Stapeltisch-Fördervorrichtung an Druck- oder dergleichen Bogen verarbeitenden Maschinen
Bei Bogen verarbeitenden Maschinen, bei spielsweise Druckmaschinen, werden bekannt lieb sowohl die zu verarbeitenden Bogen als auch die aus der Maschine kommenden Bogen in Form eines Stapels auf dem Stapeltisch aufgeschichtet. Diese Tische werden von einer Tragkonstruktion unterstützt, die ihrerseits mit besonderen Hubmitteln ein Heben bzw. Senken des Tisehes mit Stapel gestattet.
Derartige Konstruktionen sind allgemein bekannt. Bei kleinformatigen Maschinen, welche meist nur geringe Stapelhöhen verarbeiten, bestehen für das Auswechseln der Stapeltische keine Schwierigkeiten. Es werden durchweg freitragende Tische verwendet, welche derart dimensioniert sind, dass sie sich unter dem Gewicht des aufliegenden Stapels nicht durehbiegen können. Als Anf- nahme für diese kleinen Tische genügen deshalb auch gewöhnliche Leisten oder dergleichen, welche den Tisch an zwei gegenüberliegenden Seiten bnv. an den vier Ecken unterstützen.
Grundsätzlich anders liegen die Verhiilt- nisse bei grossformatigen Maschinen, und hier besonders bei Hochstapelmasehinen. Mit Rücksicht auf das hohe Gewicht des Stapels, das eine Tonne und mehr betragen kann, ist es nicht mehr möglich, den Tisch freitragend auszuführen und ihn nur an zwei gegenüberliegenden Seiten zu unterstützen Man verwendet deswegen relativ leichte Tische und verhindert deren Durchbiegung dadurch, dass man sie durch untergelegte Stützschienen abfängt, die ihrerseits dann erst auf der eigentlichen Stapelhubvorrichtung aufliegen.
Diese Bauart bringt jedoch den grossen Nachteil mit sieh, dass beim Stapeiwechseln zuerst diese Stützschienen entfernt werden müssen, da sie dem Herausfahren des Stapels hinder lich sind, was bei quer zur Bogenlaufriehtung angeordneten Stützschienen ganz besonders der Fall ist.
Bekannte Vorrichtungen dieser Art weisen einen weiteren Nachteil auf, der in folgendem zu sehen ist: Als Huborgane dienen fast durchweg Ketten oder Drahtseile, die an den vier Stalpeleeken angeordnet sind, und die Stützschienen entweder direkt oder unter Vermittlung von Verbindungssehicnen tragen.
Beim Stapelwechsel müssen nun zusätzlich entweder die Huborgane oder die Verbin dungssehiencn oder auch beide aus der Bahn des Stapels entfernt werden, was sehr umständlich ist und die Maschinenstillstandszeiten erheblich verlängert.
Alle diese Nachteile zu vermeiden, ermöglicht die Stapeltiseh-Fördervorrichtung gemäss vorliegender Erfindung, die sich dadurch kennzeichnet, dass der Stapeltisch von einem während des Gebrauches geschlossenen, aus mehreren einzelnen Rahmenschen- keln gebildeten Rahmen getragen wird, bei welchem während des Stapelwechsels ein oder mehrere Schenkel aus der Bahn des Tisches entfernt werden können, um den Stapeltisch ungehindert ein- und ausfahren zu können.
Die Vorrichtung wird zweckmässigerweise so ausgebildet, dass die aus der Bahn des Tisches entfernbaren Rahmenschenkel mit dem restlichen Rahmen gelenkig verbunden sind, so dass ein einfaches Ausschwenken in einer zum Stapeltisch parallelen Ebene genügt, um die Bahn für den aus- bzw. einen fahrenden Tisch frei zu machen. In der eingeschwungenen Betriebsstellung wird der Rahmenschenkel dann verriegelt oder mit dem restlichen Rahmenteil durch Schrauben, Exzenter, Keile oder dergleichen verspannt.
Vorziigsweise werden die einzelnen Rahmenschenkel, zum mindesten jedoch je zwei gegenüberliegende Schenkel, unter sich aus- tausehbar ausgebildet. Hierdurch wird die Möglichkeit gegeben, entsprechend den am Aufstellungsort der Maschine vorliegenden Platzverhiiltnisscn diejenige Rahmenseite aufklapp bzw. entfernbar zu machen, nach welcher der Stapel ausgefahren werden soll.
Die Angriffspunkte für die Tragorgane des Rahmens, beispielsweise Ketten oder Drahtseile, werden zweckmässigerweise so gewählt, dass sie dem Aus- bzw. Einfahren eines vollen Stapels mit Tisch nicht hinder lich sind, so dass sie ein für alle Male am Rahmen verbleiben können.
Der Gegenstand der Erfindung ist in der Zeichnung an zwei Ausführung (sbeispiele schematisch dargestellt, und zwar zeig-t:
Fig. 1 eine Seitenansicht, teilweise im Schnitt, der für grosse Stapeltische vorgesehenen Einrichtung,
Fig. 2 eine Stapeltiseh-Fördervorriehtung für den Ausleger einer Dnickmaschine im Grundriss,
Fig. 3 einen Teilaussehnitt aus Fig. 2 im grösseren Massstab,
Fig. 4 eine Draufsicht auf die Stapeltiseh Fördervorriehtung mit Hilfssehiene,
Fig. 5 einen Schnitt nach Linie A-B der Fig. 4,
Fig. 6 die Befestigung der Schiene am durchgehenden Rahmensehenkel in grösserem Massstab und
Fig.
7 die Schiene am entfernbaren.Rah- menschenkel in grösserem Massstab.
An der Innenseite der beiden Seitenwände 1 eines Auslegers sind auf den Wellen 2 und 3 je ein Kettenrad 4 und 5 angeordnet, welche von einer nicht dargestellten Stapelhubvor- richtung angetrieben werden, so dass sich die Förderketten 6 und 7, von denen ebenfalls an jeder Maschineninnenseite je eine vorhanden ist, entweder nach oben oder nach unten bewegen. Sie dienen somit zum Fördern des Stapels 8, der auf dem Stapeltisch 9 aufge schichtet ist. Diese Bauelemente sind an sieh bekannt.
Die Übertragitug des Stapelgewichtes auf die Förderkettenpaare 6 und 7 geschieht nun mittels eines Rahmens, welcher sich im einzelnen folgendermassen aufbaut:
Die rückwärtigen Eckstücke 10 und 11 sind an den beiden Enden des Rahmenschenkels 12 fest verschraubt und führen sich mittels. der Gleitstücke 13 an Führungsschienen 14, die an den Seitenwänden 1 he- festigt sind. An den Eckstücken 10 und 11 sind die Halter 15 und 16 gelenkig gelagert, so dass sie in einer horizontalen Ebene verschwenkbar sind. Die vorderen Eckstücke 17 und 18 besitzen je zwei Gelenkstellen, an denen die Halter : 19 und 20 bzw. 21 und 22 auf die gleiche Art versehwenkbar gelagert sind.
Die Gelenkbolzen 23 und 24 sowie 25 und 26 sind so lang ausgebildet, dass sie als Füsse für das Aufsetzen des Rahmens auf dem Fussboden dienen (Fig. 1). Die Eckstücke 10 und 17 sind ebenfalls fest miteinander verbunden, und zwar mittels des Sehen- kiels 27. Im Gegensatz hierzu ist die gegenseitige Verbindung der Eckstücke 17 und 18 bzw. 18 und 11 mittels der jeweiligen Schenkelteile 28 und 29 bzw. 30 und 31 so ausgeführt, dass sie leicht lösbar ist. Im vorliegenden Beispiel ist angenommen, dass der Stapel zwischen den Eekstüeken 18 und 11 seitlich ans der Maschine herausgefahren werden soll.
Zu diesem Zweck werden in der in Fig. 1 gezeigten Stellung des Rahmens, das heisst, wenn dieser auf dem Fussboden aufsitzt, die beiden Schenkelteile 30 und 31 um die Gelenke 26 bzw. 23 nach aussen aufgeklappt, wie es in Fig. 2 für das Schenkelteil 31 in der gestrichelten Stellung 31' dargestellt ist. Hierdurch wird die Bahn für den auszufahrenden Stapel frei. Nach dem Wie- dereinfahren eines leeren Stapeltisches werden die Schenkelteile 30 und 31 wieder in ihre Arbeitsstellung eingeschwenkt.
Im dargestellten Beispiel werden sie in dieser Lage mittels zweier Bolzen 32 und 33 gehalten, welehe in zugehörige Ausspa. rungen in dem jeweiligen C:egenschenkel eingreifen. Zur Si- cherung der Betriebsstellung dienen die Raststifte 34 und 35, welche unter Federdruck in Vertiefungen der Bolzen 32 und 33 einspringen.
Im dargestellten Fall ist es nicht erforderlich, dass auch die Schenkelteile 28 und 29 beim Stapelweehsel ausgeschwenkt werden; an den Stellen 36 und 37 sind deshalb keine Bolzen entsprechend 32 und 33 vorgesehen, sondern die Schenkelteile 28 nnd 29 sind an diesen Stellen miteinander verschraubt. Sollten sich im Laufe der Zeit die Verhältnisse so ändern, dass der Stapel an der Stirnseite der Maschine aus dem Ausleger herausgenommen werden muss, so werden die Schrauben an den Stellen 36 und 37 einfach mit den Bolzen an den Stellen 32 und 33 vertauscht. Die Anordnung ist weiterhin so gewählt, dass die Sehenkelkonstruktion, bestehend aus den Teilen 30, 31, 32, 33, 34 und 35, mit dem aus einem Stück bestehenden Rahmenschenkel-27 vertauscht werden kann.
Die Maschine kann also noch am Aufstellungsort so hergerichtet werden, dass der .c;tapelwechsel von jeder Auslegerseite aus vorgenommen werden kann. Der Rahmen wird zweckmässigerweise so ausgebildet, dass seine Schenkel mit ihrer Oberkante in einer Ebene liegen. Steht der Rahmen in seiner tiefsten Stellung auf dem Boden auf, dann liegt diese : Ebene um einen gewissen Betrag unterhalb der Tischunterseite, wenn dieser mit seinen Füssen 38 ebenfalls auf dem Boden steht (Fig. 1). Die Hubkettenpaare 6 und 7 sind an den jeweiligen Eckstücken des Rahmens an den Augen 39 und 40 bzw. 41 mld 42 befestigt.
Da es im Betriebe einer Druckerei mit unter vorkommt, da ss auf der gleichen Ma- schine aueh Bogen mit kleinerem Format verarbeitet werden, wofür der für das grössere Format dienende Stapeltisch 9 in Fig. 1 zu schwer sein würde, ist die Einrichtung nach Fig. 4 bis 7 getroffen, welche die Verwendung kleinerer Stapeltische auf dem grossen Rahmen ohne weiteres ermöglicht. Wie insbesondere Fig. 4 erkennen lässt, befindet sich an der Schiene 43 das U-förmig ausgebildete Teil 44, das auf dem Rahmenschenkel 27 verschiebbar gelagert ist und mittels Schrauben 45 befestigt werden kann.
Am andern Ende der Schiene 43 ist ein Winkelstück 46 angeordnet, das auf den ausschwenkbaren Rahmenschenkelteilen 30 und 31 aufliegt. Durch die Schiene 43 hat der fiir kleinere Formate vorgesehene Stapeltisch 47 eine sichere Auflage. Damit die Rahmenschenkelteile 30 und 31 beim Herausnehmen des Stapeltisehes 47 sich leicht herausschwenken lassen, ist an dem Winkelstück 46 der Schiene 43 ein Bolzen 48 vorgesehen, der sich in der untersten Stellung des Rahmens auf den Boden aufsetzt und dadurch das Winkelstück 46 von den Rahmenschenkeltei- len 30 und 31 etwas abhebt, und zwar in der Art, wie es Fig. 7 zeigt, bei der der mit 49 bezeichnete Spalt zu sehen ist.