Verfahren <B>zur</B> Fixierung <B>von Drucken mit</B> Reaktivfarbstoffen <B>auf Geweben aus</B> Cellulosefasern <B>oder aus Mischungen von</B> Cellulosefasern <B>und synthetischen</B> Fasermaterialien Aus der deutschen Patentschrift Nr. 1 103 886 ist es be kannt, dass man Reaktivfarbstoffe, z.
B. solche mit einer ss-Hydroxyäthylsulfon-schwefelsäureestergruppe, dadurch auf Fasern pflanzlicher Herkunft fixieren kann, dass man die ge trockneten Drucke oder Klotzungsfärbungen mit wässrig alkalischen Salzlösungen tränkt, abquetscht und anschliessend 2 bis 40 Sekunden dämpft. Dieses Verfahren ist jedoch mit Schwierigkeiten verbunden, indem während der Fixierung auf dem Gewebe ein Kondensat entsteht, das zum Fliessen des Farbstoffs führen kann. Weiterhin kann sich das gebildete Kondensat auf die Neigung zum Abflecken von Drucken auf Walzen, die der Gewebeführung dienen, ungünstig auswirken. Entsprechende Massnahmen, um diese nachteiligen Folgen zu verhindern, sind aus Textilpraxis , 1965, S. 598, bekannt.
Sie bestehen z. B. im Zusatz geringer Mengen von Reduk tionsmitteln zur Klotzflotte.
Aus der schweizerischen Patentschrift Nr. 378 285 und der britischen Patentschrift Nr. 824 121 sind bereits Verfah ren bekannt, die zur Vermeidung von Kondensatbildung die Farbstoffixierung mit Trockenhitze bewirken. Bei dem Ver fahren nach der schweizerischen Patentschrift Nr. 378 285 ist es jedoch sehr schwierig, durch Aufsprühen relativ geringer Feuchtigkeitsmengen mit niederen Alkalikonzentrationen eine gleichmässige Benetzung der bedruckten Ware und da mit eine gleichmässige Farbstoffixierung zu erhalten. Darüber hinaus würde die Ware bei der anschliessenden Wärmebe handlung vollkommen'austrocknen.
Bei dem sogenannten Klotz-Trocknungsverfahren nach der britischen Patentschrift Nr. 824 121 erfolgt die Farbstoff- fixierung erst in dem sich an die Trocknungsphase anschlies- senden übertrockneten Zustand und schliesst damit eine Reihe bekannter Fehlerquellen ein.
Dagegen erfolgt die Farbstoffixierung des vorliegenden Verfahrens in einem Dämpfprozess mit optimalen und repro- duzierbaren Farbstoffausbeuten, da die bedruckte Ware wäh rend der kurzen und intensiven Infrarot-Bestrahlung nicht austrocknet, sondern die Strahlungskammer noch in feuchtem Zustand verlässt und somit während der gesamten Fixierzeit eine konstante Fixiertemperatur von 100 C auf der bedruck ten oder geklotzten Ware gewährleistet ist.
Die Erfindung betrifft nun ein Verfahren zur Fixierung von Drucken mit Reaktivfarbstoffen auf Geweben aus Cel- luloseiasern oder aus Mischungen von Cellulosefasern und synthetischen Fasermaterialien durch Klotzen oder Pflatschen der bedruckten Ware nach dem Trocknen mit wässrigen Flotten von starken anorganischen Alkalien sowie Erhitzen, das dadurch gekennzeichnet ist, dass man die Ware zur Farb- stoffixierung während mindestens 1 Sekunde einer Bestrah lung mit kurz- oder langwelligem Infrarotlicht aussetzt, wobei durch ausreichend hohe Aufnahme von Fixierflotte sicher gestellt wird,
dass keine vollständige Austrocknung der Ware durch Feuchtigkeitsverdampfung während der Hitzebehand lung eintritt.
Dieses Verfahren vermeidet die oben genannten Nach teile, und es ist nach diesem Verfahren möglich, innerhalb kürzester Zeit eine einwandfreie Fixierung des Farbstoffs auf der Faser zu erreichen, weil Gewebe und aufgebrachte Flotte sehr rasch erhitzt werden. Eine Bildung von Kondensat findet dabei nicht statt. Die Zeitdauer der Bestrahlung ist vom Alkaligehalt der Flotte und der Intensität der Strahlung ab hängig. Bei einer Bestrahlung mit keramischen Strahlern ge nügt beispielsweise eine Zeitdauer von etwa 3 Sekunden, wenn man etwa 40 kWh/m' einsetzt, wobei die Strahler auf beiden Gewebeseiten symmetrisch angeordnet werden. Eine Bewegung der Luft ist dabei nicht von Nutzen.
Als Reaktivfarbstoffe für die Herstellung der Drucke können Vertreter der verschiedenen organischen Farbstoff klassen, beispielsweise Azo- und Anthrachinonfarbstoffe, zur Anwendung gelangen, die mindestens eine der bekannten Reaktivgruppen wie beispielsweise ss-Hydroxylsulfon-schwefel- säureestergruppen, Vinylsulfongruppen, Dichlortriazingrup- pen, Äthionylaminogruppen, N-Alkyl-äthionylaminogruppen, 2,2,3,3-Tetrafluorcyclobutan-l-carbonylaminogruppen,
2 Fluor-2-chlor-3,3-difluorcyclohutan-l-carbonylaminogruppen, 2,2,3,3-Tetrafluorcyclobutan-l-acryloylaminogruppen, Vinyl- sulfonylaminogruppen oder 2,3-Dichlorchinoxalingruppen enthalten, wobei die Azofarbstoffe sowohl metallfrei als auch metallhaltig sein können.
Als alkalisch wirkende Mittel werden zweckmässig Alkali hydroxyde verwendet. Die Konzentration des alkalisch wir- kenden Mittels beeinflusst die erforderliche Bestrahlungszeit derart, dass mit steigender Alkalikonzentration die erforder liche Bestrahlungszeit sinkt. Wendet man beispielsweise 100 cm' Natronlauge von 38 Be pro Liter Klotzflotte an, so liegt die notwendige Mindestzeit bei etwa 3 Sekunden. In der Regel liegt die Bestrahlungszeit zwischen 2 und 20 Sekunden. Es ist zweckmässig, die Alkalikonzentration in der Flotte so zu bemessen, dass sich der pH-Wert im Bereich zwischen etwa 11 und 14 bewegt.
Die im Einzelfall anzuwendende optimale Alkalikonzentration und Bestrahlungszeit ist auf den jeweils eingesetzten Reaktivfarbstoff abzustellen.
Als geeignete Verdickungsmittel können neutrale, schwach sauer oder schwach alkalisch reagierende Verdickungsmittel, wie beispielsweise Alginate, Gummisorten oder Alkylcellu- losen, eingesetzt werden.
Beispiel l 40 Gewichtsteile des Farbstoffs der Formcl
EMI0002.0013
werden nach dem Vermischen mit 50 Gewichtsteilen Harn stoff in 300 Gewichtsteilen heissem Wasser gelöst und in 400 Gewichtsteile einer 4gewichtsprozentigen wässrigen Alginatverdickung, die pro 1000 Gewichtsteile 5 Gewichts teile eines Komplexbildners auf Basis von polymerem Na- trium-metaphosphat enthält, eingetragen. Nach Zugabe von 15 Gewichtsteilen Natriumsalz der m-Nitrobenzolsulfonsäure wird die Druckpaste durch Versetzen mit 195 Gewichtsteilen Wasser auf 1000 Gewichtsteile eingestellt.
Die so hergestellte Druckpaste wird dann mit Hilfe einer Rouleauxdruckmaschine auf ein Baumwollgewebe aufge druckt. Nach dem Trocknen wird die bedruckte Ware mit einer Flotte geklotzt, die aus<B>100</B> Volumteilen Natronlage von 38 Be, 150 Gewichtsteilen Natriumcarbonat, 180 Ge wichtsteilen Natriumchlorid, 50 Gewichtsteilen Kalium- carbonat und Wasser bis zur Einstellung auf 1000 Volum- teile zusammengesetzt ist,
und anschliessend während 3 Se- kunden einer IR-Bestrahlung bei etwa 40 kWh/m' ausge setzt.
Der erhaltene Druck wird nun etwa 10 Minuten mit kal tem Wasser gespült, dann 3 Minuten mit heissem Wasser, das 3 Gewichtsteile eines Komplexbildners auf Basis eines poly meren Natrium-metaphosphats pro 1000 Volumteile enthält, behandelt, darauf nun etwa 10 Minuten mit einer Igewichts- prozentigen wässrigen Lösung eines synthetischen Wasch mittels (Natriumsalz des Kondensationsprodukts aus Ölsäure und N-Methyltaurin) geseift und schliesslich gespült und ge trocknet.
Man erhält einen gelben Druck von guten Licht- und Nassechtheiten.
Beispiel 2 40 Gewichtsteile des Farbstoffs der Formel
EMI0002.0041
werden nach dem Vermischen mit 50 Gewichtsteilen Harn stoff in 300 Gewichtsteilen heissem Wasser gelöst und in 400 Gewichtsteile einer 4gewichtsprozentigen wässrigen Alginat- verdickung, die pro 1000 Gewichtsteile 5 Gewichtsteile eines Komplexbildners auf Basis von polymerem Natrium-meta- phosphat enthält, eingetragen.
Nach Zugabe von 15 Gewichtsteilen Natriumsalz der m-Nitrobenzolsulfonsäure wird die Druckpaste durch Ver setzen mit 195 Gewichtsteilen Wasser auf 1000 Gewichts teile eingestellt.
Die so hergestellte Druckpaste wird mittels einer Routeaux- druckmaschine auf Zellwollgewebe aufgedruckt. Nach dem Trocknen wird die bedruckte Ware mit einer Flotte geklotzt, die aus 100 Volumteilen Natronlauge von 38 Be, 150 Ge wichtsteilen Natriumcarbonat, 180 Gewichtsteilen Natrium chlorid, 50 Gewichtsteilen Kaliumcarbonat und Wasser bis zur Einstellung auf 1000 Volumteile zusammengesetzt ist,
und anschliessend während 3 Sekunden einer IR-Bestrahlung bei etwa 40 kWh/m' ausgesetzt.
Nach Fertigstellung gemäss der in Beispiel 1 beschriebe nen Weise erhält man einen orangefarbenen Druck von guten Licht- und Nassechtheiten.
Beispiel 3 50 Gewichtsteile des Farbstoffes der Formel
EMI0002.0062
werden nach dem Vermischen mit 50 Gewichtsteilen Harn stoff in 300 Gewichtsteilen heissem Wasser gelöst und in 450 Gewichtsteile 3gewichtsprozentige wässrige Methylcellulose eingetragen. Nach Zugabe von 10 Gewichtsteilen Natriumsalz der m-Nitrobenzolsulfonsäure wird die Druckpaste durch Versetzen mit 140 Gewichtsteilen Wasser auf 1000 Gewichts teile eingestellt.
Die so hergestellte Druckpaste wird mittels einer Rouleaux druckmaschine auf ein Baumwollgewebe aufgedruckt. Nach dem Trocknen wird die bedruckte Ware mit einer Flotte ge klotzt, die aus 100 Volumteilen Natronlauge von 38 Be, 150 Gewichtsteilen Natriumcarbonat, 180 Gewichtsteilen Natriumchlorid, 50 Gewichtsteilen Kaliumcarbonat und Wasser bis zur Einstellung auf 1000 Volumteile zusammen gesetzt ist, und anschliessend während 3 Sekunden einer IR- Bestrahlung bei etwa 40 kWh/m' ausgesetzt.
Nach der Fertigstellung gemäss der in Beispiel 1 beschrie benen Weise erhält man einen roten Druck von guten Licht- und Nassechtheiten.
Beispiel 4 40 Gewichtsteile des Farbstoffes der Formel
EMI0003.0019
werden nach dem Vermischen mit 50 Gewichtsteilen Harn stoff in 300 Gewichtsteilen heissem Wasser gelöst und in 400 Gewichtsteile einer 4gewichtsprozentigen wässrigen Alginat- verdickung, die pro 1000 Gewichtsteile 5 Gewichtsteile eines Komplexbildners auf Basis von polymerem Natrium-meta- phosphat enthält, eingetragen.
Nach Zugabe von 15 Gewichtsteilen Natriumsalz der m- Nitrobenzolsulfonsäure wird die Druckpaste durch Versetzen mit 195 Gewichtsteilen Wasser auf 1000 Gewichtsteile einge stellt.
Die so hergestellte Druckpaste wird dann mit Hilfe einer Rouleauxdruckmaschine auf ein Baumwollgewebe aufge druckt. Nach dem Trocknen wird die bedruckte Ware mit einer Flotte geklotzt, die aus 100 Volumteilen Natronlauge von 38 Be, 150 Gewichtsteilen Natriumcarbonat, 180 Ge wichtsteilen Natriumchlorid, 50 Gewichtsteilen Kalium- carbonat und Wasser bis zur Einstellung auf 1000 Volum- teile zusammengesetzt ist,
und anschliessend während 5 Se kunden einer IR-Bestrahlung bei etwa 50 kWh/m' ausge setzt.
Nach Fertigstellung gemäss der in Beispiel 1 beschriebe nen Weise erhält man einen blauen Druck von guten Licht- und Nassechtheiten. .