Verfahren zum Färben von Textilfasern aus Cellulose mit Reaktivfarbstoffen Es ist bekannt, Cellulosefasern aus natürlicher Cel- lulose, wie Baumwolle oder Leinen, oder aus regene rierter Cellulose mit wässrigen Lösungen von Reaktiv- farbstoffen zu imprägnieren und den Farbstoff, z. B.
durch Erhitzen oder durch Behandeln der Färbung mit basischen Stoffent, auf der Faser chemisch zu fixieren. Nachteilig ist hierbei, dass sich die meisten Reaktivfar'bstoffe nur zu einem gewissen Teil auf der Faser fixieren lassen, während, der nur physikalisch gebundene Rest beim Waschen und. Reiben wieder entfernt wird.
Es wurde nun. gefunden, dass sich Reaktivfarb- stoffe vollständiger auf Cellulosetextilfasern fixieren lassen, wenn mindestens das Fixieren. in Gegenwart eines gegenüber der Farbstofflösung mehrfachen Überschusses, an einem organischen, in Wasser be schränkt löslichen oder unlöslichen Lösungsmittel ausgeführt wird'. Die Menge des organischen Lösungs mittels beträgt vorteilhaft das Fünffache bis Zwanzig- fache, vorzugsweise das Sechsfache bis Vierzehnfache,
der Farbstofflösung.
Dieses organische Lösungsmittel hat zweckmässig einen so hohen Siedepunkt, d@ass die Verluste durch Verdampfen gering sind, also z. B. zwischen etwa 120 und 200 C. Es kann entweder in Wasser völlig unlöslich sein oder auch eine begrenzte Löslichkeit in Wasser haben. Diese liegt vorzugsweise zwischen etwa 10 und 20 Gewichtsprozent oder allgemeiner bis zu etwa 30 Gewichtsprozent. Geeignete organische Lösungsmittel, die in Wasser praktisch unlöslich sind, sind z.
B. o-Dichlorbenzol, p-Dichl'orbenzol oder all gemein halogenierte oder auch nicht hälogenierte Kohlenwasserstoffe, die den genannten physikalischen Bedingungen gehorchen.
Als organische Lösungsmittel mit begrenzter Was serlöslichkeit sind z. B. die niedrigmolekularen Phos- phorsäurealkylester, z. B. Tripropylphospha-t, beson- ders Tri-n-prapylphosphat, ferner Triäthylphosphat, Tributylphosphat oder Triisobutylphosphat geeignet.
Andere geeignete Lösungsmittel sind die Dialkyl- phthalate, wie z. B. Dimethyl-, Diäthyl-, Dibutyl-, Di- n- exyl-, Dioctyl- und Di-(2-äthylhexyl)-phthalate.
Es ist oft günstig, die zu färbenden Cellulose- fasern mit einer Lösung einer basisch reagierenden Verbindung, z. B. eines Alkalimetallhydroxyds, Al kalicarbonats, -bicarbonats,, -phosphats oder -silikats, vorzubehandeln. Diese Vorbehandlung erfolgt vorzugs weise in. der Wärme, z.
B. irr einer kochenden Lö sung von etwa 1 bis 100 :g pro Liter der basisch rea gierenden Verbindung in Wasser. Danach wird die vorbehandelte Faser bzw. das, Fasermaterial, gegebe nenfalls nach Trocknen, in ein Färbebad gebracht, das eine im allgemeinen wässrige Lösung des verwen deten Reaktivfar'bstoffes und ausserdem das or- ganische Lösungsmittel enthält. Man färbt in diesem Bad in üblicher Weise, z.
B. indem man die Tempe ratur des gegebenenfalls Neutralsalze enthaltenden neutralen Bades auf etwa 100 C erhöht und die Cel lulose etwa 30 Minuten bei dieser Temperatur im Färbebad lässt.
Anderseits ist es rüber auch möglich, die für das Fixieren günstige basisch reagierende Ver bindung dem Färbebad zuzugeben oder auch das Fixieren im Anschluss an das Färben durchzuführen. Als Fixierungsrnittel dienen z.
B. Natriumhydroxyd oder andere Alkalimetallhydroxyde, Natriumcarbonat, Trinatriumphosphat, Natriumbicarbonat, Natrium- mefiasnlikat oder Mischungen dieser Stoffe, die in Mengen zwischen etwa 1 und 20 oh, bezogen auf das Färbegut, angewandt werden.
Bei der Verwendung von wasserunlöslichen organi schen Lösungsmitteln besteht das Färbebad aus zwei getrennten Phasen, und zwar der wässrigen Lösung des Reaktivfarbstoffes, die das zum Fixieren dienende Alkahhydroxyd oder eine andere basisch reagierende Verbindung enthalten kann,
und dem im Wasser un löslichen organischen Lösungsmittel. In diesem Fall kann -das Cellulosetextil'material zunächst durch die wässrige Farbstofflösung und anschliessend durch das organische Lösungsmittel geführt werden, in dem die Fixierung des Farbstoffes auf der Faser stattfindet.
Gegebenenfalls kann man das Textilmaterial danach erneut durch die Farbstofflösung und anschliessend durch das organische Lösungsmittel führen.
Selbst verständlich kann das Cellulosetextilmaterial auch in getrennten Bädern mit der Farbstofflösung und dem organischen Lösungsmittel behandelt werden, doch besteht ein besonderer technischer Vorteil des vor geschlagenen Verfahrens gerade darin, dass man mit einem einzigen Bad von geringem Volumen auskom- men und das Färbeverfahren, z. B. in einem Jigger oder einer Haspelkufe, kontinuierlich gestalten kann.
Alle Reaktivfarbstoffe lassen sich in der vor geschlagenen Weise auf der Faser fixieren. Als Bei spiele für derartige Farbstoffe seien diejenigen mit den folgenden Resten: Monohalogen oder Dihalogen-1,3,5-triazinyl-2, Dichlorpyrimidyl, Dibrompyrimidyl, Trichlorpyrimidyl, Tribrompyrimidyl, Monochlor-6-methylpyrimidyl, Monochlor-pyrimidyl, Dichlor-6-m.ethyl'-pyrimid@l, 2,4-Dichlorpyrimidyl-6-carbonyl oder 2,4,
6-Trichlorpyrimidyl-5-acetyl sowie mit Resten der Formeln
EMI0002.0040
Das am Ende der Färbung durch Abziehen aus dem Färbegefäss wiedergewonnene sowie das aus dem Spülwasser durch Dekantieren und gegebenenfalls Aussahen isolierte organische Lösungsmittel ist klar und enthält keinen Farbstoff mehr, so dass es sofort für weitere - bis 10 oder noch mehr - Ansätze wie- derverwendet werden kann. Nur das nach -der zweiten Spülung im gefärbten Material noch absorbierte und somit verlorene organische Lösungsmittel muss ersetzt werden.
Die französische Patentschrift Nr.<B>1</B>241<B>551</B> be schreibt ein Druckverfahren., in welchem Lackbenzin in der wässrigen Lösung eines Emulgiermittels zu einer sogenannten, Emulsionsverdiickung vom Typus Öl in Wasser verarbeitet wird. Diese Emulsionsver- dickung kann die üblichen Verdickungsmittel, wie Natriumaliginat, Johannisbeerkernmehl, Kristall gummi, Carboxymethylcellulose usw., teilweise oder ganz ersetzen.
Das Verhältnis Farbstofflösung : Lack benzin (als organisches wasserunlösliches Lösungs mittel) in der fertigen Druckpaste beträgt 3,5-4:1.
Nach dem Auftragen der Druckpaste wird das bedruckte Gewebe getrocknet - das Lackbenzin muss beim Trocknen des Druckes vollständig flüchtig sein - und in Abwesenheit eines organischen Lösungsmit tels gedämpft.
In, der schweizerischen Patentschrift Nr. 345630 werden Klotzlösungen oder Druckpasten beschrieben, welche kleine Mengen eines wasserlöslichen Lösungs mittels (Diäthylenglycol) enthalten. Das Verhältnis Farbstoffpaste bzw. -lösung : D-iäthylenglycol beträgt 15-24: 1.
Beim vorliegenden Färbeverfahren hingegen wird ein im Wasser beschränkt lösliches bis unlösliches organisches Lösungsmittel in einem gegenüber der Farbstofflösung mehrfachen überschuss verwendet. Das Verhältnis FarbstofIbsung : organisches Lösungs mittel beträgt vorzugsweise 1 : 5-20 und die Fixie- rurig findet in Gegenwart des organischen Lösungs- mittels statt.
Gegenüber den bekannten Verfahren, welche zu einer unvollständigen Fixierung der Reak- tivfarbstoffe auf den Cellulosefasern führen, bietet das neue Färbeverfahren dien grossen Vorteil einer voll ständigen Fixierung.
Die in den Beispielen genannten Teile sind Gewichtsteile und die Prozente Gewichtsprozente. Die Temperaturen sind in Celsiusgraden angegeben. <I>Beispiel 1</I> 10 Teile eines Gewebes aus natürlicher Cellulose wird 5-10 Minuten in einer kochenden wässrigen Lösung von 7,5 gjl Natriumhydroxyd behandelt.
Nach dem Trocknen wird es in ein Färbebad gebracht, das Tripropylphosphat und, bezogen auf 100 Teile Tri- propylphosphat, 10 Teile der wässrigen Lösung des Reaktivfarbstoffes Drimaren -Rot Y-2B (eingetra gene Schutzmarke),
eines Sulfonsäuregruppen enthal tenden Monoazofarbstoffes mit einem an einen Naph- tholrest über Stickstoff gebundenen Trichlorpyrimi- dylrest, enthält. Es werden, auf je 100 Teile Gewebe 2 Teile Farbstoff angewandt. Die Temperatur des Färbebades wird dann auf 100 gebracht und; 30 Minuten dabei gehalten. Das Färbebad wird praktisch vollkommen erschöpft, und man erhält Färbungen mit ausgezeichneten Eigenschaften.
Bei Verwendung von Tri-n-butylphosphat an Stelle von Tri-#n-propylpho,sphat oder des Farbstoffes Drimaren -Blau Y-RL eines Sulfonsäuregruppen enthaltenden Kondensationsproduktes aus einem Amino-phenyl'en diamino-anthrachinon und Tetra- chlorpyrim.idin, werden ähnlich gute Ergebnisse er zielt.
<I>Beispiel 2</I> Mit Hilfe von Rollen führt man ein Cellulose- gewebe kontinuierlich durch ein Färbebad, das o- Dichlorbenzol als untere Schicht und eine wässrige Lösung der Farbstoffe Drimaren -Gelb Y-4GL oder Drimaren -Orange Y-G (eingetragene Schutzmarken)
als darüberliegende Schicht enthält, wobei die untere Schicht ein Mehrfaches der oberen Schicht beträgt. Die Farbstofflösung ist 2%ig und enthält 1511/0 Natriumhydroxyd, bezogen auf das Färbegut. Die genannten Farbstoffe sind Sulfonsäuregruppen enthal tende Monoazofarbstoffe mit über Stickstoff gebunde nem Trichlorpyrimidylrest.
DasCellulosegewebe durchläufbzunächst diewäss- rige Farbstofflösung und dann die Schicht von o Dichlorbenzol, die beide auf 90 erwärmt sind. In dem man die Rotationsrichtung der Walzen ändert, kann man das so gefärbte Gewebe, gegebenenfalls nach Trocknen, erneut durch die zwei Schächten des Färbebades laufen lassen.
Das Färbebad wird prak tisch vollständig ausgenützt, und man erhält Färbun gen mit ausgezeichneten Eigenschaften.
<I>Beispiel 3</I> 5 Teile eines Baumwollgewebes werden 15 Minuten mit 100 Teilen einer kochenden wässrigen Lösung von 0,8 Teilen Natriumhydroxyd behandelt und anschliessend getrocknet. Danach wird das Gewebe in ein Färbebad gebracht, das<B>100</B> Teile Tri- n-propyl@phosphab und 10 Teile Wasser enthält, in dem 0,1 Teile des eine Trichlorpyrimidylaminogruppe enthaltenden Farbstoffes Drimaren -Rot Y-2B ge löst ist. Man erhöht die Temperatur des Färbebades auf 60 und hält 30 Minuten bei dieser Temperatur, erwärmt dann langsam weiter auf 100' und färbt wei tere 20 Minuten bei 100 .
Nach einer Seifenwäsche erhält man eine Färbung mit ausgezeichneten Eigen schaften.
Ähnlich gute Ergebnisse erhält man bei Verwen dung der Reaktivfarbstoffe Drimaren -Dunkelblau Z-GL oder Drimaren -Scharlach Y-GL und eines Gemisches aus 50 Teilen Tri-n-propylphosphat und 50 Teilen Trimethylphosphat.
<I>Beispiel 4</I> Ein 20 Minuten in einer kochenden Lösung von 2 Teilen Natriumcarbonat in 100 Teilen Wasser be handeltes und getrocknetes Baumwollgewebe (5 Teile) wird nach den Angaben im Beispiel 3 in einem Bad gefärbt, das 100 Teile -Tributylphosphat und 10 Teile Wasser enthält, in denen 0,1 Teile des eine Trichlorpyrimidinylaminogruppe enthaltenden Farb stoffes Drimaren -Gelb Y-4GL gelöst sind.
Anstelle von Tributylphosphat fässt sich auch n- Butylacetat oder 2-Äthylhexandiol-1,3 verwenden. <I>Beispiel S</I> Ein Gefäss von 2 Liter Inhalt wird zu drei Vier teln mit o-Dichlorbenzol gefüllt. Dazu gibt man 100 ml einer wässrigen Lösung von 2 0/0, bezogen auf das zu färbende Gewebe, des Farbstoffes Drimaren - Rot Y-2B und von 5 0/0 Natriumcarbonat, ebenfalls.
bezogen auf das zu färbende Gewebe. Hierzu fügt man noch 2 g Harnstoff als Färbehilfsmittel.
Durch dieses Färbebad wird ein Baumwollgewebe geführt, das zunächst die wässrige Lösung, dann die organische Schicht und schliesslich wieder die wäss- rige Lösung durchläuft. Das o-Dichlorbenzol wird auf 100 erwärmt und bei dieser Temperatur gehal ten. Das dabei verdampfende Wasser kann ersetzt werden. Nach einer halben Stunde wird das gefärbte Gewebe gespült, geseift und wieder gespült.
Mit den Farbstoffen Drim!aren -Violett Y-RL und Drimaren -Scharlach Y-GL, das sind ebenfalls Trihalogenpyrimidinylaminogruppen enthaltende Re- aktivfarbstoffe, werden ebenfalls gute Ergebnisse er halten.
Zum Färben kann man sich einer Apparatur be dienen, die aus einem für die Aufnahme der Flüssig keiten bestimmten hohen Gefäss, einer in der Nähe des Gefässbodens befestigten Rolle und einer über dem Gefäss angebrachten angetriebenen Rolle besteht.
Das Gewebe läuft dann über die obere Rolle, tritt, von oben nach unten kommend, durch die wässrige Farbstofflösung in das o-Dnchlorbenzol ein, wird um die untere Rolle geleitet und läuft wieder nach oben zur ersten Rolle zurück, zunächst durch das o-Di- chlorbenzol und dann wieder durch die wässrige Farbstofflösung.
<I>Beispiel 6</I> Ein Färbeapparat mit zirkulierender Flotte wird mit 100 Teilen loser Baumwolle und 1000 Teilen White Spirit oder ortho-Dichlorbenzol beschickt. Man gibt noch eine Lösung von 2 Teilen Drimaren -Rot Y-2B und 1,5 Teilen Natriumhydroxyd ih. 150 Teilen Wasser hinzu.
Die Flotte wird während 20 Minuten bei 60 zir- kulieren gelassen. Dann erhöht man langsam die Temperatur auf 100 und hält sie dabei während 15 Minuten. Die gefärbte Baumwolle wird aus dem Apparat herausgenommen und geseift. Man erhält eine rote Färbung mit ausgezeichneten Nassechtheiten.
Während des Färbeprozesses wird die gesamte wässrige Phase entweder von der Baumwolle absor biert oder bei 100 verdampft, so dass die verblei bende organische Flüssigkeit sofort für einen neuen Ansatz verwendet werden kann.
Anstelle des Farbstoffes Drimarenn>-Rot Y-2B kann man ohne weiteres Drimaren -Blau Y-RL, Drimaren -Gelb Y-4GL, Drimareni -Orange Y-G, Drimaren -Dunkelblau Z-BL, Drimaren -Schar- lach Y-GL,
Drimaren -Violett Y-RL oder Drima- ren -Schwarz Y -BL verwenden.
<I>Beispiel 7</I> 100 Teile Baumwollstück werden auf den per forierten Baum einer Kettenbaumfärbemaschine auf gewunden, welche mit einer eine gute Emulgierwir- kung entfaltenden Zirkulationspumpe ausgestattet ist. Die Maschine wird mit 2000 Teilen 45 warmem Di- butylphthalat beschickt.
Man lässt das Lösungsmittel während 5 Minuten durch das zu färbende Material zirkulieren. Dann fügt man durch die Pumpe 150 Teile einer wässrigen Lösung zu, welche im Liter 14 Teile Drimaren -Scharlach Y-GL, 15 Teile Na- triumcarbonat, 15 Teile Natriummetasilikat und 150 Teile Natriumsulfat enthält.
Es bildet sich eine sehr feine Emulsion der wässrigen Färbeflotte in der Phthalatphase. Nach 10 Minuten bei 45 erhöht man langsam die Temperatur auf 80 und, hält sie während 2 Stunden auf 80 . Nach dieser Zeit wird der Ketten baum aus der Maschine herausgenommen, das Baum- wollmaterial wird abgewunden und zentrifugiert, wo bei die abzentrifugierte Flüssigkeit wiedergewonnen wird.
Das Baumwollstück enthält dann noch 6011/o seines Eigengewichtes an Flüssigkeit (47 "/o Färbe- flotte und 13 % Dnbutylph thalat). Es wird in einem Wasserbad bei 80 gespült, ausgequetscht, nochmals bei 80 gespült, ausgequetscht, geseift und wieder gespült.
Man erhält eine egale licht und nassechte schar lachrote Färbung.
Nach der zweiten Spülung mit Wasser bei 80 enthält das Gewebe noch 611/9 Dibutylphthalat, das beim Seifen vollständig entfernt wird.
Ersetzt man d s Dnbutylphthalat durch Diäthyl-, Dimethyl-, Dx n-hexyl-, Di-(2-äthyl hexyl)- oder Di- oetylphthal'at, so erhält man ebenfalls sehr gute Re sultate.
Das am Ende der Färbung aus. dem Färbeapparat abgezogene sowie das aus dem Spülwasser durch Dekantieren isolierte Dibutylphthalat kann ohne wei tere Reinigung wiederverwendet werden, da es klar und frei von jeder Farbstoffspur ist.
Die Färbung von Baumwollkreuzspulen oder von Viscosekuchen in einem Kreuzspulenfärbeapparat oder von loser Baumwolle, von Zellwolle oder von Baumwollsträngen in einem Packapparat wird, in glei cher Weise ausgeführt und ergibt ebenfalls aus gezeichnete Resultate.
<I>Beispiel 8</I> Ersetzt man im Beispiel 7 die 15 Teile Drimaren - Scharlach Y-GL durch ein Gemisch, aus 3,5 Teilen Drimaren@ -Gelb Y-4GL, 3,5 Teilen Drimaren - Scharlach Y-GL und:
3,5 Teilen Drimaren -Blau Y-RL, so erhält man eine rotstickig braune egale Färbung von guten Licht und Nassechtheiten. <I>Beispiel 9</I> Ein mit einer Rühr- und Emulgiereinrichtung und mit einer Zirkulationspumpe ausgestatteter Behälter wird mit dem Einlaufrohr eines Laboratoriumsjiggers verbunden. Der Behälter wird auf ein tieferes Niveau als der Jigger aufgestellt,
so dass die Färbeflotte durch einen, Überlauf aus dem Jigger in den Behälter zu rückfliesst.
Der Jigger wird mit 800 Teilen Diäthylphthalat und mit 100 Teilen: Baumwollgewebe beschickt. Man setzt die Zirkul'ationspumpe in Betrieb, heizt die Flüs sigkeit auf 50 und lässt sie 5 Minuten durch den Jig- ger zirkulieren. Dann giesst man in den Emulgier- behälter <B>150</B> Teile einer wässrigen Lösung ein, welche 5 Teile Harnstoff, 0,5 Teile Drimaren -Gelb Z-4GL, 0,
5 Teile Drimaren -Scharlach Z-GL und 0,5 Teile Drimaren -Blau Z-BL enthält und setzt die Rühr- und Emulgiereinrichtung in Betrieb, so dass die wäss- rige Lösung mit dem Diäthylphthalat eine feine Emulsion bildet. Nach 15 Minuten bei 50 wird die Temperatur auf 70 erhöht und während 15 Minuten bei 70 gehalten, wobei darauf geachtet wird, dass das organische Lösungsmittel immer etwas Wasser ent hält.
Nötigenfalls setzt man noch 50 Teile Wasser hinzu. Dann giesst man 120 Teile einer 1,5 Teile Natriumcarbonat, 1,5 Teile Natriummetasilikat und 15 Teile Natriumsulfat enthaltenden Lösung in den Emulgierbehälter ein, lässt noch 15 Minuten bei 70 und erhöht die Temperatur auf 90 , wobei man dafür sorgt, dass immer genügend Wasser im organischen Lösungsmittel vorhanden ist.
Nach 15 Minuten bei 90 lässt man das Wasser verdampfen und beendet das Färben durch 11/Istündiges Erhitzen auf 90 .
Nun stallt man die Pumpe ab, entleert den Jigger und den Behälter, ersetzt das Diäthylphthalat durch 80 heisses Wasser, llässt es kurze Zeit zirkulieren, zieht es ab und wiederholt die Spülung bei 80 , um das organische Lösungsmittel so vollständig wie möglich zu entfernen. Nach der zweiten Spülung enthält das Baumwollgewebe weniger als 101/o, im allgemeinen nur etwa 5111o, Diäthylphthal'at, das beim Seifen der Färbung vollständig eliminiert wird.
Die erhaltene rotstickig braune Färbung ist egal und besitzt gute Licht- und sehr gute Nassechtheiten. Das wiedergewonnene sowie das aus dem Spül wasser durch Dekantieren isolierte Diäthylphthalat kann sofort wiederverwendet werden, da es ganz klar ist und keinen Farbstoff mehr enthält.
<I>Beispiel 10</I> Ersetzt man in den Beispielen 1 bis 9 die Dri- maren -Farbstoffe diurch die entsprechenden Ciba- cron -Farbstoffe (eingetragene Marke), z. B. Ciba- cron -Gelb R, -Brillantgelb 3G, -Brillantorange G, -Braun 3GR, -Scharlach 2G, -Brillantrot B bzw. 3B, -Violett 2R, -Brillantblau BR, -Türkisblau G bzw. GF oder -Schwarz BG oder durch die entsprechen den Procion -H-Farbstoffe (eingetragene Marke), z.
B. Procion -Gelb HAS, -Brillautorange HGRS, -Orange'braun HGS, -Scharlach H.GS, -Brillantrot H7BS, -Blau HBS, -Brillantblau HSGS, oder -Schwarz- HGS, und verfährt in gleicher Weise, so erhält man ebenfalls ausgezeichnete Resultate.
<I>Beispiel 11</I> 100 Teile Baumwollstück werden auf den per forierten Baum einer Kettbaumfärbemaschine auf gewunden, weldhe mit einer eine gute Emulgierwir- kung entfaltenden Zirkulationspumpe ausgestattet ist. Die Maschine wird mit 2000 Teilen kaltem Dibutyl- phthalat beschickt. Man 1"ässt das Lösungsmittel wäh rend 5 Minuten durch das zu färbende Material zir kulieren.
Dann fügt man durch die Pumpe 150 Teile einer wässrigen Lösung zu, welche im Liter 14 Teile Procion -Gelb RS, 15 Teile Natriumcarbonat, 15 Teile Natriummetasilikat und 150 Teile Natrium- sulfat enthält.
Es bildet sich: eine sehr feine Emulsion der wässrigen Färbeflotte in der Phthalatphase. Man lässt die Emulsion während 1 Stunde bei Raumtempe- ratur durch das Baumwollstück zirkulieren.
Nach die ser Zeit wird der Kettenbaum aus der Maschine her ausgenommen, das Baumwollmaterial wird abgewun- den und zentrifugiert, wobei die abzentrifugierte Flüs- sigkeit wiedergewonnen wird.
Die gefärbte Baumwolle wird in der im Beispiel 7 beschriebenen Weise fertiggestellt. Man erhält eine egale licht- und nassechte gelbe Färbung.
An Stelle von Procion -Gelb RS kann man auch einen anderen bireaktiven Procion -Farbstoff, z. B. Procion -Brillantgelb 6GS, -Brillantorange GS, -Brillantrot 2BS bzw. 5BS, -Scharlach GS, -Brillant blau RS oder -Blau 3RS verwenden.
Ersetzt man das Dibutylphthalat durch ortho- Dichlorbenzol, White Spirit, ein Xylolgemisch, ein Trialkylphosphat oder ein anderes Dial'kylph thalat, so erhält man ebenfalls sehr gute Färbungen.
<I>Beispiel 12</I> 100 Teile eines Baumwollgewebes werden auf einem Foulard mit einer Lösung, welche im Liter
EMI0005.0074
<B>6,25</B> <SEP> Teile <SEP> Drimaren -Gelb <SEP> Z-4GL
<tb> 6,25 <SEP> Teile <SEP> Drimaren -Scharlach <SEP> Z-GL
<tb> 6,25 <SEP> Teile <SEP> Drimaren -Blau <SEP> Z-RL
<tb> 150 <SEP> Teile <SEP> Natriumsulfat
<tb> 15 <SEP> Teile <SEP> Natriumcarbonat
<tb> 15 <SEP> Teile <SEP> Natriummetasilikat <SEP> und
<tb> 50 <SEP> Teile <SEP> Harnstoff enthält, imprägniert und auf eine Gewichtszunahme von etwa 80'0/a abgequetscht. Das so behandelte Material wird auf einen Egger gebracht.
Man be schickt den Jigger mit 500 Teilen Dibutylphthalat, erhitzt auf 50 und zieht das gefärbte Material sechs mal durch die Flüssigkeit durch. Man erhitzt das Bad auf 70 , zieht das gefärbte Material wieder sechsmal durch die Flüssigkeit, :
geht dann auf 95 und behan- d'elt d'as Baumwollgewebe während weiterer 11/4 Stun den auf dem Jigger. Man zieht das Dibutylphthalat ab, ersetzt es durch 300 Teile Wasser von 80 und spült das Material während 6 Passagen.
Das Spül wasser wird abgezogen, zur Wiedergewinnung des Di- butylpht'halats aufbewahrt und durch frisches, 80 warmes Wasser ersetzt, worauf das Material: wieder während 6 Passagen gespült wird. Man wiederholt noch zweimal diese Operation, seift dann das Mate rial und trocknet es.
Die erhaltene 'braune Färbung ist egal, licht und nassecht. Die färberische Ausbeute ist sehr gut.