde, kristallisiert der     Zuk-          ker    innerhalb weniger Stunden aus     und    kann  in einer Ausbeute von     mindestens    70% isoliert  werden. In diesem Verfahren wird jedoch eine  verhältnismässig grosse     Eisessigmenge    ver  braucht, die den ganzen Prozess unwirtschaft  lich macht.

   Die     Salze    bleiben in der Melasse  zurück.  



  In der deutschen Patentschrift Nr. 528564  ist ein gleichartiges Verfahren beschrieben, wo  nach 50 bis 60     Gew.    % Eisessig einer Melasse  zugefügt werden, die soweit     wie    möglich ein  geengt worden ist.     Anschliessend    wird nahe  zu das gleiche Gewicht an wasserfreiem     Äthyl-          essigester    (man kann stattdessen auch den       Methyl-,        Propyl-,        Isopropyl-    oder     Bütylessig-          ester    verwenden) zugegeben. Nach einigen  Stunden soll der gesamte Zucker auskristalli  siert sein.

   Der Zusatz von     Methylalkohol    und  Äthylalkohol zu Eisessig zu dem gleichen  Zweck sollte schon bekannt sein.      Es ist nicht bekanntgeworden, dass     eine     dieser Methoden in der Praxis     übergeführt     worden ist. Die hauptsächlichsten Gründe       hierfür    sind schon     erwähnt    worden.  



  Zur Zuckergewinnung aus Melasse ist auch  der     Steffen-Prozess    angewandt worden. Nach  diesem Verfahren wird     aus    einer sehr verdünn  ten     Melasselösung    mit     Calciürnoxyd        Calcium-          saccharat    ausgefällt, das in Sättigungsvorrich  tungen mit     Kohlendioxyd    zersetzt wird. Aus  der hierbei erhaltenen Zuckerlösung isoliert  man anschliessend den Zucker. An Stelle von       Calciiunoxyd    kann man auch     Bariumoxyd    oder       Strontiumoxyd    verwenden. .  



  Es wurde festgestellt, dass man mit Me  thylalkohol und einer Säure nicht nur den  grösseren Teil des in der Melasse vorhandenen  Zuckers in einfacher Weise zur Kristallisation       bringen    kann, sondern dass der auf diese Weise  gewonnene Zucker in Form von wasserfreien  Kristallen anfällt, welche ohne besondere Zwi  schenreinigung einen sehr hohen Reinheits  grad aufweisen. Der Reinheitsgrad ist aus  der Farbe ersichtlich. Nach dem erfindungs  gemässen Verfahren wird die Melasse mit Me  thylalkohol und einer Säure gemischt, die mit  den in der Melasse vorhandenen Kationen  Salze bildet, welche in . der     Melasse-Methyl-          alkoholmischung        praktisch    unlöslich sind.

   Es  wird so viel Methylalkohol und Säure hinzu  gefügt, dass sich eine     dünnflüssige    Masse bil  det, deren     pH    unterhalb 5 liegt. Die ausgefal  lenen Salze werden entfernt und aus dem  Filtrat der Zucker auskristallisiert.  



  Geeignete Säuren sind     beispielsweise    Schwe  fel-, Phosphor- und schweflige Säure. In der  Praxis wird Schwefelsäure der Vorzug ge  geben.  



  Die Untersuchungen haben ergeben, dass  sich bei     p$    5 nur wenig Zucker abscheidet und  bei einem     PH-NVert    von mehr als 6 überhaupt  kein Zucker ausfällt. In entsprechender Weise  kommt bei einem niedrigeren     pH-Wert    mehr  Zucker zur     Kristallisation.    Der optimale     pH-          Bereich    liegt zwischen 1 und 4. Das Verfahren  wird vorzugsweise bei einem     pH-Wert    von etwa  3 durchgeführt. Man kann auch in     pH-Berei-          chen,    die unter 1     liegen,    arbeiten.

   Es hat aller-         dings    keinen Sinn, beträchtlich grössere Säure  mengen     hinzuzufügen,    da die Kanonenmenge,  die abgefangen werden soll, doch nur     begrenzt     ist und     darüber    hinaus gewisse     Aminosäuren,     wie     Betgin,    ausfallen würden. Das Verhältnis       zwischen    dem     pH-Wert    der Flüssigkeit und der  Menge an kristallisiertem Zucker, das in  zahlreichen Untersuchungen mit Schwefel  säure ermittelt wurde, ist in der beigefügten  Zeichnung graphisch dargestellt.  



  Die Säure kann der Melasse, dem Methyl  alkohol oder der     Mischung    von beiden zuge  fügt werden. In der Praxis hat es sich jedoch       gezeigt,    dass die Melasse nur     unter    Schwierig  keiten mit der kleinen Säuremenge homogen  vermischt werden kann, was insbesondere bei  Verwendung von Schwefelsäure der Fall ist  (Gefahr einer lokalen     Carbonisation).     



  Der beim Säurezusatz gebildete Nieder  schlag kann bei gewöhnlicher Temperatur ent  fernt, z. B.     abfiltriert    werden. Es hat sich  jedoch herausgestellt, dass der Niederschlag  sehr     viel    schneller entfernt. werden kann, wenn  man die Fällung bei einer Temperatur ober  halb der Raumtemperatur durchführt. oder die  Flüssigkeit mitsamt dem Niederschlag auf eine  höhere Temperatur als die Raumtemperatur  erhitzt, alles auf Raumtemperatur wieder       abkühlt    und im Anschluss daran den Nieder  schlag von der Flüssigkeit abtrennt. Die Fil  tration kann selbst dann merklich     beschleu-          nigt    werden, wenn man die Flüssigkeit vor  oder nach der Fällung nur auf eine Tempera  tur von etwa 30 bis 35  erhitzt.

   Bei weiterer       Temperaturerhöhtung    wird diese Beschleuni  gung noch beträchtlich erhöht. Wenn man da  gegen die Temperatur über 80  erhöht,     wird     nur ein geringer weiterer Vorteil erzielt. Für  die praktische Durchführung ist eine Tem  peratur von 40 bis 50  ausreichend.  



  Um die Zuckerkristallisation zu unterstüt  zen, wird vorzugsweise noch eine zusätzliche       Flüssigkeit        zugefügt,    die verschiedene     Bedin-          gungen    zu erfüllen hat. So soll sie     praktisch     kein Lösungsvermögen für Zucker besitzen,  mit Methylalkohol mischbar sein und darf  die Melasse nicht ausflocken, zumindest nicht      in den Mengen, in denen sie angewandt wird.  Für eine gute Ausbeute an verhältnismässig  reinem Zucker innerhalb eines nicht zu lan  gen Zeitraumes ist die Zugabe dieser zusätz  lichen Flüssigkeit von grosser Bedeutung.  



  Die zugefügte     Methylalkoholmenge    kann  innerhalb weiter Grenzen schwanken. In der  Praxis werden auf 1 kg Melasse nicht mehr als  2 kg     Methylalkohol    angewandt, da durch eine  grössere     Methylalkoholmenge    das Verfahren  nicht günstig beeinflusst wird. Wird eine zu  geringe     Methylalkoholmenge    zugefügt, dann  enthält die Mischung zuviel Wasser, was einen  starken Rückgang in der     Zuckerausbeute    zur  Folge hat. In Anbetracht dieser Tatsache  soll auf 1 kg Melasse nicht weniger als 0,5 kg  Methylalkohol verwendet werden. In der Pra  xis liegt die untere Grenze bei 0,6 kg.

   Unter  suchungen haben ergeben, dass im allgemeinen  dann die besten Ergebnisse erzielt werden,  wenn Melasse und     Methylalkohol    im Gewichts  verhältnis von etwa 1 :1 angewandt werden.  



  Der Methylalkohol braucht nicht     wasserfrei     zu sein. Es soll lediglich daran erinnert wer  den, dass eine Erhöhung des     Wassergehaltes     eine Erniedrigung der Zuckerausbeute zur  Folge hat.  



  Als zusätzliche     Flüssigkeiten    können die  verschiedensten organischen flüssigen Substan  zen gewählt werden. Als Beispiele seien hier  Essigester, Benzol, Chloroform und auch        ithylalkohol    erwähnt. Die erforderlichen  optimalen Mengen dieser Substanzen hängen  im allgemeinen von der Natur der verschie  denen Stoffe ab. Für die praktische Durch  führung steht Benzol an erster Stelle.  



  Die Menge dieser zusätzlichen Flüssigkeit  im Verhältnis zu der     Methylalkohol-Melasse-          Mischung    wird am besten experimentell be  stimmt. Sie kann innerhalb weiter Grenzen  schwanken. Wird diese zusätzliche Flüssig  keit in zu grosser Menge angewandt, kann  die Grenze, bei der die Melasse ausflockt, er  reicht oder gar überschritten werden, was  häufig der Fall ist. Diese     Ausflockmmg    wirkt  sich ungünstig auf die Farbe des kristallisier  ten Zuckers aus.

   Wendet man dagegen die    zusätzliche Flüssigkeit in beträchtlich ver  ringerter Menge an, so wird dadurch die     Kri-          stallisationsgeschwindigkeit    des Zuckers nach  teilig     beeinflusst.    Essigester und Benzol     als     zusätzliche Flüssigkeit werden z. B. in einer  Menge von 45 bis 200 g, vorzugsweise 100 g  -pro kg der     Methylalkohol-Melasse-Mischung     angewandt.  



  Die     Kristallisation    des Zuckers kann durch  Impfen mit einer kleinen Menge feiner Zucker  kristalle gefördert werden. Die von     Salzen     befreite Lösung kann man ausserdem kühlen.  Es ist nicht von Bedeutung, wenn der der  Melasse zugefügte     Methylalkohol    noch geringe  Anteile der zusätzlichen Flüssigkeit enthält.  Diese Anteile sollten jedoch nicht zu gross sein,  da die Salze möglichst vollkommen aus der  Flüssigkeit entfernt sein sollten, bevor der  Zucker auszukristallisieren beginnt. Werden  jedoch alle Bestandteile schnell miteinander  vermischt und die Mischung schnell filtriert,  so kann sogar die gesamte Menge der zusätz  lichen Flüssigkeit zuvor dem     Methylalkohol    zu  gefügt werden.  



  Die abgetrennten Salze,     wie    auch der     Zuk-          ker,    enthalten noch etwas Methylalkohol, der  jedoch leicht von den festen     Substanzen    ent  fernt und     gewünschtenfalls    sogar wieder ge  wonnen werden kann.  



  Die nach der Kristallisation des Zuckers  verbleibende Mutterlauge enthält die - zu Be  ginn des     Verfahrens    zugegebenen organischen  Flüssigkeiten. Diese können durch     Destillation     oder Rektifikation zurückgewonnen werden,  wobei die Melasse zurückbleibt.- Die Melasse       kann    wunschgemäss noch etwas stärker ein  geengt werden, was in der Regel nicht nötig  ist. Sie bildet die  zweite  Melasse, welche       praktisch    keine     galiumverbindungen    mehr ent  hält und welche infolgedessen - falls nötig  nach dem Eindampfen - als Viehfutter oder  zum Einsilieren hervorragend geeignet ist.  



  Das beschriebene Verfahren kann zwar mit  Vorteil für die     Aufarbeitung    von Zucker  rübenmelasse verwendet werden; es ist jedoch  auch möglich,     Rohrzuckermelasse        als    Ausgangs  material zu verenden. Dabei muss allerdings  beachtet werden, dass der Zuckergehalt von           Rohrzuckermelasse    geringer als der von     Rü-          benzuckermelasse    ist.  



  An Hand der folgenden Beispiele soll das  erfindungsgemässe Verfahren näher erläutert  werden. Diesen kann     entnommen    werden, wel  chen Einfluss die verschiedenen Faktoren auf  die Zuckerausbeute ausüben. Um stärkere Ver  gleichsmöglichkeiten zu schaffen, wurden in  den einzelnen Beispielen dieselben Substanzen  benutzt.

   Ausnahmen bilden Beispiel 2, worin  an Stelle von Essigester Benzol verwendet       wurde,    und Beispiel 3, bei dem eine andere  Art von     Rübenzuckermelasse        als    Ausgangs  material     benutzt        wurde.            Beispiel        l     2 Gewichtsteile Zuckerrübenmelasse mit  einem     Feuchtigkeitsgehalt    von<B>23%</B> und einem  Zuckergehalt von 50% werden mit 2 Gewichts  teilen Methylalkohol so lange     verrührt,    bis  eine     vollkommen    homogene dünnflüssige Masse  erhalten worden ist.

   Hierzu werden 0,13 Ge  wichtsteile     konzentrierte    Schwefelsäure, be  zogen auf die Melasse, langsam unter Rühren       zugefügt.    Die Flüssigkeit hatte einen PH-Wert  von 3. Es bildet sich ein Niederschlag von  Sulfaten, in der Hauptsache     Kaliumsulfat,     und ausserdem ein geringer Niederschlag von  Proteinen. Der Niederschlag wird     abfiltriert,     mit Methylalkohol     gewaschen    und getrocknet.  Sein Gewicht beträgt 0,265     Gewichtsteile.     



  Dem klaren Filtrat werden 0,36 Gewichts  teile Essigester zugefügt; wobei die Flüssig  keit homogen bleibt. Dann wird sie mit 0,010  Gewichtsteilen     feinkristallisiertem    Zucker an  geimpft und anschliessend in eine     Kristalli-          siervorrichtung    gebracht. Nach einigen Stun  den hat sich der Zucker     in    Form feiner Kri  stalle abgeschieden. Der Niederschlag     wird    ab  zentrifugiert und getrocknet. Er beträgt 0,698  Gewichtsteile und weist eine Reinheit von  98,2% auf.  



  <I>Beispiel 2</I>  2,5     Gewichtsteile    der in Beispiel 1 verwen  deten Melasse werden mit 2,5 Gewichtsteilen  Methylalkohol     verrührt,    bis sich alles vollkom  men gelöst hat.    Wie in Beispiel 1 werden 6,5     Gew.%    kon  zentrierte Schwefelsäure (auf die Melasse be  zogen) zugefügt. Der     p11-Wert    der Lösung be  trägt 3,0. Es wird weiter wie in Beispiel 1  verfahren, jedoch an Stelle von Essigester Ben  zol benutzt, und zwar in einer Menge von 0,44       Gewichtsteilen.    Der Zucker wird nach der  Kristallisation getrocknet. Er     wird    in einer  Ausbeute von 0,870 Gewichtsteilen erhalten.

    Hieraus geht hervor, dass praktisch kein Un  terschied zwischen der Wirkung von Essigester  und Benzol besteht.         Beispiel   <I>3</I>  Es wird wie in Beispiel 1 verfahren mit der  Ausnahme, dass als Ausgangsmaterial Rüben  zuckermelasse mit. einem Feuchtigkeitsgehalt  von 15% und einem Zuckergehalt von 53%       benutzt    wird. Die     Ausbeute    an getrocknetem  Zucker beträgt 0,778     Gewichtsteile.    Infolge  des geringeren Feuchtigkeitsgehaltes der Me  lasse ist die Menge an gewonnenem Zucker  grösser.  



  <I>Beispiel 4</I>  2 Gewichtsteile Melasse mit einem Feuch  tigkeitsgehalt von<B>23%</B> und einem Zucker  gehalt von 50% werden mit 2 Gewichtsteilen  Methylalkohol zu einer vollkommen homogenen  Masse verrührt. Anschliessend werden unter  Rühren 0,13 Gewichtsteile konzentrierte Schwe  felsäure, auf die Melasse bezogen, zugefügt.  Die Flüssigkeit hat einen PH-Wert von 3: Man  filtriert den dabei gebildeten Niederschlag ab,  fügt zu dem klaren Filtrat 0,18 Gewichtsteile  Essigester hinzu und lässt den Zucker aus  kristallisieren, was etwa 16 Stunden in An  spruch nimmt. Werden 0,36 Gewichtsteile  Essigester verwendet, ist die     Kristallisation     schon nach 7 Stunden beendet. In beiden Fäl  len beträgt die Ausbeute etwa 0,69. Gewichts  teile.

     Fügt man dem Filtrat 0,9 Gewichtsteile  Essigester hinzu, so kann man beobachten, dass  die Flüssigkeit trüb wird und beim     ruhigen     Stehen allmählich Melasse ausflockt. Wird  diese Masse in eine     Kristallisationsvorrichtung     eingebracht, so kristallisiert der Zucker in  einer sehr dunkelbraunen sirupartigen Form,      und sein Reinheitsgrad liegt sehr viel tiefer  als in den vorhergehenden Fällen. Die Aus  beute beträgt etwas weniger als die von Bei  spiel 4, nämlich 0,61 Gewichtsteile.  



       Beispiel   <I>5</I>  2 Gewichtsteile Melasse werden mit 1,2 Ge  wichtsteilen Methylalkohol gemischt und an  schliessend 0,13     Gewichtsteile        konzentrierte     Schwefelsäure zugefügt. Die Menge des dabei  gebildeten     Niederschlages    beträgt 0,187 Ge  wichtsteile, das heisst sie liegt wesentlich nied  riger als in Beispiel 1, da eine grössere Wasser  menge vorhanden ist. Auf Grund der höheren  Viskosität der Mischung kann der Niederschlag  nur schwierig     abfiltriert    werden. Nach einem  Zusatz von Essigester kristallisieren 0,54 Ge  wichtsteile Zucker aus.  



       Beispiel   <I>6</I>  Auf 2 Gewichtsteile Melasse werden 4 Ge  wichtsteile Methylalkohol angewendet und  nach Durchmischen 0,13 Gewichtsteile konzen  trierte Schwefelsäure zugefügt. Der sich dabei  bildende Niederschlag wird     abfiltriert.    Nach  dem Zusatz von Essigester wird die Flüssig  keit in eine     Kristallisationsvorriehtung    einge  bracht. Die Zuckerausbeute beträgt 0,711     Ge-          wiehtsteile,    das heisst sie ist praktisch dieselbe  wie in Beispiel 1.

   Hieraus geht hervor, dass  es keinen Sinn hat, die     Methylalkoholmenge     zu erhöhen, da die mit der Rückgewinnung  des Methylalkohols verbundenen höheren Ko  sten     durch    die geringe     Erhöhung    der Zucker  ausbeute nicht ausgeglichen werden.  



       Beispiel     5 kg Melasse werden mit 5 kg Methylalko  hol vermischt und die Mischung auf 50  er  hitzt. Dann fügt man 6     Gew.    %     konzentrierte     Schwefelsäure, auf die Melasse berechnet, hin  zu und     kühlt    die     Mischung    schnell auf Raum  temperatur ab. Der gebildete Niederschlag  wird über einen     Büchner-Trichter    mit einer  Filterfläche von 5     dm2    abgesaugt. Der Druck  unterhalb des Filters beträgt 40 cm     Hg.    - Die       Filtrationszeit    beträgt 5 Minuten. Findet die  Bildung des Niederschlages und das Absaugen    bei Raumtemperatur statt, dauert die Filtra  tion 15 Minuten.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH Verfahren zur Gewinntuwg von kristallisier tem Zucker aus Melasse unter Verwendung von Säure und Methylalkohol, dadurch ge kennzeichnet, dass die Melasse mit Methyl alkohol und einer Säure vermischt wird, die mit den in der Melasse vorhandenen Kationen in der Melasse-Methylalkoholmischung prak tisch unlösliche Salze bildet, so dass -sich eine dünnflüssige Masse mit einem pH-Wert von weniger als 5 bildet, anschliessend die aus gefallenen Salze abfiltriert und aus dem Fil trat der Zucker auskristallisiert wird. UNTERANSPRÜCHE 1.
    Verfahren nach Patentanspruch, da durch gekennzeichnet, dass als Säure eine Mi neralsäure, wie z. B. Schwefel-, Phosphor- oder schweflige Säure, verwendet wird. 2. Verfahren nach Patentanspruch, da durch gekennzeichnet, dass die Säure in einer solchen Menge angewandt wird, dass die Mi schung einen PH-Wert von 1 bis 4, vorzugs weise etwa 3, aufweist. 3. Verfahren nach Patentanspruch, da durch gekennzeichnet, dass zum Auskristalli sieren des Zuckers eine zusätzliche, mit Me thylalkohol mischbare und Zucker praktisch nicht lösende Flüssigkeit in solchen Mengen zugefügt wird, dass Melasse nicht zur Aus flockung gebracht wird. 4.
    Verfahren nach Unteranspruch 3, da durch gekennzeichnet, dass als zusätzliche Flüssigkeit Benzol verwendet wird. 5. Verfahren nach Patentanspruch, da durch gekennzeichnet, dass pro kg Melasse 0,6 bis 2, vorzugsweise 1 kg, .Methylalkohol ange wandt wird. 6. Verfahren nach Unteranspruch 4, da durch gekennzeichnet, dass pro kg Melasse- Methylalkohol-Mischung 45 bis 200 g Benzol angewandt wird.
CH324655D 1952-12-11 1953-12-02 Verfahren zur Gewinnung von kristallisiertem Zucker aus Melasse CH324655A (de)

Applications Claiming Priority (2)

Application Number Priority Date Filing Date Title
NL324655X 1952-12-11
NL250653X 1953-06-25

Publications (1)

Publication Number Publication Date
CH324655A true CH324655A (de) 1957-10-15

Family

ID=26643556

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
CH324655D CH324655A (de) 1952-12-11 1953-12-02 Verfahren zur Gewinnung von kristallisiertem Zucker aus Melasse

Country Status (1)

Country Link
CH (1) CH324655A (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
WO2001090422A2 (en) * 2000-05-22 2001-11-29 Tate & Lyle Public Limited Company A method for the recovery of sucrose from molasses

Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
WO2001090422A2 (en) * 2000-05-22 2001-11-29 Tate & Lyle Public Limited Company A method for the recovery of sucrose from molasses
WO2001090422A3 (en) * 2000-05-22 2002-04-25 Tate & Lyle Plc A method for the recovery of sucrose from molasses

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE2406663A1 (de) Verfahren zur herstellung wasserfreier fructosekristalle
DE2557287A1 (de) Verfahren zur reinigung von roher chenodesoxycholsaeure
DE1146060B (de) Verfahren zur Gewinnung von 6-Aminopenicillansaeure aus ihren waessrigen Loesungen
DE956570C (de) Verfahren zur Gewinnung von kristallisiertem Zucker aus Melasse
CH324655A (de) Verfahren zur Gewinnung von kristallisiertem Zucker aus Melasse
DE2157847C3 (de) Verfahren zur Erzeugung von Citronensäure
DE2048089B2 (de) Verfahren zur herstellung von kristallinem acrylamid
DEN0008087MA (de)
DE1018374B (de) Verfahren zur Herstellung von Zitronensaeure hohen Reinheitsgrades
DE22000C (de) Verfahren zur Abscheidung des Zuckers aus Melassen und Syrupen durch Erzeugung von Strontianzucker bei niedrigen Temperaturen
DE612162C (de) Verfahren zur Gewinnung von reiner Xylose
DE950556C (de) Verfahren zur Gewinnung von Stickstoff-Verbindungen aus Melasse
DE830995C (de) Verfahren zur Trennung von Penicillinsalzen
DE805669C (de) Verfahren zur Reinigung von Penicillinsalzen
DE598368C (de) Verfahren zu Herstellung eines streufaehigen, lagerbestaendigen, Ammonsulfat und Ammonnitrat enthaltenden Duengers
DE216596C (de)
DE738814C (de) Verfahren zur Abtrennung von Mellitsaeure
AT205479B (de) Verfahren zur Gewinnung von Glutaminsäure
DE1929268C3 (de) Verfahren zum Gewinnen von D-Xylose aus xylanhaltigem Material
DE1958386A1 (de) Verfahren zum Extrahieren von Pankreas
DE891723C (de) Verfahren zur Gewinnung von Aureomycin
DE876144C (de) Verfahren zur Reinigung und Gewinnung von Aureomycin
DE946057C (de) Verfahren zur Gewinnung von Oxytetracyclinkomplexsalzen und reinem Oxytetracyclin
DE1618492C (de) Fruktosegewinnung aus Zucker
AT231062B (de) Verfahren zur Herstellung von Insulinkristallsuspensionen mit protrahierter Wirkung